[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rollladenverschlusseinrichtung für ein Möbelstück
sowie ein entsprechendes Möbelstück, welches zumindest eine mittels der Rollladenverschlusseinrichtung
verschließbare Öffnung aufweist.
[0002] Rollladenverschlusseinrichtungen für Möbelstücke, insbesondere für Büromöbel weisen
typischerweise eine Anzahl schwenkbar miteinander verbundener Rollladensegmente oder
Lamellen auf, die zum Freigeben einer im Möbelkorpus ausgebildeten Öffnung in eine
seitlich, oberhalb oder unterhalb der Öffnung liegende Verstaueinrichtung einführbar
sind. Gängige Ausgestaltungen derartiger Rollladenverschlusseinrichtungen sehen vor,
dass der Rollladen im Bereich der Verstaueinrichtung entweder aufgerollt oder entlang
einer den Rollladen seitlich einfassenden Führungsschiene in eine Verstauposition
überführbar ist, in welcher die einzelnen Rollladensegmente nach wie vor im Wesentlichen
geradlinig oder gekrümmt aneinandergereiht in einen für den Anwender nicht sichtbaren
Bereich des Möbelstücks translatorisch verschoben sind.
[0003] Sowohl bei einem Aufrollen als auch einem translatorischen Verschieben sämtlicher
Rollladensegmente in eine die Öffnung freigebende Endlage, müssen während der Öffnungsbewegung
sämtliche Rollladensegmente bewegt und/oder verschwenkt werden.
[0004] Neben einer möglichst einfachen Bedienung und Leichtgängigkeit des Rollladens ist
es hierbei grundsätzlich erstrebenswert, die Verstaueinrichtung möglichst platzsparend
am Möbelstück auszubilden. Im Stand der Technik kann je nach Größe der Öffnung und
der daraus resultierenden Länge des Rollladens vorgesehen werden, den Rollladen beim
Überführen in seine geöffnete Endlage entweder in mehreren Wicklungen um eine Wickelwelle
aufzurollen oder entsprechend der Dimension des Möbelstücks etwa über eine Seitenwange
und anschließend in den Bereich einer möbelseitigen Rückwand zu verschieben.
[0005] Der Rollladen, bzw. die in Öffnungsrichtung vorn liegenden Rollladensegmente müssen
hierbei ggf. mehreren Biegungen seitlicher Führungsschienen folgen, sodass eine zum
Öffnen des Rollladens aufzubringende Kraft während eines den Rollladen verschiebenden
Öffnungsvorgangs sukzessive ansteigt.
[0006] Aus der
DE 1 921 182 U ist ferner eine Jalousieführung für Gehäuse bekannt, bei welcher am Ende des letzten
Jalousiestabs beidseitig Führungsteile angebracht sind, die über die Breite der Jalousie
hinausragen und in vertieften Führungsnuten des Gehäuses verlaufen. Die Führungsnut
endet dabei in einem kreisförmigen Auslauf an einem Anschlag.
[0007] Es erweist sich hierbei als überaus nachteilig, dass der letzte und angrenzende Jalousiestäbe
erst nach Erreichen einer Anlagestellung am Anschlag eine finale Dreh- oder Schwenkbewegung
erfahren, mittels welcher die Jalousie in eine hierfür vorgesehene Ausnehmung von
Gehäusehälften gelangt. So kann ein Verschwenken des letzten Jalousiestabs in eine
Öffnungs-Endlage erst dann erfolgen, wenn der Jalousiestab am Anschlag zur Anlage
gelangt. Dies kann ein Stocken oder gar Unterbrechen der Öffnungsbewegung und eine
entsprechende Schwergängigkeit der Jalousie mit sich bringen.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine hinsichtlich
Bedienerfreundlichkeit verbesserte Rollladenverschlusseinrichtung für ein Möbelstück
bereitzustellen, die sich durch eine leichtgängige Betätigung des Rollladens und durch
eine bauraumoptimierte bzw. platzsparende Anordnung des Rollladens in einer die Öffnung
des Möbelstücks freigebenden Endlage ermöglicht. Diese der Erfindung zugrundeliegende
Aufgabe wird mittels einer Rollladenverschlusseinrichtung gemäß Patentanspruch 1 sowie
mittels eines hiermit versehenen Möbelstücks gemäß Patentanspruch 16 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand abhängiger Patentansprüche.
[0009] Die erfindungsgemäße Rollladenverschlusseinrichtung ist für ein Möbelstück, insbesondere
für ein Büromöbel, etwa einen Schrank oder einen Rollcontainer vorgesehen. Die Verschlusseinrichtung
oder der Rollladen weist hierbei eine Anzahl schwenkbar miteinander verbundener Rollladensegmente
auf, die im Bereich einer mittels des Rollladens zu verschließenden Öffnung des Möbelstücks
zum Freigeben der Öffnung translatorisch verschiebbar geführt sind.
[0010] Zumindest im Bereich der Öffnung des Möbelstücks ist hierbei eine rein translatorische
Verschiebbarkeit des Rollladens vorgesehen. Angrenzend an die Öffnung ist eine Verstaueinrichtung
angeordnet, in welche die einzelnen Rollladensegmente der Reihe nach in eine Öffnungs-Endlage
einführbar sind. Erfindungsgemäß ist hierbei vorgesehen, dass ein erstes Rollladensegment,
welches den übrigen Rollladensegmenten in Einführrichtung des Rollladens vorauseilend
angeordnet ist, mit einem Kopplungsglied zusammenwirkt. Das Kopplungsglied bewirkt
hierbei, dass das erste Rollladensegment bereits vor Erreichen einer Endlage des Rollladens
in Bezug auf die Verstaueinrichtung, bzw. in Bezug auf das Möbelstück lagefixierbar
ist.
