Gargerät
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gargerät mit wenigstens einem Gehäuse und
wenigstens einem darin vorgesehenen Garraum mit wenigstens einer Tür, um den Garraum
zu beschicken.
[0002] Im Stand der Technik sind verschiedenste Gargeräte bekannt geworden, die ein Gehäuse
und einen darin vorgesehenen Garraum aufweisen, und die über eine Tür verfügen, um
den Garraum zu beschicken. Solche Gargeräte können einen Backofen aufweisen, der beispielsweise
über Oberhitze und/oder Unterhitze und/oder Umluftheizung beheizbar ist. Möglich ist
auch der Einsatz von Mikrowellen, um die in dem Garraum enthaltenen Speisen aufzuwärmen.
Möglich ist es auch, dass der Garraum als Dampfgarer ausgeführt ist oder aber dass
dem Garraum Dampf zuführbar ist.
[0003] Bei den bekannten Gargeräten wird dem Garraum oder den darin enthaltenen Speisen
Wärmeenergie zugeführt, die zu einem Aufheizen der Speisen und/oder des gesamten Garraumes
führt. Schon aus Gründen der Annehmlichkeit und erst recht aus Sicherheitsgründen
muss während eines Garprozesses dafür gesorgt werden, dass die für den Benutzer von
außen zugänglichen Bauteile, wie z. B. die Bedienblende oder der Türgriff für den
Garraum ein bestimmtes Temperaturniveau nicht überschreiten. Um die äußeren Oberflächen
und beispielsweise die Sichtscheibe der Tür des Garraumes nicht zu heiß werden zu
lassen, werden die Tür und auch die Wände des Garraumes isoliert. Um die erforderlichen
Temperaturen einzuhalten, wird zusätzlich ein Lüfter eingesetzt, der beispielsweise
die äußere Scheibe an der Tür des Garraumes und auch die Gehäusewände mit Kühlluft
überströmen lässt. Dadurch lässt sich die auftretende Oberflächentemperatur deutlich
senken, sodass im Normalbetrieb eine gefahrlose Berührung durch den Benutzer ermöglicht
wird. Nachteilig an den bekannten Systemen ist allerdings, dass durch den Kühlluftstrom
nicht nur die äußere Oberfläche gekühlt wird, sondern, dass mit dem Kühlluftstrom
auch Wärmeenergie aus dem Inneren des Gerätes und insbesondere auch aus dem Garraum
abgeleitet wird, wodurch der Energieverbrauch des Gargerätes steigt, da die Verlustwärme
aus dem Garraum über die Kühlung abgeführt wird und somit im Inneren des Garraumes
erneut zugeführt werden muss.
[0004] Ein weiterer Nachteil der bekannten Gargeräte liegt darin, dass durch den Luftstrom
der Kühlung ein zusätzlicher Geräuschspiegel entsteht, der vom Benutzer oftmals unerwünscht
ist.
[0005] Vor dem beschriebenen Stand der Technik ist es deshalb die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Gargerät zur Verfügung zu stellen, welches einen geringeren Energieverbrauch
bei sicherer Bedienung des Gargerätes ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Gargerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Das
erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben eines Gargerätes ist Gegenstand des Anspruchs
12. Bevorzugte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben. Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus dem Ausführungsbeispiel.
[0007] Das erfindungsgemäße Gargerät weist wenigstens ein Gehäuse und wenigstens einen darin
vorgesehenen Garraum auf, wobei der Garraum über wenigstens eine Tür zugänglich ist,
um den Garraum beispielsweise mit zu garenden Speisen beschicken zu können. Wenigstens
eine Kühleinrichtung ist vorgesehen, um es insbesondere zu ermöglichen, wenigstens
eine äußerlich zugängliche Oberfläche zu kühlen. Wenigstens eine Latentwärmespeichereinrichtung
ist zur wenigstens teilweisen Aufnahme von Verlustwärme aus dem Garraum vorgesehen.
