[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Ausmischen und Wärmebehandeln
eines flüssigen Produkts, insbesondere eines Getränks.
[0002] Fertiggetränke können durch Zusammenführen eines Produktkonzentrats und einer Verdünnungsflüssigkeit,
wie beispielsweise Wasser, in einem vorgegebenen Mischungsverhältnis sowohl im Batch-Betrieb
als auch als kontinuierliche Teilproduktströme ausgemischt werden. Eine thermische
Behandlung zur Gewährleistung einer bestimmten Haltbarkeit oder Produktqualität erfolgt
meist nach dem Ausmischen des Produkts.
[0003] Bei dieser Vorgehensweise ist jedoch weder ein schnelles Anfahren noch ein schnelles
Herunterfahren der Anlage bei einem Stillstand einer im Produktstrom nachfolgenden
Fülleinheit möglich. Dies bedingt einen erheblichen apparativen Aufwand für Produktzwischenspeicher
und/oder verursacht Produktverluste.
[0004] Alternativ schlägt die
WO 02/094040 A1 vor, eine Verdünnungsflüssigkeit in einem ersten Wärmetauscher zu erhitzen, einen
ersten Anteil der erhitzten Verdünnungsflüssigkeit mit einem Produktkonzentrat zu
vermischen und diese Mischung in einem zweiten Wärmetauscher zu erhitzen. Die wärmebehandelte
Mischung wird dann mit einem zweiten Anteil der zuvor erhitzten Verdünnungsflüssigkeit
zusammengeführt, um das Produkt auszumischen.
[0005] Die bedingt jedoch ebenfalls einen hohen apparativen Aufwand und kann die oben genannten
Probleme bei einer Produktionsunterbrechung nicht zufriedenstellend lösen.
[0006] Es besteht daher Bedarf für ein in dieser Hinsicht verbessertes Verfahren und eine
gegenüber dem Stand der Technik vereinfachte Vorrichtung.
[0007] Die gestellte Aufgabe wird mit einer Vorrichtung nach Anspruch 1 gelöst. Demnach
umfasst diese eine erste Zuleitung zum Zuführen eines Produktkonzentrats; eine zweite
Zuleitung zum Zuführen einer wässrigen Verdünnungsflüssigkeit zum Verdünnen des Produktkonzentrats;
einen ersten Dampfinjektor, der an der ersten Zuleitung vorgesehen ist, um einen ersten
Dampfmengenstrom in das Produktkonzentrat einzubringen; und einen zweiten Dampfinjektor,
der an der zweiten Zuleitung vorgesehen ist, um einen zweiten Dampfmengenstrom in
die Verdünnungsflüssigkeit einzubringen. Dadurch können das Produktkonzentrat und
die Verdünnungsflüssigkeit gleichzeitig wärmebehandelt und verdünnt werden. Insbesondere
das Produktkonzentrat kann dabei in eine für das Ausmischen besonders geeignete Konzentration
verdünnt werden. Die Dampfinjektion lässt sich gut dosieren und bei einem Produktionsstillstand
schnell unterbrechen, so dass unerwünscht lange Verweilzeiten des Produktkonzentrats
bei hohen Temperaturen vermieden werden können. Die Dampfinjektion ermöglicht bei
Bedarf einen Stop-And-Go-Betrieb, wodurch Produktpuffer entbehrlich werden oder zumindest
nur in geringerem Umfang benötigt werden. Ferner können Produktverluste in Folge einer
Produktüberhitzung vermieden werden. Die Dampfinjektoren können an ein gemeinsames
Dampfversorgungssystem angeschlossen werden, wodurch der apparative Aufwand weiter
reduziert werden kann. Insbesondere ist ein zusätzlicher Wärmetauscher für die Verdünnungsflüssigkeit
entbehrlich.
[0008] Eine günstige Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung umfasst ferner eine
Mischeinrichtung zum Mischen des mittels des ersten Dampfinjektors mit Dampf beaufschlagten
Produktkonzentrats und der mittels des zweiten Dampfinjektors mit Dampf beaufschlagten
Verdünnungsflüssigkeit. Dadurch können die auf diese Weise wärmebehandelten und verdünnten
Teilproduktströme beim Zusammenführen in einem vorgegeben Mischungsverhältnis ausgemischt
werden. Eine separate Ausmischanlage ist daher entbehrlich. Somit lässt sich Investitionskosten,
Wartungskosten und Platzbedarf reduzieren.
