[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Material abtragenden Bearbeiten
von verlegten Schienen im Gleis mit einem schienengebundenen, ein Fahrgestell und
wenigstens zwei Achsen mit wenigstens je zwei Schienenreifen aufweisenden Trägerfahrzeug
und wenigstens einem in dem Trägerfahrzeug angeordneten, ein Bearbeitungswerkzeug
zum Material abtragenden Bearbeiten einer Schiene aufweisenden Bearbeitungsaggregat.
[0002] Die Bearbeitung der Schienenkopfoberfläche zum Entfernen von Wellen und Rissen erfolgt
heute häufig im Gleis durch Material abtragende Bearbeitung. Für ein Beseitigen gröberer
Schäden werden dabei häufig mobile Schienenfräsen eingesetzt. Diese bestehen aus einem
oder mehreren in Fräsaggregaten angeordneten, motorisch angetriebene Fräsrädern, die
zwischen den Drehgestellen einer Spezial-Lokomotive montiert sind, und von dieser
langsam über die Schienen bewegt werden und über eine, im Werkzeugmaschinenbau übliche
Zustellung, nämlich typischerweise über Linearachsen in mindestens zwei Richtungen,
angetrieben über Spindeln, in Vertikal- und Querrichtung an die Schiene herangeführt
bzw. gegen diese zugestellt werden. Ein System von Tastern und Gleitkufen "erfühlt"
dabei die Position der Schiene (Fahrkante und Fahrfläche) und ermöglicht mittels einer
elektronischen Regelung eine genaue Steuerung der Zustellung und des Antriebes der
Fräsräder und somit des gewünschten Fräsabtrags.
[0003] Bei dieser bekannten Verfahrensweise entstehen unter anderem folgende Herausforderungen
und Probleme:
Anders als bei einem starren und fixierten Maschinenbett bei einer stationären Werkzeugmaschine
"schwimmt" die gesamte Fräse im Gleis. Aus lauftechnischen Gründen müssen die Achsen
der Lokomotive ein Spurspiel von ca. 2 cm aufweisen. Während die Achsen - und somit
die gesamte Lokomotive und damit auch die Aufhängung der Fräsaggregate - also Querbewegung
beim Arbeiten vollführen, muss ein System aus Sensoren, z.B. den oben erwähnten Schienentastern,
entsprechenden Stellantrieben und einer elektronischen Regelung die Fräserköpfe immer
präzise relativ zur Schiene positionieren.
[0004] Beim Arbeiten in Gleisbögen, die teilweise noch überhöht ausgeführt sind, neigen
die Drehgestelle der Lokomotive dazu, sich im Rahmen ihres Querspiels im Gleis um
die Hochachse zu verdrehen, sich also leicht diagonal im Gleis auszurichten, bis die
Spurkränze der Räder an der Fahrkante anlaufen und daran reiben. Dies wird als Spießgang
bezeichnet. Bei den langsamen Vorschubgeschwindigkeiten im Arbeitsbetrieb besteht
dabei eine Tendenz zum Aufklettern. Dies geht zwar nicht so weit, dass die Maschine
entgleist, sie kann aber ruckartige Rutschbewegungen ausführen, die von der Regelung
der Fräsaggregate nicht schnell genug ausgeglichen werden, so dass die Fräserköpfe
in die Schiene tief einfräsen und sie beschädigen. Um dies zu verhindern, müssen mobile
Fräsmaschinen mit einer Lenkhilfe ausgerüstet werden, die ein Anlaufen der Spurkränze
verhindern hilft. Diese Lenkhilfe ist wiederum ein aufwendiges, elektronisch gesteuertes
System, das den Verlauf des Gleises erkennen muss und die Drehgestelle durch einen
Stellantrieb in die richtige Richtung verdreht.
[0005] Zudem ergeben sich widersprüchliche Anforderungen: Im Arbeitsbetrieb müssen das Fahrwerk
der Lokomotive und ihr Rahmen einerseits möglichst starr sein, damit die rotierenden
Fräswerkzeuge die Lokomotive, bzw. ihren Rahmen nicht zum Schwingen anregen, was wiederum
das Fräsbild beeinträchtigen würde und die Einhaltung der geforderten sehr engen Toleranzen
für die bearbeitete Schiene erschwert oder verhindert. Andererseits muss die Lokomotive
für die Transportfahrt mit hoher Geschwindigkeit wiederum aus lauftechnischen Gründen
und wegen der Anforderungen an den Komfort für den Lokführer ein gefedertes Fahrwerk
aufweisen. Um diese entgegengesetzten Anforderungen zu erfüllen, muss beim Umschalten
auf den Arbeitsbetrieb die Federung blockiert werden. Außerdem muss der Lokkasten
sehr steif und damit aufwendig ausgeführt sein.
[0006] Um ein hochwertiges Bearbeitungsergebnis zu erzielen, muss beim Fräsen, aber auch
bei einer anderen mit ähnlicher Maschine durchgeführten Material abtragenden Bearbeitung
(z.B. Schleifen) der Vorschub über das Gleis sehr konstant erfolgen. Andernfalls variiert
die Spanstärke und die Schnittkraft, was zu Schwingungen und Schlägen führen kann.
Anders als bei einer stationären Fräsmaschine, wo das Fräsbett mittels Spindeln formschlüssig
und hochpräzise bewegt wird, erfolgt der Vorschub bei mobilen Schienenfräsen über
den Kraftschluss der Räder. Der Vortrieb wird über das Antriebssystem der Lokomotive
erreicht. Wegen des begrenzten Reibkoeffizienten einer Stahl-auf-Stahl Rad-Schiene-Paarung
sind deshalb hohe Achslasten erforderlich. Außerdem muss die Lokomotive einerseits
für den Arbeitsbetrieb sehr langsam (und sehr präzise langsam) fahren können, andererseits
muss sie für die Transportfahrt auch hohe Geschwindigkeiten erzielen können. Hierzu
ist ein Schaltgetriebe erforderlich.
