[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 und ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 7.
[0002] Hiermit werden sogenannte Bodenmörtellamellen aus dem anstehenden Boden unter Zugabe
eines selbsterhärtenden Bindemittels hergestellt. Ein gattungsgemäßer Stand der Technik
geht aus der
DE 102 38 646 B3 hervor.
[0003] Um im Baugrund oder Boden durchgehende, möglichst dichte Wände herzustellen, wird
neben überschnittenen Bohrpfahlwänden oder Schlitzwänden auch das Mixedin-Place-Verfahren
verwendet. Hierbei handelt es sich um ein wirtschaftliches Verfahren, bei dem der
anstehende Boden mit einem selbsterhärtenden Bindemittel an Ort und Stelle vermischt
wird, um eine Wand aus Bodenmörtel zu erhalten.
[0004] Zur Herstellung dieser Wände aus Bodenmörtel werden bevorzugterweise zwei oder mehrere
stangeförmige Mischwerkzeuge gleichzeitig in den Boden eingedreht. Diese Mischwerkzeuge
können entweder über die gesamte Länge oder auch nur über einen Teil der Gestängelänge
mit unterschiedlichsten Mischwerkzeugen ausgerüstet werden. Diese Mischwerkzeuge bestehen
in der Regel aus einem Seelenrohr an dem unterschiedlichste Mischwerkzeuge in Form
von Schneckenstücken, durchgehenden Schnecken, paddelartigen Flächen oder sonstigen
Rührwerkzeugen angeordnet sind, welche gleichmäßig oder ungleichmäßig über die Länge
des stangenförmigen Rührwerkzeuges verteilt sind. Es sind auch stangenförmige Mischwerkzeuge
bekannt, bei denen die Mischeinrichtungen nur im unteren Teil der Gestänge angeordnet
sind.
[0005] Beim Bodenmischverfahren mit stangenförmigen Mischwerkzeugen wird während des Eindrehens
dieser Mischwerkzeuge in den gewachsenen Boden bevorzugt im unteren Bereich eine Suspension
in den Boden eingepresst. Diese Suspensionen bestehen aus Wasser und einem meist selbst
erhärtenden Bindemittel wie Zement. Weiter werden zur Stabilisierung der Bindemittelsuspensionen
auch Bentonit oder ähnliche stabilisierende Chemikalien zugegeben. Diese können auch
beschleunigende oder verzögernde Wirkung haben und die Verarbeitbarkeit des Bodenmörtels
und seine Fließfähigkeit beeinflussen.
[0006] Je nachdem, wie viele einzelne stangenförmige Mischwerkzeuge nebeneinander angeordnet
sind, entstehen schmälere oder breitere Lamellen Um eine dichte Wand aus einzelnen
Elementen herzustellen, ist es zweckmäßig, dass die einzelnen Lamellen sich überschneiden.
Je mehr einzelne Mischwerkzeuge gleichzeitig in den Boden eingedreht werden, um so
geringer ist die Anzahl der überschnittenen Fugen, was die Häufigkeit von Fehlstellen
reduziert, da diese meist an den Fugen auftreten.
[0007] Da mit diesen stangenförmigen Mischwerkzeugen Wände mit Tiefen von mehr als 10 m
hergestellt werden können, ist es ein entscheidendes Qualitätsmerkmal, dass man die
räumliche Stellung der einzelnen Lamellen aus Bodenmörtel zueinander kennt.
[0008] Hintergrund für die erfindungsgemäße Vorrichtung und das zugehörige Verfahren besteht
darin, dass man gesicherte Aussagen darüber erhält, wie die Stellung der Mischwerkzeuge
in größeren Tiefen ist.
[0009] Beim Eintauchen in den Baugrund ist diese Überschneidung noch einfach optisch festzustellen,
aber da die Mischwerkzeuge mit verhältnismäßig geringen Seelenrohrdurchmessern ausgeführt
werden, ist die gesamte Mischvorrichtung relativ weich und verformbar und so neigen
diese Bodenmörtellamellen erfahrungsgemäß in der Tiefe zu größeren Abweichungen. Dabei
können Fenster zwischen einzelnen Lamellen entstehen, durch die später Grundwasser
durch die Wände strömen kann.
