[0001] Die Erfindung betrifft eine Pipette für ein Pipettensystem mit Pipette und Spritze,
nämlich eine Pipette mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
[0002] Pipetten sind Vorrichtungen zum Abmessen und Übertragen von Flüssigkeiten. Im Vorliegenden
geht es um eine Pipette, die eine schrittweise Abgabe einer Flüssigkeit aus einer
Spritze ermöglicht (Repetierpipette). Eine solche Pipette ist beispielsweise aus der
DE 199 63 141 A1 bekannt Bei einer solchen Pipette wird Flüssigkeit in die im Pipettengehäuse der
Pipette eingesetzte Spritze in einem Zug aufgenommen. Dann wird die Pipette an den
Anwendungsort bewegt, Am Anwendungsort wird die in der Spritze aufgenommene Flüssigkeit
durch wiederholtes Betätige des am Pipettengehäuse befindlichen Betätigungshebels
in zuvor eingestellten Portionen Schritt für Schritt wieder abgegeben. Die aus der
Praxis bekannten Repetierpipette (Mehrfachdispenser "HandyStep", der BRAND GMBH+CO
KG, Wertheim im Generalkatalog "GK800" ab Seite 61) hat eine Kolbenstelleinrichtung
in Form einer Zahnstangen-Klinken-Kombination, Die Zahnstange ist einteilig aus einem
extrem maßhaltigen Metall, insbesondere Messing, spanend gefertigt. Die Kosten der
Herstellung einer solchen Zahnstange sind im Verhältnis zu den Kosten der Pipette
insgesamt im Rahmen einer Großserienfertigung vergleichsweise hoch.
[0003] Konkret geht die Lehre der vorliegenden Erfindung von einer Pipette mit einer einteiligen
Zahnstange in einer solchen Kolbenstelleinrichtung aus. Aus der
EP 0 143 796 B1 geht zwar eine zweiteilige Zahnstange hervor, die aber auf jedem Teilstück eine unterschiedliche
Verzahnung mit unterschiedlichen Aufgaben aufweist, An einem Zahnstangenteil ist eine
Verzahnung in Sägezahnform einstückig ausgeformt. Es ist davon auszugehen, dass es
sich auch hier um eine Metall-Zahnstange handelt. deren Verzahnung durch spanende
Verarbeitung am eigentlichen Zahnstangenkorpus hergestellt worden ist.
[0004] Der Lehre liegt das Problem zugrunde, die bekannte Pipette mit axial verschiebbarer
Zahnstange unter Beibehaltung der Präzision hinsichtlich der Herstellungskosten insbesondere
unter Aspekten der Großserienfertigung zu optimieren.
[0005] Das zuvor aufgezeigte Problem ist bei einer Pipette mit den Merkmalen des Oberbegriffs
von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspmch 1 gelöst.
Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Im Stand der Technik ist es durchgehend so, dass die Zahnstange mitsamt der Verzahnung
einstückig aus Metall hochgradig formgenau hergestellt ist. Das ist teuer und für
eine moderne, hocheffektive Crroßserientechnik nicht optimal. Erfindungsgemäß ist
nun die Zahnstange mehrteilig ausgeführt, und zwar zumindest zweiteilig, bevorzugt
genau zweiteilig. Sie besteht zunächst aus einem Träger, der eine Aufnahme für ein
Verzahnungsteil aufweist. In oder an der Aufnahme des Trägers sitzt das Verzahnungsteil,
das seinerseits die Verzahnung der Zahnstange aufweist.
[0007] Der Träger einerseits und das Verzahnungsteil andererseits können so aus unterschiedlichen
Materialien bestehen. Das Material des Trägers kann an die dortigen Anforderungen
angepasst werden. Der Träger muss formsteif sein und das Verzahnungsteil sicher und
lagerichtig in der Kolbenstelleinrichtung fixieren. Er muss nicht sonderlich gut maßhaltig
sein und er muss auch nicht die besonderen Anfordenmgen an eine fein abgebildete Verzahnung
erfüllen.
[0008] Demgegenüber ist das Verzahnungsteil hochgradig maßhaltig zu fertigen und muss insbesondere
bei der Verzahnung hochpräzise ausführbar sein. Dafür ist ein meist teureres Material
zu verwenden. Die Außenform des Verzahnungsteils, insbesondere was Durchbiegungen
o.dgl. betrifft, muss nicht sonderlich präzise sein, denn hier wirkt der Träger mit
seiner Steifigkeit, Das Verzahnungsteil kann insbesondere relativ dünn ausgeführt
sein. Seine räumliche Ausrichtung und Fixierung erfährt es erst in Verbindung mit
dem als steifes Rückgrat dienenden Träger,
[0009] Besonders bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemä-βen Lehre
sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0010] Für die Materialwahl des Verzahnungsteils empfiehlt es sich in erster Linie, dass
das Verzahnungsteil aus einem hochwertigen, vorzugsweise faserverstärkten Kunststoff
insbesondere aus einem faserverstärkten PEEK besteht. Ein solches Kunststoffteil lässt
sich als Serienteil hochpräzise mit exzellenter Maßhaltigkeit und geringer Schwindung
fertigen. Allerdings macht man dieses Verzahnungsteil zweckmäßigerweise im Volumen
möglichst klein, weil das verwendete Material relativ teuer ist. Bevorzugt wird in
diesem Zusammenhang dann weiter, dass der Träger aus Stahl, insbesondere Edelstahl,
oder aus einem formbeständigen Kunststoff, vorzugsweise aus PPS, besteht.
