[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Mehrscheiben-Isolierglaselementes
mit zumindest zwei Einzelglaselementen, zwischen denen ein Zwischenraumes ausgebildet
ist, in dem zumindest eine Kunststofffolie angeordnet ist, umfassend die Schritte:
- Positionierung der Einzelglaselemente zueinander;
- Anordnung von Abstandhaltern auf den Einzelglaselementen entlang eines Umfanges;
- Einbringen der Kunststofffolie in den Zwischenraum;
- Zumindest teilweises Befüllen des Zwischenraumes mit einem zu Luft unterschiedlichen
Gas in einer Gasbefülleinrichtung;
- Schließen des Zwischenraums zwischen den beiden Einzelglaselementen entlang des Umfanges
durch Relativbewegung zumindest eines der Einzelglaselemente in Richtung auf das andere
Einzelglaselement zur Ausbildung eines Randverbundes;
- Gegebenenfalls Versiegeln des Randverbundes;
- Spannen der Kunststofffolie zur Eliminierung von Falten in der Kunststofffolie.
[0002] Mehrscheiben-Isolierglaselemente sind heute aus Gründen der Gebäudedämmung Standard
im Objektbau. In der einfachsten Form sind sie als Zweischeibenisolierglas ausgeführt.
Um eine noch bessere Wärmedämmung zu erreichen, können sie mit einem Gas, das eine
schlechtere Wärmeleitfähigkeit als Luft aufweist gefüllt sein bzw. sind auch schon
Mehrscheiben-Isolierglaselemente mit mehr als zwei Glasscheiben bekannt, beispielsweise
drei. Nachdem die mittlere Glasscheibe normalerweise keine statische Funktion sonderen
lediglich die Funktion hat, den Zwischenraum zwischend en äußeren Glasscheiben zu
trennen, um damit die direkte Wärmeleitung bzw. die Wärmekonvektion von der vorderen
zur hinteren Glasscheibe zu unterbinden, wurden auch bereits Mehrscheiben-Isolierglaselemente
vorgeschlagen, bei denen die mittlere Glasscheibe durch eine Kunststofffolie ersetzt
ist. Zudem kann diese Kunststofffolie auch beschichtet sein oder getönt sein, um den
Lichtdurchtritt durch das Isolierglaselement zu reduzieren.
[0003] Beispielsweise beschreibt die
DE 30 43 973 A1 ein Verfahren zur Herstellung eines Mehrscheiben-Isolierglaseinheit, die aus zwei
durch ein Paar von umlaufenden Abstandhaltern mit Abstand zueinander angeordneten
und gegeneinander abgedichteten Glasscheiben sowie einer zwischen den Abstandhaltern
gespannten Kunststofffolie gebildet wird, wobei der Zwischenräume zwischen den Scheiben
und der Kunststofffolie mit einander in Verbindung stehen. Als Kunststofffolie wird
eine wärmeschrumpfbare Folie verwendet, wobei nach dem Zusammenbau die Isolierglaseinheit
mit Heißluft erhitzt wird, sodass die Folie schrumpft und straff und faltenfrei wird.
[0005] Es ist die Aufgabe vorliegender Erfindung die Herstellung derartiger Mehrscheiben-Isolierglaselemente
zu verbessern bzw. zu vereinfachen.
[0006] Diese Aufgabe der Erfindung wird jeweils eigenständig dadurch gelöst, dass bei dem
eingangs genannten Verfahren die Kunststofffolie durch Strahlungswärme oder mit einem
durch Wasser oder dem Füllgas gebildeten Wärmeträgermedium thermisch gespannt wird.
Es kann damit die Zeit für das thermische Spannen reduziert werden, da durch diese
Art der Wärmeeinbringung die Erwärmung der Kunststofffolie sehr rasch erfolgt. Durch
die Verkürzung der Zeit, in der die Kunststofffolie der erhöhten Temperatur ausgesetzt
ist, kann auch deren thermische Belastung reduziert werden. Darüber hinaus kann bei
der Ausführungsvariante der thermischen Spannung mit dem Füllgas die thermische Spannung
bereits in der Gasbefülleinrichtung durchgeführt werden, sodass das Mehrscheiben-Isolierglaselement
die Gasbefülleinrichtung im Wesentlichen bereits fertig verlässt und damit kein zusätzlicher
Hantierungsaufwand für die Verbringung des mit der Kunststofffolie versehenen Mehrscheiben-Isolierglaselementes
in eine weitere Station der Fertigungslinie zur Herstellung von Mehrscheiben-Isolierglaselementen
erforderlich ist. Mit ,,im Wesentlichen" ist dabei gemeint, dass anschließend an die
Gasbefülleinrichtung noch eine Versiegelungsstation zur Versiegelung des Randverbundes
vorgesehen werden kann.