[0009] Bei einer besonders günstige Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
zwischen dem ersten Dampfinjektor und der Mischeinrichtung ein Messgerät zur Bestimmung
der Konzentration eines für die Qualität des Produkts charakteristischen Inhaltsstoffs
in dem mit Dampf beaufschlagten Produktkonzentrat vorgesehen, insbesondere zur Bestimmung
eines Zuckergehalts. Damit kann die Konzentration des mit dem kondensierten ersten
Dampfmengenstrom verdünnten Produktkonzentrats gemessen werden und ein für das nachfolgende
Ausmischen günstiger Wertebereich eingehalten werden. Zu diesem Zweck kann beispielsweise
der erste Dampfmengenstrom in Abhängigkeit von der mit dem Konzentrationsmessgerät
hinter dem ersten Dampfinjektor gemessenen Konzentration eingestellt werden.
[0010] Vorzugsweise ist zwischen dem ersten Dampfinjektor und der Mischeinrichtung und zwischen
dem zweiten Dampfinjektor und der Mischeinrichtung jeweils ein Durchflussmessgerät
und eine Temperaturmessgerät zur Überwachung des mit Dampf beaufschlagten Konzentrats
und der mit Dampf beaufschlagten Verdünnungsflüssigkeit vorgesehen. Dadurch kann sowohl
die Qualität der Wärmebehandlung als auch das Mischungsverhältnis im ausgemischten
Produkt überwacht oder eingestellt werden.
[0011] Eine vorteilhafte Ausführungsform umfasst ferner eine Einstelleinrichtung, um den
ersten und den zweiten Dampfmengenstrom einzustellen. Dadurch lässt sich eine Mindesttemperatur
zur Wärmebehandlung im Konzentrat und in der Verdünnungsflüssigkeit einhalten sowie
insbesondere in dem Konzentrat gleichzeitig eine für das Ausmischen geeignete Verdünnung
einstellen. Vorzugsweise ist ferner eine der Mischeinrichtung nach geschaltete Heißhalteeinrichtung
vorgesehen. Dadurch kann eine Wärmebehandlung bis zum Erreichen einer gegebenenfalls
erforderlichen Gesamtbehandlungsdauer verlängert werden. Somit kann die Wärmebehandlung
auch bei einem unveränderten ersten Dampfmengenstrom an eine bestimmte Qualitätsanforderung,
beispielsweise zur Pasteurisierung oder Sterilisierung, angepasst werden.
[0012] Die gestellte Aufgabe wird ferner mit einem Verfahren nach Anspruch 7 gelöst. Dieses
umfasst folgende Schritte: a) Bereitstellen eines Produktkonzentrats; b) Bereitstellen
einer wässrigen Verdünnungsflüssigkeit zum Verdünnen des Produktkonzentrats; c) Bereistellen
von Dampf; c) Einbringen eines ersten Dampfstroms in das bereit gestellte Produktkonzentrat,
um dieses thermisch zu behandeln und zu verdünnen; und d) Einbringen eines zweiten
Dampfstroms in die bereitgestellte Verdünnungsflüssigkeit, um diese thermisch zu behandeln
und zu verdünnen. Somit können zwei Produktionsprozesse, nämlich eine thermische Behandlung
und ein Einstellen einer für das Ausmischen geeigneten Verdünnung in einem Verfahren
kombiniert werden. Die Dampfinjektion eignet sich außerdem für eine Vielzahl unterschiedlicher
Produkte, beispielsweise auch für faserhaltige Produkte oder solche mit Fruchtstücken.
[0013] Vorzugsweise werden das Produktkonzentrat und die Verdünnungsflüssigkeit als kontinuierliche
Ströme bereit gestellt und parallel geschaltet mit Dampf beaufschlagt. Somit können
beide Ströme gleichzeitig oder zumindest zeitlich überlappend behandelt und verdünnt
werden. Die Ströme und die Dampfzufuhr können bei Bedarf schnell unterbrochen werden,
um eine unerwünschte Erwärmung des Konzentrats zu vermeiden.
