[0001] Die Erfindung betrifft einen Schlüssel mit Schlüsselreide und Schlüsselschaft, wobei
am oder im Schlüsselschaft Kodierelemente befindlich sind, welche von einer zugehörigen
Anordnung in einem Schloss, insbesondere einem dort befindlichen Schließzylinder,
abgetastet werden können, um bei passender Kodierung eine Bewegungs- und/oder Kraftübertragung
zwischen dem Schlüssel und einem Betätigungsmittel des Schlosses zu ermöglichen. Die
Erfindung betrifft ferner ein Schloss- und Schlüsselsystem mit einem derartigen Schlüssel
und mit einem zugehörigen Schloss.
[0002] Aus der
DE 699 04 408 T2 ist ein Schlüssel mit bewegbarem Stift sowie ein Sicherheitsdrehzylinder und ein
damit ausgerüstetes Schloss vorbekannt. Gemäß der dortigen Lösung soll ein Schlüssel
für einen Sicherheitsdrehzylinder angegeben werden, bei dem durch einen bewegbaren
Drücker das Kopieren eines damit ausgestatteten Schlüssels erschwert und dem Benutzer
eine erhöhte Sicherheit gegeben ist. Der Schlüsselkörper ist flach und länglich ausgebildet
und kann in einen entsprechenden Schlüsselkanal des Rotors eines Drehzylinders eingeführt
werden. Der Schlüsselkörper weist mindestens eine durchgehende Aufnahme auf, welche
sich quer zur Längsachse des Schlüsselkörpers und weitgehend parallel zur mittleren
Ebene des Schlüsselkörpers erstreckt, um in die entgegengesetzten Schlüsselschmalseiten
zu münden. Die durchgehende Auf nahme führt einen bewegbaren Drücker, welcher sich
entsprechend einer quer zur Längsachse des Schlüsselkörpers begrenzten Bewegung verschieben
kann. Der Drücker wirkt mit einem bezüglich der Verschieberichtung querseitigen Positionierungsorgan
zusammen, um eine entsprechende Bewegung quer zur Längsachse durchzuführen. Hierdurch
kann ein bewegbarer Rotorstift in eine Sperr- oder Freigabelage verschoben werden.
Durch den Drücker ist zwar eine zusätzliche Kodierungsmöglichkeit geschaffen, die
jedoch keine Variantenvielfalt in sich birgt.
[0003] Bei dem Schlüssel mit einem beweglichen Element gemäß
DE 699 32 168 T2 soll eine Schlüsselklinge ein drehbares Betätigungselement aufweisen, das relativ
zur Schlüsselklinge beweglich ist. Das Betätigungselement ist in einem Stück ausgeformt
und umfasst eine Wechselwirkungsanordnung, wobei das Betätigungselement gedreht wird,
wenn der Schlüssel in ein dazu passendes Schloss eingeführt ist. Hierdurch wird die
Position der Wechselwirkungsanordnung relativ zur Schlüsselklinge geändert. Das Betätigungselement
ist längsseits der mindestens einen Schlüsselklinge platziert und weist eine zur Länge
der Schlüsselklinge senkrechte Drehachse auf. Durch die Stirnseite des Schlosses wird
beim Einführen des Schlüssels auf die Betätigungsvorrichtung eine Kraft aufgebracht,
die eine Drehung des Betätigungselements zur Folge hat. Auch bei dieser feststehenden
Schlüsselklinge ist durch das Betätigungselement nur eine unmaßgebliche Verbesserung
der Kodierungsmöglichkeiten gegeben, die in keinem Verhältnis zum herstellungsseitigen
Aufwand des dortigen Schlüssels steht.
[0004] Vorstehendes gilt analog zur
US 5,724,841, die einen Schlüssel und ein Zylinderschloss mit einem am Schlüssel befindlichen
verschwenkbaren Element offenbart.