[0011] Das Kopplungsglied bewirkt insoweit, dass bereits zu Beginn oder mit Erreichen einer
Zwischenstellung des Rollladens das erste Rollladensegment an der Verstaueinrichtung
bzw. am Möbelstück zumindest translatorisch und/oder rotatorisch fixiert werden kann,
während die übrigen Rollladensegmente nach wie vor der Reihe nach in die Verstaueinrichtung
einführbar sind. Hierbei ist ferner vorgesehen, dass mit fortschreitendem Einführen
der Rollladensegmente in die Verstaueinrichtung und nach erfolgter Lagefixierung des
ersten Rollladensegments, ein zweites, schwenkbar mit dem ersten Rollladensegment
verbundenes Rollladensegment lagefixiert wird sowie nachfolgend hieran ein drittes,
an das zweite Rollladensegment angrenzende Rollladensegment lagefixiert wird und so
weiter, bis sämtliche Rollladensegmente derart weit in die Verstaueinrichtung eingeführt
sind, dass die Öffnung im Möbelkorpus weitgehend freigegeben ist.
[0012] Mit einer sukzessiv fortschreitenden Lagefixierung des ersten, des zweiten, des dritten
Rollladensegmentes usw. kann erreicht werden, dass beim Öffnen des Rollladens eine
sukzessiv abnehmende Anzahl an Rollladensegmenten in Bewegung sind. In bevorzugter
Ausgestaltung kann hierbei sogar erreicht werden, dass eine zum Öffnen des Rollladens
aufzubringende Betätigungskraft während des Überführens des Rollladens in seine Öffnungs-Endlage
sogar abnimmt und somit gerade zum Ende eins Öffnungsvorgangs hin eine vergleichsweise
leichtgängige Betätigung des Rollladens erreicht werden kann.
[0013] Auch sind während eines öffnungs- oder Schließvorgangs des Rollladens nicht mehr
sämtliche Rollladensegmente in Bewegung. Der Verschleiß der Rollladensegmente sowie
zugeordneter Führungseinrichtungen kann insoweit verringert und die Lebensdauer der
Rollladenverschlusseinrichtung in vorteilhafter Weise verlängert werden.
[0014] Das Kopplungsglied ist im Zuge der Öffnungsbewegung ferner dazu ausgebildet, das
erste Rollladensegment aus einer von einem seitlichen Führungsprofil gebildeten Führung
heraus zu verschwenken und in einem angrenzend hieran angeordneten Verstaubereich
zu fixieren. Das Kopplungsglied ist dabei an der Verstaueinrichtung an einer außerhalb
des Querschnittsprofils des ersten Rollladensegments zu liegen kommenden Drehachse
verschwenkbar, bzw. drehbar an der Verstaueinrichtung gelagert. Hierdurch kann erreich
werden, dass das erste Rollladensegment bereits vor Erreichen einer Endanschlagsposition
an der Verstaueinrichtung eine Drehbewegung bezüglich eines beabstandeten Drehpunkts
erfährt, sodass das erste Rollladensegment in kinematischer Hinsicht eine kombinierte
Translations- und Schwenkbewegung erfährt.
[0015] Es erweist sich hierbei ferner von Vorteil, wenn das Führungsprofil in einen Verstaubereich
der Verstaueinrichtung nahtlos übergeht. Insbesondere wenn das Kopplungsglied eine
Lage- und/oder Positionsfixierung zumindest des ersten Rollladensegments bewirkt,
geht dieses bevorzugt über eine vom Kopplungsglied vorgegebene Schwenkbewegung in
seine lagefixierte Endlage über, in welcher das erste Rollladensegment in einem, bevorzugt
an ein Ende des Führungsprofils angrenzenden Bereich des Verstaubereichs zu liegen
kommt. Sobald das erste Rollladensegment durch die über das Kopplungsglied initiierte
Schwenkbewegung im Verstaubereich der Verstaueinrichtung seine Endlage einnimmt, fungiert
es quasi als Kopplungsglied für das hieran angrenzende zweite Rollladensegment, welches
bei fortschreitender Öffnungsbewegung des Rollladens in ähnlicher Art und Weise in
eine Endposition im Bereich der Verstaueinrichtung verbracht wird.
[0016] Mittels des Kopplungsglieds kann ferner erreicht werden, dass das erste Rollladensegment
im Zuge einer Öffnungsbewegung des Rollladens erst mit Erreichen seiner Endausrichtung
eine Endposition einnimmt. Ein Verschwenken und Verschieben das ersten Rollladensegments
erfolgt mittels des Kopplungsglieds derart kombiniert, dass Schwenk- und Translations-
oder Verschiebebewegungen des ersten Rollladensegments beim Öffnen des Rollladens
nahezu gleichzeitig enden.
[0017] Mittels des Kopplungsglieds erfährt das erste Rollladensegment stets eine kombinierte
Translations- und Drehbewegung bezüglich der Führung.
[0018] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Kopplungsglied am
ersten Rollladensegment oder an der Verstaueinrichtung angeordnet ist. Hierbei kann
das Kopplungsglied als Fangeinrichtung dienen, die mit Erreichen einer Zwischenposition
zum Beispiel an einen für das Kopplungsglied vorgesehenen verstaueinrichtungsseitigen
Anschlag läuft und dabei das erste Rollladensegment in Bezug auf die Verstaueinrichtung
lagefixiert. Mit Erreichen eines Endanschlags kann das Kopplungsglied ferner dazu
ausgebildet sein, das Rollladensegment in eine Endlage zu verschwenken, wobei nach
Erreichen der Endlage des ersten Rollladensegments sukzessive auch die der Reihe nach
und untereinander schwenkbar verbundenen zweiten, dritten Rollladensegmente usw. unter
fortschreitender Öffnung des Rollladens in ihre jeweilige lagefixierte Endlage übergehen.
[0019] Das Kopplungsglied ist hierbei abgesehen von einem die Bewegung des Glieds begrenzenden
Endanschlag gegenüber der Verstaueinrichtung und/oder ihrem Führungsprofil frei beweglich
angeordnet. So kann sich das Kopplungsglied insbesondere beim Verschließen der Rollladenverschlusseinrichtung
auch wieder vom Endanschlag entfernen.
[0020] Alternativ hierzu ist ferner denkbar, dass das Kopplungsglied an der Verstaueinrichtung
angeordnet ist und derart mit dem ersten Rollladensegment zusammenwirkt, dass dieses
mit Erreichen einer vorgegebenen Zwischenposition des Rollladens gegenüber der Verstaueinrichtung
fixiert wird. Insoweit kann das Kopplungsglied auch als verstaueinrichtungsseitige
Fangeinrichtung insbesondere für das erste, vorauseilende Rollladensegment des Rollladens
fungieren. Das Kopplungsglied liegt in Längsrichtung des Rollladesegments betrachtet
innerhalb der Erstreckung desselben und ragt nicht von dessen Seitenrand über. Der
erfindungsgemäße Kopplungs- oder Fangmechanismus liegt insoweit vollständig innerhalb
der sich senkrecht zur Verschiebebewegung ausgerichteten Breite des Rollladens.
