[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schalungsvorrichtung nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 zum Schaffen einer Aussparung beim Gießen eines Bauteils, insbesondere
einer aus Ortbeton zu erstellenden Gebäudedecke, für das Anschließen eines insbesondere
stabförmigen Zugkraftbewehrungselements an das Gebäudebauteil.
[0002] Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung ein Bauelement zur Wärmedämmung zwischen
zwei Bauteilen nach dem Oberbegriff von Anspruch 14.
[0003] Und schließlich betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 17 zum Anschließen eines Bewehrungselements an ein Gebäudebauteil,
insbesondere eine aus Ortbeton zu erstellende Gebäudedecke.
[0004] Auf dem Gebiet des Hochbaus kommt es regelmäßig vor, dass ein insbesondere aus Ortbeton
gegossenes Bauteil, wie eine Gebäudedecke oder dergleichen, ein weiteres Element wie
insbesondere ein vorkragendes Bauteil in Form von Balkonen, Vordächern etc. angeschlossen
werden soll und ein erster Ansatz sieht dabei insbesondere vor, in das gegossene Bauteil
eine Anzahl von Bohrungen einzubringen und das betreffende Element anschließend in
den Bohrungen zu verankern. Diese Vorgehensweise hat sich jedoch einerseits als relativ
aufwändig erwiesen, vor allem da diese Bauteile mit ihren Bewehrungselementen gleichzeitig
in mehrere Bohrungen eingefädelt werden müssen.
[0005] Ein anderer Ansatz sieht vor, das stabförmige Zugkraft-Bewehrungselement an das Gebäudebauteil
bereits vor dem Gießen des Gebäudebauteils geeignet zu positionieren und dann bei
der Herstellung des Gebäudebauteils zumindest teilweise mit einzugießen. Diese Vorgehensweise
ermöglicht das Aufnehmen höherer Zugkräfte, allerdings kommt es dabei - wenn die betreffenden
Elemente beispielsweise an einer Gebäudeaußenseite vorzusehen sind - regelmäßig zu
einem Überstand zumindest von Teilen des betreffenden Zugkraft-Bewehrungselementes,
wodurch insbesondere das Stellen eines Gerüsts deutlich erschwert und teilweise -
etwa bei beengten Baustellenverhältnissen - sogar unmöglich gemacht wird.
[0006] Es besteht daher Bedarf für eine Lösung, welche es ermöglicht, Zugkraftbewehrungselemente
nachträglich, das heißt nach Fertigstellung des Gebäudebauteils an diesem festzulegen,
ohne dass hierzu das Einbringen von Bohrungen in das Gebäudebauteil erforderlich wäre
bzw. ohne dass es zu einem Überstand bezüglich des Gebäudebauteils kommt.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schalungsvorrichtung der eingangs
genannten Art bzw. ein Verfahren der eingangs genannten Art dahingehend weiterzuentwickeln,
dass das nachträgliche Festlegen eines Zugkraftbewehrungselements an einem gegossenen
Gebäudebauteil ohne das Einbringen von Bohrungen und ohne bezüglich des Bauteils vorstehende
Elemente ermöglicht wird.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Schalungsvorrichtung mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
17.
[0009] Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Bauelement zur
Wärmedämmung zwischen zwei Bauteilen mit integrierten Zugkraftbewehrungselementen
zur Verfügung zu stellen, das ebenfalls das nachträgliche Festlegen seines Zugkraftbewehrungselements
an das gegossene Gebäudebauteil ohne das Einbringen von Bohrungen und ohne bezüglich
des Gebäudebauteils vorstehende Elemente ermöglicht.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Bauelement mit den Merkmalen des Anspruchs
14 gelöst.
[0011] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind jeweils Gegenstand von Unteransprüchen,
deren Wortlaut hiermit durch ausdrückliche Bezugnahme in die Beschreibung aufgenommen
wird, um unnötige Wiederholungen von Text zu vermeiden.
[0012] Erfindungsgemäß ist eine Schalungsvorrichtung zum Schaffen einer Aussparung beim
Gießen eines Gebäudebauteils, insbesondere einer aus Ortbeton zu erstellenden Gebäudedecke,
für das Anschließen eines stabförmigen Zugkraftbewehrungselements an das Gebäudebauteil
dadurch gekennzeichnet, dass die Schalungsvorrichtung zumindest ein Schalungselement
zur Bildung der Aussparung für das anzuschließende Bewehrungselement sowie zumindest
ein Verankerungselement aufweist, und dass das Verankerungselement so ausgebildet
ist, dass durch dieses eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Gebäudebauteil
und einem in die Aussparung einbringbaren aushärtenden und/oder abbindfähigen Füllstoff
herstellbar ist.
[0013] Ein erfindungsgemäßes Bauelement zur Wärmedämmung zwischen zwei Bauteilen, nämlich
zwischen einem tragenden Gebäudeteil und einem getragenen vorkragenden Außenteil,
bestehend aus einem zwischen den beiden Bauteilen anzuordnenden Isolierkörper mit
diesen durchquerenden und an beide Bauteile anschließbaren Bewehrungselementen in
Form von zumindest Zugkraftelementen ist dadurch gekennzeichnet, dass den Zugkraftelementen
auf der Seite des Gebäudebauteils eine Schalungsvorrichtung gemäß zumindest Anspruch
1 mit einem Schalungselement und einem Verankerungselement zugeordnet ist.
[0014] Schließlich ist ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Anschließen eines Bewehrungselements
an ein Gebäudebauteil, insbesondere eine aus Ortbeton zu erstellende Gebäudedecke
durch die folgenden Verfahrensschritte gekennzeichnet:
- a) Abgrenzen eines der Aussparung entsprechenden Bereichs des zu erstellenden Gebäudebauteils
mittels einer Schalungsvorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche mit einem
Schalungselement und einem Verankerungselement;
- b) Gießen des Gebäudebauteils außerhalb des Schalungselementes;
- c) Anordnen eines an das Gebäudebauteil anzuschließenden Bewehrungselements im Bereich
der Aussparung; und
- d) Einbringen eines aushärtenden und/oder abbindfähigen Füllstoffs in die Aussparung
unter Beaufschlagung des Verankerungselements zur Herstellung einer formschlüssigen
Verbindung zwischen dem Gebäudebauteil und dem Füllstoff.