[0005] Bei dem Schließzylinder und dem Schließverfahren nach
DE 10 2004 041 518 A1 wird von einem Schließzylinder zum Einbau in ein Schloss mit einem Schließglied zum
Betätigen eines Schlossriegels oder dergleichen und einem Betätigungsglied, vorzugsweise
einem Knauf ausgegangen, wobei das Betätigungsglied üblicherweise von dem Schließglied
entkoppelt ist. Weiterhin umfasst die Lehre nach
DE 10 2004 041 518 A1 eine Kupplung zum Verbinden des Schließglieds mit dem Betätigungsglied nach Erhalt
eines Identifikationscodes von einem zugeordneten Transponder. Dem Betätigungsglied
ist ein elektromechanischer Wandler zugeordnet, der eine Betätigung des Betätigungsglieds
in elektrische Energie umsetzt, die konkret dazu verwendet wird, eine drahtlose Kommunikation
mit dem Transponder und/oder bei Empfang eines gültigen Identifikationssignals das
Einkoppeln einer vorgesehenen Kupplung zu unterstützen.
[0006] Aus dem Vorgenannten ist es Aufgabe der Erfindung, einen verbesserten Schlüssel und
ein weiterentwickeltes Schloss- und Schlüsselsystem anzugeben, welche eine Vielzahl
von Kodiermöglichkeiten schaffen, die ohne weiteres mit einer üblichen Stiftabtastung
von Profilen oder Bohrungen bzw. einer magnetischen Abtastung kombinierbar sind. Darüber
hinaus soll eine verbesserte Sicherheit gegen das Kopieren von Schlüsseln erreicht
werden.
[0007] Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt zum einen durch einen Schlüssel mit
den Merkmalen nach Patentanspruch 1, wobei die Unteransprüche mindestens zweckmäßige
Ausgestaltungen und Weiterbildungen umfassen.
[0008] Es wird demnach von einem Schlüssel mit Schlüsselreide und Schlüsselschaft ausgegangen,
wobei am oder im Schlüsselschaft Kodierelemente befindlich sind, welche von einer
zugehörigen Anordnung in einem Schloss, insbesondere einem dort befindlichen Schließzylinder,
abgetastet werden können, um bei passender Kodierung eine Bewegungs- und/oder Kraftübertragung
zwischen dem Schlüssel und einem Betätigungsmittel des Schlosses, z.B. einem Schließbart,
zu ermöglichen.
[0009] Erfindungsgemäß umfasst der Schlüsselschaft mindestens zwei Teile, die bezüglich
der Längsachse des Schlüsselschafts zueinander axial (d.h. in Längsachsenrichtung)
und/oder radial (d.h. senkrecht zur Längsachse) beweglich sind. Mit anderen Worten
weist der Schlüsselschaft wenigstens zwei Teile auf, die relativ zueinander versetzt
werden können, wobei es grundsätzlich ausreichend ist, wenn lediglich eines der Teile
bezüglich des anderen Teils beweglich gelagert ist, d.h. das andere Teil muss nicht
ebenfalls beweglich gelagert sein sondern kann beispielsweise mit der Schlüsselreide
starr verbunden oder integral ausgebildet sein. Der Schlüsselschaft kann (abgesehen
von Federelementen, wie nachstehend erläutert) insbesondere ausschließlich aus den
genannten zueinander beweglichen Teilen bestehen.
[0010] Diese Teile weisen an sich bekannte Kodierelemente, z.B. in Form von Bohrungen, magnetischen
Elementen, einer Profilstruktur oder dergleichen auf. Die zueinander beweglichen Teile
mit den dort vorhandenen Kodierelementen erhalten durch die axiale und/oder radiale
Bewegung (z.B. Verschiebung) eine zusätzliche räumliche Kodierfunktion. Somit kann
eine zugeordnete Anordnung im Schloss Anschlags- oder Positionierungselemente aufweisen,
die beim Einführen des Schlüssels in das Schloss die Zuordnungs- und Verschiebungslage
der zueinander beweglichen Teile des Schlüsselschafts bestimmen. Mit anderen Worten
nehmen die zueinander beweglichen Teile des Schlüsselschafts erst durch das Einführen
des Schlüssels in das zugeordnete Schloss eine vorbestimmte Relativlage ein, aus der
sich die genannte räumliche Kodierfunktion ergibt. Erst durch Abtasten dieser räumlichen
Kodierung wird eine Bewegungs- und/oder Kraftübertragung zwischen dem Schlüssel und
einem Betätigungsmittel des Schlosses ermöglicht.
