[0001] Die Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeugleuchte gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Eine Kraftfahrzeugteuchte erfüllt je nach Ausgestaltung eine oder mehrere Aufgaben
bzw. Funktionen, wie beispielsweise bei einer Ausgestaltung als Scheinwerfer eine
die Fahrbahn ausleuchtende Funktion, oder bei einer Ausgestaltung als Signalleuchte
eine Signalfunktion, wie beispielsweise zur Fahrtrichtungsanzeige oder Anzeige einer
Bremstätigkeit, oder einer Sicherstellung einer Sichtbarkeit des Kraftfahrzeugs bei
Tag und/oder Nacht, wie etwa bei einer Ausgestaltung als Tagfahrleuchte. Beispiele
für Kraftfahrzeugleuchten sind am Fahrzeugbug, an den Fahrzeugflanken und/oder an
den Seitenspiegeln sowie am Fahrzeugheck angeordnete Blinkleuchten, Ausstiegsleuchten,
beispielsweise zur Umfeldbeleuchtung, Begrenzungsleuchten, Bremsleuchten, Nebelleuchten,
Rückfahrleuchten, sowie typischerweise hoch gesetzte dritte Bremsleuchten, so genannte
Central, High-Mounted Braking Lights, Tagfahrleuchten, Scheinwerfer und auch als Abbiege-
oder Kurvenlicht verwendete Nebelscheinwerfer, sowie Kombinationen hiervon.
[0003] Eine Kraftfahrzeugleuchte besteht im Wesentlichen aus einem Gehäuse, einem darin
angeordneten Leuchtmittel, gegebenenfalls einem typischerweise hinter dem Leuchtmittel
in dem Gehäuse angeordneten Reflektor und/oder einem vor dem Leuchtmittel angeordnete
Optikelement, wie etwa einer Linse, einem Rinnenkonzentrator, z.B. einer Parabolrinne
(CPC; Compound Parabolic Concentrator) oder dergleichen zur Ausformung einer definierten
Abstrahicharakteristik, sowie einer das Leuchtmittel und gegebenenfalls den Reflektor
bzw. das Optikelement gegen Witterungseinflüsse schützenden, kurz auch als Lichtscheibe
bezeichneten transparenten Abdeckung. Die Lichtscheibe umschließt gemeinsam mit dem
Gehäuse einen das Leuchtmittel und gegebenenfalls den Reflektor aufnehmenden Leuchteninnenraum.
In dem Leuchteninnenraum kann zwischen Leuchtmittel und Lichtscheibe eine Optikscheibe
angeordnet sein, welche beispielsweise eine bestimmte Struktur und/oder Maskierung
aufweisen kann, beispielsweise um bei einer klaren, für einen Betrachter eine Tiefenwirkung
bewirkenden Lichtscheibe das Leuchtmittel zu kaschieren. Das Gehäuse bzw. der Leuchteninnenraum
kann dabei in mehrere Kammern mit jeweils eigenen Leuchtmitteln, eventuell Reflektoren
und/oder Optikscheiben, sowie gegebenenfalls Lichtscheiben unterteilt sein, von denen
mehrere Kammern gleiche oder jede Kammer eine andere der oben beschriebenen Funktionen
erfüllen kann.
[0004] Der Leuchteninnenraum kann gegenüber der Umgebung komplett abgeschlossen sein. Ebenso
kann der Raum über eine oder mehrere Belüftungsöffnung oder über eine wasserundurchlässige
Membran mit der Umgebung kommunizieren. Eine solche Kraftfahrzeugleuchte wird auch
als geschlossene Leuchte bezeichnet. In einer anderen Ausführung kann die Kraftfahrzeugleuchte
auch zum Fahrzeuginnenraum mehr oder weniger großflächig geöffnet sein. Eine solche
Kraftfahrzeugleuchte wird auch als offene Leuchte bezeichnet.
[0005] Als Leuchtmittel kommen beispielsweise Glühlampen, Gasentladungslampen und vermehrt
auch einzeln oder gruppenweise angeordnete Leuchtdioden zum Einsatz. Letztere bestehen
aus einem Lichtemittierende-Diode-Halbleiter-Chip, kurz LED-Chip, sowie einer beispielsweise
durch Spritzgießen angeformten, den LED-Chip ganz oder teilweise umhüllenden Primäroptik.
