Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Startanlage für Brennkraftmaschinen, insbesondere von
Kraftfahrzeugen nach der Gattung des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei den üblichen Startanlagen für Brennkraftmaschinen wird das Ritzel des Starters
über eine Hubschraub-Bewegung in einen Zahnkranz der Brennkraftmaschine eingespurt,
bevor der Startermotor zum Starten der Brennkraftmaschine eingeschaltet wird. Dabei
liegt das Starterritzel in der Ruhelage am Außenumfang des Zahnkranzes zu diesem axial
versetzt. Beim Startvorgang bewegt sich das Ritzel in einer leichten Drehbewegung
auf den Zahnkranz zu. Um bei einer sogenannten Zahn-auf-Zahn-Stellung einen Fehlstart
zu vermeiden, wird mit dem weiteren Vorspuren eine Feder vorgespannt. Mit dem Vorspannen
der Feder wird das Ritzel weiter gedreht, bis es in die nächste Lücke des Zahnkranzes
einspuren kann. Um ein sanftes Einspuren des Ritzels zu ermöglichen, wird zumeist
erst ab einem bestimmten Vorspurweg des Ritzels der Hauptstrom des Startermotors eingeschaltet.
Bei diesen Startanlagen erfordert die Hubschraub-Bewegung des Ritzels eine aufwändige
kostspielige und komplizierte Mechanik. Ferner muss das Andrehmoment durch die Längsbewegung
des Ritzels bei sogenannten frei ausstoßenden Startern mit einem ungünstig großen
Hebelverhältnis auf den Zahnkranz der Maschine übertragen werden. Dies erfordert am
Starter ein entsprechend kräftiges Ritzellager zur Aufnahme der dabei auftretenden
Lagerkräfte.
[0003] Aus der Druckschrift
EP1 491 764 A2 ist ein Startersystem für Brennkraftmaschinen bekannt, bei dem eine Hubschraub-Bewegung
des Starterritzels vermieden wird, indem zum Starten der Brennkraftmaschine das Starterritzel
über ein um die Starterachse verschwenkbares, mit dem Ritzel kämmendes Zwischenrad
den Zahnkranz der Maschine antreibt. Die Achse des Zwischenrades wird dabei mittels
eines separaten Antriebsorganes von einer Ruhestellung in eine Arbeitsstellung verschwenkt.
Dabei steht das mit dem Starterritzel kämmende Zwischenrad in der Ruhestellung mit
dem Zahnkranz der Maschine außer Eingriff. Zum Starten der Maschine wird das Zwischenrad
um die Starterachse geschwenkt, so dass es in der Arbeitsstellung in den Zahnkranz
der Maschine eingreift. Das separate Antriebsorgan greift dabei an einen Schwenkmechanismus
an, an dem die Achse des Zwischenrades befestigt ist. Ähnliche Lösungen mit einem
um die Starterachse verschwenkbaren, mit dem Starterritzel kämmenden Zwischenrad sind
aus den Druckschriften
DE PS 396 639 und
402 458 bekannt, bei denen der Schwenkmechanismus jedoch nicht von einem separaten Antriebsorgan
betätigt wird, sondern in dem der Schwenkmechanismus mittels einer elektromagnetisch
schaltbaren Kupplung mit der Antriebswelle des Starters verbunden wird.
[0004] Solche Lösungen haben den Nachteil, dass anstelle einer komplizierten Mechanik für
eine Hubschraub-Bewegung zum Einspuren des Starters in den Zahnkranz der Maschine
der Schwenkmechanismus für das Zwischenrad einen separaten elektromagnetischen Antrieb
beziehungsweise eine elektromagnetische Kupplung erfordert, was kostenintensiv und
störanfällig ist und zudem eine zusätzliche Steuerung der elektromagnetischen Kupplung
beziehungsweise des Antriebes erfordert.
[0005] Mit der vorliegenden Lösung wird angestrebt, den Starter so zu vereinfachen, dass
zum Einspuren des Zwischenrades in den Zahnkranz der Brennkraftmaschine ein separater
Verschwenkantrieb oder eine elektromagnetische Kupplung nicht benötigt werden.
