TECHNISCHES FELD
[0001] Die Erfindung betrifft einen Folienbeutel mit einem kopfseitigen Wiederverschluss.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum fußseitigen Verschließen eines
Folienbeutels mit einem kopfseitigen Wiederverschluss.
[0003] Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zum Verschließen eines Folienbeutels
mit einem kopfseitigen Wiederverschluss.
[0004] Die Erfindung betrifft weiterhin einen Folienbeutel mit einem kopfseitigen Wiederverschluss
und einem fußseitig verschlossenen Endabschnitt.
HINTERGRUND
[0005] Ein Folienbeutel der eingangs im ersten Absatz angeführten Gattung ist der Anmelderin
bekannt. Ein solcher Folienbeutel ist in der Fig. 1 abgebildet. Der in der Fig. 1
abgebildete Folienbeutel 1 ist aus einer Folie 2 gefertigt und weist eine Vorderwand
3, eine Hinterwand 4, eine linke Seitenfalte 5 und eine in der Fig. 1 nicht sichtbare
rechte Seitenfalte 6, sowie ein kopfseitiges Ende 7 und ein fußseitiges Ende 8 auf.
Am kopfseitigen Ende 7 befindet sich ein Wiederverschluss 9, der im vorliegenden Fall
als sogenannter Slider bestehend aus einem Zipper und einem damit zusammenwirkenden
Reiter ausgeführt ist. Der in der Fig. 1 dargestellte Folienbeutel ist bereits mit
Füllgut gefüllt, so dass sich die Vorderwand 3 und die Hinterwand 4 leicht gewölbt
von den beiden Seitenfalten 5 und 6 abheben.
[0006] Das fußseitige Ende 8 gliedert sich in einen ersten Fußteilbereich 14 und einen zweiten
Fußteilbereich 15. Der erste Fußteilbereich 14 bildet eine fußseitige Fahne 10, die
durch ein Versiegeln der Innenseiten der Folie 2 erzeugt wurde. Ausgehend von der
fußseitigen Fahne 10 öffnet sich innerhalb des zweiten Fußteilbereichs 15 der Innenraum
des Folienbeutels 1 hin zu den beiden Wänden 3 und 4.
[0007] In Analogie zu dem fußseitigen Ende 8 gliedert sich auch das kopfseitige Ende 7 in
einen ersten Kopfteilbereich 56, der eine relativ breite Ausbildung aufweist, und
einen zweiten Kopfteilbereich 57. In den ersten Kopfteilbereich 56 ist ein vollständig
versteckter Wiederverschluss 9 (ein sogenannter Hooded-Top-Slider) integriert. Eine
solche Integration in den ersten Kopfteilbereich 56 ist beispielsweise aus der Patentschrift
EP1640271B1 bekannt. Ausgehend von dem ersten Kopfteilbereich 56 öffnet sich innerhalb des zweiten
Kopfteilbereichs 57 der Innenraum des Folienbeutels 1 hin zu den beiden Wänden 3 und
4.
[0008] In der Fig. 2 ist der in der Fig. 1 dargestellte Folienbeutel 1 in einer zweiten
Perspektive dargestellt, wobei im vorliegenden Fall die Vorderseite bzw. die Vorderwand
3 frontal betrachtet wird. Die beiden Seitenfalten 5 und 6 sind im vorliegenden Fall
nicht sichtbar. Sie können jedoch bei entsprechender Befüllung durchaus über die Ränder
der Kanten der Vorderwand 3 bzw. der Hinterwand 4 herausragen bzw. sich leicht herauswölben.
[0009] Die bei der Herstellung des Folienbeutels 1 verwendete Folie 2 ist ausschnittsweise
in Form eines Querschnitts durch die Folie 2 in der Fig. 3 dargestellt. Die Folie
2 weist eine Innenlage 3, die siegelfähig ist, und eine Außenlage 12 auf, die nicht
siegelfähig ist. Die Außenlage 12 bildet die Außenseite des Folienbeutels 1 und die
Innenlage 11 bildet die Innenseite des Folienbeutels 1, die dem Füllgut zugewandt
ist. Zwischen der Innenlage 11 und der Außenlage 12 sind vier Zwischenlagen dargestellt.
Diese Zwischenlagen 13 dienen einerseits der Stabilität der Folie 2. Sie erhöhen die
Reißfestigkeit der Folie 2. Sie können jedoch auch Barrierefunktionen realisieren,
um einen Austausch von Materialien zwischen dem Innenraum und dem Außenraum des Folienbeutels
1 zu verhindern. Die Anzahl der Zwischenlagen 13 ist im vorliegenden Fall willkürlich
mit vier angenommen, sie kann jedoch entsprechend dem jeweiligen Anwendungsfall zwischen
null und mitunter sogar zehn bis zwanzig variieren.
[0010] Wie in der Fig. 1 und der Fig. 2 deutlich sichtbar, weist auch die fußseitige Fahne
10 eine erhebliche Größe auf, was sich zumeist durch die zum Abpacken verwendete Vorrichtung,
also die Abpack- bzw. Verpackungsmaschine oder auch Verschließmaschine ergibt. Beim
Abpacken wird der Folienbeutel 1 üblicherweise mit dem fertig hergestellten kopfseitigen
Ende 7 nach unten orientiert transportiert und durch sein offenes fußseitiges Ende
8 befüllt. Sobald die gewünschte Menge an Füllgut in den Folienbeutel 1 eingefüllt
wurde, wird das fußseitige Ende 8 verschlossen. Bei dem Verschlussvorgang werden die
von Füllgut freien Bereiche der Folie 2 in dem ersten Fußteilbereich 14 eng aneinander
gedrückt und sodann mit Hilfe eines Siegelwerkzeugs durch Hitzeeinwirkung die einander
berührenden Innenlagen 11 der einzelnen Wände 3, 4, 5 und 6 miteinander versiegelt.
[0011] Der so hergestellte Folienbeutel 1 weist ein erhebliches Problem auf, weil er nicht
stehend, also mit dem fußseitigen Ende 8 nach unten und mit dem kopfseitigen Ende
7 nach oben gelagert werden kann. Der Folienbeutel 1 kann de facto nur so wie in der
Fig. 1 dargestellt liegend gelagert bzw. mehrere Folienbeutel 1 übereinander geschichtet
bzw. gestapelt gelagert werden. Die Problematik der abstehenden fußseitigen Fahne
10 ist eng mit jener des kopfseitigen ersten Kopfteilbereiches 56 verknüpft, da sich
die fußseitige Fahne 10 und der erste Kopfteilbereich 56 zum verwechseln ähnlich sehen.
Ein unachtsamer Benutzer, der sich nicht an ggf. auf dem Folienbeutel 1 aufgedruckte
Benutzungshinweise hält, kann daher den kopfseitigen oder den fußseitigen Endabschnitt
leicht verwechseln oder den versteckten Wiederverschluss schlichtweg übersehen. Dies
führt oft zu dem Problem, dass beim Öffnen ein Schneidwerkzeug eingesetzt wird, um
den Folienbeutel gewaltsam zu öffnen. Hierbei wird mitunter nicht die fußseitige Fahne
10 abgeschnitten, sondern sogar versehentlich der erste Kopfteilbereich 56 aufgeschnitten
oder sogar gänzlich abgeschnitten. Dies führt zur Entfernung oder zur irreparablen
Zerstörung des Wiederverschlusses.
[0012] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, einen Folienbeutel, ein Verfahren zum Verschließen
eines Folienbeutels und eine Vorrichtung zum Verschließen eines Folienbeutels bereitzustellen,
so dass die vorstehend angeführten Probleme vermieden sind.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
[0013] Die Aufgabe wird zum einen durch einen Folienbeutel gemäß Anspruch 1 und zum anderen
durch ein Verfahren zum Verschließen eines Folienbeutels gemäß Anspruch 13, sowie
durch eine Vorrichtung zum Verschließen eines Folienbeutels gemäß Anspruch 17 und
durch einen Folienbeutel gemäß Anspruch 19 gelöst.
[0014] Der Gegenstand der Erfindung ist daher ein Folienbeutel, der aus einer Folie gefertigt
ist, wobei die Folie an ihrer ersten Seite eine nicht-siegelfähige Lage aufweist und
die nicht-siegelfähige Lage eine Außenlage des Folienbeutels bildet und wobei die
Folie benachbart zu der Außenlage eine siegelfähige Lage aufweist, und wobei der Folienbeutel
eine Vorder- und Hinterwand und zwischen der Vorder- und Hinterwand eingelegte linke
und rechte Seitenfalten aufweist, und in einem als Fußbereich bestimmten offenen ersten
Endabschnitt einen ersten Fußteilbereich zur Bildung einer randseitigen bzw. fußseitigen
Fahne und einen daran angrenzenden zweiten Fußteilbereich aufweist, wobei im Fußbereich
die Vorder- oder die Hinterwand innerhalb des Bereichs von zumindest einer der Seitenfalten
sowohl in dem ersten Fußteilbereich als auch in dem zweiten Fußteilbereich eine Öffnung
in zumindest der Außenlage aufweist, durch welche Öffnung hindurch die siegelfähige
Lage von außerhalb des Folienbeutels zugänglich ist, und eine Position der Öffnung
so gewählt ist, dass bei hergestellter und an den zweiten Fußteilbereich umgelegter
fußseitigen Fahne zwei Bereiche der von außerhalb des Folienbeutels zugänglichen siegelfähigen
Lage einander überlappend zu liegen kommen und in einem als Kopfbereich bestimmten
zweiten Endabschnitt einen teilweise versteckten Wiederverschluss - bevorzugt integriert
in eine kopfseitige Fahne - aufweist.
[0015] Zudem ist der Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zum Verschließen eines erfindungsgemäßen
Folienbeutels, wobei das Verfahren die nachfolgend angeführten Schritte aufweist,
nämlich Realisieren der fußseitigen Fahne durch Bildung einer ersten Quersiegelnaht
im Grenzbereich des ersten Fußteilbereichs und des zweiten Fußteilbereichs und Umlegen
der fußseitigen Fahne an den zweiten Fußteilbereich derart, dass die zwei Bereiche
der siegelfähigen Lagen einander überlappen, und Versiegeln der zwei Bereiche der
siegelfähigen Lagen miteinander im Bereich der Überlappung. Es kann von Vorteil sein,
wenn zuvor ein Formen einer flachen Lagenstruktur bestehend aus Vorder- und Hinterwand
sowie bereichsweise dazwischen eingelegten geschlossenen Seitenfalten erfolgt.
[0016] Weiterhin ist der Gegenstand der Erfindung eine Vorrichtung zum Verschließen eines
erfindungsgemäßen Folienbeutels, wobei die Vorrichtung aufweist: -) eine erste Siegelstufe
zum Bilden einer ersten Quersiegelnaht im Grenzbereich des ersten Fußteilbereichs
und des zweiten Fußteilbereichs, und -) eine Umlegevorrichtung zum Umlegen der fußseitigen
Fahne an den zweiten Fußteilbereich derart, dass zwei Bereiche der siegelfähigen Lagen
einander überlappen, und -) eine zweite Siegelstufe zum miteinander Versiegeln der
zwei Bereiche der siegelfähigen Lagen im Bereich der Überlappung. Es kann von Vorteil
sein, wenn die Vorrichtung Mittel zum Herstellen einer flachen Lagenstruktur bestehend
aus Vorder- und Hinterwand sowie bereichsweise dazwischen eingelegten geschlossenen
Seitenfalten aufweist, sodass der ersten Siegelstufe ein entsprechend vorbereiteter
Folienbeutel zugeführt wird.
[0017] Weiterhin betrifft die Erfindung einen Folienbeutel, insbesondere einen kopfseitig
zum Befüllen offenen Folienbeutel, der aus einer Folie gefertigt ist, wobei die Folie
an ihrer ersten Seite eine nicht-siegelfähige Lage aufweist und die nicht-siegelfähige
Lage eine Außenlage des Folienbeutels bildet und wobei die Folie benachbart zu der
Außenlage eine siegelfähige Lage aufweist, und wobei der Folienbeutel eine Vorder-
und Hinterwand und zwischen der Vorder- und Hinterwand eingelegte linke und rechte
Seitenfalten aufweist, und in einem als Fußbereich bestimmten ersten Endabschnitt
einen ersten Fußteilbereich zur Bildung einer randseitigen bzw. fußseitigen Fahne
und einen daran angrenzenden zweiten Fußteilbereich aufweist, wobei im Fußbereich
die Vorder- oder die Hinterwand innerhalb des Bereiches von zumindest einer der Seitenfalten
sowohl in dem ersten Fußteilbereich als auch in dem zweiten Fußteilbereich eine Öffnung
in zumindest der Außenlage aufweist, durch welche Öffnung hindurch die siegelfähige
Lage von außerhalb des Folienbeutels zugänglich ist, und eine Position der Öffnung
so gewählt ist, dass bei hergestellter und an den zweiten Fußteilbereich umgelegter
fußseitigen Fahne zwei Bereiche der von außerhalb des Folienbeutels zugänglichen siegelfähigen
Lage einander überlappend zu liegen kommen, und die fußseitige Fahne durch Bildung
einer ersten Quersiegelnaht im Grenzbereich des ersten Fußteilbereiches und des zweiten
Fußteilbereichs realisiert ist, und die fußseitige Fahne umgelegt an den zweiten Fußteilbereich
angelegt ist und die zwei Bereiche der siegelfähigen Lagen einander überlappen und
im Bereich der Überlappung miteinander versiegelt sind, und in einem als Kopfbereich
bestimmten zweiten Endabschnitt einen teilweise versteckten Wiederverschluss aufweist.