Auch sind Kraftfahrzeugleuchten bekannt, in denen reine LED-Chips ohne angeformte
Primäroptiken zum Einsatz kommen. Im Folgenden wird deshalb der Einfachheit halber
nicht mehr zwischen Leuchtdiode und LED-Chip unterschieden und statt dessen einheitlich
der Begriff LED stellvertretend für beide Ausgestaltungen verwendet, es sei denn,
es wird explizit etwas anderes erwähnt. Herausragende Eigenschaften von LEDs im Vergleich
zu anderen, konventionellen Leuchtmitteln sind eine wesentlich längere Lebensdauer
und eine wesentlich höhere Lichtausbeute bei gleicher Leistungsaufnahme. Dadurch und
unter anderem auch wegen ihrer kompakteren Abmessungen können durch Verwendung von
LEDs als Leuchtmittel besonders kompakte Kraftfahrzeugleuchten verwirklicht werden,
die an fast jede nur erdenkliche Einbausituation angepasst sein können.
[0006] Insbesondere bei geschlossenen Kraftfahrzeugleuchten kommt es häufig zu Betauungserscheinungen
der Lichtscheibe bei bestimmten Witterungsverhältnissen. Dadurch erscheint die Kraftfahrzeugleuchte
als undicht. Die Betauung der Lichtscheibe entsteht, wenn die Lichtscheibe abkühlt
und der in der noch wärmeren Luft im Leuchteninnenraum enthaltene Wasserdampf an der
Grenzschicht aufgrund der Dampfdrudcsättigung ausfällt.
[0007] Der Effekt der Betauung tritt besonders bei Kraftfahrzeugleuchten mit LEDs als Leuchtmittel
auf, da diese aufgrund ihrer höheren Lichtausbeute im Vergleich zu einem konventionellen
Leuchtmittel gleicher Leistungsaufnahme eine geringere Wärmeentwicklung im Leuchteninnenraum
begünstigen. Dadurch kann es zumindest bei ungünstigen Witterungsbedingungen selbst
in Betrieb einer Kraftfahrzeugleuchte zu einer Betauung der Lichtscheibe kommen. Weiterhin
tritt bei Leuchtdioden im Vergleich zu herkömmlichen Lichtquellen keine oder so gut
wie keine Wärmestrahlung auf, welche die Lichtscheibe erwärmen und der Betauung so
bereits funktionsbedingt entgegenwirken könnte.
[0008] Bisher wurde das Problem durch eine hydrophile Beschichtung der Innenseite der Lichtscheibe
gelöst, was aber sehr kostenintensiv ist.
[0009] Durch
DE 35 42 457 A1 ist eine Kraftfahrzeugleuchte mit einem von einem durch eine Lichtscheibe geschlossenen
Leuchtengehäuse umgebenen Leuchteninnenraum bekannt. Die Kraftfahrzeugleuchte hat
ein Einlassventil, durch welches bei einem Unterdruck in der Leuchte gegenüber der
Umgebung Luft in den Leuchteninnenraum gelangt Darüber hinaus hat die Kraftfahrzeugleuchte
ein Auslassventil, mittels dem bei einem Überdruck in der Leuchte gegenüber der Umgebung
Luft aus dem Leuchteninnenraum entweichen kann. Dem Einlassventil ist ein Trocknungsmittel
zugeordnet, welches Feuchtigkeit aus der in den Innenraum strömenden Luft adsorbiert.
Das Trocknungsmittel kann einen Teil der Feuchtigkeit an die aus dem Innenraum durch
das Auslassventil entweichende Luft abgeben.
[0010] Nachteilig hieran sind die aufgrund des zugrunde liegenden Prinzips der Adsorption
nur geringe Aufnahmefähigkeit von Feuchtigkeit des Trocknungsmittels sowie der hohe
konstruktive Aufwand mit Einlassventil und Auslassventil. Bei der Adsorption findet
eine Anreicherung von Stoffen aus Gasen oder Flüssigkeiten an der Oberfläche eines
Festkörpers, allgemeiner an der Grenzfläche zwischen zwei Phasen statt, wohingegen
bei der Absorption die Stoffe in das Innere eines Festkörpers oder einer Flüssigkeit
eindringen.