[0010] Bisher hat man die Vertikalität dieser Bodenmischwerkzeuge dadurch kontrolliert,
dass man nach Erreichen der Endtiefe bei einigen Probelamellen die Antriebsmotoren
abgekoppelt und die Seelenrohre mit Neigungsmessgeräten befahren hat. Diese Messung
ist jedoch sehr aufwändig und kostet viel Zeit, was die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens
stark beeinflusst. Zudem ist es dann für eine Korrektur der Abweichung zu spät.
[0011] Erschwerend beim Arbeiten mit mehreren stangenförmigen Mischwerkzeugen ist, dass
die Bodenmörtellamellen nicht nur in einer schrägen Ebene verlaufen, sondern dass
sich diese Lamellen auch in sich verdrehen oder tordieren, da die Verbindung der Drehachsen
beziehungsweise Seelenrohre der einzelnen Bodenmischwerkzeuge untereinander nicht
sehr stabil ist.
[0012] Aus der
DE 199 60 036 C1 ist ein Verfahren zum Vermessen eines Bohrloches im Boden bekannt, bei dem ein Bohrloch
mit einem Bohrgestänge erstellt wird. Am Fußpunkt des Bohrgestänges sowie an einem
oberen Punkt sind Inklinometer zum Vermessen des Bohrloches angeordnet.
[0013] Weiterhin ist aus der
DE 198 37 546 A1 eine Messvorrichtung zum Bestimmen der Ausrichtung und des Verlaufes eines Bohrgestänges
bekannt. Entlang des Bohrgestänges sind mehrere Inklinometersensoren zur Durchführung
der Messung angeordnet.
[0014] Die Erfindung hat nun die
Aufgabe, auf einfache und wirtschaftliche Weise vertikale Wände im Boden mit besonders guter
Dichtheit zu erstellen.
[0015] Die Aufgabe wird nach der Erfindung zum einen durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und zum anderen durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
7 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0016] An mindestens zwei der stangenförmigen Mischwerkzeuge werden jeweils mindestens zwei
Neigungsmessaufnehmer in unterschiedlichen Höhen angeordnet. Sie können in zwei Richtungen
die Neigung der Drehachsen der stangenförmigen Mischwerkzeuge bestimmen und zusätzlich
sind an diesen Mischwerkzeugen Stellvorrichtungen vorhanden, mit denen man die Drehachsen
der einzelnen Mischwerkzeuge auf einen vorgegebenen Drehwinkel einstellen kann. Somit
kann man in unterschiedlichen Eintauchtiefen der einzelnen Mischwerkzeuge immer beim
gleichen vorgegebenen Drehwinkel eine Neigungsmessung in zwei Richtungen zur Vertikalen
ausführen.
[0017] Mit diesen Neigungsmessungen in unterschiedlichen Tiefen lassen sich bereits während
des Abteufens für eine Mörtellamelle zwei Polygonzuglinien ermitteln.
[0018] Da die Drehachsen der stangenförmigen Mischwerkzeuge durch besondere Abstandhalter
und Gestängeführungen zueinander gleichmäßig beabstandet sind, lässt sich über die
beiden gemessenen Polygonzüge einer Mörtellamelle auf die räumliche geometrische Lage
der einzelnen Lamelle schließen.
[0019] Die Erfindung wird anhand der Figuren 1 bis 3 erläutert.
[0020] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung von Bodenmörtellamellen,
wobei bei einer erfindungsgemäßen Ausführungsvariante in den äußeren Seelenrohren
oder Drehachsen mindestens zwei Neigungsmessaufnehmer 4 angeordnet sind, wobei bevorzugterweise
ein Neigungsmessaufnehmer möglichst weit unten im Gestänge angeordnet ist und der
andere Messaufnehmer möglichst weit oben im Bereich des Schlittens 12.