[0021] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist ferner vorgesehen, dass die Verstaueinrichtung
ein Führungsprofil zur Führung zumindest eines Seitenrandes der Rollladensegmente
aufweist. Das Führungsprofil ist hierbei bevorzugt derart ausgebildet, dass es zumindest
dasjenige Ende der Rollladensegmente einfasst oder führt, dessen Flächennormale im
Wesentlichen parallel zur Schwenkachse der die Rollladensegmente untereinander verbindenden
Kupplung oder Scharnieranordnung ausgerichtet ist.
[0022] Bevorzugt ist hierbei des Weiteren vorgesehen, dass das Kopplungsglied an der Drehachse
oder an einem die Drehachse bildenden Anlenkpunkt der Verstaueinrichtung derart schwenkbar
gelagert ist, dass das erste Rollladensegment im Zuge eines Einführens in die Verstaueinrichtung
um wenigstens 90°, bevorzugt um etwa 180°, weiter bevorzugt um etwa 360° oder sogar
darüber hinaus mit dem Anlenkpunkt als Drehachse in eine Endlage bzw. in eine Verstauposition
überführbar ist. Eine möglichst große Dreh- oder Schwenkbewegung erweist sich insbesondere
im Hinblick auf eine möglichst effiziente Ausnutzung des vorhandenen Bauraums als
vorteilhaft.
[0023] Im Zuge einer über das Kopplungsglied initiierten Schwenkbewegung des Rollladensegments
um 180° kann erreicht werden, dass das erste Rollladensegment nahe des Übergangsbereichs
von Führungsprofil und Verstaubereich lagefixiert wird und die nachfolgend in die
Verstaueinrichtung der Reihe nach eingeführten Rollladensegmente jeweils nach Vollziehen
einer Schwenkbewegung um 180° lagefixiert werden.
[0024] Eine derartige Anlenkung des ersten Rollladensegments bewirkt in einer vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung, dass die dem ersten Rollladensegment nachgelagerten Rollladensegmente
unter Bildung eines in Einführrichtung vorn liegenden und im Querschnitt im Wesentlichen
U-förmig ausgebildeten Umlenkabschnitts in die Verstaueinrichtung einführbar sind.
Der die beiden Schenkel der U-förmig ausgebildeten Rollladensegment-Anordnung verbindende
Boden ist hierbei sämtlichen Rollladensegmenten vorauseilend in die Verstaueinrichtung
einführbar.
[0025] Jener gedachte Bodenabschnitt wandert beim Öffnen des Rollladens sukzessive vom ersten
zum zweiten, vom zweiten zum dritten, vom dritten zum vierten Rollladensegment usw.
[0026] Geschwindigkeitsmäßig betrachtet, bewegt sich der U-förmige Umlenkabschnitt nur etwa
halb so schnell in die Verstaueinrichtung hinein, wie die einzelnen Rollladensegmente
aus dem Öffnungsbereich heraus verschoben werden.
[0027] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist ferner vorgesehen, dass sich
der Umlenkabschnitt bei fortschreitendem Einführen des Rollladens in die Verstaueinrichtung
vom verstaueinrichtungsseitigen Anlenkpunkt, an welchem das Kopplungsglied anlenkbar
ist, entfernt.
[0028] Es ist dabei ferner vorgesehen, dass die im Zuge des Einführens des Rollladens in
die Verstaueinrichtung über den sukzessive vom ersten Rollladensegment weg wandernden
Umlenkpunkt hinweggeführten Rollladensegmente eine lagefixierte Endposition einnehmen.
Die über den Umlenkpunkt hinweggeführten Rollladensegmente müssen folglich im Zuge
einer weitergehenden Öffnung des Rollladens nicht mehr mitbewegt werden. Die Anzahl
der verbleibenden, beim Öffnen des Rollladens zu bewegenden Rollladensegmente nimmt
somit stetig ab. Hiermit einher gehen sich stetig verringernde Massenträgheitskräfte
sowie Reibungskräfte, sodass der Rollladen beim Überführen in seine Öffnungs-Endlage
zunehmend leichtgängiger zu betätigen ist.
[0029] Von Vorteil erweist es sich des Weiteren, wenn die Verstaueinrichtung einen zur Führung
der Rollladensegmente vorgesehenen Führungsabschnitt und einen daran angrenzenden
Verstaubereich aufweist. Der Anlenkpunkt bzw. eine Fang- oder Arretiereinrichtung
für das Kopplungsglied ist hierbei bevorzugt an einem dem Verstaubereich zugewandten
Endabschnitt des Führungsabschnitts ausgebildet, sodass mit Lagefixierung des Kopplungsglieds
das erste Rollladensegment aus der Führung heraus in den Verstaubereich verschwenkt
werden kann.
[0030] In vorteilhafter Weiterbildung hiervon ist unter anderem vorgesehen, dass der Führungsabschnitt
und der Verstaubereich der Verstaueinrichtung mittels eines sich im Wesentlichen parallel
zu den Schwenkachsen der Rollladensegmente erstreckenden und einen Seitenrand der
Segmente führenden Schenkel des Führungsabschnitts voneinander getrennt sind. So kann
der Führungsabschnitt beispielsweise eine etwa U-profilartige Führung aufweisen, wobei
zumindest ein seitlicher Führungsschenkel des Führungsabschnittes an den Verstaubereich
angrenzt und insoweit den Führungsabschnitt und den Verstaubereich baulich voneinander
trennt.
[0031] Hierbei ist insbesondere nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen,
dass an einem in Einführrichtung des Rollladens liegenden Endabschnitt des Schenkels
des Führungsabschnitts ein Endanschlag für das Kopplungsglied ausgebildet ist. Wird
etwa beim Öffnen des Rollladens eine vorgegebene Zwischenposition erreicht, in welcher
das Kopplungsglied gegen den Endanschlag des Führungsschenkels läuft, wird das Kopplungsglied
zumindest translatorisch am Anlenkpunkt, bzw. am Endanschlag der Verstaueinrichtung
bzw. des Führungsschenkels schwenkbar fixiert, sodass infolge hiervon das erste vorauseilende
Rollladensegment aus dem Führungsabschnitt heraus in den Verstaubereich verschwenkt
werden kann.