[0011] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die zueinander beweglichen
Teile des Schlüsselschafts in der Schlüsselreide auf gespannt. Hierdurch ist eine
einfache konstruktive Umsetzung der Relativbeweglichkeit möglich, da in oder an der
Schlüsselreide ausreichend Platz vorhanden ist, um die Teile des Schlüsselschafts
abzustützen, beweglich zu lagern und/oder mittels eines Federelements vorzuspannen.
[0012] Bei dieser Ausführungsform kann wenigstens eines (oder jedes) der zueinander beweglichen
Teile nachgiebig, vorzugsweise rückfedernd flexibel ausgebildet sein, um ein gegenseitiges
Verspannen zu ermöglichen. Alternativ hierzu kann wenigstens eines (oder jedes) der
zueinander beweglichen Teile an der Schlüsselreide federgelagert sein.
[0013] Allgemein kann sich wenigstens eines (oder jedes) der zueinander beweglichen Teile
an der Schlüsselreide abstützen, wobei nicht notwendigerweise das vorgenannte Aufspannen
erfolgt.
[0014] Alternativ zu dem genannten Aufspannen oder Abstützen in oder an der Schlüsselreide
kann wenigstens eines der zueinander beweglichen Teile des Schlüsselschafts sich an
dem jeweiligen anderen Teil abstützen, ohne dass diese Wirkverbindung über die Schlüsselreide
erfolgt. Beispielsweise kann das eine Teil oder ein dem einen Teil zugeordnetes Federelement
in einer Nut oder Tasche des anderen Teils gelagert oder abgestützt sein, um eine
Relativbewegung der beiden Teile zu ermöglichen.
[0015] Auch bei dieser Ausführungsform kann wenigstens eines der zueinander beweglichen
Teile nachgiebig, vorzugsweise rückfedernd flexibel ausgebildet sein, um ein gegenseitiges
Verspannen zu ermöglichen. Alternativ hierzu kann wenigstens eines der zueinander
beweglichen Teile an dem jeweiligen anderen Teil federgelagert sein.
[0016] Bei den vorgenannten Ausführungsformen können ein oder mehrere Anschläge an der Schlüsselreide
oder am Schlüsselschaft vorgesehen sein, um die Relativbeweglichkeit der genannten
Teile des Schlüsselschafts zu begrenzen.
[0017] Ferner können sich bei den vorgenannten Ausführungsformen die zueinander beweglichen
Teile des Schlüsselschafts entlang der gesamten Länge des Schlüsselschafts erstrecken,
um die erläuterte räumliche Kodierfunktion im Wesentlichen entlang der gesamten Länge
des Schlüsselschafts zu verwirklichen. Es ist alternativ hierzu allerdings auch möglich,
dass wenigstens eines der zueinander beweglichen Teile sich lediglich entlang eines
Längsabschnitts des Schlüsselschafts erstreckt, der kürzer ist als der Schlüsselschaft.
Beispielsweise kann sich das betreffende Teil entlang einer Länge von wenigstens einem
Viertel oder wenigstens der Hälfte der Länge des Schlüsselschafts erstrecken. Hierdurch
kann der Herstellungsaufwand für den Schlüssel verringert werden, und gleichwohl steht
noch eine Vielzahl von Kodiermöglichkeiten zur Verfügung.
[0018] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung umfassen die zueinander beweglichen Teile des
Schlüsselschafts mehrere Kodierelemente, die Vor- und Rücksprünge umfassen. Hierdurch
kann für die erläuterte räumliche Kodierfunktion auf baulich einfache Weise eine Vielzahl
von Kodiermöglichkeiten bereitgestellt werden.