[0007] Diese oben in der Hauptsache für mobile Schienenfräsen geschilderten, gleichermaßen
aber auch für andere Verfahren zum Material abtragenden Bearbeiten von Schienen im
Gleis mit gleichartig gestalteten Maschinen bestehenden Probleme sollen mit der Erfindung
überwunden und es soll eine vereinfachte und zuverlässig arbeitende Vorrichtung zum
Material abtragenden Bearbeiten von Schienen im Gleis angegeben werden.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung zum Material abtragenden
Bearbeiten von verlegten Schienen im Gleis mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Vorteilhafte Weiterbildung einer solchen Vorrichtung sind in den abhängigen Ansprüchen
2 bis 15 aufgezeigt.
[0009] Der erfindungswesentliche Gedanke manifestiert sich in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
darin, dass anders als im Stand der Technik, in welcher der Antrieb eines Trägerfahrzeuges,
auf dem ein Bearbeitungsaggregat angeordnet ist, sowohl für die Transportfahrt als
auch und insbesondere zum Vortrieb des Trägerfahrzeuges im Bearbeitungsmodus, also
bei der Bearbeitung der Schienen verwendet wurde, hier das wenigstens ein Bearbeitungsaggregat
selbst angetrieben wird. Dazu ist es mit Schienenrädern versehen, von denen wenigstens
eines ein angetriebenes Schienenrad ist. Durch diese Maßnahme muss nun nicht mehr
bei der Bearbeitung der Schienen das Trägerfahrzeug mit einem eigenen Antrieb bewegt
werden, vielmehr ist es das Bearbeitungsaggregat, welches angetrieben wird und über
eine in Gleislängsrichtung wirkende Kopplung, mit der es an das Fahrgestell des Trägerfahrzeuges
ankoppelbar ist, das Trägerfahrzeug selbst mit bewegt, gleichermaßen über das Gleis
schiebt. Dabei ist das Bearbeitungsaggregat insbesondere mit dem Trägerfahrzeug nicht
starr verbunden, sondern bildet eine eigene Einheit, die mit dem Trägerfahrzeug elastisch
koppelbar ist, um so den Vortrieb auch für das Trägerfahrzeug zu besorgen, der im
Bearbeitungsmodus allein von dem Antrieb des Bearbeitungsaggregates besorgt wird.
Die Kopplung wirkt ferner mit Vorteil nur in Gleislängsrichtung, nicht aber quer dazu,
so dass Relativbewegungen zwischen dem Bearbeitungsaggregat und dem Trägerfahrzeug
in letztgenannter Richtung möglich sind.
[0010] Da das Bearbeitungsaggregat wesentlich kleiner und leichter gestaltet werden kann
als ein vollständiges Fahrzeug, kann dieses auch mit geringerem Versteifungsaufwand
so gestaltet werden, dass es eine vibrationsfreie und spurgetreue Fortbewegung über
die Schiene ermöglicht, insbesondere das Bearbeitungswerkzeug entsprechend sicher
auf Spur hält. Das Bearbeitungsaggregat ist dabei vorzugsweise mit einem eigenen Fahrgestell
ausgestattet, welches allein im Bearbeitungsbetrieb die Last des Vortriebes trägt
und wegen der nur geringen Fahrgeschwindigkeit und des nicht erforderlichen Komforts
ungefedert und damit steif ausgebildet werden kann. Das Fahrwerk und der Rahmen des
Trägerfahrzeuges, welches insbesondere ein nicht angetriebenes Fahrzeug, z.B. auf
Basis eines herkömmlichen Eisenbahnwaggons, sein kann, können ganz konventionell ausgeführt
sein, da ihre Steifigkeit und Federung auf das Rollverhalten des eigenangetriebenen
Bearbeitungsaggregates keinen Einfluss haben. So kann ein gutes Fräsergebnis ohne
ein aufwendiges Schienenfahrwerk für das gesamte Trägerfahrzeug erreicht werden.
[0011] Ferner muss der Antrieb für das Bearbeitungsaggregat nur für den langsamen Antrieb
im Bearbeitungsmodus ausgelegt sein mit einem festen Getriebe für einen hochpräzisen
Vorschub. Damit entfällt das Erfordernis für ein Schaltgetriebe, der Antrieb kann
insgesamt auf diese besonderen Anforderungen optimiert und damit das Fahrverhalten
der Vorrichtung im Bearbeitungsmodus verbessert werden.
[0012] Wenn das Trägerfahrzeug, wie in Anspruch 6 angegeben, ein gezogenes Fahrzeug in Form
eines nicht angetriebenen Waggons ist, so ergibt sich der Vorteil, dass diese nur
in der langsamen Betriebsfahrt im Baugleis und dann auch nur indirekt (angetrieben
über das Bearbeitungsaggregat) selbst fahrend ist. Aus diesem Grund benötigt er kein
Zugsicherungssystem (z.B. "PZB", "INDUSI"), was zu einer Kosteneinsparung führt. Auch
ist der Kauf oder die Miete einer in Serie hergestellten Zugmaschine, z.B. einer Lokomotive,
für den Transportbetrieb des Trägerfahrzeuges kostengünstiger als die Spezialentwicklung
eines selbstfahrenden Systems.
[0013] Mit Vorteil kann das Bearbeitungsaggregat in einer Position in einem mittleren Bereich
des Trägerfahrzeuges zwischen den wenigstens zwei Achsen angeordnet sein. In einem
solchen Bereich ist in der Regel an dem Trägerfahrzeug der größte verfügbare Raum,
so dass dort bequem entsprechende Bearbeitungsaggregate angeordnet werden können,
z.B. auch zwei oder mehr solcher Aggregate hintereinander (vgl. hierzu auch Anspruch
15).
[0014] Mit Vorteil weist die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Hubeinrichtung zum Anheben
und Absenken des Bearbeitungsaggregats relativ zu dem Trägerfahrzeug auf, um das Bearbeitungsaggregat
für einen Bearbeitungsbetrieb in das Gleis und auf die Schiene abzusenken bzw. für
den Transportbetrieb aus dem Gleis und von der Schiene abzuheben. Ein Transportbetrieb
ist dabei ein solcher Betrieb, bei dem die Vorrichtung von einem Lagerort zu einem
Einsatzort verlegt wird, typischerweise in schneller Fahrt, oder eine Verlegung von
einem Einsatzort zum anderen oder zurück zu einem Lagerort stattfindet. Damit das
Bearbeitungsaggregat bei der Transportfahrt keinen Schaden nimmt, bzw. die Laufeigenschaften
des Trägerfahrzeugs in der schnellen Transportfahrt beeinträchtigt, ist es von Vorteil,
dieses aus dem Gleis zu heben.