[0032] Die Lage des Endanschlags oder Anlenkpunkts kann je nach vorgegebener Geometrie des
Möbelstücks, der Öffnung und Ausgestaltung des Rollladens variieren. Es ist hierbei
zum Beispiel denkbar, dass der Endanschlag oder der Anlenkpunkt für das Kopplungsglied
bereits eingangs der Verstaueinrichtung, etwa unmittelbar angrenzend an eine Einführöffnung
der Verstaueinrichtung angeordnet ist.
[0033] Es ist ferner denkbar, dass der führungsprofilseitige Endanschlag eine Anlauffläche
oder Führungsbahn für das Kopplungsglied aufweist, so dass das Kopplungsglied und/oder
das erste Rollladensegment auch vor Erreichen des Anlenk- oder Drehpunkts etwa einer
sich durch die Geometrie der Führungsprofils ergebenden Zwangsführung bereits eine
Dreh- oder Schwenkbewegung erfährt. Dabei kann ferner die Drehachse, um welche das
erste Rollladensegment verschwenkt wird, eine Translations- oder Verschiebebewegung
erfahren.
[0034] In bevorzugter Ausführungsform ist ferner vorgesehen, dass der Endanschlag als ein
S-förmiger Fortsatz des Schenkels ausgebildet ist, wobei das freie Ende des Fortsatzes
zugleich einen Endanschlag für das erste Rollladensegment bildet. Besagter Fortsatz
kann insoweit eine Anlauf- oder Anschlagsfläche sowohl für das dem ersten Rollladensegment
vorauseilende Kopplungsglied als auch für das Rollladensegment selbst bilden. Eine
etwa um 180° gebogene Kuhle des Fortsatzes kann dabei als Fangeinrichtung für das
Kopplungsglied fungieren, wobei die Kuhle die Drehachse für die Schwenkbewegung des
ersten Rollladensegments bildet.
[0035] Das Kopplungsglied ist nach einer Weiterbildung ferner als ein am ersten Rollladensegment
angeordneter Mitnehmer ausgebildet, welcher mit der Verstaueinrichtung derart zusammenwirkt,
dass das erste Rollladensegment bis zum Erreichen seiner Öffnungs-Endlage eine kombinierte
Translations- und Schwenkbewegung erfährt. Hierdurch kann ein vergleichsweise harmonisches
Umleiten und Verschwenken des ersten Rollladensegment mit einem mindest Schwenkradius
erfolgen, der im Bereich der geometrischen Erstreckung des Kopplungsglieds liegt.
Zur initiierung der Schwenkbewegung muss das erste Rollladensegment nicht mehr direkt
mit dem Führungsprofil der Verstaueinrichtung sondern nur über das Kopplungsglied
mit einem ortsfesten Endanschlag zusammenwirken.
[0036] Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen,
dass das Kopplungsglied in einem in Einführrichtung vorn liegenden Aufnahmeprofil
schwenkbar gelagert ist. Das Aufnahmeprofil des ersten Rollladensegments kann zum
Beispiel als eine entlang des Profils des Rollladensegments verlaufende geschlitzte
Gelenkpfanne ausgebildet sein, in welche ein mit einer Hinterschneidung versehener
Gelenkkopf des Kopplungsglieds, etwa in Längsrichtung des Rollladensegments betrachtet,
axial einführbar ist. Das erste Rollladensegment muss sich insoweit von den übrigen
Rollladensegmenten in konstruktiver Hinsicht nicht unterscheiden. Sämtliche Rollladensegmente
können daher weitgehend baugleich ausgebildet sein. So kann die geschlitzte, in Profillängsrichtung
des Rollladensegments verlaufende Gelenkpfanne auch universell zur Aufnahme eines
andern Ends des Rollladensegments ausgebildeten Gelenkkopfs vorgesehen werden.
[0037] In weiterer bevorzugter Ausgestaltung ist ferner vorgesehen, dass wenigstens zu Beginn
einer Öffnungsbewegung des Rollladens das Kopplungsglied mit einem an einem freien
Endabschnitt eines den Schenkel der Führung des Führungsabschnitts übergreifenden
Ausleger angeordneten und zum Boden der Verstaueinrichtung ragenden Zapfen am verstaueinrichtungsseitigen
Anlenkpunkt schwenkbar fixierbar ist. Hierbei ist insbesondere vorgesehen, dass sich
der Ausleger über den Schenkel hinweg erstreckt und mittels des den Schenkel übergreifenden
Zapfens an einer den Rollladensegmenten abgewandten Seite des Führungsschenkels zur
Anlage gelangt.
[0038] Zur Bildung eines Anlenkpunkts für das Kopplungsglied als auch zur Bildung eines
Übergangs von Führungsabschnitt und Verstaubereich kann der Führungsschenkel etwa
der Öffnung des Möbelstücks abgewandt an einem Endabschnitt eine Krümmung oder eine
für den Zapfen des Kopplungsglieds ausgebildete taschenartige Vertiefung aufweisen,
die spätestens mit Erreichen der Zwischenposition des Rollladens das Kopplungsglied
und somit das erste Rollladensegment an einem weiteren Verschieben entlang des Führungsabschnitts
hindert und über eine hierdurch induzierte ausweichende Schwenkbewegung in eine lagefixierte
Endstellung verbringt.
[0039] Unabhängig hiervon kann nach einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen werden, das
Kopplungsglied sowohl am ersten Rollladensegment als auch an der Verstaueinrichtung
schwenkbar zu lagern.
[0040] Auch kann in vorteilhafter Weiterbildung vorgesehen werden, dass das Kopplungsglied
und/oder das erste Rollladensegment am Anlenkpunkt lediglich unidirektional fixiert
ist. So können sich das Kopplungsglied und/oder des erste Rollladensegment etwa beim
Verschließen des Rollladens wieder vom Anlenkpunkt oder vom Endanschlag entfernen.