[0011] Durch
FR 2701758 Ist zur Verhinderung eines Beschlagens der Lichtscheibe die Verwendung absorbierender
Materialien im Leuchteninnenraum bekannt, die allerdings schnell gesättigt sind, eine
kurze Lebensdauer aufweisen und regelmäßig ausgetauscht werden müssen. Um diesen Nachteil
zu beheben ist bei einer Kraftfahrzeugleuchte anstelle der Verwendung absorbierender
Materialien im Leuchteninnenraum eine Luftzirkulation von einer Einlassöffnung zu
einer Auslassöffnung durch den Leuchteninnenraum hindurch vorgesehen.
[0012] Durch
WO 97127042 A1 ist ein Trocknungsmittel bestehend aus einer Mischung eines porösen Polymers mit
einem trocknenden Mittel bekannt. Das so hergestellte Trocknungsmittel kann nahe einer
Hitzequelle oder wechselwarmen Heizung verwendet werden. Durch die Hitze der Hitzequelle
oderwechselwarmen Heizung kann das unter das poröse Polymer gemischte trocknende Mittel
des Trocknungsmittels regeneriert werden. Als Hitzequelle kommen beispielsweise eine
Glühlampe oder ein Glohlampensockel einer Kraftfahrzeugleuchte in Frage.
[0013] Durch
DE 20 2004 015 615 U1 ist eine Kraftfahrzeugleuchte mit einem gegenüber der Umgebung abgeschlossenen Leuchteninnenraum
bekannt. Der Leuchteninnenraum steht unter Unterdruck gegenüber der Umgebung und ist
mit vorgetrockneter Luft befüllt. In dem Leuchteninnenraum befindet sich ein Trocknungsmittel,
welches Feuchtigkeit bis zu dessen Sättigung aufnimmt und dann ausgetauscht werden
muss.
[0014] Durch
DE 10 2005 019 651 A1 ist eine Kraftfahrzeugleuchte bekannt, bei der eine Wärmequelle sowie ein Trocknungsmittel
mit einer Porenstruktur und hohem Adsorptionsvermögen im Leuchteninrtenraum angeordnet
ist, sowie eine Fördervorrichtung, welche Luft von der Wärmequelle an der Lichtscheibe
entlang zum Trocknungsmittel fördert.
[0015] Ungeachtet des zum Teil hohen technischen Aufwands beispielsweise zur Umwälzung von
Luft und/oder zum regelmäßigen Austausch eines Trocknungsmittels bleibt das Problem
ungelöst, eine Betauung der Lichtscheibe auch ohne Hilfsmittel wie Heizung und Fördervorrichtung
dauerhaft zu verhindern.
[0016] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kraftfahrzeugleuchte zu entwickeln,
bei der eine Betauung der Lichtscheibe wirkungsvoll verhindert wird.
[0017] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Kraftfahrzeugleuchte mit den Merkmalen des Anspruchs
1.
[0018] Demnach ist eine Kraftfahrzeugleuchte mit einem durch ein Leuchtengehäuse und eine
dieses abschließende Lichtscheibe umschlossenen Leuchteninnenraum vorgesehen. Im Leuchteninnenraum
ist eine regenerative Feuchtigkeitsfalle vorgesehen.
[0019] Bei der regenerativen Feuchtigkeitsfalle handelt es sich um mindestens ein in dem
Leuchteninnenraum angeordnetes Feuchtigkeit aufnehmendes und regenerativ wieder abgebendes
bzw. regenerierbares Trocknungsmittel. Das mindestens eine Trocknungsmittel senkt
die absolute Luftfeuchtigkeit im Leuchteninnenraum, damit die relative Luftfeuchtigkeit
unterhalb des Sättigungsdampfdrucks bleibt. Das mindestens eine Trocknungsmittel ist
bevorzugt an wenigstens einer Stelle im Leuchteninnenraum deponiert, an denen im Betrieb
mindestens einer Lichtfunktion der Kraftfahrzeugleuchte Wärme entsteht. Die in unmittelbarer
Nähe zum Trocknungsmittel entstehende Wärme wird zur Regeneration des Trocknungsmittels
verwendet.
