[0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackungseinrichtung und ein Verpackungsverfahren mit
den Merkmalen im Oberbegriff des Verfahrens- und Vorrichtungshauptanspruchs.
[0002] Aus der
WO 88/09748 A1 und der
DE 40 15 642 A1 ist es bekannt, einen Pressballen innerhalb einer Ballenpresse zu verpacken und durch
Umreifungen zu fixieren. Die Verpackung besteht aus einer Bodenfolie und einer Deckfolie,
die um den Ballen geschlagen und angelegt werden. Zusätzlich kann noch eine Bauchbinde
angebracht werden. Diese Folienverpackung befindet sich i.d.R. unter der Umreifung.
Die Verpackung und die Umreifung werden zu einem Zeitpunkt angebracht, an dem der
Pressballen noch von den unter einem sehr hohen Druck von z.B. mehreren hundert Tonnen
zwischen Pressstempeln eingespannt ist. Derartige Pressballen haben eine sehr hohe
Verdichtung und neigen nach der Entlastung zum Ausdehnen. Die Verpackung und die Fixierung
müssen entsprechend stabil sein.
[0003] Aus der
DE 19 51 113 A1 ist es bekannt, die vorgenannte Folienverpackung mit zwei oder drei Folien durch
zwei Säcke aus einem biegsamen und schweißbaren Kunststoff zu ersetzen. Hierbei wird
das Ballenmaterial in die übereinander gestülpten Säcke eingebracht und in den Säcken
mit hohem Druck verdichtet. An den Überlappungsstellen im Bereich des unteren Pressstempels
werden die Säcke verschweißt. Anschließend werden der Pressballen und die Sackverpackung
umreift. Auch hier muss die Verpackung innerhalb der Ballenpresse stattfinden. Die
Säcke sind an die Ballenform angepasst und bestehen aus einem formstabilen Material,
wobei für den Einfüll- und Pressvorgang der eine Sack mit Druckluft aufgeblasen werden
muss.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine bessere Verpackungstechnik aufzuzeigen.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im Verfahrens- und Vorrichtungshauptanspruch.
[0006] Die beanspruchte Verpackungstechnik mit der Überzieheinrichtung und der Dehnhaube
hat den Vorteil, dass die Verpackung des Ballens nach seiner Fixierung, beispielsweise
durch Anbringen einer Umreifung, erfolgen kann. Die Schrumpfverpackung mit der Dehnhaube
kann damit wahlweise innerhalb oder außerhalb einer Ballenpresse stattfinden. Außerdem
können mehrere Ballenpressen eine oder mehrere gemeinsame Verpackungseinrichtungen
haben. Die Ballen können hochverdichtet und z.B. mit Presskräften von mehreren hundert
Tonnen komprimiert sein.
[0007] Die vorbereitete Dehnhaube wird über den fixierten Ballen gelegt und legt sich durch
die dehnelastischen Eigenschaften des Haubenmaterials beim Schrumpfen dicht an die
Ballenoberfläche an. Die Dehnhaube wird aufgespannt und ggf. gerefft. Sie kann anschließend
mit ihrem Boden voraus über den Ballen gestülpt werden, wobei sie umgeklappt und von
innen nach außen gewendet wird und sich auf dem Ballen abrollt. Dies ist eine besonders
günstige Anlegetechnik. Eine evtl. äußere Bodennaht kann durch das Wenden in eine
geschützte Innenlage am Ballen gebracht werden. Die Dehnhaube kann kürzer als die
bedeckte Ballenlänge sein, wobei der Ballen durch die Öffnung der Dehnhaube ragt.
[0008] Die Dehnhaube kann außen auf einer Fixierung oder Umreifung liegen, was Vorteile
beim späteren Öffnen der Verpackung und der Umreifung mit sich bringt und ein Aufschlagen
der unter hohem Druck stehenden Umreifungsbänder verhindern kann.
[0009] Der Pressballen kann mittels einer oder mehrerer Dehnhauben von einer allseitig dichten
Umhüllung umschlossen sein. Durch die überlappende Anlage der Dehnhauben und einer
evtl. anderen Teilumhüllung ergibt sich eine gegen Umgebungseinflüsse dichte Emballage
oder Verpackung des Pressballens. Eine zusätzliche Fixierung der einen oder mehreren
Dehnhauben untereinander oder auf dem Ballen kann entbehrlich sein.
[0010] Die Verpackungstechnik hat verschiedene wirtschaftliche Vorteile. Einerseits kann
der Bauaufwand der Verpackungseinrichtung gegenüber herkömmlichen Konstruktionen reduziert
werden, wobei auch eine maximale Auslastung einer für mehrere Ballenpressen vorgesehenen
Verpackungseinrichtung erreicht werden kann. Außerdem können für die Dehnhauben kostengünstige
Materialien, insbesondere dehnelastische Stretch-Folien aus Polyethylen verwendet
werden, die billiger als andere Verpackungsfolien sind.
[0011] Wenn in einer Ballenpresse oder einer Ballenpressanlage unterschiedliche Ballenmaterialien
verarbeitet werden, können Probleme mit einer Materialverschleppung und einer damit
verbundenen Verunreinigung unter Materialvermischung der Pressballen entstehen. Die
Erfindung sieht vor, mit einer geeigneten Einrichtung diesen Phänomenen im Zuführbereich
zwischen der Ballenpresse und der Verpackungseinrichtung zu begegnen. Dies ist auf
verschiedene Weise möglich. Mit einer Reinigungsvorrichtung im Zuführbereich und insbesondere
im Bereich der Förderer, können etwaige Materialverschleppungen mit einer geeigneten
Reinigungstechnik, z.B. durch Bürsten, Absaugen oder dgl. entfernt werden. Alternativ
können sortenspezifische Ballenträger eingesetzt werden. Eine besonders günstige Möglichkeit
ist die Anordnung einer Vorverpackungseinrichtung im Bereich der Ballenpresse.
