[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Mehrscheiben-Isolierglaselementes,
bei dem zumindest zwei Einzelglaselemente unter Ausbildung eines Zwischenraumes zueinander
angeordnet werden und in den Zwischenraum zumindest eine Kunststofffolie eingebracht
wird, wobei der Zwischenraum in einer Gasbefülleinrichtung mit einem zu Luft unterschiedlichen
Gas zumindest teilweise befüllt und unter Ausbildung eines Randverbundes mit den beiden
Einzelglaselementen abgedichtet und, eine Gasbefülleinrichtung zur Herstellung eines
Mehrscheiben-Isolierglaselementes umfassend ein erstes Plattenelement und ein zweites
Plattenelement, wobei das erste Plattenelement beabstandet zum zweiten Plattenelement
unter Ausbildung eines Zwischenraums angeordnet ist, und eine Gaszuführvorrichtung
zur Zuführung eines zu Luft unterschiedlichen Gases in den Zwischenraum, sowie ein
gasgefülltes Mehrscheiben-Isolierglaselement umfassend ein erstes Glaselement und
ein damit über einen Randverbund verbundenes zweites Glaselement, wobei zwischen dem
ersten Glaselement und dem zweiten Glaselement ein Zwischenraum ausgebildet ist, der
mit einem zu Luft unterschiedlichen Gas zumindest teilweise gefüllt ist, der Randverbund
zumindest einen Abstandhalter und ein Dichtmittel umfasst, und bei dem in dem Zwischenraum
zumindest eine Kunststofffolie angeordnet ist.
[0002] Mehrscheiben-Isolierglaselemente sind heute aus Gründen der Gebäudedämmung Standard
im Objektbau. In der einfachsten Form sind sie als Zweischeibenisolierglas ausgeführt.
Um eine noch bessere Wärmedämmung zu erreichen, können sie mit einem Gas, das eine
schlechtere Wärmeleitfähigkeit als Luft aufweist gefüllt sein bzw. sind auch schon
Mehrscheiben-Isolierglaselemente mit mehr als zwei Glasscheiben bekannt, beispielsweise
drei. Nachdem die mittlere Glasscheibe normalerweise keine statische Funktion sonderen
lediglich die Funktion hat, den Zwischenraum zwischend en äußeren Glasscheiben zu
trennen, um damit die direkte Wärmeleitung von der vorderen zur hinteren Glasscheibe
zu unterbinden, wurden auch bereits Mehrscheiben-Isolierglaselemente vorgeschlagen,
bei denen die mittlere Glasscheibe durch eine Kunststofffolie ersetzt ist. Zudem kann
diese Kunststofffolie auch beschichtet sein oder getönt sein, um den Lichtdurchtritt
durch das Isolierglaselement zu reduzieren.
[0003] Beispielsweise beschreibt die
DE 30 43 973 A1 ein Verfahren zur Herstellung eines Mehrscheiben-Isolierglaseinheit, die aus zwei
durch ein Paar von umlaufenden Abstandhaltern mit Abstand zueinander angeordneten
und gegeneinander abgedichteten Glasscheiben sowie einer zwischen den Abstandhaltern
gespannten Kunststofffolie gebildet wird, wobei der Zwischenräume zwischen den Scheiben
und der Kunststofffolie mit einander in Verbindung stehen. Als Kunststofffolie wird
eine wärmeschrumpfbare Folie verwendet, wobei nach dem Zusammenbau die Isolierglaseinheit
erhitzt wird, sodass die Folie schrumpft und straff und faltenfrei wird.
[0005] Es ist die Aufgabe vorliegender Erfindung die Herstellung derartiger Mehrscheiben-Isolierglaselemente
zu verbessern bzw. zu vereinfachen bzw. ein verbessertes Mehrscheiben-Isolierglaselement
anzugeben.
[0006] Diese Aufgabe der Erfindung wird jeweils eigenständig dadurch gelöst, dass bei dem
eingangs genannten Verfahren die Folie in der Gasbefülleinrichtung in den Zwischenraum
eingebracht wird, bei der eingangs genannten Gasbefülleinrichtung zwischen oder im
Bereich des ersten oder des zweiten Plattenelementes eine Zuführvorrichtung für die
Zuführung einer Kunststofffolie in den Zwischenraum angeordnet ist und dass bei dem
eingangs genannten Mehrscheiben-Isolierglaselement der Randverbund über den gesamten
Umfang des Glaselementes frei von Zugangsöffnungen zum Zwischenraum ist.
[0007] Durch die Einbringung der Kunststofffolie in der Gasbefülleinrichtung, die normalerweise
in einer Fertigungslinie einer Mehrscheiebn-Isolierglasfertigung vorhanden ist, wird
die Einbindung der Zuführung der Kunststofffolie in die Isolierglasfertigung verbessert,
wodurch Taktzeiten zur Herstellung derartiger Mehrscheiben-Isolierglaselemente verkürzt
werden können. Zudem wird damit erreicht, dass der Randverbund keine Öffnungen für
die Gasbefüllung des Zwischenraums zwischen den Glaselementen aufweisen muss, wodurch
einerseits keine nachträgliche Verschließung dieser Öffnungen erfolgen muss, wodurch
ebenfallls die Taktzeiten reduziert werden können, und andererseits damit die Gasdichtheit
des Mehrscheiben-Isolierglaselementes verbessert werden kann. Zudem wird durch die
Zuführung der Kunststofffolie in der Gasbefülleinrichtung erreicht, dass in dieser
im Vergleich zur Umgebungsatmosphäre der Fertigungslinie eine deutlich geringere Konzentration
an Schwebstoffen bzw. Staubpartikeln vorhanden ist, also quasi "Reinraumbedingungen"
vorherrschen, wodurch die Fertigung des Mehrscheiben-Isolierglaselementes ebenfalls
vereinfacht werden kann, da die verwendeten Kunststofffolien häufig aufgrund der Manipulation
dieser Folien elektrostatisch aufgeladen sind, und damit Staubpartikel anziehen. Da
Staubpartikel auf der Oberfläche der Kunststofffolie im fertigen Isolierglasfenster
stören und damit eine höhere Ausschußproduktion verbunden ist, müssen in der herkömmlichen
Isolierglasfertigung gesonderte Maßnahmen getroffen werden, um die Staubbeladung der
Kunststofffolie zu vermeiden. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung kann hingegen diese Staubbeladung vermieden werden bzw. zumindest deutlich
reduziert werden.
