[0001] Die Erfindung betrifft eine Fläche sowie die Verwendung einer solchen Fläche zum
Anordnen in einem strömenden Fluid mit einer Oberflächenebene, und mit Vertiefungen
zum Reduzieren des Strömungswiderstandes. Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren
zum Reduzieren eines Strömungswiderstandes einer Fläche mit einer Oberflächenebene
bei dem Vertiefungen in die Fläche eingebracht werden.
[0002] Derartige Gegenstände sind aus der
DE 198 40 303 A1 und
EP 1 469 198 A1 bekannt. Hiernach werden in die Oberfläche eines Fahrzeuges oder eines Rotorblattes
kreissegmentartige Vertiefungen ähnlich zu der Oberfläche eines Golfballes eingeprägt.
Mittels dieser Einprägungen werden gezielt Mikroturbulenzen an der Oberfläche und
in der hydrodynamischen Grenzschicht des entlang der Oberfläche strömenden Fluids
erzeugt. Der Strömungswiderstand ist hierdurch geringer als bei einer Oberfläche ohne
derartige Vertiefungen.
[0003] Nachteilig ist jedoch, dass sich an der Oberfläche keine laminare, sondern ausschließlich
eine turbulente Grenzschicht ausbildet. Für einen möglichst geringen Strömungswiderstand
sollte die Grenzschicht jedoch solange wie möglich in Strömungsrichtung des Fluids
turbulenzfrei und laminar sein.
[0004] Bei einer laminaren Grenzschicht besteht jedoch die Gefahr, dass die Dicke der Grenzschicht
in Strömungsrichtung des Fluids derart anwächst, dass die Grenzschicht turbulent wird.
Hierbei kann die Strömungssituation so instabil werden, dass auch außerhalb der Grenzschicht
turbulente Strömungen auftreten. Hierdurch entstehen in einem ausgedehnten Raumbereich
an vielen Stellen fortwährend große Geschwindigkeitsgradienten. Es ergeben sich hohe
viskose Reibungswerte, die zu einem insgesamt hohen Strömungswiderstand für den Gegenstand
führen. Unter dem Einfluss eines dynamischen Auftriebs werden die Gefahren für eine
turbulente Strömung und einen hohen Strömungswiderstand noch verstärkt. So erhöhen
die für den Auftrieb erforderlichen räumlichen Druckverteilungen der Strömung zusätzlich
die Neigung zur Instabilität und der damit verbundenen Turbulenzbildung.
[0005] Somit ist es die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe, eine Fläche der Eingangs
genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass die Grenzschicht in Strömungsrichtung
des Fluids länger laminar ist und ein verringerter Strömungswiderstand realisierbar
ist.
[0006] Zur Lösung ist die erfindungsgemäße Fläche dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige
Vertiefung zum Ausbilden einer stabilen Rotationsbewegung eines rotierbaren Rotationsmittels
in der Vertiefung ausgebildet ist, und dass die Rotationsbewegung in einem der Oberflächenebene
zugeordneten Kontaktbereich eine in Strömungsrichtung des Fluids gerichtete Bewegungskomponente
hat. Das Verfahren der Eingangs genannten Art ist dadurch gekennzeichnet, dass jeweils
einer Vertiefung ein rotierbares Rotationsmittel zum Ausbilden einer stabilen Rotationsbewegung
in der Vertiefung zugeordnet wird, und dass das Rotationsmittel in die Rotationsbewegung
versetzt wird, wobei das Rotationsmittel in einem der Oberflächenebene zugeordneten
Kontaktbereich mindestens teilweise in Strömungsrichtung des Fluids bewegt wird.
[0007] Hierbei ist von Vorteil, dass der Geschwindigkeitsgradient in dem der Oberflächenebene
zugeordneten Kontaktbereich zwischen dem Rotationsmittel und dem über die Oberflächenebene
strömenden Fluid geringer ist als der Geschwindigkeitsgradient zwischen dem strömenden
Fluid und den starren Oberflächenanteilen ohne das sich in Strömungsrichtung bewegende
Rotationsmittel. Zum Ausbilden einer stabilen Rotationsbewegung kann die Vertiefung
eine geeignete Aufnahme zum Aufnehmen des rotierbaren Rotationsmittels aufweisen.
[0008] Der Kontaktbereich ist der Bereich, in dem sich das Rotationsmittel und das über
der Vertiefung entlang der Oberflächenebene strömende Fluid berühren. Demnach ist
die Differenzgeschwindigkeit zwischen dem strömenden Fluid und dem Rotationsmittel
in dem der Oberflächenebene zugeordneten Kontaktbereich kleiner als die Differenzgeschwindigkeit
des direkt über die starre Oberfläche strömenden Fluids. In dem der Oberflächenebene
zugeordneten Kontaktbereich wirkt auf die sich nach der Prandtlschen Grenzschichttheorie
ergebenden hydrodynamischen Grenzschicht eine verminderte Kraft im Vergleich zu den
starren Oberflächenanteilen. Hierdurch wächst die Dicke der Grenzschicht in Strömungsrichtung
des Fluids weniger stark an. Damit ist die Grenzschicht in Strömungsrichtung des Fluids
länger laminar.
[0009] In der Summe erfährt die Grenzschicht des Fluids entlang der Oberflächenebene eine
weniger bremsende Kraft. Hierdurch ist der Strömungswiderstand reduziert. Zudem bewirkt
die vermindert bremsende Kraft eine geringere Zunahme der Dicke der Grenzschicht in
Strömungsrichtung des Fluids. Hierdurch wird der Strömungswiderstand weiter reduziert.
In Zusammenhang mit einem dynamischen Auftrieb, wie beispielsweise bei Flügelprofilen
und/oder Turbinenschaufeln, sind die dynamischen Auftriebswerte verbessert.
[0010] Vorzugsweise weist die in Strömungsrichtung des Fluids gerichtete Bewegungskomponente
der Rotationsbewegung in dem der Oberflächenebene zugeordneten Kontaktbereich den
größten Betrag von drei die Rotationsbewegung bestimmenden Bewegungskomponenten auf.