[0014] Bei einer besonders günstigen Ausgestaltung des Verfahrens wird die Konzentration
eines für die Qualität des Produkts charakteristischen Inhaltsstoffs in dem mit Dampf
beaufschlagten Produktkonzentrat, insbesondere zur Bestimmung eines Zuckergehalts,
nach Kondensation des eingebrachten Dampfs gemessen. Somit kann der eingebrachte Dampfmengenstrom
bei der Konzentrationsmessung auf einfache Weise berücksichtigt werden und die Konzentration
mit hoher Genauigkeit gemessen werden. Vorzugsweise wird hierbei ein Brix-Wert gemessen.
[0015] Vorzugsweise werden ein Mengenstrom des mit Dampf beaufschlagten Produktkonzentrats
und ein Mengenstrom der mit Dampf beaufschlagten Verdünnungsflüssigkeit jeweils nach
Kondensation des eingebrachten Dampfs gemessen. Dadurch kann die eingebrachte Dampfmenge
auf einfache Weise im Rahmen einer Summenmessung zusammen mit dem bereitgestellten
Mengenstrom des Produktkonzentrats und der Verdünnungsflüssigkeit berücksichtigt werden.
Es wäre jedoch auch möglich, den ersten und den zweiten Dampfmengenstrom jeweils gesondert
zu messen, beispielsweise beim Einleiten in die Dampfinjektoren, ebenso die Mengenströme
des Produktkonzentrats und der Verdünnungsflüssigkeit vor dem Einleiten des Dampfs.
[0016] Vorzugsweise wird das Verhältnis der Mengenströme in Abhängigkeit der im ausgemischten
Produkt gemessenen Konzentration eines für die Qualität des Produkts charakteristischen
Inhaltsstoffs, insbesondere eines Zuckergehalts, eingestellt. Dadurch lässt sich die
Produktqualität während des Ausmischens fortlaufend an eine Vorgabe anpassen. Besonders
geeignet als Kontrollparameter ist hierbei der Brix-Wert.
[0017] Vorzugsweise werden das mit Dampf beaufschlagte Konzentrat und die Verdünnungsflüssigkeit
in Form erster und zweiter wässriger Mischphasen in einem vorgegeben Mischungsverhältnis,
insbesondere als gemessenen Mengenströme, zusammen geführt, um das Produkt auszumischen.
Dadurch lässt sich eine vorgegebene Produktqualität auf einfache Weise einstellen.
[0018] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung wird durch das Einbringen des Dampfes in dem
Produktkonzentrat und in der Verdünnungsflüssigkeit eine Mindesttemperatur, insbesondere
zur Pasteurisierung oder Sterilisierung des Produkts, erreicht. Dadurch wird eine
separate Erwärmung des ausgemischten Produkts entbehrlich oder zumindest im Umfang
reduziert. Folglich sinken auch Produktverluste aufgrund einer unerwünschten Überhitzung
des fertig ausgemischten Produkts in Folge von Produktionsstillständen.
[0019] Vorzugsweise wird das ausgemischte Produkt unter Einhaltung einer Mindesttemperatur,
insbesondere zur Pasteurisierung oder Sterilisierung des Produkts, heiß gehalten.
Dadurch können auch Produkte, die eine vergleichsweise lange Behandlungszeit erfordern,
mit einem hohen Durchsatz wärmebehandelt, verdünnt und ausgemischt werden. Somit lässt
sich auch in diesen Fällen eine vorgegebene Ausmischung exakt einhalten.
[0020] Bei einer besonders günstigen Ausgestaltung des Verfahrens wird dem ausgemischten
und wärmebehandelten Produkt entzogene Wärme zum Vorwärmen der Verdünnungsflüssigkeit
zurück geführt. Dadurch lässt sich Wärmeenergie effizient zurück gewinnen und der
bezüglich einer potentiellen Überhitzung unkritischen Verdünnungsflüssigkeit zuführen.
Die Vorrichtung lässt sich somit kostengünstig und ohne Einschränkung der Produktqualität
bei einem Produktionsstillstand betreiben.
[0021] Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in der Zeichnung
dargestellt. Die einzige Figur zeigt ein Schema der Vorrichtung.