[0021] In Fig. 2 ist in einer Draufsicht auf eine einzelne Mörtellamelle der Schnitt 20
durch eine Lamelle an der Geländeoberfläche und der Schnitt 30 nach Erreichen der
Endtiefe dargestellt. Die Lage der Seelenrohre der stangenförmigen Mischwerkzeuge
zeigen die Punkte 21 und 22 im Bereich der Geländeoberfläche und die Punkte 31 und
32 nach Erreichen der Endtiefe.
[0022] Fig. 3 zeigt die geometrische Darstellung mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung von
zwei Bodenmörtellamellen, zwischen denen sich aufgrund eines Verlaufens der Lamelle
in der Tiefe ein keilförmiger Schlitz 50 geöffnet hat, in dem kein Bodenmörtel vorhanden
ist.
[0023] Geräte, mit denen solche erfindungsgemäßen Bodenmörtellamellen hergestellt werden
können, besitzen einen Turm 2, an dem ein Schlitten 12 auf und abfährt. Dieser Schlitten
12 kann über Zylinder oder umlaufende Ketten oder Drahtseile entlang des Turmes bewegt
werden. Am Schlitten 12 sind mehrere stangenförmige Mischwerkzeuge 5 befestigt.
[0024] Bevorzugterweise werden in den beiden äußeren Mischwerkzeugen mehrere Neigungsmessaufnehmer
4 angeordnet. Da die einzelnen Mischwerkzeuge in der Regel Seelenrohre mit einem kleinen
Querschnitt besitzen, sind diese Mischwerkzeuge insbesondere bei größeren Längen verhältnismäßig
weich und können von der Vertikalen abweichen und sich leicht verbiegen. Die Mischwerkzeuge
sind aus Stabilisierungsgründen im unteren Bereich mit Verbindungselementen 9 miteinander
verbunden, welche die einzelnen Mischwerkzeuge auf gleichem Abstand halten.
[0025] Eine weitere Befestigung der Mischwerkzeuge am luftseitigen Ende erfolgt an einem
Rahmen 11 an dem die Drehantriebe 13 und die Spülköpfe 14 für die Suspensionszuführung
angeordnet sind.
[0026] Um eine Schrägstellung beziehungsweise Durchbiegung der Mischwerkzeuge 5 während
des Eindrehens in den Boden feststellen zu können, werden erfindungsgemäß mindestens
zwei Neigungsmessaufnehmer 4 am oder im Inneren der Seelenrohre der Mischwerkzeuge
angeordnet. Diese Neigungsmessaufnehmer 4 sind fest zueinander beabstandet und mit
ihren Messungen lässt sich der Verlauf des Mischwerkzeuggestänges in unterschiedlichen
Tiefen der Eindringung in den Boden feststellen. Zudem sind die Neigungsmessaufnehmer
4 auch drehfest mit den Mischwerkzeugen 5 verbunden.
[0027] Zum Einbau dieser Neigungsmessaufnehmer 4 werden diese bevorzugterweise in Messketten
zusammengefasst, die in einem Zuge ins Innere der Mischwerkzeuge 5 eingeführt werden
können und dann anschließend dort fixiert werden. Je mehr Neigungsmessaufnehmer 4,
umso größer ist die Genauigkeit der Messung des Polygonzuges. Die Anordnung könnte
auch außen am Seelenrohr oder Mischwerkzeug angeordnet werden, was dann jedoch einen
besonderen Schutz der Messgeber erforderlich macht.
[0028] Um den Rechenaufwand bei der Bestimmung der Abweichungen zu minimieren, ist es zweckmäßig,
dass die Hauptmessebenen der Neigungsmessaufnehmer beim Messvorgang in die gleiche
Richtung weisen.
[0029] Zudem ist es sinnvoll und zweckmäßig, dass auch in verschiedenen Eindringtiefen in
den Boden beim Messen die Hauptmessrichtungen der Neigungsmessaufnehmer 4 im gleichen
Winkel stehen.
[0030] Dazu hat jedes Mischwerkzeug 5 eine erfindungsgemäße Stellvorrichtung, mit der ein
vorgegebener Drehwinkel der Drehachse der Mischwerkzeuge 5 eingestellt werden kann.