Weiterhin ist die Leistung der Kühleinrichtung in Abhängigkeit von dem Zustand der
Latentwärmespeichereinrichtung steuerbar.
[0008] Das erfindungsgemäße Gargerät hat viele Vorteile. Insbesondere, da die Leistung der
Kühleinrichtung unabhängig von dem Zustand der Latentwärmespeichereinrichtung steuerbar
ist. Das bedeutet, dass die Kühleinrichtung nur dann entsprechend stark betrieben
wird, wenn es der Zustand der Latentwärmespeichereinrichtung erfordert. Ist der Latentwärmespeicher
noch nicht am Rande seiner Wärmeaufnahmekapazität angelangt, kann die Leistung der
Kühleinrichtung reduziert oder sogar abgeschaltet bleiben, bis die Kühleinrichtung
die auftretende Verlustwärme nicht mehr entsprechend aufnehmen kann. Erst dann wird
die Kühleinrichtung aktiviert oder in ihrer Leistung gesteigert, sodass die bzw. wenigstens
eine vom Benutzer von außen zugängliche Oberfläche durch die Kühleinrichtung gekühlt
wird.
[0009] Mit der Erfindung wird es ermöglicht, während eines Großteils oder sogar des vollständigen
Garprozesses die Kühleinrichtung auf einem niedrigen Leistungsniveau oder sogar abgeschaltet
zu lassen, wodurch einerseits die elektrische Energie für die Kühleinrichtung eingespart
werden kann und andererseits eine geringere Geräuschbelastung durch die Kühleinrichtung
erfolgt. Weiterhin wird der Energieverbrauch des Gargerätes auch dadurch gesenkt,
dass weniger Verlustwärme aktiv aus dem Gargerät abgeführt wird. Wird die Leistung
der Kühleinrichtung erhöht, wird mehr Verlustwärme aus dem Gargerät abgeführt, was
bedeuten kann, dass auch dem Garraum mehr Wärme entzogen wird.
[0010] Insgesamt ermöglicht die Erfindung eine Reduktion des Energieverbrauchs eines Gargerätes,
während gleichzeitig die Geräuschbelastung für den Benutzer abnimmt. Die volle Kühlleistung
wird erst dann benötigt, wenn der Latentwärmespeicher vollständig gefüllt ist.
[0011] Vorzugsweise ist die Kühlintensität in mehreren Schritten oder aber stufenlos veränderbar.
Es ist auch möglich, die Kühlintensität durch gezieltes An- und Abschalten der Kühleinrichtung
zu steuern.
[0012] Besonders bevorzugt umfasst die Latentwärmespeichereinrichtung wenigstens einen Latentwärmespeicher,
der wenigstens ein Latentwärmespeichermittel umfasst, dass bei einer vorbestimmten
Temperatur und/oder unter vorbestimmten Bedingungen einen Phasenwechsel vornimmt.
[0013] Besonders bevorzugt ist wenigstens ein Temperatursensor vorgesehen. Möglich ist auch
der Einsatz anderer Sensoren, um den Zustand des Latentwärmespeichers zu erfassen.
Über einen Temperatursensor kann beispielsweise festgestellt werden, wenn der Latentwärmespeicher
seinen maximalen Füllzustand erreicht. Wenn ein Latentwärmespeicher über Phasenwechselenergie
arbeitet, so bleibt die Temperatur des Latentwärmespeichers nahezu konstant, bis praktisch
das gesamte Phasenwechselmaterial seine Phase gewechselt hat. Erst dann steigt die
Temperatur des Latentwärmespeichers an. Ein solcher Temperaturanstieg kann über einen
Temperatursensor detektiert werden, sodass durch eine Steuereinrichtung die Kühleinrichtung
entsprechend aktiviert werden kann.
[0014] Es ist möglich, dass der Temperatursensor als Schwellwertsensor arbeitet. Möglich
ist es auch, ein kontinuierliches Signal für den Temperaturverlauf zu ermitteln und
aus dem Temperaturverlauf eine geeignete Leistung der Kühleinrichtung abzuleiten.