[0022] Demnach umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung 1, die vorzugsweise ein kontinuierliches
Ausmischen ermöglicht, eine erste Zuleitung 3 für ein Produktkonzentrat K und eine
zweite Zuleitung 5 für eine Verdünnungsflüssigkeit W, wie beispielsweise Wasser. An
den Zuleitungen 3, 5 ist jeweils ein Dampfinjektor 7, 9 zum Einbringen eines ersten
Dampfstroms D1 in das Produktkonzentrat K und eines zweiten Dampfstroms D2 in die
Verdünnungsflüssigkeit W vorgesehen. Die Dampfströme D1, D2 können das Produktkonzentrat
K und die Verdünnungsflüssigkeit W auf Zieltemperaturen T1, T2 aufheizen. Letztere
sind vorzugsweise gleich groß, können jedoch je nach Produkt P auch unterschiedlich
sein. Die Dampfströme D1, D2 kondensieren und vermischen sich mit dem Produktkonzentrat
K und der Verdünnungsflüssigkeit W zu wässrigen Mischphasen M1 und M2. Hierbei addieren
sich die Massenströme des Produktkonzentrats K und des ersten Dampfstroms D1 zum Massenstrom
der ersten Mischphase M1, die Massenströme der Verdünnungsflüssigkeit W und des zweiten
Dampfstroms D2 zum Massenstrom der zweiten Mischphase M2.
[0023] Die Vorrichtung 1 umfasst ferner eine steuerbare Mischeinrichtung 11, die beispielsweise
eine Düse oder ein Injektor sein kann, um die Mischphasen M1, M2 in einem einstellbaren
Verhältnis zu einem fertig ausgemischten Produkt P zusammenzuführen. Die Injektoren
7, 9 sind mit der Mischeinrichtung 11 durch Verbindungsleitungen 13, 15 verbunden,
wobei an diesen jeweils eine Temperaturmesseinrichtung 17a, 17b und ein Durchflussmesser
19a, 19b vorgesehen ist. Es versteht sich von selbst, dass die Mischeinrichtung 11
Abschnitte der Verbindungsleitungen 13, 15 umfassen kann, um an diesen oder im Bereich
der Injektoren 7, 9 das Mischungsverhältnis der Mischphasen M1, M2 einzustellen.
[0024] An der Verbindungsleitung 13 für die Mischphase M1 ist ferner ein Konzentrationsmesser
21 a vorgesehen, um die Konzentration eines charakteristischen Inhaltsstoffs des Produkts
P zu messen, wie beispielsweise einen Zuckergehalt, insbesondere den Brix-Wert der
Mischphase M1. Ein entsprechender Konzentrationsmesser 21c ist an einer von der Mischeinrichtung
11 weg führenden Produktleitung 23 vorgesehen. Diese wiederum führt zu einer Heißhalteeinrichtung
25, deren Funktionsweise aus dem Stand der Technik bekannt ist und daher nicht näher
beschrieben wird. Sie ist jedoch vorzugsweise so ausgebildet, dass eine Mindesttemperatur
oder Zieltemperatur T3 zur Wärmebehandlung des Produkts P, wie im Bereich der Dampfinjektoren
7, 9, nicht unterschritten wird. Vorzugsweise ist zur Temperaturkontrolle ein weiterer
Temperaturmesser 17c im Ausgangsbereich der Heißhaltevorrichtung 25 vorgesehen. Sind
die Temperaturen T1 und T2 der Mischphasen M1 und M2 unterschiedlich, so ist die Temperatur
T3 des ausgemischten Produkts P vorzugsweise eine Mischtemperatur zwischen T1 und
T2.
[0025] Optional kann die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 eine Wärmerückführeinrichtung 27
mit einem bezüglich des Produktstroms ausgangsseitigen Wärmetauscher 29 und einem
eingangsseitigen Wärmetauscher 31 umfassen, um dem wärmebehandelten Produkt P vor
der Abfüllung Wärme zu entziehen und der Verdünnungsflüssigkeit W vor dem Einleiten
in den zweiten Injektor 9 zwecks Vorwärmung zuzuführen. Somit lässt sich Heizenergie
zurück gewinnen, wobei die Vorwärmung der Verdünnungsflüssigkeit W bei einem Produktionsstillstand
bezüglich der Produktqualität unkritischer ist als eine Vorwärmung des Konzentrats
K, die prinzipiell in analoger Weise möglich wäre. Dargestellt ist ferner ein zugehöriger,
ausgangsseitiger Temperaturmesser 17d zum Ermitteln einer ausgangsseitigen Produkttemperatur
T4 stromabwärts des ausgangsseitigen Wärmetauschers 29.
