[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lüftungsvorrichtung für ein Gebäude, insbesondere
eine Lüftungsvorrichtung zum Einbau in eine Fassade eines Gebäudes, insbesondere zur
Verwendung in Hochhäusern. Herkömmlich werden Fenster und Klimaanlagen und dergleichen
zum Lüften von Häusern verwendet. In Fenster- oder Türrahmen eingebaute öffen- und
schließbare Lüftungsschlitze sind ebenfalls bekannt.
[0002] Dabei haben nach innen zu öffnende Fensterflügel einen verhältnismäßig großen Raumbedarf,
während öffen- und schließbare Lüftungsschlitze nur einen begrenzten Luftstrom zulassen
und den durch ein geöffnetes Fenster gewünschten Kontakt zur äußeren Umgebung nicht
herstellen können.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht somit in der Schaffung eines kompakten Lüftungselements,
das zum Öffnen keinen zusätzlichen Raum im Innenraum eines Gebäudes benötigt, wie
ein nach innen öffenbarer Fensterflügel, und darüber hinaus einen möglichst hohen
Lüftungsquerschnitt freigibt.
[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Lüftungsvorrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch
1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
definiert.
[0005] Gemäß einem Aspekt wird eine Lüftungsvorrichtung für ein Gebäude zur Verfügung gestellt,
die insbesondere zum Einbau in Fassaden von Hochhäusern geeignet ist, mit:
einem Paar Rahmenelemente, die in einem Abstand voneinander angeordnet sind, um in
einem durch den Abstand definierten Zwischenraum einen freien Durchtritt von einer
Gebäudeinnenseite zu einer Gebäudeaußenseite zu bilden,
einem Drehzylinder, der in dem Zwischenraum angeordnet ist und in einer geschlossenen
Stellung den Durchtritt im wesentlichen vollständig abdichtet und in einer geöffneten
Stellung den Durchtritt im wesentlichen vollständig freigibt, wobei zwischen der geschlossenen
und der geöffneten Stellung beliebige Zwischenstellungen möglich sind, die den Durchtritt
teilweise freigeben,
wobei in der geschlossenen Stellung eine im wesentlichen vollständige Abdichtung des
Drehzylinders zumindest an jedem der beiden Rahmenelemente vorgesehen ist.
[0006] Dabei ist unter einem freien Durchtritt ein direkter Lüftungsquerschnitt zu verstehen,
der eine unmittelbare und geradlinige Verbindung zwischen einer Innen- und Außenseite
des Gebäudes bzw. der Lüftungsvorrichtung schafft. Es sollen also keinerlei Umlenkungen
oder Lüftungsgitter oder dergleichen vorgesehen sein, die einen Luftstrom behindern
oder begrenzen. Unter einer vollständigen Abdichtung ist hier eine Abdichtung über
einen geschlossenen Umfang der freigebbaren Öffnung zwischen Drehzylinder und Rahmen
zu verstehen, ohne dass es Bereiche gibt, in denen keine Abdichtung vorgesehen ist,
d.h. Bereiche, die in einem geschlossenen Zustand der Lüftungsvorrichtung insbesondere
eine direkte Verbindung zwischen Außen- und Innenseite zulassen.
[0007] Indem erfindungsgemäß ein freier Durchtritt von der Gebäudeinnenseite zu der Gebäudeaußenseite
geschaffen wird, wird den im Gebäude befindlichen Personen ein natürliches Raumgefühl
gegeben, das heißt, es werden Temperatur, Geräusche, Gerüche etc. der äußeren Umgebung
in das Innere des Gebäudes übertragen. Diese Art der Lüftung schafft somit eine Freiraumatmosphäre,
die gegenüber typischen Innenraumatmosphären wesentlich angenehmer empfunden wird.
Insbesondere werden in geschlossenen Innenraumräumen als unangenehm empfundene Gerüche,
die beispielsweise von Teppichbodenklebern etc. stammen können, wesentlich vermindert,
und es werden angenehmere Gerüche von außen in das Gebäude eingebracht.