[0020] Sich hierdurch ergebende Vorteile gegenüber dem Stand der Technik sind unter anderem,
dass die Erfindung das der Fachwelt seit langem bekannte Problem einer Betauung der
Lichtscheibe von Krafffahrzeugleuchten bei bestimmten Witterungsbedingungen löst.
Das in der Nähe einer Wärmequelle angeordnete Trocknungsmittels ist eine vergleichsweise
preiswerte Lösung, insbesondere gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten
Vorschlägen einer Verwendung einer Fördervorrichtung oder einer eigens zur Regeneration
vorgesehenen Heizung oder Hitzequelle, um Luft im Leuchteninnenraum zur Verhinderung
einer Betauung umzuwälzen. Die Erfindung nutzt die im Betrieb wenigstens einer Lichtfunktion
der Kraftfahrzeugleuchte entstehende Abwärme von ohnehin im Leuchteninnenraum angeordneten
elektrischen und/oder elektronischen Komponenten zur Regeneration des Trocknungsmittels.
Aufgrund des Entfalls solcher zusätzlicher Einrichtungen ist ein nur geringer Bauraum
erforderlich.
[0021] Ein über das Ziel der Verhinderung einer Betauung hinausreichender Vorteil der Erfindung
stellt sich dadurch ein, dass bei der Regeneration des Trocknungsmittels Wärme chemisch
gebunden wird, was eine zusätzliche erwünschte Kühlung an den sich erwärmenden Bauteilen
bewirkt, ebenso wird bei der Aufnahme von Feuchtigkeit wieder Wärme abgegeben was
eine Betauung zusätzlich verhindert.
[0022] Mit der Erfindung ist es möglich, auf kostengünstige Weise das Problem der Betauung
von Leuchten über die Fahrzeug-Lebensdauer zu lösen, welches bisher nur mit aufwändigen
Beschichtungsverfahren oder einer Luftumwälzung mittels Ventilatoren möglich war.
Weitere Vorteile der Erfindung gegenüber dem Stand der Technik ergeben sich dadurch,
dass die Erfindung es ermöglicht, die Leuchte zusätzlich zu kühlen und thermisch empfindliche
Bauteile vor Überhitzung zu schützen.
[0023] Als ein Trocknungsmittel kommt beispielsweise ein Feuchtigkeit aufnehmendes und regenerativ
wieder abgebendes superabsorbierendes Polymer in Frage, welches die relative Luftfeuchtigkeit
im Leuchteninnenraum auf einem durch die Struktur des Polymers vorgegebenen konstanten
Wert hält.
[0024] Zur Deponierung im Leuchteninnenraum kommen eine oder mehrere Stellen in Frage, an
denen im Betrieb der Kraftfahizeugleuchte, beispielsweise bei wenigstens einer eingeschalteten
Lichtfunktion, Wärme entsteht. Solche Stellen befinden sich beispielsweise an Glühlampenfassungen
oder Leistungselektronik-Bauteilen. Erfindungsgemäß wird dort eine bestimmt Menge
regenerierbaren Trocknungsmittels deponiert. Beim Abkühlen der Kraftfahrzeugleuchte
nimmt das Trocknungsmittel Feuchtigkeit aus der Luft auf und senkt somit die absolute
Luftfeuchtigkeit, damit die relative Luftfeuchtigkeit unterhalb des Sättigungsdampfdrucks
bleibt. Die Menge an Trocknungsmittel wird vorzugsweise so bemessen, dass in mehreren
Abkühlphasen Feuchtigkeit aufgenommen werden kann. Wird die Kraftfahrzeugleuchte in
Betrieb genommen erwärmen sich die entsprechenden Bauteile und regenerieren das Trocknungsmittel
wieder. Dieser Vorgang ist beliebig oft wiederholbar, oder zumindest so oft bis das
Trocknungsmittel funktionsunfähig wird.
[0025] Dabei können unterschiedliche Trocknungsmittel an unterschiedlichen Stellen im Leuchteninnenraum
zum Einsatz kommen, an denen im Betrieb der Kraftfahrzeugleuchte, beispielsweise bei
wenigstens einer eingeschalteten Lichtfunktion, Wärme entsteht. Beispielsweise kann
die Auswahl eines an einer solchen Stelle deponierten Trocknungsmittels durch die
im Betrieb an der Stelle maximal entstehende Temperatur und/oder Wärme erfolgen. Entsteht
nur geringe Wärme kann in der Regenerationsphase nur wenig Flüssigkeit wieder abgegeben
werden, so dass eine nur geringe Menge Trocknungsmittel in Frage kommt, im Vergleich
zu einer Stelle mit hoher Wärmeerzeugung. Entsteht nur geringe Temperatur, so wird
ein Trocknungsmittel ausgewählt, welches in der Regenerationsphase Feuchtigkeit unter
Wärmezufuhr bei geringem Temperaturniveau wieder abgibt.
