Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Brennstoffeinspritzventil für Brennstoffeinspritzanlagen
von Brennkraftmaschinen. Speziell betrifft die Erfindung das Gebiet der Injektoren
für Brennstoffeinspritzanlagen von luftverdichtenden, selbstzündenden Brennkraftmaschinen.
[0002] Aus der
DE 103 53 169 A1 ist ein Injektor zur Einspritzung von Kraftstoff in Brennräume von Brennkraftmaschinen
bekannt, der insbesondere als piezogesteuerter Common-Rail-Injektor ausgestaltet sein
kann. Der bekannte Injektor umfasst einen Injektorkörper, in dem ein Piezoaktor angeordnet
ist, der über mindestens einen Übersetzerkolben ein in einer Ventilplatte aufgenommenes
Steuerventil betätigt. Ferner ist ein Düsenkörper vorgesehen, an dessen brennraumseitigem
freien Ende ein Düsenaustritt ausgebildet ist, wobei eine Stirnfläche einer Düsennadel,
die in einer Längsausnehmung des Düsenkörpers axial beweglich beziehungsweise betätigbar
ist, mit einer das rückwärtige, vom Düsenaustritt abgewandte Ende der Längsausnehmung
abschließenden, zwischen Düsenkörper und Steuerventil angeordneten Drosselscheibe,
die einen Öffnungsanschlag für die Düsennadel bilden kann, zusammenwirkt und damit
den Öffnungshub der Düsennadel begrenzen kann. Ferner ist ein zwischen der rückwärtiger
Düsennadel-Stirnfläche und der Drosselscheibe ausgebildeter Steuerraum vorgesehen,
der mit einem zur Kraftstoffzuführung dienenden Druckanschluss in hydraulischer Verbindung
steht. Das Steuerventil weist einen Ventilbolzen mit einem Ventilkörper auf, der von
einer Ventilfeder gegen eine Ventilsitzfläche beaufschlagt ist. Über den Piezoaktor
ist der Dichtsitz zwischen dem Ventilkörper und der Ventilsitzfläche steuerbar, um
Brennstoff aus einem Ventilraum des Steuerventils in einen Niederdruckbereich gesteuert
abzusondern. Ferner dient der Ventilbolzen zum Verschließen beziehungsweise Freigeben
einer Bohrung, die als Bypass-Bohrung dient und über die unter Hochdruck stehender
Brennstoff in den Ventilraum führbar ist.
[0003] Zur Darstellung eines Injektors mit druckausgeglichenem Schaltventil ist es denkbar,
dass der Ventilbolzen in einer in dem Ventilraum angeordneten Dichthülse geführt ist
und der Druckausgleich zum Niederdruck anstelle des Bypasses realisiert wird. Bei
dieser Ausgestaltung besteht allerdings der Nachteil, dass die Dichthülse kippen oder
von einer benachbarten Platte abheben kann, was zu einer plötzlichen Leckage und zu
unerwünschten Funktionsstörungen des Injektors führt. Außerdem kann durch einen Axialversatz
ein Schließverhalten des Schaltventils beeinträchtigt sein.
Offenbarung der Erfindung
[0004] Das erfindungsgemäße Brennstoffeinspritzventil mit den Merkmalen des Anspruchs 1
hat den Vorteil, dass eine verbesserte Ausgestaltung und eine verbesserte Wirkungsweise
ermöglicht sind. Speziell ist eine zuverlässige Funktionsweise des Steuerventils über
die Lebensdauer des Brennstoffeinspritzventils gewährleistet. Außerdem kann ein Volumen
des Ventilraums des Steuerventils verringert werden, wodurch eine abgesteuerte Steuermenge
reduziert und ein Ansprechen der Ventilnadel verbessert sind.
[0005] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
des im Anspruch 1 angegebenen Brennstoffeinspritzventils möglich.
[0006] In vorteilhafter Weise ist eine Stirnfläche eines in der Führungsbohrung der Zwischenplatte
geführten Abschnitts des Ventilbolzens in einem Niederdruckraum angeordnet. Hierbei
ist es ferner vorteilhaft, dass der Niederdruckraum, in dem die Stirnfläche des Ventilbolzens
angeordnet ist, zumindest teilweise durch eine Ausnehmung in der Zwischenplatte gebildet
ist, die an die Führungsbohrung der Zwischenplatte angrenzt. Somit ist der Ventilbolzen
an seiner Stirnfläche druckentlastet. Ferner kann der Ventilbolzen an der der Stirnfläche
abgewandten Seite des Ventilkörpers innerhalb des Dichtsitzes druckentlastet sein,
so dass zumindest näherungsweise ein druckausgeglichenes Steuerventil realisierbar
ist. Somit kann durch relativ geringe Verstellkräfte eine Betätigung des Steuerventils
erfolgen.