Bei den drei Bewegungskomponenten handelt es sich um die erste Bewegungskomponente
in Strömungsrichtung und parallel zur Oberflächenebene, die zweite Bewegungskomponente
parallel zur Oberflächenebene und rechtwinklig zur ersten Bewegungskomponente in Strömungsrichtung,
und die dritte Bewegungskomponente rechtwinklig zur Oberflächenebene.
[0011] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Kontaktbereich in einer
Ebene mit der Oberflächenebene angeordnet ist. Somit ist das Rotationsmittel ohne
über die Oberflächenebene aus der Vertiefung heraus zu treten innerhalb der Vertiefung
angeordnet. Das Rotationsmittel ragt nicht über die Oberflächenebene und in das entlang
der Oberflächenebene strömende Fluid hinein. Die Gefahr der Entstehung von Turbulenzen
in der Grenzschicht wird hierdurch verringert. Die Fläche weist Oberflächenabschnitte
mit Vertiefungen und Oberflächenabschnitte ohne Vertiefungen auf. Hierbei kann sich
in Strömungsrichtung des Fluids jeweils ein starrer Oberflächenabschnitt ohne Vertiefung
mit einem Oberflächenabschnitt mit einer Vertiefung abwechseln. Nach einer Alternative
tritt das Rotationsmittel über die Oberflächenebene aus der Vertiefung heraus. Dies
erleichtert die Herstellung und Integration des Rotationsmittels in die Vertiefung.
Hierbei tritt das Rotationsmittel jedoch nur soweit über die Oberflächenebene in Richtung
des entlang der Oberflächenebene strömenden Fluids hinaus, dass hierdurch die laminare
Strömung der Grenzschicht möglichst nicht gestört wird.
[0012] Gemäß einer Weiterbildung sind die Vertiefungen jeweils als ein Kanal ausgebildet.
Solche Kanäle sind beispielsweise mittels einer Präparationseinrichtung in die Fläche
einbringbar. Vorzugsweise ist die Fläche als eine Folie mit den Vertiefungen ausgebildet,
die auf eine Außenfläche aufbringbar ist. Hierdurch wird eine besonders einfache Nachrüstung
ermöglicht. Vorzugsweise ist ein Querschnitt des Kanals zum Ausbilden der Rotationsbewegung
des Rotationsmittels um eine Längsachse des Kanals, insbesondere mittels eines Antriebes,
ausgebildet. Somit rotiert das Rotationsmittel innerhalb des Kanals um eine Längsachse
des Kanals, die zugleich die Rotationsachse für das rotierende Rotationsmittel ist.
Das Rotationsmittel weist beispielsweise eine Zylinderform oder eine Rohrform auf.
Vorzugsweise dient als ein Antrieb für die Rotation des Rotationsmittels das entlang
der Oberflächenebene strömende Fluid.
[0013] Die Querschnitte der Vertiefungen können, insbesondere zum Erzeugen einer laminaren
Rotationsströmung um die Längsachse der jeweiligen Vertiefung, eine kreissegmentförmige
Kontur haben. Hierdurch werden die Anordnung eines Rotationsmittels in den Vertiefungen
und/oder die Ausbildung einer Rotationsbewegung vereinfacht. Zudem werden Reibungsverluste
zwischen dem Rotationsmittel und einer dem Rotationsmittel zugewandten Innenwand der
jeweiligen Vertiefung reduziert.
[0014] Die Durchmesser der Vertiefungen können in der Größenordnung der Dicke einer hydrodynamischen
Grenzschicht liegen, insbesondere entsprechen die Durchmesser der Dicke der Grenzschicht
am Ort der jeweiligen Vertiefung, vorzugsweise liegen die Durchmesser im Bereich von
1 mm bis 20 mm, besonders bevorzugt im Bereich von 10 mm bis 20 mm, und am meisten
bevorzugt in einem Bereich von 1 mm bis 2 mm. Hierdurch wird eine negative Beeinflussung
des strömenden Fluids, insbesondere auch außerhalb der Grenzschicht des Fluids, vermieden.
Insbesondere werden die Durchmesser der Vertiefungen in Strömungsrichtung des Fluids
größer. Hierdurch wird die in Strömungsrichtung des Fluids zunehmende Dicke der Grenzschicht
berücksichtigt. Vorzugsweise sind die Durchmesser der Vertiefungen umso kleiner, je
schneller die Strömung ist und/oder je niedriger die Viskosität des Fluids ist. Umgekehrt
gilt demnach, dass die Durchmesser der Vertiefungen umso größer sind, je langsamer
die Strömung ist und/oder je größer die Viskosität des Fluids ist. Das Fluid kann
ein Gas und/oder eine Flüssigkeit sein. Bei einer Flüssigkeit, wie beispielsweise
Wasser, können die Durchmesser der Vertiefungen in einem Bereich zwischen 1 cm und
2 cm liegen. Ist das Fluid ein Gas, wie beispielsweise Luft, können die Durchmesser
der Vertiefungen in einem Bereich zwischen 1 mm und 2 mm liegen.
[0015] Vorzugsweise sind die Vertiefungen sowohl im Bereich einer laminaren Grenzschicht
als auch im Bereich einer turbulenten Grenzschicht des Fluids angeordnet. Die Dicke
der laminaren Grenzschicht nimmt in Strömungsrichtung immer mehr zu. Die Zuwachsrate
der Dicke der Grenzschicht ist abhängig vom Geschwindigkeitsradienten zwischen einer
oberflächennahen Lage der Grenzschicht und der Oberfläche der Fläche. Die laminare
Grenzschicht wird ab einer bestimmten Dicke der Grenzschicht instabil und turbulent.