[0008] Der zuletzt genannte Effekt des erfindungsgemäßen Verfahrens bezüglich der Staubbeladung
der Kunststofffolie wird noch weiter verbessert, wenn die Kunststofffolie während
des Gasfüllens eingebracht wird, da in diesem Fall der Gasstrom das Abblasen der Staubpartikel
von der Kunststofffolie bzw. das Ausblasen aus der Gasbefülleinrichtung bewirkt bzw.
durch den an der Oberfläche der Kunststofffolie vorbeiströmenden Gasstrom die Anlagerung
von Staubpartikel an dieser Oberfläche vermieden werden kann.
[0009] Es ist aber auch möglich, dass die Kunststofffolie vor der Gasbefüllung eingebracht
wird und danach die Gasbefüllung des Zwischenraums von beiden Seiten der Kunststofffolie
durchgeführt wird. Es wird damit erreicht, dass die Kunststofffolie gleichmäßig von
beiden Seiten mit dem Gassstrom beaufschlagt wird, wodurch die Kunststofffolie bereits
ebenflächiger angeordnet ist, bevor diese in einen an die Gasbefüllung anschließenden
Verfahrensschritt gespannt wird, um damit die faltenfreie Ausbildung der Kunststofffolie
zu erzielen. Zudem wird bei dieser Verfahrensweise bzw. mit dieser Ausführung der
Gasbefülleinrichtung erreicht, dass beide Oberflächen der die Kunststofffolie von
der Staubbeladung besser geschützt werden können. Die Gasbefülleinrichtung kann hierfür
mit einer entsprechend breiten Auslassöffnung für das Gas versehen sein, bzw. können
auch zumindest zwei Gasaustrittsöffnungen angeordnet sein, wobei jeweils eine Gasaustrittsöffnung
je einem Zwischenraum zwischen der Kunststofffolie und dem jeweiligen benachbarten
Glaselement zugeordnet ist.
[0010] Es sei an dieser Stelle erwähnt, des eine beidseitige Befüllung des Zwischenraums
auch bei der Ausführungsvariante des Verfahrens erfolgen kann, bei der die Kunststofffolie
während der Gasbefüllung des Zwischenraums zwischen den beiden Glaselementen erfolgt.
[0011] Von Vorteil ist es auch, wenn die Kunststofffolie gegen den Gasstrom eingebracht
wird, da damit die Vermeidung der Staubbeladung verbessert werden kann, da der Zwischenraum
bereits in zwei kleinere Zwischenräume unterteilt ist, wenn die Kunststofffolie mit
dem Gasstrom in Kontakt kommt, und somit das zur Verfügung stehende Volumen für eine
Verwirbelung der Staubpartikel geringer ist. Zudem können damit Staubpartikel entgegen
der Zufuhrrichtung der Kunststofffolie entfernt werden, und wird die bereits von dem
Gasstrom "umhüllte" - und somit geschützte - Kunststofffolie vor einer weiteren Staubbelastung
während des Einbringens geschützt.
[0012] Die Kunststofffolie kann für die Zuführung von einer Rolle abgewickelt werden, sodass
ein größerer Vorrat der Kunststofffolie an der Gasbefülleinrichtung für die Fensterfertigung
zur Verfügung steht, wodurch wiederum die Taktzeit verkürzt werden kann. Darüberhinaus
ist diese Art der Zuführung konstruktiv einfach umzusetzen und in eine Regel- und/oder
Steueranlage der Fertigungslinie einbindbar.
[0013] Es ist aber auch möglich, dass die Kunststofffolie zumindest während des Einbringens
mit einer Zugspannung beaufschlagt wird, wodurch die faltenfreie Anordnung der Kunststofffolie
in dem fertigen Mehrfach-Isolierglaselement verbessert bzw. unterstützt wird. Darüberhinaus
ist damit auch die Positionierung der Kunststofffolie in dem Zwischenraum des Mehrfach-Isolierglaselementes
mit höherer Genauigkeit durchführbar.
[0014] Besonderes vorteilhaft ist es dabei, wenn die Kunststofffolie mit der Zugspannung
bidirektional beaufschlagt wird, da damit die genannten Effekte weiter verbessert
werden.
[0015] Gemäß einer anderen Ausführungsvariante des Verfahrens ist vorgesehen, dass die Kunststofffolie
von einem Rahmenelement gehalten eingebracht wird, wodurch ebenfalls die Positionierung
der Kunststofffolie in dem Zwischenraum und zudem das Hantieren der Kunststofffolie
während der Zuführung vereinfacht werden.
[0016] Von besonderem Vorteil ist es dabei, wenn das Rahmenelement zumindest teilweise durch
einen oder mehrere Abstandhalter zur Ausbildung des Randverbundes zwischen den beiden
Glaselementen gebildet wird, da damit die Herstellung durch Entfall der Notwendigkeit
des Entfernens des Rahmenelementes vereinfacht werden kann.
[0017] Ein besserer Schutz der Kunststofffolie vor einer Staubbeladung wird erreicht, wenn
während des Einbringens zumindest ein Gasstrahl in Richtung auf die Kunststofffolie
gerichtet wird, auch wenn damit die Gefahr verbunden ist, dass die Kunststofffolie
sich unter Umständen ausbaucht, wodurch das Spannen nach der Gasbefüllung erschwert
werden könnte. Gerade dieser Umstand des Ausbauchens kann aber auch verwendet werden,
um mittels einer Meßanlage, beispielsweise einer Lichtschranke, diese festzustellen
und beim Auftreten mit einem stärkeren Gasstrahl wieder zurückzubilden, wobei dies
vorteilhafterweise automatiesiert durchgeführt wird. Durch diese Ausbildung kann in
der Folge die Positionierung der Kunststofffolie in der Gasbefülleinrichtung verbessert
werden.
[0018] Zur Vermeidung von Wirbelbildungen in der Gasbefüllungseinrichtung, um damit beispielsweise
einer Verwirbelung von Staubpartikeln vorzubeugen, ist es von Vorteil, wenn das Gas
mit laminarer Strömung zumindest im Zwischenraum zwischen den Glaselementen zugeführt
wird.
[0019] Es kann auch vorgesehen sein, dass die Glaselemente während des Gasfüllens in einem
Abstand zur Kunststofffolie von zumindest 10 mm gehalten werden, um damit einen Staubaustrag
aus dem Zwischenraum zu verbessern.
[0020] Die Kunststofffolie kann nach der Gasbefüllung des Zwischenraums zwischen den Glaselementen
thermisch bei einer Temperatur oberhalb der Raumtemperatur gespannt werden, wobei
es von Vorteil ist, wenn die Gasbefüllung des Zwischenraums mit einer Temperatur des
Füllgases durchgeführt wird, die oberhalb der Raumtemperatur liegt und maximal 50
% der Temperatur des thermischen Spannens entspricht, also die Gasbefüllung mit einem
warmen Gas durchgeführt wird, wodurch das anschließende thermische Spannen der Kunststofffolie
unterstützt wird. Es sollte dabei allerdings ein höherer Fülldruck eingehalten werden,
da andererseits die Gefahr besteht, dass sich das Mehrscheiben-Isolierglaselement
nach dem Abkühlen des Gases einbaucht.
