[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einphasige, flüssige Zusammensetzungen umfassend
wenigstens zwei an sich miteinander unverträgliche, isocyanatreaktive Polyolkomponenten
und als Vermittleradditiv wenigstens ein, die Verträglichkeit zwischen den an sich
miteinander unverträglichen Polyolkomponenten bewirkendes Copolymerisat, das aus bestimmten,
nachfolgend aufgeführten Struktureinheiten aufgebaut ist, von denen ein Teil mindestens
eine protonierbare Stickstoffgruppe aufweist und ggf. zumindest teilweise mit mindestens
einer, wenigstens eine saure Gruppe aufweisenden, organischen Verbindung versalzen
und/oder ggfs. zumindest teilweise mit einer organischen Alkylierungsverbindung quaterniert
sind, sowie deren Verwendung zur Herstellung von Polyurethanen.
[0002] Polyurethane gehören zu den Werkstoffen, die in unterschiedlichster Form vielfältige
Anwendung finden. Dazu können sie in Form von Hart- oder Weichschäumen oder kompakt
in Beschichtungen, Adhäsionsmitteln, Dichtungsmassen oder Elastomeren (sog. CASE-Anwendungen)
eingesetzt werden. Um das für die jeweilige Anwendung erforderliche, bestmögliche
Eigenschaftsprofil des zum Einsatz kommenden Polyurethans zu erreichen, ist eine sorgfältige
Auswahl der Ausgangskomponenten erforderlich.
[0003] Polyurethane werden durch Umsetzung von Polyolen mit Polyisocyanaten hergestellt.
Während die Auswahl der im großtechnischen Maßstab zur Verfügung stehenden Polyisocyanate
beschränkt ist, stehen bei den Polyolen eine Vielzahl möglicher Komponenten zur Verfügung,
die eingesetzt werden können. Diese reicht von Polyetherpolyolen über Polyesterpolyole
bis zu niedermolekularen Polyolen, welche zum Beispiel als Kettenverlängerer oder
Kettenvernetzer zum Einsatz kommen.
[0004] Üblicherweise wird bei der Herstellung eines Polyurethans nicht nur ein bestimmtes
Polyol mit Polyisocyanaten umgesetzt, sondern eine Mischung verschiedener Polyole,
die nieder- oder höhermolekular sein können. In vielen Fällen ist eine Mischung der
zum Einsatz kommenden Polyole nicht stabil, sondern neigt zumindest mit der Zeit zu
einer Phasentrennung. Diese Entmischung ist durch die Unverträglichkeit der zum Einsatz
kommenden Polyole bedingt. Die Unverträglichkeit kann verschiedene Ursachen haben,
wie beispielsweise unterschiedliche Molekulargewichte, unterschiedliche Monomerzusammensetzung,
unterschiedliche Polarität und/oder unterschiedlicher struktureller Aufbau (z.B. statistischer
bzw. blockartiger Aufbau) der Polyole. Unabhängig von ihrer Ursache führt die Unverträglichkeit
zu mannigfachen Problemen bei der Handhabung und Verarbeitung von solchen Polyolmischungen.
Zum einen ist eine Lagerung oder ein Transport solcher Polyolmischung sogar für kurze
Zeiträume wegen der Separationsneigung zwischen den Polyolen in vielen Fällen nicht
möglich. Daher muss vor der Verarbeitung solcher Polyolmischungen durch eine neuerliche
Durchmischung für eine homogene Verteilung der Polyolkomponenten gesorgt werden. Dafür
sind beim Polyurethanhersteller Investitionen in Mischanlagen notwendig, die außerdem
zu einem erhöhten Energieaufwand führen. Hinzu kommt noch, dass im Falle einer unzureichenden
Durchmischung der Polyolkomponenten das Risiko besteht, dass das daraus hergestellte
Polyurethan nicht das gewünschte Eigenschaftsprofil aufweist. Es hat daher nicht an
Versuchen gefehlt, dieses Entmischungsproblem der Polyolkomponenten zumindest zu verbessern.
[0005] Als eine Möglichkeit, der Entmischung von unverträglichen Polyolkomponenten entgegenzuwirken,
wurde im Stande der Technik, wie z. B. in
US 4312973, darin gesehen, die Struktur der unverträglichen Polyolkomponenten so zu verändern,
dass sie miteinander ausreichend stabil vermischt bleiben. Da aber mit der Veränderung
der Polyolkomponenten letztendlich auch die Gefahr einer Veränderung des Eigenschaftsprofils
der daraus hergestellten Polyurethane einhergeht, ist diese Lösung des Entmischungsproblems
in vielen Fällen nicht anwendbar. Darüberhinaus sind die Polyurethanhersteller in
den meisten Fällen keine Hersteller der zum Einsatz kommenden Polyolkomponenten, so
dass sie gezwungen sind, mit den am Markt verfügbaren Polyolkomponenten das angestrebte
Polyurethan-Eigenschaftsprofil zu erreichen.
[0006] Ein weiterer Versuch, das Entmischungsproblem bei unverträglichen Polyolkomponenten
zu lösen, besteht gemäß dem Stande der Technik darin, eine zwischen den unverträglichen
Polyolkomponenten verträglichkeitsvermittelnde Komponente mitzuverwenden, wodurch
die Separationsneigung zwischen den unverträglichen Polyolkomponenten zumindest verlangsamt
wird.
[0007] So wird in
US 4125505 beschrieben, dass Polyalkylenoxide mit einem bestimmten Aufbau als eine der Polyolkomponenten
mit einem an sich unverträglichen Kettenverlängerer, wie einem niedermolekularen Polyol,
mit Hilfe in Teilchenform vorliegenden Polymerisaten aus ungesättigten Monomeren wie
z. B. Styrol/Acrylnitril Copolymeren, in ihrer Verträglichkeit verbessert werden können.
Nachteilig für den Polyurethan-Hersteller ist dabei, dass die dispergierten Polymerteilchen
bei nicht unmittelbarer Verwendung sedimentieren oder auf die mechanischen Eigenschaften
des daraus hergestellten Polyurethans einen nicht gewollten Einfluss nehmen können.
[0008] In
US 5344584 wird vorgeschlagen, einer Mischung von zwei isocyanatreaktiven Verbindungen, die
normalerweise nicht miteinander mischbar sind, eine oberflächenaktive Verbindung zuzugeben,
die als Carbonsäureester oder Carbonsäureamid saure Gruppen aufweist. Vorzugsweise
leitet sich der Polycarbonsäureester von einer Hydroxycarbonsäure bzw. von einem ringgeöffneten
Lacton ab. Die Zugabe der oberflächenaktiven Verbindung zu den an sich miteinander
unverträglichen Polyolkomponenten wirkt zwar verträglichkeitsverbessemd, aber nicht
immer in dem gewünschten Ausmaß. Außerdem sind diese Polycarbonsäureester aufgrund
ihrer möglichen Reaktivität auch nicht in allen Systemen einsetzbar.
[0009] Einschränkungen sind auch bei der in
US 4673696 offengelegten Verwendung von ungesättigten Esterolen als Verträglichkeitsvermittler
zwischen kurzkettigen und langkettigen, isocyanatreaktiven Polyolkomponenten, die
an sich miteinander unverträglich sind, zu erwarten. Dies resultiert insbesondere
daraus, dass diese Mischungen nur für die Herstellung bestimmter Polyurethane eingesetzt
werden können, bei denen die Mitverwendung der ethylenisch ungesättigten Esterole
keine unerwünschten Nebenreaktionen erwarten lässt. Auch mit diesen Verträglichkeitsvermittlern
ist eine Verträglichkeitsverbesserung nicht immer in dem gewünschten Ausmaß erzielbar.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, die Nachteile des Standes der Technik
zu beheben und die Entmischungsneigung von an sich unverträglichen, isocyanatreaktiven
Polyolkomponenten unterschiedlichsten Aufbaus, Polarität und/oder Molekulargewicht
möglichst vollständig bis zu deren weiteren reaktiven Umsetzung zu Polyurethanen zu
unterbinden.
[0011] Als eine an sich unverträgliche Mischung wird erfindungsgemäß eine Mischung von mindestens
zwei an sich unverträglichen Polyolen angesehen, die bei einer Lagerung bei einer
Temperatur von 40°C innerhalb eines Zeitraums von einer Woche nach ihrer Mischung
mit üblichen Mischgeräten bis zur Einphasigkeit wieder eine (durch Augenschein wahrnehmbare)
sichtbare Zweiphasenbildung aufweist.
[0012] Diese Aufgabe wird durch das zur Verfügungstellen der erfindungsgemäßen, eine lagerstabile
Einphasigkeit aufweisende, flüssigen Zusammensetzung umfassend
- (1) eine isocyanatreaktive Polyol-Komponente
- (2) wenigstens eine weitere mit der Polyol-Komponente (1) an sich unverträgliche,
isocyanatreaktive Polyol-Komponente und
- (3) als Vermittleradditiv wenigstens ein, die Einphasigkeit zwischen den PolyolKomponenten
(1) und (2) bewirkendes Copolymerisat
wobei das Copolymerisat die folgenden Struktureinheiten I bis VI umfassen kann und
aus wenigstens einer der Struktureinheiten I bis III und aus wenigstens einer der
Struktureinheiten IV bis VI aufgebaut ist:

worin
R für Wasserstoff oder einen Alkylrest steht, X für eine -OR
1 Gruppe oder eine

steht, worin
R
1 für Wasserstoff, einen Alkylrest, einen Alkenylrest, einen eine funktionelle Gruppe
aufweisenden Alkylenrest, einen Cycloalkylrest, einen aromatischen Rest, wobei jeder
dieser Reste ggfs. auch substituiert sein kann, einen Polyether-Rest oder Polyester-Rest
oder einen Polyether/Polyester-Rest steht;
Y für einen ggfs. substituierten, aromatischen ggfs. wenigstens ein Hetereoatom als
Ringglied aufweisenden, nicht basischen Rest mit 4-12 C-Atomen, einen
Lactam-Rest mit 4-8 C-Atomen, einen
über eine -O- bzw.

Brücke verbundenen Polyether- bzw. Polyester-Rest oder eine

Gruppe, worin
R
7 für einen ggfs. substituierten Alkylrest oder einen ggfs. substituierten Cycloalkylrest
steht;
Z für eine -COOR
1 Gruppe steht, worin R
1 die vorstehend angegebene Bedeutung hat, oder
Z zusammen mit der Gruppe

X mit X in der Bedeutung einer -OR
1 Gruppe und R
1 für Wasserstoff eine cyclische Anhydridgruppe oder mit X in der Bedeutung einer Gruppe

eine cyclische Imidgruppe bildet, deren Stickstoff mit einem Rest R
1 mit der vorstehend angegebenen Bedeutung substituiert ist,
X' für eine

Gruppe oder eine entsprechende, quarternierte

*S
⊝Gruppe,
für eine

Gruppe oder eine entsprechende, quarternierte

* S
⊝Gruppe,
worin R
2 für einen aliphatischen Rest, vorzugsweise einen Alkylenrest, oder einen aromatischen
Rest, vorzugsweise Arylenrest, steht, R
3,R
4 und R
5, gleich oder verschieden, für einen Alkylrest, einen Arylrest oder Arylalkylenrest
stehen, und die Reste R
3 - R
5 ggfs. mit einer funktionellen Gruppe, vorzugsweise einer Hydroxylgruppe, substituiert
sein können,
R
6 für Wasserstoff steht oder, gleich oder verschieden, die Bedeutung einer der Reste
R
3 bis R
5 hat;
S
⊝ für den verbleibenden, anionischen Rest einer der nachstehend aufgeführten Alkylierungs-Verbindungen
(4'), vorzugsweise für ein Halogenid-Anion, besonders bevorzugt Chlorid, Bromid oder
lodid, für ein Sulfat-Anion oder Carboxylat-Anion steht,
oder
X' für eine

* A
⊝ Gruppe oder eine

* A
⊝ Gruppe steht, worin
R
2 die vorstehend angegebene Bedeutung hat,
R
3, R
4, R
5 und R
6 die vorstehend angegebene Bedeutung haben, wobei aber wenigstens einer der Reste
R
3 - R
5 für Wasserstoff steht, und
A
⊝ für den verbleibenden, anionischen Rest einer der nachstehend aufgeführten, zur Versalzung
eingesetzten Verbindungen (4) steht,
oder
X' in Bedeutung einer

Gruppe zusammen mit Z' als eine -COOR
1 Gruppe eine cyclische imidgruppe bildet, deren Stickstoff mit der

Gruppe oder mit einer entsprechenden, quarternierten Gruppe

*S
⊝
oder mit einer entsprechenden, versalzten

A
⊝ Gruppe
substituiert ist, worin die Reste R
3, R
4, R
5, A
⊝ und S
⊝ die vorstehend angegebene Bedeutung haben;
Y' für ein N-haltiges, heterocyclisches, basisches Radikal, vorzugsweise ein aromatisches,
wenigstens ein N-Atom und ggfs. weitere Heteroatome als Ringglieder enthaltendes Radikal
oder für ein gesättigtes oder ungesättigtes cycloaliphatisches, wenigstens ein N-Atom
und ggfs. weitere Heteroatome als Ringglieder enthaltenes Radikal,
Z', gleich oder verschieden von X', für eine Gruppierung mit der Bedeutung von X'
oder für eine -COOR
1 Gruppe steht, worin R
1 die vorstehend angegebene Bedeutung hat,
worin die Struktureinheiten IV bis VI ggfs. zumindest teilweise als mit mindestens
einer vorzugsweise oligomeren, wenigstens eine saure Gruppe aufweisenden, organischen
Verbindung (4) versalzen und/oder ggfs. zumindest teilweise als mit einer organischen
Alkylierungsverbindung (4') quatemiert vorliegen.
[0013] Unter einer eine lagerstabile Einphasigkeit aufweisenden Mischung wird erfindungsgemäß
eine an sich unverträgliche Mischung von zwei an sich unverträglichen Polyolen angesehen,
die nach Zugabe eines Vermittleradditivs (3) und Mischung mit üblichen Mischgeräten
bis zur Einphasigkeit bei einer anschließenden Lagerung bei einer Temperatur von 40°C
innerhalb einer Woche keine (durch Augenschein wahrnehmbare) sichtbare Zweiphasenbildung
aufweisen.
[0014] Dabei wird vorzugsweise das Vermittleradditiv (3) in solchen Mengen der an sich unverträglichen
Mischung von zwei an sich unverträglichen Polyolen hinzugefügt, dass bei der Mischung
mit üblichen Mischgeräten die Einphasigkeit der Mischung erzielt wird. Besonders bevorzugt
wird die zugegebene Menge des Vermittleradditivs so ausgewählt, dass die Einphasigkeit
der so erhaltenen Mischung wenigstens die vorstehend angegebene Lagerung über eine
Woche gewährleistet. Ganz besonders bevorzugt wird die zugegebene Menge des Vermittleradditivs
so ausgewählt, dass die Einphasigkeit der so erhaltenen Mischung bis zu deren reaktiver
Umsetzung zu einem Polyurethan gewährleistet ist.
[0015] Die als Vermittleradditive zum Einsatz kommenden Copolymerisate zeichnen sich insbesondere
dadurch aus, dass in den Struktureinheiten I bis VI
R für Wasserstoff oder einen Methyl- oder Ethyl-Rest steht,
X für eine -NH-R
1 Gruppe oder eine -OR
1 Gruppe steht, worin R
1 für Wasserstoff, einen Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen, einen Alkylenrest mit 1 bis
6 C-Atomen und einer OH-Gruppe, vorzugsweise als Endgruppe, oder einen Polyalkylenoxid-Rest
steht,
Y für einen ggfs. substituierten Phenyl-, Naphtyl-, Pyrrolidon-Rest, einen ε-Caprolactam
Rest, einen über eine -O- Brücke verbundenen Polyalkylenoxid- oder einen Acetat-Rest
steht,
Z für eine -COOR
1-Gruppe steht, worin R
1 die vorstehend angegebene Bedeutung hat oder
Z zusammen mit der Gruppe

mit X in der Bedeutung einer -OR
1 Gruppe und R
1 für Wasserstoff eine cyclische Anhydridgruppierung
oder mit X in der Bedeutung einer Gruppe

eine cyclische Imidgruppierung bildet, deren Stickstoff mit einem Rest R
1 mit der vorstehend angegebenen Bedeutung substituiert ist,
X' für eine