[0015] Mit Vorteil weist das Trägerfahrzeug einen umschlossenen Innenraum auf, in welchem
das Bearbeitungsaggregat während des Transportbetriebes anordbar ist. So kann z.B.
das Bearbeitungsaggregat einfach in einer angehobenen Stellung relativ zu dem Fahrgestell
des Trägerfahrzeuges gesichert werden. Es ist aber auch möglich, das Bearbeitungsaggregat
insgesamt soweit anzuheben, dass es vollständig aus dem Gleis und in dem Innenraum
des Trägerfahrzeuges liegt, und es dann zu einem Abstellplatz, z.B. einer Plattform,
im Inneren des Trägerfahrzeuges zu verbringen.
[0016] Eine Möglichkeit, das Bearbeitungsaggregat an dem Fahrgestell des Trägerfahrzeugs
so anzuordnen, dass es die von seinem Antrieb aufgebrachte Vortriebskraft auf das
Trägerfahrzeug übertragen kann, ist in Anspruch 5 angegeben. Demnach ist in dem Fahrgestell
des Trägerfahrzeuges ein Schacht gebildet, den jedenfalls quer zu der Längserstreckung
des Trägerfahrzeuges verlaufende Wände begrenzen. In Querrichtung ist der Schacht
dagegen nicht begrenzt, damit sich Trägerfahrzeug und Bearbeitungsaggregat bei Bogenfahrt
relativ zueinander bewegen können. In diesem Schacht ist das Bearbeitungsaggregat
bei der Bearbeitung des Gleises angeordnet, und der Schacht weist in Richtung der
Längsrichtung des Trägerfahrzeuges eine etwas größere Länge auf als die Länge des
Bearbeitungsaggregates in derselben Richtung. Dies hat den Zweck, dass sich das Bearbeitungsaggregat
gegenüber dem Trägerfahrzeug um die Hochachse verdrehen kann, damit insbesondere bei
Bogenfahrt Trägerfahrzeug und Bearbeitungsaggregat sich im Gleis frei ausrichten können,
ohne gegenseitig unerwünschte Führungskräfte aufeinander aufzubringen. Das Bearbeitungsaggregat
selbst verfügt in Längsrichtung und in Fahrtrichtung gesehen jedenfalls vorn, bevorzugt
auch hinten über Puffer, die im Bearbeitungsbetrieb jedenfalls an einer der Wände
des Schachtes anliegen. Über diese Puffer wird die Vortriebskraft, die im Bearbeitungsbetrieb
von den Schienenrädern des Bearbeitungsaggregates, die angetrieben sind, erzeugt wird,
auf das Fahrgestell und damit das Trägerfahrzeug übertragen. Das Bearbeitungsaggregat
sitzt also gleichermaßen als eigenständig fahrbereites Element in diesem Schacht und
kann sich darin relativ zu dem Trägerfahrzeug bewegen, hat ein Bewegungsspiel. Das
Bearbeitungsaggregat ist mit dem Trägerfahrzeug lediglich über mögliche Versorgungsleitungen
oder den ggf. vorgesehen Hubmechanismus verbunden, wobei diese Verbindungen nicht
starr sind. Durch das nicht nur in dieser Ausgestaltung, sondern generell bevorzugt
zwischen dem Bearbeitungsaggregat und dem Trägerfahrzeug vorgesehenes Spiel ist es
möglich, dass das Bearbeitungsaggregat von etwaigen Bewegungen des Trägerfahrzeuges
abgekoppelt ist und im Bearbeitungszustand solche Bewegungen nicht zu einer Beeinträchtigung
des Bearbeitungsergebnisses an der Schiene führen.
[0017] Bevorzugt weist die Vorrichtung eine Absaugung zum Absaugen von bei der Bearbeitung
der Schienen entstehendem Materialabtrag auf, wobei eine Absaugöffnung der Absaugung
an dem Bearbeitungsaggregat im Bereich des Bearbeitungswerkzeugs und ein mit der Absaugöffnung
über Absaugleitungen verbundener Materialabtragsammelbehälter auf dem Trägerfahrzeug
angeordnet sind. Der auf dem Trägerfahrzeug angeordnete Materialabtragsammelbehälter
kann entsprechend der Größe des Trägerfahrzeuges ausreichend groß gewählt werden,
um während einer längeren Bearbeitungsdauer anfallenden Materialabtrag wie etwa Frässpäne,
Hobelspäne, Schleifstaub oder dgl. zuverlässig aufzunehmen. Damit werden Arbeitsunterbrechungen,
die zum Ausbunkern des Materialabtrages erforderlich sind, reduziert, es erhöht sich
die Produktivität der Vorrichtung.
[0018] Mit Vorteil ist auf dem Trägerfahrzeug eine Energieversorgungseinrichtung zur Versorgung
des Bearbeitungsaggregates mit Energie angeordnet. Diese Energieversorgungseinrichtung
ist mit besonderem Vorteil ein Brennstoff betriebener Generator, z.B. ein Dieselgenerator.