Um die Entstehung von turbulenten Strömungen außerhalb der turbulenten Grenzschicht
zu vermindern, können erfindungsgemäße Vertiefungen auch im Bereich der turbulenten
Grenzschicht in die Fläche eingebracht sein. Alternativ oder zusätzlich kann sich
einem Flächenbereich mit erfindungsgemäßen Vertiefungen zum Erreichen einer längeren
laminaren Grenzschicht ein Flächenbereich mit aus dem Stand der Technik bekannten
Vertiefungen, insbesondere kreissegmentartigen Einprägungen, zur Reduzierung des Strömungswiderstandes
in einer turbulenten Grenzschicht anschließen.
[0016] Entsprechend einer weiteren Ausführungsform ist eine Breite eines Vertiefungsspaltes
für jeweils eine Vertiefung durch zwei einander zugewandte Flächenkanten, insbesondere
in der Oberflächenebene, bestimmt und der Durchmesser der jeweiligen Vertiefung ist
größer als die Breite des zugehörigen Vertiefungsspaltes. Hierdurch wird die Anordnung
eines Rotationsmittels und/oder die Entstehung einer Rotationsbewegung in der Vertiefung
vereinfacht. Zudem lässt sich über eine geeignete Breite des Vertiefungsspaltes auf
einfache Weise die Position bzw. Lage des Rotationsmittels, insbesondere in Bezug
auf die Oberflächenebene, bestimmen.
[0017] Vorzugsweise ist eine sich durch die Rotationsbewegung des jeweiligen Rotationsmittels
ergebende Rotationsachse parallel zur Oberflächenebene angeordnet, und vorzugsweise
ist die Rotationsachse rechtwinklig zur Strömungsrichtung des Fluids ausgerichtet.
Hierdurch lässt sich die Geschwindigkeitsdifferenz zwischen dem Rotationsmittel und
dem über dem Rotationsmittel im Bereich der Oberflächenebene strömenden Fluid auf
einfache Weise weiter vermindern, wodurch der Strömungswiderstand ebenfalls weiter
reduziert wird.
[0018] Nach einer Weiterbildung ergibt sich in den Querschnitten der Vertiefungen ausgehend
von einer Längsachse der jeweiligen Vertiefung und zwischen den beiden einander zugewandten
und der Oberflächenebene zugeordneten Flächenkanten, ein Öffnungswinkel von weniger
als 90°, insbesondere von weniger als 60°, besonders bevorzugt von weniger als 30°,
und am meisten bevorzugt zwischen 25° und 30°. Hierdurch wird die Breite des Vertiefungsspaltes
bestimmt. Zudem ist mittels des Öffnungswinkels bestimmbar, wie weit das Rotationsmittel
aus der Oberflächenebene aus der Vertiefung heraus tritt. Der Öffnungswinkel wird
derart gewählt, dass eine Störung der laminaren Grenzschicht möglichst vermieden wird.
Vorzugsweise ist der Öffnungswinkel bei größeren Reynoldszahlen kleiner als bei kleineren
Reynoldszahlen. Demnach ist der Öffnungswinkel bei kleineren Reynoldszahlen größer
als bei größeren Reynoldszahlen. Insbesondere ist die Längsachse der jeweiligen Vertiefung
die Rotationsachse des Rotationsmittels.
[0019] Vorzugsweise dient als Rotationsmittel das Fluid. Hierdurch lässt sich eine Reduzierung
des Strömungswiderstandes besonders einfach realisieren. Das in den Vertiefungen sich
befindende Fluid wird mittels dem über die Vertiefung entlang der Oberflächenebene
strömenden Fluid in eine Rotationsbewegung, insbesondere um eine Längsachse der Vertiefung,
versetzt. Das rotierende Fluid bildet einen rotierenden Fluidzylinder. Alternativ
zum Fluid als Rotationsmittel dient ein, insbesondere im Vergleich zum Fluid, niederviskoses
Strömungsmedium als Rotationsmittel. Hierdurch werden Energieverluste aufgrund von
Reibungsverlusten zwischen dem Rotationsmittel und der Innenwand der Vertiefung reduziert.
Dadurch ist in dem der Oberflächenebene zugeordneten Kontaktbereich eine geringere
Differenzgeschwindigkeit zwischen dem Rotationsmittel und dem darüber strömenden Fluid
realisierbar. Somit wird der Strömungswiderstand der Fläche weiter reduziert. Das
niederviskose Strömungsmedium kann mittels einer Einleiteinrichtung, insbesondere
kontinuierlich, in die Vertiefungen eingeleitet werden. Als niederviskoses Strömungsmedium
kann im Falle von Luft als Fluid beispielsweise Helium eingesetzt werden.
[0020] Des Weiteren kann eine Einrichtung zum Kühlen und/oder Erwärmen der Vertiefungen
vorgesehen sein. Hierdurch ist die Reibung zwischen dem Rotationsmittel und der Innenwand
einer Vertiefung weiter reduzierbar. Die Reibung und die damit einhergehenden Energieverluste
sind beispielsweise von der Viskosität eines fluiden Rotationsmittels abhängig. Die
Viskosität ist wiederum von der Temperatur abhängig. Somit wird die Reibung zwischen
dem Rotationsmittel und der Innenwand einer Vertiefung mittels Kühlen mit der Einrichtung
reduziert. Die Differenzgeschwindigkeit im Kontaktbereich zwischen dem Rotationsmittel
und dem darüber strömenden Fluid wird weiter reduziert, was zu einem weiter verminderten
Strömungswiderstand für die Fläche führt.
[0021] Entsprechend einer weiteren Ausführungsform weist jeweils eine Innenwand der Vertiefungen
mindestens eine weitere Vertiefung auf. Mittels einer solchen weiteren Vertiefung
sind die Reibungsverluste zwischen dem Rotationsmittel und der Innwand der jeweiligen
Vertiefung reduzierbar. Hierdurch sinkt im Kontaktbereich die Differenzgeschwindigkeit
zwischen dem Rotationsmittel und dem darüber entlang der Oberflächenebene strömenden
Fluid, wodurch der Strömungswiderstand der Fläche weiter reduziert wird. Mindestens
zwei Vertiefungen können mittels mindestens einer weiteren Vertiefung miteinander
verbunden sein. Hierdurch sind die Reibungsverluste noch weiter reduzierbar. Vorzugsweise
ist die weitere Vertiefung entsprechend der vorangegangenen Beschreibung für die Vertiefungen
in der Fläche ausgebildet.