Offenbarung der Erfindung
[0006] Die erfindungsgemäße Startanlage für Brennkraftmaschinen mit den im Kennzeichnungsteil
des Anspruchs 1 angeführten Merkmalen hat den Vorteil, dass zum Einspuren des Zwischenrades
in den Zahnkranz der Brennkraftmaschine eine Reibverbindung mit dem Startermotor verwendet
wird, so dass ein zusätzlicher Verstellantrieb oder eine elektromagnetische Kupplung
entfällt, was deutlich kostengünstiger, leichter und in der Bauweise kompakter herstellbar
ist. Es entfällt auch die Hubschraub-Mechanik mittels eines Einrückrelais, wodurch
kleinere Massenträgheitsmomente zu überwinden sind, die einen Startermotor mit geringerer
Leistung erlauben.
[0007] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen ergeben sich vorteilhafte
Weiterbildungen und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen Merkmale. In einfachster,
kostengünstiger Weise wird dabei das Ritzel beim Andrehen des Startermotors das Zwischenrad
über die Reibverbindung verschwenken und in den Zahnkranz der Maschine einspuren.
Zweckmäßigerweise wird dazu eine Schwenkmechanik verwendet, auf die sich die Ritzeldrehung
über die Reibverbindung überträgt.
[0008] In Weiterbildung der Erfindung werden Ritzel und Zwischenrad auf mindestens einer
ihrer Stirnseiten an einer als Schwenkmechanik ausgebildeten Lagerplatte derart mit
Abstand zueinander gelagert, dass die Zähne von Ritzel und Zwischenrad miteinander
kämmen. Zweckmäßigerweise besteht dabei die Reibverbindung zwischen Lagerplatte und
Ritzel beziehungsweise Zwischenrad, vorzugsweise auf deren Stirnseite. Dabei wird
die Anzahl der zusätzlichen Bauteile auf ein Minimum reduziert. Um das Zwischenrad
vor und nach dem Starten der Brennkraftmaschine eindeutig zu positionieren, ist vorgesehen,
dass die Schwenkmechanik im Ruhezustand des Starters von einer Rückholfeder gegen
einen Ruheanschlag am Starter gedrückt ist, wobei die Rückstellkraft bzw. das Rückstellmoment
der Rückholfeder geringer ist als die beim Startvorgang an der Schwenkmechanik durch
die Reibverbindung wirksame Verschwenkkraft beziehungsweise das Verschwenkmoment.
Ferner ist für eine eindeutige Positionierung des Zwischenrades während des Startvorgangs
der Brennkraftmaschine die Schwenkmechanik in ihrer Einspurstellung im Zahnkranz gegen
einen Verschwenkanschlag am Starter gedrückt.
[0009] In vorteilhafter Weiterbildung ist vorgesehen, dass Ruheanschlag und Verschwenkanschlag
am Innenumfang eines Gehäuseringes des Starters angeordnet sind, an dessen äußerer
Stirnseite die Lagerplatte für Ritzel und Zwischenrad um die Starterachse verdrehbar
gelagert ist. Auf dieses Weise sind die Anschläge der Verschwenkmechanik zur höheren
Funktionssicherheit in den abgedichteten Bereich des Starters verlegt. In zweckmäßiger
Weise ist dabei das Zwischenrad auf einen in der Lagerplatte axial verschiebbaren
Achsbolzen gelagert, an dessen vorderem Ende eine Scheibe befestigt ist und an dessen
hinterem Ende eine Schraubendruckfeder angreift, die sich unter Vorspannung an der
Lagerplatte abstützt und im Ruhezustand das Zwischenrad mittels der Scheibe stirnseitig
gegen die Lagerplatte drückt. Auf diese Weise lässt sich die Reibverbindung zwischen
Lagerplatte und Zwischenrad über die Vorspannung der Schraubendruckfeder so einstellen,
dass das Drehmoment zum Einspuren des Zwischenrades größer ist als das Rückstellmoment
der an der Schwenkmechanik angreifenden Rückholfeder.
[0010] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass der Starter ein Mittel
aufweist, welches die Reibverbindung zwischen Schwenkmechanik, insbesondere Lagerplatte
und Ritzel beziehungsweise Zwischenrad in der Einspurstellung aufhebt. Dies hat den
Vorteil, dass dadurch die volle Leistung des Motors auf den Zahnkranz der Maschine
übertragen wird. In einfachster Weise ist dabei der Verschwenkanschlag mit einer Rampe
versehen, welche mit der hinteren Stirnseite des in der Lagerplatte axial verschiebbarem
Achsbolzen zusammen wirkt, wodurch der Achsbolzen beim Einspuren des Zwischenrades
in den Zahnkranz der Brennkraftmaschine etwas axial nach außen gedrückt und damit
der Anpressdruck zwischen Lagerplatte und Zwischenrad aufgehoben wird.