[0007] Vorteilhaft ist es auch, dass die Ablaufbohrung zumindest abschnittsweise in der
Zwischenplatte ausgestaltet ist. Speziell kann die Ablaufbohrung als Drosselbohrung
ausgestaltet sein. Die Drossel kann hierbei in der Zwischenplatte ausgestaltet sein.
Möglich ist es auch, dass die Drossel der Drosselbohrung in einer anderen, insbesondere
einer angrenzenden, Platte ausgestaltet ist. Ferner ist es vorteilhaft, dass eine
Füllbohrung vorgesehen ist, die den Ventilraum mit einem Brennstoffraum verbindet
und dass die Füllbohrung zumindest abschnittsweise in der Zwischenplatte ausgestaltet
ist. Hierbei kann eine Drossel der Füllbohrung in der Zwischenplatte ausgestaltet
sein. Hierdurch ergibt sich ein kompakter Aufbau. Alternativ ist es auch möglich,
dass auf eine Füllbohrung verzichtet wird und dass eine Füllung des Ventilraums ausschließlich
über die Ablaufbohrung erfolgt. Dies ist durch die platzoptimierte Ausgestaltung des
Steuerventils möglich, bei der ein kleines Volumen des Ventilraums realisierbar ist.
Somit kann ein vorteilhaftes Schaltverhalten gegebenenfalls auch ohne eine Füllbohrung
erzielt werden, um beispielsweise ein schnelles Schließen einer Düsennadel durch raschen
Druckaufbau im Steuerraum zu erzielen.
[0008] Vorteilhaft ist es, dass eine Ventilplatte vorgesehen ist, dass der Ventilraum zumindest
teilweise in der Ventilplatte ausgestaltet ist und dass die Ventilsitzfläche an der
Ventilplatte ausgestaltet ist. Ferner ist es vorteilhaft, dass die Zwischenplatte
und die Ventilplatte mittels zumindest eines Passstifts zueinander positioniert sind.
Hierdurch wird eine Positionierung der Führungsbohrung der Zwischenplatte relativ
zu der Ventilsitzfläche der Ventilplatte erzielt, so dass der Ventilkörper des Ventilbolzens
in Bezug auf die Ventilsitzfläche zentriert ist und somit ein zuverlässiges Öffnen
und Schließen des Dichtsitzes gewährleistet ist. Allerdings ist es auch möglich, dass
die Ventilsitzfläche zumindest im Bereich des Dichtsitzes zwischen dem Ventilkörper
und der Ventilsitzfläche als Flachsitz ausgestaltet ist. Dies macht einen gewissen
Toleranzausgleich möglich, so dass eine Positionierung der Zwischenplatte relativ
zu der Ventilplatte über Passstifte oder dergleichen nicht notwendigerweise erforderlich
ist. Dies vereinfacht auch die Montage des Brennstoffeinspritzventils.
[0009] Hierbei ist es ferner vorteilhaft, dass der Ventilkörper eine der Ventilsitzfläche
zugewandte, umlaufende Dichtkante aufweist, die mit der Ventilsitzfläche zu dem Dichtsitz
zusammenwirkt. Speziell kann eine kreisringförmige Dichtkante an dem Ventilkörper
ausgestaltet sein. Hierdurch kann in vorteilhafter Weise ein Flachsitz realisiert
werden, um ein zuverlässiges Öffnen und Schließen zu erzielen, wobei ein Toleranzausgleich
in Bezug auf einen axialen Versatz gewährleistet ist. Durch die Anlage der Zwischenplatte
an der Ventilplatte, an der die Ventilsitzfläche ausgestaltet ist, und die Führung
des Ventilbolzens in der Führungsbohrung der Zwischenplatte ist hierbei eine senkrechte
Anordnung einer Achse des Ventilbolzens in Bezug auf die ebene Ventilsitzfläche gewährleistet.