[0012] Diese kann vor oder während der Fixierung des Pressballens eine Teilumhüllung anbringen.
Hierbei kann insbesondere bei der Herstellung des Pressballens eine Bodenfolie angebracht,
seitlich um einen Teilbereich des Pressballens geschlagen und anschließend mit einer
Umreifung fixiert werden. Die Bodenfolie verhindert einen Ballenmaterialabtrag und
damit eine Materialverschleppung. Außerdem kann die Teilumhüllung bereits einen ersten
wesentlichen Bestandteil der Gesamtverpackung bilden, sodass es genügen kann, auf
dem Pressballen anschließend nur eine Dehnhaube anzubringen, welche die vorhandene
Teilumhüllung überlappt.
[0013] Wenn ein Pressballen nur in Dehnhauben verpackt werden soll, kann die Verpackungseinrichtung
eine Wendeeinrichtung aufweisen, um Dehnhauben von verschiedenen Seiten her auf dem
Pressballen anbringen und überstülpen zu können.
[0014] Die Verpackung eines Pressballens mit zwei Dehnhauben, die z.B. auf gegenüberliegenden
Seiten des Ballens und außerhalb der Fixierung aufgebracht werden, hat besondere Vorzüge.
Die Überlappungsstelle der Dehnhauben ist besonders dicht und schützt den Ballen sicher
vor externen Einflüssen wie Feuchtigkeit, Nässe, Staub etc. Es können auch keine Fasern
oder sonstige Kleinteile des Ballens herausfallen, was insbesondere eine Vermischung
von Ballenmaterialien verhindert und Sortenreinheit auch während des Transports und
der Lagerung des verpackten Ballens garantiert. Beim Entpacken des Ballens lassen
sich die Dehnhauben sehr leicht separat und vor der Fixierung entfernen, ohne dass
Materialreste der Verpackung am Pressballen verbleiben. Hierdurch ist auch eine Verunreinigung
des Pressballen-Materials durch das Verpackungsmaterial ausgeschlossen.
[0015] Die Überzieheinrichtung kann eine Dehnhaube zunächst auf ein Übermaß dehnen und dann
durch ein Überfahren des Pressballens und einen Abrollvorgang über den Pressballen
an zumindest drei Seiten stülpen. Beim Überstülpen legt sich das elastisch schrumpfende
Dehnhaubenmaterial dicht an die Ballenoberfläche an. Mittels einer geeigneten Herstellvorrichtung
kann die Dehnhaube innerhalb der Verpackungseinrichtung aus einem Folienschlauch in
besonders kostengünstiger Weise hergestellt werden. Hierbei können zur Anpassung an
unterschiedliche Ballenformate die Haubenabmessungen variiert werden.
[0016] Die erfindungsgemäße Verpackungstechnik kann bei neuen Ballenpressen oder Ballenpressanlagen
zum Einsatz kommen. Sie lässt sich auch an bestehenden Ballenpressen und Ballenpressanlagen
nachrüsten und gegen vorhandene Verpackungseinrichtungen tauschen. Hierbei kann auch
die Ballenlogistik umgerüstet werden, um von einer pressengebundenen Ballenverpackung
zu einer zentralen Ballenverpackung zu kommen. Die mit der erfindungsgemäßen Verpackungstechnik
verbundenen Kostenvorteile tragen die Investitionen.
[0017] In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
[0018] Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise und schematisch dargestellt.
Im einzelnen zeigen:
- Figur 1 und 2:
- eine schematische Ansicht einer Ballenpressanlage mit mehreren Ballenpressen und einer
gemeinsamen Verpackungseinrichtung in Draufsicht und in Seitenansicht gemäß Pfeil
II von Figur 1,
- Figur 3:
- eine abgebrochene und vergrößerte Seitenansicht der Verpackungseinrichtung in einer
Variation zu Figur 2 und
- Figur 4:
- eine weitere Variante der Verpackungseinrichtung in abgebrochener Seitenansicht.
- Figur 5 und 6:
- eine schematische Ansicht einer Überzieheinrichtung in Seitenansicht und Draufsicht.
[0019] Die Erfindung betrifft eine Verpackungseinrichtung (1) und ein Verpackungsverfahren
für hochverdichtete Pressballen (2). Die Erfindung betrifft ferner eine mit mindestens
einer solchen Verpackungseinrichtung (1) ausgerüstete Ballenpresse (6) oder eine Ballenpressanlage
(5) mit ein oder mehreren Ballenpressen (6).
[0020] Figur 1 zeigt in einem schematischen Ausführungsbeispiel eine Ballenpressanlage (5),
die mehrere nebeneinander aufgereihte Ballenpressen (6) aufweist. In den Ballenpressen
werden Pressballen (2) zwischen Pressstempeln unter sehr hohem Druck und mit Presskräften
von z.B. 300 bis 500 Tonnen hergestellt und verdichtet.
[0021] Als Ballenmaterial kommen unterschiedliche Werkstoffe in Betracht. Dies können z.B.
Faserwerkstoffe, insbesondere Kunstfasern in geschnittener Form als sog. Stapelfasern
oder in längerer Form als sog. Tow sein. Alternativ kann das Ballenmaterial aus Naturfasern,
z.B. Baumwolle oder dgl., in geschnittener oder in langer Form bestehen. Auch Zellstoff
ist geeignet. Ferner können Abfälle, z.B. Textilabfälle aus einer Reissanlage, aber
auch andere Materialien, bevorzugt Kleinteile, zum Einsatz kommen. Dies können auch
pflanzliche Materialien sein.