Diese Lösung, bei der also die Energieerzeugung nicht auf dem Bearbeitungsaggregat
angeordnet wird, sondern vielmehr auf dem Trägerfahrzeug, führt dazu, dass das Bearbeitungsaggregat
noch kompakter gestaltet werden kann. Insbesondere bei Verwendung von mehr als einem
Bearbeitungsaggregat pro Trägerfahrzeug kann der Aufwand (Kosten, Platz) für die Energieversorgung
durch Einsatz einer einzelnen, entsprechend großen Energieversorgungseinheit vorteilhaft
reduziert werden. Über entsprechende Zuführungen, z.B. Strom- oder Hydraulikleitungen,
wird die Energie dem Bearbeitungsaggregat zuzuführen sein, wobei die Leitungen flexibel
sind, um das zwischen dem Bearbeitungsaggregat und dem Trägerfahrzeug bzw. dessen
Fahrgestell insbesondere im Bearbeitungsbetrieb bevorzugt bestehende Spiel nicht zu
gefährden bzw. durch Relativverschiebungen zwischen dem Trägerfahrzeug und dem Bearbeitungsaggregat
keinen Schaden an diesen Leitungen hervorzurufen. Die auf diese Weise auf dem Trägerfahrzeug
erzeugte und dem Bearbeitungsaggregat zugeführte Energie kann dort verwendet werden,
um sowohl die Antriebsmotoren zum Antreiben des oder der Schienenräder, das bzw. die
den Vorschub des Bearbeitungsaggregates und damit des Trägerfahrzeuges bewirkt bzw.
bewirken, zu betreiben, als auch um z.B. ein angetriebenes Werkzeug, dessen Werkzeugantrieb
an dem Bearbeitungsaggregat angeordnet ist (vgl. Anspruch 10) anzutreiben bzw. den
Werkzeugantrieb zu speisen. Ebenfalls ist es möglich, diese Energie zu verwenden,
um eine mit Vorteil an dem Bearbeitungsaggregat vorgesehen Werkzeugverlagerungseinrichtung
zum Anheben und Absenken des Bearbeitungswerkzeuges und zum Andrücken desselben gegen
die Schiene anzutreiben. Eine solche Werkzeugverlagerungseinrichtung, die auch auf
andere Art und Weise angetrieben werden kann, ist von Vorteil, da so nicht nur durch
ein mögliches Anheben und Abheben des Bearbeitungsaggregates selbst die Bearbeitung
begonnen bzw. beendet werden kann, sondern auch durch das Abheben bzw. Zustellen eines
noch kleineren und leichteren und damit genauer zu positionierenden Bestandteils,
nämlich des Bearbeitungswerkzeuges, diese Vorgänge präziser durchzuführen sind. Auch
bestimmt das Maß des Andruckes gegen die Schiene das Bearbeitungsergebnis. Bei einem
Fräswerkzeug als Bearbeitungswerkzeug (vgl. Anspruch 12) z.B. wird über den Andruck
die Eindringtiefe bzw. die Abtragstärke des abzutragenden Schienenmaterials bestimmt.
[0019] Das Bearbeitungswerkzeug ist bevorzugt ein rotationssymmetrischer Körper, der an
seiner Umfangsfläche, mit der er bei der Bearbeitung gegen die Schiene gerichtet ist,
eine Bearbeitungsstruktur aufweist. Wie bereits erwähnt, kann das Bearbeitungswerkzeug
ein Fräswerkzeug sein. Alternativ kommen aber auch Schleifwerkzeuge oder ein Schienenhobel
oder ähnliche Material abtragende Bearbeitungswerkzeuge für die mobile Schienenbearbeitung
von im Gleis verlegten Schienen in Betracht.
[0020] Weiterhin ist es für die Erfindung von besonderem Vorteil, wenn das Bearbeitungsaggregat
einen zweiteiligen Rahmen aufweist, der an einem ersten Rahmenteil angeordnete Schienenräder
zum Laufen auf einer ersten Schiene des Gleises und an einem zweiten Rahmenteil Schienenräder
zum Laufen auf einer zweiten Schiene des Gleises aufweist. Der Rahmen ist dabei in
einer Richtung quer zum Gleis durch Verlagern der beiden Rahmenteile gegeneinander
derart in seiner Breite verstellbar, dass der Abstand zwischen den aufeinander gegenüberliegenden
Schienen im Gleis laufenden Schienenrädern zur Spurweitenanpassung einstellbar ist.
Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass nicht etwa durch eine veränderte
Spurweite im Gleis oder durch andere äußere Gegebenheiten das Bearbeitungsaggregat
im Gleis schwimmt und so zu einer ungenauen Bearbeitung der Schiene führt. Wie auch
sonst, so kann insbesondere auch bei einer solchen Ausgestaltung das Bearbeitungsaggregat
zwei Bearbeitungswerkzeuge aufweisen, nämlich je eines für beide im Gleis verlegte
Schienen. Diese Schienen können so durch beide Werkzeuge gleichzeitig bearbeitet werden.
[0021] Bei einer zuvor geschilderten Lösung mit einem in zwei Rahmenteile aufgeteilten Rahmen
des Bearbeitungsaggregates ist es von Vorteil, wenn eine Spreizeinrichtung vorgesehen
ist, die auf die beiden Rahmenteile eine diese auseinanderdrückende Kraft aufbringt.
Eine solche Spreizeinrichtung sorgt einerseits dafür, dass die Schienenräder immer
sicher auf den jeweiligen Schienen ablaufen. Andererseits besorgt sie eine zuverlässige
Grundorientierung der Bearbeitungswerkzeuge relativ zu den Schienenköpfen, um eine
zuverlässige und dem gewünschten Bearbeitungsergebnis entsprechende Bearbeitung zu
gewährleisten.
[0022] Für eine noch feinere Nachführung der Bearbeitungswerkzeuge kann das Bearbeitungsaggregat
mit Vorteil ein Sensorsystem zum Abtasten der Schienen aufweisen, mit dem die Position
der Schiene noch einmal erfühlt bzw. ertastet wird. Dieses System kann, vermittels
Zwischenschaltung einer Steuerung eine Feinjustierung der Bearbeitungswerkzeuge auf
dem Bearbeitungsaggregat veranlassen, um das Bearbeitungsergebnis zu optimieren.
[0023] Wie bereits erwähnt, können bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung mehrere Bearbeitungsaggregate
auf einem Trägerfahrzeug hintereinander angeordnet sein. Dies hat einerseits den Vorteil,
dass mit einer Hintereinanderanordnung von Bearbeitungsaggregaten eine intensivere
Bearbeitung der Schiene möglich ist (z.B. ein stärkeres Abtragen durch zwei hintereinander
angeordnete Fräsaggregate). Andererseits können unterschiedliche Materialbearbeitungsschritte
in einem Durchgang durchgeführt werden, indem z.B. ein erstes in Fahrtrichtung gesehen
vorn gelegenes Bearbeitungsaggregat ein Fräsaggregat, ein zweites dahinter gelegenes
Aggregat ein Schleifaggregat ist. So kann das Fräsbild der Schiene in einem Arbeitsgang
nachgeschliffen werden.