[0011] Der Träger kann durchaus voluminös sein und wird so gestaltet, dass er möglichst
steif ist. Auf seine Maßhaltigkeit im Einzelnen kommt es dabei weniger an, Das hier
zu verwendende Material kann deutlich günstiger sein als das Material des Verzahnungsteils.
Jedem der beiden Teile werden die ihm optimal passenden Aufgaben zugewiesen.
[0012] Um die optimale Verbindung des Trägers mit dem Verzabnungsteil zu realisieren, empfiehlt
es sich, dass das Verzahnungsteil eine längs verlaufende Kontur aufweist, die an eine
längs verlaufende Gegenkontur am Träger derart angepasst ist, dass sich eine formschlüssige,
vorzugsweise axial gerade verlaufende Führung ergibt, wobei, vorzugsweise, die Kontur
und die Gegenkontur als T-Nut-FÜhrung ausgebildet sind. Durch diese Führung wird das
flache und meist relativ dünne Verzahnungsteil gerade ausgerichtet.
[0013] Die Maßhaltigkeit des Verzahnungsteils kann weiter dadurch verbessert werden, dass
das Verzahnungsteil im Querschnitt gesehen auf der der Verzahnung gegenüber liegenden
Seite mindestens einen längs verlaufenden Versteifungssteg aufweist. Das Füllverhalten
im Spritzgussprozess bei einem Kunststoffteil wird durch einen solchen Steg deutlich
gleichmäßiger.
[0014] Nach bevorzugter Lehre empfiehlt es sich, dass das Verzahnungsteil einschließlich
der Verzahnung im Querschnitt ein Verhältnis der Breite zur Höhe größer als 1,5, vorzugsweise
größer als 4,0, aufweist. Über seine Länge hat ein solches relativ gleichförmig langgestrecktes
Verzahnungsteil kaum einen Verzug und nur eine relativ geringe Durchbiegung. Durch
die geringe Höhe im Verhältnis zur Breite lässt es sich beim Einschieben in den Träger
vergleichsweise leicht gerade ausrichten. Das Verzahnungsteil kann so auf die Maßhaltigkeit
der Zahnteilung der Verzahnung hin optimiert werden, die Durchbiegung über die gesamte
Länge des Verzahnungsteils kann weniger Bedeutung haben.
[0015] Die Lehre der Erfindung gewinnt besondere Bedeutung bei einer relativ geringen Zahnteilung,
Zahnteilungen unter 1 mm sind in aus Metall bestehenden Zahnstangen spanend nur mit
großem Aufwand herzustellen. In einer hochwertigen Kunststoff-Spritzgusstechnik kann
man nach der Lehre der Erfindung kleinere Zahnteilungen erreichen. Demzufolge empfiehlt
es sich nach bevorzugter Lehre, dass die Verzahnung eine Teilung von weniger als 1,0
mm, vorzugsweise von weniger als 0,6 mm, aufweist. Es liegt auf der Hand, dass eine
kleinere Teilung eine größere Anzahl von Schritten und möglichen Teilvolumina erlaubt.
[0016] Auch in der Zahnform und in der Zahnhöhe lässt sich die Verzahnung bei der erfindungsgemäßen
Pipette optimieren. Es empfiehlt sich dabei, dass die Verzahnung sägezahnförmig ausgeführt
ist und der Zahnwinkel zwischen dem Zahnrücken und der Zahnflanke zwischen 25° und
45° beträgt.
[0017] Bei einer geringen Teilung von beispielsweise 0,6 mm sind die Zähne sowohl an der
Verzahnung als auch an der Klinke sehr fein. Insbesondere in diesem Fall kann es sich
empfehlen, dass die Klinke, die vorzugsweise aus faserverstärktem Kunststoff besteht,
mehrere Klinkenzähne aufweist, vorzugsweise drei Klinkenzähne.
[0018] Bei einem bevorzugten konstruktiven Ausführungsbeispiel einer typischen Pipette der
in Rede stehenden Art empfiehlt es sich, dass die Breite der Klinke größer als 4 mm,
vorzugsweise größer als 5,5 mm, ist.
[0019] Ferner kann es sich empfehlen, dass die Klinkenzähne der Klinke die Sägezahnform
der Verzahnung aufweisen und dass, vorzugsweise, die Teilung der Klinkenzähne geringer
ist als die Teilung der Verzahnung. Die Klinkenzähne fallen so auch bei entsprechender
Schrägstellung der Klinke in die Verzahnung am Verzahnungsteil ein und erreichen einen
sicheren, Kraft übertragenden Eingriff
[0020] Bereits im Stand der Technik ist am Pipettengehäuse ein starr angeordneter Anschlag
vorhanden, der die Bewegung der Klinke in Richtung auf die Spritze zu begrenzt. Eine
solche Konstruktion empfiehlt sich auch bei der erfindungsgemäßen Pipette. Ferner
empfiehlt es sich, dass das Verzahnungsteil einen Hubanschlag für das Aufsaugen von
Flüssigkeit in die Spritze aufweist. Der Hubanschlag gewährleistet die Maßhaltigkeit
beim Eingriff des ersten Hubes zur Flüssigkeitsabgabe nach zuvor erfolgtem Aufnehmen
von Flüssigkeit in die Spritze.