[0026] Als ein Trocknungsmittel kann beispielsweise ein superabsorbierendes Polymer vorgesehen
sein, welches bevorzugt aus Polyacrylsäure hergestellt ist, die teilneutralisiert
ist. Das superabsorbierende Polymer zeichnet sich dadurch aus, dass es ein Vielfaches
seines Eigengewichts an Flüssigkeit bzw. Feuchtigkeit aufnehmen und speichern kann,
wobei der Vorgang reversibel ist.
[0027] Das superabsorbierende Polymer umfasst bevorzugt vernetzte Polymerpartikel, in denen
Natriumionen gebunden sind. Hierdurch baut sich beim Kontakt mit Wasser ein osmotischer
Druck auf, der das Wasser in das Polymer hineinsaugt. Das Wasser wird so lange aufgenommen,
bis die elastischen Rückstellkräfte des Polymernetzwerks die osmotischen Kräfte kompensieren.
[0028] Das superabsorbierende Polymer kann in Form eines Vlieses in den Leuchteninnenraum
eingebracht sein. Dabei kann das superabsorbierende Polymer das Vliesmaterial bilden,
dieses umfassen oder von diesem umfasst werden. Das Vliesmaterial kann sehr flexibel
auch in kleinen verbleibenden Bauräumen im Leuchteninnenraum eingesetzt werden.
[0029] Die Kraftfahrzeugleuchte kann beispielsweise als Kraftfahrzeugheckleuchte oder als
Tagfahrleuchte ausgebildet sein.
[0030] Die Kraftfahrzeugleuchte kann wahlweise oder in Kombination eine oder mehrere LED
als Leuchtmittel umfassen und/oder eine Kondensatabführung aufweisen, welche den von
der Lichtscheibe und dem Leuchtengehäuse umschlossenen Leuchteninnenraum der Kraftfahrzeugleuchte
mit der Umgebung verbindet. Alternativ oder zusätzlich ist denkbar, dass die Kraftfahrzeugleuchte
eine oder mehrere Glühlampen und/oder Gasentiadungslampen als Leuchtmittel aufweist.
[0031] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Darin bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder gleich wirkende
Elemente.
[0032] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Kraftfahrzeugleuchte in teilweise geschnittener,
perspektivischer Ansicht.
[0033] Eine in Fig. 1 dargestellte Kraftfahrzeugleuchte 01 besteht im Wesentlichen aus einem
von einem Leuchtengehäuse 02 und einer das Leuchtengehäuse 02 abschließenden Lichtscheibe
05 umschlossenen Leuchteninnenraum 06, in dem ein Leuchtmittel 04 und ein Reflektor
03 beherbergt sind. Der Reflektor 03 kann mehrere, für jeweils ein Leuchtmittel 04
vorgesehene Reflektorkammern aufweisen. Mehrere einzeln oder gruppenweise angeordnete
Leuchtmittel 04 können auf einem Leuchtmittel-Träger 07 angeordnet sein. In speziellen
Ausgestaltungen kann der Leuchtmittel-Träger 07 zudem den Reflektor 03 umfassen bzw.
kann der Reflektor 03 in den Leuchtmittel-Träger integriert sein. Auch kann der Leuchtmittel-Träger
07 in den Reflektor 03 integriert sein.
[0034] Der Reflektor 03 kann als ein Kunststoffspritzgussteil hergestellt sein, welches
bevorzugt zumindest an seinen dem Leuchtmittel 04 zugewandten Flächen mit einer reflektierenden
Beschichtung versehen ist.
[0035] Als Leuchtmittel 04 kommen beispielsweise Glühlampen, Gasentladungslampen und auch
einzeln oder gruppenweise angeordnete Leuchtdioden in Frage. Letztere bestehen aus
einem Lichtemittierende-Diode-Halbleiter-Chip, kurz LED-Chip, sowie einer beispielsweise
durch Spritzgießen angeformten, den LED-Chip ganz oder teilweise umhüllenden Primäroptik.