[0018] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und der Vorrichtung wird ein Folienbeutel (bzw.
ein Zwischenprodukt in Form eines Folienschlauchs) bearbeitet, der aus einer Folie
gefertigt ist, wobei die Folie an ihrer ersten Seite eine nicht-siegelfähige Lage
aufweist und die nicht-siegelfähige Lage eine Außenlage des Folienbeutels bildet und
wobei die Folie benachbart zu der Außenlage eine siegelfähige Lage aufweist. Der Folienbeutel
weist eine Vorder- und Hinterwand und zwischen der Vorder- und Hinterwand eingelegte
linke und rechte Seitenfalten und in einem als Fußbereich bestimmten offenen ersten
Endabschnitt einen ersten Fußteilbereich zur Bildung einer randseitigen bzw. fußseitigen
Fahne und einen daran angrenzenden zweiten Fußteilbereich auf, wobei im Fußbereich
die Vorder- oder die Hinterwand innerhalb des Bereiches von zumindest einer der Seitenfalten
sowohl in dem ersten Fußteilbereich als auch in dem zweiten Fußteilbereich eine Öffnung
in zumindest der Außenlage aufweist, durch welche Öffnung hindurch die siegelfähige
Lage von außerhalb des Folienbeutels zugänglich ist, und eine Position der Öffnung
so gewählt ist, dass bei_hergestellter und an den zweiten Fußteilbereich umgelegter
fußseitiger Fahne zwei Bereiche der von außerhalb des Folienbeutels zugänglichen siegelfähigen
Lage einander überlappend zu liegen kommen .
[0019] Der so hergestellte Fußbereich des Folienbeutels zeichnet sich dadurch aus, dass
die Fahne nun nicht mehr in Längsrichtung des Folienbeutels von dem Beutel absteht,
sondern de facto an die Außenseite des Beutels angeheftet bzw. dort fixiert ist. Es
kann also keine Verwechslung mehr mit dem Kopfbereich des Folienbeutels auftreten,
der in Form einer relativ schmalen, sich jedoch über die gesamte Breite des Kopfbereiches
großflächig erstreckenden kopfseitigen Fahne ausgebildet ist, in welche der Wiederverschluss
teilweise versteckt integrierte ist. Da der Wiederverschluss nur teilweise versteckt
integriert ist, ist er für den Benutzer des Folienbeutels immer sichtbar und erkennbar
und es erübrigt sich, durch entsprechende Aufdrucke auf dem Folienbeutel auf seine
Existenz bzw. seine korrekte Handhabung hinzuweisen. Der teilweise versteckte Wiederverschluss
in der kopfseitigen Fahne und die umgelegte und nachhaltig stabil fixierte fußseitige
Fahne ergänzen sich somit synergetisch, weil durch Ihre individuelle Ausgestaltung
bzw. Lage oder Orientierung keine Verwechslungen zischen fußseitigem Ende und kopfseitigem
Ende mehr auftreten können.
[0020] Unter einer Fahne ist im vorliegenden Fall eine flache randseitige Lagenstruktur
aufgebaut aus Folienelementen bzw. -abschnitten der unterschiedlichen Seiten (Vorderseite,
Hinterseite, Seitenfalte) des Folienbeutels zu verstehen, die durch entsprechende
Versiegelungsmaßnahmen erhalten ist, so dass die einzelnen Folienabschnitte flächig
eng aneinander liegen.
[0021] Dabei wendet sich die Erfindung von herkömmlichen - trivialen - Versuchen einer Lösung
des vorstehend definierten Problems ab, bei welchen Versuchen zumeist Klebstoff zum
Fixieren der fußseitigen Fahne an der Außenseite des Beutels verwendet wird. Klebstoffbasierte
Lösungen zeichnen sich üblicherweise dadurch auf nachteilige Weise aus, dass sich
in Randbereichen der verklebten Folienlagen, in denen der Klebstoff von außen her
mehr oder weniger zugänglich ist, üblicherweise erhebliche Verunreinigungen ansammeln,
die an dem Klebstoff anhaften und dort ggf. verklumpen. Zudem besteht bei der Verwendung
von Klebstoff das Problem, dass dieser bereits bei sehr niedrigen Temperaturen - in
anderen Worten ausgedrückt - bei bereits geringer Erwärmung seine klebenden Eigenschaften
einbüßt und die Gefahr der Ablösung der angeklebten Fahne besteht. Somit erscheinen
auch klebstoffbasierte Lösungen zunächst direkt nach ihrer Herstellung als durchaus
vernünftige Lösungen für das vorstehend definierte Problem. Im realen Gebrauch treten
jedoch erhebliche Probleme auf, weil die Stabilität des Klebstoffs zu wünschen übrig
lässt und letztendlich die Verschmutzung im verklebten Bereich der Folienlagen einen
minderen Eindruck beim Benutzer des Folienbeutels hinterlässt, der sich nicht nur
auf den Folienbeutel selbst, sondern sich letztendlich auch auf das damit verpackte
Produkt erstreckt.
[0022] Auch bei der Herstellung der klebenden Zone(n) ergeben sich erhebliche Probleme,
da die entsprechenden Düsen zum Aufbringen des Klebstoffs auf dem Beutel ständig gepflegt
bzw. gereinigt werden müssen und zudem die Applikationsrichtung für den Klebstoff
auch äußerst ungünstig ist, da ja der Fußbereich nach oben weist und die Fahne letztendlich
nach unten umgeklappt wird. Dies erfordert ein Einspritzen des relativ flüssigen Klebstoffs
von schräg unten nach schräg oben, um ihn an den gewünschten Stellen zu applizieren,
wodurch es zwangsläufig zu einer Verunreinigung der Düsen durch den Klebstoff selbst
kommt.
[0023] Im vorliegen Fall werden siegelfähige Eigenschaften der Folie genutzt, um den Folienbeutel
zu verschließen. Siegelfähig bedeutet, dass sich zwei Materiallagen durch Hitzeeinwirkung
miteinander verbinden, wie dies z.B. bei thermoplastischen Materialien der Fall ist.
Vorteilhafterweise distanziert sich die erfindungsgemäße Lösung von diesen vorstehend
erörterten Problemen von klebstoffbasierten Lösungsversuchen dadurch, dass in den
Randbereichen der miteinander versiegelnden Lagen keine Verschmutzungen anhaften können
und die Versiegelung nur unter Gewaltaufwendung bzw. relativ hohen Temperaturen, die
sogar die Beutelstruktur beschädigen würden, aufgebrochen werden kann. Es wird somit
eine robuste und nachhaltig saubere Lösung bereitgestellt. Insbesondere ist auch die
Herstellung der an dem Folienbeutel anhaftenden fußseitigen Fahne erheblich erleichtert,
weil bei der gesamten Herstellung des Folienbeutels lediglich eine einziger Prozesstechnologie
- nämlich Heißversiegelung - zur Anwendung kommt. Es ist also kein zusätzlicher Verklebungsprozess
nötig. Die Reduktion bzw. Fokussierung auf eine einzige Verbindungstechnologie, nämlich
Heißversiegelung, erhöht letztendlich auch die Effizienz des Herstellungsverfahrens
erheblich.
[0024] Definitionsgemäß befindet sich die Öffnung in zumindest der Außenlage innerhalb des
Bereichs von zumindest einer der Seitenfalten. Unter diesem Bereich ist zu verstehen,
dass es sich um die Projektion der zwischen der Vorderwand und der Hinterwand eingeklappten
bzw. eingelegten und im verschlossenen Zustand befindlichen Seitenfalte auf die Vorderwand
oder die Hinterwand handelt. Die Position der Öffnungen ist innerhalb dieses Bereiches
der Projektion weiterhin so eingegrenzt, dass sich die Öffnungen außerhalb jener Randbereiche
befinden, in denen z.B. Längssiegelnähte und eine Quersiegelnaht erzeugt sind oder
im Laufe der Herstellung des Folienbeutels erzeugt werden. Im verschlossenen Zustand
soll hierbei bedeuten, dass die Seitenfalte vollständig zusammengedrückt ist und letztendlich
von außerhalb des Beutels nur marginal bis gar nicht wahrgenommen werden kann. Dies
steht im Gegensatz zu einer vollständig geöffneten Seitenfalte, sowie diese beispielsweise
bei einem vollständig gefüllten Beutel vorliegt, bei dem die Seitenfalte zumindest
großteils mehr einer flachen bzw. leicht gewölbten Wand als einer eingelegten Falte
ähnelt.
[0025] Als Folie können unterschiedliche mehrschichtige bzw. mehrlagige Kunststofffolien
oder auf Kunststoff basierende Folien zum Einsatz kommen, deren Materialzusammensetzung
und / oder Schichtaufbau sich dem Fachmann durch das Studium der Lehre dieser Erfindung
erschließt, ohne dass von dem Konzept der Erfindung abgewichen wird.
[0026] Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung. Dabei
können das Verfahren zum Verschließen des Folienbeutels bzw. die Vorrichtung zum Verschließen
des Folienbeutels entsprechend den abhängigen Ansprüchen zum fußseitig offenen Endabschnitt
aufweisenden Folienbeutel oder umgekehrt weitergebildet sein. Vorteile, die im Zusammenhang
mit dem fußseitig offenen Endabschnitt aufweisenden Folienbeutel erörtert wurden,
treffen auch auf die entsprechenden Merkmale der anderen Gegenstände der Erfindung
zu. Gleiches gilt auch in umgekehrter Weise.
[0027] Die Folie kann grundsätzlich zweilagig aufgebaut sein, so dass sie lediglich eine
Innenlage, die siegelfähig ist und eine Außenlage, die nicht siegelfähig ist, aufweist.
Zur Realisierung der Erfindung kann nun vorgesehen sein, dass bei der Folie lediglich
bereichsweise die Außenlage entfernt wurde, so dass die unter der Außenlage liegende
Innenlage durch die Öffnung in der Außenlage hindurch von außerhalb des Folienbeutels
zugänglich wird. Es wird also die Innenlage jenes Folienabschnitts zugänglich, der
die Öffnung aufweist. Um diese Lösung zu realisieren kann die Außenlage beispielsweise
durch Sandstrahlen oder Schleifen oder durch gezielten Materialabtrag durch Einwirkung
von Laserlicht sehr präzise entfernt werden, was einen entsprechend hohen Bearbeitungsaufwand
und eine relativ hohe Bearbeitungspräzision erfordert.
[0028] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform reicht die Öffnung jedoch durch die gesamte
Folie hindurch, so dass die Innenlage der Seitenfalte von außerhalb des Folienbeutels
durch die Öffnung in der Folie zugänglich wird. Es wird also die Innenlage eines Folienabschnitts
zugänglich, der unterschiedlich von jenem Folieabschnitt ist, der die Öffnung aufweist.
Diese Lösung zeichnet sich deshalb aus, weil sich die Öffnung zum Freilegen der siegelfähigen
Lage relativ einfach - zum Beispiel durch Ausstanzen - herstellen lässt.
[0029] Bei der siegelfähigen Lage, die von außerhalb zugänglich ist, kann es sich jedoch
auch um eine Zwischenlage handeln, die innerhalb der Lagen der Folie - z.B. zwischen
der Außenlage und der Innenlage - eingebettet ist. In diesem Fall ist dann die Außenlage
und gegebenenfalls zu der siegelfähigen Lage benachbarte weitere Zwischenlagen in
Richtung der Außenlage zu entfernen, um die siegelfähige Zwischenlage freizulegen,
die für das Befestigen der Fahne an der Außenseite des Folienbeutels dient.
[0030] Hinsichtlich der Form bzw. Erstreckung der Öffnung können verschiedene Ausführungsbeispiele
zur Anwendung kommen.
[0031] Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist die in dem ersten Fußteilbereich als auch in
dem zweiten Fußteilbereich ausgebildete Öffnung eine zusammenhängende Öffnung, die
beispielsweise ein einige Millimeter oder einige Zentimeter breiter Öffnungsstreifen
sein kann. Die zusammenhängende Öffnung erstreckt sich entlang der Längsrichtung der
Seitenfalte ausgehend von einem Grenzbereich der beiden Fußteilbereiche in beide Fußteilbereiche,
also in den ersten und den zweiten Fußteilbereich hinein.
[0032] Die Öffnung selbst kann dabei jede beliebige Form annehmen. So sind beispielsweise
und nicht abschließend aufgezählt runde, ovale, rechteckige, schlangenlinienförmige
oder auch quadratische Formen möglich. Auch kann die flächenhafte Ausdehnung der Öffnung
zusammenhängend sein oder z.B. netzartig oder rippenartig unterbrochen sein.
[0033] Gemäß einem anderen Aspekt der Erfindung ist die in dem ersten Fußteilbereich als
auch in dem zweiten Fußteilbereich ausgebildete Öffnung durch zumindest zwei separate
entlang der Längsrichtung der Seitenfalte im Abstand zueinander lokalisierte Öffnungen
realisiert. Die Form bzw. Ausgestaltung dieser separaten Öffnungen kann beispielsweise
wiederum jede im vorangehenden Absatz angeführte Form aufweisen. Im vorliegenden Fall
ist also der Grenzbereich der beiden Fußteilbereiche öffnungsfrei. Diese Lösung ist
insbesondere dann von Vorteil, wenn in dem Grenzbereich zwischen den beiden Fußteilbereichen
Versiegelungsmaßnahmen nötig sind, da in diesem Fall die Siegelwerkzeuge nicht durch
die frei zugänglichen siegelfähigen Lagen verschmutzt werden. Hinsichtlich der Lösung
gemäß dem vorangehenden Absatz kann dies jedoch auch dadurch verhindert werden, dass
die Siegelwerkzeuge an der entsprechenden Position nicht siegelnde Zonen aufweisen,
was jedoch eine Anpassung bestehender Siegelwerkzeuge bedeuten würde. Auf diese Anpassung
kann bei zwei separaten Öffnungen, die im Abstand zueinander lokalisiert sind, verzichtet
werden.