[0021] Ist der noch mögliche letzte Abgabehub kleiner als der mittels der Volumeneinstelleinrichtung
eingestellte Hub, so sollte der noch mögliche letzte Abgabehub verlundert werden,
um Volumenfehler zu vermeiden. Zu diesem Zwecke empfiehlt es sich, dass die Zahnstange
eine Nocke aufweist, die mit dem Steuerschieber zusanunenwirkt und bei in die Spritze
vorgeschobenem Kolben den Steuerschieber anhebt, so dass die Klinke aus der Verzahnung
ausgehoben ist. Um diese Resthubverhinderung einstellen zu können und einen Toleranzausgleich
zu schaffen, empfiehlt es sich, dass die Nocke an der Zahnstange in axialer Richtung
verstellbar angebracht ist.
[0022] Für die Verstellung der Nocke an der Zahnstange in axialer Richtung gibt es vorschiedene
Möglichkeiten. Eine besonders bevorzugte Konstruktion besteht darin, dass die Nocke
an einer am Träger der Zahnstange angeordneten Verschiebefühnmg in axialer Richtung
verstellbar angebracht ist. Besonders zweckmäßig ist es dabei dann, dass der Träger
der Zahnstange mit dieser Verschiebeführung einteilig ausgeführt ist.
[0023] Im Übrigen weist die Kolbenstelleinrichtung typischerweise eine Aufnahme für einen
Kolbenkopf einer Spritze auf. Besonders zweckmäßig ist es dann, dass der Träger der
Zahnstange mit dieser Aufnahme einteilig ausgeführt ist
[0024] Kommen beide zuvor geschilderten Aspekte zusammen, so ist der Träger der Zahnstange
am unteren Ende einteilig mit der Aufnahme der Kolbenstelleinrichtung ausgeführt und
am oberen Ende einteilig mit der Verschiebeführung für die Nocke einteilig ausgeführt.
[0025] Im Folgenden wird die Erfindung nun anhand einer lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden
Zeichnung näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen die Figuren folgendes:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer bekannten Pipette mit eingesetzter Spritze,
- Fig. 2
- im Längsschnitt, ausschnittweise im Bereich des Betätigungshebels, ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel einer Pipette gemäß der Erfindung,
- Fig. 3
- in einem Fig, 2 ähnlichen Längsschnitt, die Pipette mit teilweise betätigtem Betätigungshebel
und Klinke im Eingriff in die Zahnstange,
- Fig. 4
- in einem Fig. 2 ähnlichen Längsschnitt, die Pipette mit Betätigungshebel in Endstellung,
- Fig. 5
- in einem Fig. 2 ahnlichen Längsschnitt, die Pipette mit vorgeschobener Zahnstange
und ausgehobener Klinke,
- Fig. 6
- in einem Fig. 2 ähnlichen Längsschnitt, die Pipette in einer Variante mit einer verstellbaren
Nocke,
- Fig. 7
- in einem Fig. 2 ähnlichen Längsschnitt, die Pipette in einer weiteren Variante mit
einer verstellbaren Nocke,
- Fig. 8
- im Querschnitt, ausschnittweise im Bereich der Zahnstange, ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
einer Pipette gemäß der Erfindung,
- Fig. 9
- Detailansichten eines bevorzugten Ausführungsbeispiels einer Zahnstange einer Pipette
gemäß der Erfindung,
- Fig. 10
- eine perspektivische Darstellung einer Baugruppe einer Pipette mit eingesetzter Spritze
und
- Fig. 11
- eine perspektivische Darstellung einer Zahnstange eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
einer Pipette gemäß der Erfindung.
[0026] Fig. 1 zeigt die grundsätzliche Gestaltung einer erfindungsgemäßen Pipette 1 mit
einer eingesetzten Spritze 2. Die Spritze 2 hat einen Zylinder 2,1 mit einem Befestigungsabschnitt
2.2, der vorzugsweise als Flansch ausgeführt ist, und mit einem Kolben, der in Fig.
1 nicht zu erkennen ist, weil er sich in dem dort dargestellten Pipettengehäuse 3
der Pipette 1 befindet. Der Kolben weist einen auch bei vollständig in den Zylinder
2.1 eingeschobenem Kolben aus diesem Zylinder 2.1 endseitig herausragenden Kolbenkopf
2.3 auf. Das Pipettengehäuse 3 definiert eine Längsachse, die koaxial mit der rotationssymetrischen
Spritze (2) ist.
[0027] Man erkennt in Fig. 1, wie die mit der Pipette 1 zu handhabende Spritze 2 mit ihrem
Befestigungsabschnitt 2,2 und dem Kolbenkopf 2.3 in das Pipettengehäuse 3 eingesetzt
ist. Der Stand der Technik kennt hier eine radiale Ankopplung (so in Fig. 1 dargestellt;
siehe auch
DE 199 63 141 A1) und eine axiale Ankopplung (siehe z.B.