[0021] Gemäß einer Ausführungsvariante der Gasbefülleinrichtung ist vorgesehen, dass diese
als Gasbefüllpresse ausgebildet ist, wobei das erste und das zweite Plattenelement
eine erste und eine zweite Pressplatte bilden und zumindest eine der beiden Pressenplatten
relativ gegen die andere Pressenplatte verstellbar ist. Es kann damit also die Kunststofffolie
in dieser Gasbefülleinrichtung fertig montiert werden, wodurch auf eine zusätzliche
Station in der Fertigungslinie verzichtet werden kann und damit wiederum die Taktzeit
verkürzt werden kann.
[0022] Wie bereits voranstehend erwähnt, kann die Kunststofffolie mit Hilfe eines Rahmenelementes
in die Gasbefülleinrichtung eingebracht werden. Dabei ist es in Hinblick auf dies
Ausgestaltung dieser Gasbefülleinrichtung von Vorteil, wenn dieses Rahmenelement zur
Halterung der Kunststofffolie, zumindest teilweise eine Abdichtung des Zwischenraums
zwischen dem ersten und dem zweiten Plattenelement bildet, wodurch der Verfahrensablauf
vereinfacht werden kann, da bereits mit der Positionierung des Rahmenelementes in
der Gasbefülleinrichtung die Voraussetzung des gasdichten Abschluss der Gasbefülleinrichtung
gegeben sind, indem in weiterer Folge nur mehr die beiden Plattenelemente in ihre
Schließstellung verbracht werden müssen.
[0023] Aus bereits voranstehnd genannte Gründen ist es von Vorteil, wenn in der Gasbefülleinrichtung
zumindest eine zusätzliche Gasaustrittsdüse angeordnet ist, mit einer in Richtung
auf die Kunststofffolie gerichteten Gasaustrittsöffnung.
[0024] Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese anhand der nachfolgenden Figuren
näher erläutert.
[0025] Es zeigen jeweils in schematisch vereinfachter Darstellung:
- Fig. 1
- ein Mehrscheiben-Isolierglaselement in Seitenansicht geschnitten;
- Fig. 2
- eine Gasbefülleinrichtung in Seitenansicht geschnitten;
- Fig. 3
- einen Teil einer Ausführungsvariante der Gasbefülleinrichtung mit einem Rahmenelement
zur Einbringung der Kunststofffolie in Frontansicht:
- Fig. 4
- eine Einbringvorrichtung zum Einbringen der Kunststofffolie in die Gasbefülleinrichtung
mit bidirektionaler Spannung der Kunststofffolie.
[0026] Einführend sei festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsformen
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen
werden, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß
auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen
werden können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben,
unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen
und sind bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen. Weiters
können auch Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und beschriebenen
unterschiedlichen Ausführungsbeispielen für sich eigenständige, erfindungsgemäße Lösungen
darstellen.
[0027] In Fig. 1 ist ein Mehrscheiben-Isolierglaselement 1 in Seitenansicht geschnitten
dargestellt. In der einfachsten Ausführungsvariante besteht dieses Mehrscheiben-Isolierglaselement
1 aus einem ersten Einzelglaselement 2, einem zweiten Einzelglaselement 3, welches
unter Ausbildung eines Zwischenraums 4 zum ersten Einzelglaselement 2 beabstandet
angeordnet ist, einer Kunststofffolie 5, die in dem Zwischenraum 4 angeordnet ist
und diesen in zwei kleinere Zwischenräume unterteilt, nämlich einen vorderen Zwischenraum
der dem Einzelglaselement 2 zugewandt ist, und einen hinteren Zwischenraum, der dem
Einzelglaselement 3 zugewandt ist, sowie einem Randverbund 6, der zwischen den beiden
Einzelglaselementen 2, 3 entlang eines Umfanges 7 des Mehrscheiben-Isolierglaselementes
1 ausgebildet ist und der einen Abstandhalter 8, der gegebenenfalls einen Hohlraum
aufweisen kann, wobei der Hohlraum gegebenenfalls mit einem Molekularsieb 9 gefüllt
ist, und der über ein Primärdichtelement 10 mit den beiden Glaselementen 2, 3 verbunden
ist, wobei ein zusätzliches Dichtelement 11 an der Rückseite des Abstandhalters 8
zur Versiegelung des Zwischenraums zwischen den beiden Einzelglaselementen 2, 3 entlang
des Umfangs angeordnet sein kann.
[0028] Der prinzipielle Aufbau eines derartigen Mehrscheiben-Isolierglaselementes 1 ist
bereits aus dem Stand der Technik, beispielsweise aus den voranstehend genannten Dokumenten,
bekannt.
[0029] Das Primärdichtelement 10 kann beispielsweise aus einem Butyl-Kautschuk gebildet
sein, das Dichtelement 11 beispielsweise durch ein Silikon.
[0030] Des Weiteren kann der Abstandhalter 8 aus Metall oder einem thermoplastischen oder
duroplastischen Kunststoff gefertigt sein.
[0031] Es besteht weiters die Möglichkeit, dass der Abstandhalter 8 durch einen thermoplastischen
Kunststoff zur Gänze gebildet ist und damit gleichzeitig auch das Primärdichtelement
10 ausbilden kann, wobei in diesem thermoplastischen Kunststoff auch ein Molekularsieb
und/oder eine Metallverstärkung enthalten sein kann.
[0032] Der Abstandhalter 8 ist bei vorliegender Ausführung in zwei Teilabstandhalter 12,
13 unterteilt, wobei die Kunststofffolie 5 zwischen den beiden Teilabstandhaltern
12, 13 eingespannt ist und somit von diesen gehalten wird. Dazu kann zwischen der
Kunststofffolie 5 und den beiden Teilabstandhaltern 12, 13 jeweils auch eine Klebestreifen
oder eine Kleberschicht angeordnet sein, um die Kunststofffolie 5 zusätzlich mit den
Teilabstandhaltern 12, 13 zu verkleben.
[0033] Wie bereits voranstehend erwähnt, kann die Kunststofffolie 5 unbeschichtet oder beschichtet
ausgeführt sein, beispielsweise mit einer Reflexionsschicht, um damit einen höheren
Anteil an einfallendem Licht zu reflektieren. Derartige Beschichtungen sind prinzipiell
aus dem Stand der Technik, wie voranstehend zitiert, bekannt.