[0034] Um die Fahne an dem zweiten Fußteilbereich zu fixieren, würde es beispielsweise ausreichen,
wenn nur eine einzige, wie beispielsweise eine rechtsseitige oder eine linksseitige
Öffnung an dem Beutel existieren würde. Dies ist insbesondere dann machbar, wenn die
Breite der Vorder- bzw. der Hinterwand des Beutels relativ gering ist. Ist jedoch
die Breite der Vorder- bzw. Hinterwand des Beutels relativ groß, so ist es von Vorteil,
wenn die in dem ersten Fußteilbereich als auch in dem zweiten Fußteilbereich ausgebildete
Öffnung sowohl innerhalb des Bereichs der rechten als auch innerhalb des Bereichs
der linken Seitenfalte ausgebildet ist. Somit lässt sich die fußseitige Fahne in den
beiden Bereichen der jeweiligen Seitenfalte links und rechts an dem Beutel fixieren
und ein störendes Wegklappen an der linken oder rechten Seite des Beutels - so wie
dies bei einer einseitigen Fixierung möglich wäre - ist zuverlässig vermieden.
[0035] Der Folienbeutel kann beispielsweise als Zwischenprodukt zur Beutelfertigung als
kopfseitig und fußseitig offene Schlauchstruktur vorliegen und je nach Anwendungsfall
zunächst fußseitig verschlossen werden und nachfolgend durch den offenen Kopfabschnitt
hindurch befüllt und schließlich kopfseitig verschlossen werden. Um jedoch Verunreinigungen
durch das Füllgut im Bereich des Kopfes des Beutels zu vermeiden, indem bevorzugt
ein Wiederverschluss vorhanden ist, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der
Folienbeutel zunächst kopfseitig fertiggestellt wird, also mit seinem Wiederverschluss
im Kopfbereich ausgerüstet und/oder durch Versiegeln des Kopfbereiches verschlossen
wird, und erst danach durch den fußseitigen Endabschnitt, der ja noch offen ist, hindurch
befüllt wird. Somit ist auf zuverlässige Weise vermieden, dass ein kopfseitig vorgesehener
Wiederverschluss durch staubiges Füllgut verunreinigt wird. Zudem ist durch die erfindungsgemäßen
Maßnahmen erreicht, dass der Beutel zuverlässig auf seinem Fußbereich aufgestellt
werden kann, ohne dass eine von ihm abstehende fußseitige Fahne das aufrechte Stehen
und Lagern behindern würde.
[0036] Die Integration des Wiederverschlusses erfolgt durch ein Versiegeln des Wiederverschlusses
(genauer gesagt von Teilen des Wiederverschlusses) mit der siegelfähigen Innenlage
der Folie des Folienbeutels. Dabei ist es von Vorteil, wenn im Kopfbereich der Wiederverschluss
in Umfangsrichtung um den Kopfbereich rundum mit der Innenlage versiegelt ist und
die an den Wiederverschluss angrenzenden Bereich der Innenlage miteinander versiegelt
sind, so dass eine hermetische Abdichtung des Kopfbereiches erhalten ist und lediglich
geöffnete Verschlusselemente des Wiederverschlusses eine Entnahmeöffnung für das Füllgut
bilden können, wobei die Entnahmeöffnung entweder durch eine Öffnung in der Vorder-
oder der Hinterwand hindurch zugänglich ist.
[0037] Der Wiederverschluss ist bevorzugt als ein sogenannter teilweise versteckter (Top-)Slider
ausgebildet. Der Slider weist einen Zipper und einen mit dem Zipper zwecks Öffnen
und Schließen von Verschlusselementen des Zippers zusammenwirkenden Reiter auf. Der
Reiter muss aus seiner Ausgangsposition bewegt werden, um die Verschlusselemente zu
öffnen. In diesem Fall ist der obere Rand des Beutels bevorzugt durch Versiegelung
mit einer Quersiegelnaht verschlossen. Unterhalb dieser Quersiegelnaht kann eine Perforation
existieren, die sich über die gesamte Breite des Folienbeutels erstreckt und die ein
Abreißen des darüber liegenden Teils des Folienbeutels erlaubt, sodass der unterhalb
der Perforation lokalisierte Top-Slider zugänglich wird.
[0038] Bevorzugt weist die Vorder- oder die Hinterwand eine Materialaussparung auf, die
an der Ausgangsposition des Reiters lokalisiert ist, so dass der Reiter gut sichtbar
und gut greifbar quer zu der kopfseitigen Fahne aus der kopfseitigen Fahne - in Abhängigkeit
von seinen Abmessungen - ca. 1 bis 3 mm herausragt. Dies bewirkt, dass der Slider
bzw. genauer gesagt von dem Slider im Wesentlichen alle Elemente mit Ausnahme des
Reiters verborgen bzw. in der Fahne versteckt sind.
[0039] Der Top-Slider kann auch durch einen aus z.B. der Vorderwand herausreißbaren Folienstreifen
bzw. Lasche zugänglich gemacht werden, und zwar ohne dass ein über dem Top-Slider
gelegener Teil des Folienbeutels abgerissen werden muss. In diesem Fall kann auf besagte
sich über die gesamte Breite des Folienbeutels erstreckende Perforation unterhalb
der Quersiegelnaht verzichtet werden. Es kann jedoch besagte Perforation existieren
und einen Teil der die Lasche begrenzenden Perforation bilden. Im letzten Fall lässt
sich dann wieder ein Teil des Kopfbereiches, der oberhalb des teilweise versteckten
Sliders liegt, vollständig von dem Folienbeutel abtrennen und auch die Lasche separat
benutzen.
[0040] In einer bevorzugten Ausbildungsform weist die Vorderwand jedoch besagte Materialaussparung
in Form eines Loches bzw. einer Wandöffnung auf. Der Ort dieser Materialaussparung
ist durch die Position des Reiters bei geschlossenem Zustand des Sliders - also besagter
Ausgangsposition des Reiters - definiert. Die Form und die Abmessungen der Materialaussparung
ist im Wesentlichen an die Form und Abmessung des Reiters angepasst, so dass dieser
leicht zugänglich und gut sichtbar für einen Benutzer ist. Die Abmessungen der Materialaussparung
sind etwas größer als die des Reiters gewählt, um den Reiter im Herstellungsprozess
problemlos aus der Materialsaussparung herausragend positionieren zu können und einen
leichten Zugriff auf besagte Lasche zu gewährleisten. Die Abmessungen der Materialaussparung
sind jedoch auch so klein gewählt, dass ein Zugriff auf den Zipper bzw. ein Öffnen
des Zippers ohne Bewegung des Reiters nicht möglich ist, wobei die Bewegung des Reiters
ohne Betätigung besagter Lasche verhindert ist. Somit ist durch die Materialaussparung
hindurch der Reiter frei zugänglich und für einen Benutzer des Folienbeutels eindeutig
als Bestandteil eines Öffnungsmechanismus erkennbar.
[0041] Angrenzend an die Materialaussparung verläuft besagte aus der Vorderwand heraustrennbare
oder zumindest herausklappbare Lasche, deren Form so gewählt ist, dass Sie im herausgerissenen
oder herausgeklappten Zustand einen Bewegungsbereich des Reiters entlang des Zippers
freilegt, so dass der Zipper durch entsprechende Bewegung des Reiters vollständig
geöffnet bzw. geschlossen werden kann. Im Vergleich zu jener Ausbildung, bei welcher
der Slider vollständig im Kopfbereich des Folienbeutels im Wesentlichen unsichtbar
versteckt ist, hat die in dem vorangehenden Absatz erörterte bevorzugte Ausbildungsform
eines nur teilweise versteckten Sliders erhebliche Vorteile, auf die im Folgenden
im Detail eingegangen ist.
[0042] Einerseits ist ein Benutzer auf den ersten Blick sofort darüber informiert, dass
es sich um einen Reiter handelt, der zu bewegen ist, um den Zipper zu öffnen und zu
verschließen, weil der Reiter ja sichtbar durch die Materialaussparung zugänglich
ist. Die Gefahr des unachtsamen Abschneidens des Kopfbereiches zwecks Öffnung des
Folienbeutels ist somit nachhaltig vermieden. Folglich wird die Wiederverschliessbarkeit
des Folienbeutels nicht zerstört.
[0043] Andererseits ist für einen Benutzer auch unmittelbar klar ersichtlich, dass zum Bewegen
des Reiters die benachbart zu dem in seiner Ausgangsposition geparkten Reiter angeordnete
Lasche aus der Vorderwand herauszureißen oder zumindest herauszuklappen ist, um die
Bewegung des Reiters überhaupt zu ermöglichen. Auch bei diesem vorteilhaften Aspekt
ist die Gefahr einer ungewollten Benutzung eines Schneidwerkzeuges vollständig vermieden,
weil sich aus der den Umfang der zu benutzenden Lasche eingrenzenden Perforation und
der Sichtbarkeit des Reiters und ggf. eines geringen Teils des Zippers benachbart
zu dem Reiter die auszuführende Handlung (herausreißen oder herausklappen) auf intuitive
Weise ergibt.
[0044] Zudem ist trotz des frei sichtbar angeordneten Reiters ein eindeutig seine Jungfräulichkeit
anzeigender Originalitätsverschluss erhalten, weil ein Benutzer durch visuelle Inspektion
des Zustands der Lasche sofort erkennt, ob der Zipper des Sliders noch nie freigelegt
wurde (angezeigt durch eine unversehrte Begrenzungsperforation der Lasche) oder ob
der Zipper des Sliders schon einmal freigelegt wurde (angezeigt durch eine versehrte
Begrenzungsperforation der Lasche) und daher mit großer Wahrscheinlichkeit der Slider
bereits einmal geöffnet wurde. Bei einem herkömmlichen Top-Slider, der den kopfseitigen
Abschluss des Folienbeutels bildet und frei zugänglich ist, ist diese visuelle Prüfung
nicht möglich, da zwecks Prüfung der Reiter bewegt werden muss, um in den Slider hinein
sehen zu können und prüfen zu können, ob die Stege des Sliders voneinander getrennt
wurden oder nicht.
[0045] Der Slider ist mit einem seiner Stege an der Vorderwand und mit dem anderen Steg
- bevorzugt über ein zwischen diesem Steg und der Hinterwand liegendes Trägerblatt,
mit dem besagter Steg versiegelt ist - an der Hinterwand des Folienbeutels innenseitig
angebracht (versiegelt). Der Slider ist so in den Kopfbereich integriert, dass er
den Beutelinhalt dicht verschließt. Seine ineinander greifenden Verschlusselemente
(des Zippers) ragen nach oben und lassen sich mit Hilfe des Reiters wiederholt öffnen
und verschließen, wenn der Slider in die eine bzw. die andere Richtung bewegt wird.
[0046] Soll ein solcher Folienbeutel befüllt werden, so könnte zunächst ein Bodenbereich
des Folienbeutels hergestellt und verschlossen werden und das Befüllen durch den noch
nicht verschlossenen Kopfbereich erfolgen. Dazu müsste der Slider nur an einem seiner
Stege mit z.B. der Vorderwand verbunden sein, so dass sich zwischen dem anderen Steg
und der Hinterwand eine Befüllöffnung bildet. Dies ist jedoch nachteilig, weil der
ja nach oben ragende Slider beim Befüllen des Folienbeutels mit Füllgut in die Befüllöffnung
hineinklappen könnte und die Befüllung des Folienbeutels behindern oder sogar verhindern
könnte. Zudem ist mit einer erheblichen Verunreinigung des Sliders zu rechnen.
[0047] Insbesondere bei einem Folienbeutel mit einem Slider hat sich die erfindungsgemäße
Maßnahme des Verschließens des Bodens des Folienbeutels als vorteilhaft erwiesen.
Dies ist so zu begründen, dass der Folienbeutel bereits mit seinem vollständig in
den Kopfbereich integrierten teilweise versteckten Slider und verschlossenen Kopfbereich
nach unten ragend durch den noch offenen Boden befüllt werden kann und erst nachfolgend
in einem finalen Arbeitsschritt der Boden erfindungsgemäß so verschlossen werden kann,
dass der Folienbeutel trotz des zuletzt erfolgenden Verschließens des Bodens aufrecht
auf seinem Boden stehen kann. Es besteht also nicht das Problem des Verschmutzens
des teilweise versteckten Sliders oder sogar das Problem des störenden Blockierens
des Kopfbereiches beim Befüllen.
[0048] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft das Tragen des Folienbeutels. Der gegenständliche
Folienbeutel kann grundsätzlich mit den Händen durch direktes zupacken getragen werden.
Dies ist allerdings dann von Nachteil, wenn mit Schweißentwicklung zu rechnen ist,
da der Folienbeutel aus einer Kunststofffolie gefertigt ist. Die Schweißentwicklung
begünstigt ein aus der Hand Gleiten des Folienbeutels. Weiterhin könnte der Folienbeutel
dazu tendieren, dass er an der Zugriffsstelle der Hände abknickt, was sich bei Wiederholung
an derselben Stelle negativ auf die Festigkeit der Kunststofffolie auswirken kann,
so dass diese ggf. an der Knickstelle beschädigt werden könnte. Zudem lässt sich der
Folienbeutel nur bis zu einem relativ niedrigen Gewicht und nur mit sehr symmetrischen
Abmessungen einfach mit den Händen tragen.