[0015] Bei dem Zugkraftbewehrungselement nach dem Sprachgebrauch der vorliegenden Beschreibung
handelt es sich insbesondere um Zugstäbe eines Elements vom Typ Isokorb® aus dem Hause
der Anmelderin. Um dieses nachträglich in einer Weise mit dem Bauteil zu verbinden,
die geeignet ist, Zugkräfte aufzunehmen, wird die erfindungsgemäße Schalungsvorrichtung
verwendet, um beim Gießen des Bauteils eine Aussparung zu schaffen, in der das Zugkraftbewehrungselement
nachträglich festlegbar ist, indem es mit seinem freien, dem Gebäudebauteil zugeordneten
Ende in die Aussparung eingesetzt wird und indem die Aussparung anschließend mit einem
aushärtenden und/oder abbindfähigen Füllstoff ausgefüllt wird.
[0016] Erfindungswesentlich ist es nun, dass die Schalungsvorrichtung nicht nur ein Schalungselement
zur Bildung der Aussparung für das anzuschließende Bewehrungselement aufweist, sondern
auch noch ein Verankerungselement, welches so ausgebildet ist, dass durch dieses eine
formschlüssige Verbindung zwischen dem Gebäudebauteil und dem Füllstoff herstellbar
ist. Diese formschlüssige Verbindung sorgt in vorteilhafter Weise dafür, dass der
Füllstoff dazu geeignet ist, die vom Zugkraftbewehrungselement auf ihn übertragenen
Zugkräfte uneingeschränkt weiter auf das ihn umgebende Gebäudebauteil zu übertragen.
Ohne die formschlüssige Verbindung bestünde die Gefahr, dass der Füllstoff bei der
ersten Zugkraftbelastung aus dem Gebäudebauteil herausgezogen wird, dass also das
Zugkraftbewehrungselement nicht die ihm zugeordnete Aufgabe der Zugkraftübertragung
dahingehend gewährleisten kann, dass tatsächlich eine Zugkraftübertragung zwischen
dem Gebäudebauteil einerseits und dem an das Zugkraftbewehrungselement anzuschließende
weiteren Bauteil andererseits erfolgt.
[0017] In diesem Zusammenhang ist es von besonderem Vorteil, wenn das Verankerungselement
zur Herstellung der formschlüssigen Verbindung zwischen dem Gebäudebauteil und dem
in die Aussparung eingebbaren aushärtenden und/oder abbindfähigen Füllstoff zumindest
teilweise in die vom Schalungselement zu bildende Aussparung vorsteht, der Formschluss
also direkt im Bereich der Aussparung hergestellt wird. Was den aushärtenden und/oder
abbindfähigen Füllstoff betrifft, so kann dieser z.B. aus einem zementhaltigen, ggf.
faserbewehrten Baustoff wie Beton, vor allem hochfesten oder ultra-hochfesten Beton
oder hochfesten oder ultra-hochfesten Mörtel bestehen oder auch aus einem Kunstharzgemisch,
einem Reaktionsharz oder dergleichen.
[0018] In diesem Zusammenhang ist zu erläutern, dass der Hauptbelastungsfall bei der Zugkraftübertragung
darin besteht, dass das Zugkraftbewehrungselement sich in horizontaler Richtung erstreckend
eingebaut wird und dass die Zugkräfte zunächst einmal vor allem in dieser Horizontalrichtung
wirken, der Formschluss also entsprechend so ausgebildet sein muss, dass er diese
horizontale Bewegungen verhindert. Außerdem besteht jedoch bei den horizontal wirkenden
Zugkräften vor allem, wenn entsprechende Momente auf das Zugkraftbewehrungselement
bzw. das an dieses angeschlossene Bauteile wirken, die Gefahr, dass die Zugkraftbewehrungselemente
nach oben, also in Richtung der Oberseite des Gebäudebauteils abgehoben werden. Insofern
ist es auch erforderlich, ein vertikales Abheben des Füllstoffs aus der Aussparung
zu verhindern. Hierzu empfiehlt es sich somit, dass das Verankerungselement einen
Formschluss nicht nur in horizontaler Richtung, sondern auch in vertikaler Richtung
zur Verfügung stellt, es also eine vertikale Sicherung gewährleistet.
[0019] Um das Verankerungselement mit den gewünschten Wirkungen zu versehen, ist es darüber
hinaus auch zweckmäßig, dass das Verankerungselement zumindest teilweise von der Aussparung
in dem Bereich des die Aussparung umgebenden Gebäudeteils vorsteht, dass also auch
ein gebäudebauteilseitiger Formschluss zur Verfügung gestellt wird.
[0020] Zu diesem Zwecke empfiehlt es sich schließlich, dass das Verankerungselement zumindest
teilweise das Schalungselement durchquert und sich somit von der der Aussparung zugewandten
Seite des Schalungselements auf die der Aussparung abgewandten Seite des Schalungselements
erstreckt.
[0021] Weiterhin ist es wesentlich für die erfindungsgemäße Schalungsvorrichtung, dass das
Verankerungselement als verlorenes Verankerungselement ausgebildet und dazu vorgesehen
ist, dass es nach dem Schaffen der Aussparung mittels der Schalungsvorrichtung dauerhaft
in dem Gebäudebauteil verbleibt, um dabei die formschlüssige Verbindung zwischen dem
Gebäudebauteil und dem in die Aussparung eingebbaren Füllstoff herzustellen. Erst
durch das Verbleiben des Verankerungselements in der Aussparung lässt sich der Formschluss
mit dem Füllstoff erzielen und bis zum Belastungsfall aufrechterhalten.