[0024] Auch bietet sich bei einer Wahl von gleichartigen Bearbeitungsaggregaten in einer
hintereinander angeordneten Positionierung der Vorteil, dass z.B. bei Verschleiß eines
Werkzeuges in einem ersten Bearbeitungsaggregat während einer Bearbeitungsfahrt durch
Anheben des das verschlissene Bearbeitungswerkzeug aufweisenden Bearbeitungsaggregates
und Absenken eines ein noch unverschlissenes Werkzeug aufweisenden Bearbeitungsaggregates
die Bearbeitungsfahrt fortgeführt und die Bearbeitung unterbrechungslos fortgesetzt
werden kann. Durch entsprechendes Personal an Bord des Trägerfahrzeuges kann dann
sogar ein Austausch des verschlissenen Werkzeuges auf dem angehobenen Aggregat vollzogen
werden, so dass dieses für einen erneuten Wechsel wieder zur Verfügung steht.
[0025] Die Wahl eines gezogenen Trägerfahrzeuges für das Zusammenwirken mit den erfindungsgemäßen
Bearbeitungsaggregaten ist weiterhin deshalb von Vorteil, weil auf diese Weise für
besonders intensive Bearbeitungen einfach größere Bearbeitungszüge gebildet werden
können, indem zwei oder mehr derartige Waggons hintereinander gekoppelt zu einer Bearbeitungsstelle
verbracht werden und dort gekoppelt oder ungekoppelt hintereinander und angetrieben
durch ihre jeweiligen Bearbeitungsaggregate durch das Gleis geschoben werden.
[0026] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels anhand der beigefügten Figuren. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- schematisch in einer Seitenansicht ein selbstfahrend ausgebildetes Bearbeitungsaggregat
als Bestandteil der erfindungsgemäße Vorrichtung, hier als Fräsaggregat gezeigt;
- Fig. 2
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung, gebildet aus einem Trägerfahrzeug und hier zwei
in Fahrtrichtung hintereinander in das Trägerfahrzeug eingesetzten, angetriebenen
Bearbeitungsaggregaten; und
- Fig. 3
- in zwei Aufsichten Prinzipskizzen eines Bearbeitungsaggregates mit einem zweiteilig
gebildeten Rahmen und einem Spreizmechanismus zur Spurweitenanpassung in unterschiedlichen
Spurweiteneinstellungen.
[0027] In Fig. 1 ist ein Bearbeitungsaggregat in Form eines Fräsaggregates 1 in einer schematischen
Seitenansicht dargestellt, wie es Bestandteil einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist. Das Fräsaggregat 1 ist gezeigt mit einem Rahmen 2, der ein Fahrgestell des Fräsaggregates
1 bildet, und an dem Schienenräder 3a und 3b befestigt sind. Die Schienenräder 3a,
sind dazu eingerichtet, auf einer Schiene S zu laufen, wenn das Fräsaggregat 1 auf
diese aufgesetzt ist. Dabei verfügt das Fräsaggregat 1 über einen Antrieb 4, der auf
eine Achse mit dem Schienenrad 3a wirkt und so das Schienenrad 3a zur Erzeugung eines
Vorschubes antreibt.
[0028] Das Fräsaggregat 1 weist ferner zwei unabhängig voneinander bedienbare Frässtationen
auf, von denen hier nur eine erste Frässtation 29 erkennbar ist (die zweite Frässtation
liegt in der Zeichenebene hinter der ersten Frässtation 29 verborgen). Die Frässtation
29 weist ein Spindelgehäuse 5 auf, an der ein Bearbeitungswerkzeug in Form eines Fräsrades
6 und ein zum Versetzen des Fräsrades 6 in Rotation (durch einen Pfeil angedeutet)
vorgesehener Fräsradantrieb 7 angeordnet sind. Das Fräsrad 6 ist entlang seiner Umfangsfläche
mit Frässchneiden 8 bestückt, mit denen es an der Schiene S, genauer an dessen Schienenkopf,
Material abtragen kann. Das Spindelgehäuse 5 (und damit die Frässtation 29) ist über
eine Vertikalführung 9 mit fein justierbarem Verstellantrieb höhenverstellbar, so
dass das Fräsrad 6 in Richtung der Schiene S zugestellt bzw. von dieser abgehoben
werden kann. Ferner wird die Abtragstiefe durch Zustellung des Fräsrades 6 relativ
zur Schiene S über die Vertikalführung 9 eingestellt.
[0029] Alternativ kann anstelle des Fräsrads 6 ein Umfangsschleifkörper verwendet werden.
Über die Vertikalführung wird dann der im Betrieb einsetzende Verschleiß des Schleifkörpers
durch Nachsetzen ausgeglichen.
[0030] Im Bearbeitungsbereich des Fräsrades 6 ist dort, wo sich bei Rotation in der Pfeilrichtung
das Fräsrad 6 wieder von der Schiene S löst, ein Absaugtrichter 10 angeordnet, der
über eine Absaugleitung 1 mit einer Absaugung verbunden werden kann.
[0031] In Fahrtrichtung gesehen an einem Vorderende und einem Hinterende des Fräsaggregates
1 weist dieses Puffer 12 auf, über die in später noch zu beschreibender Weise eine
von dem Fräsaggregat 1 ausgeübte Antriebskraft auf ein Trägerfahrzeug übertragen werden
kann. Schließlich ist mit 13 bezeichnet noch ein schematisch dargestellter Sensorfühler
an dem Fräsaggregat 1 angeordnet, der den Verlauf der Oberfläche und der Fahrfläche
der Schiene S ertastet, entsprechende Signale generiert und für eine Feinnachstellung
des Fräsrades 6, z.B. durch Anheben und Absenken des Spindelgehäuses 5, oder aber
auch durch eine mögliche Querbewegung dazu (hier nicht näher dargestellt) bewirkt.