DE 199 17 907 Al). Im Rahmen der Lehre der vorliegenden Erfindung kommt es auf diese Unterscheidung
nicht an.
[0028] In Fig. 1 ist angedeutet, dass sich im Pipettengehäuse 3 eine in Richtung der Längsachse
des Pipettengehäuses 3, d.h, axial, verschiebbare Kolbenstelleinrichtung 4 für den
Kolbenkopf 2.3 der Spritze 2 befindet. Die Kolbenstelleinrichtung 4 wird mittels eines
im Pipettengehäuse 3 beweglich gelagerten und teilweise aus dem Pipettengehäuse 3
zum Zwecke der Handbetätigung herausstehenden Betätigungshebel 5 betätigt.
[0029] Am Pipettengehäuse 3 sind ein Handgriffteil 3.1 und ein Fingerbügel 3.2 ausgebildet.
Hält man das Pipettengehäuse 3 am Handgriffteil 3,1 mit der Handfläche, so kann man
mit dem Daumen den Betätigungshebel 5 betätigen, d.h. in Fig. 1 nach unten Richtung
Spritze (2) drücken. Jede Betätigung des Betätigungshebels 5 hat die Abgabe einer
bestimmten, genau eingestellten Menge der in der Spritze 2 zuvor aufgenommenen Flüssigkeit
zur Folge (Repetierpipette). Um das Volumen, das bei jeder Betätigung des Betätigungshebels
5 abgegeben wird, einzustellen, befindet sich am Pipettengehäuse 3 eine Volumeneinstelleinrichtung
6. Diese Einstellung ist aus dem Stand der Technik an sich bekannt und in ähnlicher
Weise auch bei der den Ausgangspunkt bildenden Pipette realisiert.
[0030] Für die weiteren Besonderheiten der erfindungsgemäßen Pipette muss nun auf die weiteren
Figuren ergänzend Bezug genommen werden.
[0031] Die Kolbenstelleinrichtung 4 weist zunächst eine im Pipettengehäuse 3 axial verschiebbar
angeordnete, mit dem Kolbenkopf 2,3 einer eingesetzten Spritze 2 gekuppelte Zahnstange
7 auf, die mit einer Verzahnung 7.1 (Fig. 8 und 9) versehen ist An dem Betätigungshebel
5 befindet sich eine schwenkbar gelagerte Klinke 8 der Kolbenstelleinrichtung 4, die
beim Betätigen des Betätigungshebels 5 in die entgegen ragende Verzahnung 7,1 der
Zahnstange 7 eingreift, wie man aus der Folge der Fig. 2 bis 4 gut entnehmen kann.
Betätigt man den Betätigungshebel 5, so wird durch diesen Eingriff über den Kolbenkopf
2.3 der Kolben der Spritze 2 verschoben, regelmäßig nach unten in den Zylinder 2.1
hinein zum Zwecke der Abgabe einer bestimmten eingestellten Flüssigkeitsmenge.
[0032] An der Zahnstange 7 befindet sich ein Steuerschieber 9, der in Fig, 2 und 3 besonders
deutlich zu erkennen ist. Er ist hier als zweifach abgekantetes Biegeteil ausgeführt.
Dieser Steuerschieber 9 hält die Klinke bei nicht betätigtem Betätigungshebel 5 (Fig,
2) über der Verzahnung 7.1 der Zahnstange 7. Dieser Steuerschieber 9 ist in seiner
Position an der Zahnstange 7 verstellbar, wozu es eben die Volumeneinstelleinrichtung
6 gibt. Andere Ausführungen des Steuerschiebers 9 sind bekannt, die gruindsätzhich
den Eingriff der Klinke 8 in die Verzahnung 7 steuern. Wird der Betätigungshebel 5
betätigt, so bewegt er sich aus der in Fig. 2 dargestellten Position nach links. Die
nach unten auf die Verzahnung 7.1 zu mittels Federkraft vorgespannte Klinke 8 verlässt
den Steuerschieber 9, trifft nun auf die Verzahnung 7.1 und greift in diese ein (Fig.
3), Die weitere Bewegung des Betätigungshebels 5 führt nun zu einer Bewegung der Zahnstange
7 in Fig. 3 nach links in die in Fig, 4 dargestellte Position, dem Ende des Betätigungshubes.
Lässt man jetzt den Betätigungshebel 5 wieder los, so verfährt er selbst unter Federkraft
wieder in die in Fig. 2 dargestellte Position zurück. Der nächste Betätigungshub kann
beginnen.
[0033] Fig. 8 und 9 zeigen nun den wesentlichen Kern der Lehre der Erfindung, nämlich dass
die Zahnstange 7 mehrteilig ausgeführt ist und zumindest aus einem Träger 7.2 und
einem Verzahnungsteil 7.3 besteht, wobei der Träger 7,2 eine Aufnahme für das Verzahnungsteil
7,3 aufweist und das Verzabnungsteil 7.3 die Verzahnung 7.1 trägt. Der Träger 7,2
einerseits und das Verzahnungsteil 7.3. andererseits besteben aus unterschiedlichen
Materialien, die den jeweiligen Anforderungen besonders gut entsprechen können. Das
hat die im allgemeinen Teil der Beschreibung bereits ausführlich erläuterten Vorteile.