[0022] Im Gegensatz dazu ist jedoch im Hinblick auf das Schalungselement besonders empfehlenswert,
dass dieses nach dem Schaffen der Aussparung und noch vor dem Anschließen des Bewehrungselements
von der Aussparung entfernbar ist. Dadurch kann dann der Füllstoff, also insbesondere
der in die Aussparung einzufüllende Beton nicht nur das Verankerungselement dauerhaft
formschlüssig beaufschlagen, sondern der Füllstoff gelangt hierbei auch in direkte
Anlage an das Gebäudebauteil, also insbesondere an den (abgebundenen) Ortbeton des
Gebäudebauteils. Dadurch muss das Schalungselement hinsichtlich Beständigkeit, Dauerhaftigkeit
etc. keinen Bedingungen unterworfen werden, vielmehr reicht es für das Schalungselement
aus, dass dieses während der Herstellung des Gebäudebauteils, also insbesondere während
des Gießens des Ortbetons die Schalungsfunktion erfüllt und die Aussparung frei von
dem Material des Gebäudebauteils hält und dann anschließend kann das Schalungselement
entfernt werden. Dabei ist es für die weitere Funktion an sich unerheblich, ob beim
Entfernen des Schalungselements dieses zerstört wird oder eine ursprüngliche Form
behält und hierzu gegebenenfalls mehrteilig ausgebildet ist, um beim Entfernen des
in dem Gebäudebauteil verbleibende Verankerungselement nicht zu beschädigen.
[0023] Aus Kostengründen ist es natürlich vorteilhaft, wenn das Schalungselement möglichst
einfach ausgeführt ist, wozu es beispielsweise schalen- oder kastenförmig ausgebildet
und aus Kunststoff und/oder Metall bestehen kann. Dieses kann dünnwandig in Folien-
oder Blechstärke vorzugsweise von unter einem Millimeter und insbesondere von wenigen
Mikrometern ausgeführt sein, so dass insgesamt die Herstellungskosten sehr gering
ausfallen können. Das heißt, das Schalungselement muss - außer beim Gießen des Gebäudebauteils
- selbst keine tragende Funktion übernehmen, sondern es kann dünnwandig sein und im
Hinblick auf die leichtere Entfernbarkeit nach dem Aushärten des Gebäudebauteils optimiert
ausgebildet sein.
[0024] Was das Entfernen des Schalungselements betrifft, so richtet sich dieses natürlich
nach der Einbausituation im Gebäudebauteil. Im Ausführungsbeispiel, das der beigefügten
Zeichnung zu entnehmen ist, wird das Schalungselement im Gebäudebauteil im Wesentlichen
bündig mit dessen Oberseite und Stirnseite angeordnet, um die Aussparung angrenzend
an die Oberseite und Stirnseite des Gebäudebauteils auszubilden. In diesem Falle erstreckt
sich dann das an die Aussparung anzuschließende Bewehrungselement in horizontaler
Richtung von der Aussparung durch die Stirnseite des Gebäudebauteils nach außen. Dabei
ist das Schalungselement so ausgebildet, dass es in Richtung der Oberseite des Gebäudebauteils
und/oder in Richtung des vorgesehenen Verlaufs des anzuschließenden Bewehrungselements
entfernbar ist.
[0025] Was das Verankerungselement betrifft, so ist es besonders vorteilhaft, wenn dieses
als Bewehrungsstab ausgebildet ist. Denn Bewehrungsstäbe haben nicht nur nachgewiesene
und zugelassene Materialeigenschaften im Hinblick auf die Anwendung in aus Beton bestehenden
Gebäudebauteilen, sondern sie weisen auch die gewünschten statischen Fähigkeiten auf,
da ja der Sinn und Zweck des Verankerungselements die formschlüssige Verbindung mit
dem Füllstoff in der Aussparung ist, die die über das Bewehrungselement in den Füllstoff
übertragenen Zugkräfte weiter an das Gebäudebauteil übertragen kann.
[0026] Bei einem stabförmigen Verankerungselement in Form eines Bewehrungsstabs kann das
Verankerungselement in vorteilhafter Weise so ausgebildet sein, dass es als gemeinsames
Verankerungselement für zwei oder mehr zueinander benachbarte Schalungselemente bzw.
-vorrichtungen fungiert und dass das gemeinsame Verankerungselement hierzu an zwei
oder mehr zueinander benachbarten Schalungselemente anschließbar ist. Dadurch erhält
man in vorteilhafter Weise eine gegenseitige Positionszuordnung von Verankerungselement
und Schalungselementen bzw. Schalungsvorrichtungen, so dass man ein an das Raster
der einzubauenden Bewehrungsstäbe angepasstes Raster an Schalungsvorrichtungen vorsehen
kann.
[0027] Das heißt also, dass man ein Gitter aus Schalungsvorrichtungen in Form eines durchgehenden
aus einem Bewehrungsstab bestehenden Verankerungselements und mehreren hieran angeschlossenen
Schalungselementen erhält und dass man dieses Gitter auf der Baustelle in einfacher
Weise zur Schaffung der gewünschten Aussparungen in das Gebäudebauteil bzw. in/auf
die Schalung des Gebäudebauteils einsetzen kann. Hierbei kann man beispielsweise dieses
Gitter auf die Bauteilbewehrung des Gebäudebauteils auflegen und muss dabei lediglich
die Position der Zugkraftbewehrungselemente berücksichtigen.
[0028] Es ist hierbei besonders vorteilhaft, dass man ein modulares Schalungssystem erhält,
das man problemlos an verschiedenste Einbau- bzw. Einsatzbedingungen wie z.B. das
jeweilige Bewehrungsstabraster anpassen kann. Sowohl die Kosten bei der Herstellung
der Schalungselemente sind nicht sehr hoch, so dass eine Änderung deren Form und Größe
nicht zu besonderen Mehrkosten führt; als auch die Möglichkeit, über die Verankerungselemente
in Form der Bewehrungsstäbe den gegenseitigen Abstand der Schalungselemente zu ändern
sorgt für eine Vereinfachung der Bauteile und somit für eine Reduzierung der Kosten.
[0029] Wie vorstehend erwähnt, lässt sich die erfindungsgemäße Schalungsvorrichtung in besonders
vorteilhafter Weise dazu einsetzen, dass sie bei einem ansonsten handelsüblichen bzw.
bekannten Bauelement zur Wärmedämmung verwendet wird. Hierzu wird die Schalungsvorrichtung
den Zugkraftelementen dieses Bauelements zur Wärmedämmung zugeordnet und auf der Seite
des Gebäudebauteils vorgesehen, wobei wiederum mehreren Zugkraftelementen eine gemeinsame
Schalungsvorrichtung zugeordnet sein kann, also beispielsweise jedem Zugkraftelement
ein Schalungselement und mehreren Schalungselementen ein gemeinsames Verankerungselement.