[0015] Vorzugsweise weist die Kühleinrichtung wenigstens einen Ventilator auf, der einen
steuerbaren Luftstrom erzeugt. Möglich ist es, dass der Ventilator durch geeignetes
Ein- und Ausschalten getaktet betrieben wird. Möglich ist es auch, dass der Ventilator
in unterschiedlichen Leistungsstufen betrieben wird oder dass die Leistung des Ventilators
kontinuierlich geregelt wird. Ein Ventilator hat viele Vorteile, da mit dem durch
den Ventilator erzeugten Luftstrom auch der Wrasen aus dem Garraum und aus dem Gerät
insgesamt herausgeleitet werden können.
[0016] In anderen bevorzugten Ausgestaltungen ist zusätzlich zu einem Ventilator oder anstelle
eines Ventilators wenigstens ein Peltierelement als Kühleinrichtung vorgesehen. Ein
Peltierelement entzieht auf einer Seite Wärme, während es auf der anderen Seite Wärme
abführt. Dadurch ist es möglich, die vom Benutzer berührbaren Flächen effektiv zu
kühlen, während die abgeführte Leistung an einer anderen Stelle abgegeben wird. Gegebenfalls
ist es möglich, Heatpipe-Einrichtungen einzusetzen, um die abzuführende Wärme abzutransportieren.
[0017] In bevorzugten Weiterbildungen umfasst die Latentwärmespeichereinrichtung wenigstens
einen Latentwärmespeicher, der in wenigstens einer Wand oder in der Tür des Gargehäuses
angeordnet ist, wobei die Wand oder die Tür insbesondere direkt an den Garraum angrenzen.
[0018] Beispielsweise kann ein Latentwärmespeicher an der Wand vorgesehen sein, die an den
Garraum angrenzt, wobei insbesondere zwischen dem Latentwärmespeicher und der Innenseite
der Wand, die an den Garraum angrenzt noch eine Isolierschicht vorgesehen sein kann,
um die Verlustwärme aus dem Garraum möglichst zu reduzieren.
[0019] In bevorzugten Weiterbildungen ist die Latentwärmespeichereinrichtung oder wenigstens
eine Latentwärmespeichereinrichtung mit einem Latentwärmespeicher ausgerüstet, der
wenigstens eine Elektronikbaueinheit wenigstens teilweise umgibt oder daran angrenzt.
Elektronische Bauteile weisen einen Arbeitstemperaturbereich auf, dessen obere Grenzen
für ein sicheres Funktionieren des Gargerätes nicht überschritten werden sollten.
Da die in dem Gargerät aus dem Garraum entweichende Verlustwärme zu einem Aufheizen
des Inneren des Gehäuses des Gargerätes führt, wird typischerweise ein Kühlluftstrom
an der Elektronikbaueinheit eines Gargerätes vorgesehen.
[0020] Erfindungsgemäß kann ein Latentwärmespeicher an der Elektronikbaueinheit vorgesehen
sein und an diese wenigstens teilweise angrenzen oder diese teilweise oder vollständig
umgeben, sodass der Latentwärmespeicher das Aufheizen der Elektronikbaueinheit zuverlässig
verzögert oder verhindert. In vielen Anwendungsfällen wird allein die Dämpfung des
Anstiegs der Temperatur ausreichen, sodass eine Kühleinrichtung nicht betrieben werden
muss, da die Wärmekapazität des Latentwärmespeichers entsprechend ausreichend bemessen
ist, sodass eine unzulässige Temperatur erst nach Beenden eines ordnungsgemäßen Garprozesses
erreicht würde. Über einen Temperatursensor an der Elektronikbaueinheit kann die dort
auftretende Temperatur kontrolliert werden und bei Erreichen oder Überschreiten der
zulässigen Temperatur kann eine Kühleinrichtung aktiviert werden, um die Temperatur
zu senken oder wenigstens zu begrenzen. Bei einer unzulässig hohen Temperatur kann
das gesamte Gargerät ausgeschaltet werden, um Schäden zu vermeiden.