[0007] Gemäß einer Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass die Strahlungswärme mittels
Infrarot-Strahlung erzeugt wird. Hierbei ist von Vorteil, dass es möglich ist, die
Wärme so auf die Kunststofffolie auszurichten, dass eine Erwärmung der Einzelglaselement
zumindest großteils vermieden wird, wenn die verwendeten Gläser eine sehr hohe Durchlässigkeit
für Infrarot-Strahlung aufweisen. Andererseits ist es damit aber auch durch einfache
Leistungserhöhung des Infrarotstrahlers möglich, die thermische Spannung von Kunststofffolien
in Mehrscheiben-Isolierglaselementen durchzuführen, bei denen die Gläser durch eine
entsprechende Ausrüstung, wie diese aus dem Stand der Technik zur Reduktion des Wärmeeintrags
bekannt ist, eine schlechte IR-Durchlässigkeit aufweisen.
[0008] Es ist weiters von Vorteil, wenn das Wasser als Wasserdampf eingesetzt wird. Durch
den Wasserdampf kann eine schnelle Wärmeübertragung erreicht werden ohne dass die
Einzelglaselemente einer zu hohen thermischen Belastung ausgesetzt werden.
[0009] Die Kunststofffolie kann zwischen zwei Metallplatten erhitzt werden. Aufgrund der
hohen Wärmeleitfähigkeit von Metallen ist damit ebenfalls eine rasche Erwärmung der
Kunststofffolie erreichbar. Zudem ist es damit auch möglich, die Plattenelemente einer
Gasbefülleinrichtung für die Erwärmung der Kunststofffolie zu verwenden, wodurch der
apparative Aufwand der Fertigungslinie zur Herstellung eines Mehrscheiben-Isolierglaselementes
reduziert werden kann. Der Vollständigkeit halber sei angemerkt, dass bei dieser Ausführungsvariante
das Mehrscheiben-Isolierglaselement zwischen den Metallplatten angeordnet wird, sodass
sich also zwischen der Kunststofffolie und den Metallplatten jeweils zumindest eine
Glaselement während des thermischen Spannens befindet.
[0010] Von Vorteil ist es, wenn die mechanische Vorspannung der Kunststofffolie während
der Schließbewegung der beiden Einzelglaselmente durchgeführt wird, da damit der Verfahrensschritt
des an die Randverbundausbildung anschließenden Verfahrensschrittes der thermischen
Spannung entlastet wird, sodass dieser in kürzerer Zeit durchgeführt werden kann,
wodurch die Taktzeit reduziert werden kann. Zudem ist es damit möglich, die thermische
Belastung der Kunststofffolie zu reduzieren.
[0011] Gemäß einer Ausführungsvariante dazu wird die Kunststofffolie durch eine Zugbeanspruchung
vorgespannt wird, die mittels der Abstandhalter durch die Schließbewegung auf die
Kunststofffolie ausgeübt wird. Vorzugsweise werden dabei Abstandhalter verwendet werden,
die nach dem Nut-Feder-Prinzip miteinander verbindbar sind oder wird gemäß einer Ausführungsvariante
ein Abstandhalter verwendet, der ein Federelement aufweist, das auf die Kunststofffolie
einen Druck ausübt. Mit anderen Worten ausgedrückt wird bei diesen Ausführungsvarianten
die Kunststofffolie zwischen den Abstandhaltern eingeklemmt und fixiert, sodass keine
zusätzlichen Maßnahmen zum Spannen der Kunststofffolie erforderlich sind. Es kann
damit die Spannvorrichtung vereinfacht werden und die Taktzeit zur Herstellung des
Mehrscheiben-Isolierglaselementes weiter reduziert werden.
[0012] Es ist auch möglich, dass die Kunststofffolie in der Gasbefülleinrichtung in den
Zwischenraum zwischen den Einzelglaselementen eingebracht wird. Durch die Einbringung
der Kunststofffolie in der Gasbefülleinrichtung, die normalerweise in einer Fertigungslinie
einer Mehrscheiebn-Isolierglasfertigung vorhanden ist, wird die Einbindung der Zuführung
der Kunststofffolie in die Isolierglasfertigung verbessert, wodurch Taktzeiten zur
Herstellung derartiger Mehrscheiben-Isolierglaselemente verkürzt werden können. Zudem
wird damit erreicht, dass der Randverbund keine Öffnungen für die Gasbefüllung des
Zwischenraums zwischen den Glaselementen aufweisen muss, wodurch einerseits keine
nachträgliche Verschließung dieser Öffnungen erfolgen muss, wodurch ebenfallls die
Taktzeiten reduziert werden können, und andererseits damit die Gasdichtheit des Mehrscheiben-Isolierglaselementes
verbessert werden kann. Zudem wird durch die Zuführung der Kunststofffolie in der
Gasbefülleinrichtung erreicht, dass in dieser im Vergleich zur Umgebungsatmosphäre
der Fertigungslinie eine deutlich geringere Konzentration an Schwebstoffen bzw. Staubpartikeln
vorhanden ist, also quasi "Reinraumbedingungen" vorherrschen, wodurch die Fertigung
des Mehrscheiben-Isolierglaselementes ebenfalls vereinfacht werden kann, da die verwendeten
Kunststofffolien häufig aufgrund der Manipulation dieser Folien elektrostatisch aufgeladen
sind, und damit Staubpartikel anziehen. Da Staubpartikel auf der Oberfläche der Kunststofffolie
im fertigen Isolierglasfenster stören und damit eine höhere Ausschußproduktion verbunden
ist, müssen in der herkömmlichen Isolierglasfertigung gesonderte Maßnahmen getroffen
werden, um die Staubbeladung der Kunststofffolie zu vermeiden. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren kann hingegen diese Staubbeladung vermieden werden bzw. zumindest deutlich
reduziert werden.