Gruppe oder eine entsprechende, quatemierte

* S
⊝ Gruppe,
für eine

Gruppe oder eine
entsprechende, quatemierte

* S
⊝ Gruppe steht,
worin R
2 für einen Alkylenrest mit 1 bis 6 C-Atomen,
R
3, R
4, R
5 oder R
6, gleich oder verschieden, für einen Alkylrest mit 1 - 3 C-Atomen oder einen Benzylrest
steht, wobei die Reste R
3 - R
5 ggfs. jeweils durch eine -OH Gruppe substituiert sein können,
S
⊝ für den verbleibenden, anionischen Rest der nachstehend aufgeführten Alkylierungs-Verbindung
(4'), vorzugsweise für ein Halogenid-Anion, besonders bevorzugt Chlorid, Bromid oder
lodid, für eine Sulfat-Anion- oder Carboxylat-Anion steht,
oder X' für eine

* A
⊝ Gruppe oder eine entsprechende,
versalzte

* A
⊝ Gruppe steht, worin
R2 die vorstehend angegebene Bedeutung hat,
R
3, R
4, R
5 und R
6 die vorstehend angegebene Bedeutung haben, wobei ober wenigstens einer der Reste
R
3 - R
5 für Wasserstoff steht, und
A
⊝ für den verbleibenden, anionischen Rest einer der nachstehend aufgeführten, zur Versalzung
eingesetzten Verbindungen (4) steht,
oder X' in der Bedeutung einer

Gruppe zusammen mit Z' als eine -COOR
1 Gruppe eine cyclische Imidgruppe bildet, deren Stickstoff mit der Gruppe

oder einer der vorstehend angegebenen, versalzten oder quartemierten, entsprechenden
Gruppe substituiert ist,
Y' für einen aliphatischen oder aromatischen, heterocyclischen, basischen Rest mit
5 -10 Ringgliedern und wenigstens einem Stickstoffatom als Ringglied steht, vorzugsweise
für einen Imidazol-, Pyrrol-, Pyrazol-, Pyrimidin-, Purin-, Chinolin- oder Pyridin-Rest
steht;
Z', gleich oder verschieden von X', für eine Gruppierung mit der vorstehenden Bedeutung
für X' oder für eine -COOR
1 Gruppe, worin R
1 die vorstehend angegebene Bedeutung hat, steht,
worin die Struktureinheiten IV bis VI ggfs. als mit mindestens einer vorzugsweise
oligomeren, wenigstens eine Säuregruppe aufweisende organische Verbindung (4) vorzugsweise
bis zu 75% versalzen und/oder ggfs. als mit wenigstens einer Alkylierungsverbindung
(4') quarterniert vorliegen.
[0016] Das als Vermittleradditiv (3) zum Einsatz kommende Copolymerisat kann einen statistischen,
gradientenartigen oder blockartigen Aufbau der copolymerisierten Struktureinheiten
aufweisen, der ggf. Kammstrukturen umfasst.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem Vermittleradditiv (3)
um ein strukturiertes Copolymerisat.
[0018] Strukturierte Copolymere sind lineare Blockcopolymere, Gradientencopolymere, verzweigte/sternförmige
Blockcopolymere und Kammcopolymere.
[0019] Gradientenartige Copolymerisate der erfindungsgemäß zum Einsatz kommenden Copolymerisate
sind Copolymerisate, bei denen entlang der Polymerketten die Konzentration der Struktureinheiten
eines bestimmten ethylenisch ungesättigten Monomers oder der Struktureinheiten einer
Mischung von ethylenisch ungesättigten Monomeren kontinuierlich abnimmt und die Konzentration
der Struktureinheiten eines davon unterschiedlichen ethylenisch gesättigten Monomeren
oder der Struktureinheiten einer Mischung von davon unterschiedlichen ethylenisch
ungesättigten Monomeren zunimmt.
[0020] Beispielhaft für gradientenartige Copolymerisate wird auf Offenbarung in
EP 1 416 019 und
WO 01/44389 verwiesen.
[0021] Als Blockcopolymerisate, die erfindungsgemäß zum Einsatz kommen, werden Copolymerisate
verstanden, die durch Zugabe mindestens zweier unterschiedlicher ethylenisch ungesättigten
Monomere, zweier unterschiedlicher Mischungen ethylenisch ungesättigter Monomere oder
durch Zugabe eines ethylenisch ungesättigten Monomers und einer Mischung ethylenisch
ungesättigter Monomere zu unterschiedlichen Zeitpunkten bei der Durchführung einer
kontrollierten Polymerisation erhalten werden, wobei ein ethylenisch ungesättigtes
Monomere oder eine Mischung von ethylenisch ungesättigten Monomeren zu Beginn der
Reaktion vorgelegt wird. Bei der Zugabe des weiteren ethylenisch ungesättigten Monomeren
oder der Mischung ethylenisch ungesättigter Monomere oder der Zugabe ethylenisch ungesättigter
Monomere in mehreren Raten, können die zu Beginn der Polymerisation zugegebenen ethylenisch
ungesättigten Monomere bereits komplett abreagiert sein, oder noch teilweise nicht
polymerisiert sein. Durch eine solche Polymerisation weisen Blockcopolymere mindestens
einen sprunghaften Übergang in ihren Struktureinheiten entlang der Polymerkette auf,
der die Grenze zwischen den einzelnen Blöcken darstellt.
[0022] Solche Blockcopolymerstrukturen, die vorzugsweise zum Einsatz kommen können, sind
beispielsweise AB-Diblockcopolymere, ABA- oder ABC-Triblockcopolymere. Beispiele für
die Herstellung solcher Blockcopolymerstrukturen finden sich in
US 6,849,679,
US 4,656,226,
US 4,755,563,
US 5,085,698,
US 5,160,372,
US 5,219,945,
US 5,221,334,
US 5,272,201,
US 5,519,085,
US 5,859,113,
US 6,306,994,
US 6,316,564,
US 6,413,306,
WO 01/44389 und
WO 03/046029.
[0023] Blockcopolymerisate, die vorzugsweise erfindungsgemäß zum Einsatz kommen, enthalten
Blöcke mit einer Mindestanzahl von 3 Struktureinheiten pro Block. Vorzugsweise beträgt
die Mindestanzahl an Struktureinheiten pro Block 3, besonders bevorzugt 5 und ganz
besonders bevorzugt 10.
[0024] Dabei können in jedem der Blöcke dieselben Struktureinheiten, aber jeweils in unterschiedlicher
Zahl vorliegen, oder jeder der Blöcke ist aus unterschiedlichen Struktureinheiten
aufgebaut.
[0025] In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Vermittleradditiv (3) eine Blockstruktur
vom Typ A-B, A-B-A, B-A-B, A-B-C und /oder A-C-B auf, in der die A, B und C Blöcke
eine unterschiedliche Zusammensetzung der Struktureinheiten repräsentieren, wobei
sich
die Blöcke A, B und C durch ihre jeweilige Zusammensetzung der Struktureinheiten I
- VI unterscheiden und in denen sich die Menge der Struktureinheiten IV-VI in zwei
benachbarten Blöcken um jeweils mehr als 5 Gew.% voneinander unterscheidet.
[0026] Besonders bevorzugt sind Blockstrukturen, in denen
der Block A von 0 bis 25 Gew.% wenigstens einer der Struktureinheiten IV-VI, ggfs.
zumindest teilweise versalzt oder quatemiert enthält,
der Block B von 50 Gew.% bis 100 Gew.% wenigstens einer der Struktureinheiten IV-VI,
ggfs. zumindest teilweise versalzt oder quaterniert enthält,
und der Block C von 0 bis 75 Gew.% wenigstens einer der Struktureinheiten IV-VI, ggfs.
zumindest teilweise versalzt oder quaterniert enthält,
wobei sich die Gew.%-Angaben der Struktureinheiten IV-VI auf deren basische, d.h.
nicht-versalzte bzw. nicht-quartemierte Form beziehen.
[0027] Eine ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass
der Block A von 0 bis 10 Gew.% wenigstens einer der Struktureinheiten IV-VI ggfs.
zumindest teilweise versalzt oder quaterniert enthält,
der Block B von 75 Gew.% bis 100 Gew.% wenigstens einer der Struktureinheiten IV-VI
ggfs. zumindest teilweise versalzt oder quatemiert enthält,
und der Block C von 0 bis 50 Gew.% wenigstens einer der Struktureinheiten IV-VI ggfs.
zumindest teilweise versalzt oder quarterniert enthält,
wobei sich die Gew.%-Angaben der Struktureinheiten IV-VI auf deren basische, d.h.
nicht-versalzte bzw. nicht-quartemierte Form beziehen.
[0028] Gemäß einer bevorzugten Gesamtzusammensetzung des als Vermittleradditiv eingesetzten
Copolymerisats beträgt der Anteil der Struktureinheiten IV-VI im nicht-versalzten
bzw. nicht-quarternierten Zustand, bezogen auf das Gesamtgewicht des Copolymerisats,
von 5 bis 95 Gew.%, besonders bevorzugt von 15 bis 60 Gew.% und ganz besonders bevorzugt
von 20 bis 45 Gew.%.
[0029] Vorzugsweise besitzen die erfindungsgemäßen Polymere ein zahlenmittleres Molekulargewicht
M
n von 1000 bis 250000 g/mol, besonders bevorzugt 2000 bis 25000 g/mol und ganz besonders
bevorzugt 2500 bis 10000 g/mol.
[0030] Die Bestimmung der Molekulargewichte erfolgt mit Hilfe der Gelpermeationschromatographie
(GPC) und ist in den Beispielen näher erläutert.
[0031] Die erfindungsgemäß zum Einsatz kommenden Copolymerisate zeichnen sich durch wenigstens
eine der Struktureinheiten IV bis VI aus, die eine protonierbare Stickstoffgruppe
durch Polymerisation eines entsprechenden ethylenisch ungesättigten Monomeren aufweist
bzw. bei denen eine solche protonierbare Stickstoffgruppe durch kettenanaloge Umsetzung
in das Molekül eingebaut wurde.
[0032] Unter einer protonierbaren Stickstoffgruppe wird erfindungsgemäß eine Gruppe verstanden,
in der ein Stickstoffatom in Gegenwart eines Protons zu einem Kation reagieren kann,
wobei diese Reaktion ggf. auch reversibel verläuft. Schematisch sei dies anhand folgender
Strukturen beispielhaft verdeutlicht.

[0033] Beispiele für Verbindungen, die protonierbare Stickstoffgruppen aufweisen, sind z.B.
primäre, sekundäre und tertiäre Aminogruppen aufweisende Verbindungen sowie Verbindungen
mit aliphatischen oder aromatischen heterocyclischen Resten, die wenigstens ein Stickstoffatom
und ggfs. weitere Hetereoatome als Ringglieder enthalten, wie N-haltige aliphatische
oder aromatische, heterocyclische Reste, die sich z. B. von Pyrrol, Imidazol, Pyrazol,
Pyridin, Pyrimidin, Pyridazin, Pyrazin, Dihydropyrrol, ,Pyrrolin, Pyrrolidin, Thiazol,
Isothiazol, Oxazol, Isoxazol, Dihydrooxazol, Oxazolan, Oxazolin, Azepin, Piperazin,
Morpholin, Thiazin, Indol, Benzimidazol, Chinolin, Phenazin, Triazol oder Triazin
ableiten.
[0034] Besonders bevorzugt sind einfach ethylenisch ungesättigte, aliphatische Verbindungen
mit primären, sekundären und/oder tertiären Aminogruppen, deren Aminogruppen mit aliphatischen
und/oder aromatischen Radikalen, vorzugsweise mit C1 - C6 Alkylradikalen und/oder
C6 - C10 Arylradikalen substituiert sein können, sowie weitere stickstoffhaltigen,
vorzugsweise aromatischen Heterocyclen mit 5-6 Ringgliedern, die sich besonders bevorzugt
von Imidazol oder Pyridin, ableiten.
[0035] Die Struktureinheiten IV - VI der erfindungsgemäß zum Einsatz kommenden Copolymerisate
können sich vorzugsweise von ethylenisch ungesättigten, vorzugsweise aliphatischen
Monomeren, die Aminogruppen aufweisen, und/oder Vinylgruppen aufweisenden, vorzugsweise
aromatischen Hetereocyclen mit wenigstens einem protonierbaren N-Atom als Ringglied,
ableiten. Besonders bevorzugt können wenigstens eine Aminogruppe aufweisende (Meth)acrylsäureDerivate
wie (Meth)acrylate oder (Meth)acrylamide, ganz besonders bevorzugt wenigstens eine
Aminogruppe aufweisende C1-C6 Alkyl(meth)acrylate wie beispielsweise N,N-Dimethylaminoethyl(meth)acrylat
und N,N-Dimethylaminopropyl(meth)acrylat, Aminogruppen aufweisende (C1-C6)alkyl(meth)acrylamide,
wie beispielsweise N,N-Dimethylaminopropyl-(meth)acrylamid, oder basische Vinylheterocyclen
wie beispielsweise 4-Vinylpyridin, 2-Vinylpyridin oder Vinylimidazol, eingesetzt werden.
[0036] Die Aminogruppenhaltige Struktureinheiten der erfindungsgemäß zum Einsatz kommenden
Copolymerisate können auch durch Modifikation von Struktureinheiten nach deren Herstellung
z. B. durch Polymerisation von oxiranhaltigen, ethylenisch ungesättigten Monomeren
wie z. B. Glycidylmethacrylat, und anschließender Umsetzung mit entsprechenden, reaktiven
Aminen erhalten werden.
[0037] Alternativ können auch durch Veresterung oder Amidierung bzw. Umesterung oder Umamidierung
von Struktureinheiten von Copolymerisaten, die sich von (Meth)acrylsäure, deren Estern
und Amiden, oder von Maleinsäure, deren Anhydrid oder Estern ableiten, mit geeigneten
Aminoalkoholen oder polyaminofunktionellen Verbindungen entsprechende protonierbare
Stickstoff-Gruppen in die jeweiligen Copolymerisate eingebaut werden. Beispiele für
diese Umsetzung sind z.B. die Amidierung von Struktureinheiten abgeleitet von (Meth)acrylsäure
oder die Amidierung von Struktureinheiten abgeleitet von (Meth)acrylaten mit Aminen
wie 3-Dimethylaminopropylamin, 3-Aminopropylimidazol oder aminosubstituierten Pyridinen.
[0038] Tertiäre Amine können auch mit Sauerstoff, Peroxoverbindungen wie z.B. Percabonsäuren
und mit Wasserstoffperoxid, in Aminoxide überführt werden, die zusätzlich mit Säuren
wie zum Beispiel Salzsäure versalzt werden können.
[0039] Das durch Polymerisation der ethylenisch-ungesättigten Monomeren erhaltene Copolymerisat
mit protonierbaren Stickstoffatomen, kann nach einer dem Fachmann bekannten Methode
zumindest partiell versalzt und/oder quaternisiert werden.
[0040] Zur Versalzung können die Struktureinheiten mit protonierbaren Stickstoffgruppen
mit sauren Gruppen aufweisenden, organischen Verbindungen (4) wie nachstehend aufgeführt,
umgesetzt werden.
[0041] Als geeignete Verbindungen (4) zur Versalzung der Struktureinheiten IV-VI kann wenigstens
eine salzbildende Komponente ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus ggfs. substituierten
mono-, bi- oder tri-cyclischen Sulfon-, Carbon-, Phosphon- oder Phosphorsäuren und
aliphatischen, ggfs. substituierten Sulfon-, Carbon-, Phosphön- oder Phosphorsäuren
bzw. wenigstens eine quarternierende Verbindung (4') ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus aktiven Alkylhalogeniden oder Alkylestem von der Sschwefelsäure oder ein System
aus einer Epoxidverbindung und einer Carbonsäure eingesetzt werden.
[0042] Eine bevorzugte Gruppe von substituierten mono-, bi- oder tricyclischen Sulfon-,
Carbon- und Phosphonsäuren wird durch die nachfolgende Formel wiedergegeben:

worin
A für eine Carboxy-, Sulfon- oder P(=O)(OH)
2 Gruppe steht und
R
7, R
8 oder R
9, unabhängig voneinander, für Wasserstoff oder einen Substituenten, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus funktionellen Gruppen oder derivatisierten funktionellen
Gruppen ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Hydroxy, Oxo, Thio, -NO
2, Carboxy, Sulfon, Carbarnoyl, Sulfo, Sulfamoyl, Ammonium, Amidino, Cyan, Formamid
und Halogen, steht, oder
R
7, R
8 oder R
9, unabhängig voneinander, für eine gesättigte oder ungesättigte aliphatische, cycloaliphatische
oder heterocycloaliphatische Gruppen, carbocyclische oder heterocyclische Arylgruppen,
kondensierte carbocyclische, heterocyclische oder carbocyclisch-heterocyclische Gruppen
steht, die zusätzlich mit einer der funktionellen Gruppen oder derivatisierten funktionellen
Gruppen, die vorstehend erwähnt wurden, substituiert sein können.
[0043] Spezielle salzbildende Komponenten, die ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend
aus mono-oder bicyclischen Sulfonsäuren, werden nachstehend angegeben:
3-Nitro-benzolsulfonsäure, 4-Sulfophthalsäure, 4-Chlorbenzolsulfonsäure, 4-Hydroxy-3-nitrobenzolsulfonsäure,
4-Dodecylbenzolsulfonäure, 2,5-Dihydroxybenzolsulfonsäure, Sulfanilinsäure, Benzol-1,3-disulfonsäure,
3-Sulfobenzoesäure, 4-Acetylsulfonsäure, 4-Succinimidobenzolsulfonsäure, 4-Phthalimidobenzolsulfonsäure.
[0044] Weitere geeignete Sulfonsäuren als salzbildende Komponenten sind
[0045] (+)-Campher-10-sulfonsäure und Isomere, Naphthalin-2-sulfonsäure, Naphthalintrisulfonsäure,
Isomergernisch, beispielsweise Naphthalin-1,3,6-trisulfonsäure, Naphthalin-1-sulfonsäure
und Isomere, Naphthalin-1,5-disulfonsäure und Isomere, 8-Hydroxychinolinsulfonsäure.
[0046] Geeignet als salzbildende Komponenten sind auch die nachstehenden mono- oder bicyclischen
Carbonsäuren und Phosphorsäuren:
Phthalsäure, Trimellitsäureanhydrid, Isophthalsäure, 5-Nitro-isophthalsäure, 4-Nitrobenzoesäure
und Isomere, Benzoesäure-4-sulfamid, 3,5-Dinitrobenzoesäure und Isomere, 1-Naphtylessigsäure,
2-Chlorbenzoesäre und Isomere, 3-Hydroxynaphtoesäure, 2,4-Dichlorbenzoesäure und isomere,
N-(4-Carboxyphenyl)phthalimid, 4-Phenylbenzoesäure, 1-Naphthoesäure, Phthaloylglycin,
3,4,5-Trimethoxybenzoesäure, 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure, 3-Phthalimidopropionsäure,
2-Phthalimidopropionsäure, 4-Methyl-2-phtyalimidovaleriansäure, 2-Phthalimidoisolvaleriansäure,
2-Phthalimidobuttersäure, Phthalimidobemsteinsäure, 2-Phthalimidoglutarsäure, 2-Phthalimidobenzoesäure,
2,4,6-Trichlorphenoxyessigsäure, 2-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure, 4-(2,4-Dichlorphenoxy)-buttersäure,
3-(2,4-Dichlorbenzoyl)propionsäure, 3-(2,4-Dichlorbenzoyl)-buttersäure, 2,4-Dichlorphenylacrylsäure,
3-(4,5-Dichlorphthalimido)-benzoesäure, 2-Tetrachlorphthalimidobenzoesäure, 3-Tetrachlorphthalimidobenzoesäure.
[0047] Diese aufgeführten organischen Verbindungen mit wenigstens einer Carbonsäure-, Sulfonsäure-,
Phosphonsäure- und/oder Phosphorsäuren-Gruppe können vorzugsweise auch als Esterverbindungen
eingesetzt werden. Diese Esterverbindungen können oligomer oder polymer sein und mindestens
noch eine carbonsaure, sulfonsaure, phosphonsaure und/oder phosphorsaure Gruppierung
aufweisen.
[0048] Entsprechende Verbindungen sind
Phosphorsäureester der Formel: (HO)
3-nPO(OR
10)
n mit n = 1 oder 2, oder
Phosphonsäureester der Formel R
13PO(OH)(OR
10),
Sulfonsäuren der allgemeinen Formel HOSO
2R
11,
saure Schwefelsäureester der Formel HOSO
3R
11,
wobei R
10 und R
11, gleich oder verschieden, für einen Alkyl-, Aryl- oder Aralkylrest mit mindestens
5 C-Atomen und/oder einem Rest eines alkoxylierten Alkohols mit einem zahlenmittleren
Molekulargewicht bis 5000 g/mol und/oder einen Rest mit mindestens einer Carbonsäureestergruppe
mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht bis 5000 g/mol oder einen Polyetherpolyester-Rest,
vorzugsweise mit einem zahlengemittelten Molekulargewicht bis 5000 g/mol darstellt,
oder eine Mischung solcher Verbindungen; R
13, gleich oder verschieden, die Bedeutung von R
10 hat oder für Wasserstoff steht.
[0049] In einer bevorzugten Ausführung werden zur Versalzung carbonsaure, sulfonsaure, phosphonsaure
und/oder phosphorsaure, polymere Ester eingesetzt, die sich vorzugsweise von Polyalkylenoxiden
ableiten. Besonders bevorzugt sind carbonsaure und/oder phosphorsaure, polymere Ester
erhalten durch Umsetzung von Polyalkylenoxiden abgeleitet von Alkylenoxiden mit 1-4
C-Atomen, vorzugsweise von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid, und die bevorzugt zwischen
3 - 15 wiederkehrende Einheiten des Alkylenoxids aufweisen.
[0050] Ganz besonders bevorzugt werden carbonsaure und phosphorsaure, polymere Polyalkylenoxide,
vorzugsweise von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid zur Versalzung eingesetzt, die
zusätzlich mindestens über eine Etherbindung mit einem C
1-C
24-Alkohol oder zusätzlich über eine Esterbindung mit einem Fettsäurerest verbunden
sind. Die sauren Gruppen dieser sauren polymeren Ester liegen hierbei besonders bevorzugt
in Form von sauren Di- und Tricarbonsäurepartialester, beispielsweise saure Dicarbonsäurehalbester
wie beispielsweise der Bernsteinsäure, Maleinsäure oder Phthalsäure oder in Form der
Mono- bzw. Diester der Trimellithsäure vor. Entsprechende carbonsaure polymere Ester
sind durch Umsetzung von Alkyl, Aryl-, Aralkyl- oder Alkylaryl-Alkoxylaten wie z.B.
Nonylphenolethoxylaten, Isononylalkoholethoxylaten, Isotridecylalkoholethoxylaten
oder Butanol- bzw. Methanol-gestarteten Alkylenoxidpolyethern mit Di- und Tricarbonsäuren
bzw. deren Derivaten (z.B. Anhydrid, Halogenid) zugänglich.
[0051] Alternativ können Phosphorylierungsprodukte dieser Alkoxylate als phosphorsaure,
polymere Ester genutzt werden.
[0052] Als Alternative oder in Ergänzung zur Versalzung mit den zuvor beschriebenen Säurekomponenten
können die protonierbaren Stickstoffgruppen der erfindungsgemäßen Copolymerisate mit
Hilfe einer Alkylierungsreaktion mit z.B. aktiven, ggfs. substituierten Alkylhalogeniden,
wie z. B. Methyliodid, Methyl- oder Benzylchlorid, mit Dialkylsulfaten wie z. B. C
1-C
6 Dialkylsulfaten oder mit einer Oxiranverbindung in Gegenwart einer Carbonsäure auch
quarterniert werden.
[0053] Die erfindungsgemäß zum Einsatz kommenden Copolymerisate können sowohl versalzte
als auch quarternierte Struktureinheiten in einem Copolymerisat aufweisen. Es ist
aber auch möglich, eine Mischung aus einem zumindest teilweise versalzten Copolymerisat
mit einem zumindest teilweise quarternierten Copolymerisat als Vermittleradditiv einzusetzen.
[0054] Durch Einsatz von bereits versalzten bzw. quaternierten (entweder durch Protonierung
oder durch Alkylierung) aminogruppenhaltigen, ethylenisch ungesättigten Monomeren
können die Struktureinheiten IV-VI in ihrer versalzten und/oder quaternisierten Form
auch durch direkte Polymerisation der versalzten und/oder quaternisierten Monomere
erhalten werden.
[0055] Beispiele für solche Monomere, die direkt zur Polymerisation eingesetzt werden können,
sind z. B. 2-Trimethylammoniumethyl-(meth)acrylatchlorid, 3-Trimethylammoniumpropyl(meth)acrylamidchlorid
und 2-Benzyldimethyl-ammoniumethyl(meth)acrylatchlorid.
[0056] Zur Herstellung der erfindungsgemäß zum Einsatz kommenden Copolymerisate, insbesondere
der Struktureinheiten I-III, können vorzugsweise folgende ethylenisch ungesättigte
Monomere verwendet werden: Alkyl(meth)acrylate von geradkettigen, verzweigten oder
cycloaliphatischen Alkoholen mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen, wie zum Beispiel Methyl(meth)acrylat,
Ethyl(meth)acrylat, n-Butyl(meth)acrylat, i-Butyl(meth)acrylat, t-Butyl(meth)acrylat,
Lauryl(meth)acrylat, 2-Ethylhexyl(meth)acrylat, Stearyl(meth)acrylat, Tridecyl(meth)acrylat.
Cyclohexyl(meth)acrylat, Isobomyl(meth)acrylat, Allyl(meth)acrylat und t-Butyl(meth)acrylat;
Aryl(meth)acrylate, wie z. B. Benzyl(meth)acrylat oder Phenyl(meth)acrylat, wobei
die Arylreste jeweils unsubstituiert oder bis zu vierfach substituiert sein können,
wie zum Beispiel 4-Nitrophenylmethacrylat; Hydroxyalkyl(meth)acrylate von geradkettigen,
verzweigten oder cycloaliphatischen Diolen mit 2 bis 36 Kohlenstoffatomen, wie zum
Beispiel 3-Hydroxypropylmethacrylat, 3,4-Dihydroxybutylmonomethacrylat, 2-Hydroxyethyl(meth)acrylat,
4-Hydroxybutyl(meth)acrylat, 2-Hydroxypropylmethacrylat, 2,5-Dimethyl-1,6-hexandiolmonomethacrylat,
Hydroxyphenoxypropylmethacrylat; Mono(meth)acrylate von oligomeren oder polymeren
Ethern, wie z. B. Polyethylenglykolen, Polypropylenglycolen oder gemischten Polyethylen/propylenglycolen,
Poly(ethylenglycol)methylether(meth)acrylat, Poly(propylenglycol)methylether(meth)-acrylat
mit 5 bis 80 Kohlenstoffatomen, Methoxyethoxyethyl(meth)acrylat, 1-Butoxypropyl(meth)acrylat,
Cyclohexyloxymethyl(meth)acrylat, Methoxymethoxyethyl(meth)acrylat, Benzyloxymethyl(meth)acrylat,
Furfuryl(meth)acrylat, 2-Butoxyethyl(meth)acrylat, 2-Ethoxyethyl(meth)acrylat, Allyloxymethyl(meth)acrylat,
1-Ethoxybutyl(meth)acrylat, 1-Ethoxyethyl(meth)acrylat, Ethoxymethyl(meth)acrylat,
Caprolacton- und/oder Valerolacton-modifizierte Hydroxyalkyl(meth)acrylate mit einem
zahlenmittleren Molekulargewicht M
n von 220 bis 1200, wobei die Hydroxy(meth)acrylate bevorzugt von geradkettigen, verzweigten
oder cycloaliphatischen Diolen mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen abgeleitet sind; (Meth)acrylate
von halogenierten Alkoholen, wie zum Beispiel Perfluoralkyl(meth)acrylate mit 6 bis
20 Kohlenstoffatomen, oxiranhaltige (Meth)acrylate, wie zum Beispiel 2,3-Epoxybutylmethacrylat,
3,4-Epoxybutylmethacrylat und Glycidyl(meth)acrylat; Styrol und substituierte Styrole,
wie zum Beispiel α-Methylstyrol oder 4-Methylstyrol; Methacrylnitril und Acrylnitril;
Vinylgruppen aufweisende, nichtbasische Heterocyclen, wie zum Beispiel 1-[2-(Methacrylyloxy)-ethyl]-2-imidazolidin
und N-Vinylpyrrolidon, N-Vinylcaprolactam; Vinylester von Carbonsäuren mit 1 bis 20
Kohlenstoffatomen, wie zum Beispiel Vinylacetat; Maleinsäure, deren Anhydrid, Monoester
und Diester; Maleinimid, N-Phenylmaleinimid und N-substituierte Maleinimide mit geradkettigen,
verzweigten oder cycloaliphatischen Alkylgruppen mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen, wie
zum Beispiel N-Ethylmaleinimid und N-Octylmaleinimid; (Meth)acrylamid; N-Alkyl- und
N,N-Dialkylsubstituierte Acrylamide mit geradkettigen, verzweigten oder cycloaliphatischen
Alkylgruppen mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen, wie zum Beispiel N-(t-Butyl)acrylamid
und N,N-Dimethylacrylamid; silylgruppenhaltige (Meth)acrylate, wie zum Beispiel (Meth)acrylsäure(trimethylsilylester)
und Methacrylsäure-[3-(trimethylsilyl)-propylester].
[0057] Nach erfolgter Polymerisation können die Struktureinheiten, die sich von diesen ethylenisch
ungesättigten Monomeren ableiten, noch weiter modifiziert werden. So lassen sich zum
Beispiel Oxiranstrukturen mit nucleophilen Verbindungen, wie 4-Nitrobenzoesäure, umsetzen.
Hydroxygruppen können mit Lactonen, wie zum Beispiel ε-Caprolacton, zu Polyestern
umgesetzt werden und aus Estergruppen können durch säure- oder basenkatalysierte Esterspaltung
OH-Gruppen freigesetzt werden.
[0058] Vorzugsweise ist das Vermittleradditiv (3) ein strukturiertes Copolymerisat, besonders
bevorzugt ein Block-, Gradienten- oder Kammcopolymer, das vorzugsweise durch ein kontrolliertes
radikalisches oder ionisches Polymerisationsverfahren hergestellt worden ist.
[0059] Besonders bevorzugt werden solche Vermittleradditive (3) durch kontrollierte radikalische
Polymerisation oder Gruppentransferpolymerisation hergestellt.
[0060] Je nachdem welche der nachstehend aufgeführten Polymerisationstechniken eingesetzt
wird, werden selbst bei Einsatz identischer ethylenisch ungesättigter Monomere und