[0022] Das Ballenmaterial wird in der Ballenpresse (6) verdichtet und zu einem Pressballen
(2) geformt. Die Ballenpressen (6) können zu diesem Zwecke in beliebig geeigneter
Weise als Vertikal- oder Horizontalpresse ausgebildet sein, z.B. entsprechend der
DE 34 32 832 A1,
EP 1 120 237 A2 oder
WO 88/09748 A1.
[0023] Die hochverdichteten Pressballen (2) können mit einer Fixierung (3) versehen sein,
die ihnen eine dauerhafte Form gibt und ein Aufspringen der entlasteten Pressballen
(2) vor der nachfolgenden Verpackung verhindert. Die Fixierung (3) kann z.B. aus ein
oder mehreren Umreifungen mit Kunststoff- oder Stahlbändern bestehen, die während
der Ballenverpressung um den Pressballen (2) geschlungen werden. Alternativ sind auch
andere Fixierungen möglich. Die Fixierung (3) kann außerdem wahlweise innerhalb der
Ballenpresse (6) oder außerhalb mit einer entsprechenden Zusatzeinrichtung angebracht
werden.
[0024] In der gezeigten Ausführungsform sind die Ballenpressen (6) über eine Fördereinrichtung
(7) mit einer gemeinsamen Verpackungseinrichtung (1) verbunden. In Abwandlung der
gezeigten Ausführungsform kann jede Ballenpresse (6) eine eigene Verpackungseinrichtung
(1) haben. Ferner können auch innerhalb der Ballenpressanlage (5) Pressengruppen gebildet
werden, denen jeweils eine Verpackungseinrichtung (1) zugeordnet ist. In der gezeigten
Ausführungsform und den vorgenannten Varianten ist die Verpackungseinrichtung (1)
außerhalb der ein oder mehreren Ballenpressen (6) angeordnet. In einer weiteren Abwandlung
kann die Verpackungseinrichtung (1) auch in eine Ballenpresse (6) integriert werden,
wobei die Ballenpresse (6) z.B. als Karussellpresse oder ähnlich wie in der
WO 88/09748 A1 ausgebildet ist.
[0025] Die Verpackungseinrichtung (1) bringt eine Schrumpfverpackung in Form von mindestens
einer Dehnhaube (4) auf dem Pressballen (2) an und weist hierfür eine Überzieheinrichtung
(16) auf. Die Dehnhaube (4) besteht aus einem dehnelastischen Material, welches nach
einem Dehnen von selbst wieder elastisch schrumpfen kann. Das Haubenmaterial kann
z.B. ein dehnelastischer Kunststoff, insbesondere ein Polyethylen sein. Besonders
günstig sind Kunststofffolien aus einem langkettigen Low-Density-Polyethylen, insbesondere
LLDPE. Es können dehnbare Kunststofffolien für eine Schrumpffolienverpackung eingesetzt
werden.
[0026] Werden die Dehnhauben (4) nach der Fixierung und außerhalb der Ballenpresse (6) aufgebracht,
braucht das dehnelastische Material vorteilhafter Weise die beim Expandieren des Pressballens
während der Entlastung in der Presse auftretenden Lokalkräfte und Lokaldehnungen nicht
mitzumachen, die insbesondere zwischen den Fixierungen bzw. Umreifungen (8) auftreten.
Das Verpackungsmaterial muss daher keine besonders hohe Zugefestigkeit aufweisen.
Es können beispielsweise preisgünstige, dünne und homogene Kunststofffolien verwendet
werden, die nicht über eingearbeitete Stützfasern oder -netze verfügen.
[0027] Die Dehnhaube (4) hat eine sackähnliche Form mit einer Öffnung (32), einem geschlossenen
Boden (33) und einem Mantel (34). Die Dehnhaube (4) kann in beliebig geeigneter
[0028] Weise hergestellt und auf dem Pressballen (2) appliziert werden. Vorzugsweise wird
sie mit ihrer abgelängten Sackform vor der Applikation an den Pressballen (2) gebildet,
gerefft und vorgedehnt und danach über den Pressballen (2) gestülpt. Die Länge der
Dehnhaube (4) kann kürzer als die zu bedeckende Ballenlänge sein, so dass der Pressballen
(2) nicht vollständig von der Dehnhaube (4) umschlossen wird und durch die Haubenöffnung
(32) ragt.
[0029] Der üblicherweise längliche Pressballen (2) kann beim Anbringen der Dehnhaube (4)
eine beliebig geeignete Lage haben. Dies kann z.B. eine liegende Lage wie in Figur
3 und 4 oder eine hochkant stehende Lage gemäß Figur 2 sein. Auch Schräglagen sind
möglich. Die Dehnhaube (4) und der Ballen (2) werden relativ zueinander bewegt, was
auf unterschiedliche Weise möglich ist. In der gezeigten Ausführungsform wird die
Dehnhaube (4) relativ zum ruhenden Ballen (2) bewegt, was z.B. mit einer Vertikalbewegung
geschieht.
[0030] Die Verpackungseinrichtung (1) weist eine Ballenaufnahme (20) an der Verpackungsstelle
auf, die auf die Formgebung und die Handhabungserfordernisse eines Pressballens (2)
angepasst ist und eine ausreichende Stabilität aufweist. Sie kann in einen Förderer
eingebunden sein. Außerdem kann an der Ballenaufnahme (20) eine Stabilisierungseinrichtung
(29) angeordnet sein, die den Pressballen (2) in einer vorgegebenen und verpackungsgünstigen
Lage positioniert und stabil hält. Die Stabilisierungseinrichtung (29) kann insbesondere
einen mit seiner Längsachse aufrecht stehenden Pressballen (2) stabilisieren und gegen
Umfallen sichern.