[0034] Obwohl in Fig. 1 lediglich eine dreischichtige Variante dargestellt ist mit den beiden
Einzelglaselementen 2, 3 und der Kunststofffolie 5 dazwischen, besteht im Rahmen der
Erfindung selbstverständlich die Möglichkeit, dass in dem Zwischenraum 4 mehr als
eine Kunststofffolie 5, beispielsweise zwei, drei, vier etc. angeordnet werden, wozu
in diesem Fall der Abstandhalter 8 gegebenenfalls in mehr als zwei Teilabstandhalter
12, 13 unterteilt sein kann. Daneben besteht auch die Möglichkeit, dass mehr als zwei
Einzelglaselemente 2, 3 angeordnet werden, beispielsweise drei oder vier.
[0035] Bedingt durch das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung dieses Mehrscheiben-Isolierglaselementes
1 weist dieses einen Randverbund 6 auf, der über den gesamten Umfang 7 keinerlei Durchbrüche
bzw. nachträglich verschlossene Öffnungen aufweist, die im Stand der Technik dazu
verwendet werden, um nach dem Zusammenbau des Mehrscheiben-Isolierglaselementes 1
den Zwischenraum 4 mit einem Gas zu befüllen. Mit anderen Worten ausgedrückt ist also
der Randverbund 6 bei dem erfindungsgemäßen Mehrscheiben-Isolierglaselement 1 über
den gesamten Umfang der Einzelglaselemente 2, 3 frei von Zugangsöffnungen zum Zwischenraum
4.
[0036] Mit Hilfe des Gases, welches in den Zwischenraum 4 eingefüllt wird, soll die Wärmeleitfähigkeit
des Mehrscheiben-Isolierglaselementes 1 reduziert werden. Demzufolge wird ein Gas
verwendet, das schwerer ist als Luft, da durch die schwereren Gasmoleküle deren Beweglichkeit
reduziert ist und somit auch die Wärmeleitfähigkeit bzw. der Wärmedurchgang durch
das Mehrscheiben-Isolierglaselement 1 reduziert ist. Verwendbare Gase sind zum Beispiel
Argon oder Xenon, wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist.
[0037] Es wurde voranstehend ausgeführt, dass der Zwischenraum 4 zumindest teilweise mit
diesem Gas gefüllt ist. Mit "zumindest teilweise" ist gemeint, dass eine vollständige
Befüllung des Zwischenraums 4 mit dem zu Luft unterschiedlichem Gas normalerweise
in der Isolierglasfertigung aufgrund der langen Befüllzeiten nicht erfolgt, wobei
allerdings ein Füllgrad des Zwischenraums 4 mit dem Gas zumindest 90 % des zur Verfügung
stehenden Volumens beträgt. Selbstverständlich besteht aber die Möglichkeit der vollständigen,
das heißt 100 %-igen Befüllung des Zwischenraums 4 mit dem zu Luft unterschiedlichem
Gas.
[0038] In Fig. 2 ist eine erste Ausführungsvariante einer Gasbefülleinrichtung 14 zur Herstellung
des Mehrscheiben-Isolierglaselementes 1 nach Fig. 1 dargestellt. In der bevorzugten
Ausführungsvariante ist diese Gasbefülleinrichtung 14 Teil einer Fertigungslinie zur
Herstellung von Mehrscheiben-Isolierglaselementen 1, wie sie aus dem Stand der Technik
bekannt sind. Beispielsweise zeigt den prinzipiellen Aufbau einer Gasbefülleinrichtung
14 die
WO 2006/002975 A1.
[0039] Im Wesentlichen kann die Gasbefülleinrichtung 14 als ein verschließbarer Behälter
der ein Volumen umschließt, aufgefasst werden, wobei in diesem Volumen die Einzelglaselemente
2, 3 zur Befüllung angeordnet werden. Dazu umfasst die Gasbefülleinrichtung 14 ein
erstes, vorderes Plattenelement 15, ein dazu beabstandetes zweites, hinteres Plattenelement
16 sowie ein oder mehrere Dichtelemente, die am Umfang der beiden Plattenelemente
15, 16 angeordnet sind, um einen Zwischenraum 17 zwischen den beiden Plattenelementen
15, 16 während der Gasbefüllung zumindest annährend gasdicht abschließen zu können.
Die beiden Plattenelemente 15, 16 bzw. zumindest ein Plattenelement 15, 16 kann bzw.
können Teil eines Gestells 18 sein bzw. an diesem Gestell 18 befestigt sein.
[0040] Des Weiteren umfasst die Gasbefülleinrichtung 14 nach Fig. 2 eine Fördervorrichtung
19, beispielsweise einen Band- oder Rollenförderer, da, wie bereits erwähnt, diese
Gasbefülleinrichtung 14 in der bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung Teil
einer Fertigungslinie zur Herstellung von Mehrscheiben-Isolierglaselementen 1 ist
und damit die automatische Zuführung der Einzelglaselemente 2, 3 in die Gasbefülleinrichtung
14 ermöglicht wird.
[0041] Wie in Fig. 2 dargestellt, kann die Gasbefülleinrichtung 14 gegenüber der Horizontalen
geneigt sein, wodurch das zweite, hintere Einzelglaselement 3 ohne weitere Vorkehrungen
treffen zu müssen, an dem hinteren Plattenelement 16 anliegend sein kann. Das Einzelglaselement
2, wird hingegen von dem ersten, vorderen Plattenelement 15 gehalten, beispielsweise
mittels Unterdruck, wozu in diesem Plattenelement 15 zumindest eine Ausnehmung 20
ausgebildet sein kann, um damit zwischen dem Einzelglaselement 2 und dem ersten, vorderen
Plattenelement 15 zumindest partiell einen Unterdruck aufbauen zu können.
[0042] Selbstverständlich ist aber auch die vertikale Anordnung, das heißt stehende nicht
geneigte Anordnung, der Gasbefülleinrichtung 14, d.h. der Plattenelemente 15, 16,
möglich.
[0043] Für die Schließbewegung der Gasbefülleinrichtung 14 ist das erste, vordere Plattenelement
15 relativ zum zweiten, hinteren Plattenelement 16 verstellbar an dem Gestell 18 angeordnet,
beispielsweise über entsprechende Gelenke (nicht dargestellt) angelenkt, wie dies
ebenfalls aus dem Stand der Technik bekannt ist, sodass also für die Schließbewegung
das erste, vordere Plattenelement 15 von einer Offenstellung in eine Schließstellung
gegen das zweite, hintere Plattenelement 16 verschwenkt werden kann. Des Weiteren
ist an der Gasbefülleinrichtung 14 eine Gaszuführvorrichtung 21 mit mindestens einer
Gasaustrittsöffnung 22 angeordnet, um damit das zur Luft unterschiedliche Gas in den
Zwischenraum 17 zwischen den beiden Plattenelementen 15, 16 einleiten zu können.