[0026] Die Dampfmengenströme D1, D2, die vorzugsweise als Massenströme (Masse pro Zeiteinheit)
definiert sind, können an den Injektoren 7, 9 oder an einer geeigneten Einstelleinrichtung
33 eingestellt werden. Im Beispiel wird diese von einer gemeinsamen Dampfleitung 35
versorgt und ist mit den Injektoren 7, 9 über Verteilerleitungen 37, 39 verbunden.
Es versteht sich jedoch von selbst, dass für jeden Injektor 7, 9 eine getrennte Dampfversorgung
möglich wäre. Entscheidend ist, dass die Dampfmengenströme D1, D2 eingestellt werden
können, und dass die Injektoren 7, 9 im Parallelbetrieb mit Dampf D versorgt werden
können, so dass sowohl das Produktkonzentrat K als auch die Verdünnungsflüssigkeit
W im Wesentlichen gleichzeitig mit Dampf D beaufschlagt werden können.
[0027] Die Dampfmengenströme D1, D2 können derart eingestellt werden, dass eine für die
Wärmebehandlung vorgegebene Mindesttemperatur T1, T2 im Produktkonzentrat K und in
der Verdünnungsflüssigkeit W erreicht wird und dass das Produktkonzentrat K auf eine
für das nachfolgende Ausmischen geeignete Konzentration verdünnt wird. Durch die Verdünnung
lässt sich eine gewünschte Konzentration des ausgemischten Produkts P exakter einstellen.
[0028] Nicht dargestellt ist eine vorzugsweise vorgesehene Regeleinrichtung, die es ermöglicht,
die Dampfmengenströme D1, D2 in Abhängigkeit von den Messergebnissen der Messeinrichtungen
17a, 17b, 19a, 19b und 21 a mit Hilfe der Injektoren 7, 9 und/oder der Einstelleinrichtung
33 einzustellen. Der Konzentrationsmesser 21 a könnte allerdings auch lediglich eine
Kontrollfunktion haben. In die Regelung eingebunden ist vorzugsweise der ausgangsseitige
Konzentrationsmesser 21 c für das ausgemischte Produkt P, um nicht nur die Dampfmengenströme
D1, D2 zu überwachen und/oder einzustellen sondern auch die Mengenströme der Mischphasen
M1, M2 für das Ausmischen des Produkts P in der Mischeinrichtung 11.
[0029] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 kann wie folgt gearbeitet werden:
Das Produktkonzentrat K könnte beispielsweise mit einem Brix-Wert von 40 bis 60°Bx
und bei Raumtemperatur dem ersten Injektor 7 kontinuierlich zugeführt werden. Entsprechend
könnte Frischwasser W als Verdünnungsflüssigkeit mit einer Temperatur von beispielsweise
10 bis 20°C kontinuierlich dem zweiten Injektor 9 zugeführt werden. Optional ist eine
Vorwärmung in dem eingangsseitigen Wärmetauscher 31 denkbar. Der Mengenstrom des Frischwassers
W könnte beispielsweise um das dreifache bis Vierfache höher sein als der Mengenstrom
des Produktkonzentrats K, um einen Brix-Wert von beispielsweise 10°Bx im ausgemischten
Produkt P einzustellen.
[0030] Über die Dampfleitung 35 wird Wasserdampf D beispielsweise unter einem Überdruck
von 2 bar bereitgestellt und auf den ersten und zweiten Dampfmengenstrom D1, D2 verteilt,
wobei der zweite Dampfmengenstrom D2 beispielsweise um das Vierfache bis Sechsfache
größer sein könnte als der erste Dampfmengenstrom D1.