selbst bei denselben Molverhältnissen unterschiedliche Copolymerisate erhalten, da
die unterschiedlichen Polymerisationstechniken zu unterschiedlichen Mikrostrukturen
beziehungsweise zu unterschiedlichen Abfolgen der Struktureinheiten I- VI führen können.
So werden beispielsweise bei der Herstellung von Blockcopolymerisaten nach unterschiedlichen
Techniken bei Einsatz identischer Monomerenmischungen unterschiedlich mikrostrukturierte
Blöcke erhalten. Darüberhinaus können sich die Copolymerisate auch noch hinsichtlich
ihres Molekulargewichts und ihrer Molekulargewichtsverteilung deutlich unterscheiden.
Gleiches gilt auch für gradientenartige Copolymerisate.
[0061] Für das Durchführen einer kontrollierten Polymerisation sind in der Literatur verschiedene
Polymerisationsverfahren bekannt. Eine Übersicht über einige Verfahren ist in
Prog. Polym. Sci. 32 (2007) 93-146 zu finden.
[0062] Als Polymerisationstechniken zur Herstellung der in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
als Vermittleradditiv zum Einsatz kommenden Copolymerisate sind alle aus dem Stand
der Technik bekannten Polymerisationstechniken zur Polymerisation ethylenisch-ungesättigter
Monomere anwendbar.
[0063] Beispielhaft sind nachfolgend einige Technologien zur Durchführung kontrollierter
Polymerisationen genannt.
[0065] Zu den kontrollierten Polymerisationsverfahren gehört auch der "Reversible Addition
Fragmentation Chain Transfer Process" (RAFT), der bei Verwendung bestimmter Polymerisationsregler
auch "MADIX" (macromolecular design via the interchange of xanthates) und "Addition
Fragmentation Chain Transfer" genannt wird. RAFT ist beispielsweise in
Polym. Int. 2000, 49, 993,
Aust. J. Chem 2005, 58, 379,
J. Polym. Sci. Part A: Polym. Chem. 2005, 43, 5347,
Chem. Lett. 1993, 22, 1089,
J. Polym. Sci., Part A 1989, 27, 1741 sowie 1991, 29, 1053 sowie 1993, 31, 1551 sowie 1994, 32, 2745 sowie 1996, 34, 95 sowie 2003, 41, 645 sowie 2004, 42, 597 sowie 2004, 42, 6021 und auch in
Macromol. Rapid Commun. 2003, 24, 197, in
Polymer 2005, 46, 8458-8468 sowie
Polymer 2008, 49, 1079-1131 und in
US 6 291 620,
WO 98/01478,
WO 98/58974 und
WO 99/31144 beschrieben.
[0066] Ein weiteres Verfahren zur kontrollierten Polymerisation bedient sich Nitroxylverbindungen
als Polymerisationsreglern (NMP) und wird beispielsweise in
Chem. Rev. 2001, 101, 3661 offenbart.
[0067] Ein weiteres kontrolliertes Polymerisationsverfahren ist auch die "Group Transfer
Polymerization" (GTP) wie sie beispielsweise
von O. W. Webster in "Group Transfer Polymerization", in "Encyclopedia of Polymer
Science and Engineering", Band 7, H. F. Mark, N. M. Bikales, C. G. Overberger and
G. Menges, Eds., Wiley Interscience, New York 1987, Seite 580 ff., sowie in
O.W. Webster, Adv. Polym. Sci. 2004, 167, 1-34 offenbart ist.
[0068] Die kontrollierte radikalische Polymerisation mit Tetraphenylethan, wie sie beispielsweise
in
Macromol. Symp. 1996, 111, 63 beschrieben ist, ist ein weiteres Beispiel für kontrollierte Polymerisationen.
[0071] Die kontrollierte radikalische Polymerisation mit Organokobaltkomplexen, ist beispielsweise
aus
J. Am. Chem. Soc. 1994, 116, 7973, aus
Journal of Polymer Science: Part A: Polymer Chemistry, Vol. 38, 1753-1766 (2000), aus
Chem. Rev. 2001, 101, 3611-3659 sowie aus
Macromolecules 2006, 39, 8219-8222 bekannt.
[0074] Insbesondere sind zur Herstellung der bevorzugt strukturierten Copolymerisate alle
aus dem Stand der Technik bekannten lebenden kontrollierten Polymerisationstechniken
wie beispielsweise ATRP, RAFT, MADIX, NMP, GTP, die kontrollierte radikalische Polymerisation
mit Tetraphenylethan, die kontrollierte radikalische Polymerisation mit 1,1-Diphenylethen,
die kontrollierte radikalische Polymerisation mit Inifertem, die kontrollierte radikalische
Polymerisation in Gegenwart von Thioketonen und die kontrollierte radikalische Polymerisation
mit Organokobaltkomplexen einsetzbar.
[0075] Die im jeweiligen Polymerisationsverfahren verwendeten Initiatoren sind dem Durchschnittsfachmann
bekannt. Für radikalische Polymerisationsprozesse können beispielsweise sowohl Azoinitiatoren
wie Azodiisobutyronitril, Peroxidverbindungen, wie Dibenzoylperoxid und Dicumylperoxid,
als auch Persulfate wie Ammonium-, Natrium- und Kaliumperoxodisulfat eingesetzt werden.
[0076] Auch die für die lebenden, kontrollierten Polymerisationsverfahren verwendeten Initiatoren,
Polymerisationsregler und Katalysatoren sind dem Durchschnittsfachmann bekannt.
[0077] Initiatoren für "Atom Transfer Radical Polymerization" sind z. B.
Halogenalkane mit 1 bis 10 C-Atome, wie Tetrabromkohlenstoff und 1,1,1-Trichlorethan;
Halogenalkohole mit 2 bis 10 C-Atome, wie 2,2,2-Trichlorethanol;
2-Halogencarbonsäure und deren Ester mit 2 bis 20 C-Atome, wie Chloressigsäure, 2-Brompropionsäure,
2-Brompropionsäuremethylester, 2-Chlorpropionsäuremethylester, 2-Bromisobuttersäureethylester
und 2-Chlorisobuttersäureethylester;
2-Halogencarbonitrile mit 2 bis 10 C-Atome, wie 2-Chloracetonitril und 2-Brompropionitril;
Alkyl- und Arylsulfonsäurechloride mit 2 bis 10 C-Atome, wie Methansulfonsäurechlorid
und Benzolsulfonsäurechlorid; und
1-Aryl-1-halogenalkane mit 7 bis 20 C-Atomen, wie zum Beispiel Benzylchlorid, Benzylbromid
und 1-Brom-1-phenylethan.
[0078] Katalysatoren für ATRP sind zum Beispiel Kupferchlorid- oder -bromidkomplexe stickstoffhaltiger
Liganden wie 2,2'-Bipyridin oder N,N,N',N",N"-Pentamethyldiethylentriamin, die auch
in situ aus Kupfermetall, Ligand und Initiator erzeugt werden können. Weitere Katalysatoren
sind in
Chem. Rev. 2001, 101, 2921 und in
Prog. Polym. Sci. 32 (2007) 93-146 sowie in
Chem. Rev. 2007, 107, 2270-2299 aufgeführt.
[0079] Weiterhin ist es Stand der Technik, bei einigen Polymerisationsverfahren Addukte
des Initiators mit dem Polymerisationsregler einzusetzen, wie zum Beispiel Alkoxyamine
für das NMP-Verfahren. Beispiele hierfür sind in
Chem. Rev. 2001, 101, 3661, "V. Approaches to Alkoxyamines" oder in
Angewandte Chemie Int. Ed. 2004, 43, 6186 angegeben. Weiterhin ist es möglich, Initiatoren/Regler "in situ" zu bilden, wie
es z.B: in
Macromol. Rapid Commun. 2007, 28, 147 für das NMP-Verfahren beschrieben ist. Weitere Beispiele für Initiatoren/Regler für
das NMP-Verfahren sind zum Beispiel 2,2,6,6-Tetramethylpiperidinoxyl (TEMPO) oder
N-
tert-Butyl-N-[1 - diethylphosphono-(2,2-dimethylpropyl)]nitroxyl sowie die in
WO 96/24620 und
DE 60 2004 008967 aufgeführten Verbindungen.
[0080] Beim GTP-Verfahren werden als Initiatoren Silylketenacetale wie zum Beispiel [(1-Methoxy-2-methyl-1-propenyl)oxy]trimethylsilan
verwendet. Weitere Beispiele sind in
US 4822859,
US 4780554 und
EP 0184692 B1 zu finden.
[0081] Für GTP werden als Katalysatoren Fluoride, die in
US 4659782 beschrieben werden, und Oxyanionen, die in
US 4588795 beschrieben werden, verwendet. Ein bevorzugter Katalysator für GTP ist Tetrabutylammonium-
m-chlorobenzoat.
[0082] Als Regler für das RAFT-Verfahren kommen beispielsweise Thiocarbonsäureester, Thiocarbamate
oder Xanthogensäureester zum Einsatz, die oft in Kombination mit Radikalinitiatoren
wie beispielsweise Azoinitiatoren, Peroxidverbindungen oder Persulfaten genutzt werden.
[0083] Katalysatoren für die kontrollierte radikalische Polymerisation mit Organokobaltkomplexen
sind beispielsweise in
Chem. Rev. 2001, 101, 3611 aufgeführt.
[0084] Weitere Beispiele für die für die lebenden, kontrollierten Polymerisationsverfahren
verwendeten Initiatoren, Polymerisationsregler und Katalysatoren sind in der oben
angeführten Literatur zu den Polymerisationstechniken genannt. Auch der Einsatz sog.
dual-bzw. heterofunktionaler Initiatoren, beispielsweise in
Prog. Polym. Sci. 31 (2006) 671-722 beschrieben, ist möglich.
[0085] Die aufgeführten Polymerisationen können lösemittelfrei in Substanz oder in organischen
Lösemitteln und/oder Wasser erfolgen. Bei Verwendung von Lösemitteln kann die Polymerisation
als klassische Lösemittelpolymerisation, bei der das Polymer im Lösemittel gelöst
ist, oder als Emulsions- oder Miniernulsionspolymerisation, wie sie zum Beispiel in
Angewandte Chemie Int. Ed. 2004, 43, 6186 und
Macromolecules 2004, 37, 4453 beschrieben wird, durchgeführt werden. Das erhaltene Emulsions- bzw. Miniemulsionspolymerisat
kann durch Salzbildung wasserlöslich gemacht werden, so dass eine homogene Polymerlösung
entsteht. Die Copolymerisate können jedoch nach der Versalzung immer noch wasserunlöslich
sein.
[0086] Dabei sind die erhaltenen Copolymerisate nicht zwangsläufig über den Polymerisationsregler
als Endgruppe definiert. Die Endgruppe kann beispielsweise nach der Polymerisation
ganz oder teilweise abgespalten werden. So ist es zum Beispiel möglich, die Nitroxylendgruppe
der Copolymerisate, welche mittels NMP hergestellt wurden, thermisch durch Erhöhung
der Temperatur über die Polymerisationstemperatur hinaus abzuspalten. Diese Abspaltung
des Polymerisationsreglers kann beispielsweise auch durch Zugabe weiterer chemischer
Verbindungen wie Polymerisationsinhibitoren, beispielsweise Phenolderivaten, oder
durch ein Verfahren wie es in
Macromolecules 2001, 34, 3856 beschrieben ist, geschehen.
[0087] Ein schwefelhaltiger RAFT-Regler kann thermisch durch Erhöhung der Temperatur vom
Copolymerisat abgespalten, durch Zugabe von Oxidationsmitteln wie Wasserstoffperoxid,
Persäuren, Ozon oder anderen Bleichmitteln vom Copolymerisat entfernt oder mit Nucleophilen
wie Aminen unter Ausbildung einer Thiolendgruppe umgesetzt werden.
[0088] Weiterhin lassen sich die durch ATRP erzeugten Halogenendgruppen durch Eliminierungsreaktionen
abspalten oder durch Substitutionsreaktionen in andere Endgruppen umwandelt. Beispiele
für solche Transformationen sind in
Chem. Rev. 2001, 101, 2921 aufgeführt.
[0089] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Herstellung der erfindungsgemäß
zum Einsatz kommenden Copolymerisate durch eine lebende, kontrollierte, radikalische
Polymerisation oder durch Gruppentransferpolymerisation.
[0090] Die so erhaltenen Copolymerisate eigenen sich vorzüglich, die Verträglichkeit von
an sich unverträglichen Polyolen als Reaktionskomponenten für die Herstellung von
Polyurethanen zu gewährleisten.
[0091] Die Unverträglichkeit der Polyolkomponente (1) mit der Polyolkomponente (2) kann
u. a. durch deren unterschiedliches Molekulargewicht, deren unterschiedlichen strukturellen
Aufbau und/oder deren unterschiedlicher Polarität bedingt sein.
[0092] So sind bekannterweise oligomere oder polymere Polyalkylenoxid-Polyole mit kurzkettigen
Polyolen unverträglich. Zu einer Entmischung neigen auch Polyole von isocyanatreaktiven,
oligomeren bzw. polymeren Polyalkylenoxiden, sofern sie aus unterschiedlichen Alkylenoxiden
aufgebaut sind oder unterschiedliche Anteile derselben Art Alkylenoxide aufweisen,
wie z. B. Polyethylenoxide und Polypropylenoxiden mit vergleichbaren Molekulargewichten
bzw. Polyether aus Ethylenoxid und Propylenoxid mit jeweils ungefähr derselben Anzahl
von Struktureinheiten aber unterschiedlichen Anteilen des Ethylenoxids und Propylenoxids.
[0093] Dasselbe gilt für Polyester- oder Polyether-Polyester-Polyole.
[0094] Mit dem erfindungsgemäßen zum Einsatz kommenden Vermittleradditiv (3) gelingt es,
solche auf unterschiedlichen Ursachen beruhende Entmischungstendenzen zu beheben und
einphasige Zusammensetzungen der Polyolkomponenten (1) und (2) bis zu deren weiteren
reaktiven Umsetzung mit der Polyisocyanatkomponente zu gewährleisten, mindestens eine
Woche lang bei 40°C ab deren Vermischung mit dem Vermittleradditiv (3).
[0095] Die Polyolkomponente (1) enthält mindestens ein Polyol der allgemeinen Formel
HO-B*-OH,
worin B* für ein divalentes Radikal steht, das ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend
- (i) Alkylenradikale mit 2 bis 8 C-Atomen;
- (ii) Radikale der Formel -CH2-B'-CH2-, in denen B' für eine der Gruppen 1a)-5a)