[0044] Bei der dargestellten Ausführungsvariante befindet sich diese Gasaustrittsöffnung
22 im unteren Bereich knapp oberhalb der Fördervorrichtung 19 in der Gasbefülleinrichtung
14, prinzipiell kann diese Gasaustrittsöffnung 22 aber auch an jeder anderen, beliebigen
Stelle in der Gasbefülleinrichtung 14 angeordnet werden, wenngleich die Anordnung
unten in der Gasbefülleinrichtung 14, wie dies nachfolgend noch erläutert wird, die
bevorzugte Ausführungsvariante ist.
[0045] Des Weiteren besteht die Möglichkeit, dass nicht nur eine Gaszuführvorrichtung 21
bzw. nur eine Gasaustrittsöffnung 22 an der Gasbefülleinrichtung 14 angeordnet sind,
sondern mehrere, beispielsweise zwei, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist, oder aber
auch mehr als zwei, beispielsweise drei, vier, fünf, etc. Diese Gasaustrittsöffnungen
22 können über die Höhe des Zwischenraums 17 verteilt angeordnet sein.
[0046] Erfindungsgemäß ist nunmehr vorgesehen, dass im Bereich des zweiten Plattenelementes
16 eine Zuführvorrichtung 23 für die Kunststofffolie 5 in den Zwischenraum 17 der
Gasbefülleinrichtung 14 angeordnet ist. Diese ist bei der Ausführungsvariante nach
Fig. 2 als Aufhängung für eine Rolle bzw. Walze an der die aufgewickelte, das heißt
die aufgerollte Kunststofffolie 5 angeordnet werden kann, ausgeführt, wobei diese
Zuführvorrichtung 23 auch an dem Gestell 18 der Gasbefülleinrichtung 14 angeordnet
sein kann. Prinzipiell besteht auch die Möglichkeit, dass diese im Bereich des ersten,
vorderen Plattenelementes 15 angeordnet wird bzw. innerhalb des Zwischenraums 17,
wie dies in Fig. 2 strichliert angedeutet ist, beispielsweise am ersten oder zweiten
Plattenelement 15, 16 befestigt sein kann. Für den Fall dass mehrere Kunststofffolien
5 für die Herstellung des Mehrscheiben-Isolierglaselementes 1 verwendet werden, besteht
natürlich die Möglichkeit der Anordnung mehrerer dieser Zuführvorrichtungen 23. Es
wird also mit der erfindungsgemäßen Gasbefülleinrichtung 14 ermöglicht, dass die Kunststofffolie
5 in dieser in den Zwischenraum 4 zwischen den beiden Einzelglaselementen 2, 3 des
Mehrscheiben-Isolierglaselementes 1 eingebracht wird, wodurch eine bessere Einbindung
der Zuführung dieser Kunststofffolie 5 in die Fertigungslinie zur Herstellung des
Mehrscheiben-Isolierglaselementes 1 erreicht wird.
[0047] Die Zuführung der Kunststofffolie 5 kann dabei während des Gasfüllens bei geschlossener
Gasbefülleinrichtung 14 erfolgen, wobei in diesem Fall zwischen den beiden Plattenelementen
15, 16 ein entsprechender Spalt zur Durchführung der Kunststofffolie 5 am oberen Ende,
wenn die Zuführvorrichtung 23 wie in Fig. 2 dargestellt oberhalb der Plattenelemente
15, 16 angeordnet ist, ausgebildet wird, wobei dieser Spalt gegebenenfalls mit einem
Dichtelement, beispielsweise Bürsten, die auch an den Oberflächen der Kunststofffolie
5 anliegend sein können, abgedichtet werden kann, wenngleich dies nicht zwingend erforderlich
ist, da, wie bereits erwähnt, ein Gas verwendet wird, welches schwerer als Luft ist
und in der bevorzugten Ausführungsvariante dieses Gas von unten, zum Beispiel wie
in Fig. 2 dargestellt, zugeführt wird, sodass ein Gasverlust über diesen Spalt nicht
bzw. kaum eintritt. Bei Anordnung der Zuführvorrichtung 23 für die Kunststofffolie
5 innerhalb des Zwischenraums 17 zwischen den beiden Plattenelementen 15, 16 besteht
natürlich die Möglichkeit, die Gasbefülleinrichtung 14 während des Gasfüllens zur
Gänze zu schließen.
[0048] Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass die Kunststofffolie 5 vor der Gasbefüllung
in den Zwischenraum 17, das heißt den Zwischenraum 4 zwischen den beiden Einzelglaselementen
2, 3 eingeführt wird und danach die Gasbefüllung erfolgt, wobei in diesem Fall es
von Vorteil ist, wenn auf beiden Seiten, das heißt im Bereich einer vorderen Oberfläche
24 und im Bereich einer hinteren Oberfläche 25 der Kunststofffolie jeweils eine eigene
Gasaustrittsöffnung 22 angeordnet ist, wie dies ebenfalls in Fig. 2 dargestellt ist,
da damit das Gas gleichmäßig von beiden Seiten der Kunststofffolie 5 zugeführt wird
und diese damit im Hinblick auf das Spannen der Kunststofffolie 5 zur Ausbildung einer
faltenfreien Anordnung dieser Kunststofffolie 5 innerhalb des Mehrscheiben-Isolierglaselementes
1 nicht bzw. weniger ausbaucht, wobei zudem auch mögliche Staubpartikel, die an den
Oberflächen 24, 25 der Kunststofffolie 5 anhaften besser abgeblasen werden können.
[0049] Obwohl es prinzipiell möglich ist, dass die Kunststofffolie 5 mit dem Gasstrom, das
heißt in Richtung des austretenden Gases eingebracht wird, wird eine Ausführungsvariante
bevorzugt, bei der die Kunststofffolie 5 gegen den Gasstrom eingebracht wird, also
beispielsweise wie in Fig. 2 dargestellt, die Gasaustrittsöffnungen 22 im unteren
Bereich der Gasbefülleinrichtung 14 angeordnet sind und die Zuführvorrichtung 23 für
die Kunststofffolie 5 hingegen im oberen Bereich der Gasbefülleinrichtung angeordnet
ist.
[0050] Prinzipiell besteht aber auch die Möglichkeit, dass die Kunststofffolie von unten
oder in einem unteren Bereich der Gasbefülleinrichtung 14 zugeführt wird.