[0031] Die Überzieheinrichtung (16) ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass sie die vorbereitete
Dehnhaube (4) auf ein Übermaß weitet und über den auf der Ballenaufnahme (20) bereitstehenden
Pressballen (2) stülpt. Hierbei kann die Dehnhaube (4) mit dem geschlossenen Boden
(33) zum Ballen (2) hin bzw. nach unten und mit der Haubenöffnung (32) vom Ballen
(2) weg bzw. nach oben weisen, wobei die Dehnhaube (4) beim Überstülpen über den Pressballen
(2) mit dem geschlossenen Boden (33) zuerst auf der Ballenoberseite aufgelegt wird
und anschließend umgeklappt oder gewendet wird, wobei die Haubenseitenwände (34) abgerollt
und beim Umbiegen an die Ballenseitenwände angelegt werden. Beim Dehnen des Haubenmaterials
können sowohl der Bodenbereich (33) in der horizontalen Ebene, als auch die seitlichen
Haubenwände (34) in der Vertikalen gedehnt werden. Die Längs- und Umfangsdehnungen
der Dehnhaube (4) können separat und weitgehend unabhängig voneinander eingestellt
werden.
[0032] Die Überzieheinrichtung (16) kann z.B. gemäß der
EP 0 344 815 A1 oder
DE 42 35 409 C1 ausgebildet sein, wobei die Dehnhaube (4) mit der Haubenöffnung (32) zum Ballen (2)
hin und nach unten ausgerichtet ist. Figur 4 deutet diese Variante schematisch an.
[0033] Bei der bevorzugten und in Figur 3 dargestellten Ausführungsform können die Ausbildung
und Ausrichtung der Dehnhaube (4) anders sein. Die hier vereinfacht dargestellte Ausführungsform
der Überzieheinrichtung (16) ist in Teilen ähnlich wie beim vorgenannten Stand der
Technik ausgebildet und weist einen höhenbeweglichen und in seinem Querschnitt verstellbaren
Dehnrahmen (18) mit einer Reffeinrichtung (19) auf. Der Dehnrahmen (18) kann aus mehreren,
z.B. vier abgewinkelten Eckteilen bestehen, welche die Rahmenecken bilden und relativ
zueinander nach zwei Seiten beweglich sind. Um diese Eckteile herum wird die Dehnhaube
(4) mit ihren Seitenwänden (34) aufgespannt. An der Unterseite können die Eckteile
durch ein Spannseil, eine Kette oder dgl. umlaufend verbunden sein, welche die Abrollkante
oder Wendekante für die Seitenwände (34) der Dehnhaube (4) beim Überstülpen bildet.
Der Dehnrahmen (18) ist in einem Maschinengestell mit entsprechenden Antrieben höhenverstellbar
und in der Horizontalen nach zwei Richtungen seitenverstellbar gelagert. Der Dehnrahmen
kann auf einem ein- oder mehrachsig, insbesondere vertikal und ggf. horizontal, beweglichen
Schlitten (39) angeordnet sein.
[0034] Am Dehnrahmen (18) und insbesondere an den Eckteilen kann eine Reffeinrichtung (19)
mit Reibrollen angeordnet sein, welche die Seitenwände (34) der Dehnhaube (4) hochzieht,
dabei unter Verkürzung der Mantellänge faltet bzw. rafft und in die in Figur 3 gezeigte
Ausgangsstellung mit nach oben weisender Haubenöffnung (32) bringt. Der Reffbereich
(35) des Haubenmantels (34) wird auf dem Dehnrahmen (18) über dem Boden (33) gehalten.
In der Ausgangsstellung liegt der Boden (33) der Dehnhaube (4) an der Unterkante des
Dehnrahmens (18) dicht an und ist hier als Folienfläche aufgespannt.
[0035] Figur 3 zeigt auch die Absenkstellung, in der die Dehnhaube (4) auf der Ballenoberseite
anliegt und bereits über einen Teil der Seitenwände gestülpt ist. In den Seitenansichten
von Figur 2 bis 4 sind der Übersichtlichkeit halber die Pressballen (2) gegen ihrer
in Figur 1 gezeigten Ursprungslage gedreht dargestellt, sodass auch die Fixierung
(3) sichtbar ist.
[0036] Die Dehnhauben (4) können in beliebig geeigneter Weise vorbereitet und bereit gestellt
werden. In der gezeigten Ausführungsform besitzt die Überzieheinrichtung (16) eine
Herstellvorrichtung (17) für die Dehnhauben (4), die aus einem Stretchfolienschlauch
(30) gebildet werden. Die Haubenbildung erfolgt hierbei unmittelbar vor der Haubenapplikation
auf dem Ballen (2). Der stirnseitig offene Schlauch (30) wird hierbei von einem neben
der Ballenaufnahme (20) angeordneten Coil (36) mit einer Greifeinrichtung vorzugsweise
vertikal nach oben abgezogen und auf die vorgesehene Länge gebracht, wobei eine Schneid-
und Schweißeinrichtung (31,41,42) den gestreckten Schlauch (30) am unteren Ende durchtrennt.
[0037] Die Schlauchöffnung des abgetrennten Schlauchstücks (30') wird an der Trennstelle
mit einer Schweißnaht oder in anderer geeigneter Weise unter Bildung des Bodens (33)
verschlossen. Das einseitig unten geschlossene Schlauchstück (30') befindet sich unterhalb
des Dehnrahmens (18) seitlich neben dem Pressballen (2) und bildet die Dehnhaube (4).