[0022] Nach einer Weiterbildung sind die Vertiefungen und/oder die weiteren Vertiefungen
in einer selbstähnlichen Anordnung, insbesondere in einer fraktalen Anordnung, angeordnet
und unter einander verbunden. Auch hierdurch werden die Reibungsverluste innerhalb
der Vertiefungen reduziert, was zu einer verminderten Differenzgeschwindigkeit zwischen
dem Rotationsmittel und dem darüber strömenden Fluid und somit zu einem reduzierten
Strömungswiderstand der Fläche führt. Die selbstähnlichen oder fraktalen Anordnungen
können mittels Nanotechnologie in die Fläche und/oder in die Innwände der Vertiefungen
eingebracht werden.
[0023] Vorteilhafterweise wird die efindungsgemäße Fläche als eine Verkleidungsfläche für
ein Fortbewegungsmittel und/oder als eine Beschichtung für eine Vorrichtung, insbesondere
im Bereich der Medizintechnik, des Fluggerätebaus, des Windenergieanlagenbaus und/oder
des Triebwerkbaus verwendet. Hierbei wird eine Energieeinsparung durch die Minimierung
von Strömungsverlusten, beispielsweise bei Flugzeugen, Schiffen und/oder Kraftfahrzeugen,
ermöglicht. Die Energieeinsparung und damit eine Effizienzsteigerung wird durch die
Reduktion des Strömungswiderstandes bei der Bewegung durch ein Fluid, wie beispielsweise
Wasser und/oder Luft, erreicht. Zudem kann eine Energieeinsparung durch eine optimierte
Strömung in Triebwerken, wie beispielsweise Turbinen und/oder Kolbenmotoren, erreicht
werden. In der Medizintechnik, insbesondere bei einer Verwendung in künstlichen Herzen
und/oder künstlichen Gefäßen, werden turbulente Anteile in einer Blutströmung vermindert.
Hierdurch wird die Gefahr einer Beschädigung von Blutplättchen reduziert, wodurch
die damit verbundene Gerinnungsneigung vermindert wird.
[0024] Nachfolgend wird die Efindung anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Ausschnitt aus einer ersten Fläche mit den Merkmalen der Erfindung in einer
schematischen Seitenansicht,
- Fig. 2
- einen Ausschnitt aus einer zweiten Fläche mit den Merkmalen der Erfindung in einer
schematischen Seitenansicht,
- Fig. 3
- einen Ausschnitt aus einer dritten Fläche mit den Merkmalen der Erfindung in einer
schematischen Seitenansicht,
- Fig. 4
- einen Ausschnitt aus einer weiteren Fläche mit den Merkmalen der Erfindung in einer
schematischen Seitenansicht,
- Fig. 5
- ein Flussdiagramm für ein Verfahren mit den Merkmalen der Erfindung in einer schematischen
Ansicht, und
- Fig. 6
- einen Ausschnitt aus einem Flügelprofil mit einer laminaren Grenzschicht nach dem
Stand der Technik in einer schematischen Seitenansicht.
[0025] Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einer ersten Fläche 10 mit den Merkmalen der Erfindung
in einer schematischen Seitenansicht. Die Fläche 10 hat eine Oberflächenebene 11,
in die eine Vertiefung 12 eingebracht ist. In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
ist die Vertiefung 12 als ein Kanal 12 mit einem rechteckigen Querschnitt ausgebildet.
Die Fläche 10 wird von einem Fluid 13 angeströmt. Das Fluid 13 weist eine laminare
hydrodynamische Grenzschicht 14 auf, die hier schematisch als aus drei übereinander
liegenden Lagen dargestellt ist. Die Strömungsrichtung des Fluids 13 bzw. der Grenzschicht
14 ist durch den Pfeil 15 angegeben.
[0026] In der Vertiefung 12 ist ein Rotationsmittel 16 angeordnet. Die Richtung der Rotationsbewegung
des Rotationsmittels 16 ist durch die Pfeile 17, 18 angegeben. Das Rotationsmittel
16 ist innerhalb der Vertiefung 12 und zwischen zwei einander zugewandten Flächenkanten
19, 20 der Vertiefung 12 positioniert. Die Flächenkanten 19, 20 befinden sich in der
Oberflächenebene 11. Weiter weist die Fläche 10 starre Oberflächenanteile 21, 22 auf.
[0027] Im Kontaktbereich 23 berühren sich das Rotationsmittel 16 und das entlang der Oberflächenebene
11 strömende Fluid 13. Durch den Pfeil 17 für die Rotationsbewegung des Rotationsmittels
16 und den Pfeil 15 für das strömende Fluid 13 bzw. die laminar strömende Grenzschicht
14 wird deutlich, dass die Rotationsbewegung in dem der Oberflächenebene 11 zugeordneten
Kontaktbereich 23 eine Bewegungskomponente in Strömungsrichtung des Fluids 13 hat.
[0028] In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel tritt das Rotationsmittel 16 im Kontaktbereich
23 nicht über die Oberflächenebene 11 aus der Vertiefung 12 heraus. In einer alternativ
denkbaren Ausführungsform kann das Rotationsmittel 16 in dem der Oberflächenebene
11 zugeordneten Kontaktbereich 23 über die Oberflächenebene 11 aus der Vertiefung
12 heraus treten.