[0032] Das in Fig. 1 in einer Ansicht von der Seite dargestellte Fräsaggregat 1 erstreckt
sich über die gesamte Breite des Gleises und weist an der gegenüberliegenden Seite
die ebenfalls auf der dort liegenden Schiene aufsitzenden Schienenräder 3a, 3b, ein
Fräsrad 6 und die weiteren gezeigten Komponenten auf. Der Rahmen 2 ist (hier nicht
zu erkennen) zweigeteilt gebildet, wobei ein erstes Rahmenteil die in der Fig. 1 dargestellten
Schienenräder 3a und 3b aufweist, ein zweites Rahmenteil die auf der hier nicht gezeigten,
gegenüberliegenden Schiene aufliegenden Schienenräder enthält. Beide Rahmenteile sind
gegeneinander zur Veränderung der Breite in Querrichtung zum Gleis bewegbar und mit
einem Spreizmittel versehen, welches die beiden Rahmenteile auseinanderdrückt, um
so ein Spurspiel zu beseitigen und einen sicheren Lauf des Fräsaggregates 1 im Gleis
zu erhalten.
[0033] In Fig. 2 ist als ein Beispiel für eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Material
abtragenden Bearbeiten von im Gleis verlegten Schienen eine Fräsvorrichtung 14 gezeigt.
Diese umfasst ein Trägerfahrzeug in Form eines Waggons 25, in den hier in Fahrtrichtung
hintereinander angeordnet zwei Fräsaggregate 1 in noch näher zu beschreibender Weise
eingesetzt sind. Zu erkennen ist, dass die Fräsaggregate 1 in Schächten angeordnet
sind, die jeweils durch Querwände 15, 16, 17, die an dem Fahrgestell 18 des Waggons
25 festgelegt sind, begrenzt sind. Die beiden so gebildeten Schächte 19, 20 liegen
in einem mittleren Abschnitt des Waggons 25, zwischen zwei mit jeweils zwei Achsen
mit Schienenreifen 21 bestückten Drehgestellen 22.
[0034] Der Waggon 25 weist einen umschlossenen Innenraum 23 auf, in dem verschiedene Elemente
untergebracht sind, von denen hier nur einige schematisch gezeigt sind. So befindet
sich in dem Innenraum 23 ein Spänebunker 24, an den die Absaugtrichter 10 der Fräsaggregate
1 über Absaugleitungen 11 angeschlossen sind, in den mittels einer Absaugung (z. B.
Gebläse oder Injektor, nicht dargestellt) die Frässpäne gefördert und dort gesammelt
werden.
[0035] Ferner ist in dem Innenraum 23 eine Energieerzeugungseinheit angeordnet (nicht gezeigt),
z.B. ein Dieselgenerator. Mit diesem wird elektrische Energie erzeugt, die dann über
entsprechende Leitungen (ebenfalls nicht gezeigt) den Fräsaggregaten 1 zugeführt wird
zum Betreiben der verschiedenen Antriebe wie auch der Hydraulikzylinder.
[0036] Ferner ist ein Steuerstand (nicht dargestellt) vorgesehen, der von einer Person eingenommen
und bedient werden kann zum Koordinieren und Steuern des Bearbeitungsablaufes der
Fräsvorrichtung 14. Schließlich sind Einrichtungen vorgesehen zum Anheben bzw. Absenken
der Fräsaggregate 1. Auch diese Hubreinrichtungen sind nicht gezeigt. Sie können z.B.
hydraulisch betätigt, aber auch durch Kräne oder dgl. gebildet sein. Angedeutet ist
in Fig. 2 lediglich, dass die Fräsaggregate 1 in unterschiedlichen Positionen in den
Schächten 19 bzw. 20 angeordnet sein können. Während das in dem Schacht 19 angeordnete
Fräsaggregat 1 von der Schiene S ab- und in das Innere 23 des Waggons 25 hineingehoben
ist, findet sich das Fräsaggregat 1 in dem Schacht 20 in eine Bearbeitungsposition
abgesenkt auf der Schiene S und mit seinen Schienenrädern 3a, 3b und Kontakt mit derselben.
[0037] Zu erkennen ist ferner, dass in den Schächten 19, 20 die Fräsaggregate 1 ein Spiel
aufweisen, um welches Sie sich relativ zu dem Waggon 25 bewegen können. Dieses Spiel
ist nicht nur in Längsrichtung, also in einer Richtung in bzw. gegen die Fahrt- und
Gleisverlaufsrichtung, gegeben, sondern auch quer dazu. Ferner ist zu sehen, dass
die Fräsaggregate 1 mit ihren Puffern 12 den Querwänden 15, 16 bzw. 17 gegenüberliegen
und an diesen anstoßen können. Über diese Kombination aus Puffer 12 und Querwand 15,
16 bzw. 17 können die Fräsaggregate 1 eine Antriebskraft, die von ihren Antrieben
4 erzeugt und durch die Schienenräder 3a auf die Schiene S aufgebracht wird, auf den
Waggon 25 übertragen und so den Waggon 25 im Bearbeitungsbetrieb vor sich herschieben
bzw. mitschleppen. Wegen des Spiels kann sich der Waggon 25 dabei relativ zu den Fräsaggregaten
1 bewegen, die Fräsaggregate 1 fahren entlang der präzisen Bahn, was eine präzise
Bearbeitung der Schienenoberfläche ermöglicht. Wegen der Entkopplung von Trägerfahrzeug
(Waggon 25) und Fräsaggregaten 1 haben Querbewegungen des Waggons 25 aufgrund des
Spurspiel seiner Drehgestelle, welches dieser für eine sichere Fahrt im Gleis benötigt,
keinen Einfluss auf das Bearbeitungsergebnis beim Fräsen der Schienen.