[0008] Andererseits kann eine vollständige Abdichtung des Drehzylinders zwischen den Rahmenelementen
geschaffen werden, indem eine Dichtung vorgesehen wird, die einen gesamten Umfang
der freigebbaren Öffnung, das heißt, nicht nur die Mantelfläche des Drehzylinders,
sondern auch dessen Stirnseiten vollständig gegenüber den Elementen des Rahmens abdichtet.
Dies ist insbesondere während der Heizperiode von großer Bedeutung, um sicher zu stellen,
daß von dem Lüftungselement keine kalte Zugluft ausgeht und wertvolle Heizenergie
nach draussen entweicht.
[0009] Vorzugsweise ist zwischen den zumindest zwei Abdichtungen des Drehzylinders, die
mindestens jeweils eine raum- und aussenseitige Dichtungsebene bilden, eine Entwässerung
vorgesehen, die vorzugsweise im Tiefpunkt des Drehzylinders angeordnet ist und beispielsweise
an einer Stirnseite des Drehzylinders angeordnet ist, um einen Einbau der Lüftungsvorrichtung
mit im wesentlichen senkrecht stehender Rotationsachse des Drehzylinders zu ermöglichen
oder aber über die Länge des Drehzylinders verteilt am niedrigsten Punkt des Umfangs
des Drehzylinders bei im wesentlichen horizontalem Einbau.
[0010] Weiter bevorzugt ist ein Verhältnis von Durchtrittsquerschnitt zu Gesamtquerschnitt
der Lüftungsvorrichtung größer als 0,5, vorzugsweise größer als 0,6.
[0011] Indem des weiteren die Lüftungsvorrichtung, beispielsweise benachbart zu einer Verglasung,
im wesentlichen senkrecht oder waagerecht eingebaut wird, ist ein Raumbedarf für die
Lüftungsvorrichtung sehr gering. Darüber hinaus kann ein Durchtrittsquerschnitt im
Verhältnis zum Gesamtquerschnitt der Lüftungsvorrichtung sehr groß dimensioniert werden,
das heißt, beispielsweise größer als 0,5 bzw. größer als 0,6 freier Lüftungsquerschnitt
im Verhältnis zum Gesamtquerschnitt der Lüftungsvorrichtung.
[0012] Vorzugsweise weist der Drehzylinder ein Paar längliche Elemente auf, die einen Querschnitt
im wesentlichen in Form eines Kreisabschnitts haben und an ihren axialen Enden miteinander
verbunden sind, vorzugsweise durch kreisförmige Scheiben, und/oder die Rahmenelemente
des Paars Rahmenelemente eine längliche Form aufweisen und an ihren Enden miteinander
verbunden sind, vorzugsweise durch ein kreisförmiges Abschlußelement.
[0013] Der geschlossene Querschnitt des Kreisabschnitts mit seiner geraden Sehne weist gegenüber
anderen Lüftungsöffnungen des Stands der Technik den Vorteil auf, daß im vollständig
geöffneten Zustand eine freie Öffnung geschaffen wird, die allseitig durch glatte
Flächen begrenzt wird. Dies wirkt sich positiv auf den erreichbaren aerodynamischen
Querschnitt im Verhältnis zum Einbaumaß aus wobei die glatten Flächen leicht zu reinigen
sind und optisch sehr gut wirken.
[0014] Indem des weiteren der Drehzylinder aus einem Paar länglicher Elemente besteht, die
an ihren axialen Enden durch kreisförmige Scheiben verbunden sind und die Rahmenelemente
ebenfalls eine längliche Form aufweisen und ebenfalls an ihren Enden mit einem kreisförmigen
Abschlußelement verbunden sind, kann eine Dichtung in einem Kreisspalt zwischen den
kreisförmigen Scheiben und den kreisförmigen Abschlußelementen angeordnet werden,
um hier eine vollständige Abdichtung an der Stirnseite des Drehzylinders vorzusehen.