[0019] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist jedes der zueinander beweglichen Teile
des Schlüsselschafts mehrere Kodierelemente aufweist, die entlang eines jeweiligen
Längsabschnitts des Schlüsselschafts verteilt angeordnet sind. Hierdurch kann die
Länge des Schlüsselschafts dazu ausgenutzt werden, um ein große Anzahl von unterschiedlichen
Kodiermöglichkeiten zu realisieren.
[0020] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform sind die zueinander beweglichen Teile des
Schlüsselschafts als in Längsachsenrichtung geteilter Schlüsselbart ausgebildet. Insbesondere
können die Teile entlang einer Ebene relativ zueinander beweglich sein, die entlang
der Längsachse des Schlüsselschafts verläuft, wobei die zueinander beweglichen Teile
auf grund ihrer räumlichen Kodierfunktion einen Schlüsselbart bilden.
[0021] Die genannten Teile des Schlüsselschafts können nebeneinander liegend zueinander
verschieblich oder aber auch parallel zueinander liegend parallel verschieblich ausgebildet
sein.
[0022] Bei einer Weiterbildung der Erfindung sind die aufgespannten Teile rotationssymmetrisch
ausgebildet, wobei das Abtasten der Kodierelemente mindestens teilweise umfangsseitig
vorgenommen wird.
[0023] Zusätzlich zur vorerwähnten Axialverschiebung der zueinander beweglichen Teile kann
die Winkellage der Teile zum Erhalt einer weiteren Kodierfunktion zueinander veränderlich
sein. In diesem Sinne müssen bei einer Ausführungsform von zwei aufgespannten Teilen
diese bei einer nicht axialen Verschiebung zueinander nicht gleichmäßig beabstandet
sein, sondern die entsprechenden Teile können eine definierte Winkellage, welche veränderlich
ist, einnehmen. Mit den zugehörigen Positionierungselementen im Schloss stellt das
Maß des Winkels eine entsprechende Kodierungsvariante dar. Die Winkellage der zueinander
beweglichen Teile des Schlüsselschafts kann insbesondere bezüglich der Längsachse
des Schlüsselschafts veränderlich sein, d.h. wenigstens eines der Teile kann eine
Ausrichtung einnehmen, die in einem von Null verschiedenen Winkel zur Längsachse steht.
[0024] In einer Weiterbildung der Erfindung besteht der Schlüsselschaft mit den zueinander
beweglichen kodierungsbestimmenden Teilen zumindest teilweise aus einem die Kodierungs-
und Abtastfunktion nicht beeinträchtigenden flexiblen oder elastischen Material. Hierbei
kann bevorzugt am reidenseitigen Schaftende ein starrer Abschnitt zur Kraftübertragung
zwischen dem Schlüssel und einem Betätigungsmittel des zugehörigen Schlosses vorhanden
sein.
[0025] Eine derartige Ausführungsform schafft einen völlig neuen Schlüssel, der nicht wie
bisher üblich aus einem durchgehenden starren Material besteht. Die zueinander beweglichen
Teile können z.B. drahtförmig oder aus einem biegsamen Kunststoffmaterial gefertigt
werden.
[0026] Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt zum anderen durch ein Schloss- und Schlüsselsystem
mit einem Schlüssel der erläuterten Art und mit einem Schloss, das eine zugehörige
Anordnung zum Abtasten der Kodierelemente des Schlüssels aufweist, um bei passender
Kodierung eine Bewegungs- und/oder Kraftübertragung zwischen dem Schlüssel und einem
Betätigungsmittel des Schlosses zu ermöglichen.
[0027] Vorzugsweise besitzt die genannte Anordnung im Schloss Anschlags- oder Positionierungselemente,
die beim Einführen des Schlüssels in das Schloss eine Zuordnungs- und Verschiebungslage
der zueinander beweglichen Teile des Schlüsselschafts bestimmen. Hierdurch nehmen
die zueinander beweglichen Teile des Schlüsselschafts erst durch das Einführen des
Schlüssels in das zugeordnete Schloss eine vorbestimmte Relativlage ein, aus der sich
die genannte räumliche Kodierfunktion ergibt.