[0038] Für eine schnelle Verlegungsfahrt werden die Fräsaggregate 1 allerdings wie in der
Fig. 2 am Beispiel des im Schacht 19 angeordneten Fräsaggregates 1 gezeigt, an- und
von der Schiene abgehoben und in dem Waggon 25 gesichert. An dem Waggon 25 wird dann
ein herkömmliches Zugfahrzeug, zum Beispiel eine Lokomotive oder ein Zweiwegefahrzeug
angekoppelt, welches in einer normalen Transportgeschwindigkeit den Waggon 25 verlegen
kann. Der Waggon 25 an sich ist mit einem üblichen Fahrgestell ausgestattet, insbesondere
gefedert, so dass bei einer Transportfahrt der Fahrtkomfort und auch die Sicherheit
für die in dem Innenraum 23 angeordneten empfindlichen Einrichtungen und Personen
gegeben ist.
[0039] In Figur 3 ist schließlich in zwei Prinzipdarstellungen von oben gesehen ein Fräsaggregat
1 in zwei unterschiedlichen Spurweiteneinstellungen gezeigt, um den Spreizmechanismus
zu erläutern. Die Darstellung ist rein schematisch und prinzipiell und gibt insbesondere
keinesfalls die tatsächlichen Geometrien und Verhältnisse der Bestandteile des Rahmens
2 und der weitren Elemente des Fräsaggregates 1 wieder. Ferner sind in der Darstellung
zur Vereinfachung und besseren Anschaulichkeit einzelne Elemente und Bestandteile
des Fräsaggregates 1 weggelassen.
[0040] Wie in der Figur 3 zu erkennen ist, besteht der Rahmen 2 des Fräsaggregates 1 aus
einem ersten Rahmenteil 26 und einem zweiten Rahmenteil 27, welche Rahmenteile 26,
27 quer zum Gleis gegeneinander verlagerbar sind. An dem ersten Rahmenteil 26 sind
die in den Abbildungen der Figur 3 jeweils auf der unten dargestellten Schiene laufenden
Schienenräder 3 angeordnet. An dem zweiten Rahmenteil 27 sind die auf der in den Abbildungen
der Figur 3 jeweils oben dargestellten, gegenüberliegenden Schiene laufenden Schienenräder
3 festgelegt. Zwischen den beiden Rahmenteilen 26, 27 sind Aktuatoren 28, z.B. Hydraulikzylinder,
angeordnet, die im Betrieb eine die beiden Rahmenteile 26 und 27 quer zum Gleis im
Wesentlichen horizontal voneinander zwingende Spreizkraft auf den Rahmen 2 aufbringen
und so den Rahmen 2 im Gleis spreizen.
[0041] Auch sind in dieser Darstellung nun beide Frässtationen 29 und 30 zu erkennen, die
jeweils ein Fräsrad 6 für die Bearbeitung der rechten bzw. linken Schiene im Gleis
aufweisen und unabhängig voneinander betrieben werden können.
[0042] In der oberen Abbildung der Figur 3 ist zur Veranschaulichung ein nicht gespreizter
Zustand des Rahmens 2 des Fräsaggregates 1 gezeigt, in dem die Spurkränze der Schienenräder
3 nicht an den Schienen S des Gleises anliegen. In dieser Position können insbesondere
die Frässtationen 29 bzw. 30 leicht auf die Schienen S abgesenkt, bzw. von diesen
abgehoben sein (durch den hier nicht näher dargestellten Hubmechanismus der Vertikalführung).
Es handelt sich hier also um die Aufgleisstellung und nicht um eine Bearbeitungsposition.
[0043] In der unteren Abbildung ist dann eine Situation gezeigt, wie sie sich im Betrieb
durch die von den Aktuatoren 28 permanent auf den Rahmen 2 bzw. dessen Rahmenteile
26 und 27 aufgebrachte Spreizkraft einstellen wird. Dort sind die Spurkränze der Schienenlaufräder
3 an die Schienen S des Gleises angepresst, so dass das Fräsaggregat 1 an die aktuelle
Spur des Gleises angepasst ist und damit ohne durch ein Spurspiel ausgelöste Querbewegungen
im Gleis laufen kann. Durch diese Möglichkeit einer dynamischen Spurweitenanpassung
werden regelmäßig vorhandene Spurabweichungen im Gleis ausgeglichen, und es wird eine
gleichbleibend passgenaue Bearbeitung der Schienenlaufflächen durch die nun auf diese
abgesenkten und an diesen angreifenden Fräsräder 6 ermöglicht. Zusätzlich kann auch
eine Sensoranordnung und Regelung vorgesehen sein, die den Verlauf der beiden Schienen
erfasst und eine Anpassung der Spur beider Frässtationen 29, 30 durch Betätigung einer
für jede der Frässtationen 29, 30 unabhängig feinjustierbaren durch Querführungen
31 geführten Querverstellung aktiv vornimmt. Diese Querverstellung kann auch dazu
genutzt werden, das Fräsrad 6 einer Frässtation 29 bzw. 30 zum Wechsel der Frässchneiden
8 in eine für den Bediener komfortable Lage zu verfahren.
[0044] In der Figur 3 ist auch zu erkennen, dass sich die Spurweitenanpassung auch auf die
Querposition der Fräsräder 6 im Gleis auswirkt, so dass diese Fräsräder 6 in ihrer
optimalen Position zur Schiene eingestellt werden. Dies wird dadurch erreicht, dass
die Frässtationen 29 bzw. 30 auf den Rahmenteilen 26 bzw. 27 angeordnet sind, an dem
die jeweils auf der durch das der Frässtation 29 bzw. 30 zugehörige Fräsrad 6 zu bearbeitenden
Schiene S laufenden Schienenräder 3 festgelegt sind.
