[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Behandeln von Behältnissen.
Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf eine Vorrichtung zum Befüllen von Behältnissen
beschrieben, es wird jedoch darauf hingewiesen, dass die Erfindung auch für andere
Behandlungsanlagen für Behältnisse, wie beispielsweise Anlagen zum Spülen von Behältnissen
oder Anlagen zum Sterilisieren von Behältnissen Anwendung finden kann.
[0002] Abfüllanlagen müssen regelmäßig gereinigt werden, insbesondere wenn mikrobiologisch
anfällige Produkte abgefüllt werden. Neben einer Reinigung/Desinfektion der äußeren
Oberflächen mittels Beaufschlagung mit beispielsweise Reinigungsmittelschaum, Desinfektionsmittel,
Wasser und/oder Ähnlichem wird insbesondere das Leitungsnetz für das Abfüllprodukt
und/oder Sekundärmedien wie CO2, Vakuum oder Sterilluft durch Spülen mit insbesondere
flüssigen Medien wie Natronlauge, Säure, Kalt-/Heißwasser, Desinfektionsmittel oder
auch (Wasser-)Dampf behandelt. Neben einer verlorenen Reinigung, bei der das eingesetzte
Medium nicht im Kreislauf gefahren wird, sondern lediglich einmal durch das Leitungsnetz
geführt wird und dann beispielsweise in die Kanalisation geführt wird, haben sich
verschiedene Verfahren unter Verwendung eines Reinigungskreislaufes etabliert.
[0003] Hierzu werden die Reinigungsmedien, am Beispiel einer Rundläuferfüllmaschine, zumeist
über den Produktweg von einer CIP-Anlage, über eine Schnittstelle, einen Mediendrehverteiler,
ggfs. einen Produktvorlagebehälter sowie Zuführleitungen zum Füllelement verbracht.
Von dort werden die Medien durch ggfs. am Füllelement vorhandene Kanäle, wie beispielsweise
Rückgaswege oder Produktzirkulationsleitungen für Heißabfüllung, über CIP-Rückleitungswege,
wieder über einen Mediendrehverteiler zur CIP-Anlage zurückgeführt. Damit dieser Kreislauf
bei dann geöffnetem Füllventil funktioniert, wird die Abfüllöffnung des Füllventils
mittels eines topf- oder plattenförmigen Verschließelementes verschlossen. Dadurch
erfolgt, bei geöffnetem Füllventil der Kurzschluss zwischen Produkt- und Rückleitungsweg.
[0004] Aus der
DE 20 2006 006 149 U1 ist eine Füllvorrichtung für Behältnisse bekannt. Dabei ist eine Spülkappe vorgesehen,
die an das Füllelement angedrückt werden kann, wobei hierfür separate Hub- und Schwenkantriebe
vorgesehen sind. Damit weist diese Vorrichtung getrennte Antriebe für die einzelnen
Bewegungen auf, was insofern nachteilig ist, als zusätzliche Bauteile eingesetzt werden,
was Kosten- und Wartungsaufwand erhöht.
[0005] Aus der
EP 0 409 798 A1 ist ein Filterventil für Abfüllvorrichtungen bekannt, wobei ein Träger für eine Dummyflasche
vorgesehen ist. Während des Abfüllbetriebs wird hierbei ein Spülbecher seitlich zur
Abfüllöffnung versetzt durch eine Nockenscheibe am Füllventilgehäuse gehalten. Für
einen Reinigungsbetrieb wird eine Nockenscheibe angesteuert und gibt den Spülbecher
frei, wodurch er durch eine Hülse geführt und eine Behälterträgerhalterungsstange
über einen angesteuerten Schwenkarm in eine Eingriffsposition unter die Abfüllöffnung
geschwenkt werden kann. Diese Vorrichtung ist jedoch im Aufbau relativ komplex und
daher kostenintensiv.
[0006] Die
EP 0 785 134 A2 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Reinigen von Füllmaschinen. Dabei
sind am Unterteil eines Abfüllkarussells höhenfixiert Spülbehälter angeordnet, die
jeweils mittels eines Ritzels sowie mittels eines in die Ritzel eingreifenden Zahnrings
gemeinsam und zeitgleich von einer Nichteingriffsposition in eine Eingriffsposition
unterhalb der Abfüllöffnungen geschwenkt werden. Der Prozess des Absenkens und Anhebens
des Fülleroberteils ist hier jedoch relativ aufwändig.
[0007] Die
EP 1 577 258 beschreibt ebenfalls einen Füllkopf und eine hierfür geeignete Reinigungseinrichtung.
Dabei werden Füllventile um eine bestimmte Höhe angehoben und anschließend werden
Dummyflaschen unter die Füllventile geschwenkt. Auch dieser Aufbau ist jedoch relativ
aufwendig und erfordert zudem sowohl eine Bewegung des Füllventils als auch der genannten
Dummys.
[0008] Aus der
EP 0 574 321 A1 ist ebenfalls eine Vorrichtung zum Abfüllen von Behältnissen mit einer Flüssigkeit
bekannt. Dabei wird über ein Anpressen eines Behälterträgers die Abfüllöffnung verschlossen
um diese zu reinigen. Der Behälterträger selbst dient also als Spülplatte.
[0009] Die
WO 2009/004500 A1 beschreibt ein Füllventil für eine Füllmaschine. Dabei wird eine Spülplatte kurvengesteuert
abgesenkt, nockengesteuert unter die Abfüllöffnung geschwenkt und durch Federkraft
gegen die Abfüllöffnung gepresst. In einer Nichteingriffsposition wird die Spülplatte
durch die gleiche Federkraft arretiert. Damit ist hier ein separater Mechanismus vorgesehen,
um die Hubbewegung der Spülplatte zu erreichen. Daneben ist direkt neben der Abfüllöffnung
der Schwenkmechanismus für die Spülplatte angeordnet, was aus hygienischer Sicht nachteilig
ist.
[0010] Aus der
DE 103 59 779 B4 ist ein Füllelement einer Füllmaschine bekannt. Dabei ist eine radial verschiebbare
Spülplatte an einem Behälterträger angeordnet. Bei einem Spülvorgang wird dieser Behälterträger
an das Füllelement geschoben und gleichzeitig die Spülplatte in der radialen Richtung
unter das Füllventil bewegt. Daher sind bei dieser Vorrichtung Führungen und Aufnahmen
für die Spülplatte vorhanden, welche den Behälterträger im Aufbau relativ komplex
gestalten. Weiterhin wird auch die Reinigbarkeit des Behälterträgers bei dieser Vorgehensweise
erschwert. Daneben müssen derartige Behälterträger üblicherweise nur die Kraft abfangen,
die durch die Masse des befüllten Behälters sowie den Anpressdruck entsteht. Wird
nun eine Spülplatte durch den Behälterträger an das Füllelement gepresst, muss dieser
mehr als den Systemdruck bei Reinigung aushalten, um die Abfüllöffnung auch tatsächlich
dicht zu verschließen. Diese Belastung ist jedoch weitaus höher als im normalen Abfüllbetrieb.