[0028] Es liegt im Sinne der Erfindung, bei einer Knaufbetätigungsanordnung (d.h. wenn das
Schloss- und Schlüsselsystem ferner einen drehbeweglichen Knauf aufweist) die an sich
bekannte mechanische Kopplung zwischen Knauf und Schloss, insbesondere einem dort
vorhandenen Schließzylinder, mittels mindestens eines der zueinander beweglichen Teile
des Schlüsselschafts zu bewirken.
[0029] Bei dieser Ausführungsform kann im Freilauffall des Knaufs durch schnelles Drehen
eine Stromversorgung für mechatronische Elemente des Schloss- und Schlüsselsystem
erfolgen, nämlich wenn das Schloss- und Schlüsselsystem ferner eine elektrische Energie
erzeugende Einrichtung umfasst.
[0030] Die Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen sowie unter Zuhilfenahme
von Figuren näher erläutert werden.
[0031] Hierbei zeigen:
- Fig. 1 bis 3
- die Anordnung von zwei nebeneinander befindlichen, parallel verschiebbaren bzw. winkelvariablen
(Fig. 3, unten) beweglichen Teilen als Bestandteil des Schlüsselschafts oder einer
Schlüsselklinge mit sich ergebender zusätzlicher Kodierfunktion im Vergleich der Fig.
1 und 2;
- Fig. 4
- eine Darstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schlüssels mit einem
Schlüsselschaft, welcher zwei in einer Ebene nebeneinander liegende und gegeneinander
verschiebliche Teile aufweist, die übliche Kodierungen in Form von Senkungsbohrungen
und Profilen aufweisen; und
- Fig. 5
- eine Darstellung einer Ausführungsform der Erfindung mit zueinander beweglichen Teilen,
die im Wesentlichen rotationssymmetrisch ausgebildet sind und über die Längsachse
zueinander bzw. gegeneinander einer Verschiebung unterliegen, so dass sich zusätzliche
Kodierungsmöglichkeiten ergeben.
[0032] Wie aus der Fig. 1 erkennbar, wird von einem Schlüsselschaft 1 ausgegangen, der eine
Kodierprofilierung 2 aufweist, die an der Unterseite des Schlüsselschafts 1 ausgebildet
ist. Die Kodierprofilierung umfasst Vor- und Rücksprünge, die unterschiedliche Abstände,
aber auch eine unterschiedliche Tiefenausprägung besitzen.
[0033] Zwei nebeneinander liegende profilierte, in Längsachsenrichtung (Doppelpfeil in Fig.
2) verschiebbare Teile 3, 4 ergeben ein geändertes Gesamtkodierprofil je nach der
Verschiebungsposition der beweglichen Teile 3, 4 zueinander. Die jeweilige Verschiebungsposition
nach Einführen des Schlüssels in ein zugehöriges Schloss ergibt sich durch im Schloss
bzw. im dortigen Schließzylinder befindliche Anschläge und/oder Positionierungselemente,
so dass eine eindeutige Zuordnung zu Schloss und Schlüssel gegeben ist.
[0034] Die beweglichen Elemente, aus denen der Schlüsselschaft besteht, sind beispielsweise
in einer in der Figur nicht gezeigten Schlüsselreide aufgespannt. Eine entsprechende
bewegliche Lagerung mit gegenseitigem Verspannen kann durch in der Schlüsselreide
vorhandene Federelemente geschaffen werden. Alternativ hierzu kann sich das eine der
zwei verschiebbaren Teile 3, 4 unmittelbar an dem anderen Teil 4, 3 abstützen, also
unter Umgehung der Schlüsselreide.
[0035] Bei den im unteren Teil der Fig. 3 gezeigten Draufsichten ist zum einen die Axialverschiebung
der beiden beweglichen Teile 3, 4, aber auch eine Kombination aus axialer und radialer
bzw. winkellagegeänderter Verschiebung erkennbar (Winkel a).