[0051] In der bevorzugten Ausführungsvariante der Gasbefülleinrichtung 14 ist diese gleichzeitig
als Gasbefüllpresse ausgebildet, wobei das erste Plattenelement 15 und das zweite
Plattenelement 16 jeweils als Pressenplatten ausgebildet sind und diese relativ gegeneinander
verstellbar sind, wobei diese relative Verstellbarkeit generell durch eine Schließbewegung
zumindest einer dieser Plattenelemente 15,16, wie bereits voranstehend erwähnt, oder
durch die Bewegung beider Plattenelemente 15, 16 aufeinander zu erfolgen kann. Diese
Ausführungsvariante der Erfindung, das heißt der Gasbefülleinrichtung 14, hat den
Vorteil, dass das Mehrscheiben-Isolierglaselement 1 nach dem Verlassen der Gasbefülleinrichtung
14 im Wesentlichen bereits fertig ist, also auch der Randverbund 6 bereits ausgebildet
ist und die Kunststofffolie 5 darin gehalten ist. Für diesen Fall können die beiden
Teilabstandhalter 12, 13 vormontiert auf den beiden Einzelglaselementen 2, 3 sein,
danach die Kunststofffolie 5 eingeführt werden und während der Schließbewegung der
Gasbefülleinrichtung 14, das heißt der Gasbefüllpresse, diese beiden Teilabstandhalter
12, 13 unter Einbindung der Kunststofffolie 5 aufeinander zu bewegt werden, wodurch
der Randverbund 6 zumindest teilweise ausgebildet wird (das Dichtelement 11, das heißt
das Sekundärdichtelement kann nachträglich am Umfang 7 des Mehrscheiben-Isolierglaselementes
1 angebracht werden, muss also nicht zwingend in der Gasbefüllpresse angebracht werden,
kann jedoch darin angebracht werden). Die endgültige Schließbewegung der Gasbefülleinrichtung
zur Ausbildung des Randverbundes 6 erfolgt dabei verständlicherweise, wenn die Kunststofffolie
5 zur Gänze in den Zwischenraum 4 eingeführt ist und dieser zumindest annährend vollständig
mit dem zur Luft unterschiedlichem Gas gefüllt ist.
[0052] Im Hinblick auf die Zuführung der Kunststofffolie 5, das heißt die Einführung dieser
in den Zwischenraum 4 bzw. Zwischenraum 17 der Gasbefülleinrichtung 14 besteht die
Möglichkeit, dass wenn diese von einer Rolle abgewickelt wird, diese Rolle mit einem
Antrieb verbunden ist, wobei ein vorderes Ende der Kunststofffolie 5 mit einem Greifelement
26 nach unten in den Zwischenraum 17 verbracht wird, wobei das Greifelement 26 in
der Gasbefülleinrichtung 14 entsprechend geführt sein kann, um das Abziehen der Kunststofffolie
5 von der Rolle mit höherer Genauigkeit durchzuführen. Bei dieser Ausführungsvariante
der Erfindung wird also auf die Kunststofffolie 5 während des Einziehens keine Zugspannung
ausgeübt. In der bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung wird diese allerdings
mit einer Zugbeanspruchung beaufschlagt, also die Rolle der Zuführvorrichtung 23 für
die Kunststofffolie 5 nicht angetrieben bzw. mit einer Geschwindigkeit angetrieben,
die geringer ist als die Geschwindigkeit mit der das Greifelement 26 die Kunststofffolie
5 abzieht, also nur ein unterstützender Antrieb für die Rolle vorhanden ist, um damit
eine bessere Ausrichtung der Kunststofffolie 5 im Zwischenraum 4 zwischen den beiden
Einzelglaselementen 2, 3 im Hinblick auf die faltenfreie Spannung der Kunststofffolie
5 zu erreichen.
[0053] In Fig. 3 ist eine andere Ausführungsvariante der Gasbefülleinrichtung 14 in Frontansicht
gezeigt, wobei auf die Darstellung des vorderen Plattenelementes 15 aus Gründen der
Übersichtlichkeit verzichtet wurde, also lediglich das hintere Plattenelement 16 mit
der Einzelglasscheibe 3, die den Teilabstandhalter 13 trägt, der über seinen Umfang
betrachtet ohne Unterbrechung ausgebildet ist (selbstverständlich mit Ausnahme des
Stoßes zwischen dem vorderen und dem hinteren Ende des Teilabstandhalters 13, wenngleich
es auch möglich ist, dass die Teilabstandhalter 12, 13 aufgespritzt bzw. aufextrudiert
werden kann und in diesem Fall tatsächlich eine vollständige Ausbildung ohne Unterbrechung
der Teilabstandhalter 12, 13 möglich ist), sowie weiters die Fördervorrichtung 19
und Abdichtelemente 27 bis 29, die zur zumindest teilweisen Abdichtung des Zwischenraums
17 (Fig. 2) zwischen den beiden Plattenelementen 15, 16 dargestellt sind.
[0054] Im Hinblick auf die Abdichtelemente 27 bis 29 sei angemerkt, dass diese in der Gasbefülleinrichtung
14 im Bereich der Stirnflächen dieser Plattenelemente 14, 15 angeordnet sein können
oder aber auch zwischen diesen beiden Plattenelementen 14, 15 angeordnet werden können.
Des Weiteren besteht die Möglichkeit, dass die Fördereinrichtung 19 einen Teil der
Abdichtung des Zwischenraums 17 der Gasbefülleinrichtung 14 bildet.
[0055] Bei dieser Ausführungsvariante der Gasbefülleinrichtung 14 wird die Kunststofffolie
5 auf einem Rahmenelement 30 aufgespannt in den Zwischenraum 17 der Gasbefülleinrichtung
14 (Fig. 2), das heißt den Zwischenraum 4 zwischen den beiden Einzelglaselementen
2, 3 (Fig. 1) zugeführt wird. Dieses Rahmenelement 30 kann dabei zerlegbar oder als
Fixrahmen aus einzelnen Rahmenprofilen ausgebildet sein. Zur Aufspannung der Kunststofffolie
5 kann dieses Rahmenelement 30 entsprechende Spannmittel, beispielsweise Klammern,
etc. aufweisen. Ebenso können die Rahmenprofile, das heißt das Rahmenelement 30 selbst,
zweiteilig mit nebeneinander angeordneten Profilelementen ausgeführt sein, sodass
die Kunststofffolie 5 zwischen den beiden Teilrahmen des Rahmenelementes 30 angeordnet
werden kann. Es wird also bei dieser Ausführungsvariante die Kunststofffolie 5 auf
die entsprechend zu verwendende Größe geschnitten und auf das Rahmenelement 30 gespannt.