Somit wird ein gleichmäßiges Öffnen und Schließen des Dichtsitzes erzielt.
[0010] Vorteilhaft ist es auch, dass das Federelement einerseits an einer Anlagefläche des
Ventilkörpers und andererseits an der Seite der Zwischenplatte, die den Ventilraum
begrenzt, abgestützt ist und dass das Federelement den Ventilkörper gegen die Ventilsitzfläche
beaufschlagt. Das Federelement umschließt hierbei den Ventilbolzen abschnittsweise.
Hierdurch ist eine kompakte Ausgestaltung möglich, bei der ein Volumen des Ventilraums
optimiert, insbesondere reduziert, werden kann.
[0011] Außerdem ist es vorteilhaft, dass eine Drosselplatte vorgesehen ist, dass die Zwischenplatte
eine weitere Seite aufweist, die von der Seite der Zwischenplatte, die den Ventilraum
begrenzt, abgewandt ist und dass die Drosselplatte an der weiteren Seite der Zwischenplatte
anliegt. Insbesondere kann die Zwischenplatte zwischen der Ventilplatte und der Drosselplatte
angeordnet sein. Hierdurch sind eine kompakte Ausgestaltung und eine einfache Montierbarkeit
des Brennstoffeinspritzventils gewährleistet.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0012] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen, in denen sich entsprechende Elemente
mit übereinstimmenden Bezugszeichen versehen sind, näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein Brennstoffeinspritzventil in einer auszugsweisen, schematischen Schnittdarstellung
entsprechend einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung und
Fig. 2 den in Fig. 1 mit II bezeichneten Ausschnitt eines Brennstoffeinspritzventils
entsprechend einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Ausführungsformen der Erfindung
[0013] Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines Brennstoffeinspritzventils 1 der
Erfindung in einer schematischen, auszugsweisen Schnittdarstellung. Das Brennstoffeinspritzventil
1 kann insbesondere als Injektor für Brennstoffeinspritzanlagen von luftverdichtenden,
selbstzündenden Brennkraftmaschinen dienen. Ein bevorzugter Einsatz des Brennstoffeinspritzventils
1 besteht für eine Brennstoffeinspritzanlage mit einem Common-Rail, das Dieselbrennstoff
unter hohem Druck zu mehreren Brennstoffeinspritzventilen 1 führt. Das erfindungsgemäße
Brennstoffeinspritzventil 1 eignet sich jedoch auch für andere Anwendungsfälle.
[0014] Das Brennstoffeinspritzventil 1 weist einen Haltekörper 2, einen Düsenkörper 3 und
eine Düsenspannmutter 4 auf, die den Düsenkörper 3 mit dem Haltekörper 2 verbindet.
Zwischen einer Seite 5 des Haltekörpers 2 und einer Seite 6 des Düsenkörpers 3 sind
eine Ventilplatte 7, eine Zwischenplatte 8 und eine Drosselplatte 9 angeordnet. Die
Zwischenplatte 8 dient hierbei unter anderem als Führungsplatte 8. Hierbei liegt eine
Seite 10 der Ventilplatte 7 an der Seite 5 des Haltekörpers 2 an. Eine Seite 11 der
Ventilplatte 7, die von der Seite 10 der Ventilplatte 7 abgewandt ist, liegt an einer
Seite 12 der Zwischenplatte 8 an. Eine Seite 13 der Zwischenplatte 8, die von der
Seite 12 der Zwischenplatte 8 abgewandt ist, liegt an einer Seite 14 der Drosselplatte
9 an. Eine Seite 15 der Drosselplatte 9, die von der Seite 14 der Drosselplatte 9
abgewandt ist, liegt an der Seite 6 des Düsenkörpers 3 an. Somit sind ein kompakter
Aufbau und eine einfache Montage ermöglicht. An der Seite 11 der Ventilplatte 7 sind
mehrere Bohrungen 16, 16' vorgesehen. Ferner sind an der Seite 12 der Zwischenplatte
8 mehrere Bohrungen 17, 17' vorgesehen, die bezüglich der Bohrungen 16, 16' positioniert
sind. Ferner sind Passstifte 18, 18' vorgesehen. Der Passstift 18 greift einerseits
in die Bohrung 16 der Ventilplatte 7 und andererseits in die Bohrung 17 der Zwischenplatte
8 ein. Der Passstift 18' greift einerseits in die Bohrung 16' der Ventilplatte 7 und
andererseits in die Bohrung 17' der Zwischenplatte 8 ein. Hierdurch sind die Ventilplatte
7 und die Zwischenplatte 8 zueinander positioniert.