Auch können ein oder mehrere reine LED-Chips ohne angeformte Primäroptiken als Leuchtmittel
04 zum Einsatz kommen. Auch können mehrere LED-Chips von einer gemeinsamen Primäroptik
ganz oder teilweise umhüllt sein, wobei die Primäroptik auch als Lichtleiter ausgebildet
sein kann.
[0036] Bei der in den Fig. 1 dargestellten Kraftfahrzeugleuchte 01 ist im Leuchteninnenraum
06 eine regenerative Feuchtigkeitsfalle 08 vorgesehen. Die regenerative Feuchtigkeitsfalle
08 umfasst mindestens ein in dem Leuchteninnenraum angeordnetes, Feuchtigkeit aufnehmendes
und regenerativ wieder abgebendes Trocknungsmittel, welches an wenigstens einer Stelle
im Leuchteninnenraum 06 deponiert ist, an der im Betrieb mindestens einer Lichtfunktion
der Kraftfahrzeugleuchte 01 Wärme entsteht. Die in unmittelbarer Nähe zum Trocknungsmittel
entstehende Wärme wird zur Regeneration des Trocknungsmittels verwendet.
[0037] Das mindestens eine Trocknungsmittel senkt die absolute Luftfeuchtigkeit im Leuchteninnenraum,
so dass die relative Luftfeuchtigkeit unterhalb des Sättigungsdampfdrucks bleibt.
Die Menge an Trocknungsmittel ist vorzugsweise so bemessen, dass in mehreren Abkühlphasen
Feuchtigkeit aufgenommen werden kann. Dabei können unterschiedliche Trocknungsmittel
an unterschiedlichen Stellen im Leuchteninnenraum 06 zum Einsatz kommen, an denen
im Betrieb der Kraftfahrzeugleuchte 01 bei wenigstens einer eingeschalteten Lichtfunktion
Wärme entsteht.
[0038] Die wenigstens eine Stelle im Leuchteninnenraum 06, an der im Betrieb mindestens
einer Lichtfunktion der Kraftfahrzeugleuchte 01 Wärme entsteht, befindet sich beispielsweise
in der unmittelbaren Umgebung des Leuchtmittels 04.
[0039] Zum Betrieb des Leuchtmittels 04 können ebenfalls in dem Leuchteninnenraum 06 Elektronikbauteile
vorgesehen sein, welche beispielsweise die Bestromung des Leuchtmittels 04 regeln.
Ein Beispiel für eine Regelung der Bestromung eines LED-Chips mit oder ohne Primäroptik
ist eine Regelung des Stroms und/oder der Spannung dem Betrage nach und/oder eine
Regelung eines getakteten Pulsbetriebs des Stroms und der Spannung mit einer oberhalb
für das menschliche Auge wahrnehmbaren Frequenz. Wird das mindestens eine als wenigstens
ein LED-Chip ausgeführte Leuchtmittel 04 im Pulsbetrieb mit einer oberhalb für das
menschliche Auge wahrnehmbaren Frequenz getaktet betrieben, so kann die Regelung der
Bestromung beispielsweise vorsehen, die stromlosen Intervalle zwischen den aufeinander
folgenden Pulsen zu verlängern oder zu verkürzen und/oder die Pulse selbst zu verkürzen
oder zu verlängern.
[0040] Die Elektronikbauteile können auf einem im Leuchteninnenraum 06 untergebrachten Leuchtmittel-Träger
07 angeordnet sein. Der Leuchtmittel-Träger 07 kann im einfachsten Fall eine Platine
sein. Die wenigstens eine Stelle im Leuchteninnenraum 06, an der im Betrieb mindestens
einer Lichtfunktion der Kraftfahrzeugleuchte 01 Wärme entsteht, kann sich alternativ
oder zusätzlich in der unmittelbaren Umgebung des Leuchtmittel-Trägers 07 bzw. der
auf dem Leuchtmittel-Träger 07 angeordneten Elektronikbauteile befinden.
[0041] Die Kraftfahrzeugleuchte 01 ist beispielsweise als Tagfahrleuchte ausgebildet.