Der Schlauch (30) hat dabei einen Umfang und eine Weite, die kleiner als der Umfang
und die Weite des Pressballens (2) sind, so dass die übergestülpte Dehnhaube (4) nach
dem Schrumpfen immer noch gedehnt ist und dadurch elastisch und dicht am Pressballen
(2) anliegt.
[0038] Das Handling des Schlauchs (30) und des abgetrennten Schlauchstücks (30') ist beispielhaft
in den Figuren 5 und 6 dargestellt. Es geschieht bevorzugt über eine Abzugeinrichtung
(40) in Kombination mit einer Greifeinrichtung. Die Greifeinrichtung besteht vorzugsweise
aus mehreren Fingern (37), die auf einem vertikal und horizontal beweglichen Schlitten
(38) angeordnet sind. Die Abzugeinrichtung (40) fördert das freie Ende eines auf dem
Coil (36) gelagerten Schlauchs (30) in den Zugriffsbereich der Greifeinrichtung. An
der Abzugeinrichtung (40) sind bevorzugt eine Schneid- oder Trenneinrichtung (41)
und eine Schweißeinrichtung (42) angeordnet. In der Abziehstellung (A) kann das offene
Ende des Schlauchs (30) oder des abgetrennten Schlauchstücks (30') von den Fingern
(37) in einer zusammengefahrenen Position aufgenommen werden. Der Schlauch kann schon
innerhalb der Abzugeinrichtung (40) oder erst nach dem Herausziehen auf eine geeignete
Länge abgetrennt werden, wobei dann das Schlauchstück (30') entsteht. Das Schlauchstück
(30') wird bevorzugt nach dem Abtrennen am unteren Ende durch die Schweißeinrichtung
(42) verschlossen.
[0039] Die Herstellvorrichtung (17) zieht im Übergang von der Abziehstellung (A) zur Zuführstellung
(B) mit bevorzugt vier zugestellten Fingern (37) die obere Schlauchöffnung auseinander
und bildet eine im Querschnitt der Kontur des zusammengefahrenen Dehnrahmens (18)
entsprechende Dehnhaubenöffnung (32). Die Finger (37) übergeben anschließend die geöffnete
Dehnhaube (4) von unten her an den eingefahrenen Dehnrahmen (18), wobei die Dehnhaube
(4) bzw. das Schlauchstück (30') sich mit Luft füllt, aufbläht und entfaltet. Der
Dehnrahmen (18) und/oder ein Schlitten (38) mit den Fingern (37) können Seitenbewegungen
und Hubbewegungen ausführen. Am Dehnrahmen (18) wird die übergebene Dehnhaube (4)
mit der Reffeinrichtung (19) außenseitig aufgenommen und balgartig an der Seitenwandung
des Dehnrahmens (18) aufgefaltet und anschließend durch ein Spreizen des Dehnrahmens
(18) noch weiter auf das zum Überstülpen benötigte Maß gedehnt. Die Innenfläche des
gespreizten Dehnrahmens (18) ist etwas größer als die Ballenstirnfläche.
[0040] Die Dehnhaube (4) weist mit ihrem Boden (33) zum Ballen (2) hin und mit ihrer Öffnung
(32) vom Ballen (2) weg. Bei der Relativbewegung zwischen Dehnrahmen (18) und Ballen
(2) trifft zuerst der Boden (33) mit seiner Außenseite auf den Ballen (2), wobei während
der Weiterbewegung die Dehnhaube (4) umgeklappt und gewendet wird. Die ursprünglich
oben befindliche Haubenöffnung (32) liegt am Ende der Aufzieh- und Stülpbewegung unten.
Während der Relativbewegung wird der gereffte Mantelbereich (34,35) vom Dehnrahmen
(18) nach und nach abgezogen und am unteren Dehnrahmenrand bzw. der dortigen Abroll-
oder Wendekante um 180° umgelenkt sowie an die Ballenseitenwand schrumpfend angelegt.
[0041] Beim Überstülpen der Dehnhaube (4) kann der Abstand zwischen dem Dehnrahmen (18)
und den Seiten des Pressballens (2) sehr klein gewählt werden. Hierdurch kann die
Dehnhaube (4) mit einer großen Restdehnung und den damit verbundenen größeren Anlagekräften
auf dem Pressballen (2) aufgebracht werden, was für die Haltbarkeit der Verpackung
vorteilhaft ist. Die Seitenwände (34) der Dehnhaube (4) werden während des gesamten
Überziehvorganges um den Dehnrahmen (18) geführt und können auch zum Ende des Überziehvorganges
mit den Materialkanten auf dem Pressballen angelegt werden, was eine kontrollierte
Längsdehnung des Haubenmaterial über die gesamte seitliche Anlagefläche ermöglicht.
Ein unkontrolliertes Aufschnappen der Dehnhaube (4) am Ende des Überziehvorganges
kann verhindert werden, was eine höhere Genauigkeit bei der Positionierung der Dehnhaube
ermöglicht.
[0042] Die Verpackungseinrichtung (1) kann in der einfachsten Variante den Pressballen (2)
mit einer einzelnen Dehnhaube (4) umgeben, wobei zumindest ein Teilbereich des Pressballens
(2) unbedeckt oder frei bleibt.