indem des weiteren diese in dem Kreisspalt angeordnete Dichtung eine dem Kreisspalt
entsprechende Kreisbogenform hat und dieses Kreisbogenteil der Dichtung mit länglichen
Dichtungsabschnitten verbunden ist, wobei die länglichen Dichtungsabschnitte eine
Mantelfläche des Drehzylinders gegenüber den Rahmenelementen abdichten, wird eine
hervorragende umlaufende vollständige Abdichtung durch die Dichtung geschaffen. Diese
Dichtung ist vorzugsweise einstückig ausgebildet. Somit weist eine derartige Dichtung
zwei längliche Abschnitte zum Abdichten der Mantelfläche des Drehzylinders sowie zwei
kreisbogenförmige Abschnitte zum Abdichten des Kreisringspalts zwischen der kreisförmigen
Scheibe und dem kreisförmigen Abschlußelement auf.
[0015] Vorzugsweise dichtet die Abdichtung den Drehzylinder an seiner Mantelfläche sowie
an seinen beiden Stirnseiten ab, d.h. es ist eine vollständige Abdichtung des gesamten
Umfangs der freigebbaren Lüftungsöffnung entlang der Mantelfläche des Drehzylinders
vorgesehen, so dass keine dichtungslosen Spalte verbleiben. Diese Abdichtung ist darüber
hinaus mindestens doppelt vorgesehen, d.h. mindestens in zwei Ebenen, einer äußeren
Ebene an dem aussenseitigen Rahmenprofil und einer inneren Ebene an dem raumseitigen
Rahmenprofil.
[0016] Weiter bevorzugt ist mindestens eine Dichtung vorgesehen, die einen Spalt zwischen
der Mantelfläche des Drehzylinders und dem Rahmenelement und/oder einen Spalt zwischen
dem kreisförmigen Abschlußelement und der kreisförmigen Scheibe abdichtet, wobei die
Dichtung vorzugsweise einstückig ausgebildet ist und ein Paar längliche Abschnitte
zum Abdichten der Mantelfläche des Drehzylinders sowie ein Paar kreisbogenförmiger
Abschnitte zum Abdichten der kreisförmigen Scheibe aufweist.
[0017] Vorzugsweise ist die Dichtung aus einem dauerelastischen Elastomer wie z.B. Silikon,
EPDM, TPE, Butylkautschuk oder Gummi hergestellt, vorzugsweise durch Extrusion.
[0018] Weiter bevorzugt ist an einer Stirnseite des Drehzylinders ein Motor vorgesehen,
der vorzugsweise mit seinem Gehäuse an dem Abschlußelement befestigt ist und wobei
eine Antriebswelle des Motors den Drehzylinder, vorzugsweise die Scheibe, unmittelbar
antreibt.
[0019] Vorzugsweise ist eine Motorsteuerung zur Steuerung des Motors mit einer zentralen
Recheneinheit versehen, die eine Vielzahl von Motoren einer Vielzahl von Lüftungsvorrichtungen
steuern kann, wobei vorzugsweise eine Bereitschaftsschaltung vorgesehen ist, die die
zentrale Recheneinheit nur dann durch Aktivierung eines Netzteils mit Strom versorgt,
wenn Fahrbefehle anstehen.
[0020] Vorzugsweise ist eine Kontaktleiste vorgesehen, die bei Druckausübung ein Signal
an die Motorsteuerung senden kann, um den Motor anzuhalten, wobei die Kontaktleiste
vorzugsweise im Bereich des Spalts zwischen der Mantelfläche des Drehzylinders und
dem Rahmenelement angeordnet ist. Alternativ kann anstelle der Kontaktleise auch eine
andere Sicherungseinrichtung wie z.B. Lichtschranke, Näherungssensor, Bewegungsmelder
oder ähnliches eingesetzt werden.
[0021] Die Erfindung wird nun anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf
die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Lüftungsvorrichtung in einer vollständig geöffneten
Stellung des Drehzylinders.
Figur 2 zeigt die Lüftungsvorrichtung von Figur 1 in einer nur teilweise geöffneten
Stellung des Drehzylinders.
Figur 3 zeigt die Lüftungsvorrichtung von Figur 1 in der vollständig geschlossenen
Stellung des Drehzylinders.
Figur 4 zeigt eine Abwandlung der Lüftungsvorrichtung von Figur 1.