[0034] Normalerweise wird die Zahnstange 7 zweiteilig ausgeführt sein, Grundsätzlich können
aber noch weitere Teile zu der Zahnstange 7 gehören, Wesentlich ist die besondere
Aufgabenzuweisung zum Träger 7.2 einerseits und zu dem vom Träger körperlich getrennten,
aber mit ihm verbundenen Verzahnungsteil 7.3, das die Verzahnung 7. trägt andererseits.
Erfindungsgemäß ist also keine einstückige Ausführung der Zahnstange 7 vorgesehen,
sondern eine mehrteilige Ausführung.
[0035] Besonders bevorzugt ist es, dass das Verzahnungsteil 7,3 aus einem hochfesten Material
besteht, das mit geringer Schwindung maßhaltig und abbildungsgenau gefertigt werden
kann, und dass der Träger 7.2 aus einem im Vergleich mit dem Material des Verzahnungsteils
7.3 kostengünstigeren Material besteht, das ggf. weniger gut maßhaltig zu fertigen
ist.
[0036] Im dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel zeigt bereits die Schraffur
in Fig. 8 und 9, dass hier das Verzahnungsteil 7.3 aus einem hochwertigen, vorzugsweise
faserverstärkten Kunststoff, insbesondere aus einem faserverstärkten PEEK, besteht.
Ferner ist erkennbar, dass hier der Träger 7,2 aus Stahl, insbesondere Edelstahl,
oder aus einem formbeständigen Kunststoff vorzugsweise aus PPS, besteht
[0037] Besonders bevorzugt ist also eine Kombination von faserverstärktem PEEK für das Verzahnungsteil
7.3 mit formbeständigem PPS für den Träger 7.2.
[0038] Eine besonders bevorzugte mechanische Konstruktion der erfindungsgemäßen Pipette
ergibt sich ebenfalls aus Fig. 8 und 9. Man erkennt hier, dass das Verzahnungsteil
7.3 eine längs verlaufende Kontur 7.4 aufweist, die an eine längs verlaufende Gegenkontur
7.5 am Träger 7.2 derart angepasst ist, dass sich eine formschlüssige, axial gerade
verlaufende Führung ergibt. Hier und vorzugsweise sind die Kontur 7.4 und die Gegenkontur
7.5 als T-Nut-Führung ausgebildet. Die T-Nut-Führung lässt sich in Fig. 8 besonders
gut erkennen.
[0039] Um das Füllverhalten im Spritzgussprozess für ein aus Kunststoff bestehendes Verzahnungsteil
7.3 zu optimieren und dadurch die Maßhaltigkeit insbesondere im Bereich der Verzahnung
7.1 zu erhöhen, ist im in Fig. 8 dargestellten Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass
das Verzahnungsteil 7,3 im Querschnitt mindestens einen längs verlaufenden Versteifungssteg
7.6 gegenüber der Verzahnung 7.1 aufweist. Genauer gesagt sind es hier vier gleichmäßig
beabstandete Versteifungsstege 7,6.
[0040] Ebenfalls aus Fig. 8 lässt sich die Profilierung des Verzahnungsteils 7,3 entnehmen.
Hier ist vorgesehen, dass das Verzahnungsteil 7.3 einschließlich der Verzahnung 7.1
im Querschnitt ein Verhältnis der Breite 7.7 zur Höhe 7.8 einschließlich der Verzahnung
7.1 größer als 1,5, vorzugsweise größer als 4,0, aufweist. Im dargestellten und bevorzugten
Ausführungsbeispiel ergibt sich ein Verhältnis der Breite 7,7 zur Höhe 7,8, die bis
zur Spitze der Verzahnung 7,1 gemessen wird, von etwas mehr als 4. Dabei erkennt man
dass die Außenkontur des Verzahnungsteils 7.3 im Grunde rechteckig, wenn auch mit
einer beidseitigen Stufe der T-Nut-Führung wegen, ausgeführt ist.
[0041] Das dargestellte und bevorzugte Ausführungsbeispiel zeigt für die Verzahnung 7,1
eine sehr feine Teilung, insbesondere eine solche von weniger als 1 mm, vorzugsweise
weniger als 0,6 mm. Das sieht man besonders gut in Fig. 9. Dabei erkennt man, dass
die Verzahnung 7.1 sägezahnförmig ausgeführt ist und der Zahnwinkel 7.10 zwischen
dem Zahnrücken und der Zahnflanke zwischen 25° und 45° beträgt. Man sieht hier die
trotz der Feinheit der Teilung 7.9 ausreichende Zahnhöhe, die ein sicheres Eingreifen
der Klinkenzähne der Klinke 8 erlaubt,
[0042] Darnit kommen wir zu einer weiteren Besonderheit der erfindungsgemäßen Konstruktion.
Hier ist nämlich vorgesehen, dass die Klinke 8, die vorzugsweise aus faserverstärktem
Kunststoff besteht, mehrere Klinkenzähne aufweist, vorzugsweise drei Klinkenzähne.