[0030] Wegen des zeitlich versetzen Einbaus des Bauelements zur Wärmedämmung und der erfindungsgemäßen
Schalungsvorrichtung muss die Auslieferung auf die Baustelle nicht gleichzeitig erfolgen,
sondern ebenso ist es möglich, dass Schalungsvorrichtung und der Rest des Bauelements
zur Wärmedämmung getrennt voneinander zur Baustelle geliefert werden, dass zunächst
die Schalungsvorrichtung in der oben beschriebenen Art und Weise eingebaut wird und
dass nach dem Herstellen der Aussparung und gegebenenfalls dem Entfernen des Schalungselements
bzw. der Schalungselemente das restliche Bauelement zur Wärmedämmung positioniert
und eingebaut wird.
[0031] Der erfindungswesentliche Effekt ergibt sich vor allem dann, wenn dieses zeitlich
versetzte Einbauen einen Zeitunterschied von vielen Tagen oder Wochen ausmacht. Hierzu
kann man beispielsweise ein Gebäude erst nahezu vollständig errichten unter Belassung
der genannten Aussparungen und erst anschließend die Zugkraftelemente mit den zugeordneten
Bauelementen zur Wärmedämmung anschließen, nämlich zweckmäßigerweise dann, wenn man
die an das Bauelement zur Wärmedämmung anzuschließenden vorkragenden Bauteile, beispielsweise
Balkonplatten montieren möchte.
[0032] Dabei besteht die Möglichkeit, das Gerüst bei der Erstellung des Gebäudes nahe an
der Gebäudewand zu positionieren, was vor allem bei beengten Baustellenverhältnissen
wichtig und vorteilhaft sein kann. Wenn dann das Gebäude errichtet ist, kann später
das Anschließen der vorkragenden Bauteile erfolgen, wozu dann gegebenenfalls entweder
ein neues Gerüst mit größerem Abstand gestellt wird oder vielleicht sogar mit mobilen
Bühnen und Kränen gearbeitet werden kann, wobei dann die entsprechenden anzuschließenden
Bewehrungselemente in der Aussparung positioniert und der Füllstoff in die Aussparung
eingefüllt wird und hierdurch der gewünschte Formschluss zwischen Bewehrungselement,
Füllstoff und Gebäudebauteil hergestellt wird.
[0033] Entsprechendes gilt beim Einbau eines Bauelements zur Wärmedämmung mit einem solchen
anzuschließenden Bewehrungselement oder gar bei Einbau eines vollständigen vorstehenden
Bauteils gegebenenfalls mit angeschlossenem Bauelement zur Wärmedämmung und entsprechendem
anzuschließenden Bewehrungselement. Wesentlich ist dabei aber, dass dieses nachträgliche
Montieren in äußerst kurzer Zeit von Statten gehen kann und somit die Beeinträchtigung
der Baustelle und deren Umgebung auf ein Mindestmaß reduziert wird.
[0034] Dabei können die Bauelemente zur Wärmedämmung mit den Bewehrungselementen und gegebenenfalls
zusammen mit den angefügten vorkragenden Bauteilen ganz einfach dadurch montiert werden,
dass sie von oben mit ihren Zugkraft-Bewehrungselementen in die Aussparungen eingelegt
werden. Wegen des Übermaßes der Aussparungen gegenüber den Bewehrungselementen erfordert
dies keine besonders hohen Genauigkeiten beim Montieren - und auch das anschließende
Ausrichten des Bauelements gegenüber dem Gebäudebauteil ist - solange der Füllstoff
nicht in die Aussparung eingegeben ist - wegen des genannten Übermaßes problemlos
und einfach möglich.
[0035] Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich vor allem auch durch die geschilderten
Vorteile aus, wenn man zwischen Verfahrensschritt b) und Verfahrensschritt c) entsprechend
eine Entkopplung des Montageablaufs vorsieht. Mit anderen Worten kann also die Aussparung
im Gebäudebauteil zu einem beliebigen ersten Zeitpunkt erstellt werden und der Anschluss
des Bewehrungselements an diese Aussparung kann zu einem hiervon unabhängigen beliebigen
zweiten Zeitpunkt erfolgen. Theoretisch kann man dies sogar dahingehend ausnutzen,
dass man ein Gebäude mit einer großen Anzahl an Aussparungen vorsieht und diese Aussparungen
nur im Bedarfsfall verwendet, während sie im sonstigen Fall vorübergehend oder dauerhaft
verschlossen werden könnten, ohne dass das entsprechende Bewehrungselement hierin
angeordnet bzw. hieran angeschlossen werden muss.
[0036] Aber der normale und besonders vorteilhafte Anwendungsfall, auf den die vorliegende
Erfindung abzielt, besteht darin, das Gebäude mit den genannten Aussparungen vorzusehen
und zu einem späteren Zeitpunkt nach Möglichkeit mehrere oder alle Bewehrungselemente
hieran anzuschließen, was zu erheblichen Synergieeffekten beim Baustellenablauf und
bei der Montage führt.
[0037] Wie es vorstehend bereits angedeutet war, kann das Schalungselement nach dem Gießen
des Gebäudebauteils von der Aussparung entfernt werden. Dieser Verfahrensschritt e)
kann zweckmäßigerweise zwischen den Verfahrensschritten b) und c) durchgeführt werden.
[0038] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung; hierbei zeigen
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Schalungsvorrichtung in perspektivischer Seitenansicht;
- Figur 2
- die Schalungsvorrichtung aus Figur 1 in Seitenansicht;
- Figur 3
- ein Detail der Schalungsvorrichtung aus Figur 1 und 2;
- Figur 4
- eine stirnseitige Seitenansicht eines Teils der erfindungsgemäßen Schalungsvorrichtung
aus Figur 1 bis 3;
- Figur 5 bis 8
- die erfindungsgemäße Schalungsvorrichtung aus Figur 1 im mit einem Bauelement zur
Wärmedämmung kombinierten und bei einem Gebäudebauteil eingebauten Zustand;
- Figur 9 bis 13
- eine alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schalungsvorrichtung in perspektivischer
Seitenansicht (Figur 9), in Seitenansicht (Figur 10), in detaillierter Seitenansicht
(Figur 11), in stirnseitiger Seitenansicht (Figur 12) und im Vertikalschnitt (Figur
13).