Figur 5 zeigt eine weitere Abwandlung der Lüftungsvorrichtung von Figur 1.
Die Figuren 6 und 7 zeigen die Lüftungsvorrichtung von Figur 1, wenn diese in die
Fassade eines Gebäudes eingebaut ist.
Figur 8 zeigt einen Längsschnitt durch die Lüftungsvorrichtung von Figur 5, wenn diese
in senkrechter Stellung in die Fassade eines Gebäudes eingebaut ist.
Figur 9 zeigt ein Blockschaltbild einer Motorsteuerung zum Steuern des automatischen
Öffnens und Schließens der Lüftungsvorrichtung gemäß der Erfindung.
Figur 10 zeigt einen Detailansicht der Dichtung zum Abdichten des Drehzylinders gegenüber
den Rahmenelementen sowie zum Abdichten des kreisringförmigen Spalts zwischen den
kreisförmigen Scheiben und den kreisförmigen Abschlußelementen.
Figur 11 zeigt die Dichtung von Figur 10 von der anderen Seite aus gesehen.
Figur 12 zeigt Querschnittsformen der Dichtung aus Figur 10.
[0022] Wie in den Querschnittsansichten der Figuren 1 bis 7 sowie der Längsschnittansicht
der Figur 8 gezeigt ist, wird ein Drehzylinder als bewegliches Element der Lüftungsvorrichtung
durch ein Paar länglicher Elemente 3, 4 gebildet, die im Querschnitt die Form eines
Kreisabschnitts haben. Diese Kreisabschnittselemente 3, 4 sind um ihren (nicht gezeigten)
Mittelpunkt herum drehbar gelagert in einem Paar Rahmenelemente 1, 1 die in eine Gebäudefassade
fix einbaubar sind. Durch Drehen der länglichen Elemente 3, 4 in der Form eines Kreisabschnitts
kann ein Lüftungsquerschnitt entweder vollständig oder teilweise geöffnet werden oder
vollständig geschlossen werden, wie in den Figuren 1 bis 3 dargestellt ist. In der
vollständig geöffneten Stellung von Figur 1 sind geradlinige Innenseiten der länglichen
Elemente 3, 4 im wesentlichen bündig mit Innenseiten der Rahmenelemente 1, 1, so daß
ein im wesentlichen glatter freier Durchgangsquerschnitt zwischen den Rahmenelementen
1, 1 geschaffen wird. ln der in Figur 2 dargestellten Drehstellung des Drehzylinders
ist der Durchlaßquerschnitt teilweise durch den Drehzylinder eingeengt. Schließlich
ist der Durchlaßquerschnitt in der in Figur 3 dargestellten Stellung des Drehzylinders
vollständig geschlossen und über die Dichtung 5 abgedichtet.
[0023] Die Dichtung 5 ist in dieser geschlossenen Stellung mit in Figur 10 und 11 dargestellten
länglichen Dichtungsabschnitten 5b in einem Spalt zwischen den länglichen Elementen
3, 4 des Drehzylinders und den Rahmenelementen 1, 1 angeordnet, um zwischen den länglichen
Elementen 3, 4 und den Rahmenelementen 1, 1 abzudichten. Um darüber hinaus eine Stirnseite
des Drehzylinders abzudichten, weist die Dichtung 5 kreisbogenförmige Abschnitte 5a
auf (siehe Figur 10 und 11), die in einem Kreisringspalt zwischen kreisförmigen Scheiben
11, 13 und kreisförmigen Abschlußelementen 12, 14 angeordnet sind, wie in Figur 8
dargestellt ist.
[0024] Diese Dichtung 5 ist vorzugsweise einstückig ausgebildet und weist somit ein Paar
längliche Abschnitte 5b sowie ein Paar kreisbogenförmiger Abschnitte 5a auf. Die länglichen
Elemente 3, 4 des Drehzylinders sind an ihren Stirnseiten über die kreisförmigen Scheiben
11, 13 verbunden, vorzugsweise verschraubt. Somit wird der Drehzylinder durch das
Paar länglicher Elemente 3, 4 mit der Kreisabschnittsform und die kreisförmigen Scheiben
11, 13 gebildet. Ferner werden die Rahmenelemente 1, 1 an ihren Stirnseiten mittels
der kreisförmigen Abschlußelemente 12, 14 miteinander verbunden, vorzugsweise ebenfalls
verschraubt.