[0031] Die Dampfströme D1, D2 werden kontinuierlich und gleichzeitig in die Injektoren 7,
9 geleitet und das Produktkonzentrat K und das Frischwasser W mit Dampf D beaufschlagt.
Hierdurch lässt sich beispielsweise eine Behandlungstemperatur T1, T2 von 80 bis 140°C,
vorzugsweise von 90 bis 100°C, in oder hinter den Injektoren 7, 9 erreichen und mit
den Temperaturmessern 17a, 17b überwachen.
[0032] Nach Kondensation des Dampfes D in den Injektoren 7, 9 und/oder den Verbindungsleitungen
13, 15 kann der Durchfluss durch die Verbindungsleitungen 13, 15 gemessen werden.
In Kombination mit der Konzentrationsmessung in der Mischphase M1, bei der beispielsweise
eine Reduzierung des Brix-Werts um 10% gegenüber der Ausgangskonzentration des Produktkonzentrats
K festgestellt werden könnte, lässt sich durch Einstellen der Mengenströme der Mischphasen
M1, M2 der gewünschte Konzentrationswert des ausgemischten Produkts P einstellen.
Hierbei ermöglicht der Konzentrationsmesser 21c eine kontinuierliche Überwachung des
ausgemischten Produkts P und eine gegebenenfalls notwendige Korrektur der Mengenströme
D1, D2, M1 und/oder M2. Selbstverständlich lassen sich auch die Mengenströme des zugeführten
Konzentrats K und der Verdünnungsflüssigkeit W auf dieser Grundlage verändern.
[0033] Das ausgemischte Produkt P kann kontinuierlich einer Kühleinheit, einem gegebenenfalls
nachfolgenden Puffertank und schließlich einer Füllmaschine zugeführt werden.
[0034] Bei einem Produktionsstillstand, insbesondere in der Fülleinheit, kann sowohl die
Dampfzufuhr D als auch die Zufuhr des Produktkonzentrats K und der Verdünnungsflüssigkeit
W schnell unterbrochen werden, so dass eine unerwünschte Erwärmung in der Vorrichtung
1 stehenden Produktkonzentrats K oder einer Mischphase, wie beispielsweise der Mischphase
M1, oder des ausgemischten Produkts P vermieden werden kann. Im Gegensatz zu einem
Wärmeübergang in herkömmlichen Wärmetauschern reagiert die erfindungsgemäße Vorrichtung
1 nahezu verzögerungsfrei und erübrigt einen zusätzlichen Produktrückführkreislauf
während eines Produktionsstillstands und/oder vermeidet Qualitätseinbußen durch eine
übermäßige Erwärmung vom Produktbestandteilen.
[0035] Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 und das erfindungsgemäße Verfahren eignen sich
für eine Vielzahl flüssiger Produkte, insbesondere für handelsübliche Getränke, wie
beispielsweise Fruchtsäfte und dergleichen.
1. Vorrichtung (1) zum Ausmischen und Wärmebehandeln eines flüssigen Produkts (P), insbesondere
eines Getränks, mit:
- einer ersten Zuleitung (3) zum Bereitstellen eines Produktkonzentrats (K);
- einer zweiten Zuleitung (5) zum Bereitstellen einer wässrigen Verdünnungsflüssigkeit
(W) zum Verdünnen des Produktkonzentrats;
- einem ersten Dampfinjektor (7), der an der ersten Zuleitung vorgesehen ist, um einen
ersten Dampfmengenstrom (D1) in das Produktkonzentrat einzubringen; und
- einem zweiten Dampfinjektor (9), der an der zweiten Zuleitung vorgesehen ist, um
einen zweiten Dampfmengenstrom (D2) in die Verdünnungsflüssigkeit einzubringen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, ferner mit einer Mischeinrichtung (11) zum Mischen des
mittels des ersten Dampfinjektors (7) mit Dampf (D1) beaufschlagten Produktkonzentrats
(K) und der mittels des zweiten Dampfinjektors (9) mit Dampf (D2) beaufschlagten Verdünnungsflüssigkeit
(W).