[0049] Im Lichte dieser Problematik hat der Anmelder die Aufgabe erkannt, einen Folienbeutel
erfindungsgemäß mit einem Griff auszurüsten, der ein zuverlässiges und einfaches Tragen
des Folienbeutels ohne dessen Beschädigung und ohne Behinderung des Benutzers erlaubt,
und zwar auch dann, wenn der Folienbeutel relativ schwer ist (z.B. ca. 5kg, 10 kg
oder 15 kg oder ein höheres Gewicht) und wenn der Folienbeutel zudem noch extrem unsymmetrische
Abmessungen aufweist (z.B. Höhe / Länge der Vorder- und Rückwand ca. 0,50 bis 0,90
m; Breite der Vorder- und Rückwand ca. 0,25 bis 0,35 m; Tiefe der Seitenfalte ca.
0,08 bis 0,15 m).
[0050] Im Rahmen dieser Aufgabenstellung hat sich die Positionierung eines Griffes in der
Seitenfalte an einer zentralen Position sowohl in Bezug auf die Tiefe als auch die
Höhe / Länge des Folienbeutels als vorteilhaft erwiesen.
[0051] Als besonders vorteilhaft hat es sich jedoch erwiesen, wenn eine zentrale Position
für die Positionierung des Griffes in Bezug auf eine Füllraumlänge des vollständig
befüllten Folienbeutels gewählt wird. Unter der Füllraumlänge ist jene Länge des Folienbeutels
zu verstehen, die tatsächlich im originalverpackten Zustand des Folienbeutels mit
Füllgut gefüllt ist, also wenn der Folienbeutel im Wesentlichen prall gefüllt ist.
Die Füllraumlänge entspricht dabei in etwa jener Länge der Seitenfalte, die bei einem
prall gefüllten Folienbeutel im Wesentlichen flach entfaltet ist. Bei der Bemessung
der Füllraumlänge wird bewusst auf die Einbeziehung des nach oben weg stehenden fahnenartigen
Kopfbereiches verzichtet, da dieser mit dem teilweise versteckten Wiederverschluss
ausgerüstete Bereich des Folienbeutels nur ein vernachlässigbares Gewicht aufweist.
Somit ist die Griffposition in Bezug auf die Gesamtlänge des mit einem flachen Fußteil
ausgestalteten Folienbeutels zu dem Fußteil hin verschoben. Erst mit einem an besagter
Position lokalisierter Griff - also genau über dem Schwerpunkt des befüllten Folienbeutels
- kann ein relativ langer Folienbeutel gut ausbalanciert mit einem einzigen Griff
getragen werden, und zwar ohne, dass ein störendes - je nach Orientierung des Folienbeutel
bedingtes (Kopfseite nach vorne oder Kopfseite nach hinten) - nach vorne Kippen oder
nach hinten Kippen bzw. ein am Boden Dahinschleifen eines der Enden des Folienbeutels
zu befürchten ist.
[0052] Zudem verhindert ein in dieser Position lokalisierter Griff einerseits, dass ein
gemäß den vorstehend angeführten Abmessungen dimensionierter / proportionierter und
voll beladener Folienbeutel alleine durch sein Gewicht knickt. Zudem ermöglicht ein
in dieser Position lokalisierter Griff dass der Folienbeutel mit seiner schmälsten
Abmessung nach oben bzw. unten ragend problemlos neben dem rechten oder linken Bein
eines Benutzers baumelnd bzw. schwingend mit einer einzigen Hand getragen werden kann.
Diese Position des Folienbeutels beim Tragen, die sich unweigerlich durch die vorteilhafte
Positionierung des Griffes ergibt, erlaubt es dem Benutzer ohne irgendeine Behinderung
durch den Folienbeutel zu gehen. Der Folienbeutel muss also nicht wie bei allen anderen
möglichen Positionen des Griffes mit der tragenden Hand oder zusätzlich mit der anderen
Hand von den Beinen des Benutzers mühsam weggedrückt werden, um nicht unentwegt gegen
die Beine zu baumeln und dabei den Benutzer beim Gehen zu behindern.
[0053] Die Ausgestaltung des Griffes kann vielfältig sein. Es hat sich aus Gründend der
Kosteneinsparung und Einfachheit der Herstellung jedoch als vorteilhaft erwiesen,
dass der Griff ein Griffteil aufweist, das an seinen Rändern in Befestigungsteile
ausläuft. Das Griffteil ist schmäler als die Befestigungsteile und an die Hand eines
Benutzers ergonomisch angepasst ausgebildet. Die Befestigungsteile sind flächig, z.B.
quadratisch oder rechteckig oder rund bzw. rundlich geformt ausgebildet und mit der
Außenlage der Folie des Folienbeutels vollflächig verklebt. Das Griffteil und die
Befestigungsteile sind einteilig z.B. in Form eines Etiketts aus Kunststoff - ggf.
mehrlagig - ausgebildet, das auf den Folienbeutel aufgeklebt ist.
[0054] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung, der sich auf den Folienbeutel nach seiner
Befüllung mit Füllgut bezieht, ist die fußseitige Fahne durch Bildung einer ersten
Quersiegelnaht im Grenzbereich des ersten Fußteilbereichs und des zweiten Fußteilbereichs
realisiert. Die erste Quersiegelnaht realisiert eine strukturelle Trennung des Innenraums
des Beutels von jenem Bereich des Beutels, der als fußseitige Fahne bezeichnet wird.
[0055] Zudem erstreckt sich eine zweite Quersiegelnaht parallel zu der ersten Quersiegelnaht,
welche zweite Quersiegelnaht die fußseitige Fahne am äußeren Rand des Folienbeutels
begrenzt. Diese zweite Quersiegelnaht muss nicht zwingend am äußersten Rand des Folienbeutels
verlaufen. Dies ist nur dann nötig, wenn keine auseinanderklaffenden Folienbereiche
am äußersten Rand des Folienbeutels vorliegen sollen. Wenn dies nicht weiter stört,
kann die zweite Quersiegelnaht auch in einem Abstand zu dem äußersten Rand des Folienbeutels
angeordnet sein.
[0056] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist die fußseitige Fahne umgelegt an den
zweiten Fußteilbereich angelegt und die zwei Bereiche der siegelfähigen Lagen überlappen
einander und sind im Bereich der Überlappung miteinander versiegelt. Es werden also
die zunächst von außerhalb des Beutels her frei zugänglichen siegelfähigen Lagen aneinandergelegt
und dann durch geeignete Siegelwerkzeuge miteinander versiegelt. Dieser Vorgang fixiert
die im Grenzbereich des ersten Fußteilbereichs und des zweiten Fußteilbereichs umgelegte
fußseitige Fahne an dem zweiten Fußteilbereich.
[0057] Das Fixieren der fußseitigen Fahne an dem zweiten Fußteilbereich kann beispielsweise
durch ein punktförmiges Versiegeln innerhalb der frei zugänglichen Bereiche der siegelfähigen
Lagen erfolgen. Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die
Versiegelung der zwei Bereiche der siegelfähigen Lagen Bestandteil einer Kanten- bzw.
Eckensiegelnaht, welche sich im Fußbereich von einer Außenkante einer der Seitenfalten
zu einer Faltkalte der fußseitigen Fahne, insbesondere in einem Winkel von z.B. 45°
in Bezug auf die Faltkante erstreckt, wobei die fußseitige Fahne entlang der Faltkante
umgelegt an den zweiten Fußteilbereich ist. Diese Art der Versiegelung führt letztendlich
zu einem stabilen Bodenbereich, der bei einem gefüllten Beutel im Wesentlichen die
Breite der Seitenfalte aufweist und somit dem gesamten Beutel eine erhöhte Standfestigkeit
beschert. Die beiden Kantensiegelnähte können ausgehend von der Faltlinie bzw. Faltkante
in Richtung des Endes des ersten Fußteilbereichs auslaufen. Sie können jedoch auch
an der linken und rechten Seite des Folienbeutels auslaufen oder sowohl an der linken
und rechten Seite des Folienbeutels als auch in Richtung des Endes des ersten Fußteilbereiches
auslaufen. Die Kantensiegelnähte enden dann an den bzw. in Bereichen um Ecken des
Fußbereiches.
[0058] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft das Erzeugen der ersten Quersiegelnaht
und der zweiten Quersiegelnaht. Dies kann grundsätzlich zu unterschiedlichen Zeitpunkten
erfolgen. Es hat sich jedoch als vorteilhaft erwiesen, wenn diese beiden Quersiegelnähte
zeitgleich erzeugt werden, weil dann bevorzugt ein einziger Satz von Siegelwerkzeugen
- z.B. ein Paar und ein weiters Paar) in einem einzigen Arbeitsgang dafür verwendet
werden kann. Bevorzugt erstreckt sich jede der beiden Quersiegelnähte über die gesamte
Breite der Vorder- bzw. Hinterwand und versiegelt die Vorder- und die Hinterwand bereichsweise
miteinander bzw. die Vorder- und die Hinterwand bereichsweise mit den dazwischen eingeschlagenen
geschlossenen Seitenfalten miteinander. Dies erhöht einerseits die Stabilität der
fußseitigen Fahne und gewährt andererseits die geforderte Dichtheit des Folienbeutels
und vermeidet ein lappenartiges Auseinanderklaffen der Folienelemente am Randbereich
der Fahne.
[0059] Bei der Vorrichtung zum Verschließen des Folienbeutels weist die erste Siegelstufe
zumindest entsprechende Paare von Siegelwerkzeugen auf, mit denen die erste bzw. die
zweite Quersiegelnaht erzeugt wird. Gleiches gilt für die zweite Siegelstufe, mit
der die beiden Kantensiegelnähte erzeugt werden. Die beiden Siegelstufen weisen zudem
die üblichen Steuergeräte zur Einstellung und Regulierung der Temperatur der Siegelwerkzeuge
sowie die elektromechanische Einheit zum Bewegen der Siegelwerkzeuge auf. Die Umlegevorrichtung
kann Paare von Greifzangen aufweisen, welche die fußseitige Fahne greifen und entsprechend
umlegen. Sie kann jedoch auch ein geschlitztes Rohr aufweisen, durch welches die fußseitige
Fahne hindurch bewegt wird und entsprechend der Krümmung des Schlitzes entlang von
dem Rohr umgelegt wird. Sie kann jedoch auch durch Platten gebildet sein, die entlang
ihrer Längsausdehnung eine Krümmung aufweisen. Auch bei dieser plattenartigen Ausbildung
kann die fußseitige Fahne entlang der Längsausdehnung der Platten bewegt werden und
so gemäß der Krümmung umgelegt bzw. umgefaltet werden. Auch andere Varianten sind
möglich.
[0060] Eine solche Vorrichtung kann Bestandteil einer Maschine sein, bei der z.B. zunächst
aus der Folie ein an seinem Fußbereich offener erfindungsgemäßer Folienbeutel hergestellt
wird, der dann erfindungsgemäß verschlossen, also versiegelt wird.
FIGURENKURZBESCHREIBUNG
[0061] Die Erfindung wird im Folgenden unter Hinweis auf die beigefügten Figuren anhand
von Ausführungsbeispielen noch einmal näher erläutert, auf welche die Erfindung jedoch
nicht beschränkt ist. Dabei sind in den verschiedenen Figuren gleiche Komponenten
mit identischen Bezugszeichen versehen. Es zeigen auf schematische Weise:
- Fig. 1
- einen Folienbeutel gemäß dem Stand der Technik in einer ersten Perspektive;
- Fig. 2
- den Folienbeutel gemäß Fig. 1 in einer zweiten Perspektive;
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch einen Bereich der Folie des Folienbeutels gemäß Fig. 1;
- Fig. 4
- einen Fußbereich eines Folienbeutels gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 5
- ausschnittsweise ein erstes Ausführungsbeispiel einer Folie für den erfindungsgemäßen
Folienbeutel gemäß der Figur 4;
- Fig. 6
- ausschnittsweise ein zweites Ausführungsbeispiel einer Folie für einen erfindungsgemäßen
Folienbeutel gemäß der Figur 4;
- Fig. 7
- einen Fußbereich eines erfindungsgemäßen Folienbeutels gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
- Fig. 8
- ausschnittsweise einen Querschnitt durch eine Folie für den erfindungsgemäßen Folienbeutel
gemäß der Figur 7;
- Fig. 9
- eine im Fußbereich des erfindungsgemäßen Folienbeutels erzeugte Fahne;
- Fig. 10
- die Fahne gemäß der Fig. 9 in einem an die Außenseite des Folienbeutels angelegten
Zustand;
- Fig. 11
- ausschnittsweise einen Querschnitt durch die Lagenstruktur des Fußbereiches entsprechend
der Schnittlinie B-B gemäß der Fig. 10 im unversiegelten Zustand;
- Fig. 12
- den Fußbereich gemäß der Fig. 10 mit Kantensiegelnähten;
- Fig. 13
- den Querschnitt durch die Lagenstruktur gemäß der Fig. 11 im versiegelten Zustand;
- Fig. 14
- den Fußbereich des erfindungsgemäßen Beutels in seinem fertiggestellten Zustand;
- Fig. 15
- einen Fußbereich eines erfindungsgemäßen Folienbeutels gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
- Fig. 16
- eine Herstellung einer Fahne durch Versiegelung im Fußbereich;
- Fig. 17
- ein Umlegen der gemäß der Fig. 16 erzeugten fußseitigen Fahne;
- Fig. 18
- eine Herstellung einer Fixierung der gemäß der Fig. 17 umgelegten fußseitigen Fahne
im Fußbereich des Folienbeutels;
- Fig. 19
- einen Kopfbereich eines erfindungsgemäßen Folienbeutels; und
- Fig. 20
- eine Gesamtansicht des erfindungsgemäßen Folienbeutels.
BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0062] In der Fig. 4 ist von einem Folienbeutel 1 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung ein nach oben ragender und geöffneter Fußbereich 8 dargestellt. Ein
Kopfbereich 7 des Folienbeutels 1 ist nicht dargestellt. Dieser Kopfbereich 7 sei
im vorliegenden Fall bereits als verschlossen angenommen. Der Folienbeutel 1 ist aus
einer Folie 2 gefertigt, deren Struktur in der Fig. 5 dargestellt ist.
[0063] Ein in der Fig. 5 dargestellter Querschnitt durch die Folie 2 zeigt eine Außenlage
12 und eine Innenlage 11 auf. Die Außenlage 12 ist nicht siegelfähig und die Innenlage
11 ist siegelfähig. Die Folie 2 weist weiters zwischen der Außenlage 12 und der Innenlage
11 vier Zwischenlagen 13 auf, die einerseits zur Stabilität beitragen und andererseits
eine Barrierefunktion haben. Die Folie 2 weist weiters eine erste Öffnung 16 auf,
die sich durch die Außenlage 12 und die vier Zwischenlagen 13 bis hin zu der Innenlage
11 erstreckt und diese Innenlage 11 jedoch nicht durchdringt.
[0064] Der in der Fig. 4 dargestellte Folienbeutel 1 weist eine mit Hilfe der Folie 2 gefertigte
Vorderwand 3, eine Hinterwand 4, eine linke Seitenfalte 5 und eine rechte Seitenfalte
6 auf. Zentral und in Längsrichtung des Folienbeutels 1 weist die erste Seitenfalte
5 eine erste Faltkante 20 und die zweite Seitenfalte 6 eine zweite Faltkante 21 auf.
Der Fußbereich 8 unterteilt sich in einen ersten Fußteilbereich 14 und in einen zweiten
Fußteilbereich 15.
[0065] Die in der Fig. 5 dargestellte erste Öffnung 16 ist im Bereich der linken Seitenfalte
5 in dem ersten Fußteilbereich 14 ausgebildet, so wie dies in der Fig. 4 dargestellt
ist. Genau unterhalb der ersten Öffnung 16 (lotrecht darunter bei lotrechter Lagerung
des Folienbeutels 1 mit offenem Fußbereich nach oben orientiert) befindet sich eine
zweite Öffnung 17, die jedoch in dem zweiten Fußteilbereich 15 lokalisiert ist. Die
zweite Öffnung 17 ist genauso ausgebildet, wie die in der Fig. 5 dargestellte erste
Öffnung 16. Auf gleicher Höhe wie die erste Öffnung 16 und die zweite Öffnung 17 befinden
sich gespiegelt entlang einer Längsachse (nicht dargestellt) der Hinterwand 4 zwei
weitere Öffnungen, nämlich eine dritte Öffnung 18 und eine vierte Öffnung 19. Die
dritte Öffnung 18 befindet sich demnach ebenfalls innerhalb des Bereichs der - im
vorliegenden Fall - rechten Seitenfalte 6 und im ersten Fußteilbereich 14, wohingegen
sich die vierte Öffnung 19 genau unterhalb der dritten Öffnung 18 in dem zweiten Fußteilbereich
15 befindet. Auch die dritte Öffnung 18 und die vierte Öffnung 19 sind identisch ausgebildet
wie die in der Fig. 5 dargestellte erste Öffnung 16.
[0066] Der erste Fußteilbereich 14 und der zweite Fußteilbereich 15 sind durch eine gedachte
Faltlinie 22 voneinander getrennt. Die erste Öffnung 16 und die zweite Öffnung 17
sind im gleichen Abstand von der Faltlinie 22 lokalisiert. Ebenso ist die dritte Öffnung
18 und die vierte Öffnung 19 im gleichen Abstand von der Faltlinie 22 lokalisiert.
Entlang der Faltlinie 22 wird später der erste Fußteilbereich 14 auf den zweiten Fußteilbereich
15 umgefaltet, wobei die erste und die zweite Öffnung 16 bzw. 17 sowie die dritte
und die vierte Öffnung 18 bzw. 19 deckungsgleich zu liegen kommen. Darauf ist jedoch
später noch im Detail eingegangen.
[0067] Die beiden Paare der Öffnungen 16 und 17 bzw. 18 und 19 können jedoch auch unterschiedlich
große und unterschiedlich geformte individuelle Öffnungsabmessungen aufweisen, was
das spätere überlappende Positionieren erleichtern kann.
[0068] Ebenfalls sichtbar ist in der Fig. 4 eine erste Siegelzone 23 und eine zweite Siegelzone
24. Die erste Siegelzone 23 zeigt jenen Bereich des Fußbereiches 8 an, in dem zu einem
späteren Zeitpunkt eine erste Quersiegelnaht 25 (siehe Fig. 9) erzeugt wird. Die erste
Siegelzone 23 ist in der Nähe der Faltlinie 22 innerhalb des ersten Fußteilbereichs
14 lokalisiert. Sie befindet sich näher an der Faltlinie 22 als an der ersten Öffnung
16. Allgemein ausgedrückt erstreckt sich die erste Siegelzone 23 in einem Grenzbereich
zwischen dem ersten Fußteilbereich 14 und dem zweiten Fußteilbereich 15. Am äußeren
Rand des Fußbereichs 8 verläuft die zweite Siegelzone 24 zwischen einerseits dem äußeren
Rand der Folie 2 und andererseits der ersten bzw. der dritten Öffnung 16 bzw. 18.
Die zweite Siegelzone 24 zeigt jenen Bereich, in dem zu einem späteren Zeitpunkt eine
zweite Quersiegelnaht 27 (siehe Fig. 9) erzeugt wird.
[0069] Auf die Art und Weise wie der Fußbereich 8 verschlossen wird ist nachfolgend noch
im Zusammenhang mit einem zweiten Ausführungsbeispiel des Folienbeutels 1 im Detail
eingegangen.
[0070] Zunächst sei jedoch auf Fig. 6 verwiesen, in der auf analoge Weise wie in der Fig.
5 ein Querschnitt durch die Folie 2 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Folie
2 dargestellt ist. Im vorliegenden Fall befindet sich eine siegelfähige Schicht nicht
nur an der Position der Innenlage 11, sondern auch zwischen den mittleren Zwischenlagen
13. Diese siegelfähige Lage sei nachfolgend als Zwischen-Innenlage 11A bezeichnet.
Im vorliegenden Fall erstrecken sich dann besagte Öffnungen 16, 17, 18 und 19 in der
Folie 2 nur bis zu besagter Zwischen-Innenlage 11A. Die Folie 2 gemäß der Fig. 6 lässt
sich auf analoge Weise wie die Folie 2 gemäß der Fig. 5 für den erfindungsgemäßen
Folienbeutel gemäß der Fig. 4 einsetzen.
[0071] Der in der Fig. 4 dargestellte Folienbeutel 1 weist weiters in Längsrichtung verlaufend
von seinem fußseitigen Ende bis hin zu seinem kopfseitigen Ende eine erste Längssiegelnaht
28, eine zweite Längssiegelnaht 29, eine dritte Längssiegelnaht 30 und eine vierte
Längssiegelnaht 31 auf. Die jeweiligen Längssiegelnähte 28, 29, 30 und 31 verbinden
jeweils angrenzende Bereiche der Vorderwand 3 mit der linken Seitenfalte 5 bzw. der
rechten Seitenfalte 6, sowie angrenzende Bereiche der Hinterwand 4 mit der linken
Seitenfalte 5 und der rechten Seitenfalte 6. Mit Hilfe der Längssiegelnähte 28 bis
31 lassen sich einzelne Folienabschnitte, welche getrennt voneinander die jeweilige
Seite des Folienbeutels 1 bilden, miteinander versiegeln, also verbinden. Wird der
Folienbeutel 1 jedoch aus einem zusammenhängenden einzigen Folienstreifen gefertigt,
wie dies hier der Fall ist, so erfolgt zunächst eine Schlauchbildung. Die Grundstruktur
des Folienbeutels 1 ist dann eine schlauchförmige Struktur, die durch entsprechendes
Falten eines ebenen Folienstücks bzw. -streifens der Folie 2 erzeugt wurde, wobei
im vorliegenden Fall entlang von z. B. der vierten Längssiegelnaht 31 zwei Randbereiche
des Folienstreifens unter Benutzung der siegelfähigen Innenlage 11 miteinander versiegelt
wurden. Die Längssiegelnähte 28 bis 31 werden danach erzeugt und dienen zudem der
Stabilität des Folienbeutels 1.
[0072] In der Fig. 7 ist ein zweites Ausführungsbeispiel des Folienbeutels 1 dargestellt,
bei dem eine dritte Ausbildungsform der Folie 2 zum Einsatz kommt, die ausschnittsweise
in der Fig. 8 in Form eines Querschnitts durch die erste Öffnung 16 dargestellt ist.
Im vorliegenden Fall erstreckt sich die erste Öffnung 16 - was auf analoge Weise auch
für die zweite Öffnung 17, die dritte Öffnung 18 und die vierte Öffnung 19 zutrifft
- durch die gesamte Folie 2 hindurch. Sie durchdringt also nicht nur die Außenlage
12, sowie gegebenenfalls die Zwischenlagen 13, sondern auch die Innenlage 11 vollständig.
Daher ist auch in der Perspektive gemäß der Fig. 7 durch die dritte Öffnung 18 und
die vierte Öffnung 19 hindurch die zweite Faltkante 21 der rechten Seitenfalte 6 sichtbar
dargestellt, was im Unterschied zu der Fig. 4 an dieser Stelle hervorgehoben ist.
Durch die Öffnungen 18 und 19 hindurch ist somit links von der zweiten Faltkante 21
die Innenlage 11 der Folie 2 der Vorderwand 3 zu sehen und rechts von der zweiten
Faltkante 21 ist die Innenlage 11 der Folie 2 der rechten Seitenkante 6 zu sehen.
Durch die erste Öffnung 16 bzw. die zweite Öffnung 17 hindurch ist somit die Innenlage
11 der Folie 2 der linken Seitenfalte 5 zu sehen.
[0073] Nachfolgend wird anhand der Sequenz der Fig. 9-13 das Verschließen des Folienbeutels
1 im Rahmen seiner Verarbeitung auf einer Verpackungsmaschine erörtert. Auf besagter
Verpackungsmaschine wird zunächst ein fußseitig offener Folienbeutel 1 aus einem Stapel
entnommen und fußseitig nach oben positioniert und die linke sowie die rechte Seitenfalte
5 bzw. 6 vollständig geöffnet. Dann wird durch den geöffneten Fußbereich 8 Füllgut
in den Folienbeutels 1 eingefüllt, bis die maximale Füllhöhe erreicht ist. Die maximale
Füllhöhe bedeutet in dem Fall eine Füllhöhe unterhalb des Fußbereichs 8. Abgesehen
vom Kopfbereich 7, der bereits verschlossen ist, lassen sich in Richtung des Kopfbereichs
7 nach dem Befüllen die rechte bzw. linke Seitenfalte 5 bzw. 6 nicht mehr verschließen.
Anders ist die Situation innerhalb des Fußbereichs 8. In diesem Fußbereich 8 wird,
so wie dies grob schematisch in der Fig. 9 dargestellt ist, die linke bzw. rechte
Seitenfalte 5 und 6 wieder vollständig verschlossen und mit Siegelwerkzeugen die erste
Quersiegelnaht 25 in der ersten Siegelzone 23 und die zweite Quersiegelnaht 27 in
der zweiten Siegelzone 24 erzeugt. Die beiden Quersiegelnähte 25 und 27 werden zum
selben Zeitpunkt erzeugt. Mit Hilfe der beiden Quersiegelnähte 25 und 27 werden zwischen
den beiden Faltkanten 20 und 21 die Innenlagen 11 der Folienabschnitte der Folie 2
miteinander versiegelt, welche einerseits der Vorderwand 3 und andererseits der Hinterwand
4 zugeordnet sind. Die verbleibenden Bereiche der Vorderwand 3 bzw. der Hinterwand
4 werden mit dazu korrespondierenden Bereichen der jeweiligen Hälfte der linken bzw.
rechten Seitenfalte 5 bzw. 6 versiegelt. Somit wird eine fußseitige Fahne 10 in dem
ersten Fußteilbereich 14 gebildet. Durch die Öffnungen 16-19 hindurch ist nun die
Innenlage 11 der Folie 2 sichtbar, welche jener Hälfte der linken bzw. rechten Seitenfalte
5 bzw. 6 zugeordnet ist, die benachbart zu der Hinterwand 4 gelegen ist.
[0074] Die so gebildete fußseitige Fahne 10 wird in einem weiteren Verarbeitungsschritt
mit einem Faltwerkzeug in der in der Fig. 9 dargestellten Zeichenebene nach vorne
geklappt, so dass die in der Fig. 10 dargestellte Konfiguration des Fußbereichs 8
erhalten ist. Dabei erfolgt das Umlegen der fußseitigen Fahne 10 derart, dass einerseits
die zueinander korrespondierenden Öffnungen 16 bzw. 17 und andererseits die zueinander
korrespondierenden Öffnungen 18 bzw. 19 deckungsgleich zu liegen kommen. Da sich die
Öffnungen 16-19 nur in der Hinterwand 4 des Folienbeutels 1 befinden, sind diese bei
umgelegter fußseitiger Fahne 10, so wie in der Fig. 10 dargestellt ist, nicht mehr
sichtbar und nur durch unterbrochene Linien dargestellt.