[0021] In vorteilhaften Ausgestaltungen ist wenigstens ein Latentwärmespeicher an der Tür
und/oder an dem Griff vorgesehen. Möglich ist es beispielsweise, dass der Latentwärmespeicher
wenigstens teilweise in einem Holm der Tür vorgesehen ist. Möglich ist es aber auch,
dass der Latentwärmespeicher zwischen den Scheiben der Tür angeordnet ist. Wenn der
Speicher in einem Sichtbereich angeordnet ist, ist es vorteilhaft, wenn der Latentwärmespeicher
durchsichtig ist. Zudem ist denkbar, die Bedienelemente oder auch Bediendisplays mit
einem Latentwärmespeicher auszustatten.
[0022] Der Einsatz eines Latentwärmespeichers in der Tür oder einem Griff ist vorteilhaft,
da damit die typischerweise von einem Benutzer berührbaren Flächen von Überhitzung
geschützt werden können. Erst nach langen Betriebsdauern bei hohen Temperaturen, wenn
der Latentwärmespeicher seine maximale Speicherenergie aufgenommen hat, steigt die
Temperatur an der Tür oder dem Griff. Dann können durch geeignete Maßnahmen mit der
Kühleinrichtung die dort auftretenden Temperaturen begrenzt werden.
[0023] In allen Ausgestaltungen ist es bevorzugt, dass der Latentwärmespeicher wenigstens
ein eutektisches Material wie beispielsweise ein eutektisches Metall umfasst. Möglich
ist auch der Einsatz von Parafinen oder dergleichen, wobei das Temperaturniveau so
gewählt wird, dass der Benutzer zuverlässig vor Verbrennungen geschützt wird. So ist
es beispielsweise möglich im Inneren des Gargerätes Materialien einzusetzen, deren
Temperatur beim Phasenwechsel erheblich höher liegt, als bei Latentwärmespeichern,
die nahe an oder sogar an der äußeren Oberfläche angeordnet sind. Neben dem Einsatz
von eutektischen Materialien oder generell von Phasenwechselmaterialien ist auch der
Einsatz von chemischen Wärmespeichern bevorzugt, die insbesondere über Absorptions-
und Desorptionsprozesse Energie aufnehmen bzw. abgeben. Beispielsweise kann bei Komplexverbindungen
von Salzen mit Wasser oder anderen Stoffen, wie insbesondere Ammoniak, eine erhebliche
Energiemenge gespeichert werden.
[0024] Das erfindungsgemäße Verfahren dient zum Betreiben eines Gargerätes mit einem Garraum,
wobei ein Latentwärmespeicher mit wenigstens einem Latentwärmespeicher und wenigstens
einer Kühleinrichtung vorgesehen sind. Die von dem Latentwärmespeicher abgegebene
Verlustwärme aus dem Garraum wird wenigstens teilweise von dem Latentwärmespeicher
aufgenommen und die Leistung der Kühleinrichtung wird in Abhängigkeit von dem Zustand
des Latentwärmespeichers gesteuert.
[0025] Auch das erfindungsgemäße Verfahren hat viele Vorteile, da es einen einfachen und
flexiblen Einsatz ermöglicht, wobei der Energiebedarf eines Gargerätes für einen Garprozess
gesenkt werden kann, während gleichzeitig die akustischen Belastungen durch abgegebene
Geräusche reduziert werden können.
[0026] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus dem Ausführungsbeispiel,
welches im Folgenden mit Bezug auf die beiliegenden Figuren erläutert wird.
[0027] In den Figuren zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische, perspektivische Darstellung eine Gargerätes;
- Fig. 2
- eine Elektronikbaueinheit des Gargerätes nach Fig. 1;
- Fig. 3
- eine schematische Vorderansicht eines Gargerätes; und
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung des Türaufbaus des Gargerätes nach Fig. 1.