steht,
- (iii) Radikale der Strukturformel -(B"-O)n-B"-, in der B" ein Alkylenradikal mit 2 bis 4 C-Atomen und n eine ganze Zahl von
1 bis 20, vorzugsweise 1 bis 10 ist und
- (iv) einen von einem Polyether, Polyester oder Polyether-Polyester abgeleiteten Rest.
[0096] Eine besonders bevorzugte erfindungsgemäße Zusammensetzung ist eine Zusammensetzung,
in der die Polyolkomponente (1) als Gruppe B* ein Gruppe C
2H
4 oder C
4H
8 oder C
6H
12 oder C
8H
16 aufweist oder die Gruppe B' ein Rest CH(OH) ist.
[0097] Vorzugsweise handelt es sich dabei um sog. Kettenverlängerer, d. h. kurzkettige,
aliphatische Polyole, besonders bevorzugt aliphatische Polyole mit 2 bis 8 C-Atomen,
wie Ethylenglycol, Butandiol, Hexandiol, Octandiol und Glycerin.
[0098] Eine weitere besonders bevorzugte Variante für die Polyolkomponente (1) ist ein Polyether-Polyol
oder Polyester-Polyol,
[0099] Die zweite isocyanatreaktive Polyolkomponente (2) ist vorzugsweise ein Polyalkylenoxid
mit Hydroxylgruppen, besonders bevorzugt ein Polyalkylenoxid, das sich von Alkylenoxiden
mit 2 bis 4 C-Atomen, bevorzugt von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid ableitet. Diese
Polyalkylenoxide weisen je nach Startermolekül mit einem niedermolekularem Diol, Glycerin
oder höherwertigem Alkohol 2, 3 oder mehr endständige Hydroxylgruppen und 5 bis 100
Alkylenoxideinheiten auf; In Spezialfällen können die Polyalkylenoxide auch mit Aminen,
beispielsweise aliphatischen Diaminen, gestartet worden sein. Sofern die höhermolekulare
Polyolkomponente aus nicht nur einem bestimmten Alkylenoxid aufgebaut ist, kann das
entsprechende Polyalkylenoxid einen statistischen oder blockartigen Aufbau aufweisen,
wobei bei einem blockartigen Aufbau sich statistisch aufgebaute Blöcke mit Blöcken
aus jeweils nur einem bestimmten Alkylenoxid abwechseln können.
[0100] Weiterhin bevorzugt sind als Polyolkomponente (2) Polyesterpolyole und/oder Polyether/Polyester-Polyole.
[0101] Eine besonders bevorzugte Kombination der an sich unverträglichen Polyolkomponente
(1) und (2) ist ein kurzkettiges aliphatisches Diol oder Glycerin, gemischt mit einem
Polyether-, Polyester- oder Polyether/Polyester-Polyol
[0102] Ebenso bevorzugt ist eine Mischung von miteinander unverträglichen Polyetherpolyolen
mit Polyesterpolyolen oder unterschiedlichen Polyetherpolyolen oder unterschiedlichen
Polyesterpolyolen oder unterschiedlichen Polyether/Polyestermischungen.
[0103] Mit Hilfe des Vermittleradditivs (3), vorzugsweise in flüssiger Form wie als Flüssigkeit
an sich oder in gelöster Form, gelingt es, bei dem an sich unverträgliche Polyolgemisch
durch einfaches Zumischen und einmaliges Durchmischen den Zeitraum der Phasenseparation
bis zur Umsetzung der Polyole zu Polyurethanen zu verlängern.
[0104] Bevorzugt liegt das zugesetzte Copolymerisat in der erhaltenen Polyol-Mischung nicht
in Form fester Partikel vor.
[0105] Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen werden die Polyolkomponente
(1) und die damit an sich unverträgliche Polyolkomponente (2) in Gegenwart des Vermittleradditivs
(3) homogenisiert, vorzugsweise durch Schütteln, Rütteln oder Rühren. Ggf. übliche
Hilfsstoffe und/oder Zusatzstoffe, die bei der Herstellung von Polyurethanen Verwendung
finden, können bei Bedarf schon mit eingemischt werden. Alternativ können diese Stoffe
auch zu einem späteren Zeitpunkt unmittelbar vor der Umsetzung zu Polyurethanen zugegeben
werden.
[0106] Beispiele für solche Hilfs- und Zusatzstoffe sind Katalysatoren und Beschleuniger
(beispielsweise in Form von basischen Verbindungen wie tertiären Aminen oder in Form
von metallorganischen Verbindungen wie Zinn-Organylen), Blähmittel (physikalische
Blähmittel wie z.B. Kohlenwasserstoffe oder halogenierte Kohlenwasserstoffe, sowie
chemische Blähmittel wie z.B. Wasser oder Carbonsäuren), Schaumstabilisatoren, Antischaummittel,
Entlüfter, Viskositätsreduzierer, Thixotropiermittel, Wärmestabilisatoren, Flammschutzmittel,
Netz- und Dispergiermitteln, Stabilisatoren (z.B. UV-Stabilisatoren und andere Lichtschutzmittel,
Hydrolysestabilisatoren), Oxidationsinhibitoren, Farbstoffe, Pigmente, organische
oder anorganische Füllstoffe, Prozessadditive, Haftvermittler, Trennmittel, Weichmacher,
Antistatika, Lösemittel.
[0107] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen beträgt,
bezogen auf 100 Gew.% der Komponenten (1)-(3) der Zusammensetzung, der Anteil
der Polyolkomponente (1) von 1 bis 99 Gew.%,
der Polyolkomponente (2) von 1 bis 99 Gew.%,
des Vermittleradditivs (3) von 0,1 bis 10 Gew.%,
wobei die Komponenten (1) - (3) zusammen immer 100 Gew% ergeben müssen.
[0108] Besonders bevorzugt ist eine erfindungsgemäße Zusammensetzung, in der, bezogen auf
100 Gew.% aus der Polyolkomponente (1), der Polyolkomponente (2) und aus dem Vermittleradditiv
(3), der Anteil des Vermittleradditivs (3) 0,25 bis 5 Gew.%, ganz besonders bevorzugt
0,5 bis 4 Gew.% beträgt.
[0109] Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können als stabile Polyolkomponente zur Herstellung
von Polyurethanen eingesetzt werden, die durch deren Umsetzung mit organischen Polyisocyanat-Verbindungen
in Gegenwart geeigneter Katalysatoren erfolgt.
[0110] Beispiele für geeignete organische Polyisocyanate sind organische Verbindungen mit
mindestens zwei Isocyanatgruppen. Diese Verbindungen sind zur Herstellung von Polyurethanen
bekannt. Geeignete organische Polyisocyanate umfassen Kohlenwasserstoff·diisocyanate,
wie Alkylen- und Arylendiisocyanate, sowie bekannte Triisocyanate. Geeignete Polyisocyanate
sind z.B. 1,2-Diisocyanatethan, 1,3-Diisocyanatpropan, 1,2-Diisocyanatopropan, 1,4-Diisocyanatbutan,
1,5-Diisocyanatpentan, 1,6-Diisocyanathexan, Bis-(3-isocyanatpropyl)-ether, Bis-(3-isocyanatpropyl)-sulfid,
1,7-Di-isocyanatheptan, 1,5-Diisocyanat-2, 2-Dimethylpentan, 1,6-Diisocyanat-3-methoxyhexan,
1,8-Diisocyanatoctan, 1,5-Diisocyanat-2, 2,4-trimothylpentan, 1,9-Diisocyanatnonan,
1,10-Diisocyanat-propylether von 1,4-Butylenglykol, 1,11-Diisocyanatundocan, 1,12-Diisocyanatdodecan,
Bis-(isocyanathexyl)-sulfid, 1,4-Diisocyanatbenzol, 2,4-Diisocyanattoluol, 2,6-Diisocyanattoluol,
2,4-Diisocyanat-1-chlorbenzol, 2,4-Diisocyanat-1-nitrobenzol und 2,5-Diisocyanat-1-nitrobenzol
sowie Mischungen derselben. Weitere geeignete Verbindungen umfassen 4,4-Diphenylmethandiisocyanat,
1,5-Naphthalindiisocyanat, Isophorondiisocyanat und 1,4-Xyloldiisocyanat. Außerdem
sind geeignete Verbindungen die modifizierten flüssigen MDI-Isocyanate der
US PS 3 384 653 und verschiede quasi-Vorpolymerisate der
US PSS 3 394 164,
3 644 457,
3 457 200 und
3 883 571.
[0111] Besonders bevorzugte Polyisocyanate sind Toluoldiisocyanat, Diphenylmethyldiisocyanat
(in Form von "Monomer-MDI" oder "Polymer-MDI"), Isophorondiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat
sowie deren Oligomere.
[0112] Geeignete Katalysatoren bzw. Schäummittel sind z. B. DOS 2730374 zu entnehmen.
[0113] Die Herstellung von Polyurethanen durch Umsetzung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
als gegen Phasenseparation stabilisierte Polyolkomponenten mit Polyisocyanaten kann
sowohl der Herstellung von Polyurethan-Schäumen als auch der Herstellung von ungeschäumten
Polyurethan-Massen (CASE-Anwendungen) dienen; die Herstellung von Polyurethanen ist
literaturbekannt und wird z.B. in
R. Leppkes, "Die Bibliothek der Technik, Bd. 91: Polyurethane", Verlag moderne Industrie,
Landsberg/Lech 1993, sowie in
R. Herrington, K. Hock, "Flexible Polyurethane Foams", Dow Chemical Comp., Midland
(USA) 1997, sowie in
S. Lee, "The Huntsman Polyurethanes Book"; Huntsman Int. LLC, 2002, sowie in
U. Meier-Westhues, "Polyurethane - Lacke, Kleb- und Dichtstoffe", Vincentz Network,
2007, sowie in
G. Oertel, "Kunststoffhandbuch, Bd. 7: Polyurethane", Hanser Fachbuch, 2004, sowie in
K. Uhlig, "Polyurethan-Taschenbuch", Hanser Fachbuchverlag, 2005 beschrieben.
[0114] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher auch die Verwendung der erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen als eine gegen Phasenseparation stabilisierte Polyolkomponente zur
Herstellung von Polyurethanen sowie ein Verfahren zur Herstellung von Polyurethanen,
bei denen die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen umfassend gegen Phasenseparation
stabilisierte Polyolmischungen in Gegenwart von Katalysatoren mit organischen Polyisocyanaten
zur Reaktion gebracht werden.
[0115] Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind auch Polyurethanmassen, Polvurethankörper
bzw. Polyurethanschäume, welche unter Einsatz einer erfindungsgemäß en Zusammensetzung
umfassend eine gegen Phasenseparation stabilisierten Polyolmischunge durch Reaktion
mit organischen Polyisocyanaten in Gegenwart von Katalysatoren hergestellt worden
sind.
Beispiele
[0116]
| Bezeichnung |
Erklärung |
| Polyether A |
C13/C15-Alkohol-gestartetes Polyethylenoxid, durchschnittlich 8 wiederkehrende Ethylenoxid-Einheiten |
| Polyether B |
C13/C15-Alkohol-gestartetes Polyethylenoxid, durchschnittlich 11 wiederkehrende Ethylenoxid-Einheiten |
| Esterol C |
Hydroxypropylmethacrylat |
| Esterol D |
Hydroxyethylacrylat-gestarteter Polyester von ε-Caprolacton (GPC-Daten: Mn=590, Mw/Mn=1,35) |
| Polyol X |
Diprane C58/45, ein kommerziell verfügbares Polyolsystem der Firma Dow-Hyperlast (Großbritannien)
für den Einsatz in gieß- und sprühbaren Polyester-basierten Polyurethan-Systemen |
[0117] Die Molekulargewichte wurden mittels Gelpermeationschromatographie (GPC) bestimmt.
[0118] Die Kalibrierung erfolgt mit Polystyrol-Standards mit einem Molekulargewichten von
M
P 1.000.000 bis 162.
[0119] Als Eluent wird Tetrahydrofuran p.A. verwendet.
[0120] Die folgenden Parameter werden bei der Doppelmessung eingehalten:
| Entgasung: |
Online - Degasser |
| Durchfluß: |
1 ml/Min. |
| Analysenzeit: |
45 Minuten |
| Detektoren: |
Refraktometer und UV-Detektor |
| Injektionsvolumen: |
100 µl - 200 µl |
[0121] Die Berechnung der Molmassenmittelwerte M
w: M
n und M
p sowie der Polydispersität M
w/M
n erfolgt softwaregestützt. Basislinienpunkte und Auswertegrenzen werden entsprechend
der DIN 55672 Teil 1 festgelegt.
I Herstellung der Vermittleradditive
Herstellung von Copolymer 1
[0122] In einem Dreihalskolben mit Rührer, Rückflusskühler und Gaseinlass werden unter Stickstoff-Strom
69,70 g 1-Methoxy-2-propylacetat bei 20°C vorgelegt und mit 7,70 g Butylmethacrylat
vermischt. Dann werden 3,75 g 1-Trimethylsiloxy-1-methoxy-2-methylpropen und 0,375
g Tetrabutylammonium-
m-chlorbenzoat mittels Spritze durch ein Septum zugegeben. Innerhalb von 30 min werden
60,00 g Butylmethacrylat zudosiert. Die Reaktionstemperatur steigt bis auf 40 °C und
wird durch Kühlung auf diesem Niveau gehalten. Nach der Zugabe von Butylmethacrylat
werden 32,80 g N,N-Dimethylaminoethylmethacrylat innerhalb von 20 min zudosiert, wobei
durch Kühlung wieder sichergestellt wird, dass die Temperatur nicht über 40 °C steigt.
Nach 30 min Rühren werden 3 ml Ethanol hinzugegeben. Die Monomere wurden vollständig
umgesetzt (Restmonomergehalt bestimmt mittels HPLC); Produkt: M
n=9100 g/mol gemäß GPC.
Herstellung von Copolymer 2
[0123] In einem Dreihalskolben mit Rührer, Rückflusskühler und Gaseinlass werden unter Stickstoff-Strom
47,2 g 1-Methoxy-2-propylacetat und 3,81g 2-[N-
tert-butyl-N-[1-diethylphosphono-(2,2-dimethylpropyl)]nitroxy]-2-methylpropansäure sowie
46,00 g Butylacrylat in einen Dreihalsrundkolben vorgelegt und auf 120 °C erwärmt.
Man rührt noch 2,5 h bei 120 °C.
[0124] Im Anschluss werden 21,00 g N,N-Dimethylaminoethylmethacrylat mit einer Rate von
2 ml/min zudosiert. Hiernach wird weitere 6 h bei 120 °C gerührt; der Umsatz beträgt
hiernach über 98% (Restmonomergehalt bestimmt mittels HPLC); Produkt: M
n=3000 g/mol gemäß GPC.
Herstellung der Säure 1
[0125] In einem Dreihalskolben mit Rührer, Rückflusskühler und Gaseinlass werden unter Stickstoff-Strom
266,60 g des Polyethers A und 46,60 g Maleinsäureanhydrid zusammen mit 0,18 g Kaliumcarbonat
auf 80°C erwärmt und 4 h gerührt. Die Farbe ändert sich dabei von farblos nach braun.
Es wird ein Halbester der Maleinsäure erhalten.
Herstellung der Säure 2
[0126] In einem Dreihalskolben mit Rührer, Rückflusskühler und Gaseinlass werden unter Stickstoff-Strom
1414,06 g des Polyethers B und 200,23 g Maleinsäureanhydrid zusammen mit 84,98 g 1-Methoxy-2-propylacetat
und 0,73g Kaliumcarbonat auf 80°C erhitzt und 4 h gerührt. Die Farbe ändert sich dabei
von farblos nach braun. Es wird ein Halbester der Maleinsäure erhalten.
Herstellung der Säure 3
[0127] In einem Dreihalskolben mit Rührer, Rückflusskühler und Gaseinlass werden unter Stickstoff-Strom
100,00 g des Polyethers A, 34,12 g Trimellithsäureanhydrid und 0,134 g p-Toloulsulfonsäure
5 h lang bei 170°C gerührt.
Herstellung eines Salzes von Copolymer 1 (=Polymer 3)
[0128] In einem Dreihalskolben mit Rührer, Rückflusskühler und Gaseinlass werden unter Stickstoff-Strom
50,32 g der bei der Herstellung von Copolymer 1 erhaltenen Lösung (enthaltend 30,19
g des Copolymers in 20,13 g 1-Methoxy-2-propylacetat) sowie 49,68 g der bei der Herstellung
von Säure 2 erhaltenen Lösung (enthaltend 47,20 g der polymeren Säure und 2,48 g 1-Methoxy-2-propylacetat)
über 3 h hinweg bei 120°C gerührt.
Herstellung eines Salzes von Copolymer 2 (=Polymer 4)
[0129] In einem Dreihalskolben mit Rührer, Rückflusskühler und Gaseinlass werden unter Stickstoff-Strom
50,32 g der bei der Herstellung von Copolymer 2 erhaltenen Lösung (enthaltend 30,19
g des Copolymers in 20,13 g 1-Methoxy-2-propylacetat) sowie 49,68 g der bei der Herstellung
von Säure 2 erhaltenen Lösung (enthaltend 47,20 g der polymeren Säure und 2,48 g 1-Methoxy-2-propylacetat)
über 3 h hinweg bei 120°C gerührt.
Herstellung eines Salzes VCopolymer 1 (=Polymer 5)
[0130] In einem Dreihalskolben mit Rührer, Rückflusskühler und Gaseinlass werden unter Stickstoff-Strom
20,00 g der bei der Herstellung von Copolymer 1 erhaltenen Lösung (enthaltend 12,0
g des Copolymers in 8,0 g 1-Methoxy-2-propylacetat) sowie 16,00 g der Säure 1 über
3 h hinweg bei 120°C gerührt.
Herstellung eines Salzes von Copolymer 2 (=Polymer 6)
[0131] In einem Dreihalskolben mit Rührer, Rückflusskühler und Gaseinlass werden unter Stickstoff-Strom
20,00 g der bei der Herstellung von Copolymer 2 erhaltenen Lösung (enthaltend 12,0
g des Copolymers in 8,0 g 1-Methoxy-2-propylacetat) sowie 16,00 g der Säure 1 über
3 h hinweg bei 120°C gerührt.
Herstellung eines Salzes von Copolymer 1 (=Polymer 7)
[0132] In einem Dreihalskolben mit Rührer, Rückflusskühler und Gaseinlass werden unter Stickstoff-Strom
20,00 g der bei der Herstellung von Copolymer 2 erhaltenen Lösung (enthaltend 12,0
g des Copolymers in 8,0 g 1-Methoxy-2-propylacetat) sowie 45,00 g der Säure 3 über
3 h hinweg bei 120°C gerührt.
Herstellung von Polymer 8 (gemäß US 5,344,584, Vergleichsbeispiel)
[0133] In einem Dreihalskolben mit Rührer, Rückflusskühler und Gaseinlass werden unter Stickstoff-Strom
612,90 g ε-Caprolacton vorgelegt und 1 Stunde bei 80°C gerührt. Anschließend gibt
man 100,00 g 2-Butyl-1-octanol und 0,14 g einer 10%-igen Lösung von Dibutylzinndilaurat
in Xylol hinzu und rührt 5 h bei 160°C. Man lässt auf 20°C abkühlen, wobei eine wachsartige
Substanz entsteht.
[0134] 100 g des erhaltenen Reaktionsprodukts werden entnommen und in einem Dreihalskolben
mit Rührer, Rückflusskühler und Gaseinlass werden unter Stickstoff-Strom auf 80 °C
erhitzt. Innerhalb von 30 min werden 8,50 g Polyphosphorsäure zugegeben. Man rührt
weitere 4 h bei 80°C. Nach Abkühlen auf 20°C erhält man eine wachsartige Substanz.
II Anwendungstechnische Beispiele
Allgemeine Vorschrift zur Durchführung des Separationstests:
[0135] 64,0 g Polyol X und 16,0 g 1,4-Butandiol werden in einem Becher gemischt. Es wird
die in Tabelle 1 angegebene Menge des Vermittleradditivs zugesetzt. Hiernach wird
das Gemisch 120 Sekunden mit einem Dissolver (Zahnscheibe, 40 mm Durchmesser, 930
Umdrehungen pro Minute) homogenisiert und im Anschluss in ein zylinderförmiges, verschließbares
100 ml-Glasgefäß (Durchmesser: 3,5 cm, Höhe: 14 cm) überführt.
[0136] Die Lagerung erfolgt bei 40°C im verschlossenen Gefäß. Nach bestimmten Zeitspannen
wird das Gemisch visuell auf einsetzende Separation überprüft. Die Bildung einer zweiten
Phase erfolgt an der Oberfläche der flüssigen Mischung.
Tabelle 1.
| Additiv-Nr. |
Additiv-Menge a |
nach 36 h |
nach 3 Tagen |
nach 7 Tagen |
nach 14 Tagen |
nach 21 Tagen |
| Control |
0 |
o |
- |
- |
- |
- |
| Polymer 3 |
2,42 g |
++ |
++ |
++ |
++ |
++ |
| Polymer 4 |
2,42 g |
++ |
++ |
++ |
++ |
++ |
| Polymer 5 |
2,42 g |
++ |
++ |
++ |
++ |
+ |
| Polymer 6 |
2,42 g |
++ |
++ |
++ |
++ |
++ |
| Esterol Cb |
2,42 g |
+ |
+ |
o |
o |
o |
| Esterol Db |
2,42 g |
o |
- |
- |
- |
- |
| Polymer 8c |
2,42 g |
n.b.* |
n.b.* |
n.b.* |
n.b.* |
n.b.* |
a) die eingesetzte Menge, bezogen auf die in der allgemeinen Vorschrift angegebenen
Mengen an Polyol X und 1,4-Butandiol; die 2,42 g Additivsubstanz von Polymer 3 bis
Polymer 6 entsprechen jeweils 3,12 g der gemäß den erfindungsgemäßen Beispielen erhaltenen,
in 1-Methoxy-2-propylacetat gelösten Copolymeren.
b) gemäß US 4,673,696
c) gemäß US 5,344,584
*) konnte nicht bestimmt werden, da der Zusatz des Polymers 8 zu einer Eindickung
des Systems führte |
Erklärung:
[0137]
- ++
- keine Separation
- +
- minimale beginnende Separation
- o
- deutlich eingesetzte Separation
- -
- vollständige Separation
1. Eine eine lagerstabile Einphasigkeit aufweisende, flüssige Zusammensetzung umfassend
(1) eine isocyanatreaktive Polyol-Komponente
(2) wenigstens eine weitere mit der Polyol-Komponente (1) an sich unverträgliche,
isocyanatreaktive Polyol-Komponente und
(3) als Vermittleradditiv wenigstens ein, die Einphasigkeit zwischen den Polyol-Komponenten
(1) und (2) bewirkendes Copolymerisat.
wobei das Copolymerisat die folgenden Struktureinheiten I bis VI umfassen kann und
aus wenigstens einer der Struktureinheiten I bis III und aus wenigstens einer der
Struktureinheiten IV bis VI aufgebaut ist:

worin
R für Wasserstoff oder einen Alkylrest steht,
X für eine -OR
1 Gruppe oder eine

steht, worin
R
1 für Wasserstoff, einen Alkylrest, einen Alkenylrest, einen eine funktionelle Gruppe
aufweisenden Alkylenrest, einen Cycloalkylrest, einen aromatischen Rest, wobei jeder
dieser Reste ggfs. auch substituiert sein kann, einen Polyether-Rest oder Polyester-Rest
oder einen Polyether/Polyester-Rest steht;
Y für einen ggfs. substituierten, aromatischen ggfs. wenigstens ein Hetereoatom als
Ringglied aufweisenden, nicht basischen Rest mit 4-12 C-Atomen, einen
Lactam-Rest mit 4-8 C-Atomen, einen
über eine -O- bzw.

Brücke verbundenen
Polyether- bzw. Polyester-Rest oder eine

Gruppe, worin R
7 für einen ggfs. substituierten Alkylrest oder einen ggfs. substituierten Cycloalkylrest
steht;
Z für eine -COLOR
1 Gruppe, worin R
1 die vorstehend angegebene Bedeutung hat, oder
Z zusammen mit der Gruppe

mit X in der Bedeutung einer -OR
1 Gruppe und R
1 für Wasserstoff eine cyclische Anhydridgruppe
oder mit X in der Bedeutung einer Gruppe

eine cyclische Imidgruppe bildet, deren Stickstoff mit einem Rest R
1 mit der vorstehend angegebenen Bedeutung substituiert ist,
X' für eine

Gruppe oder eine entsprechende, quarternierte

* S
⊖ Gruppe,
für eine

Gruppe oder eine entsprechende, quarternierte

* S
⊖Gruppe,
worin R
2 für einen aliphatischen Rest, vorzugsweise einen Alkylenrest, oder einen aromatischen
Rest, vorzugsweise Arylenrest, steht, R
3, R
4 und R
5 gleich oder verschieden, einen Alkylrest, einen Arylrest oder Arylalkylenrest stehen,
und die Reste R
3 - R
5, die ggfs. mit einer funktionellen Gruppe, vorzugsweise einer Hydroxylgruppe, substituiert
sein können, und R
6, gleich oder verschieden, die Bedeutung einer der Reste von R
3- R
5 hat oder für Wasserstoff steht,
S
⊖ für den verbleibenden, anionischen Rest einer der nachstehend aufgeführten Alkylierungs-Verbindungen
(4'), vorzugsweise für ein Halogenid-Anion, besonders bevorzugt Chlorid, Bromid oder
Iodid, für ein Sulfat-Anion- oder Carboxylat-Anion steht,
oder
X' für eine endsprechende, versalzte

A
⊖ Gruppe oder eine
entsprechende, versalzte

* A
⊖ Gruppe steht, worin
R
2 die vorstehend angegebene Bedeutung hat,
R
3, R
4, R
5 und R
6 die vorstehend angegebene Bedeutung haben, wobei aber wenigstens einer der Reste
R
3 - R
5 für Wasserstoff steht, und
A
⊖ für den verbleibenden, anionischen Rest einer der nachstehend aufgeführten, zur Versalzung
eingesetzten Verbindungen (4) steht,
oder
X' in Bedeutung einer

Gruppe zusammen mit Z' als eine -COOR
1 Gruppe eine cyclische Imidgruppe bildet, deren Stickstoff mit der

Gruppe oder mit einer entsprechenden, quarternierten

* S
⊖ Gruppe oder mit einer entsprechenden, versalzten

* A
⊖ Gruppe substituiert ist,
worin die Reste R
3, R
4, R
5, A
⊖
und S
⊖ die vorstehend angegebene Bedeutung haben,
Y' für ein N-haltiges, heterocyclisches, basisches Radikal, vorzugsweise ein aromatisches,
wenigstens ein N-Atom und ggfs. weitere Heteroatome als Ringglieder enthaltendes basisches
Radikal oder für ein gesättigtes oder ungesättigtes cycloaliphatisches, wenigstens
ein N-Atom und ggfs. weitere Heteroatome als Ringglieder enthaltenes basisches Radikal,
Z', gleich oder verschieden von X', für eine Gruppierung mit der Bedeutung von X'
oder für eine -COOR
1 Gruppe steht, worin R
1 die vorstehend angegebene Bedeutung hat,
worin die Struktureinheiten IV bis VI ggfs. zumindest teilweise als mit mindestens
einer vorzugsweise oligomeren, wenigstens eine saure Gruppe aufweisenden, organischen
Verbindung (4) versalzen und/oder ggfs. zumindest teilweise als mit einer organischen
Alkylierungsverbindung (4') quaterniert vorliegen.
2. Eine Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Polyolkomponente (1) wenigstens ein kurzkettiges Polyol, vorzugsweise ein aliphatisches
Polyol mit 2 - 8 C-Atomen und mindestens zwei Hydroxylgruppen, vorzugsweise Ethylenglycol,
Butandiol, Hexandiol oder Glycerin, oder ein Polyalkylenoxid mit wenigstens zwei endständigen
Hydroxylgruppen ist und die Polyolkomponente (2) wenigstens ein Polyetherpolyol und/oder
ein Polyesterpolyol ist.
3. Eine Zusammensetzung nach Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass in den Struktureinheiten I bis VI
R für Wasserstoff oder einen Methyl- oder Ethyl-Rest steht,
X für eine -NH-R
1 Gruppe oder eine -OR
1 Gruppe steht, worin R
1 für Wasserstoff, einen Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen, einen Alkylenrest mit 1 bis
6 C-Atomen und einer OH-Gruppe, vorzugsweise als Endgruppe, oder einen Polyalkylenoxid-Rest
steht,
Y für einen ggfs. substituierten Phenyl-, Naphtyl-, Pyrrolidin-Rest, einen ε-Caprolactam
Rest, einen über eine -0- Brücke verbundenen Polyalkylenoxid- oder einen Acetat-Rest
steht,
Z für eine -COOR
1-Gruppe steht, worin R
1 die vorstehend angegebene Bedeutung hat, oder
Z zusammen mit der Gruppe

mit X in der Bedeutung einer -OR
1 Gruppe und R
1 für Wasserstoff eine cyclische Anhydridgruppierung
oder mit X in der Bedeutung einer Gruppe

eine cyclische Imidgruppierung bildet, deren Stickstoff mit einem Rest R
1 mit der vorstehend angegebenen Bedeutung substituiert ist,
X' für eine

Gruppe oder eine entsprechende, quaternierte

* S
⊖ Gruppe, für eine

Gruppe oder eine
entsprechende, quaternierte

* S
⊖ Gruppe steht,
worin R
2 für einen Alkylenrest mit 1 bis 6 C-Atomen,
R
3, R
4, R
5 oder R
6, gleich oder verschieden, für einen Alkylrest mit 1 - 3 C-Atomen oder einen Benzylrest
steht, wobei die Reste R
3 - R
5 ggfs. jeweils durch eine -OH Gruppe substituiert sein können,
S
⊖ für den verbleibenden, anionischen Rest einer der nachstehend aufgeführten Alkylierungs-Verbindungen
(4'), vorzugsweise für ein Halogenid-Anion, besonders bevorzugt Chlorid, Bromid oder
Iodid, für eine Sulfat-Anion- oder Carboxylat-Anion steht,
oder X' für eine entsprechende, versalzte

* A
⊖ Gruppe oder
eine entsprechende, versalzte

* A
⊖ Gruppe steht, worin
R2 die vorstehend angegebene Bedeutung hat,
R
3, R
4, R
5 und R
6 die vorstehend angegebene Bedeutung haben, wobei aber wenigstens einer der Reste
R
3 - R
5 für Wasserstoff steht, und
A
⊖ für den verbleibenden, anionischen Rest einer der nachstehend aufgeführten, zur Versalzung
eingesetzten Verbindungen (4) steht,
oder X' in der Bedeutung einer

Gruppe zusammen mit Z' als eine -COOR
1 Gruppe eine cyclische Imidgruppe bildet, deren Stickstoff mit der