Sind die Mischwerkzeuge 5 über ein Getriebe drehversatzfrei miteinander verbunden,
so reicht eine Stellvorrichtung.
[0031] Über diese Stellvorrichtung ist es möglich, dass der Fahrer bei jeder Eindringtiefe
der Mischwerkzeuge 5 bei einem gleichen vorgegebenen Drehwinkel der Drehachse bzw.
in der gleichen Richtung die Messung ausführen kann.
[0032] Auf diese Weise lässt sich über die zwei beabstandeten Polygonzüge eine räumliche
Lage und gegebenenfalls Verbiegung oder Verdrehung der Einzellamellen feststellen,
welche durch die nebeneinander angeordneten Mischwerkzeuge 5 gebildet wird.
[0033] Bevorzugterweise wird der vorgegebene Drehwinkel so gewählt, dass wenigstens eine
der Hauptmessebenen der Neigungsaufnehmer 4 in der geplanten Wandrichtung der herzustellenden
Wand verläuft.
[0034] Wählt man einen anderen Drehwinkel, so sind zusätzliche Umrechnungen erforderlich.
[0035] Als Neigungsmessaufnehmer können prinzipiell alle Neigungsmessaufnehmer nach dem
Stand der Technik verwendet werden.
[0036] Bei diesen Neigungsmessaufnehmern handelt es sich entweder um Pendel, welche den
Winkel der Drehachsen zur Vertikalen oder Horizontalen bestimmen.
[0037] Bei einem anderen Messprinzip wird die Neigung der Achse zu einem sich selbst nivellierenden
Flüssigkeitsspiegel bestimmt.
[0038] Zur Einstellung des vorgegebenen Drehwinkels der Mischwerkzeuge 5 für die einzelnen
Messungen werden Stellvorrichtungen nach dem Stand der Technik verwendet.
[0039] Eine erfindungsgemäß bevorzugte Ausführung zur Einstellung des vorgegebenen Drehwinkels
besteht aus einem oder mehreren Näherungsschaltern und den dazugehörigen Kontaktgebern.
Bevorzugterweise befinden sich die Näherungsschalter an nicht drehenden Stellen des
Schlittens oder Bereichen des Drehantriebes oder Bereichen des Drehgestänges oder
Seelenrohres der Mischwerkzeuge.
[0040] Die Kontaktgeber sind direkt oder indirekt an den drehenden Teilen der Mischwerkzeuge
5 befestigt.
[0041] Bevorzugterweise sind sie am Seelenrohr befestigt oder an Flanschen, Scheiben oder
Zahnrädern, welche fest mit der Drehachse beziehungsweise dem Seelenrohr verbunden
sind.
[0042] Erreicht der Kontaktgeber oder Kontakt den Näherungsschalter, so kann entweder der
Drehantrieb automatisch beim vorgegebenen Drehwinkel angehalten werden oder das Anhalten
erfolgt über ein Signal, das der Nährungsschalter gibt und aufgrund dessen der Fahrer
den Drehantrieb anhält. Die Signale können optisch oder akustisch sein.
[0043] Um den vorgegebenen Stellwinkel möglichst genau anfahren zu können, kann es zweckmäßig
sein, dass der gewünschte Stellwinkel über mehrere einzelne Näherungsschalter, welche
nebeneinander oder nacheinander angeordnet sind, angefahren wird. Auf diese Weise
kann das Drehgestänge zur Messung stufenweise abgebremst werden und der vorgegebene
Drehwinkel genauer und schneller angefahren werden.
[0044] Die Stellvorrichtung kann auch aus mechanischen oder elektronischen Drehwinkelgebern
nach dem Stand der Technik bestehen. Diese zeigen durch direkte oder indirekte Messung
die Drehstellung der Drehachse des Mischwerkzeuges an.
[0045] In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform wird die Drehstellung der Achse
der Mischwerkzeuge 5 über kompassartige Vorrichtungen ermittelt, angezeigt und angefahren.
[0046] Die entsprechenden Neigungsmessungen in unterschiedlichen Tiefenlagen werden bevorzugterweise
bei stehendem Mischwerkzeug durchgeführt.