[0039] Die in Figur 1 dargestellte erfindungsgemäße Schalungsvorrichtung 1 besteht aus mehreren
parallel zueinander im Wesentlichen in horizontaler Richtung angeordneten Schalungselementen
2, die aus schalenförmigem Kunststoff hergestellt sind, sowie aus senkrecht hierzu
angeordneten und die Schalungselemente jeweils im Bereich ihrer Unterseite beaufschlagenden
stabförmigen Verankerungselementen 3. Die Schalungsvorrichtung 1 ist in Figur 1 in
einer an eine Schaltafel 4 für ein zu erstellendes Gebäudebauteil (nicht dargestellt)
angefügten Position dargestellt, wie es dem Einbaufall auf der Baustelle entspricht,
wobei jedoch diese Schaltafel 4 nicht Bestandteil der Schalungsvorrichtung der vorliegenden
Erfindung ist.
[0040] Figur 2 und im Detail insbesondere Figur 3 zeigen, wie das Verankerungselement 3,
das aus einem zylindrischen Bewehrungsstab aus Baustahl besteht, mit den Schalungselementen
2 zusammenwirkt: Die beiden parallel zueinander verlaufenden Verankerungselemente
3 durchdringen das Schalungselement in seinem unteren Bereich und erstrecken sich
somit - wie aus Figur 4 ersichtlich ist - teilweise durch die Innenseite des Schalungselements
und weisen somit einen innenliegenden Bereich 3a und außenliegende Bereiche 3b auf
(siehe Figur 4).
[0041] Das Schalungselement dient nun dazu, in dem von der Schaltafel 4 begrenzten Gebäudebauteil
eine Aussparung (durch Bezugszeichen 5 angedeutet, was der Innenseite des Schalungselements
2 entspricht) vorzusehen. Wird also das Gebäudebauteil durch Gießen hergestellt, so
grenzt der Beton des Gebäudebauteils an die Schalungselemente 2 an, wobei aber dann
in diesem Bereich die gewünschten Aussparungen 5 belassen sind.
[0042] Für die weitere Verwendung dieser Aussparungen kann man nun entweder die Schalungselemente
2 aus dem Gebäudebauteil entfernen. Bei dem in den Figuren 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiel
würde man also die Schalungselemente einfach nach oben abziehen, wobei jedoch die
Verankerungselemente 3, die ja in den äußeren Bereichen 3b vom Beton des Gebäudebauteils
umgeben sind, im Gebäudebauteil verbleiben.
[0043] Egal ob man die Schalungselemente vor dem weiteren Verarbeiten entfernt oder nicht,
so bilden die Verankerungselemente 3 mit ihren die Aussparungen 5 durchquerenden inneren
Bereichen 3a den wesentlichen Bereich der vorliegenden Erfindung, nämlich sie bilden
in diesem Bereich formschlüssige Verbindungen mit einem (in der Zeichnung nicht dargestellten
und nur mit dem Bezugszeichen 15 angedeuteten) Füllstoff aus, der in die Aussparungen
5 eingefüllt wird. Wie vor allem aus Figur 3 ersichtlich ist, fließt der Füllstoff
bis in die unteren Bereiche des Verankerungselements 3 und umschließt diese somit
nach dem Aushärten formschlüssig, so dass ein Abheben des Füllstoffes 15 analog dem
Abziehen des Schalungselements 2 dann nicht mehr möglich ist, da der Füllstoff diese
formschlüssige Verbindung nicht zerstörungsfrei aufheben kann.
[0044] Es sei in diesem Zusammenhang angemerkt, dass es theoretisch auch möglich wäre, bei
positionsgleichen Verankerungselementen 3 und positionsgleichen Schalungselementen
2 die Verankerungselemente nicht durch die Schalungselemente hindurchzuführen, sondern
an der Unterseite der Schalungselemente entsprechende Rücksprünge vorzusehen, durch
die die Schalungselemente den inneren Bereich 3a der Verankerungselemente vollständig
bedecken. In diesem Falle würde ein Teil des Schalungselements selbst das die formschlüssige
Verbindung mit dem Füllstoff eingehende Verankerungselement bilden und lediglich auf
seiner Außenseite von dem Verankerungselement 3 unterstützt werden. Würde man das
Schalungselement allerdings vor dem Einfüllen des Füllstoffs entfernen, so hätte man
wieder dieselbe Ausführungsform und Funktionsweise des Verankerungselements wie bei
dem in den Figuren 1 bis 4 dargestellten Beispiel.
[0045] Aus Figuren 1 bis 4 ist noch ersichtlich, dass das Schalungselement insgesamt eine
in horizontaler Richtung gewellte Außenform aufweist, die vor allem dazu dienen soll,
in Zugkraftrichtung, also horizontal in Richtung der Schaltafel 4 ebenfalls einen
Formschluss mit dem Gebäudebauteil einzugehen. Die Wellen des Schalungselements weisen
somit insgesamt eine Rippenform auf mit zueinander parallel angeordneten Rippen.
[0046] Am Ende des Schalungselements 2 auf der der Schaltafel 4 bzw. der zugehörigen Stirnseite
des Gebäudebauteils abgewandten Seite ist eine vergrößerte Rippe 2a vorgesehen, die
dazu dient, eine entsprechende Umbiegung des in die Aussparung 5 einzulegende Bewehrungsstabes
aufzunehmen. Ein solcher umgebogener Bewehrungsstab hat den Vorteil, mit einer insgesamt
verkürzten Einbindungslänge des Bewehrungsstabs im Gebäudebauteil auszukommen. Im
Übrigen sorgt auch diese Abbiegung für eine weitere formschlüssige Verbindung zwischen
Bewehrungselement, Füllstoff und Gebäudebauteil.
[0047] Außerdem ist aus vor allem Figur 4 erkennbar, dass das Schalungselement 2 insgesamt
im Vertikalschnitt eine nahezu V-förmige Außenform aufweist, durch die die Rippen
ebenso nahezu V-förmig, also etwas abweichend von der Vertikalen verlaufen. Diese
konisch geneigte Form hat den wesentlichen Zweck, das Abziehen des Schalungselements
2 aus dem Gebäudebauteil zu erleichtern und gleichzeitig das lückenlose Einfüllen
des Füllstoffes in die Aussparung 5 zu ermöglichen.