Gruppe oder mit einer entsprechenden, quarternierten oder versalzten Gruppe substituiert
ist,
Y' für einen basischen, aliphatischen oder aromatischen, heterocyclischen Rest mit
5 - 10 Ringgliedern und wenigstens einem Stickstoffatom als Ringglied steht, vorzugsweise
für einen Imidazol-, Pyrrol-, Pyrazol-, Pyrimidin-, Purin-, Chinolin- oder Pyridin-Rest
steht;
Z', gleich oder verschieden von X', für eine Gruppierung mit der vorstehenden Bedeutung
für X' oder für eine -COOR
1 Gruppe, worin R
1 die vorstehend angegebene Bedeutung hat, steht,
worin die Struktureinheiten IV bis VI ggfs. als mit mindestens einer vorzugsweise
oligomeren, wenigstens eine saure Gruppe aufweisenden, organischen Verbindung (4)
vorzugsweise bis zu 75% versalzen und/oder ggfs. als mit wenigstens einer organischen
Alkylierungsverbindung (4') quarterniert vorliegen.
4. Eine Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil der Struktureinheiten IV-VI im nicht-versalzten bzw. nicht quarternierten
Zustand von 5 bis 95 Gew.%, bevorzugt von 15 bis 60 Gew.% und besonders bevorzugt
von 20 bis 45 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Copolymerisats (3), beträgt.
5. Eine Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Copolymerisat ein zahlengemitteltes Molekulargewicht von 1000 bis 250.000, vorzugsweise
2000 bis 25.000, besonders bevorzugt 2500 bis 10.000 g/mol aufweist.
6. Eine Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Copolymerisat einen statistischen, gradientenartigen oder blockartigen Aufbau
der copolymerisierten Struktureinheiten aufweist, der ggfs. Kammstrukturen umfasst.
7. Eine Zusammensetzung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Copolymerisat ein Diblockcopolymer oder Triblockcopolymer ist, bei dem sich vorzugsweise
die Menge der Struktureinheiten IV-VI in zwei benachbarten Blöcken um mindestens 5
Gew.% unterscheidet.
8. Eine Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Copolymerisat durch eine kontrollierte radikalische Polymerisation, vorzugsweise
durch Atom Transfer Radical Polymerization, Reversible Addition-Fragmentation Chain
Transfer Polymerization, durch kontrollierte radikalische Polymerisation in Gegenwart
von Nitroxylverbindungen als Polymerisationsregler, durch kontrollierte radikalische
Polymerisation mit Tetraphenylethan, durch kontrollierte radikalische Polymerisation
mit 1,1-Diphenylethen, durch kontrollierte radikalische Polymerisation mit Inifertem,
durch kontrollierte radikalische Polymerisation in Gegenwart von Thioketonen oder
durch kontrollierte radikalische Polymerisation in Gegenwart von Organokobaltkomplexen,
oder eine ionische Polymerisation hergestellt worden ist.
9. Eine Zusammensetzung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Copolymerisat durch Gruppentransferpolymerisation hergestellt worden ist.
10. Eine Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktureinheiten I-III des Copolymerisats durch Polymerisation von ethylenisch
ungesättigten Monomeren ausgewählt aus der Gruppe umfassend (Meth)acrylsäureester,
die ggfs. funktionelle Gruppen wie OH-Halogen-, Lacton- und/oder Epoxy-Gruppen aufweisen
oder sich von Polyethern ableiten können, (Meth)acrylsäureamide, ggfs. substituiertes
Styrol, Maleinsäure, deren Anhydrid, Halbester oder Diester, Maleinimide, Vinylgruppen
aufweisende, nicht basische Heterocyclen mit wenigstens einem N-Atom als Ringglied,
und Vinylester von Carbonsäuren erhalten worden sind und die Struktureinheiten IV-VI
des Copolymerisats durch Polymerisation von ethylenisch ungesättigten Monomeren ausgewählt
aus der Gruppe umfassend ethylenisch ungesättigten Monomeren, die Aminogruppen aufweisen,
und Vinylgruppen aufweisende, basische, vorzugsweise aromatischen Heterocyclen mit
wenigstens einem protonierbaren N-Atom als Ringglied, vorzugsweise wenigstens eine
Aminogruppe aufweisende (Meth)acrylate und (Meth)acrylamide, besonders bevorzugt wenigstens
eine Aminogruppe aufweisende C1-C6 Alkyl(meth)acrylate und wenigstens eine Aminogruppe
aufweisende (C1-C6)alkyl(meth)acrylamide, und 4-Vinylpyridin, 2-Vinylpyridin und Vinylimidazol,
und oxiranhaltigen, ethylenisch ungesättigten Monomeren, vorzugsweise Glycidylmethacrylat,
die mit entsprechenden, reaktiven Aminen umgesetzt werden, erhalten worden sind.
11. Eine Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Copolymerisat in flüssiger Form vorliegt.
12. Eine Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Copolymerisat mit mindestens einer, vorzugsweise mindestens oligomeren, organischen
Verbindung, die Carboxyl-, Sulfon-, Phosphon- und/oder Phosphorsäure-Gruppen aufweist,
zumindest partiell versalzen ist.
13. Eine Zusammensetzung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die säuregruppenhaltige, organische Verbindung ein Polyalkylenoxid, vorzugsweise
aus einem Ethylen- und/oder Propylenoxid mit vorzugsweise 3-15 wiederkehrenden Einheiten,
mit mindestens einer Carboxyl-, Sulfon-, Phosphon- oder Phosphorsäure-Gruppe, vorzugsweise
mit mindestens einer endständigen Carboxyl- und/oder Phosphorsäure-Gruppe, ist, wobei
das Polyalkylenoxid zusätzlich mit mindestens einer Fettsäure über eine Ester-Gruppierung
bzw. zusätzlich mit mindestens, einem C1- bis C24-Alkohol über eine Ether-Gruppierung
verbunden sein kann.
14. Eine Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1-13, dadurch gekennzeichnet, dass das Copolymerisat zur Quartemierung mit mindestens einer organischen Verbindung ausgewählt
aus der Gruppe umfassend ggfs. substituierte Alkylhalogenide, Dialkylsulfate und/oder
Epoxidverbindungen in Kombination mit Säuren umgesetzt worden ist.
15. Eine Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1-14, dadurch gekennzeichnet, dass das Vermittleradditiv aus einer Kombination aus einem zumindest partiell versalzten
Copolymerisat und aus einem zumindest partiell quarternierten Copolymerisat besteht.
16. Eine Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1-15, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest 5 Gew.% des Copolymerisats aus versalzten und/oder quarternierten Aminogruppen
aufweisenden Struktureinheiten bestehen.
17. Eine Zusammensetzung nach einem der Anprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung noch Hilfs- und Zusatzstoffe enthält, die vorzugsweise wenigstens
eine Verbindung ausgewählt aus der Gruppe umfassend Katalysatoren, Beschleuniger,
Kettenvemetzer, Verschäumungsmittel, Schaumstabilisatoren, Antischaummittel, Entlüfter,
Viskositätsreduzierer, Thixotropiermittel, Wärmestabilisatoren, Flammschutzmittel
ggfs. zusammen mit Oxidationsinhibitoren, Farbstoffe, Pigmente, organische oder anorganische
Füllstoffe, Netz- und Dispergiermittel, Prozessadditive, Haftvermittler, Trennmittel,
Weichmacher, Antistatika, Oxidationsstabilisatoren, Lösemittel sind.
18. Eine Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass, bezogen auf 100 Gew.% aus der Polyol-Komponente (1), der Polyol-Komponente (2) und
aus dem Copolymerisats (3), der Anteil der Komponente (1) von 1 bis 99 Gew.%, der
Anteil der Komponente (2) von 1 bis 99 Gew.% und der Anteil des Copolymerisats (3)
von 0,1 bis 10 Gew.%, vorzugsweise von 0,25 bis 5 Gew.% beträgt, wobei die Menge der
Komponenten (1)-(3) in Summe immer 100 Gew.% ergeben muss.
19. Eine Verwendung einer Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 18 zur Herstellung
von Polyurethanen, vorzugsweise zur Herstellung einer ungeschäumten oder geschäumten
Polyurethanmasse.
20. Eine Verwendung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung mit wenigstens einer organischen PolyisocyanatKomponente umgesetzt
wird.
21. Ein Verfahren zur Herstellung einer ungeschäumten oder geschäumten Polyurethanmasse,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1-18 mit mindestens einer organischen
Polyisocyanatverbindung in Gegenwart eines Katalysators umgesetzt wird.
22. Ein geschäumter oder ungeschäumter Polyurethanartikel erhältlich durch Umsetzung einer
Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 18 mit wenigstens einer organischen
Polyisocyanatkomponente.
1. A liquid composition having a storage-stable monophasicness, comprising
(1) an isocyanate-reactive polyol component,
(2) at least one further isocyanate-reactive polyol component, this polyol component
being inherently incompatible with the polyol component (1), and
(3) as compatibilizer additive at least one copolymer effectuating the monophasicness
between the polyol components (1) and (2),
wherein the copolymer may comprise the following structural units I to VI and is constructed
of at least one of the structural units I to III and of at least one of the structural
units IV to VI:

where
R represents hydrogen or an alkyl radical,
X represents an -OR
1 group or an

group, where
R
1 represents hydrogen, an alkyl radical, an alkenyl radical, an alkylene radical having
a functional group, a cycloalkyl radical, an aromatic radical, wherein each of these
radicals may optionally also be substituted, a polyether radical or polyester radical
or a polyether/polyester radical;
Y represents an optionally substituted, aromatic non-basic radical of 4-12 carbon
atoms which optionally has at least one heteroatom as ring member, a
lactam radical of 4-8 carbon atoms, a
polyether or polyester radical attached by an -O- or

bridge, or an

group, where
R
7 represents an optionally substituted alkyl radical or an optionally substituted cycloalkyl
radical;
Z represents a -COOR
1 group, where R
1 is as defined above, or
Z combines with the

group where X is an -OR
1 group and R
1 represents hydrogen to form a cyclic anhydride group or where X is an

group to form a cyclic imide group whose nitrogen is substituted with an R
1 radical as defined above,
X' represents an

group or a corresponding, quaternized

*S
⊖ group, represents an

group or a corresponding, quaternized

*S
⊖ group,
where R
2 represents an aliphatic radical, preferably an alkylene radical, or an aromatic radical,
preferably arylene radical,
R
3, R
4 and R
5 are the same or different and each represent an alkyl radical, an aryl radical or
arylalkylene radical, and the radicals R
3-R
5, which may optionally be substituted with a functional group, preferably a hydroxyl
group, and R
6, the same or different, has the meaning of one of R
3-R
5 or represents hydrogen,
S
⊖ represents the remaining, anionic radical of one of the hereinbelow recited alkylating
compounds (4'), preferably a halide anion and more preferably chloride, bromide or
iodide, or represents a sulfate anion or carboxylate anion,
or
X' represents a corresponding, salted

*A
⊖ group or a corresponding, salted

*A
⊖ group, where
R
2 is as defined above,
R
3, R
4, R
5 and R
6 are each as defined above, but at least one of R
3-R
5 represents hydrogen, and
A
⊖ represents the remaining, anionic radical of one of the hereinbelow recited salting
compounds (4),
or
X' as an

group combines with Z' as a -COOR
1 group to form a cyclic imide group whose nitrogen is substituted with the

group or with a corresponding, quaternized

*S
⊖ group or with a corresponding, *S
⊖ salted

*A
⊖ group,
where the radicals R
3, R
4, R
5, A
⊖ and S
⊖ are each as defined above,
Y' represents an N-containing, heterocyclic, basic free radical, preferably an aromatic
basic free radical containing at least one nitrogen atom and optionally further heteroatoms
as ring members, or represents a saturated or unsaturated cycloaliphatic basic free
radical containing at least one nitrogen atom and optionally further heteroatoms as
ring members,
Z', which is identical to or different from X', represents a grouping having the meaning
of X' or represents a -COOR
1 group, where R
1 is as defined above,
where the structural units IV to VI are optionally at least partly present as salted
with at least one preferably oligomeric organic compound (4) having at least one acidic
group and/or optionally at least partly present as quaternized with an organic alkylating
compound (4').
2. A composition according to Claim 1, characterized in that the polyol component (1) is at least one short-chain polyol, preferably an aliphatic
polyol of 2-8 carbon atoms and at least two hydroxyl groups, preferably ethylene glycol,
butanediol, hexanediol or glycerol, or a polyalkylene oxide having at least two terminal
hydroxyl groups, and the polyol component (2) is at least one polyether polyol and/or
a polyester polyol.
3. A composition according to Claim 1 or 2,
characterized in that in the structural units I to VI
R represents hydrogen or a methyl or ethyl radical,
X represents an -NH-R
1 group or an -OR
1 group, where R
1 represents hydrogen, an alkyl radical of 1 to 6 carbon atoms, an alkylene radical
having 1 to 6 carbon atoms and an OH group, preferably as end group, or represents
a polyalkylene oxide radical,
Y represents an optionally substituted phenyl, naphthyl or pyrrolidine radical, an
ε-caprolactam radical, a polyalkylene oxide radical attached via an -O- bridge, or
represents an acetate radical,
Z represents a -COOR
1 group, where R
1 is as defined above, or
Z combines with the

group where X is an -OR
1 group and R
1 represents hydrogen to form a cyclic anhydride grouping or where X is an

group to form a cyclic imide grouping whose nitrogen is substituted with an R
1 radical as defined above,
X' represents an

group or a corresponding, quaternized

*S
⊖ group, represents an

group or a corresponding, quaternized

group, where R
2 represents an alkylene radical having 1 to 6 carbon atoms,
R
3, R
4, R
5 or R
6 are the same or different and each represent an alkyl radical of 1-3 carbon atoms
or a benzyl radical, where the radicals R
3-R
5 may optionally each be substituted by an -OH group,
S
⊖ represents the remaining, anionic radical of one of the hereinbelow recited alkylating
compounds (4'), preferably a halide anion and more preferably chloride, bromide or
iodide, or represents a sulfate anion or carboxylate anion,
or X' represents a corresponding, salted

*A
⊖ group or a corresponding, salted

*A
⊖ group, where
R
2 is as defined above,
R
3, R
4, R
5 and R
6 are each as defined above, but at least one of R
3-R
5 represents hydrogen, and
A
⊖ represents the remaining, anionic radical of one of the hereinbelow recited salting
compounds (4),
or X' as an

group combines with Z' as a -COOR
1 group to form a cyclic imide group whose nitrogen is substituted with the

group or with a corresponding, quaternized or salted group,
Y' represents a basic, aliphatic or aromatic, heterocyclic radical having 5-10 ring
members and at least one nitrogen atom as ring member, and preferably represents an
imidazole, pyrrole, pyrazole, pyrimidine, purine, quinoline or pyridine radical;
Z', which is identical to or different from X', represents a grouping having the above
meaning of X' or represents a -COOR
1 group, where R
1 is as defined above,
where the structural units IV to VI are optionally present as preferably up to 75%
salted with at least one preferably oligomeric organic compound (4) having at least
one acidic group and/or optionally present as quaternized with at least one organic
alkylating compound (4').
4. A composition according to any one of Claims 1 to 3, characterized in that the proportion of structural units IV-VI in the non-salted and/or non-quaternized
state is from 5% to 95% by weight, preferably from 15% to 60% by weight and more preferably
from 20% to 45% by weight, based on the total weight of copolymer (3).
5. A composition according to any one of Claims 1 to 4, characterized in that the copolymer has a number-averaged molecular weight of 1000 to 250 000, preferably
2000 to 25 000 and more preferably 2500 to 10 000 g/mol.
6. A composition according to any one of Claims 1 to 5, characterized in that the copolymer has a random, gradientlike or blocklike construction of copolymerized
structural units which optionally comprises comb structures.
7. A composition according to Claim 6, characterized in that the copolymer is a diblock copolymer or triblock copolymer in which the amount of
structural units IV-VI in two adjacent blocks preferably differs by at least 5% by
weight.
8. A composition according to any one of Claims 1 to 7, characterized in that the copolymer is produced by a controlled free-radical polymerization, preferably
by atom transfer radical polymerization, reversible addition-fragmentation chain transfer
polymerization, by controlled free-radical polymerization in the presence of nitroxyl
compounds as polymerization regulators, by controlled free-radical polymerization
with tetraphenylethane, by controlled free-radical polymerization with 1,1-diphenylethene,
by controlled free-radical polymerization with iniferters, by controlled free-radical
polymerization in the presence of thioketones or by controlled free-radical polymerization
in the presence of organocobalt complexes, or an ionic polymerization.
9. A composition according to Claim 8, characterized in that the copolymer is produced by group transfer polymerization.
10. A composition according to any one of Claims 1-9, characterized in that the structural units I-III of the copolymer are obtained by polymerization of ethylenically
unsaturated monomers selected from the group comprising (meth)acrylic esters which
may optionally have functional groups such as OH, halogen, lactone and/or epoxy groups
or derive from polyethers, (meth)acrylamides, optionally substituted styrene, maleic
acid, maleic acid anhydride, maleic acid monoesters, maleic acid diesters, maleimides,
vinyl-containing, non-basic heterocycles having at least one nitrogen atom as a ring
member, and vinyl esters of carboxylic acids and the structural units IV-VI of the
copolymer are obtained by polymerization of ethylenically unsaturated monomers selected
from the group comprising ethylenically unsaturated monomers having amino groups,
and vinyl-containing basic, preferably aromatic heterocycles having at least one protonatable
nitrogen atom as ring member, preferably (meth)acrylates and (meth)acrylamides having
at least one amino group, more preferably C1-C6 alkyl (meth)acrylates having at least
one amino group and (C1-C6)alkyl(meth)acrylamides having at least one amino group,
and 4-vinylpyridine, 2-vinylpyridine and vinylimidazole, and oxirane-containing, ethylenically
unsaturated monomers, preferably glycidyl methacrylate, which are reacted with appropriate,
reactive amines.
11. A composition according to any one of Claims 1 to 10, characterized in that the copolymer is in liquid form.
12. A composition according to any one of Claims 1 to 11, characterized in that the copolymer is at least partially salted with at least one, preferably at least
oligomeric, organic compound having carboxyl, sulfonic, phosphonic and/or phosphoric
acid groups.
13. A composition according to Claim 12, characterized in that the organic compound containing an acid group is a polyalkylene oxide, preferably
formed from an ethylene and/or propylene oxide having preferably 3-15 recurring units,
having at least one carboxyl, sulfonic, phosphonic or phosphoric acid group, preferably
having at least one terminal carboxyl and/or phosphoric acid group, wherein the polyalkylene
oxide may be additionally bonded to at least one fatty acid via an ester grouping
and/or additionally to at least one C1 to C24 alcohol via an ether grouping.
14. A composition according to any one of Claims 1-13, characterized in that the copolymer is quaternized by reaction with at least one organic compound selected
from the group comprising optionally substituted alkyl halides, dialkyl sulfates and/or
epoxy compounds combined with acids.
15. A composition according to any one of Claims 1-14, characterized in that the compatibilizer additive consists of a combination of an at least partially salted
copolymer and of an at least partially quaternized copolymer.
16. A composition according to any one of Claims 1-15, characterized in that at least 5% by weight of the copolymer consists of salted and/or quaternized amino-containing
structural units.
17. A composition according to any one of Claims 1 to 16, characterized in that the composition further contains auxiliaries and addition agents which are preferably
at least one compound selected from the group comprising catalysts, accelerants, chain
crosslinkers, foaming agents, foam stabilizers, antifoams, deaerators, viscosity reducers,
thioxotroping agents, heat stabilizers, flame retardants optionally together with
oxidation inhibitors, dyes, pigments, organic or inorganic fillers, wetting and dispersing
agents, process additives, adhesion promoters, release agents, plasticizers, antistats,
oxidation stabilizers, solvents.
18. A composition according to any one of Claims 1 to 17, characterized in that, based on 100% by weight formed from polyol component (1), polyol component (2) and
copolymer (3), the proportion of component (1) is from 1% to 99% by weight, the proportion
of component (2) is from 1% to 99% by weight and the proportion of copolymer (3) is
from 0.1% to 10% by weight, preferably from 0.25% to 5% by weight, subject to the
proviso that the amount of components (1)-(3) must always sum to 100% by weight.
19. A use of a composition according to any one of Claims 1 to 18 for production of polyurethanes,
preferably for producing a foamed or unfoamed polyurethane mass.
20. A use according to Claim 19, characterized in that the composition is reacted with at least one organic polyisocyanate component.
21. A process for producing a foamed or unfoamed polyurethane mass, characterized in that a composition according to any one of Claims 1-18 is reacted with at least one organic
polyisocyanate compound in the presence of a catalyst.
22. A foamed or unfoamed polyurethane article obtainable by reacting a composition according
to any one of Claims 1 to 18 with at least one organic polyisocyanate component.
1. Composition liquide présentant un caractère monophasique stable au stockage, comprenant
(1) un composant polyol réactif avec un isocyanate
(2) au moins un autre composant polyol réactif avec un isocyanate, incompatible en
soi avec le composant polyol (1) et
(3) en tant qu'additif inducteur au moins un copolymérisat induisant le caractère
monophasique entre les composants polyols (1) et (2),
le copolymérisat comprenant les motifs structuraux I à IV suivants et étant constitué
d'au moins l'un des motifs structuraux I à III et d'au moins l'un des motifs structuraux
IV à VI :