[0047] Nach der Messung wird dem Gerätefahrer die Lage und Verformung der gerade hergestellten
Einzellamelle auf dem Bildschirm angezeigt.
[0048] In Fig. 2 und Fig. 3 sind erfindungsgemäße Ausführungsbeispiele für die Anzeige des
Messergebnisses auf dem Bildschirm des Gerätefahrers dargestellt. In Fig. 2 wird beispielsweise
die Lage 20 einer Bodenmörtellamelle als Horizontalschnitt auf Höhe der Geländeroberkante
dargestellt. Die Lage 30 stellt den Horizontalschnitt durch die hergestellte Bodenmörtellamelle
dar, wie sie sich aus der Berechnung der Neigung an der tiefsten Stelle der Lamelle
ergibt. Die Vorrichtung hat im Beispiel 3 Mischwerkzeuge.
[0049] Die Lage der Mittelpunkte der Drehachse mit den Neigungsmessaufnehmern wird durch
die Punkte 31 und 32 wiedergegeben.
[0050] In einer anderen erfindungsgemäßen Darstellung kann auf dem Anzeigebildschirm im
Fahrerhaus auch die Solllage 33 der herzustellenden Wand dargestellt werden.
[0051] Durch Anordnung mehrerer Messintervalle in unterschiedlichen Tiefen ist es dem Gerätefahrer
möglich, beim Abteufen der Vorrichtung die Vertikalität des Schlitzes nachzukorrigieren.
[0052] In Fig. 3 wird einer der besonderen Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung gezeigt.
[0053] Hier ist der Verlauf von zwei Lamellen dargestellt, welche sich an der Geländeoberfläche
noch wie gewünscht, ausreichend überschneiden. Bei größerer Tiefe weichen diese Elemente
jedoch in entgegengesetzte Richtungen voneinander ab und es entsteht in größerer Tiefe
eine Lücke 50.
[0054] Zur Verhinderung größerer Durchlässigkeiten an dieser Stelle kann der Gerätefahrer
in diesem Fall eine weitere Einzellamelle zwischen die beiden hergestellten Lamellen
setzen.
[0055] Um die Neigungsmessaufnehmer 4 mit Strom zu versorgen und um die Messsignale abzugreifen,
sind bevorzugterweise schleifringartige Datenübertragungssysteme an den Drehachsen
bzw. dem Drehantrieb angeordnet.
[0056] Die Übertragung kann über Berührung oder mit berührungsfreien Übertragungstechniken
erfolgen. Eine Funkübertragung ist ebenso möglich.
[0057] Das Anhalten der Drehgetriebe bei bestimmten vorgegebenen Drehwinkeln kann automatisch
über eine Steuerung oder von Hand durch den Gerätefahrer erfolgen. Im Handbetrieb
wird dem Fahrer die Annäherung oder das Erreichen des vorgegebenen Drehwinkels optisch
oder akustisch angezeigt. Bevorzugterweise wird vor der Ablesung die Drehgeschwindigkeit
der stangenförmigen Mischwerkzeuge 5 herabgesetzt oder ganz gestoppt.
[0058] Die optische Anzeige der erreichten oder gewünschten Drehstellung der Mischwerkzeuge
5 im Fahrerhaus erfolgt über Lämpchen, Zeiger, Balken oder sonstige Anzeigemittel
oder Symbole nach dem Stand der Bildschirmtechnik oder Anzeigetechnik.