[0015] Das Brennstoffeinspritzventil 1 weist einen Brennstoffkanal 20 auf, der sich abschnittsweise
durch den Haltekörper 2, abschnittsweise durch die Ventilplatte 7 und abschnittsweise
durch die Zwischenplatte 8 erstreckt. Von dem Brennstoffkanal 20 zweigen eine Bohrung
21 und eine Zulaufbohrung 22 mit einer Zulaufdrossel 23 ab, die in der Drosselplatte
9 ausgestaltet sind. Die Bohrung 21 mündet in einem Brennstoffraum 24 des Düsenkörpers
3, der von der Seite 15 der Drosselplatte 9 begrenzt ist. In dem Brennstoffraum 24
ist eine Düsennadel 25 angeordnet, die abschnittsweise von einer Hülse 26 umschlossen
ist. Zwischen der Hülse 26, einer Stirnfläche 28 der Düsennadel 25 und der Seite 15
der Drosselplatte 9 ist ein Steuerraum 27 gebildet. Der Steuerraum 27 wird über die
Zulaufbohrung 22 mit der Zulaufdrossel 23 mit unter hohem Druck stehenden Brennstoff
befüllt. Bei einem hohen Druck des Brennstoffs im Steuerraum 27 wird die Düsennadel
25 in ihren nicht dargestellten Dichtsitz gepresst, so dass das Brennstoffeinspritzventil
1 geschlossen ist.
[0016] Außerdem wird der Brennstoffraum 24 über die Bohrung 21 mit unter hohem Druck stehenden
Brennstoff gefüllt.
[0017] Das Brennstoffeinspritzventil 1 weist ein Steuerventil 30 auf. Das Steuerventil 30
umfasst einen Ventilraum 31 mit einem Eingangsbereich 32 und einem weiteren Eingangsbereich
33. Hierbei ist eine Ablaufbohrung 34 für den Steuerraum 27 vorgesehen, die einerseits
in den Steuerraum 27 und andererseits in den Eingangsbereich 32 des Ventilraums 31
mündet. Die Ablaufbohrung erstreckt sich abschnittsweise durch die Drosselplatte 9
und abschnittsweise durch die Zwischenplatte 8. Die Ablaufbohrung 34 ist als Ablaufdrossel
34 mit einer Drossel 35 ausgestaltet. Über die Ablaufbohrung 34 wird der Ventilraum
31 mit unter hohem Druck stehenden Brennstoff aus dem Steuerraum 27 befüllt.
[0018] In diesem Ausführungsbeispiel ist außerdem eine Füllbohrung 36 mit einer Fülldrossel
37 vorgesehen, die sich abschnittsweise durch die Zwischenplatte 8 und abschnittsweise
durch die Drosselplatte 9 erstreckt. Die Füllbohrung 36 mündet einerseits in den Brennstoffraum
24 und andererseits in den Eingangsbereich 33 des Ventilraums 31. Über die Füllbohrung
36 ist ein Bypass gebildet, über den ein Nachfüllen von Brennstoff in den Ventilraum
31 ermöglicht ist.
[0019] Das Steuerventil 30 weist einen Ventilbolzen 38 mit einem Ventilkörper 39 auf. An
der Ventilplatte 7 ist eine dem Ventilkörper 39 zugewandte Ventilsitzfläche 40 ausgebildet.
Der Ventilkörper 39 bildet mit der Ventilsitzfläche 40 einen Dichtsitz 41. Außerdem
ist in der Ventilplatte 7 ein Teil eines Niederdruckraums 42 ausgestaltet. Bei geschlossenem
Dichtsitz 41 ist die Verbindung zwischen dem Ventilraum 31 und dem Niederdruckraum
42 gesperrt.
[0020] Das Brennstoffeinspritzventil weist einen Aktor 43 auf, der beispielsweise als Piezoaktor
ausgestaltet sein kann. Der Aktor 43 wirkt über einen Betätigungskolben 44 auf den
Ventilkörper 39 ein. Durch Betätigen des Ventilkörpers 39 wird der Dichtsitz 41 geöffnet,
so dass Brennstoff aus dem Ventilraum 31 in den Niederdruckraum 42 abfließen kann.