[0011] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass Zwischenrad
und Ritzel jeweils in Lagerböcken gelagert sind, die über Federelemente miteinander
derart verbunden sind, dass die Achsen von Ritzel und Zwischenrad innerhalb deren
Zahnüberdeckung von einem maximalen Abstand zueinander in der Ruhestellung des Zwischenrades
beim Verschwenken in die Arbeitsstellung auf einen minimalen Abstand entgegen der
Kraft der Federelemente gedrückt werden. Durch diese variable Zahnüberdeckung zwischen
Ritzel und Zwischenrad wird in vorteilhafter Weise für das Zwischenrad ein sicherer
Einspurvorgang in den Zahnkranz der Maschine erreicht, indem bei einer Zahn-auf-Zahn-Stellung
die Lagerböcke mit dem Zwischenrad soweit einfedern, bis der nächste Zahn des Zwischenrades
eine Lücke des Zahnkranzes findet. Dies gewährleistet beim Andrehvorgang ein sanftes
Einspuren des Zwischenrades.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0012] Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden beispielhaft anhand der Figuren näher
erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine erfindungsgemäße Startanlage für Brennkraftmaschinen von Kraftfahrzeugen
in schematischer Darstellung,
Figur 2 als erstes Ausführungsbeispiel den vorderen Teil eines Startes in raumbildlicher
Darstellung in Ruhestellung,
Figur 3 den Starter aus Figur 2 mit einschwenkendem Zwischenrad bei Zahn-auf-Zahn-Stellung
mit einem Zahnkranz,
Figur 4 den Starter aus Figur 3 beim Einspuren des Zwischenrades in den Zahnkranz,
Figur 5 den Starter aus Figur 4 in der Einspurstellung des Zwischenrades,
Figur 6 ein zweites Ausführungsbeispiel mit einem Starter in der Vorderansicht mit
einem federnd mit dem Ritzel kämmenden Zwischenrad in der Ruhestellung,
Figur 7 den Starter aus Figur 6 mit einschwenkendem Zwischenrad in Zahn-auf-Zahn-Stellung
mit dem Zahnkranz,
Figur 8 den Starter aus Figur 7 mit in den Zahnkranz einspurendem Zwischenrad,
Figur 9 den Starter aus Figur 8 in der Einspurstellung des Zwischenrades,
Figur 10 ein weiteres Ausführungsbeispiel mit dem vorderen Teil eines Starters mit
einer stirnseitig verdrehbar gelagerten Lagerplatte für das Zwischenrad in Ruhestellung,
Figur 11 einen Querschnitt durch den vorderen Teil des Starters aus Figur 10,
Figur 12 einen Ausbruch am vorderen Teil des Starters aus Figur 11 mit der Lagerplatte
in raumbildlicher Darstellung in ihrer Ruhestellung,
Figur 13 den Starter aus Figur 12 mit der verschwenkten Lagerplatte kurz vor der Einspurstellung
des nicht erkennbaren Zwischenrades,
Figur 14 den Starter aus Figur 13 in der Einspurstellung des Zwischenrades,
Figur 15 den Starter in raumbildlicher Vorderansicht mit am Zahnkranz eingespurtem
Zwischenrad und
Figur 16 einen Längsschnitt durch den hinteren Teil des Starters aus Figur 15 mit
gelöster Reibverbindung zwischen Lagerplatte und Zwischenrad in der Einspurstellung.
Ausführungsformen der Erfindung
[0013] In Figur 1 ist in schematischer Darstellung eine erfindungsgemäße Startanlage für
eine Brennkraftmaschine 10 in Kraftfahrzeugen abgebildet. Sie umfasst einen Starter
11, der in seinem Gehäuse einen Startermotor 12, ein Getriebe 13 sowie eine Freilaufkupplung
14 enthält. Auf einer Abtriebswelle 15 des Starters 11 ist an dessen vorderen Stirnseite
ein Ritzel 16 befestigt, das mit einem Zwischenrad 17 kämmt. Zum Starten der Brennkraftmaschine
10 ist am Außenumfang eines Schwungrades 18 der Brennkraftmaschine 10 ein Zahnkranz
19 angeordnet, der mit dem Zwischenrad 17 zusammenwirkt. Ein unmittelbar am Starter
11 angeordnetes Startrelais 20 schaltet den Startermotor 12 über einen Schaltkontakt
21 an eine Plusklemme 22 einer nicht dargestellten Akkumulatorbatterie zur Versorgung
des Kraftfahrzeug-Bordnetzes. Das Startrelais 20 wird dabei über einen Startschalter
23 auf Pluspotential geschaltet.