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, bei der zwischen dem ersten Dampfinjektor (7) und der
Mischeinrichtung (11) ein Messgerät (21 a) zur Bestimmung der Konzentration eines
für die Qualität des Produkts (P) charakteristischen Inhaltsstoffs in dem mit Dampf
beaufschlagten Produktkonzentrat (M1) vorgesehen ist, insbesondere zur Bestimmung
eines Zuckergehalts.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, bei der zwischen dem ersten Dampfinjektor (7)
und der Mischeinrichtung (11) und zwischen dem zweiten Dampfinjektor (9) und der Mischeinrichtung
(11) jeweils ein Durchflussmessgerät (19a, 19b) und eine Temperaturmessgerät (17a,
17b) zur Überwachung des mit Dampf beaufschlagten Konzentrats (M1) und der mit Dampf
beaufschlagten Verdünnungsflüssigkeit (M2) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche, ferner mit einer Einstelleinrichtung
(33), um den ersten und den zweiten Dampfmengenstrom (D1, D2) einzustellen.
6. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 5, bei der ferner eine der Mischeinrichtung
(11) nachgeschaltete Heißhalteeinrichtung (25) vorgesehen ist.
7. Verfahren zum Ausmischen und Wärmebehandeln eines flüssigen Produkts (P), insbesondere
eines Getränks, mit folgenden Schritten:
a) Bereitstellen eines Produktkonzentrats (K);
b) Bereitstellen einer wässrigen Verdünnungsflüssigkeit (W) zum Verdünnen des Produktkonzentrats;
c) Bereistellen von Dampf (D);
c) Einbringen eines ersten Dampfstroms (D1) in das bereit gestellte Produktkonzentrat,
um dieses thermisch zu behandeln und zu verdünnen;
d) Einbringen eines zweiten Dampfstroms (D2) in die bereitgestellte Verdünnungsflüssigkeit,
um diese thermisch zu behandeln und zu verdünnen.
8. Verfahren nach Anspruch 7, bei dem das Produktkonzentrat (K) und die Verdünnungsflüssigkeit
(W) als kontinuierliche Ströme bereit gestellt werden und parallel geschaltet mit
Dampf (D) beaufschlagt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, bei dem die Konzentration eines für die Qualität
des Produkts charakteristischen Inhaltsstoffs in dem mit Dampf (D) beaufschlagten
Produktkonzentrat (K), insbesondere zur Bestimmung eines Zuckergehalts, nach Kondensation
des eingebrachten Dampfs (D) gemessen wird.
10. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 7 bis 9, bei dem ein erster Mengenstrom
des mit Dampf beaufschlagten Produktkonzentrats (M1) und ein zweiter Mengenstrom der
mit Dampf beaufschlagten Verdünnungsflüssigkeit (M2) jeweils nach Kondensation des
eingebrachten Dampfs (D) gemessen wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, bei dem das Verhältnis des ersten und zweiten Mengenstroms
in Abhängigkeit der im ausgemischten Produkt (P) gemessenen Konzentration eines für
die Qualität des Produkts charakteristischen Inhaltsstoffs, insbesondere eines Zuckergehalts,
eingestellt wird.
12. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 7 bis 11, bei dem das mit Dampf (D)
beaufschlagte Produktkonzentrat (K) und die mit Dampf (D) beaufschlagte Verdünnungsflüssigkeit
(W) in Form erster und zweiter wässriger Mischphasen (M1, M2) in einem vorgegeben
Mischungsverhältnis, insbesondere als nach Kondensation des Dampfes (D) gemessenen
Mengenströme, zusammen geführt werden, um das Produkt (P) auszumischen.
13. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 7 bis 12, bei dem durch das Einbringen
des Dampfes (D) in dem Produktkonzentrat (K) und in der Verdünnungsflüssigkeit (W)
eine Mindesttemperatur (T1, T2), insbesondere zur Pasteurisierung oder Sterilisierung
des Produkts (P), erreicht wird.
14. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 7 bis 13, bei dem das ausgemischte Produkt
(P) unter Einhaltung einer Mindesttemperatur (T3), insbesondere zur Pasteurisierung
oder Sterilisierung des Produkts, heiß gehalten wird.
15. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 7 bis 14, bei dem dem ausgemischten
und wärmebehandelten Produkt (P) entzogene Wärme zum Vorwärmen der Verdünnungsflüssigkeit
(W) zurück geführt wird.