dans lesquels
R représente un atome d'hydrogène ou un radical alkyle,
X représente un groupe -OR
1 ou un groupe

où
R
1 représente un atome d'hydrogène, un radical alkyle, un radical alcényle, un radical
alkylène comportant un groupe fonctionnel, un radical cycloalkyle, un radical aromatique,
chacun de ces radicaux pouvant éventuellement être également substitué, un radical
polyéther ou un radical polyester ou un radical polyéther-polyester ;
Y représente un radical aromatique non basique ayant de 4 à 12 atomes de carbone,
éventuellement substitué, comportant éventuellement au moins un hétéroatome en tant
que chaînon formant le cycle, un
radical lactame ayant de 4 à 8 atomes de carbone, un
radical polyéther ou polyester relié par un pont
-O- ou

ou un groupe

où
R
7 représente un radical alkyle éventuellement substitué ou un radical cycloalkyle éventuellement
substitué ;
Z représente un groupe -COOR
1, dans lequel R
1 a la signification donnée précédemment, ou
Z conjointement avec le group

dans lequel X a la signification d'un groupe -OR
1 et R
1 représente un atome d'hydrogène, forme un groupe anhydride cyclique,
ou dans lequel X a la signification d'un groupe

forme un groupe imido cyclique, dont l'atome d'azote est substitué par un radical
R
1 ayant la signification donnée précédemment,
X' représente un groupe

ou un groupe

*S
⊖ quaternisé correspondant, représente un groupe

ou un groupe

*S
⊖ quaternisé correspondant,
où R
2 représente un radical aliphatique, de préférence un radical alkylène, ou un radical
aromatique, de préférence un radical arylène, R
3, R
4 et R
5, identiques ou différents, représentent un radical alkyle, un radical aryle ou un
radical arylalkylène, et les radicaux R
3 - R
5 peuvent éventuellement être substitués par un groupe fonctionnel, de préférence un
groupe hydroxy, et R
6, le même ou différent, a la signification de l'un des radicaux de R
3 - R
5 ou représente un atome d'hydrogène,
S
⊖ représente le radical anionique restant de l'un des composés d'alkylation (4') indiqués
ci-après, de préférence un anion halogénure, de façon particulièrement préférée chlorure,
bromure ou iodure, un anion sulfate ou un anion carboxylate,
ou
X' représente un groupe

*A
⊖ salifié correspondant ou un groupe

*A
⊖ salifié correspondant, où
R
2 a la signification donnée précédemment,
R
3, R
4, R
5 et R
6 ont la signification donnée précédemment, mais au moins l'un des radicaux R
3-R
5 représente un atome d'hydrogène, et
A
⊖ représente le radical anionique restant de l'un des composés (4) utilisés pour la
salification, indiqués ci-après,
ou
X' dans la signification d'un groupe

forme conjointement avec Z' en tant qu'un groupe -COOR
1 un groupe imido cyclique, dont l'atome d'azote est substitué par le groupe

ou par un groupe

*S
⊖ quaternisé correspondant ou par un groupe

*A
⊖ salifié correspondant,
les radicaux R
3, R
4, R
5, A
⊖ et S
⊖ ayant la signification donnée précédemment,
Y' représente un radical hétérocyclique azoté basique, de préférence un radical basique
aromatique contenant au moins un atome d'azote et éventuellement d'autres hétéroatomes
en tant que chaînons formant le cycle, ou représente un radical basique cycloaliphatique
saturé ou insaturé, contenant au moins un atome d'azote et éventuellement d'autres
hétéroatomes en tant que chaînons formant le cycle,
Z', identique à ou différent de X', représente un groupement ayant la signification
de X' ou un groupe -COOR
1, dans lequel R
1 a la signification indiquée précédemment,
où les motifs structuraux IV à VI sont présents éventuellement au moins partiellement
salifiés par au moins un composé organique (4) de préférence oligomère, comportant
au moins un groupe acide et/ou éventuellement au moins partiellement quaternisés avec
un composé organique d'alkylation (4').
2. Composition selon la revendication 1, caractérisée en ce que le composant polyol (1) est au moins un polyol à courte chaîne, de préférence un
polyol aliphatique ayant 2 - 8 atomes de carbone et comportant au moins deux groupes
hydroxy, de préférence l'éthylèneglycol, le butanediol, l'hexanediol ou le glycérol,
ou un polyoxyalkylène comportant au moins deux groupes hydroxy en bout de chaîne,
et le composant polyol (2) est au moins un polyétherpolyol et/ou un polyesterpolyol.
3. Composition selon la revendication 1 ou 2,
caractérisée en ce que dans les motifs structuraux I à VI
R représente un atome d'hydrogène ou un radical méthyle ou éthyle,
X représente un groupe -NH-R
1 ou un groupe -OR
1, où R
1 représente un atome d'hydrogène, un radical alkyle ayant de 1 à 6 atomes de carbone,
un radical alkylène ayant de 1 à 6 atomes de carbone et comportant un groupe OH, de
préférence en tant que groupe terminal, ou un radical polyoxyalkylène,
Y représente un radical phényle, naphtyle, pyrrolidine, éventuellement substitué,
un radical

-caprolactame, un radical polyoxyalkylène relié par un pont -O-, ou un radical acétate,
Z représente un groupe -COOR
1, dans lequel R
1 a la signification donnée précédemment, ou
Z conjointement avec le groupe

dans lequel X
a la signification d'un groupe -OR
1 et R
1 représente un atome d'hydrogène, forme un groupement anhydride cyclique,
ou dans lequel X a la signification d'un groupe

forme un groupement imido cyclique, dont l'atome d'azote est substitué par un radical
R
1 ayant la signification donnée précédemment,
X' représente un groupe

ou un groupe

*S
⊖ quaternisé correspondant représente un groupe

ou un groupe

*S
⊖ quaternisé correspondant,
où R
2 représente un radical alkylène ayant de 1 à 6 atomes de carbone,
R
3, R
4, R
5 ou R
6, identiques ou différents, représentent un radical alkyle ayant de 1 à 3 atomes de
carbone ou un radical benzyle, les radicaux R
3 - R
5 pouvant éventuellement être substitués chacun par un groupe -OH,
S
⊖ représente le radical anionique restant de l'un des composés d'alkylation (4') indiqués
ci-après, de préférence un anion halogénure, de façon particulièrement préférée chlorure,
bromure ou iodure, un anion sulfate ou un anion carboxylate,
ou X' représente un groupe

*A
⊖ salifié correspondant ou un groupe

*A
⊖ salifié correspondant, où
R
2 a la signification donnée précédemment,
R
3, R
4, R
5 et R
6 ont la signification donnée précédemment, mais au moins l'un des radicaux R
3-R
5 représente un atome d'hydrogène, et
A
⊖ représente le radical anionique restant de l'un des composés (4) utilisés pour la
salification, indiqués ci-après,
ou X' dans la signification d'un groupe

forme conjointement avec Z' en tant qu'un groupe -COOR
1 un groupe imido cyclique, dont l'atome d'azote est substitué par le groupe

ou par un groupe quaternisé ou salifié correspondant,
Y' représente un radical hétérocyclique basique, aliphatique ou aromatique ayant de
5 à 10 chaînons formant le cycle et comportant au moins un atome d'azote en tant que
chaînon formant le cycle, de préférence un radical imidazole, pyrrole, pyrazole, pyrimidine,
purine, quinoléine ou pyridine ;
Z', identique à ou différent de X', représente un groupement ayant la signification
indiquée précédemment pour X' ou un groupe -COOR
1, dans lequel R
1 a la signification indiquée précédemment,
où les motifs structuraux IV à VI se trouvent éventuellement salifiés de préférence
à raison de jusqu'à 75 % par au moins un composé organique (4) de préférence oligomère,
comportant au moins un groupe acide et/ou éventuellement quaternisés avec au moins
un composé organique d'alkylation (4').
4. Composition selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que la proportion des motifs structuraux IV-VI à l'état non salifié ou non quaternisé
vaut de 5 à 95 % en poids, de préférence de 15 à 60 % en poids et de façon particulièrement
préférée de 20 à 45 % en poids, par rapport au poids total du copolymérisat (3).
5. Composition selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisée en ce que le copolymérisat présente une masse moléculaire moyenne en nombre de 1 000 à 250
000, de préférence de 2 000 à 25 000, de façon particulièrement préférée de 2 500
à 10 000 g/mole.
6. Composition selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisée en ce que le copolymérisat présente une structure statistique, de type gradient ou séquencée
des motifs structuraux copolymérisés, qui comprend éventuellement des structures en
peigne.
7. Composition selon la revendication 6, caractérisée en ce que le copolymérisat est un copolymère diséquencé ou copolymère triséquencé, dans lequel
la quantité des motifs structuraux IV-VI dans deux séquences voisines diffère de préférence
d'au moins 5 % en poids.
8. Composition selon l'une quelconque des revendications 1 à 7, caractérisée en ce que le copolymérisat a été produit par une polymérisation radicalaire contrôlée, de préférence
par Atom Transfer Radical Polymerization, Reversible Addition-Fragmentation Chain
Transfer Polymerization, par polymérisation radicalaire contrôlée en présence de composés
nitroxyle en tant que régulateurs de polymérisation, par polymérisation radicalaire
contrôlée avec du tétraphényléthane, par polymérisation radicalaire contrôlée avec
du 1,1-diphényléthène, par polymérisation contrôlée avec des iniferters, par polymérisation
radicalaire contrôlée en présence de thiocétones ou par polymérisation radicalaire
contrôlée en présence de complexes organocobaltiques, ou une polymérisation ionique.
9. Composition selon la revendication 8, caractérisée en ce que le copolymérisat a été produit par polymérisation par transfert de groupes.
10. Composition selon l'une quelconque des revendications 1 à 9, caractérisée en ce que les motifs structuraux I-III du copolymérisat ont été obtenus par polymérisation
de monomères à insaturation éthylénique choisis dans le groupe comprenant des esters
d'acide (méth)acrylique qui éventuellement comportent des groupes fonctionnels tels
que des groupes OH, halogéno, lactone et/ou époxy ou peuvent dériver de polyéthers,
des (méth)acrylamides, le styrène éventuellement substitué, l'acide maléique, son
anhydride, ses hémiesters ou diesters, des maléimides, des hétérocycles non basiques
comportant au moins un atome d'azote en tant que chaînon formant le cycle, qui comportent
des groupes vinyle, et des esters vinyliques d'acides carboxyliques, et les motifs
structuraux IV-VI du copolymérisat ont été obtenus par polymérisation de monomères
à insaturation éthylénique choisis dans le groupe comprenant des monomères à insaturation
éthylénique qui comportent des groupes amino, et des hétérocycles basiques, de préférence
aromatiques, comportant au moins un atome d'azote susceptible d'être protoné en tant
que chaînon formant le cycle, qui comportent des groupes vinyle, des (méth)acrylates
et (méth)acrylamides comportant de préférence au moins un groupe amino, de façon particulièrement
préférée des (méth)acrylates d'alkyle en C1-C6 comportant au moins un groupe amino et des alkyl (C1-C6) (méth)acrylamides comportant au moins un groupe amino, et la 4-vinylpyridine, la
2-vinylpyridine et le vinylimidazole, et des monomères à insaturation éthylénique
contenant un oxirane, de préférence le méthacrylate de glycidyle , qui sont mis en
réaction avec des amines réactives correspondantes.
11. Composition selon l'une quelconque des revendications 1 à 10, caractérisée en ce que le copolymérisat se trouve sous forme liquide.
12. Composition selon l'une quelconque des revendications 1 à 11, caractérisée en ce que le copolymérisat est au moins partiellement salifié par au moins un composé organique
de préférence au moins oligomère, qui comporte des groupes carboxy, sulfo, phosphono
et/ou phosphoryle.
13. Composition selon la revendication 12, caractérisée en ce que le composé organique contenant des groupes acides est un polyoxyalkylène, de préférence
à base d'un oxyde d'éthylène et/ou de propylène comportant de préférence 3-15 motifs
répétitifs, comportant au moins un groupe carboxy, sulfo, phosphono ou phosphoryle,
de préférence comportant au moins un groupe carboxy et/ou phosphoryle en bout de chaîne,
le polyoxyalkylène pouvant être lié en outre à au moins un acide gras par un groupement
ester ou en outre à au moins un alcool en C1-C24 par un groupement éther.
14. Composition selon l'une quelconque des revendications 1 à 13, caractérisée en ce que pour la quaternisation on a fait réagir le copolymérisat avec au moins un composé
organique choisi dans le groupe comprenant des halogénures d'alkyle, sulfates de dialkyle
et/ou composés époxy, éventuellement substitués, en association avec des acides.
15. Composition selon l'une quelconque des revendications 1 à 14, caractérisée en ce que l'additif inducteur consiste en une association d'un copolymérisat au moins partiellement
salifié et d'un copolymérisat au moins partiellement quaternisé.
16. Composition selon l'une quelconque des revendications 1 à 15, caractérisée en ce qu'au moins 5 % en poids du copolymérisat consistent en des motifs structuraux comportant
des groupes amino salifiés et/ou quaternisés.
17. Composition selon l'une quelconque des revendications 1 à 16, caractérisée en ce que la composition contient encore des adjuvants et additifs qui de préférence consistent
au moins en un composé choisi dans le groupe comprenant des catalyseurs, des accélérateurs,
des agents de réticulation de chaînes, des agents de moussage, des stabilisants de
mousse, des antimousses, des agents de désaération, des réducteurs de viscosité, des
agents de thixotropie, des stabilisants thermiques, des agents ignifuges éventuellement
conjointement avec des antioxydants, des colorants, des pigments, des charges organiques
ou inorganiques, des dispersants et agents mouillants, des additifs de processus,
des promoteurs d'adhérence, des agents de démoulage, des plastifiants, des agents
antistatiques, des stabilisants vis-à-vis de l'oxydation, des solvants.
18. Composition selon l'une quelconque des revendications 1 à 17, caractérisée en ce que par rapport à 100 % en poids du composant polyol (1), du composant polyol (2) et
du copolymérisat (3), la proportion du composant (1) vaut de 1 à 99 % en poids, la
proportion du composant (2) vaut de 1 à 99 % en poids et la proportion du copolymérisat
(3) vaut de 0,1 à 10 % en poids, de préférence de 0,25 à 5 % en poids, la quantité
des composants (1)-(3) devant toujours donner au total 100 % en poids.
19. Utilisation d'une composition selon l'une quelconque des revendications 1 à 18, pour
la production de polyuréthanes, de préférence pour la production d'une matière polyuréthane
transformée en mousse ou non transformée en mousse.
20. Utilisation selon la revendication 19, caractérisée en ce qu'on fait réagir la composition avec au moins un composant polyisocyanate organique.
21. Procédé pour la préparation d'une matière polyuréthane transformée en mousse ou non
transformée en mousse, caractérisé en ce qu'on fait réagir une composition selon l'une quelconque des revendications 1 à 18 avec
au moins un composé polyisocyanate organique en présence d'un catalyseur.
22. Article en polyuréthane transformé en mousse ou non transformé en mousse, pouvant
être obtenu par mise en réaction d'une composition selon l'une quelconque des revendications
1 à 18 avec au moins un composant polyisocyanate organique.