[0025] Die kreisförmigen Scheiben 11, 13 und die kreisförmigen Abschlußelemente 12, 14 haben
vorzugsweise eine derartige Gestalt, daß radial außen liegende Umfangsflächen der
kreisförmigen Scheiben 11, 13 radial innen liegenden Umfangsflächen der kreisförmigen
Abschlußelemente 12, 14 zugewandt sind, um in einem kreisförmigen Ringspalt zwischen
diesen beiden Flächen die Dichtung 5 bzw. deren kreisbogenförmigen Abschnitt 5a anzuordnen.
Auf diese Weise wird eine vollständige und gut abdichtetende Abdichtung an einer Stirnseite
des Drehzylinders auf einfache Weise geschaffen.
[0026] Vorzugsweise sind die Rahmenelemente 1 aus zwei Teilen gebildet, einem raumseitigen
Bauteil 1 a sowie einem außenseitigen Bauteil 1b. Zwischen diesen befindet sich eine
sogenannte Wärmedämmebene 6 bestehend aus Kunststoffstreifen und je nach Bedarf zusätzlicher
Füllung der entstehenden Kammern mit Dämmstoff. Je nach Ausführung können die Rahmenelemente
1 jedoch auch einstückig gebildet werden.
[0027] Zwischen dem raumseitigen Bauteil 1 a und dem außenseitigen Bauteil des Rahmenelements
1 wird vorzugsweise eine Wärmedämmung 6 angeordnet. Hierdurch wird das außenseitige
Bauteil 1b des Rahmenelements 1 wärmetechnisch von dem raumseitigen Bauteil 1 a des
Rahmenelements 1 entkoppelt, das heißt, es wird eine hervorragende Isolierung zwischen
den Bauteilen 1 a und 1 b geschaffen.
[0028] Die Lüftungsvorrichtung wird vorzugsweise in einer senkrechten Stellung, das heißt
mit senkrecht stehender Drehachse des Drehzylinders in eine Gebäudefassade eingebaut.
Dabei kann die Lüftungsvorrichtung eine sehr große Länge von einem bis zu zwei Meter
oder mehr haben. Um bei großen Längen eine ausreichende Stabilität zu gewährleisten,
kann darüber hinaus eine Zwischenwand 8 zwischen den länglichen Elementen 3, 4 angeordnet
werden, wie es in Figur 4 und 5 dargestellt ist, die ebenfalls mit den kreisförmigen
Scheiben 11, 13 verbunden wird, wie es in Figur 8 dargestellt ist.
[0029] Darüber hinaus können Streben 10 zum Verbinden der länglichen Elemente 3, 4 in einer
Querrichtung angeordnet werden, wie es in Figur 5 und Figur 8 dargestellt ist. Je
nach Länge kann dabei eine Strebe 10 oder eine Vielzahl von Streben 10 in einem vorbestimmten
Abstand entlang der Drehachse des Drehzylinders angeordnet werden.
[0030] Um eine Abdichtung des Drehzylinders an den Rahmenelementen 1,1 weiter zu verbessern,
können die Rahmenelemente an ihrem inneren Umfang des weiteren mit einer Zusatzdichtung
9 versehen werden, wie es in Figur 4 dargestellt ist. Diese Zusatzdichtung tritt vorzugsweise
in Eingriff mit der Zwischenwand 8.
[0031] Vorzugsweise wird der Drehzylinder über einen automatischen Antrieb, beispielsweise
in der Gestalt eines Elektromotors, angetrieben. Um die Sicherheit in diesem Fall
zu gewährleisten, ist des weiteren vorzugsweise eine Kontaktleiste 7 angeordnet, wie
es in Figur 2 dargestellt ist, die eine Stromzufuhr zu einem Elektromotor unterbrechen
kann, falls auf die Kontaktleiste 7 Druck ausgeübt wird.