[0042] Wichtig ist hervorzuheben, dass die Kraftfahrzeugleuchte 01 nicht zwingend mit einem
oder mehreren Reflektoren 03, beispielsweise einem Reflektor 03 mit mehreren für jeweils
ein Leuchtmittel 04 vorgesehenen Refiektorkammern, ausgestattet sein muss. Alternativ
ist beispielsweise denkbar, dass das Leuchtengehäuse 02 auf einer oder mehreren seiner
dem Leuchteninnenraum 06 zugewandten Innenflächen wenigstens zum Teil mit einer reflektierenden
Beschichtung versehen sein. Die mit einer reflektierenden Beschichtung versehenen
Innenflächen des Leuchtengehäuses 02 bilden Reflexionsflächen, welche vollständig
oder zum Teil einen Reflektor 03 ersetzen können. Es können außerdem Optiken verwendet
werden, die vor die Lichtquelle' 04 geschaltet sind, so dass kein Reflektor 03 oder
keine andere beschichtete Fläche notwendig ist.
[0043] Die Erfindung ist insbesondere im Bereich der Herstellung von Kraftfahrzeugleuchten
gewerblich anwendbar.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 1
- Kraftfahrzeugleuchte
- 2
- Leuchtengehäuse
- 3
- Reflektor
- 4
- Leuchtmittel
- 5
- Lichtscheibe
- 6
- Leuchteninnenraum
- 7
- Leuchtmittel- Träger
- 8
- regenerative Feuchtigkeitsfalle
1. Kraftfahrzeugleuchte (01) mit einem durch ein Leuchtengehäuse (02) und eine dieses
abschließende Lichtscheibe (05) umschlossenen Leuchteninnenraum (06), in dem eine
regenerative Feuchtigkeitsfalle (08) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die regenerative Feuchtigkeitsfalle (08) mindestens ein in dem Leuchteninnenraum
(06) angeordnetes Feuchtigkeit aufnehmendes und regenerativ wieder abgebendes Trocknungsmittel
umfasst, welches an wenigstens einer Stelle im Leuchteninnenraum (06) deponiert ist,
an der im Betrieb mindestens einer Lichtfunktion der Kraftfahrzeugleuchte (01) Wärme
entsteht, und wobei die in unmittelbarer Nähe zum Trocknungsmittel entstehende Wärme
zur Regeneration des Trocknungsmittels verwendet wird.
2. Kraftfahrzeugleuchte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mindestens eine Trocknungsmittel die absolute Luftfeuchtigkeit im Leuchteninnenraum
(06) senkt, so dass die relative Luftfeuchtigkeit unterhalb des Sättigungsdampfdrucks
bleibt.
3. Kraftfahrzeugleuchte nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Menge an Trocknungsmittel so bemessen ist, dass in mehreren Abkühlphasen Feuchtigkeit
aufgenommen werden kann.
4. Kraftfahrzeugleuchte nach Anspruch 1, 2 oder 3
dadurch gekennzeichnet,
dass unterschiedliche Trocknungsmittel an unterschiedlichen Stellen im Leuchteninnenraum
(06) zum Einsatz kommen, an denen im Betrieb der Kraftfahrzeugleuchte (01) bei wenigstens
einer eingeschalteten Lichtfunktion Wärme entsteht.
5. Kraftfahrzeugleuchte nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das an einer Stelle deponierte Trocknungsmittel an die im Betrieb der Kraftfahrzeugleuchte
(01) an der Stelle zu erwartenden Temperatur und/oder Wärme angepasst ist.
6. Kraftfahrzeugleuchte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mindestens eine Trocknungsmittel ein Feuchtigkeit aufnehmendes und regenerativ
wieder abgebendes superabsorbierendes Polymer umfasst, welches die relative Luftfeuchtigkeit
im Leuchteninnenraum (06) auf einem durch die Struktur des Polymers vorgegebenen konstanten
Wert hält.
7. Kraftfahrzeugleuchte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das superabsorbierende Polymer aus teilneutralisierter Polyacrylsäure hergestellt
ist.
8. Kraftfahrzeugleuchte nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das superabsorbierende Polymer vernetzte Polymerpartikel umfasst, in denen Natriumionen
gebunden sind.