Die hier vorgesehenen drei Klinkenzähne sorgen für einen sicheren Eingriff der Klinke
8 in der feinen Verzahnung 7,1. Nach besonders bevorzugter Lehre ist insoweit noch
vorgesehen, dass die Klinkenzähne der Klinke 8 die Sägezahnform der Verzahnung 7.1
aufweisen und die Teilung der Klinkenzähne geringer ist als die Teilung der Verzahnung
7,1. Dies berücksichtigt die Besonderheit der erfindungsgemäßen Konstruktion mit dem
bogenförmig mit dem Betätigungshebel 5 bewegten Schwenklager der Klinke 8 (Fig. 2
bis 4). Auch bei dieser bogenförmigen Verlagerung fallen die Klinkenzähne sicher in
die Verzahnung 7.1 ein, weil sie eine etwas unterschiedliche Teilung bezüglich der
Verzahnung 7.1 haben.
[0043] Das in Fig. 8 dargestellte und insoweit bevorzugte Ausführungsbeispiel zeigt eine
Konstruktion, bei der die Breite der Klinke 8 größer als 4 mm, vorzugsweise grö-βer
als 5,5 mm, ist. Letztlich hängt die Breite der Klinke 8 auch von der zu übertragenden
Hubkraft ab, die bei einer besonders feinen Teilung der Verzahnung 7.1 eben über die
Breite dann in das Verzahnungsteil 7.3 und damit in die Zahnstange 7 eingebracht werden
muss. Bedenkt man, dass hier Hubkräfte zwischen 5 und 25 N übertragen werden müssen,
so muss man schon eine akzeptable Breite der Klinke 8 in Kauf nehmen, Insgesamt hat
der Träger 7.2 eine Gesamtbreite, die etwa das 1,5-fache bis 2-fache der Breite der
Klinke 8 beträgt.
[0044] In Fig. 2 und 4 und in Fig. 9 ist eingezeichnet, dass im dargestellten Ausführungsbeispiel,
allerdings dies an sich bekannt, ein ortsfest positionierter Anschlag 10 vorgesehen
ist, der die Bewegung der Klinke 8 in Richtung auf die Spritze 2 zu begrenzt. Das
hat die im allgemeinen Teil der Beschreibung erläuterte Bedeutung. Der Anschlag 10
kann statt der Klinke 8 auch direkt dem Betätigungshebel 5 zugeordnet sein. Er ist
ortsfest am Pipettengehäuse 3 angebracht. Man sieht in Fig. 9 die Klinke 8 unmittelbar
vor dem Anschlag 10 stehen.
[0045] Bereits im allgemeinen Teil der Beschreibung ist darauf hingewiesen worden, dass
die Maßhaltigkeit beim Eingriff des ersten Hubes nach dem zuvor erfolgten Aufsaugen
von Flüssigkeit in die Spritze 2 durch einen weiteren Anschlag, nämlich einen Hubanschlag
7.11 am Verzahnungsteil 7,3 gewährleistet wird. Diesen erkennt man in Fig. 9 links,
Er wirkt mit dem Anschlag 10 am Pipettengehäuse 3 zusammen.
[0046] Ferner ist im allgemeinen Teil der Beschreibung das Problem der Resthubverhinderung
beim letzten Abgabehub durch Betätigen des Betätigungshebels 5 angesprochen worden.
Hier ist erfindungsgemäß nach bevorzugter Lehre vorgesehen, dass die Zahnstange 7
eine Nocke 7.12 aufweist, die mit dem Steuerschieber 9 zusammenwirkt und bei in die
Spritze 2 vorgeschobenem Kolben den Steuerschieber 9 anhebt, so dass die Klinke 8
aus der "Verzahnung 7.1 ausgehoben ist.
[0047] Den durch die Nocke 7.12 gegebenen Anschlag erkennt man in Fig. 5 bis 7 in verschiedenen
Varianten. In dem Ausführungsbeispiel von Fig. 2 bis 5 ist die Nocke 7.12 an dem Träger
7.2 einstückig ausgebildet. Bei den Ausführungsbeispielen von Fig. 6 und 7 ist hingegen
die Nocke 7.12 an der Zahnstange 7, genauer gesagt an deren Träger 7.2, in axialer
Richtung verstellbar angebracht, um hier eine Einstellung und einen Toleranzausgleich
vornehmen zu können. In jedem Fall wirkt die Nocke 7.12 so, dass der Steuerschieber
9 angehoben wird und mit sich die Klinke 8 nach oben anhebt und deren Klinkenzähne
aus der Verzahnung 7.1 am Verzahnungsteil 7.3 löst. Die Klinke 8 bewegt sich dann
im Leerlauf Sie hat, um dies zu ermöglichen, selbst eine erhabene Anlagefläche 8.1,
mit der sie auf dem Steuerschieber 9 aufsitzt.
[0048] In Fig. 10 ist diejenige Baugruppe der Pipette 1 gezeigt, die mit Ausnahme des Zylinders
2.1 der Spritze 2 beim Betätigungshub angetrieben wird. Die Kolbenstelleinrichtung
4 kann z.B. so konstruiert sein wie in der
DE 20 2010 009 747 U1 offenbart. Sie weist zumindest eine Ankopplung für den Kolbenkopf 2.3 und einen Knopf
zu dessen Betätigung auf. Dieser kann auch zum Verschieben des Kolbens mit dem Kolbenkopf
2.3 in der Spritze 2 und der Zahnstange 7 im Pipettengehäuse 3 dienen.