[0014] Zum Starten der Brennkraftmaschine 10 wird der Startermotor 12 über den Startschalter
23 und das Startrelais 20 eingeschaltet. Dabei wird zunächst das Zwischenrad 17 vom
Startermotor 12 über eine Reibverbindung von außen radial in den Zahnkranz 19 eingespurt
und anschließend wird der Zahnkranz 19 vom Ritzel 16 über das Zwischenrad 17 zum Starten
der Brennkraftmaschine 10 angetrieben. Der Startvorgang wird mit dem Öffnen des Startschalters
23 beendet und das Zwischenrad 17 wird aus dem Zahnkranz 19 ausgespurt.
[0015] Das Verschwenken des Zwischenrades 17 mittels einer Schwenkmechanik und einer Reibverbindung
wird im Folgenden in mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert. In einem ersten
Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 bis 5 ist in raumbildlicher Darstellung der vordere
Endbereich 11a des Starters 11 mit dem Ritzel 16 und dem Zwischenrad 17 sowie ein
Abschnitt des Zahnkranzes 19 der Brennkraftmaschine 10 aus Figur 1 erkennbar. Das
Zwischenrad 17 ist hier in einer Schwenkmechanik 24 gelagert, welche um die Starterachse
X aus der dargestellten Ruhestellung zum Zahnkranz 19 hin verschwenkbar gelagert ist.
Die Schwenkmechanik 24 wird hier durch zwei Lagerplatten 24a gebildet, die an den
beiden Stirnseiten von Ritzel 16 und Zwischenrad 17 angeordnet sind. Dadurch sind
Ritzel 16 und Zwischenrad 17 in den Lagerplatten 24a so gelagert, dass deren Zähne
miteinander kämmen. Das Zwischenrad 17 ist drehbar auf einem Lagerbolzen 25 gelagert,
dessen Enden in entsprechende Lagerbohrungen der Lagerplatten 24a verstemmt sind.
Damit wird zugleich an den beiden Stirnseiten des Zwischenrades 17 eine Reibverbindung
26 zwischen den Lagerplatten 24a und dem Zwischenrad 17 gebildet. Der Starter-Endbereich
11a trägt eine Stirnplatte 27 mit einer Ausnehmung 28 für die Schwenkmechanik 24.
Die Schwenkmechanik 24 wird im Ruhezustand des Starters 11 von einer Rückholfeder
29 gegen einen Ruheanschlag 30 in der Ausnehmung 28 der Stirnplatte 27 gedrückt. Die
Rückholfeder 29 ist so ausgebildet, dass ihre Rückstellkraft geringer ist als die
Reibkraft der Reibverbindung 26 zwischen den Lagerplatten 24a und dem Zwischenrad
17. Damit wird erreicht, dass sich beim Einschalten des Startermotors 12 die Ritzeldrehung
über die Reibverbindung 26 auf die Schwenkmechanik der Lagerplatten 24a überträgt.
[0016] In Figur 3 ist die Schwenkmechanik 24 vom Ritzel 16 von außen in Radialrichtung zum
Zahnkranz 19 hin soweit verschwenkt worden, dass das Zwischenrad 17 den Zahnkranz
19 in einer Zahn-auf-Zahn-Stellung 31 berührt. Da nun ein weiteres Verschwenken des
Zwischenrades 17 zum Zahnkranz 19 nicht mehr möglich ist, wird bei der weiteren Ritzeldrehung
durch die Antriebskraft des Startermotors 12 in Pfeilrichtung A die Reibkraft der
Reibverbindung 26 überwunden und das Zwischenrad 17 in Pfeilrichtung B gedreht. Durch
die Weiterdrehung des Zwischenrades 17 spurt dieses nun gemäß Figur 4 in die nächste
Lücke des Zahnkranzes 19 ein. Nunmehr kann die Schwenkmechanik 24 vom Ritzel 16 über
die Reibverbindung 26 mit dem Zwischenrad 17 weiter in Pfeilrichtung C verschwenkt
werden, bis gemäß Figur 5 die Schwenkmechanik 24 in der Einspurstellung des Zwischenrades
17 im Zahnkranz 19 gegen einen Verschwenkanschlag 32 in der Ausnehmung 28 der Stirnplatte
27 am Starter-Endbereich 11a gedrückt ist. In dieser Stellung wird nun erneut die
Reibkraft der Reibverbindung 26 von dem an den Zähnen des Zwischenrades 17 wirksamen
Drehmoment des Ritzels 16 überwunden und der Zahnkranz 16 wird in Pfeilrichtung D
vom Startermotor 12 mit voller Kraft zum Starten der Brennkraftmaschine 10 gedreht.