[0013] Dabei ist es auch möglich, dass die Kunststofffolie in der Gasbefülleinrichtung vorgespannt
wird. Durch die Kombination des mechanischen Vorspannens und der Zuführung der Kunststofffolie
in den Zwischenraum des Mehrscheiben-Isolierglaselementes in einer Einrichtung wird
die Kompaktheit der Fertigungslinie einerseits erhöht, insbesondere reduziert sich
damit auch der Investitionsaufwand für den Fensterproduzenten, zudem kann ein Großteil
der Fertigung in einer Station der Fertigungslinie durchgeführt werden, wodurch der
Hantierungsaufwand während der Produktion reduziert werden kann. Darüber hinaus kann
damit eine nachträglich Verschmutzung der Kunststofffolie vermieden werden, da das
Mehrscheiben-Isolierglaselement noch unter den "Reinraumbedingungen" der Gasatmosphäre
des Füllgases geschlossen wird und danach ein Eingriff in den Zwischenraum zwischen
den Einzelglaselementen des Mehrscheiben-Isolierglaselementes nicht mehr erforderlich
ist.
[0014] Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese anhand der nachfolgenden Figuren
näher erläutert.
[0015] Es zeigen jeweils in schematisch vereinfachter Darstellung:
- Fig. 1
- ein Mehrscheiben-Isolierglaselement in Seitenansicht geschnitten;
- Fig. 2
- eine beispielhafte Fertigungslinie zur Herstellung eines MehrscheibenIsolierglaselementes
als Blockschaubild.
[0016] Einführend sei festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsformen
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen
werden, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß
auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen
werden können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben,
unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen
und sind bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen. Weiters
können auch Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und beschriebenen
unterschiedlichen Ausführungsbeispielen für sich eigenständige, erfindungsgemäße Lösungen
darstellen.
[0017] In Fig. 1 ist ein Mehrscheiben-Isolierglaselement 1 in Seitenansicht geschnitten
dargestellt. In der einfachsten Ausführungsvariante besteht dieses Mehrscheiben-Isolierglaselement
1 aus einem ersten Einzelglaselement 2, einem zweiten Einzelglaselement 3, welches
unter Ausbildung eines Zwischenraums 4 zum ersten Einzelglaselement 2 beabstandet
angeordnet ist, einer Kunststofffolie 5, die in dem Zwischenraum 4 angeordnet ist
und diesen in zwei kleinere Zwischenräume unterteilt, nämlich einen vorderen Zwischenraum
der dem Einzelglaselement 2 zugewandt ist, und einen hinteren Zwischenraum, der dem
Einzelglaselement 3 zugewandt ist, sowie einem Randverbund 6, der zwischen den beiden
Einzelglaselementen 2, 3 entlang eines Umfanges 7 des Mehrscheiben-Isolierglaselementes
1 ausgebildet ist und der einen Abstandhalter 8, der gegebenenfalls einen Hohlraum
aufweisen kann, wobei der Hohlraum gegebenenfalls mit einem Molekularsieb 9 gefüllt
ist, und der über ein Primärdichtelement 10 mit den beiden Glaselementen 2, 3 verbunden
ist, wobei ein zusätzliches Dichtelement 11 an der Rückseite des Abstandhalters 8
zur Versiegelung des Zwischenraums zwischen den beiden Einzelglaselementen 2, 3 entlang
des Umfangs angeordnet sein kann.
[0018] Der prinzipielle Aufbau eines derartigen Mehrscheiben-Isolierglaselementes 1 ist
bereits aus dem Stand der Technik, beispielsweise aus den voranstehend genannten Dokumenten,
bekannt.
[0019] Das Primärdichtelement 10 kann beispielsweise aus einem Butyl-Kautschuk gebildet
sein, das Dichtelement 11 beispielsweise durch ein Silikon oder ein Polyurethan.
[0020] Des Weiteren kann der Abstandhalter 8 aus Metall oder einem thermoplastischen oder
duroplastischen Kunststoff gefertigt sein.
[0021] Es besteht weiters die Möglichkeit, dass der Abstandhalter 8 durch einen thermoplastischen
Kunststoff zur Gänze gebildet ist und damit gleichzeitig auch das Primärdichtelement
10 ausbilden kann, wobei in diesem thermoplastischen Kunststoff auch ein Molekularsieb
und/oder eine Metallverstärkung enthalten sein kann.
[0022] Der Abstandhalter 8 ist bei vorliegender Ausführung in zwei Teilabstandhalter 12,
13 unterteilt, wobei die Kunststofffolie 5 zwischen den beiden Teilabstandhaltern
12, 13 eingespannt ist und somit von diesen gehalten wird. Dazu kann zwischen der
Kunststofffolie 5 und den beiden Teilabstandhaltern 12, 13 jeweils auch eine Klebestreifen
oder eine Kleberschicht angeordnet sein, um die Kunststofffolie 5 zusätzlich mit den
Teilabstandhaltern 12, 13 zu verkleben.