Dieses Rahmenelement 30 selbst kann zusammen mit der Kunststofffolie 5 automatisch
in den Zwischenraum 17 zugeführt werden, beispielsweise durch seitliches Verbringen
dieser Kunststofffolie, also seitliches Einschieben, in den Zwischenraum 17 mittels
entsprechender Greifer etc. oder durch Einschieben von oben.
[0056] Es wird bei dieser Ausführungsvariante erreicht, dass die Kunststofffolie 5 bidirektional
mit Zugspannung beaufschlagt in den Zwischenraum 17 der Gasbefülleinrichtung 14 eingebracht
werden kann.
[0057] Gemäß einer Ausführungsvariante dazu besteht die Möglichkeit, dass das Rahmenelement
30 durch den Abstandhalter 8, das heißt insbesondere die beiden Teilabstandhalter
12, 13, die im Bereich des Umfanges der Kunststofffolie 5 angeordnet und mit dieser
verbunden werden, beispielsweise verklebt werden, gebildet wird. Bei dieser Ausführung
ist also die vorherige Montage der Teilabstandhalter 12, 13 bzw. des Abstandhalters
8 an den Einzelglaselementen 2, 3 nicht erforderlich.
[0058] Nach einer anderen Ausführungsvariante dazu besteht die Möglichkeit, dass das Rahmenelement
30 gleichzeitig die Abdichtung zum zumindest annähernd gasdichten Abschluss des Zwischenraums
17 der Gasbefülleinrichtung 14 zumindest teilweise bildet, dass also auf die zusätzlichen
Abdichtelemente 27 bis 29 gegebenenfalls zur Gänze verzichtet werden kann.
[0059] Fig. 4 zeigt eine Ausführungsvariante zur Möglichkeit der Einbringung der Kunststofffolie
5 mit bidirektionaler Vorspannung, indem nämlich die Kunststofffolie 5 wiederum von
einer Rolle abgerollt bzw. abgewickelt wird und mittels des Greifelementes 26 in den
Zwischenraum 17 (Fig. 2) eingeführt wird, wobei in diesem Fall zusätzlich seitliche
Greifelemente 31, 32 die Kunststofffolie 5 in einer Richtung zumindest annährend orthogonal
zur Zuführrichtung der Kunststofffolie 5 spannen, das heißt mit einer Zugspannung
beaufschlagen. Diese Greifelemente 31, 32 sind dabei bevorzugt in der Gasbefülleinrichtung
14 in entsprechenden Führungen geführt und führen während der Kunststofffolie 5 eine
Vertikalbewegung nach unten durch. Es besteht in diesem Fall auch die Möglichkeit,
über die Höhe der Gasbefülleinrichtung 14 mehrere dieser Greifelemente 31, 32 anzuordnen.
Es sei darüber hinaus darauf hingewiesen, dass die Fig. 4 lediglich eine Schemadarstellung
ist, also die Größendarstellung, insbesondere der Greifelemente 31, 32 keinerlei einschränkende
Wirkung hat.
[0060] Gemäß einer Ausführungsvariante der Erfindung kann die Gasaustrittsöffnung 22 bzw.
können die Gasaustrittsöffnungen 22 derart angeordnet sein, dass der daraus austretende
Gasstrahl in Richtung auf die Kunststofffolie 5, das heißt die Oberfläche 24, 25 aus
voranstehenden Gründen gerichtet wird.
[0061] Im Hinblick auf die Zuführgeschwindigkeit des Gases selbst in den Zwischenraum 17
der Gasbefülleinrichtung 14, das heißt dem Zwischenraum 4 zwischen den beiden Glaselementen
2, 3 bestehen prinzipiell keinerlei Einschränkungen. Bevorzugt wird jedoch, wenn diese
Geschwindigkeit so gewählt wird, dass das Gas mit laminarer Strömung zumindest im
Zwischenraum 4 zwischen den beiden Glaselementen 2, 3 an der Kunststofffolie 5, das
heißt den beiden Oberflächen 24, 25 entlang streicht, um damit eine Verwirbelung von
eventuell anhaftenden Staubpartikeln an der Kunststofffolie 5 nach dem Abblasen zu
vermeiden.
[0062] Um den Austrag möglicherweise vorhandener Staubpartikel zu erleichtern, besteht die
Möglichkeit, dass die Glaselemente 2, 3 während des Gasfüllens in einem Abstand zur
Kunststofffolie von zumindest 10 mm gehalten werden.
[0063] Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass die Einzelglaselemente 2, 3, das heißt zumindest
eines der Einzelglaselemente 2, 3, nicht zwingenderweise als Einzelglasscheiben ausgeführt
sein müssen, sondern dass zumindest eines dieser Einzelglaselemente 2, 3 beispielsweise
auch durch ein Verbundglas aus zwei oder mehreren Einzelglasscheiben ohne Zwischenraum
mit dazwischen angeordneter Kunststofffolie, also in Form eines Sicherheitsglases,
wie dieses aus dem Stand der Technik bekannt ist, gebildet sein kann.
[0064] Für den Fall dass die Kunststofffolie 5 nach dem Zusammenbau des Mehrscheiben-Isolierglaselementes
1, also nach der Ausbildung des Randverbundes 6, thermisch gespannt wird, wie dies
beispielsweise in voranstehend genannter
DE 30 43 973 C2 beschrieben ist, wobei dieses thermische Spannen bei einer Temperatur oberhalb der
Raumtemperatur erfolgt, wobei diese Temperatur in Abhängigkeit von der verwendeten
Kunststofffolie 5 gewählt wird, kann es von Vorteil sein, wenn die Gasbefüllung des
Zwischenraums 4 zwischen den beiden Einzelglaselementen 2, 3 mit dem Füllgas bei einer
Temperatur des Füllgases durchgeführt wird, die ebenfalls oberhalb der Raumtemperatur
liegt, aber maximal 50 % der Temperatur des thermischen Spannens beträgt, wie dies
bereits voranstehend ausgeführt wurde.
[0065] Als Kunststofffolie 5 kann jede beliebige hierfür geeignete Folie verwendet werden.
Bevorzugt wird allerdings eine Polyesterfolie, insbesondere eine Polyethylenterephthalat-Folie,
die vorzugsweise bidirektional gestreckt ist, um damit das thermische Spannen zu ermöglichen.
Diese Kunststofffolie 5 kann dazu eine Foliendicke im Bereich zwischen 13 µm und 150
µm, beispielsweise 35 µm oder 50 µm aufweisen.