9. Kraftfahrzeugleuchte nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das superabsorbierende Polymer in Form eines Vlieses in den Leuchteninnenraum (06)
eingebracht ist.
10. Kraftfahrzeugleuchte nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das superabsorbierende Polymer das Vliesmaterial bildet oder dieses umfasst oder
von diesem umfasst wird.
11. Kraftfahrzeugleuchte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch,
eine Kondensatabführung, welche den Leuchteninnenraum (06) mit der Umgebung verbindet.
12. Kraftfahrzeugleuchte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
zumindest ein wenigstens einen LED-Chip umfassendes, in dem Leuchteninnenraum (06)
angeordnetes Leuchtmittel (04).
13. Kraftfahrzeugleuchte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kraflfahrzeugleuchte (01) als eine Kraftfahrzeugheckleuchte oder als eine Tagfahrleuchte
ausgebildet ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Kraftfahrzeugleuchte (01) mit einem durch ein Leuchtengehäuse (02) und eine dieses
abschließende Lichtscheibe (05) umschlossenen Leuchteninnenraum (06), in dem eine
regenerative Feuchtigkeitsfalle (08) vorgesehen ist, wobei die regenerative Feuchtigkeitsfalle
(08) mindestens ein in dem Leuchteninnenraum (06) angeordnetes Feuchtigkeit aufnehmendes
und regenerativ wieder abgebendes Trocknungsmittel umfasst, welches an wenigstens
einer Stelle im Leuchteninnenraum (06) deponiert ist, an der im Betrieb mindestens
einer Lichtfunktion der Kraftfahrzeugleuchte (01) Wärme entsteht, und wobei die in
unmittelbarer Nähe zum Trocknungsmittel entstehende Wärme zur Regeneration des Trocknungsmittels
verwendet wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mindestens eine Trocknungsmittel ein Feuchtigkeit aufnehmendes und regenerativ
wieder abgebendes superabsorbierendes Polymer umfasst, welches die relative Luftfeuchtigkeit
im Leuchteninnenraum (06) auf einem durch die Struktur des Polymers vorgegebenen konstanten
Wert hält, wobei das superabsorbierende Polymer aus teilneutralisierter Polyacrylsäure
hergestellt ist und vernetzte Polymerpartikel umfasst, in denen Natriumionen gebunden
sind.
2. Kraftfahrzeugleuchte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mindestens eine Trocknungsmittel die absolute Luftfeuchtigkeit im Leuchteninnenraum
(06) senkt, so dass die relative Luftfeuchtigkeit unterhalb des Sättigungsdampfdrucks
bleibt.
3. Kraftfahrzeugleuchte nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Menge an Trocknungsmittel so bemessen ist, dass in mehreren Abkühlphasen Feuchtigkeit
aufgenommen werden kann.
4. Kraftfahrzeugleuchte nach Anspruch 1, 2 oder 3
dadurch gekennzeichnet,
dass unterschiedliche Trocknungsmittel an unterschiedlichen Stellen im Leuchteninnenraum
(06) zum Einsatz kommen, an denen im Betrieb der Kraftfahrzeugleuchte (01) bei wenigstens
einer eingeschalteten Lichtfunktion Wärme entsteht.
5. Kraftfahrzeugleuchte nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das an einer Stelle deponierte Trocknungsmittel an die im Betrieb der Kraftfahrzeugleuchte
(01) an der Stelle zu erwartenden Temperatur und/oder Wärme angepasst ist.
6. Kraftfahrzeugleuchte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das superabsorbierende Polymer in Form eines Vlieses in den Leuchteninnenraum (06)
eingebracht ist.
7. Kraftfahrzeugleuchte nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das superabsorbierende Polymer das Vliesmaterial bildet oder dieses umfasst oder
von diesem umfasst wird.
8. Kraftfahrzeugleuchte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch,
eine Kondensatabführung, welche den Leuchteninnenraum (06) mit der Umgebung verbindet.
9. Kraftfahrzeugleuchte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
zumindest ein wenigstens einen LED-Chip umfassendes, in dem Leuchteninnenraum (06)
angeordnetes Leuchtmittel (04).
10. Kraftfahrzeugleuchte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kraftfahrzeugleuchte (01) als eine Kraftfahrzeugheckleuchte oder als eine Tagfahrleuchte
ausgebildet ist.