[0023] Wie bereits voranstehend erwähnt, kann die Kunststofffolie 5 unbeschichtet oder beschichtet
ausgeführt sein, beispielsweise mit einer Reflexionsschicht, um damit einen höheren
Anteil an einfallendem Licht zu reflektieren. Derartige Beschichtungen sind prinzipiell
aus dem Stand der Technik, wie voranstehend zitiert, bekannt.
[0024] Obwohl in Fig. 1 lediglich eine dreischichtige Variante dargestellt ist mit den beiden
Einzelglaselementen 2, 3 und der Kunststofffolie 5 dazwischen, besteht im Rahmen der
Erfindung selbstverständlich die Möglichkeit, dass in dem Zwischenraum 4 mehr als
eine Kunststofffolie 5, beispielsweise zwei, drei, vier etc. angeordnet werden, wozu
in diesem Fall der Abstandhalter 8 gegebenenfalls in mehr als zwei Teilabstandhalter
12, 13 unterteilt sein kann. Daneben besteht auch die Möglichkeit, dass mehr als zwei
Einzelglaselemente 2, 3 angeordnet werden, beispielsweise drei oder vier.
[0025] Mit Hilfe des Gases, welches in den Zwischenraum 4 eingefüllt wird, soll die Wärmeleitfähigkeit
des Mehrscheiben-Isolierglaselementes 1 reduziert werden. Demzufolge wird ein Gas
verwendet, das schwerer ist als Luft, da durch die schwereren Gasmoleküle deren Beweglichkeit
reduziert ist und somit auch die Wärmeleitfähigkeit bzw. der Wärmedurchgang durch
das Mehrscheiben-Isolierglaselement 1 reduziert ist. Verwendbare Gase sind zum Beispiel
Argon, Krypton oder Xenon, wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist.
[0026] Es wurde voranstehend ausgeführt, dass der Zwischenraum 4 zumindest teilweise mit
diesem Gas gefüllt ist. Mit ,,zumindest teilweise" ist gemeint, dass eine vollständige
Befüllung des Zwischenraums 4 mit dem zu Luft unterschiedlichem Gas normalerweise
in der Isolierglasfertigung aufgrund der langen Befüllzeiten nicht erfolgt, wobei
allerdings ein Füllgrad des Zwischenraums 4 mit dem Gas zumindest 90 % des zur Verfügung
stehenden Volumens beträgt. Selbstverständlich besteht aber die Möglichkeit der vollständigen,
das heißt 100 %-igen Befüllung des Zwischenraums 4 mit dem zu Luft unterschiedlichem
Gas.
[0027] Fig. 2 zeigt ein Beispiel einer Fertigungslinie 14 in Form eines Blockschaubildes
zur Herstellung des Mehrscheiben-Isolierglaselementes 1 nach Fig. 1, wie sie im Prinzip
aus dem Stand der Technik bekannt ist. Diese umfasst in der im folgenden genannten
Reihenfolge eine Waschstation 15, in der die Einzelglaselemente 2, 3 vor dem Zusammenbau
des Mehrscheiben-Isolierglaselementes 1 gewaschen werden, gegebenenfalls eine Inspektionsvorrichtung
16, zur insbesondere optischen Qualitätskontrolle der Einzelglaselemente 2, 3, eine
Applikationsvorrichtung 17, in der die Teilabstandhalter 12, 13 auf den Einzelglaselementen
2, 3 angeordnet werden, eine Gasbefüllpresse 18, zur Befüllung des Zwischenraums 4
des Mehrscheiben-Isolierglaselementes 1 mit dem zu Luft unterschiedlichen Gas, eine
Spannvorrichtung 19 zum Spannen der Kunststofffolie 5, sowie eine Versiegelungsvorrichtung
20 zur Fertigstellung, d.h. Versiegelung, des Randverbundes 6 des Mehrscheiben-Isolierglaselementes
1.
[0028] Die Inspektionsvorrichtung 16 kann auch vor der Waschstation 15 angeordnet sein,
wobei in diesem Fall allerdings die Gefahr besteht, dass Fehler detektiert werden,
die lediglich auf eine Verschmutzung der Einzelglaselemente 2, 3 zurückzuführen sind,
sodass also die Inspektionsvorrichtung vorzugsweise nach der Waschstation 15 angeordnet
ist.
[0029] Es besteht weiters die Möglichkeit, dass die Applikationsvorrichtung 17 zur Anordnung
der beiden Teilabstandhalter 12, 13 Teil der Gasbefüllpresse 18 ist.
[0030] Vorzugsweise wird die Kunststofffolie 5 in der Gasbefüllpresse 18 zugeführt, wozu
in der oder im Bereich der Gasbefüllpresse eine entsprechende Zuführvorrichtung, beispielsweise
eine Walze, von der die Kunststofffolie 5 abgewickelt werden kann, angeordnet sein
kann. Es besteht aber auch die Möglichkeit, wie dies in Fig. 2 strichliert angedeutet
ist, dass vor der Gasbefüllpresse 18 eine eigene Zuführvorrichtung 21 für die Kunststofffolie
5 in der Fertigungslinie 14 angeordnet ist.