[0048] Eine alternative Ausführungsform einer Schalungsvorrichtung 11 ist in den Figuren
9 bis 13 dargestellt, bei denen die Schalungselemente im Wesentlichen identisch ausgeführt
sind und deshalb mit denselben Bezugszeichen versehen sind. Der wesentliche Unterschied
besteht in der Form der Verankerungselemente 13, die nämlich nicht - wie bei Figur
1 - aus einem zylindrischen durchgehenden Bewehrungsstab bestehen, sondern ebenfalls
im Wesentlichen gewellt ausgeführt sind und zwar im jeweiligen äußeren Bereich 13b
etwas nach oben abgewinkelt sind, wo sie dazu dienen, auf eine Anschlussbewehrung
14 für das Gebäudebauteil aufgelegt zu werden bzw. mit dieser zusammenzuwirken. Durch
dieses Zusammenwirken ist es problemlos möglich, die erfindungsgemäße Schalungsvorrichtung
11 positionsgenau im (noch nicht mit Beton verfüllten) Gebäudebauteil anzuordnen,
um dann anschließend die Bewehrungselemente mit dem vorgegebenen Bewehrungsstabraster
in die geschaffenen Aussparungen 5 einsetzen zu können.
[0049] Im Hinblick auf Figur 12 und 13 sei noch erwähnt, dass auch dort bei den Verankerungselementen
13 ein innerer Bereich 13a, der sich durch die Innenseite der Schalungselemente 2
erstreckt, und entsprechende äußere Bereiche 13b erkennen lassen, wobei aus Figur
13, die einen Vertikalschnitt im Bereich der Verankerungselemente 13 zeigt, deutlich
zu erkennen ist, dass das Verankerungselement 13 durch die Wandung des Schalungselements
2 hindurchgeführt ist und mit seinem inneren Bereich 13a durch den Bereich der Aussparung
5 verläuft.
[0050] Die Figuren 5 bis 8 zeigen nun die Anwendung der erfindungsgemäßen Schalungsvorrichtung
im weiteren Verlauf: Figur 6 zeigt im Vertikalschnitt ein Gebäudebauteil 6, in dem
an seiner Oberseite 6a und Stirnseite 6b angrenzend die Aussparung 5 vorgesehen ist,
die - wie unschwer erkennbar ist - der Form des Schalungselements 2 entspricht, wobei
jedoch beim dargestellten Ausführungsbeispiel das Schalungselement bereits aus dem
Gebäudebauteil entfernt ist und lediglich seine gewellte Form auf das dieses umgebende
Gebäudebauteil übertragen hat. Die Verankerungselemente 3 sind jedoch im Gebäudebauteil
verblieben und erstrecken sich mit ihrem inneren Bereich 3a, der vor allem aus Figur
5 ersichtlich ist, durch die Aussparung 5. Aufgrund der zylindrischen Form werden
hierbei hinterschnittene Aussparungsbereiche vorgesehen, die für die gewünschte formschlüssige
Verbindung zwischen dem in die Aussparung einzufüllenden Füllstoff 15 und dem Gebäudebauteil
6 sorgen.
[0051] An das Gebäudebauteil 6 angeschlossen ist ein ebenfalls erfindungsgemäßes Bauelement
zur Wärmedämmung 21, das zwischen das Gebäudebauteil 6 und einem in der Zeichnung
nicht dargestellten vorkragenden Außenteil in Form einer Balkonplatte angeordnet wird,
wobei das Gebäudebauteil die tragende Funktion und das Außenteil die getragene Funktion
einnimmt. Das Bauelement zur Wärmedämmung 21 besteht aus einem Isolierkörper 22, der
sich entlang der Stirnseite 6b des Gebäudebauteils 6 horizontal erstreckt und insgesamt
ungefähr quaderförmig ausgebildet ist. Zusätzlich besteht das Bauelement zur Wärmedämmung
21 aus Bewehrungselementen in Form von Zugkraftbewehrungselementen bzw. Zugstäben
7 und Querkraftbewehrungselementen 8 sowie Druckkraftbewehrungselementen 9. Die Zugkraftbewehrungselemente
7 erstrecken sich horizontal durch den Isolierkörper in der oberen Zugzone und stehen
beidseits des Isolierkörpers 22 in das Gebäudebauteil 6 einerseits sowie auf der gegenüberliegenden
Seite in das dort anzuordnende Außenteil vor, wobei die Zugkraftelemente 7 an ihrem
freien Ende innerhalb des Gebäudebauteils 6 im Wesentlichen rechtwinklig nach unten
in einen kurzen Vertikalabschnitt 7a abgewinkelt sind, um damit insgesamt die Einbindungslänge
des Zugkraftbewehrungsstabs 7 im Gebäudebauteil 6 zu reduzieren.
[0052] Die Zugkraftbewehrungselemente 7 verlaufen dabei erfindungsgemäß im Bereich der Aussparung
5 und werden auf die Verankerungselemente 3 aufgelegt, was das Positionieren des Bauelements
zur Wärmedämmung 21 erleichtert. Hierbei ist die Aussparung 5 so groß bemessen, dass
die Zugkraftbewehrungselemente 7 von ausreichend Füllstoff umgeben werden können,
wie es für die Zugkraftübertragung erforderlich ist.
[0053] Ebenfalls in die Aussparung 5 erstrecken sich Querkraftstäbe 8, die innerhalb des
Isolierkörpers 22 in zueinander parallelen Vertikalebenen im Wesentlichen geneigt
in einem Abschnitt 8a verlaufen und die zum Anschluss an das Gebäudebauteil 6 an ihrem
oberen, dem Gebäudebauteil 6 zugeordneten Abschnitt 8b derart abgebogen sind, dass
sie in den genannten Vertikalebenen im Wesentlichen horizontal vom Isolierkörper vorstehen
und sich durch die Aussparungen 5 in Horizontalrichtung erstrecken benachbart zu den
Zugkraftbewehrungselementen 7. Im Bereich des getragenen Außenteils gehen die Querkraftstäbe
8 jedoch in einen vertikalen Verlauf 8c über, erstrecken sich vertikal bis zur oberen
Zugzone und sind dort wiederum abgewinkelt in einen horizontalen Verlauf 8d, der mit
dem horizontalen Verlauf 8b auf der Seite des Gebäudebauteils 6 fluchtet.