[0029] Fig. 2 ist ein Ausschnitt aus einer zweiten Fläche 24 mit den Merkmalen der Erfindung
in einer schematischen Seitenansicht zu entnehmen. Die Fläche 24 weist eine Oberflächenebene
25 mit Vertiefungen 26, 27, 28 auf. In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel sind
die Vertiefungen 26, 27, 28 als Kanäle 26, 27, 28 mit jeweils einem kreissegmentförmigen
Querschnitt ausgebildet. In den Kanälen 26, 27, 28 ist jeweils ein Rotationsmittel
29 angeordnet, wobei hier zugunsten einer besseren Übersichtlichkeit nur ein Rotationsmittel
29 mit Bezugszeichen versehen ist.
[0030] Die Rotationsmittel 29 rotieren gemäß Pfeil 30 jeweils um eine Längsachse der Kanäle
26, 27, 28. Die Rotationsmittel 29 haben einen zylinderartigen Querschnitt mit einer
Außenumfangsfläche 31 ist. Die Außenumfangsfläche 31 berührt in einem Kontaktbereich
32 eine laminare Grenzschicht 33 eines entlang der Oberfläche 25 strömenden Fluids
34. Hierbei ist die Grenzschicht 33 schematisch durch drei über einander angeordnete
Lagen dargestellt. Die Strömungsrichtung des Fluids 34 bzw. der Grenzschicht 33 ist
durch den Pfeil 35 angegeben.
[0031] Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt aus einer dritten Fläche 36 mit den Merkmalen der Erfindung
in einer schematischen Seitenansicht. Die Fläche 36 hat eine Oberflächenebene 37 mit
Vertiefungen 38, 39, die hier als Kanäle 38, 39 mit einem kreissegmentförmigen Querschnitt
ausgebildet sind. Innerhalb der Kanäle 38, 39 ist ein hier nicht näher dargestelltes
Rotationsmittel angeordnet, dass gemäß der Pfeile 40, 41 um eine Längsachse der Kanäle
38, 39 rotiert. In einem Kontaktbereich 42, 43 berührt das Rotationsmittel eine laminare
Grenzschicht 44 eines Fluids 45, das gemäß Pfeil 46 entlang der Oberfläche 37 strömt.
Die Grenzschicht 44 ist schematisch durch drei über einander angeordnete Lagen dargestellt.
[0032] Zwischen den Kanälen 38, 39 sind weitere Vertiefungen 47 angeordnet. Die weiteren
Vertiefungen 47 sind ebenfalls als Kanäle 47 mit einem kreissegmentförmigen Querschnitt
ausgebildet, wobei der Durchmesser der weiteren Kanäle 47 kleiner ist als der Durchmesser
der Kanäle 38, 39. Zugunsten einer besseren Übersichtlichkeit sind die Querschnitte
der weiteren Kanäle 47 als vollständige Kreisringe ohne die offenen Bereiche dargestellt.
Die weiteren Kanäle 47 sind teilweise in die Oberflächenebene 37 der Fläche 36 und
teilweise in eine Innenwand 48, 49 der Kanäle 38, 39 eingebracht. Mittels der weiteren
Kanäle 47 sind die Kanäle 38, 39 mit einander verbunden. Hierbei weisen die weiteren
Kanäle 47 eine fraktalähnliche Anordnung auf. Innerhalb der weiteren Kanäle 47 rotieren
hier nicht näher dargestellte Rotationsmittel. Zur Fixierung der weiteren Kanäle 47
sind in der Oberflächenebene 37 der Fläche 36 und/oder zwischen einzelnen Kanälen
38, 39, 47 hier nicht näher dargestellte Verstrebungsstrukturen vorhanden.
[0033] Fig. 4 zeigt einen Ausschnitt aus einer weiteren Fläche 50 mit den Merkmalen der
Erfindung in einer schematischen Seitenansicht, die eine Oberflächenebene 51 mit einer
Vertiefung 52 aufweist. Auch hier ist die Vertiefung 52 als ein Kanal 52 mit einem
kreissegmentförmigen Querschnitt ausgebildet, in dem ein hier nicht näher dargestelltes
Rotationsmittel rotiert. Auf der Oberflächenebene 51 strömt eine laminare Grenzschicht
53 eines Fluids 54 in Richtung des Pfeils 55. Die Grenzschicht 53 ist hier ebenfalls
schematisch durch drei über einander angeordnete Lagen dargestellt.
[0034] Einer Innenwand 56 des Kanals 52 sind weitere Vertiefungen 57 zugeordnet, wobei zugunsten
einer besseren Übersichtlichkeit nur eine der weiteren Vertiefungen 57 mit einem Bezugszeichen
versehen ist. Die weiteren Vertiefungen 57 sind nach einem fraktalen Anordnungsschema
mit einer hohen Selbstähnlichkeit angeordnet. Die weiteren Vertiefungen 57 sind ebenfalls
als Kanäle 57 mit einem kreissegementförmigen Querschnitt ausgebildet, in denen ein
nicht näher dargestelltes Rotationsmittel gemäß der jeweiligen Pfeile rotiert.
[0035] Fig. 5 ist ein Flussdiagramm für ein Verfahren mit den Merkmalen der Erfindung in
einer schematischen Ansicht zu entnehmen. Nach einem Start des Verfahren zum Reduzieren
eines Strömungswiderstandes einer Fläche 10, 24, 36, 50 in einem Fluid 13, 34, 45,
54 gemäß Schritt S10, werden Vertiefungen 12, 26, 27, 28, 38, 39, 52 gemäß Schritt
S11 in die Fläche 10, 24, 36, 50 eingebracht. Hiernach wird gemäß Schritt S12 den
Vertiefungen 12, 26, 27, 28, 38, 39, 52 ein Rotationsmittel 16, 29 zugeordnet. Sodann
wird das Rotationsmittel 16, 29 entsprechend Schritt S13 derart in Bewegung versetzt,
dass das Rotationsmittel 16, 19 in einem der Oberflächenebene 11, 25, 37, 51 zugeordneten
Kontaktbereich 23, 32, 42, 43 mindestens teilweise in Strömungsrichtung des Fluids
13, 34, 45, 54 bewegt wird. Schließlich wird das Verfahren gemäß Schritt S14 beendet.