Hierbei wird eine gewisse Steuermenge abgesteuert.
[0021] Durch den Druckabfall im Ventilraum 31 wird die Steuermenge zumindest im Wesentlichen
über die Ablaufbohrung 34 aus dem Steuerraum 27 nachgefüllt. Hierdurch kommt es zu
einem Druckabbau beziehungsweise zu einem Zusammenbruch des Drucks im Steuerraum 27.
Hierdurch verringert sich die auf die Stirnfläche 28 der Düsennadel 25 wirkende Druckkraft,
so dass die Düsennadel 25 öffnet und Brennstoff in einen Brennraum einer Brennkraftmaschine
oder dergleichen eingespritzt wird.
[0022] In dem Ventilraum 31 ist außerdem ein Federelement 45 angeordnet, das als Ventilfeder
45 ausgestaltet ist. Nach der Betätigung des Ventilkörpers 39 mittels des Aktors 43
wird über das Federelement 45 der Dichtsitz 41 wieder geschlossen. Über den in den
Ventilraum 31 nachfließenden Brennstoff kommt es somit zu einem Druckaufbau im Ventilraum
31. Dies kann über die Füllbohrung 36 beschleunigt werden. Somit baut sich auch der
Druck im Steuerraum 27 auf, wodurch die Düsennadel 25 in Schließrichtung betätigt
wird. Dadurch endet der Einspritzvorgang.
[0023] Beim Öffnen und Schließen des Dichtsitzes 41 ist eine Ausrichtung des Ventilbolzens
38 an einer Ventilachse 50 des Steuerventils wesentlich. Hierdurch wird beim Öffnen
des Dichtsitzes 41 ein in Umfangsrichtung gleichmäßiger Öffnungsspalt erzielt. Ferner
wird beim Schließen des Dichtsitzes 41 eine definierte Unterbrechung des Brennstoffflusses
in den Niederdruckraum 42 erzielt. Die Zwischenplatte 8 weist eine Führungsbohrung
51 auf, deren Achse 50 die Ventilachse 50 ist. In der Führungsbohrung 51 ist der Ventilbolzen
38 abschnittsweise geführt. Die Symmetrieachse 50 der Ventilsitzfläche 40 ist ebenfalls
gleich der Ventilachse 50. Hierdurch ist stets eine Ausrichtung des Ventilkörpers
39 bezüglich der Ventilsitzfläche 40 gewährleistet.
[0024] Der Ventilraum 31 wird in diesem Ausführungsbeispiel durch die Ventilsitzfläche 40,
die der Ventilsitzfläche 40 zugewandte Seite 12 der Zwischenplatte 8 und durch eine
zumindest abschnittsweise zylindermantelförmige Wand 52 einer Ausnehmung zur Bildung
des Ventilraums 31 in der Ventilplatte 7 begrenzt.
[0025] Der Ventilbolzen 38 weist einen Abschnitt 53 auf, an dem der Ventilbolzen 38 in der
Führungsbohrung 51 geführt ist. Eine Stirnfläche 54 des Abschnitts 53 ist in einem
Niederdruckraum 55 angeordnet, der in diesem Ausführungsbeispiel durch eine Senkung
an der Seite 13 der Zwischenplatte 8 gebildet ist. Der Niederdruckraum 55 ist über
eine Rücklaufbohrung 56 mit einer Niederdruckbohrung 57 verbunden. Hierdurch ist der
Ventilbolzen 38 einerseits von der Stirnfläche 54 her und andererseits von dem Niederdruckraum
42 her druckentlastet. Dadurch kann ein zumindest näherungsweise druckausgeglichenes
Steuerventil 30 realisiert werden. Ein maximaler Hub des Ventilkörpers 39 beim Öffnen
des Dichtsitzes 41 ist in diesem Ausführungsbeispiel durch Anschlagen der Stirnfläche
54 an der Seite 14 der Drosselplatte 9 vorgegeben. Über die Länge des Abschnitts 53
des Ventilbolzens 38 kann somit eine Einstellung des maximalen Öffnungshubs erfolgen.
[0026] In diesem Ausführungsbeispiel ist der Niederdruckraum 55 durch eine Senkung 55 gebildet.