[0054] Die im unteren Bereich des Isolierkörpers angeordneten Druckelemente 9 erstrecken
sich im Wesentlichen horizontal durch den Isolierkörper 22 hindurch und schließen
jeweils stirnseitig an das Gebäudebauteil 6 - unter Zwischenfügung einer Druckverteilerplatte
9a - einerseits und an das nicht dargestellte Außenteil andererseits an, wobei die
stirnseitige Kontur der Druckelemente im Wesentlichen eine an sich bekannte teilzylindrische
gekrümmte bzw. konvex gewölbte Fläche aufweist. Die Druckverteilerplatte 9a ist an
ihrer Unterseite und seitlich durch Vorsprünge 22a und 22b umgeben, die als Schalung
bei der Herstellung der aus Ortbeton gegossenen Druckverteilerplatte dienen.
[0055] Damit der Querkraftstab 8 mit seinem geneigten Verlauf 8a nicht mit dem Schalungselement
bzw. dem Material des Gebäudebauteils 6 kollidiert, ist das Schalungselement mit einer
entsprechend geneigten Unterseite versehen, die auch aus den Figuren 1, 2 und 4 erkennbar
ist und dort mit Bezugszeichen 2b verdeutlicht ist.
[0056] Aus der Zeichnung ist der Verfahrensablauf entsprechend den Schritten a) bis d) unter
gegebenenfalls Zwischenfügung des Verfahrensschritts e) leicht nachvollziehbar: Zunächst
wird die Schalungsvorrichtung 1 mit den Schalungselementen 2 und den Verankerungselementen
3 in das zu erstellende Gebäudebauteil eingefügt und dazu zweckmäßiger Weise auf die
Bewehrung des Gebäudebauteils aufgelegt (gemäß Verfahrensschritt a), dieser Zustand
ist aus Figur 1 erkennbar); anschließend wird das Gebäudebauteil 6 außerhalb des Schalungselementes
vergossen (gemäß Verfahrensschritt b), dieser Zustand ist beispielsweise aus Figur
5 ersichtlich); schließlich werden die an das Gebäudebauteil 6 anzuschließende Bewehrungselemente
in Form der Zugkraftbewehrungselemente 7 mit zugehörigem Bauelement zur Wärmedämmung
21 im Bereich der Aussparung 5 angeordnet (gemäß Verfahrensschritt c), dieser Zustand
ist in Figur 6, 7 oder 8 ersichtlich); und anschließend (dies ist in der Zeichnung
nicht mehr dargestellt) wird der Füllstoff 15, insbesondere Beton in die Aussparung
5 eingefüllt, unter Beaufschlagung des Verankerungselements 3 (bzw. deren innerer
Bereiche 3a) zur Herstellung der gewünschten formschlüssigen Verbindung zwischen dem
Gebäudebauteil 6 und dem Füllstoff bzw. dem anzuschließenden Bewehrungselement.
[0057] Es ist ebenfalls aus der Zeichnung nachvollziehbar, dass der Zustand gemäß Figur
5, also mit noch nicht eingefügten Bewehrungselementen durchaus längere Zeit problemlos
aufrechterhalten werden kann und dass es in einfacher Weise möglich ist, dass erst
irgendwann einmal später die Bewehrungselemente in die Aussparung gelegt und der Füllstoff
eingefüllt werden.
[0058] Zusammenfassend bietet die vorliegende Erfindung den wesentlichen Vorteil, erstmals
bei der Stellung von Gebäuden mit vorkragenden Außenteilen eine modulare Montage dahingehend
zu ermöglichen, dass zunächst das Gebäude erstellt bzw. "hochgezogen" wird und dass
in einer anschließenden, nur einen kurzen Zeitraum einnehmenden Aktion die vorkragenden
Außenteile mit ihren an das Gebäudebauteil anzuschließenden Bewehrungselementen montiert
werden, wozu die Bewehrungselemente in die Aussparungen gegeben und der Füllstoff
in die Aussparung eingefüllt wird.
1. Schalungsvorrichtung zum Schaffen einer Aussparung beim Gießen eines Gebäudebauteils
(6), insbesondere einer aus Ortbeton zu erstellenden Gebäudedecke, für das Anschließen
eines insbesondere stabförmigen Zugkraft-Bewehrungselements (7) an das Gebäudebauteil,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schalungsvorrichtung (1, 11) zumindest ein Schalungselement (2) zur Bildung der
Aussparung (5) für das anzuschließende Bewehrungselement (7) sowie zumindest ein Verankerungselement
(3, 13) aufweist, und dass das Verankerungselement (3, 13) so ausgebildet ist, dass
durch dieses eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Gebäudebauteil (6) und einem
in die Aussparung (5) einbringbaren aushärtenden und/oder abbindfähigen Füllstoff
herstellbar ist.
2. Schalungsvorrichtung nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verankerungselement (3, 13) zur Herstellung der formschlüssigen Verbindung zwischen
dem Gebäudebauteil (6) und dem in die Aussparung (5) eingebbaren aushärtenden und/oder
abbindfähigen Füllstoff zumindest teilweise in die vom Schalungselement (2) zu bildende
Aussparung vorsteht.
3. Schalungsvorrichtung nach zumindest Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verankerungselement (3, 13) zur Herstellung der formschlüssigen Verbindung zwischen
dem Gebäudebauteil (6) und dem in die Aussparung (5) eingebbaren aushärtenden und/oder
abbindfähigen Füllstoff zumindest teilweise von der Aussparung (5) und/oder dem Schalungselement
(2) in den Bereich des die Aussparung umgebenden Gebäudebauteils (6) vorsteht.
4. Schalungsvorrichtung nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verankerungselement (3, 13) zur Herstellung der formschlüssigen Verbindung zwischen
dem Gebäudebauteil (6) und dem in die Aussparung (5) eingebbaren aushärtenden und/oder
abbindfähigen Füllstoff zumindest teilweise das Schalungselement (2) durchquert.
5. Schalungsvorrichtung nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verankerungselement (3) als verlorenes Verankerungselement ausgebildet und dazu
vorgesehen ist, dass es nach dem Schaffen der Aussparung (5) mittels der Schalungsvorrichtung
(1, 11) dauerhaft in dem Gebäudebauteil (6) verbleibt, um dabei die formschlüssige
Verbindung zwischen dem Gebäudebauteil und dem in die Aussparung (5) eingebbaren Füllstoff
herzustellen.