[0036] Fig. 6 zeigt einen Ausschnitt aus einem Flügelprofil 58 mit einer laminaren Grenzschicht
61 nach dem Stand der Technik in einer schematischen Seitenansicht. Das Flügelprofil
58 hat eine Oberfläche 59 und eine Vorderkante 60. Die Vorderkante 60 wird von einem
Fluid 62 gemäß Pfeil 63 angeströmt. Hierbei bildet sich die laminare Grenzschicht
61, deren Dicke in Richtung der Strömung des Fluids 62 gemäß Pfeil 63 immer mehr zunimmt.
Die Zunahme der Dicke der Grenzschicht 61 ist hier schematisch mittels einer in Strömungsrichtung
des Fluids 62 zunehmenden Anzahl von Lagen dargestellt. Weiter ist ein schematisches
Geschwindigkeitsprofil 68 für die maximal vier übereinander angeordneten Lagen der
Grenzschicht 61 gezeigt, wobei die Länge einer Linie des Geschwindigkeitsprofils 68
einen Betrag der Geschwindigkeit repräsentiert. Demnach ist die Geschwindigkeit in
einer Grenzschicht 61 mit vier Lagen in der untersten Lage am geringsten und nimmt
mit zunehmendem Abstand zur Oberfläche 59 immer weiter zu, bis die Strömungsgeschwindigkeit
des strömenden Fluids 62 außerhalb der Grenzschicht 61 erreicht ist.
[0037] Nachfolgend wird die Funktionsweise der Erfindung anhand der Figuren 1 bis 6 näher
erläutert:
[0038] Trifft eine laminare Grenzschicht 14, 33, 44, 53, 61 auf eine Fläche 10, 24, 36,
50, 59 so wird die Dicke der Grenzschicht 14, 33, 44, 53, 61 in Strömungsrichtung
des Fluids 13, 34, 45, 54, 62 anwachsen. Zugunsten einer besseren Anschauung wird
beispielhaft für die Grenzschichten 14, 33, 44, 53 die Grenzsicht 61 mit den übereinander
liegenden Lagen betrachtet.
[0039] Beim erstmaligen Vorbeiströmen des Fluids 62 beispielsweise an der Vorderkante 60
des Flügelprofils 58 besteht nur zwischen der ersten untersten Lage und der Oberfläche
59 eine Differenzgeschwindigkeit. Somit erfährt zunächst nur die erste Lage eine negative
Beschleunigung. Die Grenzschicht 61 ist zunächst noch sehr dünn und der Geschwindigkeitsgradient
ist sehr hoch. Weiter stromabwärts wächst mit der fortdauernden Verringerung der Geschwindigkeit
der ersten Lage auch die Differenzgeschwindigkeit zwischen der ersten Lage und einer
zweiten Lage, die über der ersten Lage und von der Oberfläche 59 abgewandt angeordnet
ist. Dies führt zu einer negativen Beschleunigung der zweiten Lage und einem Anwachsen
der Dicke der Grenzschicht 61. Der Geschwindigkeitsgradient zwischen der ersten Lage
und der Oberfläche 59 nimmt in Strömungsrichtung des Fluids 62 ab. Dies setzt sich
in entsprechender Weise auch für weitere über der zweiten Lage angeordnete Lagen fort,
wodurch die Dicke der Grenzschicht 61 immer weiter anwächst.
[0040] Zwar wird die Differenzgeschwindigkeit zwischen der ersten Lage und der Oberfläche
59 stromabwärts immer geringer. Jedoch wird die zunächst laminare Grenzschicht 61
ab einer bestimmten Dicke instabil und turbulent. Hierbei treten auch außerhalb der
Grenzschicht 61 turbulente Strömungen auf. Diese führen zu hohen viskosen Reibungswerten
und damit zu einem hohen Strömungswiderstand für das Flügelprofil 58.
[0041] Soll nun der Strömungswiderstand reduziert werden, werden in die Fläche 10, 24, 36,
50 Kanäle 12, 26, 27, 38, 39, 52 mit einem kreissegmentförmigen Querschnitt mittels
einer Präparationseinrichtung eingebracht. Hierbei werden die Kanäle 12, 26, 27, 38,
39, 52 derart in die Fläche 10, 24, 36, 50 eingebracht, dass die Längsachsen der Kanäle
12, 26, 27, 38, 39, 52 parallel zur Oberflächenebene 11, 25, 37, 51 und rechtwinklig
zur Strömungsrichtung des Fluids 13, 34, 45, 54 angeordnet sind. Alternativ kann auf
die Oberflächenebene 11, 25, 37, 51 der Fläche 10, 24, 36, 50 auch eine Folie mit
den Kanälen 12, 26, 27, 38, 39, 52 aufgebracht werden.
[0042] Der Durchmesser der Kanäle 12, 26, 27, 38, 39, 52 entspricht der Größenordnung der
erwarteten Dicke der Grenzschicht 14, 33, 44, 53 am Ort des jeweiligen Kanals 12,
26, 27, 38, 39, 52. Hierdurch wird in Übereinstimmung mit der Prandtlschen Grenzschichttheorie
eine negative Beeinflussung der gesamten Strömung, insbesondere auch der Strömung
außerhalb der Grenzschicht 14, 33, 44, 53, vermieden.
[0043] Strömt nun das Fluid 13, 34, 45, 54 und dessen Grenzschicht 14, 33, 44, 53 über die
Fläche 10, 24, 36, 50 wird das Fluid 13, 34, 45, 54 in den Kanälen 12, 26, 27, 38,
39, 52 als ein Rotationsmittel 16, 29 verwendet und in eine Rotationsbewegung versetzt.