[0043] Die Verpackungseinrichtung (1) ermöglicht alternativ die Bildung einer vollständigen
Umhüllung oder Verpackung (26) des Pressballens (2). Die Umhüllung (26) kann aus mehreren
Dehnhauben (4) bestehen, die von verschiedenen, z.B. von gegenüber liegenden, Seiten
und mit gegenseitiger Überlappung um den Pressballen (2) gelegt werden. Alternativ
kann der Pressballen (2) bereits eine Teilumhüllung (11) aufweisen, z.B. eine Bodenfolie,
die den Boden und die abgrenzenden Seitenwände bis zu einer gewissen Höhe dicht umschließt.
Diese Teilumhüllung (11) wird nachfolgend näher erläutert.
[0044] Wenn der Pressballen (2) in mehrere Dehnhauben (4) eingepackt werden soll, weist
die Verpackungseinrichtung (1) eine Wendeeinrichtung (21) für Pressballen (2) auf.
Die Wendeeinrichtung (21) kann in unterschiedlicher Weise ausgebildet sein und z.B.
den Pressballen (2) auf der Ballenaufnahme (20) ein oder mehrmals und ggf. nach verschiedenen
Richtungen wenden.
[0045] Im gezeigten Ausführungsbeispiel hat die Wendeeinrichtung (21) aus Zeit- und Kapazitätsgründen
eine andere Ausgestaltung und besteht aus einem Förderer (22), der die Verpackungseinrichtung
(1) umschließt und im wesentlichen U-förmig ausgebildet ist, wobei er mit seinen Enden
vor und hinter der Verpackungseinrichtung (1) an einen dortigen Förderer (13) angeschlossen
ist. Am Förderer (22) sind ein oder mehrere Kippvorrichtungen (23) für einen Pressballen
(2) angeordnet, die sich z.B. an den Eckstellen des Förderers (22) befinden und dort
den vom einen Förderast ankommenden Pressballen (2) umkippen und dabei auf den im
Winkel anschließenden nächsten Förderast kippen. Figur 1 zeigt diese Anordnung und
verdeutlicht die Umlaufrichtung durch Pfeile. Der gewendete Pressballen (2) wird dadurch
wieder zum Eingang der Verpackungseinrichtung (1) transportiert und kann anschließend
an einer anderen Ballenseite, insbesondere an seiner freien und von der ersten Dehnhaube
(4) nicht bedeckten Seite bzw. Unterseite, mit einer zweiten und ggf. weiteren Dehnhauben
(4) versehen werden.
[0046] Wie Figur 1 in der Draufsicht verdeutlicht, sind die eine oder mehrere Ballenpressen
(6) durch eine Fördereinrichtung (7) mit der Verpackungseinrichtung (1) verbunden.
Die Fördereinrichtung (7) kann in beliebig geeigneter Weise ausgebildet sein. In der
gezeigten Ausführungsform sind an den aufgereihten Ballenpressen (6) parallele Ausgabeförderer
(8) angeordnet, die am einen Ende eine Entladevorrichtung (12) zur Ballenentnahme
aus der Ballenpresse (6) aufweisen und am anderen Ende an einen Querförderer (9) angeschlossen
sind. Der Querförderer (9) bildet eine Art Rangierbahn und ist seinerseits an einen
Förderer (13) angeschlossen, mit dem die Pressballen (2) zur Verpackungseinrichtung
(1) und von dort weiter zu einer Ausgabestation oder dgl. transportiert werden. Die
Förderer können in beliebig geeigneter Weise konstruktiv ausgebildet sein. Der Transport-
und Förderbereich zwischen den Ballenpressen (6) und der Verpackungseinrichtung (1)
wird als Zuführbereich (24) bezeichnet und reicht bis in die Vorrichtungen (1,6).
[0047] Wie Figur 2 in einer schematischen Seitendarstellung verdeutlicht, kann im Zuführbereich
(24) eine Überwachungseinrichtung (27) angeordnet sein, welche die Pressballenqualität
überprüft und evtl. Ausschluss feststellt. Hierdurch kann insbesondere festgestellt
werden, ob ein Pressballen (2) nicht ausreichend fixiert und aufgebrochen ist. Ein
solcher Pressballen (2) kann über die Fördereinrichtung (7) ausgesondert werden. Er
kann ggf. auch an einer Zusatzstation noch einmal umreift oder anderweitig fixiert
werden. Auch andere Ausschlussgründe können in einer solchen Zusatzstation (nicht
dargestellt) behoben werden.
[0048] Hinter der Verpackungseinrichtung (1) kann eine weitere Überwachungseinrichtung (28)
angeordnet sein, welche die Verpackungsqualität prüft und insbesondere feststellt,
ob die ein oder mehreren Dehnhauben (4) dicht um den Pressballen (2) schließen oder
ob sie aufgebrochen oder aufgetrennt sind. In einem solchen Fall kann der Pressballen
(2) über einen geeigneten Zusatzförderer (nicht dargestellt) wieder in den Zuführbereich
(24) zurückgebracht und erneut der Verpackungseinrichtung (1) zugeführt werden.
[0049] Wenn in einer einzelnen Ballenpresse (6) oder in einer Ballenpressanlage (5) mit
mehreren Ballenpressen (6) verschiedene Ballenmaterialien verarbeitet werden, die
aus Qualitätsgründen sortenrein gehalten werden sollen, kann ein Verschleppungsproblem
im Zuführbereich (24) bestehen. Während des Ballentransports können sich durch Abrieb
oder dgl. Ballenpartikel lösen und im Förderbereich ablegen, wo sie unter Umständen
von einem anderen Pressballen aus einem anderen Material wieder aufgenommen werden
können und dann die unerwünschte Verunreinigung oder eine Materialvermischung bilden.
Dem kann durch eine Einrichtung (15) zur Vermeidung von Verunreinigungen und/oder
Vermischungen von Ballenmaterialien begegnet werden, die bevorzugt der Verpackungseinrichtung
(1) zugeordnet ist. Die Einrichtung (15) kann in unterschiedlicher Weise ausgebildet
sein.