[0031] In der Gasbefüllpresse 18 werden die beiden Einzelglaselemente 2, 3 entsprechend
zueinander positioniert, danach die Gasbefüllpresse 18 bevorzugt gasdichten geschlossen
und die Kunststofffolie 5 in den Zwischenraum 4 zwischen den beiden Einzelglaselementen
2, 3 zugeführt, wobei die Kunststofffolie 5 auch vor dem Schließen der Gasbefüllpresse
18 zugeführt werden kann, und danach der Zwischenraum 4 mit dem Gas befüllt. Abschließend
werden die beiden Einzelglaselemente 2, 3 so weit relativ zueinander verbracht, dass
die Kunststofffolie 5 zwischen den beiden Teilabstandhaltern 12, 13 eingeklemmt wird
und durch Pressen der Randverbund 6 des Mehrscheiben-Isolierglaselementes 1 ausgebildet
wird. Für den Fall, dass die Kunststofffolie 5 vor der Gasbefüllpresse 18 zugeführt
wird, besteht die Möglichkeit, dass der Randverbund 6 bereits vor der Gasbefüllung
ausgebildet wird. Die Gasbefüllpresse 18 muss bei dieser Ausführungsvariante daher
nicht als Presse im eigentlichen Sinn ausgebildet sein. Zur Gasbefüllung des bereits
verschlossenen Zwischenraums 4 zwischen den Einzelglaselementen 2, 3 können bei dieser
Ausführungsvariante in den Teilabstandhalters 12, 13 Befüllöffnungen ausgebildet sein,
ebenso können weitere Öffnungen für das Entweichen der Luft aus dem Zwischenraum 4
in den Teilabstandhaltern 12, 13 angeordnet sein, wobei in diesem Fall diese Öffnungen
nachträglich verschlossen werden müssen. Gegebenenfalls kann nur eine Befüllöffnung
angeordnet sein, wenn zwischen den beiden Teilzwischenräumen des Mehrscheiben-Isolierglaselementes
1 eine Strömungsverbindung ausgebildet ist.
[0032] Es besteht weiters die Möglichkeit, dass die Spannvorrichtung 19 und/oder die Versiegelungsvorrichtung
20 Teil der Gasbefüllpresse sind, sodass nach einer bevorzugten Ausführungsvariante
das Mehrscheiben-Isolierglaselement 1 die Gasbefüllpresse zumindest annähernd fertig
verlässt.
[0033] Des Weiteren besteht die Möglichkeit, dass die Versiegelungsvorrichtung 20 in der
Fertigungslinie 1 vor der Spannvorrichtung 19 angeordnet ist.
[0034] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Spannvorrichtung 19 zum thermischen Spannen
der Kunststofffolie 5 ausgebildet ist, wobei die notwendige Temperatur für das thermische
Spannen durch Strahlungswärme und/oder mit Hilfe eines Wärmeträgermediums in Form
des Befüllgases, d.h. dem Gas mit dem das Mehrscheiben-Isolierglaselement 1 befüllt
wird, und/oder von Wasser, wobei das Wasser als Wasserbad oder als Wasserdampf eingesetzt
werden kann. Die Strahlungswärme wird durch Infrarot-Strahler oder mit Hilfe von zwei
hei-Ben Metallplatten zur Verfügung gestellt. Die zu verwendende Temperatur richtet
sich dabei nach dem verwendeten Kunststoff für die Kunststofffolie, die bevorzugt
bidirektional gereckt eingesetzt wird, sodass sich die Kunststofffolie 5 infolge der
Erwärmung zusammenzieht und damit faltenfrei spannt. Als Kunststofffolie 5 kann jede
beliebige hierfür geeignete Folie verwendet werden. Bevorzugt wird allerdings eine
Polyesterfolie, insbesondere eine Polyethylenterephthalat-Folie. Diese Kunststofffolie
5 kann eine Foliendicke im Bereich zwischen 13 µm und 150 µm, beispielsweise 35 µm
oder 50 µm aufweisen.
[0035] In der Ausführungsform der Spannvorrichtung 19 als Infrarot-Strahler können ein oder
mehrere Infrarot-Strahler angeordnet sein, wobei diese bevorzugt als Flächenstrahler
ausgebildet sind und insbesondere eine Strahlung abgebende Fläche aufweisen, dass
die gesamte Fläche der Kunststofffolie davon bedeckt ist. Im Fall der Anordnung von
mehreren Infrarot-Strahlern können diese einer oder beiden Seiten der Kunststofffolie
5 zugeordnet sein. In der bevorzugten Ausführung sind diese bzw. ist der Infrarot-Strahler
innerhalb der Gasbefüllpresse 18 angeordnet. Es besteht aber auch die Möglichkeit
der Anordnung von so genannten Punktstrahlen, wobei in diesem Fall zur Beaufschlagung
der gesamten Fläche der Kunststofffolie 5 mehrere Punktstrahler verwendet werden.
Unter Punktstrahler ist dabei nicht zwingend gemeint, dass die die Infrarot-Strahlung
abgebende Fläche punktförmig ausgebildet ist, sondern dass im Vergleich zu einem Flächenstrahler
lediglich ein kleiner, insbesondere kreisförmiger Bereich der Kunststofffolie 5 damit
mit Strahlung beaufschlagt werden kann.