Daneben ist die Spülplatte wenig geeignet für Füllelemente, bei welchen an der Unterseite
eine Sonde oder ein Rückgasrohr hervorstehen.
[0011] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, derartige Behälterbehandlungsanlagen
und insbesondere im Bezug auf einen Reinigungsprozess weniger aufwändig zu gestalten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche
erreicht. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0012] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Behandeln von Behältnissen weist ein Behandlungselement
auf, welches die Behältnisse behandelt. Weiterhin weist die Vorrichtung ein Abdeckelement
auf, um das Behandlungselement wenigstens zeitweise während eines Reinigungsbetriebs
für die Vorrichtung abzudecken, wobei das Abdeckelement in einer ersten Bewegungsart
bezüglich einer vorgegebenen Achse derart bewegbar ist, dass sich eine Relativposition
zwischen dieser Achse und dem Abdeckelement wenigstens zeitweise ändert und wobei
das Abdeckelement in einer zweiten Bewegungsart in der Erstreckungsrichtung dieser
Achse verschiebbar ist, um das Abdeckelement gegenüber dem Behandlungselement zu bewegen.
[0013] Erfindungsgemäß ist eine erste Antriebseinrichtung vorhanden, um die Bewegung des
Abdeckelements in der ersten Bewegungsart zu bewirken, sowie eine zweite Antriebseinrichtung,
um die Verschiebebewegung des Abdeckelements in der zweiten Bewegungsart entlang der
Achse zu bewirken, wobei die zweite Antriebseinrichtung wenigstens zeitweise mechanisch
von dem Abdeckelement getrennt ist. Damit ist das Abdeckelement selbst nicht an der
zweiten Antriebseinrichtung angeordnet, sondern diese bewirkt insbesondere nur zeitweise
eine Hubbewegung dieses Abdeckelements, insbesondere indem während dieser Bewegung
eine mechanische Kopplung mit dem Abdeckelement bzw. einem Arm, an dem das Abdeckelement
angeordnet ist, hergestellt wird.
[0014] Unter einer Bewegungsart wird eine Bewegung bezeichnet, welche sich durch insbesondere
gleich bleibende Bewegungen wie Schwenkungen, Verschiebungen, Drehungen, Klappvorgänge
und dergleichen oder auch eine bestimmte vorgegebene Abfolge bzw. Kombination dieser
Bewegungen auszeichnet. Vorzugsweise ändern sich diese Bewegungen bzw. deren Abfolgen
bzw. Kombinationen einer bestimmten Bewegungsart nicht. Vorteilhaft unterscheiden
sich auch die beiden Bewegungsarten in wenigstens einem Merkmal bzw. einer Bewegung
voneinander. So werden beispielsweise eine Schwenkbewegung und eine Verschiebebewegung
als unterschiedliche Bewegungsarten bezeichnet, jedoch auch beispielsweise einerseits
eine reine Verschiebebewegung und andererseits eine kombinierte Schwenk-Verschiebebewegung.
[0015] Die Erfindung ist bevorzugt einsetzbar für jegliches Füllsystem, bei dem ein Abfüllbehälter
an/auf einem Behälterträger angeordnet ist, wobei der Behälterträger mit einer Hubeinrichtung
versehen ist. Mit diesen Füllsystemen werden bevorzugt aber nicht ausschließlich karbonisierte
Getränke, also unter Gegendruck abgefüllt. Die Hubeinrichtung dient üblicherweise
dazu, um eine Mündung oder eine obere Öffnung des Abfüllbehälters in hermetischen
Dichtkontakt mit einem Bereich am unteren Rand einer Abfüllöffnung zu bringen.
[0016] Dieser Bereich kann direkter Bestandteil eines Bodenstückes eines Füllventils sein,
wobei in dem Bodenstück die Abfüllöffnung angeordnet ist. Auch kann dieser Bereich
an/in einem Zwischenstück, einer sogenannten Zentriertulpe angeordnet sein. Die Zentriertulpe
ist üblicherweise an Tulpenführungsstangen höhenbeweglich geführt und wird durch die
Abfüllbehälteröffnung bei deren Hubbewegung mit ihrer Oberseite wiederum in hermetischem
Dichtkontakt mit dem Bodenstück gebracht. Die Dichtbereiche können dabei mit eigens
dafür vorgesehenen Dichtelementen versehen sein.
[0017] Nach Herstellung des Dichtkontaktes mit einem Anpressdruck über dem Abfülldruck können
die Schritte des jeweiligen Abfüllverfahrens durchgeführt werden, wie beispielsweise
Gasspülungen, Evakuieren, Vorspannen, Abfüllen und Entlasten. Die Erfindung ist dabei
nicht limitiert auf ein spezielles Füllverfahren hinsichtlich der Bestimmung der abgefüllten
Menge je Abfüllbehälter (induktive Durchflussmessser, Massedurchflussmesser, Dosierbehälter,
elektrische oder sonstige Füllstandssonden, die in den Abfüllbehälter hineinreichen).
Die Erfindung ist ebenso auf gewöhnlichen Abfüllmaschinen, die freistehend innerhalb
eines Maschinenschutzes angeordnet sind, einsetzbar, wie auf Abfüllmaschinen, die
wegen hoher Hygieneanforderungen in einem Reinraum stehen oder in Isolatortechnologie
gebaut sind.
[0018] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung wird ein einfach aufgebauter, kostengünstiger
und hygienischer Aufbau zum automatischen Verschließen und Öffnen der Abfüllöffnung
mittels eines Verschließelements zur Verfügung gestellt, um einen Reinigungskreislauf
zu ermöglichen.
[0019] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Abdeckelement in einer Längsrichtung
der Behältnisse zwischen der ersten Antriebseinrichtung und der zweiten Antriebseinrichtung
angeordnet.
[0020] Dies bedeutet, dass bevorzugt auch die beiden Antriebseinrichtungen voneinander getrennt
sind und beispielsweise die Hub- und Senkbewegung von unten vorgenommen wird, während
die Schwenkbewegung bzw. sonstige Bewegungen gegenüber der oben besagten Achse durch
eine Antriebseinrichtung vorgenommen werden, welche oberhalb des Füllventils bzw.
des Abdeckelements liegt.