[0041] In alternativer Ausgestaltung hiervon kann jedoch auch vorgesehen werden, dass das
Kopplungsglied unabhängig von einer Stellung des Rollladens permanent an der Drehachse
bzw. am Anlenkpunkt der Verstaueinrichtung schwenkbar gelagert ist. Auf diese Art
und Weise wird erreicht, dass sich das erste Rollladensegment bereits zu Beginn einer
Öffnungsbewegung in der sogenannten Zwischenstellung befindet und mit Einleiten eines
Öffnungsvorgangs unmittelbar über das Kopplungsglied in eine im Verstaubereich liegende
Endposition verschwenkt wird.
[0042] Das Kopplungsglied kann dabei insbesondere eine U-profilartige Aufnahme mit zwei
seitlichen Rastschenkeln aufweisen, die zur lösbaren Aufnahme des ersten Rollladensegments
ausgebildet sind.
[0043] Unabhängig hiervon und in einem weiteren nebengeordneten Aspekt betrifft die Erfindung
des Weiteren ein Möbelstück, wie etwa ein Büro-, Labor- oder Werkstattmöbel, welches
eine zuvor beschriebene Rollladenverschlusseinrichtung aufweist.
[0044] Weitere Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten werden in der
nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
verdeutlicht. Sämtliche im Text beschriebenen als auch in den Figuren bildlich dargestellten
Merkmale bilden hierbei sowohl in Alleinstellung als auch in jeglicher sinnvollen
Kombination untereinander den Gegenstand der Erfindung. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erste perspektivische Ansicht eines Führungsprofils einer Verstaueinrichtung
zur Aufnahme eines Rollladens,
- Fig. 2
- eine weitere perspektivische Ansicht des Aufnahmeprofils ge-mäß Fig. 1 und
- Fig. 3
- das Aufnahmeprofil gemäß der Fig. 1 und 2 in Draufsicht von oben,
- Fig. 4a, 4b, 4c
- eine vergrößerte Darstellung der Verstaueinrichtung mit unter-schiedlichen Stellungen
der in ihr geführten Rollladensegmente,
- Fig. 5a
- eine perspektivische Darstellung einer weiteren Ausgestaltung einer Rollladen-Verstaueinrichtung,
- Fig. 5b
- eine weitere perspektivische Ansicht der Darstellung gemäß Fig. 5a,
- Fig. 6a bis 6d
- eine Sequenz von Darstellungen der Verstaueinrichtung gemäß Fig. 5a und 5b im Zuge
einer Öffnungsbewegung des hierin ge-führten Rollladens,
- Fig. 7
- eine weitere Ausgestaltung einer Führungseinrichtung mit ei-nem permanent an der Verstaueinrichtung
schwenkbar gelager-ten Kopplungsglied in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 8a bis 8d
- eine Sequenz von Darstellungen der Verstaueinrichtung gemäß Fig. 7 während einer Öffnungsbewegung
des hierin geführten Rollladens und
- Fig. 9a bis 9d
- eine weitere Sequenz von Darstellungen einer modifizierten Verstaueinrichtung, bei
welcher das erste Rollladensegment um mehr als 360° gegenüber einer ursprünglichen
Ausrichtung verschwenkbar ist.
[0045] In den Fig. 1 bis 3 ist eine als Führungsschiene ausgebildete Verstaueinrichtung
10 einer Rollladenverschlusseinrichtung in isolierter Darstellung ohne zugehörige
Rollladensegmente 24, 26 gezeigt. Die Verstaueinrichtung 10 ist hierbei bevorzugt
als einteiliges Kunststoff-Spritzgussbauteil ausgebildet, sie kann aber auch aus anderen
Werkstoffen, etwa aus Metallblech, gefertigt werden. Die Verstaueinrichtung 10 ist
bevorzugt seitlich, oberhalb und/oder unterhalb einer mittels eines Rollladens 22
zu verschließenden Öffnung 42 eines Möbelstücks anzuordnen.
[0046] Neben einem nicht näher bezeichneten Bodenabschnitt weist die Verstaueinrichtung
10 einen randseitig angeordneten, weitgehend umlaufenden Schenkel 18 sowie einen dem
gegenüber nach innen bereichsweise parallel versetzt hierzu angeordneten Profilschenkel
16 auf. In einem in Fig. 1 links liegenden Bereich bilden die Schenkel 16, 18 einen
Führungsabschnitt 12 zur gleitenden Aufnahme einer Reihe von Rollladensegmenten 24,
26, wie dies aus der Sequenz der Fig. 4a, 4b und 4c hervorgeht.
[0047] Andern Ends, in Fig. 1 rechts dargestellt, weist der innenliegende und in Richtung
der Flächennormalen des Bodenabschnitts sich etwas höher gegenüber dem Außenprofil
18 erstreckende Profilschenkel 16 eine nach innen gerichtete schneckenartig ausgebildete
Krümmung auf, die eine Fangeinrichtung 20 für ein in den Fig. 4a bis 4c dargestelltes
Kopplungsglied 28 bildet. Die Fangeinrichtung 20 weist hierfür beispielsweise ein
Auge 34 auf, welches eine in den Fig. 4b und 4c gezeigte Lagefixierung des Kopplungsglieds
28 bildet.
[0048] Das Kopplungsglied 28, welches beispielsweise in den Fig. 5a und 5b perspektivisch
dargestellt ist, ragt über den gegenüber dem äußeren Profilschenkel 18 etwas höher
ausgebildeten Profilschenkel 16 hinweg und gelangt mit einem dem Boden der Verstaueinrichtung
10 zugewandten Zapfen 30 an einer den Rollladensegmenten 24, 26 abgewandten Seite
des Führungsschenkels 16 zur Anlage. Im Bereich der beispielsweise in Fig. 3 rechts
dargestellten Fangeinrichtung 20 geht das dem Querschnitt der Rollladensegmente 24,
26 angepasste Führungsprofil 12 in einen Verstaubereich 14 über, der eine im Vergleich
zum Führungsprofil 12 größere Breite aufweist, um einen, sich beim Einführen des Rollladens
in die Verstaueinrichtung bildenden, in den Fig. 4b und 4c gezeigten Umlenkabschnitt
der Rollladensegmente aufnehmen zu können.