[0075] In einem weiteren Arbeitsschritt wird links- und rechtsseitig im Fußbereich 8 des
Folienbeutels 1 eine Kantensiegelnaht 32 bzw. 33 erzeugt. Eine erste Kantensiegelnaht
32 verläuft in einem Winkel von 45° bezogen auf die Richtung der Seitenfalte von der
linken Seitenfalte 5 bis hin zu der Faltkante 22. Eine zweite Kantensiegelnaht 33
verläuft auf analoge Weise von der rechten Seitenfalte 6 aus in einem Winkel von 45°
bis hin zu der Faltkante 22.
[0076] Die erste als auch die zweite Kantensiegelnaht 32 bzw. 33 sind im Unterschied zu
den beiden Quersiegelnähten 22 und 24 relativ massiv ausgebildet und weisen zumindest
die Breite auf, die nötig ist, um einerseits die Öffnungen 16 und 17 bzw. andererseits
die Öffnungen 18 und 19 vollständig zu überdecken. Demgemäß kann sich in ihrer Längserstreckung
die Form der Kantensiegelnähte 32 und 33 auch verändern, also beispielsweise außerhalb
der zu übersiegelnden Öffnungen 16 und 17 bzw. 18 und 19 auch eine geringere Breite
aufweisen. Durch die beiden Kantensiegelnähte 32 und 33 werden die einander gegenüberliegenden
und zueinander frei zugänglichen Bereiche der Innenlage 11 innerhalb der jeweiligen
Paare von Öffnungen 16 und 17 einerseits bzw. 18 und 19 andererseits miteinander versiegelt.
Dadurch wird die fußseitige Fahne 10 de facto an der Außenseite des Folienbeutels
1 in seinem Fußbereich 8 fixiert bzw. stabilisiert und kann nicht mehr von dem Folienbeutel
1 abstehen.
[0077] Über die Öffnungen 16-19 hinaus verursachen die Kantensiegelnähte 32 und 33 zudem
großflächige Versiegelungen voneinander gegenüberliegenden Bereiche der Innenlage
11 der Folie 2, wodurch eine relativ großflächige stabil miteinander versiegelte Zone
ausgebildet wird, die sich positiv auf das Stehverhalten des mit Füllgut gefüllten
Folienbeutels 1 auswirkt. Sie tragen also zur Bildung eines flachen Fußbereichs 8
bei, wenn das Füllgut bei kopfseitiger Aufwärtsausrichtung des Folienbeutels 1 sich
im Folienbeutel 1 nach unten verlagert, sobald der Folienbeutel 1 nach der Befüllung
umgedreht wird.
[0078] Zur Verdeutlichung des Versiegelungsvorganges im Bereich der Öffnungen 16-19 ist
nachfolgend auf die Fig. 11 bzw. 13 verwiesen. In der Fig. 11 ist die in der Fig.
10 dargestellte Situation in der Schnittebene B-B dargestellt, die genau durch die
Öffnung 18 bzw. 19 verläuft. Im vorliegenden Fall ist auf eine detaillierte Darstellung
der Lagenstruktur der Folie 2, so wie dies in der Fig. 8 gemacht wurde, verzichtet.
Vielmehr ist nur noch eine Zuordnung zu den Folienbereichen der Vorderwand 3, der
Hinterwand 4, sowie der rechten Seitenfalte 6 abgestellt. Die Lage der Faltkante 22
ist in Bezug auf den Folienabschnitt ebenfalls dargestellt. Die Faltkante 22 erstreckt
sich im vorliegenden Fall normal auf die Zeichenebene.
[0079] Links von der Faltkante 22 erstreckt sich jene Lagenstruktur des Folienbeutels 1,
die der fußseitigen Fahne 10 bzw. dem ersten Fußteilbereich 14 zugeordnet ist. Rechts
von der Faltkante 22 erstreckt sich jene Lagenstruktur des Folienbeutels 1, die dem
zweiten Fußteilbereich 15 zugeordnet ist. Zwischen den beiden Lagenstrukturen, die
den Fußteilbereichen 14 bzw. 15 zugeordnet sind, befindet sich eine Öffnung gebildet
durch die erste Öffnung 18 und die zweite Öffnung 19.
[0080] Die äußerste rechte Lage der Lagenstruktur ist der Vorderwand 3 zugeordnet. Links
davon erstrecken sich die der rechten Seitenfalte 6 zugeordneten Folienlagen gefolgt
von jener der Hinterwand 4 zugeordneten Folienlage.
[0081] Die am weitesten links angeordnete Folienlage der dem ersten Fußteilbereich 14 zugeordneten
Lagenstruktur entspricht der Vorderwand 3 gefolgt von jenen der rechten Seitenfalte
6 zugeordneten Folienlagen. Die am weitesten rechts angeordnete Folienlage des ersten
Fußteilbereichs 14 entspricht jener der Hinterwand 4 zugeordneten Folienlage.
[0082] Die Bereiche der Innenlage 11, die sich innerhalb der dritten und vierten Öffnung
18 bzw. 19 gegenüberliegen, sind im vorliegenden Fall noch nicht miteinander versiegelt.
Im Unterschied dazu ist in der Fig. 13 der nach dem Erzeugen der beiden Kantensiegelnähte
32 und 33 erzielte Zustand sichtbar, in dem die Bereiche der Innenlage 11 der Seitenfalte
6 bereits miteinander versiegelt dargestellt sind. Gleiches gilt sinngemäß für die
Innenlage 11 der linken Seitenfalte 5, die über die Öffnungen 16 und 17 miteinander
versiegelt werden.
[0083] Nachdem die Fahne 10 auf der Außenseite des Folienbeutels 1 fixiert wurde, wird der
Folienbeutel 1 umgedreht, so dass sein Fußbereich 8 nach unten weisend ausgerichtet
ist. Das Füllgut verteilt sich nun ebenfalls in Richtung des Fußbereiches 8. Bedingt
durch das Gewicht des Füllguts, welches den zweiten Fußteilbereich 15 aufbläht, und
die Faltung bzw. Versiegelung des Fußbereiches 8 entsteht beim Abstellen des Folienbeutels
1 auf den Boden letztendlich die in der Fig. 14 dargestellte Ausbildung des Fußbereiches
8, die eine im Wesentlichen flache Form aufweist und insbesondere eine an den Folienbeutel
1 angeschmiegte fußseitige Fahne 10 aufweist. In der Fig. 14 sind aus Gründen der
Übersichtlichkeit nur mehr die Ränder der beiden Kantensiegelnähte 32 und 33 sichtbar
eingezeichnet und es wurde auf eine Darstellung von Längsriffen in den Kantensiegelnähten
32 und 33, die in der Fig. 12 deutlich dargestellt sind, verzichtet. Der Folienbeutel
1 kann nun problemlos auf seinem Fußbereich 8 aufrecht stehend abgestellt bzw. in
Reihe mit anderen identisch ausgebildeten Folienbeuteln 1 abgestellt werden.
[0084] In der Figur 16 bis 18 ist der Vorgang des Erzeugens der fußseitigen Fahne 10, des
Umlegens der fußseitigen Fahne 10 an die Außenseite des Folienbeutels 1 und des Fixierens
der fußseitigen Fahne 10 an der Außenseite des Folienbeutels 1 in dessen Fußbereich
8 dargestellt. Dabei kommt bei einer Abfüll- und / oder Verschließmaschine ein Aggregat
in Form einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Verschließen des Folienbeutels 1 zum
Einsatz. In den Figuren 16 bis 18 wurden aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht mehr
alle Details des Folienbeutels 1 oder der Folie 2 bzw. alle Siegelnähte eingezeichnet,
obwohl diese existieren. Details des Kopfbereiches 7 wurden gänzlich ignoriert.
[0085] In einem ersten Arbeitsschritt (siehe Figur 16) wird durch entsprechende Mittel (nicht
dargestellt) eine flache Lagenstruktur bestehend aus Vorder- und Hinterwand 3 bzw.
4 sowie dazwischen eingelegten geschlossenen Seitenfalten 5 bzw. 6 erzeugt. Die Mittel
können Greifzangen sein, welche die Wände 3, 4, 5 und 6 des Folienbeutels 1 im gewünschten
Bereich zusammendrücken. Die flache Lagenstruktur wird im vorliegenden Fall bei einem
bereits befüllten Folienbeutel 1 vorwiegend im Fußbereich 8 erzeugt. Sie kann sich
jedoch bei einem nicht befüllten, also leeren Folienbeutel 1 über dessen gesamte Länge
erstrecken. Im letzten Fall sind die Mittel im Wesentlich durch eine Bewegungseinrichtung
gebildet, welche die ja bereits flach aneinander liegende Lagenstruktur hin zu ihrem
nächsten Bearbeitungsplatz bewegt bzw. dort entsprechend positioniert.
[0086] In einem zweiten Arbeitsschritt werden mit einer ersten Siegelstufe 34 (nur schematisch
angedeutet) die erste Quersiegelnaht 25 und gleichzeitig die zweite Quersiegelnaht
27 erzeugt. Von der ersten Siegelstufe 34 sind lediglich die zum Bilden der zwei Quersiegelnähte
25 und 27 verwendeten Paare von ersten Siegelwerkzeugen 35A und 35B bzw. zweiten Siegelwerkzeugen
36A und 36B dargestellt. Die Paare der Siegelwerkzeuge 35A und 35B bzw. 36A und 36B
sind balkenförmig ausgebildet und werden gemäß den ersten Pfeilen P1 zueinander bewegt,
um die zwei Quersiegelnähte 25 und 27 zu erzeugen. Dies erzeugt besagte fußseitiger
Fahne 10.
[0087] In einem dritten Arbeitsschritt wird der Fußbereich 8 entlang der Faltlinie 2 gefaltet
bzw. die zuvor erzeugte fußseitige Fahne 10 mit Hilfe einer Umlegvorrichtung 37 (nur
schematisch angedeutet) an den zweiten Fußteilbereich 15 umgelegt. Dies erfolgt so,
dass die erste Öffnung 16 mit der zweiten Öffnung 17 bzw. die dritte Öffnung 18 mit
der vierten Öffnung 19 deckungsgleich oder zumindest überlappend zu liegen kommt.
Die Umlegevorrichtung 37 weist Paare von Greifzangen (nicht dargestellt) auf, welche
die fußseitige Fahne 10 greifen und gemäß der durch zweite Pfeile P2 angedeuteten
Richtung bzw. Bewegung umlegen.
[0088] In einem vierten Arbeitsschritt werden mit einer zweiten Siegelstufe 38 die jeweiligen
durch die Öffnungen hindurch zugänglichen und aufeinander liegenden Bereich der siegelfähigen
Lage 11 miteinander versiegelt. Von der zweiten Siegelstufe sind lediglich Paare von
dritten Siegelwerkzeugen 39A und 39B bzw. vierten Siegelwerkzeugen 40A und 40B dargestellt.
Die Paare der Siegelwerkzeuge 39A und 39B bzw. 40A und 40B sind balkenförmig ausgebildet
und werden gemäß den dritten Pfeilen P3 zueinander bewegt, um die beiden Kantensiegelnähte
32 und 33 im Fußbereich 8 zu erzeugen.
[0089] Bei der ersten Siegelstufe 34 sowie bei der zweiten Siegelstufe 38 erfolgt das Versiegeln
durch Hitzeeinwirkung über die Siegelwerkzeuge 35A bis 36B bzw. 39A bis 40B.
[0090] Das Problem von abstehenden fußseitigen Fahnen 10, die ein aufrechtes Stehen der
Folienbeutel verhindern bzw. beeinträchtigen ist somit beseitigt. Zudem sorgen die
großflächigen Kantensiegelnähte 32 und 33 für eine stabile und flache Ausbildung des
Bodenbereiches bzw. Fußbereichs 8.
[0091] In der Fig. 15 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Folienbeutels
1 dargestellt, wobei im vorliegenden Fall im Bereich der linken und rechten Seitenfalte
5 bzw. 6 die Hinterwand 4 jeweils eine zusammenhängende Öffnung (Kombination / Verschmelzung
der durch die Bezugszeichen 16 und 17 bzw. 18 und 19 gekennzeichneten Bereiche / Öffnungen)
aufweist, die sich jeweils über die erste Siegelzone 23 sowie über die Faltkante 22
hinweg erstrecken. Das Verschließen des Folienbeutels 1 erfolgt auf analoge Weise
wie vorstehend erörtert.
[0092] Auch wenn in den vorangehend erörterten Ausführungsbeispiel die Öffnungen 16, 17,
18 und 19 immer in der Hinterwand 4 dargestellt wurden, sei an dieser Stelle erwähnt,
dass diese Öffnungen 16, 17, 18 und 19 auch an der Vorderwand 3 ausgebildet sein können.
Das Umlegen der fußseitigen Fahne 10 erfolgt dann in Richtung der Vorderwand 3, an
der die fußseitige Fahne 10 letztendlich wie vorangehend erörtert fixiert wird.
[0093] In der Figur 19 ist ein Kopfbereich 7 eines erfindungsgemäßen Folienbeutels 1 dargestellt,
der mit einer randseitigen Kopfsiegelnaht 41, die mit den Längssiegelnähten 28 bis
31 überlappt, verschlossen ist und mit einem als Wiederverschluss fungierenden unter
der Kopfsiegelnaht 41 lokalisierten (teilweise versteckten) Top-Slider, nachfolgend
kurz Slider 42 genannt, ausgerüstet ist.