[0050] Figur 2 zeigt eine erste Variante, in der die Einrichtung (15) eine Reinigungsvorrichtung
(25) für den Zuführbereich (24) der Pressballen (2) aufweist. Mit der Reinigungsvorrichtung
(25) können die Transportwege und die dortigen Kontaktstellen der Pressballen (2)
sauber gehalten werden. Die Reinigungsvorrichtung (25) kann ein oder mehrere Saugeinrichtungen
beinhalten, die an der Fördereinrichtung (7) angeordnet sind und dort etwaige abgelöste
Ballenmaterialien, insbesondere Ballenfasern ansaugen und abtransportieren. Alternativ
ist es möglich, die Bestandteile der Fördereinrichtung (7), z.B. Förderbänder, Förderrollen
oder dgl. mit Bürsten oder anderen Reinigungsgeräten zu säubern und von Ballenmaterialien
zu befreien.
[0051] Figur 3 verdeutlicht eine weitere Variante der Einrichtung (15). In diesem Fall werden
mehrere Ballenträger (14) eingesetzt, welche die Pressballen (2) schützend aufnehmen
und den jeweiligen Materialsorten zugeordnet sind. Dies ermöglicht einen sortenreinen
Transport der Pressballen (2). Die Ballenträger (14) zirkulieren innerhalb der Anlage
und werden durch eine geeignete Einrichtung von der Verpackungseinrichtung (1) nach
der Ballenentladung zurück zur Fördereinrichtung (7) und in den Zuführbereich (24)
gebracht. Die Ballenträger (14) sind z.B. als Platten oder Wannen ausgebildet, die
einen Pressballen (2) mit seitlichem Überstand aufnehmen und auch etwaig sich ablösendes
Ballenmaterial aufnehmen. Die Fördereinrichtung (7) wird dadurch vor Verunreinigungen
geschützt. Die Ballenträger (14) können an einer geeigneten Stelle bei Bedarf gereinigt
werden. Die Pressballen (2) bleiben bis zum endgültigen Verlassen der Verpackungseinrichtung
(1) auf den Ballenträgern (14). Die Ballenträger (14) können auch im Bereich der Wendeeinrichtung
(21) noch mitgeführt werden.
[0052] In einer weiteren Variante der Einrichtung (15) können die Pressballen (2) bereits
frühzeitig und vor Aufgabe an den Zuführbereich (24) mit der eingangs erwähnten Teilumhüllung
(11) versehen werden. Dies kann z.B. die genannte Bodenhülle oder Bodenfolie sein,
die während der Ballenherstellung bereits eingebracht wird und den Pressballen (2)
zumindest an der Unterseite und vorzugsweise auch an einem Teilbereich der angrenzenden
Ballenseitenwände schützend und dicht bedeckt. Die Teilumhüllung (11) kann von der
Umreifung oder einer anderen Fixierung (3) außenseitig umgeben und am Pressballen
(2) festgehalten werden.
[0053] Zur Anbringung der Teilumhüllung (11) weist die Verpackungseinrichtung (1) eine Vorverpackungseinrichtung
(10) auf, die einen oder mehreren Ballenpressen (6) zugeordnet ist. Die Vorverpackungseinrichtung
(10) kann z.B. entsprechend der
DE 40 15 642 A1 oder der
WO 88/09748 A1 ausgebildet sein. Anstelle einer Bodenfolie kann auch eine Deckfolie angebracht werden,
wobei der Pressballen (2) vor der Aufgabe an die Fördereinrichtung (7) gewendet und
mit der Umhüllung (11) zur Fördereinrichtung (7) ausgerichtet wird.
[0054] Figur 4 verdeutlicht diese Anordnung und zeigt außerdem die Möglichkeit, bei der
Existenz einer solchen Teilumhüllung (11) mit nur einer Dehnhaube (4) zur Bildung
einer vollständigen Umhüllung (26) auskommen zu können. Wenn eine Bodenhülle (11)
genügend weit nach oben gezogen ist, genügt eine einzelne Dehnhaube (4), die mit Überlappung
übergestülpt wird. An der Überlappungsstelle zwischen den Verpackungsteilen (4,11)
ist die Umhüllung (26) dicht geschlossen. Bei einer solchen Ausgestaltung kann sich
die Fixierung (3) z. T. außerhalb der Umhüllung (26) befinden. Ein teilweises Freiliegen
der Umreifungen oder anderen Fixierungen (3) kann für das spätere Öffnen von Vorteil
sein. Die Umreifungen werden zu einem großen Teil noch von der Dehnhaube (4) umgeben
und dadurch in einem großen Bereich festgehalten, wodurch ein umfallträchtiges unkontrollierbares
Aufspringen und Wegfliegen der Umreifungen verhindert wird.