[0049] Wird der Rollladen 22, ausgehend von einer geschlossenen oder teils geöffneten Stellung
gemäß Fig. 4a, weiter in eine Öffnungsstellung bewegt, so wird zunächst ein den übrigen
Rollladensegmenten 26 vorauseilendes erstes Rollladensegment 24 zunächst in das Führungsprofil
in Richtung Fangeinrichtung verschoben. Das erste Rollladensegment 24 weist an einem
vorderen Endabschnitt eine in Rollladenquerrichtung bzw. in Längsrichtung des Rollladensegments
24 verlaufende geschlitzte, im Querschnitt etwa kreisartige Aufnahme 38 für einen
Gelenkzapfen oder Gelenkkopf 32 des Kopplungsglieds 28 auf.
[0050] Die Rollladensegmente 24, 26 sind zueinander schwenkbar gelagert, wobei in der etwa
in Fig. 5 und in den Fig. 4 dargestellten Ausführungen das erste und das zweite Rollladensegment
24, 26 über einen flexibel deformierbaren Verbindungssteg 36 bevorzugt einstückig
ausgebildet, das zweite Rollladensegment 26 mit einem nachfolgenden dritten Rollladensegment
aber über eine Gelenkverbindung formschlüssig verbunden ist.
[0051] Da das Kopplungsglied 28 mit seinem Zapfen 30 auf der anderen Seite des Profilschenkels
16 geführt ist und an der Fangeinrichtung 20, welche einen Anlenkpunkt für das Kopplungsglied
28 bildet, mit Erreichen einer in Fig. 4b gezeigten Zwischenstellung arretiert wird,
verschwenkt das erste Rollladensegment gemäß der sukzessiven Darstellung der Fig.
4b und 4c in eine in Fig. 4c dargestellte lagefixierte Endlage, bevor der Rollladen
22 seine Öffnungs-Endlage einnimmt.
[0052] Im gezeigten Ausführungsbeispiel gelangt das erste Rollladensegment 24 beispielsweise
an der dem Führungsprofil 12 abgewandten Seite des Profilschenkels 16 nahezu vollflächig
zur Anlage.
[0053] Indem das erste Rollladensegment 24 über das Kopplungsglied 28 an der Fangeinrichtung
20 bzw. am Anlenkpunkt der Verstaueinrichtung 10 lagefixiert ist, werden auch sukzessive
die nachfolgend schwenkbar mit dem ersten Rollladensegment 24 verbundenen Rollladensegmente
26 nach Durchlaufen eines sich in Fig. 4c nach unten fortpflanzenden Umlenkabschnitts
60 am Profilschenkel 16 anlegen. Mit fortschreitender Öffnungsbewegung werden hierbei
immer weniger Rollladensegmente 24, 26 in Bewegung sein, sodass die zum Öffnen des
Rollladens 22 aufzubringende Betätigungskraft sogar ggf. abnehmen kann.
[0054] Des Weiteren kann mittels der Lagefixierung des ersten Rollladensegments 24 eine
Verringerung des Platzbedarfs der Verstaueinrichtung 10 verwirklicht werden. Mit Erreichen
einer in den Figuren nicht explizit dargestellten Endlage des Rollladens 22 ist zum
Beispiel vorgesehen, dass die Rollladensegmente 24, 26 innerhalb der Verstaueinrichtung
2 nebeneinander oder übereinander liegende Lagen bilden, die über den bei einer Öffnung
des Rollladens sich fortpflanzenden Umlenkabschnitt 60 schwenkbar miteinander verbunden
sind.
[0055] In den Fig. 5a und 5b ist eine weitere Ausgestaltung der Rollladenverschlusseinrichtung
gezeigt, wobei im Unterschied zur Darstellung gemäß der Fig. 1 bis 4 die Fangeinrichtung
einen innenliegenden Profilschenkel 46 nicht an einem einer Einführöffnung eines Führungsprofils
12 abgewandten, sondern zugewandten Abschnitt des Führungsprofils 12 angeordnet ist.
Wie in Fig. 5a beispielhaft dargestellt, laufen die einzelnen Rollladensegmente 24,
26 in einer U-profilartig ausgebildeten Führungsschiene 40, welche mit ihrem in Fig.
5a rechts liegenden freien Endabschnitt unmittelbar an die Öffnung 42 des Möbelstücks
angrenzt.
[0056] Der in Fig. 5a dem Betrachter zugewandte innenliegende Führungsschenkel 44 der Führungsschiene
40 geht in Einführrichtung in die Verstaueinrichtung betrachtet, bevorzugt einstückig
in einen in Rollladensegment-Längsrichtung gesehen erweiterten Profilschenkel 46 über,
der seinerseits ähnlich der Ausgestaltung des Profilschenkels 16 gemäß der Fig. 1
bis 3 in einen schneckenartig ausgebildeten gekrümmten Bereich übergeht.
[0057] In diesem Bereich ist ferner eine mit einem Anschlag für den Zapfen 30 vorgesehene
Ausbuchtung 48 vorgesehen, sodass auch hier der über dem Profilschenkel 46 in Fig.
5a nach unten ragende Zapfen 30 im Bereich des von der Ausbuchtung 48 gebildeten Anlenkpunktes
am Profilschenkel 46 fixiert werden kann. Der Öffnungsmechanismus und insbesondere
die Faltung oder Umlenkung des ersten und der sukzessive hierauf folgenden Rollladensegmente
24, 26 folgt hierbei weitgehend identisch dem in Fig. 4a bis 4c dargestellten Wirkungsprinzip.
[0058] Bei dieser Ausgestaltung wandert der eine Drehachse 52 für das erste Rollladensegement
24 bildende und mit dem Profil 46 in Eingriff stehende Zapfen 30 des Kopplungsglied
28 an der Krümmung des Profils 46 entlang. Aufgrun der von den Profilen 18, 44, 46
und dem Kopplungsglied 28 gebildeten Zwangsführung erfährt das erste Rollladensegment
bei einer Öffnungsbewegung des Rollladens bis zum Erreichen einer Endanschlagsposition
eine kombinierte Dreh- und Schwenkbewegung, wobei die Drehachse 52 jedoch nicht statisch
am Führungsprofil verbleibt sonder entlang der Krümmung des Profilabschnitts 46 mitwandert.