[0094] Der Slider 42 weist ein Paar ineinander verriegelnde Verschlusselemente 43 und einen
Reiter 44 auf, mit dessen Hilfe sich die Verschlusselemente 43 bei einer Bewegung
des Reiters 44 nach rechts öffnen und bei einer Bewegung des Reiters 44 nach links
schließen lassen. Der Slider 42 weist zudem einen ersten Steg 45 und einen zweiten
Steg 46 auf, wobei jeder der beiden Stege 45 und 46 eines der besagten Verschlusselemente
43 trägt. Der erste Steg 45 ist in der Perspektive der Figur 19 vor dem zweiten Steg
46 deckungsgleich lokalisiert und deckt diesen optisch ab. Jedes der beiden Verschlusselemente
43 ist über einen ihm zugeordneten Verbindungsstreifen 43A mit dem ihm zugeordneten
Steg 45 bzw. 46 verbunden. Jeder Verbindungsstreifen 43A und sein ihm zugeordneter
Stege sind einteilig ausgeführt. Die beiden Verschlusselemente 43 sind an ihrem rechten
und an ihrem linken Rand miteinander verschweißt. Die Stege 45 und 46 zusammen mit
den Verschlusselementen 43 und den Verbindungsstreifen 43A bilden einen Zipper. Im
noch nicht erstmalig geöffneten Zustand sind bei dem Slider 42 die unteren Enden der
beiden Stege 45 und 46 miteinander verbunden. Dies stellt einen Originalverschluss
des Folienbeutels 1 dar. Dieser Originalverschluss muss vor einer der erstmaligen
Füllgutentnahme aufgebrochen bzw. aufgerissen werden. Der Slider 42 weist weiters
ein Trägerblatt 52 auf. Der hintere (zweite) Steg 46 ist mit einem Trägerblatt 52
versiegelt.
[0095] Der Slider 42 ist linksseitig zwischen die linke Seitenfalte 5 und die Vorderwand
3 und rechtsseitig zwischen die rechte Seitenfalte 6 und die Vorderwand 3 eingelegt.
Dort ist der erste Steg 45 mit der Innenlage 11 der Vorderwand 3 versiegelt. Dort
ist weiters der zweite Steg 46 über das Trägerblatt 52 mit der Innenlage 11 der zu
ihm hinweisenden einen Hälfte der rechten bzw. linken Seitenfalte 5 bzw. 6 versiegelt.
Im Bereich der Seitenfalten 5 bzw. 6 ist weiterhin sowohl die Innenlage 11 der anderen
Hälfte der linken Seitenfalten 5 als auch die Innenlage 11 der anderen Hälfte der
rechten Seitenfalte 6 mit der Innenlage 11 der Hinterwand 4 versiegelt. Links- und
Rechtsseitig von den beiden Stegen 45 und 46 sind die Seitenfalten 5 bzw. 6 durch
weitere Siegelzonen (nicht im Detail eingezeichnet) hermetisch verschlossen.
[0096] Außerhalb des Bereiches der Seitenfalten 5 und 6 erstrecken sich die Stege 45 und
46 zwischen der Vorder- und der Hinterwand 3 bzw. 4. In dieser Zone ist der erste
Steg 45 mit der Innenlage 11 der Vorderwand 3 und der zweite Steg 46 über das dazwischen
liegende Trägerblatt 52 mit der Innenlage 11 der Hinterwand 4 versiegelt. Die beiden
Stege 45 und 46 sind nicht miteinander versiegelt und definieren zwischen ihnen eine
Ausschüttöffnung sobald ihre ursprüngliche Verbindung zwischen ihnen erstmalig aufgebrochen
wurde. Eine Öffnungsweite der Ausschüttöffnung ist durch die Position des Reiters
44 bestimmt.
[0097] Obwohl sich die beiden Seitenfalten 5 und 6 bis hin zu dem oberen Rand des Folienbeutels
1 erstrecken sind die beiden Seitenfalten 5 und 6 unterhalb von den beiden Stege 45
und 46 durch eine Begrenzungs-Siegelnaht 47A bzw. 47B begrenzt. Diese Begrenzungs-Siegelnaht
47A bzw. 47B verläuft bereichsweise parallel zu den Stegen 45 und 46 und überlappt
dort geringfügig mit ihnen und verläuft darunter schräg von der jeweiligen Faltkante
20 bzw. 21 weg hin zu einem äußeren Rand der jeweiligen Seitenfalte 5 bzw. 6 nach
unten hin zu dem Fußbereich 8 orientiert. Die Begrenzungs-Siegelnähte 47A und 48B
sind sowohl zwischen der Vorderwand 3 und dem ihr zugewandten Teil der jeweiligen
Seitenfalte 5 bzw. 6 (vordere Begrenzungs-Siegelnaht) als auch zwischen der Hinterwand
4 und dem ihr zugewandten Teil der jeweiligen Seitenfalte 5 bzw. 6 (hintere Begrenzungs-Siegelnaht)
ausgebildet. Die schräge Ausbildung der Begrenzungs-Siegelnaht 47A bzw. 47B verhindert
einen Stau von auszuschüttendem Füllgut. Die hintere bzw. vordere linke Begrenzungs-Siegelnaht
47A beginnt und endet an der ersten Längssiegelnaht 28 bzw. an der vierten Längssiegelnaht
31 oder überlappt an ihren beiden Enden mit der ersten Längssiegelnaht 28 bzw. mit
der vierten Längssiegelnaht 31. Die hintere bzw. die vordere rechte Begrenzungs-Siegelnaht
47B beginnt und endet an der zweiten Längssiegelnaht 29 bzw. an der dritten Längssiegelnaht
30 oder überlappt an ihren beiden Enden mit der zweiten Längssiegelnaht 29 bzw. der
dritten Längssiegelnaht 30.
[0098] Zwischen den Verschlusselementen 43 des Hooded-Top-Slider 42 und der Kopfsiegelnaht
41 ist eine sich über die gesamte Breite des Folienbeutels 1 erstreckende Abreißperforation
48 in die Folie 2 integrierte, die bis in das Trägerblatt 52 hinein reicht. Die Abreißperforation
48 erstreckt sich über den gesamten Umfang des Folienbeutels 1. Sie erlaubt ein Abreißen
des durch sie begrenzten äußeren Bereich des Folienbeutels 1 von dem darunter lokalisierten
Bereich des Folienbeutels 1. Das Trägerblatt 52 ist zwischen der Abreißperforation
48 und der Kopfsiegelnaht 41 mit der Innenlage 11 der Vorderwand 3 versiegelt.
[0099] Im Bereich um den in seiner Ausgangslage (linksseitig positioniert) befindlichen
Reiter 44 weist die Vorderwand 3 eine Materialaussparung 49 (Öffnung) in Form eines
Parallelogramms auf, welche den Zugriff auf den Reiter 44 erleichtert. Anschließend
an die rechte untere Ecke der Materialaussparung 49 erstreckt sich eine Laschenperforation
50, die sich parallel zu den Verschlusselementen 43 bis hin zu dem rechten Ende der
Verschlusselemente 43 erstreckt und von dort aus nach oben hin zu der Abreißperforation
48 verläuft, wo sie endet. Die Laschenperforation 50 begrenzt - beginnend an der rechten
Seite der Materialaussparung 49 - zusammen mit der Abreißperforation 48 eine Lasche
51, die alleine oder zusammen mit dem oberhalb der Abreißperforation 48 lokalisierten
Bereich des Folienbeutels 1 von dem Folienbeutel 1 weggerissen werden kann, um den
Reiter 44 einfacher bedienen zu können und die Verschlusselemente 43 bzw. die durch
sie im geöffneten Zustand freigelegte Ausschüttöffnung zugänglich zu machen.
[0100] Die Orientierung des Parallelogramms der Materialaussparung 49 ist so gewählt, dass
sie am linken Beginn der Laschenperforation 50 einen spitzen Winkel aufweist, welcher
das Einreißen der Folie 2 entlang der Laschenperforation 50 begünstigt und ein ausbrechen
des Einrisses in eine Zone der Versigelung des ersten Stegs 45 mit der Vorderwand
3 verhindert.
[0101] Gemäß einer weiteren Ausbildungsform (nicht dargestellt) ist die Ausdehnung der Abreißperforation
48 nur auf den oberen Rand der Lasche 51 begrenzt. In diesem Fall dient sie lediglich
der Begrenzung der Lasche 51 und der obere Bereich des Folienbeutels 1 lässt sich
nicht von dem darunter liegenden Bereich abreißen. Es lässt sich also nur die Lasche
51 aus der Vorderwand 3 herausreißen.
[0102] Die Perforationen 48 und 50 können auf verschiedenste Weise realisier sein, wie beispielsweise
durch einen Schneidevorgang, einen Prägevorgang oder durch Laserlichteinwirkung usw.
[0103] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist der Folienbeutel 1 vor seiner Befüllung
durch den offenen Kopfbereich 7 und nachfolgender Versiegelung des Kopfbereiches 7
bereits fußseitig erfindungsgemäß verschlossen, was vorangehend im Detail bereits
erörtert wurde, so dass an dieser Stelle lediglich darauf verweisen wird.
[0104] In der Figur 20 ist eine vollständige Ansicht des Folienbeutels 1 dargestellt, in
der sowohl der Kopfbereich 7, also auch der Fußbereich 8 und ein in der linken Seitenfalte
6 integrierter Griff 53 dargestellt ist. Der Griff 53 ist aus einem einzigen Materialsstreifen
gefertigt. Der Griff 53 weist ein mittiges Griffteil 55 zum Anfassen auf. Der Griff
53 weist weiters ein erstes Befestigungsteil 54A und ein zweites Befestigungsteil
54B auf, die beide mit Hilfe eines Klebstoffes an die Folie 2 des Folienbeutels 1
angeklebt sind. Der Griff 53 ist zentrisch in der linken Seitenfalte 6 in Bezug auf
die Tiefe T der Seitenfalte 5 (bzw. 6) angeordnet. Dies erleichtert das Tragen des
Folienbeutels 1, so dass dieser mit seiner schlanken Seite quer ab von den Beinen
eines Benutzers mit nur einer Hand getragen werden kann und den Benutzer nicht beim
Gehen behindert. Der Griff 53 ist weiters auch in Richtung der Höhe / Länge H der
Seitenfalte 5 (bzw. 6) in Bezug auf die Füllraumlänge FL zentrisch angeordnet. Diese
in Bezug auf den tatsächlichen Füllraum abgestimmte zentrale Position des Griffes
53 über dem tatsächlichen durch das Füllgut dominierend bestimmten Schwerpunkt verhindert
bei originaler (praller / vollständiger) Beladung und entsprechend großer Länge des
Folienbeutels, dass der Folienbeutel beim Tragen mit dem Griff 53 ungewollt nach vorne
oder nach hinten wegkippt.
[0105] In Analogie zu dem fußseitigen Ende 8 gliedert sich auch das kopfseitige Ende, also
der Kopfbereich 7 in einen ersten Kopfteilbereich 56 und einen zweiten Kopfteilbereich
57. Der erste Kopfteilbereich 56 bildet eine kopfseitige Fahne 58, die durch ein Versiegeln
der Innenseiten der Folie 2 erzeugt wurde. Deutlich zu sehen ist im Bereich der kopfseitigen
Fahne 58 ein Teil des teilweise versteckten Sliders 42, der im Kopfbereich 7 in der
kopfseitigen Fahne 58 integriert ist. Von dem teilweise versteckten Slider sind benachbart
zu dem Reiter 44 nur kurze Abschnitte der Verschlusselemente 43 und der Reiter 44
selbst durch die Materialaussparung 49 hindurch zu sehen. Ausgehend von dem ersten
Kopfteilbereich 56 (also der kopfseitigen Fahne 58, öffnet sich innerhalb des zweiten
Kopfteilbereichs 57 der Innenraum des Folienbeutels 1 relativ rasch hin zu den beiden
Wänden 3 und 4, die bei einem prall gefüllten Folienbeutel 1 letztendlich in etwa
im Abstand der Tiefe T der Seitenfalten 5 bzw. 6 voneinander beabstandet (also im
Anstand voneinander angeordnet) sind.