Der Niederdruckraum 55 kann allerdings auch durch eine andere Ausnehmung in der Zwischenplatte
8 ausgestaltet sein. Der Niederdruckraum 55 wird hierdurch durch die Seite 14 der
Drosselplatte 9 begrenzt. Ferner grenzt der Niederdruckraum 55 an die Führungsbohrung
51 der Zwischenplatte 8 an.
[0027] Bei dieser Ausgestaltung kann das Volumen des Ventilraums 31 relativ klein ausgestaltet
sein. Hierdurch kann gegebenenfalls die Füllbohrung 36 mit der Fülldrossel 37 entfallen.
Die Auffüllung der abgesteuerten Brennstoffmenge, die über den geöffneten Dichtsitz
41 aus dem Ventilraum 31 in den Niederdruckraum 42 abgesteuert wird, erfolgt dann
ausschließlich über die Ablaufbohrung 34 aus dem Steuerraum 27. Hierdurch kann ein
Bypass eingespart werden. Außerdem wird hierdurch die abgesteuerte Brennstoffmenge
in der Regel effektiv verringert, so dass der Wirkungsgrad verbessert wird.
[0028] In diesem Ausführungsbeispiel stützt sich die Ventilfeder 45 einerseits an einer
Anlagefläche 58 des Ventilkörpers 39 und andererseits an der Seite 12 der Zwischenplatte
8 ab. Hierdurch ist eine platzoptimierte Anordnung der Ventilfeder 45 in dem Ventilraum
31 ermöglicht.
[0029] Somit kann insbesondere ein Brennstoffeinspritzventil 1 realisiert werden, das Kleinstmengenfähig
ist, um mit kurzen Betätigungen der Düsennadel 25 kleine Brennstoffmengen in einen
Brennraum einzuspritzen. Hierbei kann gegebenenfalls auch ohne Fülldrossel 37 eine
kurze Nadelschließzeit für die Düsennadel 25 erreicht werden. Durch die Reduzierung
der Leckagemenge werden außerdem der Wirkungsgrad und die Temperaturbelastung verringert.
Durch die zuverlässige Führung des Ventilbolzens 38 und somit auch des Ventilkörpers
39 in der Zwischenplatte 8 ist ein zuverlässiger Betrieb gewährleistet, so dass insbesondere
plötzliche Leckagen oder unerwünschte Funktionsstörungen verhindert sind. Speziell
ist ein Kippen des Ventilkörpers 39 prinzipbedingt verhindert.
[0030] Somit kann eine Kleinstmengenfähigkeit des Brennstoffeinspritzventils durch Reduzierung
der Kennfeldsteilheit erreicht werden. Ferner kann durch einen Entfall der Fülldrossel
37 der Wirkungsgrad des Brennstoffeinspritzsystems verbessert werden, wobei Temperaturbelastungen
verringert sind. Außerdem sind Steuer- und Leckagemengen verringert. Die Ventilplatte
7, die Zwischenplatte 8 und die Drosselplatte 9 können untereinander und in Bezug
auf den angrenzenden Haltekörper 2 und den angrenzenden Düsenkörper 3 mit harten Abdichtungen
aneinander gefügt sein.
[0031] Fig. 2 zeigt den in Fig. 1 mit II bezeichneten Ausschnitt eines Brennstoffeinspritzventils
1 entsprechend einem zweiten Ausführungsbeispiel in einer auszugsweisen, schematischen
Schnittdarstellung. In diesem Ausführungsbeispiel weist die Ventilplatte 7 eine ebene
Ventilsitzfläche 40 auf, die senkrecht zu der Ventilachse 50 orientiert ist. Die Ventilsitzfläche
40 ist hierdurch parallel zu der Seite 12 der Zwischenplatte 8 (Fig. 1) orientiert.
Ferner weist der Ventilkörper 39 eine der Ventilsitzfläche 40 zugewandte, umlaufende
Dichtkante 60 auf, die mit der Ventilsitzfläche 40 zu dem Dichtsitz 41 zusammenwirkt.