[0066] Die Ausführungsbeispiele zeigen mögliche Ausführungsvarianten der Gasbefülleinrichtung
14, wobei an dieser Stelle angemerkt sei, dass die Erfindung nicht auf die speziell
dargestellten Ausführungsvarianten derselben eingeschränkt ist, sondern vielmehr auch
diverse Kombinationen der einzelnen Ausführungsvarianten untereinander möglich sind
und diese Variationsmöglichkeit aufgrund der Lehre zum technischen Handeln durch gegenständliche
Erfindung im Können des auf diesem technischen Gebiet tätigen Fachmannes liegt.
[0067] Der Ordnung halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis
des Aufbaus der Gasbefülleinrichtung 14 bzw. des Mehrscheiben-Isolierglaselementes
1 diese bzw. deren Bestandteile teilweise unmaßstäblich und/oder vergrößert und/oder
verkleinert dargestellt wurden.
Bezugszeichenaufstellung
- 1
- Mehrscheiben-Isolierglaselement
- 2
- Einzelglaselement
- 3
- Einzelglaselement
- 4
- Zwischenraum
- 5
- Kunststofffolie
- 6
- Randverbund
- 7
- Umfang
- 8
- Abstandhalter
- 9
- Molekularsieb
- 10
- Primärdichtelement
- 11
- Dichtelement
- 12
- Teilabstandhalter
- 13
- Teilabstandhalter
- 14
- Gasbefülleinrichtung
- 15
- Plattenelement
- 16
- Plattenelement
- 17
- Zwischenraum
- 18
- Gestell
- 19
- Fördervorrichtung
- 20
- Ausnehmung
- 21
- Gaszuführvorrichtung
- 22
- Gasaustrittsöffnung
- 23
- Zuführvorrichtung
- 24
- Oberfläche
- 25
- Oberfläche
- 26
- Greifelement
- 27
- Abdichtelement
- 28
- Abdichtelement
- 29
- Abdichtelement
- 30
- Rahmenelement
- 31
- Greifelement
- 32
- Greifelement
1. Verfahren zur Herstellung eines Mehrscheiben-Isolierglaselementes (1), bei dem zumindest
zwei Einzelglaselemente (2, 3) unter Ausbildung eines Zwischenraumes (4) zueinander
angeordnet werden und in den Zwischenraum (4) zumindest eine Kunststofffolie (5) eingebracht
wird, und der Zwischenraum (4) in einer Gasbefülleinrichtung (14) mit einem zu Luft
unterschiedlichen Gas zumindest teilweise befüllt und unter Ausbildung eines Randverbundes
(6) mit den beiden Einzelglaselementen (2, 3) abgedichtet wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (5) in der Gasbefülleinrichtung (14) in den Zwischenraum (4)
eingebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (5) während des Gasfüllens eingebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (5) vor der Gasbefüllung eingebracht wird und danach die Gasbefüllung
des Zwischenraums (4) von beiden Seiten der Kunststofffolie (5) durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (5) gegen den Gasstrom eingebracht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (5) von einer Rolle abgewickelt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (5) zumindest während des Einbringens mit einer Zugspannung beaufschlagt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (5) mit der Zugspannung bidirektional beaufschlagt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 oder 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (5) von einem Rahmenelement (30) gehalten eingebracht wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Rahmenelement (30) zumindest teilweise durch einen oder mehrere Abstandhalter
(8) oder Teilabstandhalter (12, 13) zur Ausbildung des Randverbundes (6) zwischen
den beiden Einzelglaselementen (2, 3) gebildet wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Gasstrahl in Richtung auf die Kunststofffolie (5) gerichtet wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Gas mit laminarer Strömung zumindest im Zwischenraum (4) zwischen den Einzelglaselementen
(2, 3) zugeführt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelglaselemente (2, 3) während des Gasfüllens in einem Abstand zur Kunststofffolie
(5) von zumindest 10 mm gehalten werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (5) nach der Gasbefüllung des Zwischenraums (4) zwischen den
Einzelglaselementen (2, 3) thermisch bei einer Temperatur oberhalb der Raumtemperatur
gespannt wird und dass die Gasbefüllung des Zwischenraums (4) mit einer Temperatur
des Füllgases durchgeführt wird, die oberhalb der Raumtemperatur liegt und die maximal
50 % der Temperatur des thermischen Spannens entspricht.
14. Gasbefülleinrichtung (14) zur Herstellung eines Mehrscheiben-Isolierglaselementes
(1) umfassend ein erstes Plattenelement (14) und ein zweites Plattenelement (15),
wobei das erste Plattenelement (14) beabstandet zum zweiten Plattenelement (15) unter
Ausbildung eines Zwischenraums (17) angeordnet ist, und mit einer Gaszuführvorrichtung
(21) zur Zuführung eines zu Luft unterschiedlichen Gases in den Zwischenraum (17),
insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen oder im Bereich des ersten und/oder des zweiten Plattenelementes (15, 16)
eine Zuführvorrichtung (23) für die Zuführung einer Kunststofffolie (5) in den Zwischenraum
(17) angeordnet ist.
15. Gasbefülleinrichtung (14) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass diese als Gasbefüllpresse ausgebildet ist, wobei das erste und das zweite Plattenelement
(15, 16) eine erste und eine zweite Pressplatte bilden und zumindest eine der beiden
Pressenplatten relativ gegen die andere Pressenplatte verstellbar ist.
16. Gasbefülleinrichtung (14) nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass diese ein Rahmenelement (30) zur Halterung der Kunststofffolie (5) aufweist, wobei
das Rahmenelement (5) zumindest teilweise eine Abdichtung des Zwischenraums (17) zwischen
dem ersten und dem zweiten Plattenelement (15, 16) bildet.
17. Gasbefülleinrichtung (14) nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine zusätzliche Gaszuführvorrichtung (21) angeordnet sind, mit einer in
Richtung auf die Kunststofffolie (5) gerichteten Gasaustrittsöffnung (22).
18. Gasgefülltes Mehrscheiben-Isolierglaselement (1) umfassend ein erstes Einzelglaselement
(2) und ein damit über einen Randverbund (6) verbundenes zweites Einzelglaselement
(3), wobei zwischen dem ersten Einzelglaselement (2) und dem zweiten Einzelglaselement
(3) ein Zwischenraum (4) ausgebildet ist, der mit einem zu Luft unterschiedlichen
Gas zumindest teilweise gefüllt ist, der Randverbund (6) zumindest einen Abstandhalter
(9) und ein Dichtmittel umfasst, und bei dem in dem Zwischenraum (4) zumindest eine
Kunststofffolie (5) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, das der Randverbund (9) über den gesamten Umfang (7) des Glaselementes frei von
Zugangsöffnungen zum Zwischenraum (4) ist.