[0021] Vorteilhaft dient die zweite Antriebseinrichtung auch zum Bewegen der Behältnisse
in deren Längsrichtung. Damit kann es sich hier um einen Behälterträger handeln, der
die Behältnisse im normalen Arbeitsbetrieb anhebt. Vorteilhaft weist diese zweite
Antriebseinrichtung auch eine Halte- bzw. Greifeinrichtung für die einzelnen Behältnisse
auf.
[0022] Vorteilhaft ist die Achse eine Schwenkachse und die erste Bewegungsart ist eine Schwenkbewegung
des Abdeckelements um die erste Achse. Es wäre jedoch auch möglich, das Abdeckelement
an Führungsanordnungen wie beispielsweise zwei parallelen Führungsstangen, die nicht
endseitig miteinander verbunden sind, beispielsweise klappbar anzuordnen, so dass
es durch einen geeigneten Antrieb von einer hochgeklappten (bzw. senkrechten) Nichteingriffsstellung
in eine horizontale Eingriffstellung geklappt werden kann. Auch hier wird die Relativposition
bezüglich einer Achse wenigstens zeitweise geändert.
[0023] Weiterhin kann an einer Führungsstange ein beispielsweise radial einschiebbares Abdeckelement
angebracht werden. Auf diese Weise ist dann kein Drehantrieb für die besagte Führungsstange
notwendig, sondern ein Verschiebeantrieb für das Abdeckelement.
[0024] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung eine drehbare
Bewegungsstange zum Schwenken des Abdeckelements auf. Dabei kann das Abdeckelement
über einen Arm an dieser drehbaren Bewegungsstange angeordnet sein. Vorteilhaft ist
diese drehbare Bewegungsstange entlang ihrer Längsrichtung verschiebbar, sodass auf
diese Weise auch die Hub- und Senkbewegung des Abdeckelements erreicht werden kann.
Die Längsrichtung entspricht zumeist im Wesentlichen der Längsrichtung eines Behältnisses.
Damit wird hier das Abdeckelement, also beispielsweise eine so genannte CIP-Kappe,
für eine Abfüllöffnung weder mittels eines eigenen gesteuert bewegbaren Hubantriebs,
noch durch direkten Kontakt mit einem höhenbeweglichen Behältertrager an das Füllventil
angepresst. Das Abdeck- bzw. Verschließelement ist höhenfest und vorteilhaft nicht
endständig an der besagten Bewegungsstange befestigt. Der Hub wird durch einen Hubantrieb
des Behälterträgers erzeugt. Der Behälterträger greift jedoch vorteilhaft nicht an
dem Abdeckelement an, sondern überträgt die Hubbewegung direkt auf die oben erwähnte
Bewegungsstange.
[0025] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Bewegungsstange an die zweite
Antriebseinrichtung ankoppelbar. Dies bedeutet, dass insbesondere lediglich während
des Reinigungsbetriebs eine mechanische (ggfs. auch mittelbare) Koppelung zwischen
der Bewegungsstange und der zweiten Antriebseinrichtung besteht.
[0026] Vorteilhaft weist die Bewegungsstange ein erstes Eingriffselement auf, welches zeitweise
mit einem zweiten Eingriffselement der zweiten Antriebseinrichtung zusammenwirkt.
So kann beispielsweise am unteren Ende der Bewegungsstange eine Spitze oder auch eine
Halbkugel vorgesehen sein, welche in eine entsprechend ausgebildete Mulde in einem
Element der zweiten Antriebseinrichtung eingreifen.
[0027] Vorteilhaft ist auch das Abdeckelement in Richtung der besagten Achse von einem Ende
der Bewegungsstange bzw. dem ersten Eingriffselement beabstandet bzw. nicht am untersten
Ende dieser besagten Bewegungsstange angeordnet.
[0028] Vorteilhaft handelt es sich bei dem Behandlungselement um ein Füllelement, um die
Behältnisse mit einem flüssigen Medium zu befüllen. Daneben können jedoch auch pulverförmige
insbesondere pastöse oder flüssige Substanzen mit Festbestandteilen eingefüllt werden.
[0029] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung einen Rastmechanismus
auf, um das Abdeckelement an dem Behandlungselement zu arretieren. Auf diese Weise
ist es möglich, dass während des Reinigungsbetriebs die Kräfte nicht allein von der
zweiten Antriebseinrichtung bzw. den Behälterträgern aufgebracht werden müssen, um
das Abdeckelement an dem Behandlungselement zu halten. Insbesondere ist dieser Rastmechanismus
auch unabhängig von der zweiten Antriebseinrichtung. Dabei kann dieser Rastmechanismus
mechanische Arretierelemente aufweisen, es wäre jedoch auch denkbar, dass der Rastmechanismus
magnetische Elemente aufweist, um das Abdeckelement während des Reinigungsvorgangs
an dem Behandlungselement zu arretieren. Vorzugsweise ist der Rastmechanismus unabhängig
von der zweiten Antriebseinrichtung steuerbar. Vorzugsweise ist der Rastmechanismus
auch zumindest zeitweise von der zweiten Antriebseinrichtung mechanisch getrennt.
[0030] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die zweite Antriebseinrichtung
ein erstes Gewindeelement auf, welches mit einem zweiten Gewindeelement der Bewegungsstange
zusammenwirkt, um eine Drehung der Bewegungsstange zu bewirken. So kann beispielsweise
an der Bewegungsstange ein Außensteilgewinde angeordnet sein, welches mit einem entsprechenden
Innensteilgewinde an der zweiten Antriebseinrichtung zusammenwirkt. Auf diese Weise
wird erreicht, dass im Rahmen einer Hubbewegung auch die Drehbewegung der Bewegungsstange
und damit die Schwenkbewegung des Abdeckelements initiiert werden.
[0031] Vorteilhaft weist die Vorrichtung einen Spülmittelpfad auf, entlang dessen ein Reinigungsmittel
verläuft und dieser Spülmittelpfad kontaktiert wenigstens einen Abschnitt des Abdeckelements.
Zum Zwecke der Reinigung verschließt, wie oben erwähnt, das Abdeckelement das Behandlungselement
z. B. ein Füllelement und während dieses Zeitraums verläuft ein Spülmittelfluss auch
über einen Bereich dieses Abdeckelements.
[0032] Vorteilhaft weist das Behandlungselement eine Ventileinrichtung auf, welche die Zufuhr
wenigstens eines Mediums in die Behältnisse steuert. So kann es sich beispielsweise
um ein Füllventil handeln, welches steuerbar ist, und welches während eines Arbeitsprozesses
den Einfüllvorgang der Flüssigkeit in die Behältnisse steuert.