Hierdurch ist die Ventilsitzfläche 40 im Bereich des Dichtsitzes 41 zwischen dem Ventilkörper
39 und der Ventilsitzfläche 40 als Flachsitz ausgestaltet. Bei dieser Ausgestaltung
kann innerhalb gewisser Grenzen ein Versatz des Ventilkörpers 39 in Bezug auf die
Ventilachse 50 toleriert werden, bei dem eine Achse des Ventilbolzens 38 parallel
zu der Ventilachse 50 orientiert ist. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn die Ventilplatte
7 und die Zwischenplatte 8 etwas versetzt zueinander montiert sind. Somit kann bei
dieser Ausgestaltung eine Positionierung der Ventilplatte 7 und der Zwischenplatte
8 über Passstifte 18, 18' entfallen. Hierdurch vereinfacht sich die Montage des Brennstoffeinspritzventils
1.
[0032] Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt.
1. Brennstoffeinspritzventil (1), insbesondere Injektor für Brennstoffeinspritzanlagen
von luftverdichtenden, selbstzündenden Brennkraftmaschinen, mit einem Steuerventil
(30) und einem Steuerraum (27), wobei der Steuerraum (27) über eine Ablaufbohrung
(34) mit einem Ventilraum (31) des Steuerventils (30) verbunden ist, wobei das Steuerventil
(30) einen Ventilbolzen (38) und ein in dem Ventilraum (31) angeordnetes Federelement
(45) aufweist und wobei der Ventilbolzen (38) einen Ventilkörper (39) aufweist, der
mit einer Ventilsitzfläche (40) zu einem Dichtsitz (41) zusammen wirkt, über den ein
Brennstofffluss aus dem Ventilraum (31) steuerbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Zwischenplatte (8) vorgesehen ist, die eine Führungsbohrung (51) aufweist, dass
der Ventilbolzen (38) abschnittsweise in der Führungsbohrung (51) geführt ist und
dass eine Seite (12) der Zwischenplatte (8) den Ventilraum (31) begrenzt.
2. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Stirnfläche (54) eines in der Führungsbohrung (51) der Zwischenplatte (8) geführten
Abschnitts (53) des Ventilbolzens (38) in einem Niederdruckraum (55) angeordnet ist.
3. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Niederdruckraum (55), in dem die Stirnfläche (54) des Ventilbolzens (38) angeordnet
ist, zumindest teilweise durch eine Ausnehmung (55) in der Zwischenplatte (8) gebildet
ist, die an die Führungsbohrung (51) der Zwischenplatte (8) angrenzt.
4. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ablaufbohrung (34) zumindest abschnittsweise in der Zwischenplatte (8) ausgestaltet
ist
und/oder
a) dass eine Füllbohrung (36) vorgesehen ist, die den Ventilraum (31) mit einem Brennstoffraum
(24) verbindet, und dass die Füllbohrung (36) zumindest abschnittsweise in der Zwischenplatte
(8) ausgestaltet ist oder
b) dass eine Füllung des Ventilraums (31) ausschließlich über die Ablaufbohrung (34) ermöglicht
ist.
5. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Ventilplatte (7) vorgesehen ist, dass der Ventilraum (31) zumindest teilweise
in der Ventilplatte (7) ausgestaltet ist und dass die Ventilsitzfläche (40) an der
Ventilplatte (7) ausgestaltet ist.
6. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zwischenplatte (8) und die Ventilplatte (7) mittels zumindest eines Passstifts
(18, 18') zueinander positioniert sind.
7. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ventilsitzfläche (40) zumindest im Bereich des Dichtsitzes (41) zwischen dem
Ventilkörper (39) und der Ventilsitzfläche (40) als Flachsitz ausgestaltet ist.
8. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ventilkörper (39) eine der Ventilsitzfläche (40) zugewandte, umlaufende Dichtkante
(60) aufweist, die mit der Ventilsitzfläche (40) zu dem Dichtsitz (41) zusammen wirkt.
9. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Federelement (45) einerseits an einer Anlagefläche (58) des Ventilkörpers (39)
und andererseits an der Seite (12) der Zwischenplatte (8), die den Ventilraum (31)
begrenzt, abgestützt ist und dass das Federelement (45) den Ventilkörper (39) gegen
die Ventilsitzfläche (40) beaufschlagt.
10. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Drosselplatte (9) vorgesehen ist, dass die Zwischenplatte (8) eine weitere Seite
(13) aufweist, die von der Seite (12) der Zwischenplatte (8), die den Ventilraum (31)
begrenzt, abgewandt ist und dass die Drosselplatte (9) an der weiteren Seite (13)
der Zwischenplatte (8) anliegt.