[0028] Das in Figur 1 dargestellte Gargerät 1 ist als Herd 20 ausgeführt und weist ein Kochfeld
25 mit hier vier Heizfeldern 26, sowie einen Garraum 3 an dem Gehäuse 2 auf.
[0029] Bedienknöpfe 27 und eine Anzeigeeinrichtung 29, sowie eine Steuerungseinrichtung
8 dienen zur Steuerung des Gargerätes 1.
[0030] Das Gargerät 1 verfügt über eine Tür 4, über den der Garraum 3 zugänglich ist. Zum
Öffnen der Tür 4 ist ein Griff 21 vorgesehen, der hier oberhalb des Fensters 18 vorgesehen
ist. In den Wänden 12 ist hier ein Latentwärmespeichereinrichtung 6 angeordnet, die
über mehrere Latentwärmespeicher 9 verfügt. In Figur 1 ist beispielsweise in der linken
Seitenwand 12 ein Latentwärmespeicher 9 vorgesehen und ein weiterer Latentwärmespeicher
9 ist oberhalb des Garraumes 3 angeordnet. Der oberhalb des Garraumes 3 angeordnete
Latentwärmespeicher 9 kann beispielsweise dazu dienen, die oberhalb des Garraumes
3 vorgesehene und hier nicht sichtbare Elektronikbaueinheit vor der Verlustwärme aus
dem Garraum 3 zu schützen. Ein Temperatursensor 10 oder mehrere solcher Temperatursensoren
können vorgesehen sein, um mittels der Steuereinrichtung 8 in Fig. 2 noch näher dargestellte
Kühleinrichtungen gesteuert zu betreiben.
[0031] Neben dem Einsatz von Latentwärmespeichern 9 in einer Wand 12 des Gehäuses 2 ist
es auch möglich, einen weiteren und nicht gezeigten Latentwärmespeicher in einem Holm
16 der Tür 4 einzusetzen. Es liegt zudem im Rahmen der Erfindung, den gesamten Rahmen
19 in der Tür 4 mit einem Latentwärmespeicher 9 auszurüsten.
[0032] Figur 2 zeigt eine Elektronikbaueinheit 14 mit einem Elektronikgehäuse 30, welches
im Inneren des Elektronikgehäuses 30 über eine Wandauskleidung aus Latentwärmespeichern
13 verfügt, sodass die Platine 33 mit den Elektronikbauteilen 15 im Wesentlichen oder
praktisch vollständig von Latentwärmespeichern 13 umgeben ist.
[0033] Die Elektronikbaueinheit 14 ist über einen Stecker 32 von außen zugänglich.
[0034] Ein Temperatursensor 10 erfasst ständig oder in periodischen Abständen ein Maß für
die an der Elektronikbaueinheit 14 herrschende Temperatur und leitet das Signal zu
der Steuereinrichtung 8 weiter, die zur Steuerung der Kühleinrichtung 5 vorgesehen
ist. Im Ausführungsbeispiel sind zwei Kühleinrichtungen 5 eingezeichnet, von denen
eine oder aber beide vorhanden sein können. Die eine Kühleinrichtung 5 kann ein Peltierelement
11 aufweisen, welches die im Inneren eines Elektronikgehäuses 30 vorhandene Wärme
aufnimmt und nach außen ableitet. Die andere Kühleinrichtung 5 umfasst einen Ventilator
7, der kühlere Luft von außen zuführen oder aus dem Inneren des Elektronikgehäuses
30 aufgewärmte Luft absaugen kann.
[0035] Durch die Latentwärmspeicher 13 im Inneren des Elektronikgehäuses 30 können die Kühleinrichtungen
5 für typische Garprozesse vollständig abgeschaltet bleiben, oder aber sie werden
nur mit reduzierter Leistung betrieben. Dadurch sinkt der Energieverbrauch des Gargerätes
1 und auch die Geräuschbelastungen werden reduziert, da beispielsweise der Ventilator
7 nicht oder aber nur kürzer und/oder weniger intensiv betrieben werden muss.