[0017] Während des Andrehvorganges wird die Schwenkmechanik 24 in der Einspurstellung des
Zwischenrades 17 gegen den Verschwenkanschlag 32 gedrückt, indem sich die Zähne des
Zwischenrades 17 an den Zahnflanken des Zahnkranzes 19 abstoßen. Nach dem erfolgreichen
Start der Brennkraftmaschine 10 wird nun die Drehzahl des Zahnkranzes 19 so hoch,
dass bei abgeschaltetem Startermotor 12 das Zwischenrad 17 durch den Zahnkranz 19
angetrieben wird. Dies führt zur Umkehr der Drehmomente und der Zahnkranz 19 unterstützt
nun aktiv das Ausspuren des Zwischenrades 17. Nach dem Startvorgang bringt die Rückholfeder
29 die Schwenkmechanik 24 wieder in die Ausgangsposition gemäß Figur 2.
[0018] In einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung, dass in den Figuren 6 bis 9 dargestellt
ist, besteht die Schwenkmechanik 24 aus zwei Lagerböcken 33 und 34 anstelle der Lagerplatten
24a. Am unteren Lagerbock 33 ist das Ritzel 16 mit der Abtriebswelle 15 gelagert,
während am oberen Lagerbock 34 das Zwischenrad 17 mit dem Lagerbolzen 25 gelagert
ist. Der Lagerbock 34 des Zwischenrades 17 ist über Führungen gegenüber dem Lagerbock
33 des Ritzels 16 in Radialrichtung des Ritzels 16 innerhalb der Zahnüberdeckung von
Ritzel 16 und Zwischenrad 17 radial verschiebbar. Beide Lagerböcke 33 und 34 sind
außerdem über Federelemente 35 derart miteinander verbunden, dass ihre Achsen innerhalb
der Zahnüberdeckung entgegen der Kraft der vorgespannten Federelemente 35 von einem
maximalen Abstand a zueinander in der Ruhestellung des Zwischenrades 17 nach Figur
6 auf einen minimalen Abstand b gemäß Figur 9 gedrückt werden können. Bei diesem Ausführungsbeispiel
besteht die Reibverbindung 26 zwischen den beiden Stirnseiten des Ritzels 16 und dem
Lagerbock 33. Auch hier ist die Reibverbindung 26 so eingestellt, dass die Reibkraft
größer ist als die Rückstellkraft der Rückholfeder 29.
[0019] Figur 6 zeigt den Starter 11 in seiner Ruhelage, bei dem die Schwenkmechanik 24 von
der Rückholfeder 29 gegen den Ruheanschlag 30 gedrückt ist. Ritzel 16 und Zwischenrad
17 haben mit dem maximalen Abstand a ihrer Achsen noch eine zur Drehung ausreichende
Zahnüberdeckung. Mit dem Einschalten des Startermotors 12 wird die Schwenkmechanik
24 über die Reibverbindung 26 vom Ritzel 16 in Pfeilrichtung C gemäß Figur 7 soweit
verschwenkt, bis sie im ungünstigsten Fall das Zwischenrad 17 in einer Zahn-auf-Zahn-Stellung
31 gegen den Zahnkranz 19 drückt. Nun wird die Reibkraft der Reibverbindung 26 überwunden
und das Zwischenrad 17 wird vom Ritzel 16 in Pfeilrichtung B verdreht. Die Zahn-auf-Zahn-Stellung
31 wird dadurch aufgelöst und die Schwenkmechanik 24 kann nun gemäß Figur 8 das Zwischenrad
17 weiter in den Zahnkranz 19 kämmend einspuren. Zugleich wird dabei der äußere Lagerbock
vom Zahnkranz 19 gegen den Lagerbock 33 des Ritzels 16 gedrückt, wobei die Federelemente
35 weiter vorgespannt werden. Hat das Zwischenrad 17 danach gemäß Figur 9 seine Einspurstellung
im Zahnkranz 19 erreicht, kommt der Lagerbock 34 des Zwischenrades 17 am Verschwenkanschlag
32 in der Ausnehmung 28 der Stirnplatte 27 am Starter 11 zur Anlage. Der Zahnkranz
19 drückt dabei den Lagerbock 34 entgegen der Kraft der Federelemente 35 bis auf den
minimalen Achsabstand b gegen den Lagerbock 33 des Ritzels 16. Wie zum ersten Ausführungsbeispiel
näher erläutert, wird nunmehr zum Starten der Brennkraftmaschine der Zahnkranz 19
mit der vollen Kraft des Startermotors 12 angetrieben. Nach dem Starten wird die Schwenkmechanik
24 bei abgeschaltetem Startermotor 12 von der Rückholfeder 29 wieder in die Ruhelage
gemäß Figur 6 zurück geschwenkt.