6. Schalungsvorrichtung nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schalungselement (2) so ausgebildet ist, dass es nach dem Schaffen der Aussparung
(5) und vor dem Anschließen des Bewehrungselements (7) unter Belassung des Verankerungselements
(3, 13) im Gebäudebauteil und/oder der Aussparung von der Aussparung entfernbar ist.
7. Schalungsvorrichtung nach zumindest Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schalungselement (2) so ausgebildet ist, dass es in Richtung der Oberseite des
Gebäudebauteils (6) und/oder in Richtung des vorgesehenen Verlaufs des anzuschließenden
Bewehrungselementes (7) entfernbar ist.
8. Schalungsvorrichtung nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verankerungselement durch einen Teilbereich des Schalungselements selbst gebildet
und/oder einstückig mit dem Schalungselement verbunden ist.
9. Schalungsvorrichtung nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verankerungselement (3, 13) als Bewehrungsstab ausgebildet ist.
10. Schalungsvorrichtung nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verankerungselement (3, 13) so ausgebildet ist, dass es als gemeinsames Verankerungselement
für zwei oder mehr zueinander benachbarte Schalungselemente (2) fungiert und dass
das gemeinsame Verankerungselement hierzu an die zueinander benachbarten Schalungselemente
insbesondere der Art anschließbar ist, dass der Abstand der Schalungselemente an das
Raster der anzuschließenden ZugkraftBewehrungselemente (7) anpassbar ist.
11. Schalungsvorrichtung nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schalungselement (2) insbesondere schalen- oder kastenförmig ausgebildet ist
und dazu dient, in dem Gebäudebauteil (6) im wesentlichen bündig mit dessen Oberseite
(6a) und Stirnseite (6b) zur entsprechenden Positionierung der Aussparung (5) angrenzend
an die Oberseite (6a) und Stirnseite (6b) des Gebäudebauteils (6) angeordnet zu werden.
12. Schalungsvorrichtung nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schalungselement (2) aus einem dünnwandigen Kunststoff und/oder Metall besteht.
13. Schalungsvorrichtung nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der aushärtende und/oder abbindfähige Füllstoff aus einem zementhaltigen, ggf. faserbewehrten
Baustoff wie Beton, insbesondere einem hochfesten oder ultra-hochfesten Beton oder
hochfesten oder ultra-hochfesten Mörtel besteht und/oder aus einem Kunstharzgemisch,
einem Reaktionsharz oder dergleichen.
14. Bauelement zur Wärmedämmung (21) zwischen zwei Bauteilen, nämlich zwischen einem tragenden
Gebäudebauteil (6) und einem getragenen vorkragenden Außenteil, bestehend aus einem
zwischen den beiden Bauteilen anzuordnenden Isolierkörper (22) mit diesen durchquerenden
und an beide Bauteile anschließbaren Bewehrungselementen (7, 8) in Form von zumindest
Zugkraft-Bewehrungselementen (7),
dadurch gekennzeichnet,
dass den Zugkraft-Bewehrungselementen (7) auf der Seite des Gebäudebauteils (6) eine Schalungsvorrichtung
(1, 11) gemäß zumindest einem der vorstehenden Ansprüche mit einem Schalungselement
(2) und einem Verankerungselement (3, 13) zugeordnet ist.
15. Bauelement zur Wärmedämmung nach zumindest Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehreren Zugkraftelementen (7) eine gemeinsame Schalungsvorrichtung (1, 11) zugeordnet
ist.
16. Bauelement zur Wärmedämmung nach zumindest Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Form des Schalungselements (2) an die Position, Erstreckung und Form des ihm
zugeordneten Zugkraftelements (7) angepasst ist und dass das Schalungselement (2)
beabstandet von der für das Zugkraftelement (7) vorgesehenen Position und Erstreckung
im Gebäudebauteil (6) zumindest in etwa im Bereich der Zugzone anordnenbar ist.
17. Verfahren zum Anschließen eines Bewehrungselements an ein Gebäudebauteil, insbesondere
eine aus Ortbeton zu erstellende Gebäudedecke,
gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte:
a) Abgrenzen eines der Aussparung (5) entsprechenden Bereichs des zu erstellenden
Gebäudebauteils (6) mittels einer Schalungsvorrichtung (1, 11) gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche mit einem Schalungselement (2) und einem Verankerungselement (3, 13);
b) Gießen des Gebäudebauteils (6) außerhalb des Schalungselementes (2);
c) Anordnen eines an das Gebäudebauteil (6) anzuschließenden Bewehrungselements (7)
im Bereich der Aussparung (5); und
d) Einbringen eines aushärtenden und/oder abbindfähigen Füllstoffs, insbesondere Beton,
in die Aussparung (5) unter Beaufschlagung des Verankerungselements (3, 13) zur Herstellung
einer formschlüssigen Verbindung zwischen dem Gebäudebauteil (6) und dem Füllstoff.
18. Verfahren zum Anschließen eines Bewehrungselements an ein Gebäudebauteil nach zumindest
Anspruch 17,
gekennzeichnet durch den zusätzlichen nach Verfahrensschritt b) und vor Verfahrensschritt c) von Anspruch
17 durchzuführenden Verfahrensschritt:
e) Entfernen des Schalungselementes (2) unter Belassung des in die Aussparung (5)
vorstehenden Verankerungselementes (3, 13) im Gebäudebauteil (6).
19. Verfahren zum Anschließen eines Bewehrungselements an ein Gebäudebauteil nach zumindest
Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen den Verfahrensschritten b) und c) ein Zeitraum von zumindest mehreren Tagen
liegt.
20. Verfahren zum Anschließen eines Bewehrungselements an ein Gebäudebauteil nach zumindest
Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Bauelement zur Wärmedämmung (21) gemäß zumindest Anspruch 12 mit zumindest einer
Schalungsvorrichtung (1, 11) und einem Bewehrungselement (7) an eine Baustelle angeliefert
wird, dass die Schalungsvorrichtung (1, 11) vom restlichen Bauelement zur Wärmedämmung
(21) entfernt wird und dass zunächst die Schalungsvorrichtung (1, 11) und anschließend
das restliche Bauelement zur Wärmedämmung (21) in das Gebäudebauteil (6) eingebaut
wird.