[0033] Die vorliegende Erfindung ist weiterhin auf eine Anlage zum Behandeln von Behältnissen
mit einer Vielzahl von Vorrichtungen der oben beschriebenen Art, sowie eine Transporteinrichtung,
welche die Behältnisse entlang eines vorgegebenen Pfades transportiert, gerichtet.
[0034] Vorteilhaft weist die Transporteinrichtung einen bezüglich einer vorgegebenen Achse
drehbaren Träger auf.
[0035] Die Erfindung ist bevorzugt auf Behälterabfüllmaschinen vom Rundläufertyp einsetzbar,
wobei bevorzugt mehrere Füllelemente in gleichem Abstand zueinander auf einem Umkreis
eines Karussells angeordnet sind. Auf diesen Maschinen wird üblicherweise kontinuierlich
abgefüllt. Ein Einsatz der Erfindung auf taktweise arbeitenden Maschinen wie beispielsweise
Linearfüllern ist unter Änderungen ebenso möglich, da hier nur der Abfüllbetrieb taktweise
durchgeführt wird. Der Reinigungsprozess der Maschinen erfolgt in sehr ähnlicher Weise
wie bei Rundläufern. Bei Reihenfüllern in Linearbauweise ist die Erfindung auch bei
Abfüllmaschinen einsetzbar, die ausschließlich stille, also nicht-karbonisierte Produkte
abfüllen, solange ein höhenbeweglicher Behälterträger eingesetzt wird. Unter Behälter
sind unter anderem zu verstehen: Glas-/Kunststofflaschen, Dosen, Kanister, (Party-)Fässer,
KEGS, Ampullen, Gläser, jedoch auch Kartonverpackungen und so genannte Pouches (Standbeutel),
Schlauchbeutel.
[0036] Vorteilhaft weist die Anlage eine Koppelungseinrichtung auf, welche die Bewegungen
wenigstens zweier Abdeckelemente in der ersten Bewegungsart miteinander koppelt.
[0037] Die vorliegende Erfindung ist weiterhin auf ein Verfahren zum Behandeln von Behältnissen
mittels einer Vorrichtung zum Behandeln von Behältnissen gerichtet. Dabei ist ein
Reinigungsmodus vorgesehen, in dem Elemente der Vorrichtung mittels eines Reinigungsmediums
gereinigt werden, wobei zum Zweck dieser Reinigung ein Behandlungselement der Vorrichtung
zeitweise und abschnittsweise mit einem Abdeckelement abgedeckt wird und in diesem
abgedeckten Zustand das Reinigungsmedium entlang eines Pfades geführt wird, der wenigstens
einen Abschnitt dieses Abdeckelements kontaktiert und wobei das Abdeckelement durch
eine erste Bewegungsart bezüglich einer vorgegebenen Achse derart bewegt wird, dass
sich eine Relativposition bezüglich dieser Achse und dem Abdeckelement wenigstens
zeitweise ändert und wobei das Abdeckelement in einer zweiten Bewegungsart in der
Erstreckungsrichtung dieser Achse verschoben wird, um das Abdeckelement gegenüber
dem Behandlungselement zu bewegen.
[0038] Erfindungsgemäß wird die Bewegung des Abdeckelements in der ersten Bewegungsart mittels
einer ersten Antriebseinrichtung bewirkt und die Bewegung des Abdeckelements in einer
zweiten Bewegungsart durch eine zweite Antriebseinrichtung bewirkt, (um die Verschiebebewegung
des Abdeckelements in der zweiten Bewegungsart entlang der Achse zu bewirken). Weiterhin
wird die zweite Antriebseinrichtung wenigstens zeitweise mechanisch von dem Abdeckelement
getrennt.
[0039] Weitere Vorteile und Ausführungsformen ergeben sich aus den beigefügten Zeichnungen:
Darin zeigen:
- Figur 1
- eine Vorrichtung nach dem Stand der Technik;
- Figur 2
- eine Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Figur 1 zeigt eine Vorrichtung 100 nach dem Stand der Technik. Diese weist hier ein
Füllelement 102 auf, an dessen unterem Ende ein Abdeckelement 106 wie beispielsweise
eine so genannte CIP-Kappe angedrückt wird. In einem Reinigungsbetrieb kann in diesem
Fall das Spülmittel durch das Füllventil wieder zurück in einen Reinigungskanal gelangen.
[0040] Das Bezugszeichen 108 bezieht sich auf eine Antriebseinrichtung, welche eine Schwenkbewegung
des Abdeckelements 106 unterhalb des Füllelements 102 bewirkt. Dabei erfolgt diese
Schwenkung bezüglich einer Achse X. Das Bezugszeichen 112 bezieht sich auf einen Hub/Senkantrieb,
um das Abdeckelement hier beispielsweise von unten an das Füllelement 102 anzudrücken.
[0041] Das Bezugszeichen 110 bezieht sich auf einen weiteren Hub bzw. Senkmechanismus, der
im normalen Arbeitsbetrieb die Behältnisse 10 (nur schematisch dargestellt) an das
Füllelement andrückt. Dieser Mechanismus 110 hat jedoch im Reinigungsbetrieb keinerlei
Funktion hinsichtlich der Bewegung des Abdeckelements 106.
[0042] Figur 2 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zum Behandeln von Behältnissen.
Neben einem Füllventilgehäuse 3 ist eine im Wesentlichen vertikale Bewegungsstange
bzw. Führungsstange 16 angebracht, an der an einem Seitenarm 32 ein Abdeckelement
6 (im Folgenden auch als Verschließelement - kurz VE - bezeichnet) für die Abfüllöffnung
angebracht ist. Während des Abfüllbetriebes wird die Führungsstange 16 durch einen
(nicht gezeigten) Rückstellmechanismus (Feder, Pneumatik etc) in der unterst möglichen
Lage gehalten. Dadurch wird ermöglicht, dass das Verschließelement in Nicht-Eingriffsposition
immer in einer Höhe relativ zum Bodenniveau oder zur Abfüllöffnung 2a gehalten wird,
bei der ein Einschwenken ohne Berührung anderer Bauteile möglich ist. Trotzdem hat
das untere Ende der Führungsstange 16 während dem Abfüllbetrieb keinen Kontakt zum
Behälterträger 25. Am Verschließelement 6 können Dichtelemente 6a angeordnet sein.