[0055] Abwandlungen der gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind in verschiedener
Weise möglich. Die Verpackungseinrichtung (1) kann konstruktiv anders ausgebildet
und an anderer Stelle positioniert sein. Die Dehnhauben (4) können anderweitig hergestellt
und bereit gestellt werden. Die Dehnhauben (4) können auch auf andere Weise auf dem
Pressballen (2) appliziert werden. Das Überstülpen der beschriebenen Art hat allerdings
den Vorteil, dass die Schweißnaht am Haubenboden sich an der Innenseite befindet und
zum Pressballen (2) gekehrt ist. Sie ist dadurch gegen negative Einwirkungen von außen
gesichert. Ferner können die Ballenpressen (6) in beliebig anderer Weise konstruktiv
ausgebildet und angeordnet sein. Die Kinematik der Relativbewegung von Pressballen
(2) und Dehnhaube (4) kann variiert werden, indem bei der Haubenapplikation beide
relativ zueinander bewegt werden oder alternativ der Pressballen (2) relativ zur ruhenden
Dehnhaube (4) und dem ruhenden Dehnrahmen (18) bewegt wird. Auch das Dehnhaubenmaterial
kann variieren und muss keine Kunststofffolie sein.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0056]
- 1
- Verpackungseinrichtung
- 2
- Pressballen
- 3
- Fixierung, Umreifung
- 4
- Dehnhaube, Stretchfolienhaube
- 5
- Ballenpressanlage
- 6
- Ballenpresse
- 7
- Fördereinrichtung
- 8
- Ausgabeförderer
- 9
- Querförderer
- 10
- Vorverpackungseinrichtung
- 11
- Teilumhüllung, Bodenhülle, Bodenfolie
- 12
- Entladevorrichtung
- 13
- Förderer
- 14
- Ballenträger
- 15
- Einrichtung zur Vermeidung von Ballenverunreinigung
- 16
- Überzieheinrichtung
- 17
- Herstellvorrichtung für Dehnhaube
- 18
- Dehnrahmen
- 19
- Reffeinrichtung
- 20
- Ballenaufnahme
- 21
- Wendeeinrichtung
- 22
- Förderer
- 23
- Kippvorrichtung
- 24
- Zuführbereich
- 25
- Reinigungsvorrichtung
- 26
- Umhüllung
- 27
- Überwachungseinrichtung
- 28
- Überwachungseinrichtung
- 29
- Stabilisierungseinrichtung
- 30
- Schlauch, Stretchfolienschlauch
- 30'
- abgetrenntes Schlauchstück
- 31
- Schneid- und Schweißeinrichtung
- 32
- Öffnung
- 33
- Boden
- 34
- Mantel
- 35
- Reffbereich
- 36
- Coil
- 37
- Finger
- 38
- Schlitten (für Finger)
- 39
- Schlitten (für Dehnrahmen)
- 40
- Abzugeinrichtung
- 41
- Schneid- oder Trenneinrichtung
- 42
- Schweißeinrichtung
- A
- Abziehstellung
- B
- Zuführstellung
1. Verpackungseinrichtung für hochverdichtete und mit einer Fixierung (3) versehene Pressballen
(2), dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackungseinrichtung (1) eine Überzieheinrichtung (16) zum Anbringen einer
Schrumpfverpackung mit mindestens einer vorbereiteten und abgelängten sackähnlichen
Dehnhaube (4) aus einem dehnelastischen Material auf dem Pressballen (2) aufweist.
2. Verpackungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackungseinrichtung (1) mit einer Fördereinrichtung (7) verbunden ist, die
an eine oder mehrere Ballenpressen (6) angeschlossen ist.
3. Verpackungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackungseinrichtung (1) eine Ballenaufnahme (20) mit einer Stabilisierungseinrichtung
(29) für Pressballen (2) aufweist.
4. Verpackungseinrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Überzieheinrichtung (16) zum Wenden der Dehnhaube (4) beim Anbringen auf dem
Pressballen (2) ausgebildet ist, wobei die Dehnhaube (4) mit ihrem geschlossenen Boden
(33) zum Pressballen (2) hin weisend an der Überzieheinrichtung (16) angeordnet ist.
5. Verpackungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dehnhaube (4) im Wesentlichen kürzer ist als die Pressballenlänge in Überziehrichtung,
wobei eine einzelne Dehnhaube (4) den Pressballen (2) an mindestens einer Seite nicht
vollständig umschließt.
6. Verpackungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überzieheinrichtung (16) eine Herstellvorrichtung (17) für die Dehnhaube (4)
aus einem dehnbaren Schlauch (30), insbesondere einem Stretchfolienschlauch aufweist.
7. Verpackungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Herstellvorrichtung (17) eine Einrichtung zum Abziehen und Handhaben des Schlauchs
(30) sowie eine Schneid- und Schweißeinrichtung (31) zur Haubenbildung aufweist.
8. Verpackungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überzieheinrichtung (16) einen beweglichen und verstellbaren Dehnrahmen (18)
zum Dehnen und Überstülpen der Dehnhaube (4) über den Pressballen (2) aufweist.
9. Verpackungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackungseinrichtung (1) eine Wendeeinrichtung (21) für den Pressballen (2)
aufweist.
10. Verpackungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackungseinrichtung (1) mehrere Dehnhauben (4) von verschiedenen Seiten am
Pressballen (2) anbringt.
11. Verpackungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackungseinrichtung (1) eine geschlossene Umhüllung (26) am Pressballen (2)
anbringt.
12. Verpackungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackungseinrichtung (1) mindestens eine Überwachungseinrichtung (27,28) für
den Pressballen (2) und/oder dessen Verpackung aufweist.
13. Verfahren zum Verpacken von hochverdichteten und mit einer Fixierung (3) versehenen
Pressballen (2), dadurch gekennzeichnet, dass der Pressballen (2) mit einer Schrumpfverpackung versehen wird, wobei mittels einer
Überzieheinrichtung (16) mindestens eine vorbereitete und abgelängte Dehnhaube (4)
auf dem Pressballen (2) angebracht wird, wobei die Dehnhaube (4) geweitet und über
den Pressballen (2) gestülpt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Dehnhaube (4) bei der Applikation auf dem Pressballen (2) gewendet wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Pressballen (2) nach Anbringen einer ersten Dehnhaube (4) gewendet und an der
freien Seite mit einer weiteren Dehnhaube (4) umhüllt wird.