[0049] Wie Fig, 11 zeigt, weist hier die Ankopplung der Kolbenstelleinrichtung 4 eine Aufnahme
4.1 auf, die beim Befestigen der Spritze 2 direkt oder indirekt mit dem Kolbenkopf
2.3 im Pipettengehäuse 3 verbunden wird. In Fig. 11 ist eine vorteilhalte Ausführungsform
abgebildet, bei der die Aufnahme 4.1 mit dem Träger 7.2 der Zahnstange 7 einteilig
ausgeführt ist. In der Praxis kann beispielsweise der Träger 7.2 der Zahnstange 7
mit der Aufnahme 4.1 der Kolbenstelleinrichtung 4 als ein einstückiges Spitzgussteil
aus Kunststoff ausgeführt sein.
[0050] In Fig, 10 sieht man rechts hinten am Ende des Trägers 7.2 der Zahnstange 7 die erwähnte
Nocke 7.12. Diese ist hier auf eine Verschiebeführung 7.13 aufgesteckt und auf dieser
in axialer Richtung verstellbar befestigt. Die Nocke 7.12 wird also auf die in Fig.
11 rechts oben erkennbare Verschiebeführung 7.13 aufgesteckt und dann in die axiale
Position gebracht, die für sie vorzusehen ist. In dieser Position wird sie auf der
Verschiebeführung 7.13, beispielsweise durch eine Befestigungsschraube, fixiert. Fig.
11 zeigt rechts oben die Verschiebefürung 7.13 für die Nocke 7.12. Hier ist erkennbar,
dass der Träger 7.2 in diesem Ausführungsbeispiel auch mit dieser Verschiebeführung
7.13 einteilig ausgeführt ist. Auch hier kann es sich um die einteilige Ausformung
in Form eines Spritzgussteüs handeln.
[0051] Das in Fig. 11 dargestellte Ausführungsbeispiel hat also den Träger 7.2 mit der Aufnahme
4.1 einteilig ausgeführt am einen Ende und der Verschiebeführung 7.13 einteilig ausgeführt
am anderen Ende.
[0052] In Fig. 11 ist schließlich die oben in Verbindung mit Fig. 8 und 9 bereits angesprochene,
längs verlaufende Gegenkontur 7.5 am Träger 7.2 dargestellt. Man sieht, dass die Gegenkontur
7.5 hier segmentartig, abschnittsweise angeordnet ist.
Bezugszeichenliste:
[0053]
- 1
- Pipette
- 2
- Spritze
- 2.1
- Zylinder
- 2.2
- Befestigungsabschnitt
- 2.3
- Kolbenkopf
- 3
- Pipettengehäuse
- 3.1
- Handgriffteil
- 3.2
- Fingerbügel
- 4
- Kolbensteneinrichtung
- 4.1
- Aufnahme
- 5
- Betätigungshebel
- 6
- Volumeneinstelleinrichtung
- 7
- Zahnstange
- 7.1
- Verzahnung
- 7.2
- Träger
- 7.3
- Verzahnungsteil
- 7.4
- Kontur
- 7.5
- Gegenkontur
- 7.6
- Versteifungssteg
- 7.7
- Breite
- 7.8
- Höhe
- 7.9
- Teilung
- 7.10
- Zahnwinkel
- 7.11
- Hubanschlag
- 7.12
- Nocke
- 7.13
- Verschiebeführung
- 8
- Klinke
- 8,1
- Anlagefläche
- 9
- Steuerschieber
- 10
- Anschlag
1. Pipette
für ein Pipettensystem, das aus einer Pipette (1) und einer Spritze (2) besteht,
bei dem die Spritze (2) einen Zylinder (2.1) mit einem vorzugsweise als Flansch ausgeführten
Befestigungsabschnitt (2.2) und einen Kolben mit einem auch bei vollständig in den
Zylinder (2.1) eingeschobenem Kolben aus dem Zylinder (2.1) endseitig herausragenden
Kolbenkopf (2.3) aufweist,
mit einem Pipettengehäuse (3), das eine Längsachse aufweist, wobei eine mit der Pipette
(1) zu handhabende Spritze (2) mit ihrem Befestigungsabschnitt (2.2) und Kolbenkopf
(2.3) in das Pipettengehäuse (3) einsetzbar und aus diesem entfernbar ist,
mit einer im Pipettengehäuse (3) in Richtung der Längsachse des Pipettengehäuses (3),
d.h. axial, verschiebbaren Kolbenstelleinrichtung (4) für den Kolbenkopf (2.3) der
Spritze (2),
mit einem im Pipettengehäuse (3) beweglich gelagerten und aus diesem teilweise herausstehenden
Betätigungshebel (5) zum Betätigen der Kolbenstelleinrichtung (4),
vorzugsweise mit einer im Pipettengehäuse (3) angeordneten Volumeneinstelleinrichtung
(6) zur Einstellung des bei einer Betätigung des Betätigungshebels (5) pipettierten
Flüssigkeitsvolumens,
wobei die Kolbenstelleinrichtung (4) eine im Pipettengehäuse (3) axial verschiebbar
angeordnete, mit dem Kolbenkopf (2.3) einer eingesetzten Spritze (2) gekuppelte Zahnstange
(7) mit einer Verzahnung (7.1) aufweist,
an dem Betätigungshebel (5) eine schwenkbar gelagerte Klinke (8) angeordnet ist, die
beim Betätigen des Betätigungshebels (5) in die Verzahnung (7.1) der Zahnstange (7)
eingreift und über den Kolbenkopf (2.3) den Kolben der Spritze (2) verschiebt und
an der Zahnstange (7) ein Steuerschieber (9) angeordnet ist, der den Eingriff der
Klinke (8) in die Verzahnung (7.1) steuert und der, vorzugsweise, über die Volumeneinstelleinrichtung
(6) in seiner Position an der Zahnstange (7) verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Zahnstange (7) mehrteilig ausgeführt ist und zumindest aus einem Träger (7.2)
und einem Verzahnungsteil (7.3) besteht, wobei der Träger (7.2) eine Aufnahme für
das Verzahnungsteil (7.3) aufweist und das Verzahnungsteil (7.3) die Verzahnung (7.1)
trägt und
dass der Träger (7.2) einerseits und das Verzahnungsteil (7.3) andererseits aus unterschiedlichen
Materialien bestehen, die an die jeweiligen Anforderungen angepasst sind.