[0020] In einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung gemäß der Figuren 10 bis 16 wird
die Schwenkmechanik 24 für das Zwischenrad 17 durch eine Lagerplatte 24b realisiert,
die an einer äußeren Stirnseite 36a eines Gehäuseringes 36 am Starter-Endabschnitt
11a um die Starterachse X verdrehbar gelagert ist. Ferner ist im Zentrum dieser Lagerplatte
24b die Abtriebswelle 15 mit dem Ritzel 16 gelagert. Figur 10 zeigt den Starter 11
mit der Schwenkmechanik 24 in Ruhestellung, in der das Zwischenrad 17 am Zahnkranz
19 der Brennkraftmaschine 10 ausgespurt ist, jedoch mit dem Ritzel 16 kämmt. Figur
11 zeigt den Starter-Endbereich 11a aus Figur 10 im Längsschnitt mit Startermotor
12, Getriebe 13 und Freilauf 14 in vereinfachter Darstellung. Die Lagerplatte 24b
hat im Bereich der Stirnseiten von Ritzel 16 und Zwischenrad 17 einen Sockel 37, in
dem der Lagerbolzen 25 des Zwischenrades 17 axial verschiebbar gelagert ist. Am vorderen
Ende 25a des Lagerbolzens 25 ist eine Scheibe 38 aus Stahl oder einem anderen geeigneten
Material befestigt. Am hinteren Ende 25b ist ein Pilzkopf 39 angeformt. Ferner ist
am hinteren Ende 25b eine Schraubendruckfeder 40 angeordnet, die sich einerseits am
Pilzkopf 39 des Lagerbolzens 25 und andererseits unter Vorspannung an der Lagerplatte
24b abstützt. Durch diese Schraubendruckfeder 40 wird das Zwischenrad 17 im Ruhezustand
über den axial verschiebbaren Lagerbolzen 25 mittels der Scheibe 38 stirnseitig gegen
den Sockel 37 der Lagerplatte 24b gedrückt. Damit erhält man zwischen der Lagerplatte
24b und dem Zwischenrad 17 die zum Einspuren erforderliche Reibverbindung 26.
[0021] Figur 12 zeigt in raumbildlicher Darstellung den Gehäusering 36 und die Lagerplatte
24b von der Gehäuseinnenseite. Dort ist an der Lagerplatte 24b neben dem Lagerbolzen
25 ein Anschlagsockel 41 erkennbar, der mit einem am Innenumfang des Gehäuseringes
36 ausgebildeten Ruheanschlag 30 und einem Verschwenkanschlag 32 zusammenwirkt. Die
Rückholfeder 29 ist hier als Schenkelfeder ausgebildet, deren eines Ende am Ruheanschlag
30 anliegt, während das andere Ende am Anschlagsockel 41 der Lagerplatte 24b fixiert
ist. Durch die Vorspannkraft dieser Rückholfeder 29 wird das Zwischenrad 17 in der
Ausspurstellung gemäß Figur 10 gehalten.
[0022] Mit dem Einschalten des Startermotors 12 wird auch hier das Zwischenrad 17 über die
Reibverbindung 26 mit der Lagerplatte 24b gekoppelt und auf diese Weise mit der Ritzeldrehung
die Schwenkmechanik 24 in Radialrichtung zum Zahnkranz 19 hin verschwenkt. Dabei wird
die Rückholfeder 29 weiter gespannt. In Figur 13 ist die Position der Lagerplatte
24b dargestellt, bei der das Zwischenrad 17 in den Zahnkranz 19 einzuspuren beginnt.