[0059] In der Abfolge der Fig. 6a bis 6d ist eine anfängliche Öffnungsbewegung des in Fig.5a
und 5b dargestellten Rollladens 22 gezeigt. Während sich der Rollladen 22 in Fig.
6a noch in einer weitgehend geschlossenen Position befindet, in Fig. 6b aber zumindest
das erste Rollladensegment 24 in die Verstaueinrichtung weiter eingeführt und durch
die Kopplung mit dem schwenkbar, sowohl am Führungsprofil 46 als auch am ersten Rollladensegment
24 gelagerten Kopplungsglied 28, an einem weiteren, etwa nach oben gerichteten Einführen
in die Verstaueinrichtung gehindert ist, geht es quasi zwangsgeführt in eine in Fig.
6b nach innen verschwenkte Position über, bis das erste Rollladensegment 24 seine
in Fig. 6d gezeigte, um etwa 180° im Vergleich zur Konfiguration gemäß Fig. 6a verschwenkte
Endlage einnimmt.
[0060] In Fig. 7 sowie in der Abfolge der Fig. 8a bis 8d ist eine weitere Ausgestaltung
einer erfindungsgemäßen Rollladenverschlusseinrichtung gezeigt. Hierbei ist in Abwandlung
zu den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen vorgesehen, das Kopplungsglied 50
weitgehend dauerhaft und permament an einer Verstaueinrichtung schwenkbar anzulenken.
Auf diese Art und Weise vollzieht das erste Rollladensegment 24 im Wesentlichen nur
noch eine in der Abfolge der Fig. 8a bis 8d gezeigte Schwenkbewegung um 180°, wobei
das Kopplungsglied 50 ebenfalls eine 180°-Schwenkbewegung bezüglich einer ortsfesten
Schwenkachse 52 vollzieht. Die Schwenk- oder Drehachse 52 liegt hierbei für die gesamte
Schwenkbewegung bis zum Erreichen der in Figur 8 d gezeigten Endlage außerhalb des
Querschnittsprofils des ersten Rollladensegments. Ein dementsprechender Schwenkradius
wird dabei von der Erstreckung des Kopplungsglied gebildet.
[0061] Es ist hierbei denkbar, dass das erste Rollladensegment 24 etwa zu Wartungszwecken
lösbar, etwa clipsbar, mit dem Kopplungsglied 50 verbunden ist. Das Kopplungsglied
kann hierbei beispielsweise flexibel deformierbare Rastelemente 54, 56 sowie hieran
vorgesehene Einführschrägen 58 aufweisen.
[0062] Es kann hierbei ferner vorgesehen werden, dass das erste Rollladensegment 24 erst
im Zuge einer Öffnungsbewegung des Rollladens mit dem Kopplungsglied 50 etwa kraft-
oder reibschlüssig in Eingriff gelangt. Das Kopplungsglied 50 und das erste Rollladensegment
24 sind dabei derart dimensioniert und bemessen, dass die Klemmkräfte zwischen dem
Rollladensegment 24 und dem Kopplungsglied 50 ausreichend sind, um etwa bei fortschreitender
Öffnungsbewegung des Rollladens ein Herausgleiten des ersten Segments 24 aus dem Kopplungsglied
50 zu verhindern. Gleichwohl kann ein Herausgleiten und Lösen des ersten Rollladensegments
24 vom Kopplungsglied 50 mit Erreichen der in Fig. 8a gezeigten Ausgangs- bzw. Endlage
vorgesehen werden.
[0063] Bei der in den Fig. 8a bis 8d gezeigten Ausgestaltung kann es ferner vorgesehen werden,
das Kopplungsglied 50 mit einem Federelement zu versehen, welches eine Rückstellbewegung
auf das Kopplungsglied 50 ausübt und dieses in seine in Fig. 8a dargestellte Ausgangslage
zurück schwenkt.
[0064] Die Abfolge der Fig. 9a bis 9d zeigt eine weitere Ausgestaltung der Rollladenverschlusseinrichtung,
bei welcher ein die Rollladensegmente 24, 26 führender Profilschenkel 16 dem Verstaubereich
14 zugewandt eine nach innen gerichtete Krümmung um etwa 180° gefolgt von einem S-bogenartigen
Fortsatz 60 aufweist, der zugleich das Ende des Schenkels bildet. Der S-förmige Fortsatz
60 weist eine 180°-Kuhle 64 oder taschenartige Vertiefung auf, welche einen Endanschlag,
respektive einen Anlenkpunkt für den das Profil 16 überragenden Zapfen 30 des Kopplungsglieds
28 bildet.
[0065] Die Kuhle 64 schließt sich unmittelbar an die 180°-Krümmung des Profilschenkels 16
an, weist aber einen deutlich kleineren Krümmungsradius auf. Der Kuhlenabschnitt 64
des S-Fortsatzes 60 geht ferner in einen entgegengesetzt gekrümmten Endanschlag 62
über, welcher als Endanschlag für das erste Rollladensegment 24 fungiert, wie dies
etwa aus der Darstellung gemäß Fig. 9d hervorgeht.
[0066] Der S-förmige Fortsatz 60 des Schenkels 16 ermöglicht ein weitreichendes Verschwenken
des ersten Rollladensegments 24, welches gegenüber einer ursprünglichen Ausrichtung
des Rollladensegments um mehr als 360° gedreht werden kann. Auf diese Art und Weise
kann das erste Rollladensegment 24 im vom Profil 16 ausgebildeten Krümmungsbereich
bei Erreichen der Öffnungs-Endlage zu liegen kommen.
[0067] Der innerhalb der Verstaueinrichtung 10 bereitgestellte Platz kann somit nahezu vollständig
zur Aufnahme der Rollladensegmente genutzt werden. Es ergibt sich hiermit eine besonders
platzsparende Anordnung der einzelnen Rollladensegmente 24, 26, so dass der Bauraumbedarf
für die gesamte Verstaueinrichtung 10 in vorteilhafter Weise reduziert werden kann.