[0036] Figur 3 zeigt eine schematische Vorderansicht eines Gargerätes 1, bei dem Latentwärmespeicher
9 an den Seitenwänden 12 des Gehäuses 2, im Griff 21 und oberhalb des Garraumes 3
vorgesehen sind.
[0037] Möglich ist es, dass die unterschiedlichen Latentwärmespeicher 9 unterschiedliche
Wärmespeichermedien, z.B. einen chemischen Wärmespeicher aufweisen, wobei die Temperatur
des Phasenwechsels des jeweiligen Latentwärmespeichers 9 in Abhängigkeit von den in
der Umgebung des jeweiligen Latentwärmespeichers 9 benötigten Bedingungen variieren
können.
[0038] Figur 4 zeigt einen schematischen Querschnitt durch eine Tür 4 eines Gargerätes 1,
wobei hier an dem Griff 21 ein Latentwärmespeicher 9 vorgesehen ist, der zur effektiven
Kühlung des Griffes 21 beiträgt. Die Tür 4 weist hier einen Aufbau aus drei Scheiben
auf, wobei zwischen der äußeren Scheibe 22 und der inneren Scheibe 23 die mittlere
Scheibe 24 vorgesehen ist. In den Scheibenzwischenräumen 34 können Latentwärmespeicher
9 vorgesehen sein.
[0039] Möglich ist es auch, dass beispielsweise zwischen der inneren Scheibe 23 und der
mittleren Scheibe 24 wenigstens eine Isolierschicht 31 vorgesehen ist. Beispielswiese
können hocheffektive Isolierschichten 31 aus evakuierten Isolatoren bestehen, um die
Wärmebelastung des Latentwärmespeichers 9 zu reduzieren.
[0040] Möglich ist es auch, dass im oberen Bereich der Türe 4 eine Isolierschicht 31 und
im unteren Bereich der Tür 4 ein Latentwärmespeicher 9 zwischen der inneren Scheibe
23 und der mittlere Scheibe 24 vorgesehen ist. Möglich ist es auch, dass sowohl im
oberen als auch im unteren Bereich der Scheibenzwischenräume 34 zwischen der inneren
Scheibe 23 und der mittleren Scheibe 24 jeweils eine Isolierschicht 31 und ein Latentwärmespeicher
9 angeordnet sind, wobei vorzugsweise die Isolierschicht 31 näher an der inneren Scheibe
23 angeordnet ist. Zudem ist denkbar, dass die Scheibenzwischenräume 34 zwischen der
inneren Scheibe 23 und der mittleren Scheibe 24 bzw. zwischen der mittleren Scheibe
24 und der äußeren Scheibe 22 durch einen hier nicht dargestellten Kühlluftstrom durchströmt
werden, der in Abhängigkeit von einem Sensorsignal eines Temperatursensors 10 gesteuert
betrieben wird.
[0041] Vorzugsweise weist der Latentwärmespeicher 9 eine für die vorgesehene Prozessdauer
ausreichende Wärmekapazität auf. Der Latentwärmespeicher 9 kann in einem hier nicht
gezeigten Einbauschrank des Gargerätes 1 integriert sein.
[0042] Insgesamt stellt die Erfindung ein Gargerät 1 und ein Verfahren zum Betreiben eines
Gargerätes 1 zur Verfügung, womit es bei geringerem Energieverbrauch möglich ist,
die Oberflächentemperaturen der von außen zugänglichen Oberflächen effektiv zu begrenzen,
sodass vom Benutzer effektiv Schaden fern gehalten wird. Gleichzeitig sinkt die mögliche
akustische Belastung, sodass insgesamt ein effektives Gargerät 1 und ein effektives
Verfahren zum Betreiben eines Gargerätes 1 zur Verfügung gestellt wird.