Bezugszeichenliste
[0045]
- 1
- Fräsaggregat
- 2
- Rahmen
- 3, 3a, 3b
- Schienenrad
- 4
- Antrieb
- 5
- Spindelgehäuse
- 6
- Fräsrad
- 7
- Fräsradantrieb
- 8
- Frässchneide
- 9
- Vertikalführung
- 10
- Absaugtrichter
- 11
- Absaugleitung
- 12
- Puffer
- 13
- Sensorfühler
- 14
- Fräsvorrichtung
- 15
- Querwand
- 16
- Querwand
- 17
- Querwand
- 18
- Fahrgestell
- 19
- Schacht
- 20
- Schacht
- 21
- Schienenreifen
- 22
- Drehgestell
- 23
- Innenraum
- 24
- Spänebunker
- 25
- Waggon
- 26
- erstes Rahmenteil
- 27
- zweites Rahmenteil
- 28
- Aktuator
- 29
- Frässtation
- 30
- Frässtation
- 31
- Querführung
- S
- Schiene
1. Vorrichtung zum Material abtragenden Bearbeiten von verlegten Schienen (S) im Gleis
mit einem schienengebundenen, ein Fahrgestell (18) und wenigstens zwei Achsen (22)
mit wenigstens je zwei Schienenreifen (21) aufweisenden Trägerfahrzeug (25) und wenigstens
einem in dem Trägerfahrzeug (25) angeordneten, ein Bearbeitungswerkzeug (6) zum Material
abtragenden Bearbeiten einer Schiene (S) aufweisenden Bearbeitungsaggregat (1), dadurch gekennzeichnet, dass das Bearbeitungsaggregat (1) Schienenräder (3, 3a, 3b) zum Fahren auf der zu bearbeitenden
Schiene (S) aufweist, von denen wenigstens eines (3a) über einen Antrieb (4) angetrieben
ist, dass das Bearbeitungsaggregat (1) über eine in Gleislängsrichtung wirkende Kopplung
(12; 15, 16, 17) an das Fahrgestell (19) des Trägerfahrzeuges (25) ankoppelbar ist
und dass der Antrieb (4) zum Aufbringen einer Vortriebskraft auf das wenigstens eine
angetriebene Schienenrad (3a) eingerichtet ist, die ausreicht, um sowohl das Bearbeitungsaggregat
(1) als auch das an das Antriebsaggregat (1) angekoppelte Trägerfahrzeug (25) entlang
des Gleises mit einer Bearbeitungsgeschwindigkeit fortzubewegen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bearbeitungsaggregat (1) in einer Position in einem mittleren Bereich des Trägerfahrzeuges
(25) zwischen den wenigstens zwei Achsen (22) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Hubeinrichtung zum Anheben und Absenken des Bearbeitungsaggregats (1) relativ
zu dem Fahrgestell (18) aufweist, um das Bearbeitungsaggregat (1) für einen Bearbeitungsbetrieb
in das Gleis und auf die Schiene (S) abzusenken bzw. für einen Verlegebetrieb aus
dem Gleis und von der Schiene (S) abzuheben.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerfahrzeug (25) einen umschlossenen Innenraum (23) aufweist, in welchem das
Bearbeitungsaggregat (1) während des Verlegebetriebes anordbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch wenigstens einen durch quer zu der Längserstreckung des Trägerfahrzeuges (25) verlaufende Wände (15, 16,
17) begrenzten, in dem Fahrgestell (18) gebildeten Schacht (19, 20), in welchem das
Bearbeitungsaggregat (1) jedenfalls bei der Bearbeitung der Schiene (S) angeordnet
ist, wobei der Schacht (19, 20) in Richtung der Längsrichtung des Trägerfahrzeuges
(25) eine größere Länge aufweist als die Länge des Bearbeitungsaggregates (1) in derselben
Richtung, und weiter gekennzeichnet durch in Längsrichtung und in Fahrtrichtung gesehen jedenfalls vorn, vorzugsweise auch
hinten an dem Bearbeitungsaggregat (1) angeordnete Puffer (12) zum Anliegen an einer
der Wände (15, 16, 17) des Schachtes (19, 20).
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerfahrzeug (25) ein nicht angetriebener Waggon ist mit je einem wenigstens
zwei Achsen aufweisenden Drehkranz (22) an einem vorderen und an einem hinteren Ende
und mit einer Kupplungseinrichtung zum Ankuppeln an ein Zugfahrzeug.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Absaugung zum Absaugen von bei der Bearbeitung der Schiene entstehendem
Materialabtrag aufweist, wobei eine Absaugöffnung (10) der Absaugung an dem Bearbeitungsaggregat
(1) im Bereich des Bearbeitungswerkzeugs (6) und ein mit der Absaugöffnung (10) über
Absaugleitungen (11) verbundener Materialabtragsammelbehälter (24) auf dem Trägerfahrzeug
(25) angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Trägerfahrzeug (25) eine Energieversorgungseinrichtung, insbesondere ein
Brennstoff betriebener Generator, angeordnet ist zur Versorgung des Bearbeitungsaggregates
(1) mit Energie.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bearbeitungsaggregat (1) eine Werkzeugverlagereinrichtung (5, 9) aufweist zum
Anheben und Absenken des Bearbeitungswerkzeuges (6) und zum Andrücken desselben gegen
die Schiene (S).
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bearbeitungswerkzeug (6) ein angetriebenes Werkzeug ist und dass ein Werkzeugantrieb
(7) an dem Bearbeitungsaggregat (1) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bearbeitungswerkzeug (6) ein rotationssymmetrischer Körper ist, der an seiner
Umfangsfläche, mit der er bei der Bearbeitung gegen die Schiene gerichtet ist, eine
Bearbeitungsstruktur (8) aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bearbeitungswerkzeug (6) ein Fräswerkzeug ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bearbeitungsaggregat (1) einen zweiteiligen Rahmen (2) aufweist, der an einem
ersten Rahmenteil (26) angeordnete Schienenräder (3, 3a, 3b) zum Laufen auf einer
ersten Schiene (S) des Gleises und an einem zweiten Rahmenteil (27) Schienräder (3,
3a, 3b) zum Laufen auf einer zweiten Schiene (S) des Gleises aufweist, wobei der Rahmen
(2) in einer Richtung quer zum Gleis durch Verlagern der beiden Rahmenteile (26, 27)
gegeneinander derart in seiner Breite verstellbar ist, dass der Abstand zwischen den
auf einander gegenüberliegenden Schienen (S) im Gleis laufenden Schienenrädern (3,
3a, 3b) zur Spurweitenanpassung einstellbar ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine Spreizeinrichtung vorgesehen ist, die auf die beiden Rahmenteile eine diese
auseinander drückende Kraft aufbringt.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie wenigstens zwei in dem Trägerfahrzeug (25) in Fahrtrichtung gesehen hintereinander
angeordnete Bearbeitungsaggregate (1) aufweist.