Bezugszeichenliste
[0068]
- 10
- Verstaueinrichtung
- 12
- Führungsabschnitt/Führungsprofil
- 14
- Aufnahmebereich
- 16
- Profilschenkel
- 18
- Profilschenkel
- 20
- Fangeinrichtung
- 22
- Rollladen
- 24
- Rollladensegment
- 26
- Rollladensegment
- 28
- Kopplungsglied
- 30
- Zapfen
- 32
- Gelenkkopf
- 34
- Auge
- 36
- Verbindungssteg
- 38
- Gelenkaufnahme
- 40
- Führungsschiene
- 42
- Öffnung
- 44
- Führungsschenkel
- 46
- Profilschenkel
- 48
- Ausbuchtung, Anlenkpunkt
- 50
- Kopplungsglied
- 52
- Drehachse
- 54
- Rastelement
- 56
- Rastelement
- 58
- Einführschräge
- 60
- Endanschlag
- 62
- Endanschlag
- 64
- Kuhle
1. Rollladenverschlusseinrichtung für ein Möbelstück mit einer Anzahl schwenkbar miteinander
verbundener Rollladensegmente (24, 26), die im Bereich einer zu verschließenden Öffnung
(42) des Möbelstücks zum Freigeben derselben translatorisch verschiebbar geführt und
in eine an die Öffnung (42) angrenzend vorgesehene Verstaueinrichtung (10) der Reihe
nach einführbar sind, wobei ein erstes Rollladensegment (24), welches den übrigen
Rollladensegmenten (26) in Einführrichtung vorauseilend angeordnet ist, mit einem
Kopplungsglied (28; 50) zusammenwirkt, welches bereits vor Erreichen einer Öffnungs-Endlage
des Rollladens das erste Rollladensegment (24) in Bezug auf die Verstaueinrichtung
(10) lagefixiert und wobei das Kopplungsglied (28; 50) dazu ausgebildet ist, das erste
Rollladensegment (24) aus einer von einem seitlichen Führungsprofil (12) gebildeten
Führung heraus zu verschwenken und in einem angrenzend hieran angeordneten Verstaubereich
(14) zu fixieren, gekennzeichnet dadurch, dass das Kopplungsglied (28, 50) selbst an der Verstaueinrichtung (10) um eine außerhalb
eines Querschnittsprofils des ersten Rolladensegments (24) zu liegen kommenden Drehachse
(52) verschwenkbar ist.
2. Rollladenverschlusseinrichtung nach Anspruch 1, wobei das Kopplungsglied (28, 50)
am ersten Rollladensegment (24) oder an der Verstaueinrichtung (10) angeordnet ist.
3. Rollladenverschlusseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die
Verstaueinrichtung (10) ein Führungsprofil (12) zur Führung zumindest eines Seitenrandes
der Rollladensegmente (24, 26) aufweist.
4. Rollladenverschlusseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das
Kopplungsglied (28, 50) an der Drehachse (52) oder an einem die Drehachse bildenden
Anlenkpunkt (34; 48; 60) der Verstaueinrichtung (10) derart schwenkbar gelagert ist,
dass das erste Rollladensegment (24) im Zuge eines Einführens in die Verstaueinrichtung
(10) um wenigstens 90°, bevorzugt um etwa 180°, weiter bevorzugt um etwa 360°mit dem
Anlenkpunkt (34; 48; 60) als Drehachse (52) in eine Verstauposition überführbar ist.
5. Rollladenverschlusseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der
Führungsabschnitt (12) und der Verstaubereich (14) mittels eines sich im Wesentlichen
parallel zu Schwenkachsen (32, 36) der Rollladensegmente (24, 26) erstreckenden und
einen Seitenrand der Rollladensegmente (24; 26) führenden Schenkel (16; 46) des Führungsabschnittes
(12) voneinander getrennt sind.
6. Rollladenverschlusseinrichtung nach Anspruch 5, wobei an einem in Einführrichtung
des Rollladens liegenden Endabschnitt des Schenkels (16; 46) ein Endanschlag (34;
48; 60) für das Kopplungsglied (28) ausgebildet ist, an welchem das Kopplungsglied
(18) in Anlagestellung stehend schwenkbar fixierbar ist.
7. Rollladenverschlusseinrichtung nach Anspruch 6, wobei der Endanschlag als ein S-förmiger
Fortsatz (60) des Schenkels (16) ausgebildet ist, dessen freies Ende (62) zugleich
einen Endanschlag für das erste Rollladenprofil (24) bildet.
8. Rollladenverschlusseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das
Kopplungsglied (28) als ein am ersten Rollladensegment (24) angeordneter Mitnehmer
ausgebildet ist, welcher mit der Verstaueinrichtung (10) derart zusammenwirkt, dass
das erste Rollladensegment (24) bis zum Erreichen seiner Öffnungs-Endlage eine kombinierte
Translations- und Schwenkbewegung erfährt.
9. Rollladenverschlusseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 7, wobei
das Kopplungsglied (18) in einem in Einführrichtung vorn liegenden Aufnahmeprofil
(38) des ersten Rollladensegments (24) schwenkbar gelagert ist und wenigstens zu Beginn
einer Öffnungsbewegung des Rollladens mit einem an einem freien Endabschnitt eines
den Schenkel (16) übergreifenden Ausleger (28) angeordneten und zum Boden der Verstaueinrichtung
(10) ragenden Zapfen (30) am Anlenkpunkt (34; 48; 60) schwenkbar fixierbar ist.
10. Rollladenverschlusseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das
Kopplungsglied (28; 50) sowohl am ersten Rollladensegment (24) als auch an der Verstaueinrichtung
(10) schwenkbar gelagert ist.
11. Rollladenverschlusseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 9, wobei
das Kopplungsglied (28) und/oder das erste Rollladensegment (24) beim Verschließen
des Rollladens vom Endanschlag (34, 48; 60) oder vom Anlenkpunkt (34; 48; 60) entfernbar
sind.
12. Rollladenverschlusseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das
Kopplungsglied (50) unabhängig von einer Stellung des Rollladens an der Drehachse
(52) der Verstaueinrichtung (10) schwenkbar gelagert und zur lösbaren Kopplung mit
dem ersten Rollladensegment (24) ausgebildet ist.
13. Rollladenverschlusseinrichtung nach Anspruch 12, wobei das Kopplungsglied eine U-profilartige
Aufnahme mit zwei seitlichen Rastschenkeln (54) aufweist, die zur lösbaren Aufnahme
des ersten Rollladensegments (24) ausgebildet ist.
14. Möbelstück mit wenigstens einer Rollladenverschlusseinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.