[0036] Der oder die Infrarot-Strahler können zur Abgabe einer Strahlung mit einer Wellenlänge
oder einem Wellenlängenbereich von 0,4 µm bis 4 µm ausgebildet sein, was einer Farbtemperatur
zwischen 2600 °C bis 900 °C entspricht. Insbesondere werden keramische Strahlungskörper
oder Halogenstrahler bevorzugt. Der Vorteil in der Verwendung von Infrarot Strahler
ist auch darin zu sehen, dass es möglich ist, kurzwellige Strahlung einzustrahlen,
wobei Gläser für dieser kurzwellige Strahlung zumindest teilweise durchlässig sind.
Durch Absorption der Strahlung an der inneren Oberfläche der Gläser und nachfolgende
Wärmeabstrahlung entsteht aus der kurzwelligen Strahlung eine langwellige Strahlung,
für die die Gläser nur mehr sehr schlecht durchlässig sind, die Wärme also im Wesentlichen
im Inneren des Mehrscheiben-Isolierglaselementes während des thermischen Spannens
verbleibt. Es kann damit also die Effektivität der thermischen Spannung der Kunststofffolie
verbessert werden.
[0037] Diese Ausführungsvariante der thermischen Spanneinrichtung ist im Vergleich zum Stand
der Technik besser in die Fertigungslinie 1 integrierbar, selbst wenn diese innerhalb
der Fertigungslinie eine eigene Bearbeitungsstation bildet. Zudem sind die Infrarot-Strahler
hinsichtlich der Temperatur und der Eindringtiefe ― die Infrarot-Strahler strahlen
von außerhalb der Einzelglaselemente 2, 3 auf die Kunststofffolie 5 ein ― in das Mehrscheiben-Isolierglaselement
1 regulierbar, je nach dem ob Infrarot-Strahler verwendet werden die zur Abgabe von
Infrarot A- und/oder―B- und/oder -C-Strahlung geeignet sind (IR-A: 780 nm ― 1400 nm;
IR-B: 1400 nm ― 3000 nm; IR-C: über 3000 nm). Dies ist insofern von Bedeutung, da
der Zwischenraum 4 des Mehrscheiben-Isolierglaselementes 1 mit einem Gas gefüllt ist,
das einen im Vergleich zu Luft schlechteren Wärmetransport aufweisen soll.
[0038] Bei Verwendung von Infrarot-Wärmestrahlung kann es von Vorteil sein, wenn eine Kunststofffolie
5 verwendet wird, die mit einem IR-Absorber versetzt ist, um damit das thermische
Spannen zu unterstützen.
[0039] Auch die Ausführungsvariante mit zumindest einer Metallplatte als Wärmestrahlung
abgebendes Element ist besser in die Fertigungslinie 1 einbindbar, da es beispielsweise
möglich ist, zumindest eines der Plattenelemente der Gasbefüllpresse 18, von den die
Einzelglaselemente 2, 3 gehalten werden, zumindest teilweise beheizbar auszuführen,
insbesondere im Bereich der Anlage der Einzelglaselemente 2, 3. Vorzugsweise wird
wiederum eine beidseitige Bestrahlung der Kunststofffolie mit Wärmestrahlung ermöglicht,
sodass also das vordere und das hintere Pressenplattenelement beheizbar ausgeführt
sein können. Die Beheizung selbst erfolgt dabei bevorzugt mittels elektrischer Elemente.
Gegebenenfalls kann bzw. können in diesem Fall das oder Plattenelement(e) eine in
Richtung nach außen eine thermische Isolierung aufweisen, um die Verlustleistung in
den Bereich um die Gasbefüllpresse 18 zu minimieren bzw. auch um damit das Verletzungsrisiko
zu senken. Als Werkstoff für die Metallplatten wird dabei bevorzugt ein Stahl verwendet,
wobei auch andere Werkstoffe mit hoher Wärmeleitfähigkeit bei gleichzeitig ausreichender
Strukturfestigkeit verwendbar sind. Gegebenenfalls kann das bzw. können die Plattenelement(e)
auch mehrschichtig ausgeführt sein, mit einer "Heizschicht" im Bereich auf das Mehrscheiben-Isolierglaselement
1 und zumindest einer Schicht mit im Vergleich dazu schlechterer Wärmeleitfähigkeit.
Die "Heizschicht" selbst muss nicht zwingend metallisch ausgeführt sein, sondern kann
beispielsweise auch in Form einer Heizfolie, eines Heizlackes oder einer keramischen
Schicht ausgebildet sein, wobei in diesem Fall auch eine Kombination mit voranstehend
beschriebener Ausführungsvariante möglich ist, indem diese Heizschicht zur Abgabe
von Infrarot-Strahlung ausgebildet ist.
[0040] Die Verwendung von Metallplatten, gegebenenfalls in Kombination mit dem oder den
Infrarot-Wärmestrahlem hat zudem den Vorteil, dass die Metallplatten als Wärmespeicher
wirken, sodass bereits beim Eintritt des Halbfertigfabrikates zur Herstellung des
Mehrscheiben-Isolierglaselementes 1 in die Gasbefüllpresse die Folie vorgespannt wird,
womit die Gasbefüllung selbst einfacher erfolgen kann, da das ,,Ausbauchen" der Folie
infolge eines ungleichen Gasdruckes auf der Vorderseite und der Rückseite der Kunststofffolie
5 zumindest annähernd vermieden werden kann.