Die Rückholfeder 29 ist hier stärker gespannt und der dem Anschlagsockel 41 in Umfangsrichtung
vorgelagerte Lagerbolzen 25 gelangt mit seinem Pilzkopf 39 an den Verschwenkanschlag
32. Der Verschwenkanschlag 32 ist mit einer radial nach innen vorspringenden Rampe
42 versehen, die mit dem Pilzkopf 39 an der hinteren Stirnseite des Lagerbolzens 25
derart zusammenwirkt, dass mit dem weiteren Verdrehen der Lagerplatte 24b beim Einspuren
des Zwischenrades 17 in den Zahnkranz 19 der Brennkraftmaschine 10 der Lagerbolzen
25 von der Rampe 42 axial nach außen gedrückt wird. Dadurch wird der Anpressdruck
zwischen der vorderen Scheibe 38 des Lagerbolzens 25 und dem Zwischenrad 17 aufgehoben
und die Reibverbindung 26 des Zwischenrades 17 und der Lagerplatte 24b gelöst.
[0023] Die Figuren 14 bis 16 zeigen den Starter 11 in der Einspurstellung des Zwischenrades
17. Gemäß Figur 14 liegt nun der Anschlagsockel 41 der Lagerplatte 24b am Verschwenkanschlag
32 an. Er wird dort beim Andrehen der Brennkraftmaschine 10 durch die Drehung des
Ritzels 16 und des Zwischenrades 17 in Pfeilrichtung A beziehungsweise B nach Figur
15 durch die am Zahnkranz 19 wirkende Andrehkraft während des Startvorganges gehalten.
In Figur 16, die einen Längsschnitt durch den vorderen Endbereich 11a des Starters
zeigt, ist die Position des axial verschobenen Lagerbolzens 25 erkennbar, dessen Pilzkopf
39 sich gegen die Kraft der Schraubendruckfeder 40 an der Rampe 42 des Verschwenkanschlages
32 abstützt. Ferner ist erkennbar, dass die Scheibe 38 am vorderen Ende des Lagerbolzens
25 sich dabei von der Stirnseite des Zwischenrades 17 abhebt, wodurch die Reibverbindung
26 zum Sockel 37 der Lagerplatte 24b aufgehoben ist. Durch das nun frei drehende Zwischenrad
17 ist es möglich, die Kraft des Startermotors 12 für den Startvorgang der Brennkraftmaschine
auf den Zahnkranz 19 voll zu übertragen. Zur besseren Darstellung dieses Vorgangs
ist in Figur 16 die Abtriebswelle 15 und das Ritzel 16 des Starters 11 weggelassen.
[0024] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern
umfasst alle Lösungen, bei denen mit dem Einschalten des Startermotors dieser über
eine Reibverbindung das Zwischenrad zunächst in den Zahnkranz der Brennkraftmaschine
einspurt und anschließend über Ritzel und Zwischenrad den Zahnkranz zum Starten der
Brennkraftmaschine antreibt. Dies gilt insbesondere für die Reibverbindung zwischen
der Schwenkmechanik einerseits und dem Zwischenrad und/oder dem Ritzel andererseits.
Zur Vermeidung einer verringerten Andrehleistung ist die zum Drehen des Zwischenrades
zu überwindende Reibkraft möglichst gering zu halten oder in der Einspurstellung ganz
aufzuheben. Die Schwenkmechanik kann dabei auch außerhalb der Starterachse schwenkbar
gelagert sein, sofern ein Einspuren des Zwischenrades von außen in den Zahnkranz der
Maschine erfolgt. Für die erfindungsgemäße Startanlage können ebenfalls verschiedene
Startertypen wie zum Beispiel sogenannte Maulstarter verwendet werden. Die Reibverbindung
der Schwenkmechanik kann auch als Rutschkupplung oder dergleichen dargestellt werden.