[0032] Vorzugsweise wird ein Motor mit seinem Elektromotor 15 und einem zugehörigen Getriebe
16 an der Stirnseite des Drehzylinders angeordnet, wie es in Figur 8 dargestellt ist.
Dabei wird das Getriebe 16 an dem kreisförmigen Abschlußelement 12 befestigt, vorzugsweise
angeschraubt. Eine Antriebswelle 17 wird dabei vorzugsweise an dem kreisförmigen Abschlußelement
12 über ein Radiallager 18, wie beispielsweise ein Wälzlager oder Gleitlager oder
dergleichen, gelagert und ist mit der kreisförmigen Scheibe 11 fest verbunden, um
durch Antreiben der Antriebswelle 17 über den Elektromotor 15 und das Getriebe 16
die kreisförmige Scheibe 11 in eine Drehung zu versetzen. Somit kann der Drehzylinder
über den Motor 15, 16 verdreht werden, um die Lüftung zu öffnen und zu schließen bzw.
eine Zwischenstellung herzustellen, wie in den Figuren 1 bis 3 dargestellt ist.
[0033] In Figur 9 ist ein Blockschaltbild einer Steuerung für den Elektromotor 15 dargestellt.
Diese Steuerung umfaßt ein Netzteil, das eine z.B. 230 Volt Netzwechselspannung in
eine 24 Volt Gleichspannung oder 36 Volt Gleichspannung oder dergleichen umwandelt,
mit der eine zentrale Recheneinheit (CPU) und verschiedene Peripheriemodule betrieben
werden können. Auf der Grundlage von Eingangssignalen, die beispielsweise von Sensoren
oder dergleichen erzeugt werden, werden über die CPU Ausgangssignale an eine Motorendstufe
geliefert, die den Elektromotor 15 zum Öffnen und Schließen der Lüftungsvorrichtungen
betätigen.
[0034] Um einen Energieverbrauch der Steuerungsvorrichtung zu minimieren, wird diese in
einer Bereitschaftsschaltung, das heißt einer sogenannten Stand-by Schaltung, betrieben,
in der das Netzteil und somit CPU, Motorleistungselektronik (Endstufe) und weitere
Peripheriemodule ausgeschaltet sind und erst dann eingeschaltet werden, wenn Fahrbefehle
zu der Steuerung gesandt werden. Das heißt, beim Empfangen von Fahrbefehlen wird das
Netzteil aktiviert und fährt somit die CPU hoch, um die Fahrbefehle entsprechend zu
verarbeiten und Ausgangssignale an die Motorendstufe zu liefern. Danach werden die
CPU und das Netzteil wieder abgeschaltet, das heißt, die Steuervorrichtung wird wieder
in den Stand-by Betrieb zurückgebracht.
[0035] Vorzugsweise wird die gezeigte und beschriebene Lüftungsvorrichtung mit ihren Rahmenelementen
1,1 als Blendrahmen in ein Pfosten-Riegel-System einer Gebäudefassade eingebaut. Die
beschriebene Lüftungsvorrichtung zeichnet sich insbesondere durch einen großen freien
Querschnitt im Verhältnis zu ihrem Einbaubedarf aus. Dieser freie Querschnitt A
F hat, wie in Fig. 6 und 7 gezeigt ist, im Verhältnis zu einem Gesamtquerschnitt der
Lüftungsvorrichtung A
G ein Verhältnis von mindestens 0,5, am besten von mehr als 0,6.
[0036] Somit wird den in einem Gebäude befindlichen Personen ein natürliches Freiraumgefühl
vermittelt, wobei Geräusche, Gerüche, Temperaturen und dergleichen einer Außenumgebung
des Gebäudes in das Gebäude hinein eingebracht werden. Auf diese Weise wird den im
Gebäude befindlichen Personen ein sehr natürliches Freiraumgefühl vermittelt.