[0041] Die Metallplatte(n) kann bzw. können beabstandet zu den Einzelglaselementen 2, 3
oder an diesen während des thermischen Spannens der Kunststofffolie 5 an dieser anliegend
bzw. anlegbar ausgebildet sein.
[0042] Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass in dem oder in den Plattenelement(en)
fluiddurchströmte Heizschlangen angeordnet sind.
[0043] Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung ist vorgesehen, dass das Fluid
nicht indirekt, wie soeben beschrieben, mit der Kunststofffolie 5 in Kontakt tritt,
sondern direkt. In einer ersten Variante wird aufgrund der entsprechend hohen Wärmeübertragung
als Fluid Wasser verwendet, wobei das Wasser in Form eines Wasserbades eingesetzt
werden kann, sodass also beispielsweise das Mehrscheiben-Isolierglaselement 1 nach
dem Verlassen der Gasbefüllpresse 18 in ein Wasserbad getaucht wird, wobei dies zusätzlich
den Vorteil aufweist, dass damit gleichzeitig eine Dichtheitsprüfung des Randverbundes
6 durchgeführt werden kann. Mit Hilfe des Wasserbades ist aber auch eine sehr gleichmäßige
Beaufschlagung des Mehrscheiben-Isolierglaselements 1 mit der erhöhten Temperatur
möglich, ohne dass ein Temperaturprofil an den Einzelglaselementen 2, 3 mit sehr hohen
Temperaturdifferenzen entsteht.
[0044] Andererseits kann das Wasser aber auch in Form von Wasserdampf verwendet werden,
beispielsweise um höhere Wärmemengen zu übertragen bzw. um eine höhere Temperatur
zu ermöglichen. Vorzugsweise wird dazu in der Fertigungslinie 14 die gesonderte Spannvorrichtung
19 verwendet, wenngleich die Anordnung von Dampfaustrittsdüsen in der Gasbefüllpresse
18 auch möglich ist.
[0045] Nach einer anderen Variante wird als Fluid das Befüllgas selbst verwendet, wozu an
oder in der Gasbefüllpresse 18 oder in Bereich der Gasversorgung eine entsprechende
Heizeinrichtung zur Erwärmung des Befüllgases vorgesehen werden kann. Bei dieser Ausführungsvariante
sollte allerdings die Kunststofffolie 5 mit den Teilabstandhaltern 12, 13 zwischen
den Einzelglaselementen 2, 3 bereits fixiert werden, da das thermische Spannen der
Kunststofffolie 5 mit der Befüllung des Zwischenraums 4 des Mehrscheiben-Isolierglaselementes
1 erfolgt. In einer Variante dazu ist es aber möglich, dass das Mehrscheiben-Isolierglaselement
1 in einem ersten Schritt mit einem kalten und nur geringfügig erwärmten Befüllgas
befüllt wird, und erst in einem darauf folgenden Schritt die Beaufschlagung mit dem
erhitzten Befüllgas zum thermischen Spannen der Kunststofffolie 5 erfolgt.
[0046] Um das thermische Spannen zu unterstützen bzw. die Gasbefüllung des Zwischenraums
4 des Mehrscheiben-Isolierglaselementes zu vereinfachen, besteht die Möglichkeit,
dass die Kunststofffolie 5 mechanisch vorgespannt wird. Insbesondere kann dabei durch
die Schließbewegung der Gasbefüllpresse 18 um damit den Randverbund 6 auszubilden,
einer Zugbeanspruchung ausgesetzt werden.
[0047] In einer ersten Ausführungsvariante dieses mechanischen Vorspannes können die Teilabstandhalter
12, 13 in Form einer Nut-Feder-Ausgestaltung ausgebildet sein, sodass die Kunststofffolie
5 durch das Zusammenpressen der beiden Einzelglaselemente 2, 3 mit den darauf angeordneten
Teilabstandhaltern 12, 13 durch die Feder eines Teilabstandhalters 12 in die Nut des
zweiten Teilabstandhalters 13 eingepresst und damit gespannt wird.
[0048] Es ist auch möglich, dass einer der Teilabstandhalter 12, 13 ein Federelement, beispielsweise
in Form einer Blattfeder, aufweist, dass durch die Schließbewegung der Gasbefüllpresse
18 zur Anlage an die Kunststofffolie 5 gelangt, wodurch diese wiederum zwischen den
beiden Teilabstandhaltern 12, 13 eingepresst werden kann. Dabei ist es von Vorteil,
wenn die der Kunststofffolie 5 zugewandte Oberfläche des Federelementes aufgeraut
oder mit "Widerhaken" versehen ist, um die Kunststofffolie 5 besser halten zu können.
Durch das Federelement wird nach dem Zusammenfügen der beiden Einzelglaselemente 2,
3 auf die Kunststofffolie 5 im Bereich der Teilabstandhalter 12, 13 ein Druck ausgeübt.