[0036] Es ergeben sich bei einer axialen Profilverschiebung, wie im Vergleich der Fig. 1
und 2 nachvollziehbar, bei ursprünglich gleich tiefen Kodierungen bzw. Profilen durch
die axiale und/oder radiale Verschiebung unterschiedlich tiefe Profile. Grundsätzlich
gilt, dass, umso mehr Kodierungen auf den einzelnen Kodierelementen zueinander verschoben
werden können, desto größer die Anzahl und die Varianz der Kodierungen ist.
[0037] Bei der Darstellung nach Fig. 4 werden zwei in einer Ebene liegende zueinander in
Längsachsenrichtung bewegliche, in der Schlüsselreide aufgespannte Teile 3 und 4 gezeigt,
wobei die Teile 3, 4 bekannte Kodierelemente in der Form von Senkungsbohrungen mit
oder ohne einer zusätzlichen erhabenen Profilierung aufweisen.
[0038] Auch bei einer derartigen Ausführungsform eines Flachschlüssels wird durch die axiale
Beweglichkeit der Teile 3, 4 zueinander eine erweiterte Kodierung geschaffen.
[0039] Mit der Prinzipdarstellung nach Fig. 5 soll eine weitere Variante des Systems erläutert
werden, die von einer im Wesentlichen rotationssymmetrischen Ausbildung des Schlüsselschafts
ausgeht. Hier ist bevorzugt in der Mittellängsachse eine Teilung vorhanden, so dass
sich zwei Halbteile ergeben, die zueinander verschieblich sind mit der Folge der erweiterten
Kodierungsmöglichkeiten gemäß den vorangegangenen Schilderungen. Analog können auch
zwei vollständige rotationssymmetrische Teile mit umfangsseitig orientierten Vor-
und Rücksprüngen als Kodierelemente nebeneinander beweglich in der Schlüsselreide
fixiert werden, ohne den Erfindungsgedanken zu verlassen.
[0040] Abweichend von den dargestellten Ausführungsbeispielen kann wenigstens eines (oder
jedes) der zueinander beweglichen Teile 3, 4 sich lediglich entlang eines Längsabschnitts
des Schlüsselschafts 1 erstrecken, der kürzer ist als der Schlüsselschaft.
[0041] Bei einem figürlich ebenfalls nicht gezeigten Ausführungsbeispiel mit Knaufbetätigungsanordnung
sowie Kupplungseinrichtung für das Aktivieren eines Schließzylinders in Einfach- oder
Doppelknaufausgestaltung kann in der Knaufanordnung ein integrierter mechanischer,
mechatronischer oder entsprechend kombinierter Bewegungsmechanismus befindlich sein,
welcher über das Einbringen eines der beweglichen in der Schlüsselreide aufgespannten
Teile eine formschlüssige Verbindung im Sinne einer Bewegungskopplung herstellt. Zusätzliche
Kopplungsmittel können bei dieser Lösung entfallen.
[0042] Im entkoppelten Zustand besteht die Möglichkeit, über eine im Knauf angeordnete elektrische
Energie erzeugende Einrichtung, z.B. Arbeiten nach dem Dynamo- oder Piezo-Prinzip,
Energie bereitzustellen, um bei Ausfall eines Akkumulators oder einer Batterie notwendige
mechatronische oder elektrische Funktionen auszuführen.
[0043] Ob bei dieser Variante der Erfindung bei Knaufzylindern die Kopplung zum Betätigen
des Schlosses über den Knauf bei eingeführtem Schlüssel hergestellt wird, hängt selbstverständlich
von der passenden Kodierung bezogen auf die im Zylinder befindlichen Positionierungselemente
ab. Stimmt die Kodierungszuordnung, dann kann mindestens eines der beweglichen Teile
aufgrund einer Federvorspannung bedingt durch die Lagerung in der Schlüsselreide der
gewünschte Formschluss, quasi als Kupplungselement oder Kupplungsstift bewirkt werden.