Demnach dient das entlang der Oberflächenebene 11, 25, 37, 51 strömende Fluid 13,
34, 45, 54 als ein Antrieb für das Rotationsmittel 16, 29. Die Antriebskraft für diese
aufgrund der niedrigen Reynoldszahlen in den Kanälen 12, 26, 27, 38, 39, 52 laminaren
Rotationsströmung ergibt sich aufgrund eines viskosen Reibungsflusses der über die
Kanäle 12, 26, 27, 38, 39, 52 hinweg strömenden Grenzschicht 14, 33, 44, 53. In den
Kanälen 12, 26, 27, 38, 39, 52 entsteht ein um die Längsachse des jeweiligen Kanals
12, 26, 27, 38, 39, 52 rotierender Fluidzylinder mit einer Außenumfangsfläche 31.
[0044] In dem der Oberflächenebene 11, 25, 37, 51 zugeordneten Kontaktbereich 23, 32, 42,
43 ist zwischen der Außenumfangsfläche 31 des rotierenden Rotationsmittels 16, 29
und dem entlang der Oberflächenebene 11, 25, 37, 51 strömenden Fluid 13, 34, 45, 54
bzw. der Grenzschicht 14, 33, 44, 53 der Geschwindigkeitsgradient verglichen mit dem
Geschwindigkeitsgradienten der Grenzschicht 14, 33, 44, 53 entlang einer starren Oberfläche
21, 22 deutlich vermindert. Demnach ist die Differenzgeschwindigkeit zwischen dem
entlang der Oberflächenebene 11, 25, 37, 51 strömenden Fluid 13, 34, 45, 54 und dem
Rotationsmittel 16, 29 vermindert. Aufgrund des Zusammenhangs zwischen dem Geschwindigkeitsgradienten
in der Grenzschicht 14, 33, 44, 53 und der viskosen Reibungskraft, wirkt im Kontaktbereich
23, 32, 42, 43 eine auf die Grenzschicht 14, 33, 44, 53 verminderte Kraft als im Bereich
von starren Oberflächenanteilen 21, 22 ohne die Kanäle 12, 26, 27, 38, 39, 52.
[0045] Somit erfährt die Grenzschicht 14, 33, 44, 53 entlang der Oberflächenebene 11, 25,
37, 51 in Strömungsrichtung des Fluids 13, 34, 45, 54 eine weniger bremsende Kraft.
Dies führt zu einer Reduktion des gesamten Strömungswiderstandes für die Fläche 10,
24, 36, 50. Zudem bewirkt die verminderte Bremskraft eine geringere Zunahme der Dicke
der Grenzschicht 14, 33, 44, 53 in Strömungsrichtung. Hierdurch ist die Grenzschicht
14, 33, 44, 53 in Strömungsrichtung länger laminar und der Strömungswiderstand wird
weiter reduziert.
[0046] Zwischen der Innenwand der Kanäle 12, 26, 27, 38, 39, 52 und dem Rotationsmittel
16, 29 findet aufgrund viskoser Reibung ebenfalls ein Energieverlust statt. Dieser
Energieverlust lässt sich durch die weiteren Vertiefungen 47, 57 in der Innenwand
48, 49, 56 der Kanäle 38, 39, 52 reduzieren. Hierdurch wird der gesamte Strömungswiderstand
der Fläche 10, 24, 36, 50 weiter vermindert. Alternativ oder zusätzlich kann das Rotationsmittel
16, 29 in den Kanälen 12, 26, 27, 38, 39, 52 mittels einer geeigneten Einrichtung
gekühlt werden und/oder es kann ein niederviskoses Strömungsmedium als Rotationsmittel
16, 29 mittels einer Einleiteinrichtung in die Kanäle 12, 26, 27, 38, 39, 52 eingebracht
werden. Hierdurch wird der gesamte Strömungswiderstand weiter reduziert.
[0047] Aufgrund der erfindungsgemäßen Fläche 10, 24, 36, 50 bzw. des erfindungsgemäßen Verfahrens
gemäß der Schritte S10 bis S14 ergibt sich ein reduzierter Strömungswiderstand, wodurch
die Energieverluste bei einer von einem Fluid 13, 34, 45, 54 angeströmten Fläche 10,
24, 36, 50 vermindert werden.
Bezugszeichenliste :
[0048]
- 10
- Fläche
- 11
- Oberflächenebene
- 12
- Vertiefung
- 13
- Fluid
- 14
- Grenzschicht
- 15
- Pfeil
- 16
- Rotationsmittel
- 17
- Pfeil
- 18
- Pfeil
- 19
- Flächenkante
- 20
- Flächenkante
- 21
- Starrer Oberflächenanteil
- 22
- Starrer Oberflächenanteil
- 23
- Kontaktbereich
- 24
- Gegenstand
- 25
- Oberfläche
- 26
- Vertiefung
- 27
- Vertiefung
- 28
- Vertiefung
- 29
- Rotationsmittel
- 30
- Pfeil
- 31
- Außenumfangsfläche
- 32
- Kontaktbereich
- 33
- Grenzschicht
- 34
- Fluid
- 35
- Pfeil
- 36
- Fläche
- 37
- Oberflächenebene
- 38
- Vertiefung
- 39
- Vertiefung
- 40
- Pfeil
- 41
- Pfeil
- 42
- Kontaktbereich
- 43
- Kontaktbereich
- 44
- Grenzschicht
- 45
- Fluid
- 46
- Pfeil
- 47
- Weitere Vertiefungen
- 48
- Innenwand
- 49
- Innenwand
- 50
- Fläche
- 51
- Oberflächenebene
- 52
- Vertiefung
- 53
- Grenzschicht
- 54
- Fluid
- 55
- Pfeil
- 56
- Innenwand
- 57
- weitere Vertiefungen
- 58
- Flügelprofil
- 59
- Oberfläche
- 60
- Vorderkante
- 61
- Grenzschicht
- 62
- Fluid
- 63
- Pfeil
- 64
- Geschwindigkeitsprofil
1. Fläche zum Anordnen in einem strömenden Fluid (13, 34, 45, 54) mit einer Oberflächenebene
(11, 25, 37, 51), und mit Vertiefungen (12, 26, 27, 38, 39, 52) zum Reduzieren eines
Strömungswiderstandes, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Vertiefung (12, 26, 27, 38, 39, 52) zum Ausbilden einer stabilen Rotationsbewegung
eines rotierbaren Rotationsmittels (16, 29) in der Vertiefung (12, 26, 27, 38, 39,
52) ausgebildet ist, und dass die Rotationsbewegung in einem der Oberflächenebene
(11, 25, 37, 51) zugeordneten Kontaktbereich (23, 32, 42, 43) eine in Strömungsrichtung
des Fluids (13, 34, 45, 54) gerichtete Bewegungskomponente hat.
2. Fläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktbereich in einer Ebene mit der Oberflächenebene (11, 25, 37, 51) angeordnet
ist.
3. Fläche nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefung (12, 26, 27, 38, 39, 52) als ein Kanal ausgebildet ist, wobei vorzugsweise
ein Querschnitt des Kanals zum Ausbilden der Rotationsbewegung des Rotationsmittels
(16, 29) um eine Längsachse des Kanals, insbesondere mittels eines Antriebes, ausgebildet
ist.
4. Fläche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnitte der Vertiefungen (12, 26, 27, 38, 39, 52), insbesondere zum Erzeugen
einer laminaren Rotationsströmung um die Längsachse der jeweiligen Vertiefung (12,
26, 27, 38, 39, 52), eine kreissegmentförmige Kontur haben.
5. Fläche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Durchmesser der Vertiefungen (12, 26, 27, 38, 39, 52) in der Größenordnung der Dicke
einer hydrodynamischen Grenzschicht (14, 33, 44, 53) liegen, insbesondere entsprechen
die Durchmesser der Dicke der Grenzschicht (14, 33, 44, 53) am Ort der jeweiligen
Vertiefung (12, 26, 27, 38, 39, 52), vorzugsweise liegen die Durchmesser im Bereich
von 1 mm bis 20 mm, besonders bevorzugt im Bereich von 10 mm bis 20 mm, und am meisten
bevorzugt in einem Bereich von 1 mm bis 2 mm.
6. Fläche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Breite eines Vertiefungsspaltes für jeweils eine Vertiefung (12, 26, 27, 38,
39, 52) durch zwei einander zugewandte Flächenkanten (19, 20), insbesondere in der
Oberflächenebene (11, 25, 37, 51), bestimmt ist und der Durchmesser der jeweiligen
Vertiefung (12, 26, 27, 38, 39, 52) größer ist als die Breite des zugehörigen Vertiefungsspaltes.
7. Fläche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine sich durch die Rotationsbewegung des jeweiligen Rotationsmittels (16, 29) ergebende
Rotationsachse parallel zur Oberflächenebene (11, 25, 37, 51) angeordnet ist, und
vorzugsweise die Rotationsachse rechtwinklig zur Strömungsrichtung des Fluids (13,
34, 45, 54) ausgerichtet ist.
8. Fläche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich in den Querschnitten der Vertiefungen (12, 26, 27, 38, 39, 52) ausgehend von
einer Längsachse der jeweiligen Vertiefung (12, 26, 27, 38, 39, 52) und zwischen den
beiden einander zugewandten und der Oberflächenebene (11, 25, 37, 51) zugeordneten
Flächenkanten (19, 20), ein Öffnungswinkel von weniger als 90°, insbesondere von weniger
als 60°, besonders bevorzugt von weniger als 30°, und am meisten bevorzugt zwischen
25° und 30°, ergibt.
9. Fläche nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass als Rotationsmittel (16, 29) das Fluid (13, 34, 45, 54) oder ein, insbesondere im
Vergleich zum Fluid (13, 34, 45, 54), niederviskoses Strömungsmedium, vorzugsweise
Helium, dient.
10. Fläche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung zum Kühlen und/oder Erwärmen der Vertiefungen (12, 26, 27, 38, 39,
52) vorgesehen ist.
11. Fläche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils eine Innenwand (48, 56) der Vertiefungen (12, 26, 27, 38, 39, 52) mindestens
eine weitere Vertiefung (47, 57) aufweist und/oder mindestens zwei Vertiefungen (38,
39) mittels mindestens einer weiteren Vertiefung (47, 57) miteinander verbunden sind,
wobei vorzugsweise die weitere Vertiefung (47, 57) als eine Vertiefung (12, 26, 27,
38, 39, 52) gemäß einer der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist.
12. Fläche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen (12, 26, 27, 38, 39, 52) und/oder die weiteren Vertiefungen (47,
57) in einer selbstähnlichen Anordnung, insbesondere in einer fraktalen Anordnung,
angeordnet und unter einander verbunden sind.
13. Verfahren zum Reduzieren eines Strömungswiderstandes einer Fläche mit einer Oberflächenebene
(11, 25, 37, 51) bei dem Vertiefungen (12, 26, 27, 38, 39, 52) in die Fläche eingebracht
werden, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils einer Vertiefung (12, 26, 27, 38, 39, 52) ein rotierbares Rotationsmittel
(16, 29) zum Ausbilden einer stabilen Rotationsbewegung in der Vertiefung (12, 26,
27, 38, 39, 52) zugeordnet wird, und dass das Rotationsmittel (16, 29) in die Rotationsbewegung
versetzt wird, wobei das Rotationsmittel (16, 29) in einem der Oberflächenebene (11,
25, 37, 51) zugeordneten Kontaktbereich (23, 32, 42, 43) mindestens teilweise in Strömungsrichtung
des Fluids (13, 34, 45, 54) bewegt wird.
14. Verwendung einer Fläche nach einem der Ansprüche 1 bis 12 als eine Verkleidungsfläche
für ein Fortbewegungsmittel und/oder als eine Beschichtung für eine Vorrichtung, insbesondere
im Bereich der Medizintechnik, des Fluggerätebaus, des Windenergieanlagenbaus und/oder
des Triebwerkbaus.