Das Verschließelement 6 kann topf- oder becherförmig oder bevorzugt im Wesentlichen
als Spülplatte ausgebildet sein. Bei Topf- oder Becherform ist am Verschließelement
6 bevorzugt ein Mechanismus zur Selbstentleerung vorhanden. Die Form des Verschließelementes
hängt im Wesentlichen davon ab, welches Füllsystem eingesetzt wird.
[0043] Für den Reinigungsprozess wird die Führungsstange 16 durch einen Schwenkmechanismus
um die Achse X aktiv aus der Nichteingriffsposition in eine Eingriffsposition geschwenkt,
wodurch das Verschließelement mit der Abfüllöffnung bzw. mit einer abzudichtenden
Öffnung in Deckung gebracht wird. Der Behälterträger 25 wird nun in eine höhere Position
gefahren, als das während des Abfüllbetriebes der Fall ist. Dadurch kommt der Behälterträger
25 in Kontakt mit der Führungsstange 16 und hebt diese entgegen dem Rückstellmechanismus
an. Dadurch wird das Verschließelement an die Abfüllöffnung 2a gepresst. Der Anpressdruck,
den der Hubmechanismus für den Reinigungsbetrieb mindestens aufbringen muss, errechnet
sich aus dem Druck, mit dem die Reinigungsmedien im Füllelement 2 vorhanden sind (z.B.
4 bar), aus der Kraft, mit dem das Rückstellelement die Führungsstange 16 nach unten
drückt sowie einem Sicherheitsaufschlag von beispielsweise 1 bar.
[0044] Hierzu ist zu beachten, dass das Verschließelement 6 bzw. der Trägerarm 32 des VE
vorteilhaft nicht endständig am unteren Ende der Führungsstange 16 befestigt ist.
Durch diesen Abstand zwischen dem unteren Ende der Führungsstange 16 und dem Trägerarm/dem
Verschließelement 6 wird unnötig langer Hub von der untersten Höhenlage bis zur Dichtlage
vermieden. Weiterhin wird vermieden, dass das Verschließelement 6 nicht durch den
Behälterträger 34 selbst, beispielsweise durch eine Neckhandlingklammer an das Füllventil
gepresst wird. Die Klammern könnten durch die Anpresskraft verbiegen, wodurch ein
sicheres Halten der Abfüllbehälter bzw. eine synchrone Abfüllbehälterübergabe/-nahme
beispielsweise an Ein/Auslaufsternen nicht mehr möglich ist. Auch ein so genanntes
passives Neckhandling ohne Klammern mit einer einfachen Behälterhalsaufnahme 28 kann
weitgehend aus vergleichsweise dünnen Blechstärken gefertigt werden, wodurch die Herstellungs-
und Fertigungskosten der Abfüllmaschine sinken. Weiterhin werden Aufwand und Kosten
für Wartung und Instandhaltung reduziert.
[0045] Das Bezugszeichen 36 kennzeichnet eine Betätigungsstange, welche den Behälterträger
25 bewegt. Das Bezugszeichen 46 kennzeichnet eine Ventileinrichtung, wie einen Ventilkegel,
um den Auslass von Flüssigkeit aus dem Füllelement zu steuern. Dieser Ventilkegel
ist dabei in der Richtung der Achse X bewegbar.
[0046] Jedem Füllelement 2 ist eine Führungsstange 16 zugeordnet. Die Führungsstange 16
ist bevorzugt, jedoch nicht zwingend, seitlich versetzt zur Verbindungslinie zwischen
Mittelpunkt der Abfüllöffnungen 2a und der Drehachse des Abfüllkarussells. Sie ist
bevorzugt drehbar in einem Ventilträger 18 gelagert. Die Führungsstange ist gegenüber
dem Ventilträger bevorzugt nach unten hin, alternativ auch nach oben und unten hin
oder auch nur nach oben hin mit einem Faltenbalg, einer Dichtung oder ähnlichem abgedichtet.
Diese Abdichtung ist vorteilhaft, insbesondere, wenn der Ventilträger 18 Teil einer
Isolatorwand ist, um zu vermeiden, dass sich in den Ringspalten Verschmutzungen ansammeln
bzw. um dafür Sorge zu tragen, dass durch die Spalten keine Verunreinigungen oder
Verkeimungen in Richtung Abfüllöffnung verschleppt werden.
[0047] Der mindestens eine Schwenkmechanismus für das Verschließelement 6, d.h. der mindestens
eine Drehmechanismus für die Führungsstange 16 ist bevorzugt oberhalb des Ventilträgers
18 angeordnet. Dadurch liegt er während Abfüllung nicht im Spritzbereich des Abfüllproduktes
und ist entsprechend vor Verschmutzungen geschützt. Insbesondere bei Abfüllmaschinen
in Isolatorbauweise kommt dieser Punkt zum tragen, da der Ventilträger 18 zumeist
als Teil einer Isolatorwand fungiert und somit der Drehmechanismus außerhalb des hygienischen
Abfüllbereiches liegt.
[0048] Bevorzugt wird ein gemeinsamer Drehantrieb für die jeweiligen Führungsstangen 16
aller auf dem Karussell angeordneten Füllelemente 2 eingesetzt. Dadurch kann ein gleichzeitiges
Verschwenken der Verschließelemente bzw. Drehen der Führungsstangen ermöglicht werden
und somit bei der Vorbereitung des Reinigungsprozesses Zeit gespart werden. Alternativ
kann auch ein segment-/gruppenweises Verschwenken durchgeführt werden. Dazu werden
vorteilhaft mehrere, jeweils mehreren Führungsstangen 16 zugeordnete Drehmechanismen
eingesetzt. Die einsetzbaren Drehmechanismen sind dem Fachmann bekannt (Stellmotoren,
pneumatische, hydraulische, magnetische Antriebe, Zahnkränze mit Ritzeln, Hebelmechanismen
etc.). Bevorzugt fixiert der eingesetzte Schwenkmechanismus die Winkelposition in
Eingriffs- und/oder Nichteingriffsstellung, besonders bevorzugt beide Stellungen.
[0049] Bevorzugt oberhalb des Ventilträgers 18 oder auch in diesem eingebettet ist ein Rückstellmechanismus
für die Führungsstange angeordnet, der die Führungsstange 16 außerhalb des Reinigungsbetriebes
in ihrer bevorzugt untersten Position hält (nicht gezeigt). Dies kann ein einfaches
dauerelastisches Element (z.B. eine Feder) sein, die die Führungsstange 16 in Richtung
parallel zur Rotationsachse des Karussells nach unten drückt. Denkbar ist ebenso ein
elektrischer Stellantrieb, ein pneumatischer, hydraulischer oder magnetischer Mechanismus
oder eine Gewichtsmasse. Insbesondere bei letzterem, da passivem Antrieb ist darauf
zu achten, dass die Führungsstange möglichst reibungsfrei in der Durchführung 19 (welche
als abgedichtetes Drehlager ausgeführt sein kann) durch den Ventilträger 18 gleitet.