2. Pipette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das Verzahnungsteil (7.3) aus einem hochfesten Material besteht, das mit geringer
Schwindung maßhaltig gefertigt werden kann und
dass der Träger (7.2) aus einem im Vergleich mit dem Material des Verzahnungsteils (7.3)
kostengünstigeren Material besteht, das ggf. weniger gut maßhaltig zu fertigen ist.
3. Pipette nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass das Verzahnungsteil (7.3) aus einem hochwertigen, vorzugsweise faserverstärkten Kunststoff,
insbesondere aus einem faserverstärkten PEEK, besteht und dass der Träger (7.2) aus
Stahl, insbesondere Edelstahl, oder aus einem formbeständigen Kunststoff, vorzugsweise
aus PPS, besteht.
4. Pipette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Verzahnungsteil (7.3) eine längs verlaufende Kontur (7.4) aufweist, die an eine
längs verlaufende Gegenkontur (7.5) am Träger (7,2) derart angepasst ist, dass sich
eine formschlüssige, vorzugsweise axial gerade verlaufende Führung ergibt, wobei,
vorzugsweise, die Kontur (7.4) und die Gegenkontur (7.5) als T-Nut-Führung ausgebildet
sind.
5. Pipette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Verzahnungsteil (7.3) im Querschnitt gesehen auf der der Verzahnung (7.1) gegenüber
liegenden Seite mindestens einen längs verlaufenden Versteifungssteg (7.6) aufweist.
6. Pipette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Verzahnungsteil (7.3) einschließlich der Verzahnung (7.1) im Querschnitt ein
Verhältnis der Breite (7.7) zur Höhe (7.8) größer als 1,5, vorzugsweise größer als
4,0, aufweist.
7. Pipette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verzahnung (7.1) eine Teilung (7.9) von weniger als 1,0 mm, vorzugsweise von
weniger als 0,6 mm, aufweist.
8. Pipette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verzahnung (7.1) sägezahnförmig ausgeführt ist und der Zahnwinkel (7.10) zwischen
dem Zahnrücken und der Zahnflanke zwischen 25° und 45° beträgt.
9. Pipette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet dass die Klinke (8), die vorzugsweise aus faserverstärktem Kunststoff besteht, meluere,
vorzugsweise drei, Klinkenzähne aufweist, und/oder dass die Breite der Klinke (8)
größer als 4 mm, vorzugsweise größer als 5,5 mm, ist.
10. Pipette nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die Klinkenzähne der Klinke (8) die Sägezahnform der Verzahnung (7.1) aufweisen und
dass, vorzugsweise, die Teilung der Klinkenzähne geringer ist als die Teilung der
Verzahnung (7.1).
11. Pipette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass am Pipettengehäuse (3) ein Anschlag (10) ortsfest angeordnet ist, der die Bewegung
der Klinke (8) oder des Betätigungshebels (5) in Richtung auf die Spritze (2) zu begrenzt.
12. Pipette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verzahnungsteil (7.3) einen Hubanschlag (7.11) für das Aufsaugen von Flüssigkeit
in die Spritze (2) aufweist.
13. Pipette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahnstange (7) eine Nocke (7.12) aufweist, die mit dem Steuerschieber (9) zusammenwirkt
und bei in die Spritze (2) vorgeschobenem Kolben den Steuerschieber (9) anhebt, so
dass die Klinke (8) aus der Verzahnung (7.1) ausgehoben ist.
14. Pipette nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
dass die Nocke (7.12) an der Zahnstange (7) in axialer Richtung verstellbar angebracht
ist.
15. Pipette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Nocke (7.12) an einer am Träger (7.2) der Zahnstange (7) angeordneten Verschiebeführung
(7.13) in axialer Richtung verstellbar angebracht ist und dass der Träger (7.2) der
Zahnstange (7) mit der Verschiebeführung (7,13) einteilig ausgeführt ist und/oder
dass die Kolbenstelleinrichtung (4) eine Aufnahme (4.1) für einen Kolbenkopf (2.3) einer
Spritze (2) aufweist und dass der Träger (7.2) der Zahnstange (7) mit der Aufnahme
(4.1) einteilig ausgeführt ist.