1. Vorrichtung zum Herstellen von vertikalen Wänden im Baugrund, die aus aneinander gereihten
Einzellamellen bestehen, mit mehreren, nebeneinander angeordneten, im Wesentlichen
stangenförmigen Mischwerkzeugen (5), die um vertikale Drehachsen rotierbar und die
zumindest über einen Teil ihrer Länge mit Mischflächen in Form von Schnecken, Flügeln
oder Paddeln versehen sind, wobei die Mischwerkzeuge (5) gleichzeitig in den Baugrund
abteufbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass an mindestens zwei der stangenförmigen Mischwerkzeuge (5) jeweils mehrere Neigungsmessaufnehmer
(4) in unterschiedlichen Höhen angeordnet sind, welche in zwei Richtungen zur Vertikalen
die Neigung der Drehachsen der stangenförmigen Mischwerkzeuge (5) bestimmen, wobei
die mehreren Neigungsmessaufnehmer (4) eines einzelnen Mischwerkzeuges (5) zu einer
Messkette zusammengefasst sind, welche in das Innere eines Seelenrohres des Mischwerkzeuges
(5) eingeführt sind,
dass an den Mischwerkzeugen (5) mindestens eine Stellvorrichtung vorhanden ist, mit der
ein vorgegebener Drehwinkel der Drehachse der Mischwerkzeuge (5) einstellbar ist,
und
dass die Messungen der Neigung der Drehachsen durch die Neigungsmessaufnehmer (4) bei
unterschiedlichen Eintauchtiefen der Mischwerkzeuge (5) immer beim gleichen Drehwinkel
durchführbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stellvorrichtung mindestens einen, gegen Verdrehen feststehenden Näherungsschalter
und mindestens einen dazu passenden Kontaktgeber am drehbaren Mischwerkzeug (5) aufweist,
und
dass damit ein Drehantrieb (13) steuerbar und damit die Drehachse der Mischwerkzeuge (5)
zur Messung in eine vorgegebene Richtung drehbar sind.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stellvorrichtung ein Drehwinkelmessgerät am drehbaren Mischwerkzeug (5) aufweist,
über welches der Drehantrieb (13) des Mischwerkzeuges (5) steuerbar ist und bei Erreichen
eines vorgegebenen Drehwinkels der Drehachse des Mischwerkzeuges (5) der Drehantrieb
angehalten wird.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stellvorrichtung einen Kompass oder Kreisel am drehbaren Mischwerkzeug (5) aufweist,
über den der Drehantrieb (13) des Mischwerkzeuges (5) steuerbar ist und bei Erreichen
eines vorgegebenen Drehwinkels der Drehachse des Mischwerkzeuges (5) der Drehantrieb
angehalten wird.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Neigungsmessaufnehmer (4) über eine schleifringartige Vorrichtung mit Strom versorgt
und die Messwerte auslesbar sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stromversorgung und das Auslesen der Messwerte der Neigungsmessaufnehmer (4)
über eine drehbare, berührungslose Übertragungseinrichtung erfolgt.
7. Verfahren zum Herstellen von vertikalen Wänden im Baugrund, die aus aneinander gereihten
Lamellen bestehen, die durch eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6 mit
mehreren, nebeneinander angeordneten, im Wesentlichen stangenförmigen Mischwerkzeugen
(5) hergestellt werden, wobei die Mischwerkzeuge (5) in den Baugrund abgeteuft und
durch Zugabe einer erhärtenden Bindemittelsuspension aus dem anstehenden Bodenmaterial
in der Lamelle ein Bodenmörtel hergestellt werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei Erreichen unterschiedlicher Tiefen die Mischwerkzeuge (5) auf den gleichen vorgegebenen
Drehwinkel gestellt werden, die Drehung angehalten wird, eine Messung der Neigung
der Mischwerkzeuge (5) mittels mehrerer Neigungsmessaufnehmer (4), welche zu einer
Messkette zusammengefasst und in ein Seelenrohr des Mischwerkzeuges (5) eingeführt
sind, durchgeführt wird und hierdurch die Geometrie und Lage der Lamellen bestimmt
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass verschiedene, lagenmäßig ermittelte Querschnitte durch die gerade hergestellte Bodenmörtellamelle
in unterschiedlichen Tiefen bereits während des Abteufens der Lamelle oder am Ende
auf einem Bildschirm im Fahrerhaus dargestellt werden, um dem Fahrer die Möglichkeit
zu geben, Abweichungen zu korrigieren.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der vorgegebene Drehwinkel bevorzugterweise so gewählt wird, dass eine der Messebenen
der Neigungsmessaufnehmer in einer Ebene der geplanten Wand zu liegen kommt.