Bevorzugt kann auch ein gemeinsamer Rückstellmechanismus für die jeweiligen Führungsstangen
16 aller auf dem Karussell angeordneten Füllelemente eingesetzt werden.
[0050] Bevorzugt berührt der Behälterträger 25 die Führungsstange 16 während des Abfüllbetriebes
nicht. Alternativ ist jedoch möglich, dass bei jedem Anpressen eines Abfüllbehälters
an die Abfüllöffnung auch die Führungsstange 16 mit dem Verschließelement 6 angehoben
wird. Da sich diese jedoch in Ruheposition befinden, werden sie lediglich etwas angehoben
und nicht in Dichtkontakt mit der Abfüllöffnung gebracht. Der Rückstellmechanismus
muss auf diese Situation angepasst sein, da sich gegenüber dem vorgenannten Betrieb
die Anzahl an Betätigungen um ein Vielfaches erhöht und dadurch Materialermüdungserscheinungen
auftreten können.
[0051] Besonders bevorzugt hebt der Rückstellmechanismus die Führungsstange 16 soweit an,
dass das Verschließelement 6 während des Abfüllbetriebes radial innerhalb des Umkreises
durch die Mittelpunkte der Abfüllöffnungen 2a direkt unterhalb des Ventilträgers 18
gehalten wird. Dadurch wird das untere Ende der Führungsstange 16 so weit aus dem
Hubbereich des Behälterträgers 25 gehalten, dass zu keinem Zeitpunkt während des Abfüllbetriebes
eine Berührung zwischen Behälterträger 25 und Führungsstange 16 auftreten kann. Ein
größerer Hub des Behälterträgers bei Reinigungsbetrieb als bei Abfüllbetrieb ist dann
gegebenenfalls nicht mehr notwendig. Das Bezugszeichen 12 kennzeichnet die zweite
Antriebseinrichtung, welche das Anheben der Bewegungsstange 16 und damit des Abdeckelements
bewirkt.
[0052] Das Bezugszeichen 12 kennzeichnet die zweite Antriebseinrichtung, welche das Anheben
der Führungsstange und damit des Verschließelements 6 in Längsrichtung L bewirkt.
Dabei entspricht die Längsrichtung L des Behältnisses im Wesentlichen der Längsrichtung
der Führungsstange. Das Bezugszeichen 6a kennzeichnet ein an dem Verschließelement
6 angeordnetes Dichtelement.
[0053] Jedem Füllelement 2 ist ein Behälterträger 25 zugeordnet, der über einen eigenen
Hubmechanismus 12 verfügt. (Bei Linear-, d.h. Reihenfüllern kann auch ein gemeinsamer
Hubmechanismus für eine Reihe von Füllelementen eingesetzt werden.) Die Erfindung
funktioniert mit Neckhandling ebenso wie mit Basehandling. Bei Neckhandling wird ein
Abfüllbehälter, insbesondere Kunststoffflaschen aus PET, in der Füllmaschine üblicherweise
unterhalb eines Neckringes gehalten. Dazu werden Neckhandlingklammern eingesetzt,
die den Behälter greifen, oder der Flaschenhals liegt in einer Ausnehmung eines Behälterträgers
an (passives Neckhandling).
[0054] Beim Basehandling stehen die Abfüllbehälter (Glas-/Kunststoffflaschen, Dosen oder
ähnliches) auf einer Plattform und werden demnach am Abfüllbehälterboden abgestützt.
Insbesondere bei Basehandling kann zwischen Behältermündung und Abgabeöffnung noch
eine Zentriertulpe angeordnet sein, die den Abfüllbehälter sicher unterhalb der Abfüllöffnung
2a zentriert und während des Hubes auch gegen Umfallen abstützt. An der Unterseite
der Zentriertulpe dichtet die Flaschenmündung ab, an der Oberseite dichtet ein Bereich
um die Abfüllöffnung ab.
[0055] Beim Neckhandling wird der Behälterträger 25 bevorzugt durch zwei seitlich angebrachte
Hubstangen angehoben, die sich bevorzugt vom Behälterträger 25 aus im Wesentlichen
vertikal nach oben erstrecken. Bevorzugt werden die Hubstangen zu beiden Seiten des
Füllventils 2 parallel zur Füllventilachse durch einen Ventilträger geführt. Am anderen
(oberen) Ende der Hubstangen kann ein Hubmechanismus angeordnet sein, wie beispielsweise
eine kurvengeführte Anlaufrolle, Druckluftzylinder, Hydraulikzylinder, elektromotorische
oder magnetische Antriebe. Auch mechanische Verstelleinrichtungen wie Hebelwerke oder
(Zahnstangen) Getriebe sind einsetzbar. Ebenso bei Neckhandling möglich und bevorzugt
bei Basehandling einsetzbar sind (pneumatische/hydraulische/elektrische/magnetische)
Hubzylinder, die bevorzugt von unten her am Behälterträger 25 angreifen.
[0056] An/auf dem Behälterträger 25, bevorzugt radial innerhalb des Umkreises durch die
Mittelpunkte der Abfüllöffnungen 2a ist, fluchtend mit der Führungsstange 16, ein
Zentrier-und/oder Positionierelement 24 (allg. ein zweites Eingriffselement) angeordnet,
das bevorzugt gegengleich zur Gestaltung des unteren Endes 22 der Führungsstange 16
ausgebildet ist. Das heißt, wenn das Positionierelement 24 eine halbkugelige Form
aufweist, dann ist das unterste Ende der Führungsstange 16 als hohle Halbkugel ausgebildet.
Dieses Zentrier-/Positionierelement 24 dient einerseits als Anschlagpunkt für die
Führungsstange 16, wenn das Verschließelement 6 an die Abfüllöffnung 2a gepresst werden
soll, andererseits wird dadurch erreicht, dass die Führungsstange 16 immer am selben
Punkt auf dem Behälterträger 25 aufsetzt und dadurch auch das Verschließelement 6
richtig positioniert ist.
[0057] Weiterhin kann durch das Positionierelement 24 nach dem Einschwenken des Verschließelementes
6 die Schwenkwinkelposition exakt fluchtend unterhalb der Abfüllöffnung 2a festgesetzt
werden. Dies ist vorteilhaft bei Schwenkmechanismen, die in ihrer Endlage Medien wie
Druckluft oder elektrische Energie verbrauchen würden. Nach dem Prozess des Verschwenkens
können diese Mechanismen dann (automatisch) in Standby geschaltet werden, da die Positionierung
in Endstellung durch das Zusammenwirken von Positionierelement 24 und Führungsstangenende
22 aufrechterhalten wird.