1. Schlüssel mit Schlüsselreide und Schlüsselschaft (1), wobei am oder im Schlüsselschaft
Kodierelemente befindlich sind, welche von einer zugehörigen Anordnung in einem Schloss,
insbesondere einem dort befindlichen Schließzylinder, abtastbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlüsselschaft (1) mindestens zwei Teile (3, 4) umfasst, die bezüglich der Längsachse
des Schlüsselschafts zueinander axial und/oder radial beweglich sind, wobei die Teile
Kodierelemente aufweisen, die durch die axiale und/oder radiale Bewegung eine zusätzliche
räumliche Kodierfunktion erhalten.
2. Schlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zueinander beweglichen Teile (3, 4) des Schlüsselschafts in der Schlüsselreide
aufgespannt sind.
3. Schlüssel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zueinander beweglichen Teile (3, 4) des Schlüsselschafts rückfedernd flexibel
oder an der Schlüsselreide federgelagert sind.
4. Schlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der zueinander beweglichen Teile (3, 4) des Schlüsselschafts sich
an dem anderen Teil abstützt,
wobei das wenigstens eine Teil vorzugsweise rückfedernd flexibel oder an dem anderen
Teil federgelagert ist.
5. Schlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zueinander beweglichen Teile (3, 4) des Schlüsselschafts sich entlang der gesamten
Länge des Schlüsselschafts (1) erstrecken, oder dass wenigstens eines der zueinander
beweglichen Teile (3, 4) sich lediglich entlang eines Längsabschnitts des Schlüsselschafts
(1) erstreckt, der kürzer ist als der Schlüsselschaft.
6. Schlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der zueinander beweglichen Teile (3, 4) des Schlüsselschafts mehrere Kodierelemente
aufweist, die Vor- und Rücksprünge umfassen.
7. Schlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der zueinander beweglichen Teile (3, 4) des Schlüsselschafts mehrere Kodierelemente
aufweist, die entlang eines jeweiligen Längsabschnitts des Schlüsselschafts verteilt
angeordnet sind.
8. Schlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zueinander beweglichen Teile (3, 4) des Schlüsselschafts als in Längsachsenrichtung
geteilter Schlüsselbart ausgebildet sind.
9. Schlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Teile (3, 4) nebeneinander liegend zueinander verschieblich sind, oder dass die
Teile (3, 4) parallel zueinander liegend parallel verschieblich sind.
10. Schlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Teile (3, 4) vieleckig oder rotationssymmetrisch ausgebildet sind, wobei die
Kodierelemente umfangsseitig abtastbar sind.
11. Schlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu einer Axialverschiebung der zueinander beweglichen Teile (3, 4) eine
Winkellage der Teile zueinander veränderlich ist, um eine weitere Kodierfunktion zu
erhalten.
12. Schlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlüsselschaft zumindest teilweise aus einem die Kodierungsfunktion nicht beeinträchtigenden
flexiblen oder elastischen Material besteht, wobei bevorzugt am reidenseitigen Schaftende
ein starrer Abschnitt zur Kraftübertragung zwischen dem Schlüssel und einem Betätigungsmittel
im Schloss vorhanden ist.
13. Schloss- und Schlüsselsystem mit einem Schlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche
und mit einem Schloss, das eine zugehörige Anordnung zum Abtasten der Kodierelemente
des Schlüssels aufweist, um bei passender Kodierung eine Bewegungs- und/oder Kraftübertragung
zwischen dem Schlüssel und einem Betätigungsmittel des Schlosses zu ermöglichen, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung im Schloss Anschlags- oder Positionierungselemente besitzt, die beim
Einführen des Schlüssels in das Schloss eine Zuordnungs- und Verschiebungslage der
zueinander beweglichen Teile des Schlüsselschafts bestimmen.
14. Schloss- und Schlüsselsystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Schloss- und Schlüsselsystem ferner einen Knauf aufweist, wobei eine mechanische
Kopplung zwischen dem Knauf und dem Schloss, insbesondere einem dort vorhandenen Schließzylinder,
mittels mindestens eines der zueinander beweglichen Teile des Schlüsselschafts bewirkbar
ist.
15. Schloss- und Schlüsselsystem nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Schloss- und Schlüsselsystem eine durch mechanische Bewegung, insbesondere Drehung
des Knaufes, elektrische Energie erzeugende Einrichtung umfasst.