Dazu kann das Federelement in der geschlossenen Stellung des Mehrscheiben-Isolierglaselementes
1 über die Kunststofffolie 5 an einer Oberfläche des zweiten Teilabstandhalters 12,
13 anliegen.
[0049] Diese Varianten des mechanischen Vorspannes haben zudem den Vorteil, dass die Kunststofffolie
5 besser in dem Mehrscheiben-Isolierglaselement 1 gehalten wird, sodass gegebenenfalls
auf gesonderte Klebe- bzw. Kleberschichten auf den Teilabstandhaltern 12, 13 zur Anbindung
der Kunststofffolie 5 verzichtet werden kann.
[0050] Abschließend sei erwähnt, dass die Einzelglaselemente 2, 3, das heißt zumindest eines
der Einzelglaselemente 2, 3, nicht zwingenderweise als Einzelglasscheiben ausgeführt
sein müssen, sondern dass zumindest eines dieser Einzelglaselemente 2, 3 beispielsweise
auch durch ein Verbundglas aus zwei oder mehreren Einzelglasscheiben ohne Zwischenraum
mit dazwischen angeordneter Kunststofffolie, also in Form eines Sicherheitsglases,
wie dieses aus dem Stand der Technik bekannt ist, gebildet sein kann.
[0051] Die Ausführungsbeispiele zeigen mögliche Ausführungsvarianten des Mehrscheiben-Isolierglaselementes
1 bzw. der Fertigungslinie 14, wobei an dieser Stelle bemerkt sei, dass die Erfindung
nicht auf die speziell dargestellten Ausführungsvarianten derselben eingeschränkt
ist, sondern vielmehr auch diverse Kombinationen der einzelnen Ausführungsvarianten
untereinander möglich sind und diese Variationsmöglichkeit aufgrund der Lehre zum
technischen Handeln durch gegenständliche Erfindung im Können des auf diesem technischen
Gebiet tätigen Fachmannes liegt.
[0052] Der Ordnung halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis
des Aufbaus des Mehrscheiben-Isolierglaselementes 1 dieses bzw. dessen Bestandteile
teilweise unmaßstäblich und/oder vergrößert und/oder verkleinert dargestellt wurden.
Bezugszeichenaufstellung
[0053]
- 1
- Mehrscheiben-Isolierglaselement
- 2
- Einzelglaselement
- 3
- Einzelglaselement
- 4
- Zwischenraum
- 5
- Kunststofffolie
- 6
- Randverbund
- 7
- Umfang
- 8
- Abstandhalter
- 9
- Molekularsieb
- 10
- Primärdichtelement
- 11
- Dichtelement
- 12
- Teilabstandhalter
- 13
- Teilabstandhalter
- 14
- Fertigungslinie
- 15
- Waschstation
- 16
- Inspektionsvorrichtung
- 17
- Applikationsvorrichtung
- 18
- Gasbefüllpresse
- 19
- Spannvorrichtung
- 20
- Versiegelungsvorrichtung
- 21
- Zuführvorrichtung
1. Verfahren zur Herstellung eines Mehrscheiben-Isolierglaselementes (1) mit zumindest
zwei Einzelglaselementen (2, 3), zwischen denen ein Zwischenraumes (4) ausgebildet
ist, in dem zumindest eine Kunststofffolie (5) angeordnet ist, umfassend die Schritte:
- Positionierung der Einzelglaselemente (2, 3) zueinander;
- Anordnung von Abstandhaltern (6) auf den Einzelglaselementen (2, 3) entlang eines
Umfanges (7);
- Einbringen der Kunststofffolie (5) in den Zwischenraum (4);
- Zumindest teilweises Befüllen des Zwischenraumes (4) mit einem zu Luft unterschiedlichen
Gas in einer Gasbefüllpresse (18);
- Schließen des Zwischenraums zwischen den beiden Einzelglaselementen (2, 3) entlang
des Umfanges (7) durch Relativbewegung zumindest eines der Einzelglaselemente (2,
3) in Richtung auf das andere Einzelglaselement (2, 3) zur Ausbildung eines Randverbundes
(6);
- Gegebenenfalls Versiegeln des Randverbundes (6);
- Spannen der Kunststofffolie (5) zur Eliminierung von Falten in der Kunststofffolie
(5),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kunststofffolie (5) durch Strahlungswärme oder mit einem durch Wasser oder dem
Füllgas gebildeten Wärmeträgermedium thermisch gespannt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Strahlungswärme Infrarot-Strahlung verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasser als Wasserdampf eingesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (5) zwischen zwei Metallplatten erhitzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (5) während des Schließens des Zwischenraums (4) mechanisch vorgespannt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (5) durch eine Zugbeanspruchung vorgespannt wird, die mittels
der Abstandhalter (6) durch die Schließbewegung auf die Kunststofffolie (5) ausgeübt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass Abstandhalter (6) verwendet werden, die nach dem Nut-Feder-Prinzip miteinander verbindbar
sind.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstandhalter (6) verwendet wird, der ein Federelement aufweist, das auf die
Kunststofffolie (5) einen Druck ausübt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (5) in der Gasbefüllpresse (18) in den Zwischenraum (4) zwischen
den Einzelglaselementen (2, 3) eingebracht wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (5) in der Gasbefüllpresse (18) vorgespannt wird.