[0043] Es liegt im Rahmen des Könnens des Fachmanns das erläuterte Ausführungsbeispiel in
nicht dargestellter Weise abzuwandeln, um die beschriebenen Effekte zu erreichen,
ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 1
- Gargerät
- 2
- Gehäuse
- 3
- Garraum
- 4
- Tür
- 5
- Kühleinrichtung
- 6
- Latentwärmespeichereinrichtung
- 7
- Ventilator
- 8
- Steuereinrichtung
- 9
- Latentwärmespeicher
- 10
- Temperatursensor
- 11
- Peltierelement
- 12
- Wand
- 13
- Latentwärmespeicher
- 14
- Elektronikbaueinheit
- 15
- Elektronikbauteil
- 16
- Holm
- 18
- Fenster
- 19
- Rahmen
- 20
- Herd
- 21
- Griff
- 22
- äußere Scheibe
- 23
- innere Scheibe
- 24
- mittlere Scheibe
- 25
- Kochfeld
- 26
- Heizfeld
- 27
- Bedienknöpfe
- 29
- Anzeigeeinrichtung
- 30
- Elektronikgehäuse
- 31
- Isolierschicht
- 32
- Stecker
- 33
- Platine
- 34
- Scheibenzwischenräume
1. Gargerät (1) mit einem Gehäuse (2) und einem darin vorgesehenen Garraum (3) und wenigstens
einer Tür (4), um den Garraum (3) zu beschicken, sowie mit einer Kühleinrichtung (5),
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine Latentwärmespeichereinrichtung (6) zur wenigstens teilweisen Aufnahme
von Verlustwärme aus dem Garraum (3) vorgesehen ist, und dass die Leistung der Kühleinrichtung
(5) in Abhängigkeit von dem Zustand der Latentwärmespeichereinrichtung (6) gesteuert
wird.
2. Gargerät (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Temperatursensor (10) vorgesehen ist.
3. Gargerät (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kühleinrichtung (5) wenigstens einen Ventilator (7) umfasst, der einen steuerbaren
Luftstrom erzeugt.
4. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kühleinrichtung (5) wenigstens ein Peltierelement (11) umfasst.
5. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Latentwärmespeichereinrichtung (6) wenigstens einen Latentwärmespeicher (9) umfasst,
der in wenigstens einer Wand (12) oder der Tür (4) des Gehäuses (2) angeordnet ist
und insbesondere wenigstens einen Teil des Garraumes (3) umgibt.
6. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Latentwärmespeichereinrichtung (6) wenigstens einen Latentwärmespeicher (13)
aufweist, der wenigstens eine Elektronikbaueinheit (14) wenigstens teilweise umgibt.
7. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Latentwärmespeicher (9) in der Tür (4) und/oder an dem Griff (21)
und/oder an den Bedienelementen vorgesehen sind.
8. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Latentwärmespeicher wenigstens teilweise in einem Holm (16) der Tür (4) vorgesehen
ist.
9. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Latentwärmespeicher (9) zwischen den Scheiben (22, 23, 24) der Tür (4) angeordnet
ist und insbesondere durchsichtig ist.
10. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Latentwärmespeicher (9) wenigstens ein eutektisches Material umfasst.
11. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Latentwärmespeicher (13) einen chemischen Wärmespeicher umfasst, welcher insbesondere
mit Absorptions- und Desorptionsprozessen arbeitet.
12. Verfahren zum Betreiben eines Gargerätes (1) mit einem Garraum (3), wobei ein Latentwärmespeicher
(9) und eine Kühleinrichtung (5) vorgesehen sind, wobei der Latentwärmespeicher (9)
abgegebene Verlustwärme aus dem Garraum (3) wenigstens teilweise aufnimmt und die
Leistung der Kühleinrichtung (5) in Abhängigkeit von dem Zustand des Latentwärmespeichers
(9) der Latentwärmespeichereinrichtung (6) gesteuert wird.