[0058] Ohne Winkelfestsetzung, d.h. mit reiner Zentrierfunktion ist das Positionierelement
bevorzugt als Halbkugel, Kegel oder Kegelstumpf ausgebildet. Eine Einbuchtung im Behälterträger
in diesen Formen ist ebenso möglich, wobei dann bevorzugt die Form am Grund durchgängig
ist, damit sich in dieser Mulde keine Medien oder Schmutz ansammeln können (Reinigung!)
Alternativ können auch zwei oder mehr Eingriffselemente vorhanden sein, die an einem
kleinen Querträger (nicht gezeigt) am unteren Ende der Hubstange befestigt sind. Der
Querträger ist entweder drehfest mit der Führungsstange 16 verbunden und wird bei
deren Rotation mit ausgerichtet oder er ist drehbar angeordnet. In diesem Fall kann
er, bevorzugt von radial innen in vertikaler Richtung geführt werden, wodurch ein
präzises Einrasten der entsprechenden zwei oder mehr Positionierelemente gewährleistet
ist. Dadurch wird eine Winkelfestsetzung des Verschließelementes erreicht.
[0059] Alternativ können die Positionierelemente 24 zur Winkelfestsetzung auch in jeglicher
Form nach oben gewölbt oder in den Behälterträger eingefräst sein. Möglich ist eine
Schlitzform (quer, längs), ein Kreuz, eine Raute, ein Dreieck oder ein Stern. Um beim
Absenken der Hubstange im Moment vor dem Einrasten eine zielgenaue Führung zu erreichen,
sind die Seitenwände der Positionierelemente 24 im Profil bevorzugt schräg (außer
bei Halbkugel).
[0060] Eine besondere Ausführungsform des Positionierelements 24 ist dergestalt, dass Positionierelement
24 und Führungsstangenende 22 gegengleich als Innen- und Außengewindestück ausgebildet
sind. In diesem Fall wird vor dem Anheben des Behälterträgers 25 die Führungsstange
16 nicht verschwenkt, sondern das Verschwenken erfolgt erst durch das Zusammenspiel
der beiden exakt aufeinander abgestimmten Gewindegänge durch den Hub des Behälterträgers
25. Der Drehantrieb für die Führungsstangen 16 kann entfallen. Es ist darauf zu achten,
dass für die Gewindegänge Materialkombinationen gewählt werden, die gut aufeinander
gleiten. Dies ist beispielsweise auch durch geeignete Beschichtungen wie PTFE möglich.
Da in dieser Ausführungsform auch bis zum Ende des Hubes eine Rotationsbewegung stattfindet
und das Verschließelement nicht nur axial an die Abfüllöffnung 2a gepresst wird, wird
bevorzugt der Bereich um die Abfüllöffnung 2a, an dem das Verschließelement 6 in Dichtkontakt
kommt, entsprechend der Gewindesteigung abgeschrägt. Deckungsgleich ist dabei auch
die Dichtfläche an dem Verschließelement 6 selbst angepasst.
[0061] Optional sind in allen Ausführungen die möglichen Stellungen der Verschließelemente
16 (Eingriff / Nichteingriff) durch beispielsweise Näherungsinitiatoren überwacht.
Bevorzugt wird die Nichteingriffsstellung überwacht, um die Sicherheit zu haben, dass
das Verschließelement den laufenden Abfüllbetrieb nicht stören kann.
[0062] Um die Hubantriebe der Behälterträger während des Reinigungsprozesses zu entlasten,
ist es möglich die Verschließelemente oder die Behälterträger oder die Führungsstangen
durch einen geeigneten (nicht gezeigten) Mechanismus in der Anpresslage zu fixieren.
Dadurch wird die Kraft durch den Reinigungsdruck von dem Mechanismus aufgenommen und
die Behälterträger bzw. deren Hubantriebe werden entlastet.
[0063] Damit ist es möglich, dass die Verschließelemente 6 ohne direkten Eingriff eines
Maschinenbedieners ein/ausgefahren werden können. Daneben besteht auch die Möglichkeit
einer manuellen Manipulation. Im Automatikbetrieb kann der gesamte, durch eine nicht
gezeigte Steuerung kontrollierte Reinigungsprozess entweder durch Ablauf eines Zeitintervalls,
einer vorbestimmten Produktionsmenge, Erreichen anderer Betriebsparameter oder aber
auch per Knopfdruck an einem Eingabeterminal durch den Bediener gestartet werden.
[0064] Bei Anwahl per Knopfdruck wählt der Bediener nach Produktionsende, Drainage der Leitungswege
und weiterer, teils manueller Vorbereitung der Abfüllanlage "Reinigung" an. Dabei
legt er auch das Reinigungsprogramm (beispielsweise Lauge, Säure, Wasserspülen, Sterilisation)
fest. Es befinden sich keine Abfüllbehälter mehr in der Abfüllmaschine. Durch die
Steuerung werden die Drehantriebe der Führungsstangen 16 betätigt, wodurch die Verschließelemente
6 unterhalb der Abfüllöffnungen 2a platziert werden. Die Hubantriebe 12 fahren die
Behälterträger 25 nach oben. Nach Kontakt der Führungsstangen 16 mit den Positionierelementen
24 werden die Verschließelemente 6 mit definiertem Anpressdruck an die Abfüllöffnungen
2a gepresst.
[0065] Die zuvor angewählten Medien werden in der gewünschten Reihenfolge für vorbestimmte
Zeitintervalle durch das Leitungsnetz gepumpt. Nach Ablauf des letzten Zeitintervalls
erfolgt eine Drainage des Leitungsnetzes. Die Hubantriebe 12 der Behälterträger 25
fahren nach unten. Durch den Rückstellmechanismus werden die Verschließelemente 6
von den Abfüllöffnungen 2a gelöst und in die unterstmögliche Position gefahren. Spätestens
an dieser Position lösen sich die unteren Enden der Hubstangen 16 von den Positionierelementen
24 und sind wieder verschwenkbar. Die Drehantriebe 8 schwenken die Verschließelemente
6 in die Ruheposition zurück. Das Reinigungsverfahren ist beendet. Gegebenenfalls
erfolgt eine Meldung am Bedienterminal für den Bediener, dass die Reinigungsprozesse
abgeschlossen sind.