[0037] Darüber hinaus stört die erfindungsgemäße Lüftungsvorrichtung die Optik eines Gebäudes
aufgrund des geringen Platzbedarfs kaum, das heißt, die Lüftungsvorrichtungen sind
aufgrund ihrer geringen Baugröße im Verhältnis zum Lüftungsquerschnitt kaum sichtbar
bzw. fallen einem Betrachter gar nicht ins Auge.
[0038] Ferner ist eine Abdichtung der Lüftungsvorrichtung während der Heizperiode mit einem
geringen U-Wert gegeben, das heißt geringen Wärmeverlusten, weil mindestens ein Paar
Dichtungen zwischen der Außen- und Innenseite der Lüftungsvorrichtung angeordnet ist
zwischen denen mindestens ein ruhendes Luftpolster entsteht. Aufgrund der zweiteiligen
Form der Rahmenelemente 1,1 mit dem raumseitigen Bauteil 1 a und dem außenseitigen
Bauteil 1b ist ein Einbau in eine Gebäudefassade sehr einfach.
[0039] Vorzugsweise wird des weiteren im Bereich zwischen den beiden Dichtungen eine Entwässerung
mit einem Gefälle nach außen angeordnet, wie es in Figur 8 dargestellt ist. Die Schräge
20 an dem vertikal unten liegenden kreisförmigen Abschlußelement 12 läßt in die Lüftungsvorrichtung
eingedrungenes Wasser nach außen ablaufen.
[0040] Die Zwischenwand 8 der Figuren 4 und 5 dient darüber hinaus einer Verbesserung der
Wärmedämmung. Durch Teilen der in geschlossener Stellung entstehenden Kammer in mehrere
Teilkammern durch die Zwischenwand 8 wird Konvektion und Strahlung zwischen außenseitigem
und raumseitigem länglichen Profilelement 3,4 des Drehzylinders reduziert und somit
die Wärmedämmung entscheidend verbessert. Optionale niedrig emittierende Beschichtungen
auf der Zwischenwand 8 und/oder den geraden Seiten der länglichen Elemente 3,4 können
den Wärmeschutz weiter verbessern. Darüber hinaus können diese Oberflächen mit speziellen
Dämmschichten, das heißt Schichten aus einem Material mit sehr niedriger Wärmeleitfähigkeit
und niedrig emittierenden Oberflächen, belegt werden. Dadurch kann die Wärmedämmung
des gesamten Bauteils weiter optimiert werden.
[0041] Der große Lüftungsquerschnitt macht die Lüftungsvorrichtung insbesondere für solche
Anwendungen sehr interessant, bei denen ein Rauchabzug verlangt wird, weil hier immer
gewisse Mindestlüftungsquerschnitte vorgeschrieben sind, die oft mit konventionellen
Flügelkonstruktionen nicht erreicht werden können.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- Rahmenelement
- 1 a
- raumseitiges Bauteil des Rahmenelements
- 1 b
- aussenseitiges Bauteil des Rahmenelements
- 3
- erstes längliches Element des Drehzylinders
- 4
- zweites längliches Element des Drehzylinders
- 5
- Dichtung
- 5a
- kreisbogenförmiger Abschnitt der Dichtung
- 5b
- länglicher Abschnitt der Dichtung
- 6
- Wärmedämmung
- 7
- Kontaktleiste
- 8
- Zwischenwand
- 9
- Zusatzdichtung
- 10
- Strebe
- 11
- kreisförmige Scheibe
- 12
- kreisförmiges Abschlußelement
- 13
- kreisförmige Scheibe
- 14
- kreisförmiges Abschlußelement
- 15
- Elektromotor
- 16
- Getriebe
- 17
- Antriebswelle
- 18
- Radiallager
1. Lüftungsvorrichtung für ein Gebäude, insbesondere zum Einbau in Fassaden von Hochhäusern,
mit:
einem Paar Rahmenelemente (1, 1), die in einem Abstand voneinander angeordnet sind,
um in einem durch den Abstand definierten Zwischenraum einen freien Durchtritt von
einer Gebäudeinnenseite zu einer Gebäudeaußenseite zu bilden,
einem Drehzylinder, der in dem Zwischenraum angeordnet ist und in einer geschlossenen
Stellung den Durchtritt im wesentlichen vollständig abdichtet und in einer geöffneten
Stellung den Durchtritt im wesentlichen vollständig freigibt, wobei zwischen der geschlossenen
und der geöffneten Stellung beliebige Zwischenstellungen möglich sind, die den Durchtritt
teilweise freigeben,
wobei in der geschlossenen Stellung eine im wesentlichen vollständige Abdichtung des
Drehzylinders zumindest an jedem der beiden Rahmenelemente vorgesehen ist.