[0106] Es wird abschließend noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei den vorhergehend
detailliert beschriebenen Ausführungsformen nur um Ausführungsbeispiele handelt, welche
vom Fachmann in verschiedenster Weise modifiziert werden können, ohne den Bereich
der Erfindung zu verlassen. Es wird der Vollständigkeit halber auch darauf hingewiesen,
dass die Verwendung der unbestimmten Artikel "ein" bzw. "eine" nicht ausschließt,
dass die betreffenden Merkmale auch mehrfach vorhanden sein können. Auch können im
Zusammenhang mit einem Ausführungsbeispiel offenbarte Merkmale der anderen Ausführungsbeispiele
in Kombination mit dort offenbarten Merkmalen zur Anwendung kommen. Auch können die
Proportionen der dargestellten Merkmale variieren, ohne dass von dem Konzept der Erfindung
abgewichen wird.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0107]
- 1
- Folienbeutel
- 2
- Folie
- 3
- Vorderwand
- 4
- Hinterwand
- 5
- linke Seitenfalte
- 6
- rechte Seitenfalte
- 7
- kopfseitiges Ende / Kopfbereich
- 8
- fußseitiges Ende / Fußbereich
- 9
- Wiederverschluss
- 10
- fußseitige Fahne
- 11
- Innenlage
- 11A
- Zwischen-Innenlage
- 12
- Außenlage
- 13
- Zwischenlagen
- 14
- erster Fußteilbereich
- 15
- zweiter Fußteilbereich
- 16
- erste Öffnung
- 17
- zweite Öffnung
- 18
- dritte Öffnung
- 19
- vierte Öffnung
- 20
- erste Faltkante
- 21
- zweite Faltkante
- 22
- Faltlinie / Faltkante
- 23
- erste Siegelzone
- 24
- zweite Siegelzone
- 25
- erste Quersiegelnaht
- 26
- Grenzbereich
- 27
- zweite Quersiegelnaht
- 28
- erste Längssiegelnaht
- 29
- zweite Längssiegelnaht
- 30
- dritte Längssiegelnaht
- 31
- vierte Längssiegelnaht
- 32
- erste Kantensiegelnaht
- 33
- zweite Kantensiegelnaht
- 34
- erste Siegelstufe
- 35A, 35B
- Paare von ersten Siegelwerkzeugen
- 36A, 36B
- Paare von zweiten Siegelwerkzeugen
- 37
- Umlegevorrichtung
- 38
- zweite Siegelstufe
- 39A, 39B
- Paare von dritten Siegelwerkzeugen
- 40A, 40B
- Paare von vierten Siegelwerkzeugen
- 41
- Kopfsiegelnaht
- 42
- Wiederverschluss (Slider)
- 43
- Verschlusselemente
- 44
- Reiter
- 45
- erster Steg
- 46
- zweiter Steg
- 47A, 47B
- Begrenzungs-Siegelnaht
- 48
- Abreißperforation
- 49
- Materialaussparung
- 50
- Laschenperforation
- 51
- Lasche
- 52
- Trägerblatt
- 53
- Griff
- 54A
- erstes Befestigungsteil
- 54B
- zweites Befestigungsteil
- 55
- Griffteil
- 56
- erster Kopfteilbereich
- 57
- zweiter Kopfteilbereich
- 58
- kopfseitige Fahne
- P1
- erster Pfeil
- P2
- zweiter Pfeil
- P3
- dritter Pfeil
- H
- Höhe
- B
- Breite
- T
- Tiefe
- FL
- Füllraumlänge
1. Folienbeutel (1),
- der aus einer Folie (2) gefertigt ist, wobei die Folie (2) an ihrer ersten Seite
eine nicht-siegelfähige Lage aufweist und die nicht-siegelfähige Lage eine Außenlage
(12) des Folienbeutels (1) bildet und wobei die Folie (2) benachbart zu der Außenlage
(12) eine siegelfähige Lage (11; 11A) aufweist, und wobei der Folienbeutel (1)
- eine Vorder- und Hinterwand (3, 4) und zwischen der Vorder- und Hinterwand (3, 4)
eingelegte linke und rechte Seitenfalten (5, 6) aufweist, und
- in einem als Fußbereich (8) bestimmten offenen ersten Endabschnitt einen ersten
Fußteilbereich (14) zur Bildung einer fußseitigen Fahne (10) und einen daran angrenzenden
zweiten Fußteilbereich (15) aufweist, wobei im Fußbereich (8) die Vorder- oder die
Hinterwand (3, 4) innerhalb des Bereiches von zumindest einer der Seitenfalten (5,6)
sowohl in dem ersten Fußteilbereich (14) als auch in dem zweiten Fußteilbereich (15)
eine Öffnung (16, 17, 18, 19) in zumindest der Außenlage (12) aufweist, durch welche
Öffnung (16, 17, 18, 19) hindurch die siegelfähige Lage (11; 11A) von außerhalb des
Folienbeutels (1) zugänglich ist, und eine Position der Öffnungen (16, 17, 18, 19)
so gewählt ist, dass bei hergestellter und an den zweiten Fußteilbereich (15) umgelegter
fußseitiger Fahne (10) zwei Bereiche der von außerhalb des Folienbeutels (1) zugänglichen
siegelfähigen Lage (11; 11A) einander überlappend zu liegen kommen, und
- in einem als Kopfbereich (7) bestimmten zweiten Endabschnitt einen teilweise versteckten
Wiederverschluss (42) aufweist.
2. Folienbeutel (1) nach Anspruch 1, wobei die siegelfähige Lage eine Innenlage (11)
des Folienbeutels (1) bildet und die Öffnung (16, 17, 18, 19) durch die Folie (2)
hindurch reicht.
3. Folienbeutel (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die in dem ersten Fußteilbereich (14)
als auch in dem zweiten Fußteilbereich (15) ausgebildete Öffnung (16, 17, 18, 19)
eine zusammenhängende Öffnung ist, die sich entlang der Längsrichtung der Seitenfalte
(5, 6) ausgehend von einem Grenzbereich der beiden Fußteilbereiche (14, 15) in beide
Fußteilbereiche (14, 15) erstreckt.
4. Folienbeutel (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die in dem ersten Fußteilbereich (14)
als auch in dem zweiten Fußteilbereich (15) ausgebildete Öffnung durch zumindest zwei
separate entlang der Längsrichtung der Seitenfalte (5, 6) im Abstand zueinander lokalisierte
Öffnungen (16, 17, 18, 19) realisiert ist.
5. Folienbeutel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die in dem ersten Fußteilbereich
(14) als auch in dem zweiten Fußteilbereich (15) ausgebildete Öffnung (16, 17, 18,
19) sowohl innerhalb des Bereichs der rechten als auch innerhalb des Bereiches der
linken Seitenfalte (5, 6) ausgebildet ist.
6. Folienbeutel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, der als Kopfbereich (7) bestimmte
zweite Endabschnitt geschlossen ist und eine Integration des Wiederverschlusses (42)
in eine kopfseitige Fahne (58) durch eine Versiegelung des Wiederverschlusses (42)
mit einer siegelfähigen inneren Lage (11) der Folie (2) erhalten ist.
7. Folienbeutel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Wiederverschluss (42)
ausgebildet ist durch einen Slider aufweisend einen Zipper und einen mit dem Zipper
zwecks Öffnen und Schließen von Verschlusselementen (43) des Zippers zusammenwirkenden
Reiter (44), wobei der Reiter (44) aus seiner Ausgangsposition bewegt werden muss,
um die Verschlusselemente (43) zu öffnen, und wobei die Vorder- oder die Hinterwand
(3, 4) eine Materialaussparung (49) aufweist, die an der Ausgangsposition des Reiters
(44) lokalisiert ist.
8. Folienbeutel (1) nach Anspruch 7, wobei die Verschlusselemente (43) durch eine an
die Materialaussparung (49) angrenzende Lasche (51) abgedeckt sind, die zumindest
teilweise durch eine Laschenperforation (50) begrenzt ist.
9. Folienbeutel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei nach seiner Befüllung mit
Füllgut die fußseitige Fahne (10) durch Bildung einer ersten Quersiegelnaht (25) im
Grenzbereich des ersten Fußteilbereiches (14) und des zweiten Fußteilbereichs (15)
realisiert ist.
10. Folienbeutel (1) nach Anspruch 9, wobei eine zweite Quersiegelnaht (27) parallel zu
der ersten Quersiegelnaht (25) die fußseitige Fahne (10) am äußeren Rand des Folienbeutels
(1) begrenzt.
11. Folienbeutel (1) nach Anspruch 9 oder 10, wobei die fußseitige Fahne (10) umgelegt
an den zweiten Fußteilbereich (15) angelegt ist und wobei die zwei Bereiche der siegelfähigen
Lagen (11; 11A) einander überlappen und im Bereich der Überlappung miteinander versiegelt
sind.
12. Folienbeutel (1) nach Anspruch 11, wobei die Versiegelung der zwei Bereiche der siegelfähigen
Lagen (11; 11A) Bestandteil einer Kantensiegelnaht 32, 33) ist, welche sich im Fußbereich
(8) von einer Außenkante einer der Seitenfalten (5, 6) zu einer Faltkante (22), insbesondere
in einem Winkel von 45° in Bezug auf die Faltkante (22) erstreckt, wobei die fußseitige
Fahne (10) entlang der Faltkante (22) umgelegt an den zweiten Fußteilbereich (15)
ist.
13. Verfahren zum Verschließen eines Folienbeutels (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
8, wobei das Verfahren die nachfolgenden Schritte aufweist, nämlich:
- Realisieren der fußseitigen Fahne (10) durch Bildung einer ersten Quersiegelnaht
(25) im Grenzbereich des ersten Fußteilbereiches (14) und des zweiten Fußteilbereichs
(15), und
- Umlegen der fußseitigen Fahne (10) an den zweiten Fußteilbereich (14) derart, dass
zwei Bereiche der siegelfähigen Lagen (11; 11A) einander überlappen, und
- Versiegeln der zwei Bereiche der siegelfähigen Lagen (11; 11A) miteinander im Bereich
der Überlappung.
14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei vor dem Umlegen der fußseitigen Fahne (10) eine
zweite Quersiegelnaht (27) parallel zu der ersten Quersiegelnaht (25) erzeugt wird,
welche die fußseitige Fahne (10) am äußeren Rand des Folienbeutels (1) begrenzt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 oder 14, wobei die Erzeugung der ersten Quersiegelnaht
(25) und der zweiten Quersiegelnaht (27) zeitgleich erfolgt und jede der beiden Quersiegelnähte
(25, 27) über die gesamte Breite der Vorder- bzw. Hinterwand (3, 4) die Vorder- und
die Hinterwand (3, 4) bereichsweise miteinander versiegelt bzw. die Vorder- und die
Hinterwand (3, 4) bereichsweise mit den dazwischen eingeschlagenen geschlossenen Seitenfalten
(5, 6) miteinander versiegelt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, wobei das Versiegeln der zwei Bereiche
der siegelfähigen Lagen im Zuge des Erzeugens einer Kantensiegelnaht (32, 33) erfolgt,
welche sich im Fußbereich (8) von einer Außenkante einer der Seitenfalten (5, 6) zu
einer Faltkante (22) zwischen dem ersten Fußteilbereich (14) und dem zweiten Fußteilbereich
(15), insbesondere in einem Winkel von 45° in Bezug auf die Faltkante (22) erstreckt,
wobei die fußseitige Fahne (10) entlang der Faltkante (22) umgelegt an den zweiten
Fußteilbereich (15) ist.
17. Vorrichtung zum Verschließen eines Folienbeutels (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
8, wobei die Vorrichtung (1) aufweist:
- eine erste Siegelstufe (34) zum Bilden einer ersten Quersiegelnaht (25) im Grenzbereich
des ersten Fußteilbereiches (14) und des zweiten Fußteilbereiches (15), und
- eine Umlegevorrichtung (37) zum Umlegen der fußseitigen Fahne (10) an den zweiten
Fußteilbereich (15) derart, dass zwei Bereiche der siegelfähigen Lagen (11; 11A) einander
überlappen, und
- eine zweite Siegelstufe (38) zum miteinander Versiegeln der zwei Bereiche der siegelfähigen
Lagen (11; 11A) im Bereich der Überlappung.
18. Abfüll- und / oder Verschließmaschine, die eine Vorrichtung nach Anspruch 17 aufweist.
19. Folienbeutel (1),
- der aus einer Folie (2) gefertigt ist, wobei die Folie (2) an ihrer ersten Seite
eine nicht-siegelfähige Lage aufweist und die nicht-siegelfähige Lage eine Außenlage
(12) des Folienbeutels (1) bildet und wobei die Folie (2) benachbart zu der Außenlage
(12) eine siegelfähige Lage (11; 11A) aufweist, und wobei der Folienbeutel (1)
- eine Vorder- und Hinterwand (3, 4) und zwischen der Vorder- und Hinterwand (3, 4)
eingelegte linke und rechte Seitenfalten (5, 6) aufweist, und
- in einem als Fußbereich (8) bestimmten ersten Endabschnitt einen ersten Fußteilbereich
(14) zur Bildung einer fußseitigen Fahne (10) und einen daran angrenzenden zweiten
Fußteilbereich (15) aufweist, wobei im Fußbereich (8) die Vorder- oder die Hinterwand
(3, 4) innerhalb des Bereiches von zumindest einer der Seitenfalten (5,6) sowohl in
dem ersten Fußteilbereich (14) als auch in dem zweiten Fußteilbereich (15) eine Öffnung
(16, 17, 18, 19) in zumindest der Außenlage (12) aufweist, durch welche Öffnung (16,
17, 18, 19) hindurch die siegelfähige Lage (11; 11A) von außerhalb des Folienbeutels
(1) zugänglich ist, und eine Position der Öffnung (16, 17, 18, 19) so gewählt ist,
dass bei hergestellter und an den zweiten Fußteilbereich (15) umgelegter fußseitigen
Fahne (10) zwei Bereiche der von außerhalb des Folienbeutels (1) zugänglichen siegelfähigen
Lage (11; 11A) einander überlappend zu liegen kommen, und
- die fußseitige Fahne (10) durch Bildung einer ersten Quersiegelnaht (25) im Grenzbereich
des ersten Fußteilbereiches (14) und des zweiten Fußteilbereichs (15) realisiert ist,
und
- die fußseitige Fahne (10) umgelegt an den zweiten Fußteilbereich (15) angelegt ist
und die zwei Bereiche der siegelfähigen Lagen (11; 11A) einander überlappen und im
Bereich der Überlappung miteinander versiegelt sind, und
- in einem als Kopfbereich (7) bestimmten zweiten Endabschnitt einen teilweise versteckten
Wiederverschluss (42) aufweist.
20. Folienbeutel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 oder nach Anspruch 19, der in zumindest
einer seiner Seitenfalten (5, 6) einen Griff (53) zentriert in Bezug auf eine Füllraumlänge
(FL) und zentriert in Bezug auf eine Tiefe (T) der Seitenfalte (5, 6) aufweist.