[0066] Das Bezugszeichen 4 kennzeichnet einen Produktkanal, über welchen das abzufüllende
Produkt in die Behältnisse eingefüllt wird. Das Bezugszeichen 14 bezieht sich auf
einen CIP
- Kanal, über welchen während eines Spülvorgangs das Reinigungsmittel geführt wird.
Wenn das Abdeckelement bzw. Verschließelement 6 die Abfüllöffnung 2a verschließt,
verläuft ein Spülmittelpfad ausgehend von dem Produktkanal in den CIP - Kanal (ggfs.
auch umgekehrt), wobei dieser Pfad auch eine Oberfläche 6b des Verschließelements
kontaktiert.
[0067] Die Anmelderin behält sich vor sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten
Merkmale werden als erfindungswesentlich zu beanspruchen, sofern sie einzeln oder
in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
Bezugszeichenliste
[0068]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Behandlungselement, Füllelement
- 2a
- Abfüllöffnung
- 3
- Füllventilgehäuse
- 4
- Produktkanal
- 6
- Verschließelement, Abdeckelement
- 6a
- Dichtelement
- 6b
- Oberfläche des Verschließelements 6
- 8
- Drehantrieb, erste Antriebseinrichtung
- 10
- Behältnis
- 12
- zweite Antriebseinrichtung, Hubantrieb
- 14
- CIP-Kanal
- 16
- Führungsstange, Bewegungsstange
- 18
- Ventilträger
- 19
- Durchführung
- 22
- Führungsstangenende, erstes Eingriffselement
- 24
- Zentrier-/Positionierelement
- 25
- Behälterträger
- 28
- Behälterhalsaufnahme
- 32
- Trägerarm, Seitenarm
- 34
- Behälterträger
- 36
- Betätigungsstange
- 46
- Ventileinrichtung
- 100
- Vorrichtung (Stand der Technik)
- 102
- Füllelement (Stand der Technik)
- 106
- Abdeckelement (Stand der Technik)
- 108
- Antriebseinrichtung (Stand der Technik)
- 110
- Hub bzw. Senkmechanismus (Stand der Technik)
- 112
- Hub/Senkantrieb (Stand der Technik)
- L
- Längsrichtung
- X
- Achse
1. Vorrichtung (1) zum Behandeln von Behältnissen (10) mit einem Behandlungselement (2)
welches die Behältnisse behandelt, und mit einem Abdeckelement (6), um das Behandlungselement
(2) wenigstens zeitweise während eines Reinigungsbetriebs für die Vorrichtung abzudecken,
wobei das Abdeckelement (6) in einer ersten Bewegungsart bezüglich einer vorgegebenen
Achse (X) derart bewegbar ist, dass sich eine Relativposition bezüglich dieser Achse
(X) und dem Abdeckelement (6) wenigstens zeitweise ändert und wobei das Abdeckelement
(6) in einer zweiten Bewegungsart in der Erstreckungsrichtung dieser Achse (X) verschiebbar
ist, um das Abdeckelement (6) gegenüber dem Behandlungselement (2) zu bewegen,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine erste Antriebseinrichtung (8) vorhanden ist, um die Bewegung des Abdeckelements
in der ersten Bewegungsart zu bewirken sowie eine zweite Antriebseinrichtung (12),
um die Verschiebebewegung des Abdeckelements (6) in der zweiten Bewegungsart entlang
der Achse (X) zu bewirken, wobei die zweite Antriebseinrichtung (12) wenigstens zeitweise
mechanisch von dem Abdeckelement (6) getrennt ist.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Abdeckelement in einer Längsrichtung (L) des Behältnisses (10) zwischen der ersten
Antriebseinrichtung (8) und der zweiten Antriebseinrichtung (12) angeordnet ist.
3. Vorrichtung (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zweite Antriebseinrichtung (12) zum Bewegen der Behältnisse (10) in deren Längsrichtung
dient.
4. Vorrichtung (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Achse (X) eine Schwenkachse ist und die erste Bewegungsart eine Schwenkbewegung
des Abdeckelements um die erste Achse ist.
5. Vorrichtung (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung eine drehbare Bewegungsstange (16) zum Schwenken des Abdeckelements
aufweist.
6. Vorrichtung (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die drehbare Bewegungstange (16) entlang ihrer Längsrichtung (L) verschiebbar ist.
7. Vorrichtung (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bewegungsstange an die zweite Antriebseinrichtung (12) ankoppelbar ist.
8. Vorrichtung (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bewegungsstange (16) ein erstes Eingriffselement (22) aufweist, welches zeitweise
mit einem zweiten Eingriffselement (24) der zweiten Antriebseinrichtung (12) zusammenwirkt.
9. Vorrichtung (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung (1) einen Rastmechanismus aufweist, um das Abdeckelement (6) an dem
Behandlungselement (2) zu arretieren.
10. Anlage zum Behandeln von Behältnissen mit einer Vielzahl von Vorrichtungen (1) nach
wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche sowie einer Transporteinrichtung, welche
die Behältnisse entlang eines vorgegebenen Pfades transportiert.
11. Verfahren zum Behandeln von Behältnissen mittels einer Vorrichtung (1) zum Behandeln
von Behältnissen,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Reinigungsmodus vorgesehen ist, in dem Elemente der Vorrichtung (1) mittels eines
Reinigungsmediums gereinigt werden, wobei zum Zweck der Reinigung ein Behandlungselement
(2) der Vorrichtung (1) zeitweise mit einem Abdeckelement (6) abgedeckt wird und in
diesem abgedeckten Zustand das Reinigungsmedium entlang eines Pfades geführt wird,
der wenigstens einen Abschnitt dieses Abdeckelements (6) kontaktiert und wobei das
Abdeckelement (6) durch eine erste Bewegungsart bezüglich einer vorgegebenen Achse
(X) derart bewegt wird, dass sich eine Relativposition bezüglich dieser Achse (X)
und dem Abdeckelement (6) wenigstens zeitweise ändert und wobei das Abdeckelement
(6) in einer zweiten Bewegungsart in der Erstreckungsrichtung dieser Achse (X) verschoben
wird, um das Abdeckelement (6) gegenüber dem Behandlungselement (2) zu bewegen,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bewegung des Abdeckelements (6) in der ersten Bewegungsart mittels einer ersten
Antriebseinrichtung (8) bewirkt wird und die Bewegung des Abdeckelements (6) in der
zweiten Bewegungsart durch eine zweite Antriebseinrichtung (12) bewirkt wird und die
zweite Antriebseinrichtung (12) wenigstens zeitweise mechanisch von dem Abdeckelement
(6) getrennt wird.