2. Lüftungsvorrichtung nach Anspruch 1, wobei zwischen den zumindest zwei Abdichtungen
des Drehzylinders eine Entwässerung vorgesehen ist, die vorzugsweise an einer Stirnseite
des Drehzylinders angeordnet ist, um einen Einbau der Lüftungsvorrichtung mit im wesentlichen
senkrecht stehender Rotationsachse des Drehzylinders zu ermöglichen.
3. Lüftungsvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei ein Verhältnis von
Durchtrittsquerschnitt (AF) zu Gesamtquerschnitt (AG) der Lüftungsvorrichtung größer als 0,5, vorzugsweise größer als 0,6 ist.
4. Lüftungsvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei der Drehzylinder ein
Paar längliche Elemente (3, 4) aufweist, die einen Querschnitt im wesentlichen in
Form eines Kreisabschnitts haben und an ihren axialen Enden miteinander verbunden
sind, vorzugsweise durch kreisförmige Scheiben (11, 13), und/oder die Rahmenelemente
des Paars Rahmenelemente eine längliche Form aufweisen und an ihren Enden miteinander
verbunden sind, vorzugsweise durch ein kreisförmiges Abschlußelement (12, 14).
5. Lüftungsvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Abdichtung den
Drehzylinder an seiner Mantelfläche sowie an seinen beiden Stirnseiten abdichtet.
6. Lüftungsvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei eine Dichtung (5) vorgesehen
ist, die einen Spalt zwischen der Mantelfläche des Drehzylinders und dem Rahmenelement
(1) und/oder einen Spalt zwischen dem kreisförmigen Abschlußelement (12, 14) und der
kreisförmigen Scheibe (11, 13) abdichtet, wobei die Dichtung (5) vorzugsweise einstückig
ausgebildet ist und ein Paar längliche Abschnitte zum Abdichten der Mantelfläche des
Drehzylinders sowie ein Paar kreisbogenförmiger Abschnitte zum Abdichten der kreisförmigen
Scheibe (11, 13) aufweist.
7. Lüftungsvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Dichtung (5) aus
einem dauerelastischen Elastomer wie z.B. Silikon, EPDM, TPE, Butylkautschuk oder
Gummi hergestellt ist, vorzugsweise durch Extrusion.
8. Lüftungsvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei an einer Stirnseite
des Drehzylinders ein Motor (15, 16) vorgesehen ist, der vorzugsweise mit seinem Gehäuse
an dem Abschlußelement (12) befestigt ist und wobei eine Antriebswelle (17) des Motors
(15, 16) den Drehzylinder, vorzugsweise die Scheibe (11), unmittelbar antreibt.
9. Lüftungsvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei eine Motorsteuerung
zur Steuerung des Motors mit einer zentralen Recheneinheit (CPU) versehen ist, die
eine Vielzahl von Motoren (15, 16) einer Vielzahl von Lüftungsvorrichtungen steuern
kann, wobei vorzugsweise eine Bereitschaftsschaltung (Stand-By) vorgesehen ist, die
die zentrale Recheneinheit (CPU) nur dann durch Aktivierung eines Netzteils mit Strom
versorgt, wenn Fahrbefehle anstehen.
10. Lüftungsvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche 8 oder 9, wobei eine Kontaktleiste
(7) vorgesehen ist, die bei Druckausübung ein Signal an die Motorsteuerung senden
kann, um den Motor (15, 16) anzuhalten, wobei die Kontaktleiste (7) vorzugsweise im
Bereich des Spalts zwischen der Mantelfläche des Drehzylinders und dem Rahmenelement
(1) angeordnet ist.