1. Startanlage für Brennkraftmaschinen (10), insbesondere von Kraftfahrzeugen, mit einem
Starter (11), dessen elektrischer Startermotor (12) zum Starten der Brennkraftmaschine
von einem Startschalter (23) einschaltbar ist, und der vorzugsweise über ein Getriebe
(13) mit einer Freilaufkupplung (14) ein Starterritzel (16) antreibt und der über
ein vorzugsweise um die Starterachse (X) verschwenkbares, mit dem Ritzel kämmendes
Zwischenrad (17) in einen Zahnkranz (19) der Brennkraftmaschine radial einrückbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass beim Einschalten des Startermotors (12) dieser über eine Reibverbindung (26) das
Zwischenrad (17) zunächst in den Zahnkranz (19) einspurt und anschließend über Ritzel
(16) und Zwischenrad (17) den Zahnkranz (19) zum Starten der Brennkraftmaschine (10)
antreibt.
2. Startanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ritzel (16) mit dem Andrehen des Startermotors (12) das Zwischenrad (17) über
die Reibverbindung (26) in den Zahnkranz (19) der Brennkraftmaschine (10) einspurt,
und dass sich die Ritzeldrehung über die Reibverbindung (26) auf eine Schwenkmechanik
(24) überträgt.
3. Startanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass Ritzel (16) und Zwischenrad (17) auf mindestens einer ihrer Stirnseiten an einer
als Schwenkmechanik (24) ausgebildeten Lagerplatte (24a, 24b) derart mit Abstand zueinander
gelagert sind, dass die Zähne von Ritzel (16) und Zwischenrad (17) miteinander kämmen.
4. Startanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Reibverbindung (26) zwischen Lagerplatte (24a, 24b) und Ritzel (16) beziehungsweise
Zwischenrad (17), vorzugsweise auf deren Stirnseite, angeordnet ist.
5. Startanlage nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkmechanik (24) im Ruhezustand des Starters (11) von einer Rückholfeder
(29) gegen einen Ruheanschlag (30) am Starter (11) gedrückt ist, wobei die Rückstellkraft
der Rückholfeder (29) geringer ist als die an der Schwenkmechanik (24) durch die Reibverbindung
(26) wirksame Verschwenkkraft.
6. Startanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkmechanik (24) in der Einspurstellung des Zwischenrades (17) im Zahnkranz
(19) gegen einen Verschwenkanschlag (32) am Starter (11) gedrückt ist.
7. Startanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass Ruheanschlag (30) und Verschwenkanschlag (32) am Innenumfang eines Gehäuserings (36)
des Starters (11) angeordnet sind, an dessen äußerer Stirnseite(36a) die Lagerplatte
(24b) für Ritzel (16) und Zwischenrad (17) um die Starterachse (X) verdrehbar gelagert
ist.
8. Startanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenrad (17) auf einem in der Lagerplatte (24b) axial verschiebbaren Lagerbolzen
(25) gelagert ist, an dessen vorderem Ende (25a) eine Scheibe (38) befestigt ist und
an dessen hinterem Ende (35b) eine Druckfeder, vorzugsweise Schraubendruckfeder (40)
angreift, die sich unter Vorspannung an der Lagerplatte (24b) abstützt und im Ruhezustand
das Zwischenrad (17) mittels der Scheibe (38) stirnseitig gegen die Lagerplatte (24b)
drückt.
9. Startanlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Starter (11) ein Mittel (42) aufweist, welches die Reibverbindung (26) an der
Schwenkmechanik (24), insbesondere zwischen Lagerplatte (24b) und Zwischenrad (17),
in der Einspurstellung aufhebt.
10. Startanlage nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (42) eine an dem Verschwenkanschlag (32) ausgebildete Rampe ist, die mit
der hinteren Stirnseite des in der Lagerplatte (24b) axial verschiebbaren Lagerbolzens
(25) derart zusammenwirkt, dass sie den Lagerbolzen (25) beim Einspuren des Zwischenrades
(17) in den Zahnkranz (19) der Brennkraftmaschine (10) axial nach außen drückt und
damit den Anpressdruck zwischen der vorderen Scheibe (38) des Lagerbolzens (25) und
dem Zwischenrad (17) aufhebt.
11. Startanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass Zwischenrad (17) und Ritzel (16) jeweils in Lagerböcken (33 und 34) gelagert sind,
die über Federelemente (35) miteinander derart verbunden sind, dass die Achsen von
Ritzel (16) und Zwischenrad (17) innerhalb deren Zahnüberdeckung von einem maximalen
Achsabstand (a) zueinander in der Ruhestellung des Zwischenrades (17) beim Verschwenken
in die Arbeitsstellung entgegen der Kraft der Federelemente (35) auf einen minimalen
Achsabstand (b) gedrückt werden.