[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung der Endfeuchte einer Faserstoffbahn,
insbesondere einer Papier-, Karton- oder Tissuebahn, bei deren Herstellung in einer
Papiermaschine mit einer Formerpartie, einer Pressenpartie, einer Trockenpartie, einer
Befeuchtungsvorrichtung und einem Feuchtesensor, wobei die Feuchte vor der Befeuchtungsvorrichtung
durch eine erste Bahnfeuchteregelung und die Endfeuchte nach der Befeuchtungsvorrichtung
(5) durch eine zweite Bahnfeuchteregelung geregelt wird.
[0002] Die Erfindung betrifft auch eine Regelungsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0003] Die bekannten Verfahren und Vorrichtungen dieser Art sind sehr aufwändig und verwenden
mindestens zwei Messrahmen mit Feuchtesensoren zur Ermittlung der Feuchte der Faserstoffbahn
sowohl vor als auch nach der Befeuchtungseinrichtung. Bei weiteren bekannten Verfahren
wird auf die Messung der Feuchte vor der Befeuchtungseinrichtung verzichtet. Dabei
ergibt sich der Nachteil, dass die Qualitätsparameter der Faserstoffbahn Schwankungen
unterliegen und die Qualität der Faserstoffbahn leidet.
[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine kostengünstige Lösung zur Regelung der Feuchte
einer Faserstoffbahn anzugeben, ohne die Qualität der Faserstoffbahn zu beeinträchtigen.
[0005] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Regelung der Endfeuchte einer Faserstoffbahn,
insbesondere einer Papier-, Karton- oder Tissuebahn, bei deren Herstellung in einer
Papiermaschine mit einer Formerpartie, einer Pressenpartie, einer Trockenpartie, einer
Befeuchtungsvorrichtung und einem Feuchtesensor, wobei die Feuchte vor der Befeuchtungsvorrichtung
durch eine erste Bahnfeuchteregelung und die Endfeuchte nach der Befeuchtungsvorrichtung
durch eine zweite Bahnfeuchteregelung geregelt wird, gelöst. Dabei ist erfindungswesentlich,
dass der Ist-Wert der Feuchte der ersten Bahnfeuchteregelung durch einen ersten virtuellen
Feuchtesensor ermittelt wird und der Ist-Wert der Endfeuchte der zweiten Bahnfeuchteregelung
nach der Befeuchtungsvorrichtung durch einen physikalischen Feuchtesensor gemessen
wird und in Abhängigkeit einer durch einen zweiten virtuellen Feuchtesensor ermittelten
virtuellen Istwert der Feuchte vor der Befeuchtungsvorrichtung durch Verändern der
Befeuchtungswirkung der Befeuchtungseinrichtung geregelt wird.
[0006] Die Erfinder haben zum einen erkannt, dass die Qualität der Faserstoffbahn neben
anderen Faktoren auch von dem Feuchteniveau der Faserstoffbahn vor der Befeuchtungseinrichtung
abhängt. Zum anderen haben Sie eine Lösung gefunden, die Feuchte vor der Befeuchtungseinrichtung
zu ermitteln, ohne sie mit aufwändiger Messtechnik zu messen. Die Feuchte der Faserstoffbahn
vor der Befeuchtungsvorrichtung wird durch sogenannte virtuelle Feuchtesensoren bestimmt.
Dabei wird die ermittelte Messgröße nicht direkt mittels teurer Messgeräte gemessen,
sondern über bekannte Prozessgrößen berechnet. Durch diese Lösung lässt sich das Feuchteniveau
der Faserstoffbahn vor der Befeuchtungseinrichtung hinsichtlich einer konstanten Qualität
der Faserstoffbahn einstellen und auch der Wasserauftrag auf ein Minimum begrenzen.
Dies hat den Vorteil, dass keine Trocknungsenergie für ein zu viel aufgetragenes Wasser
aufgewendet werden muss. Virtuelle Sensoren werden oft auch als Softsensoren bezeichnet.
Ein Softsensor oder virtueller Sensor kann verschiedenartig ausgeführt sein. Er kann
auf der Basis von physikalischen Modellen, statistischen Modellen, neuronaler Netze
oder aus einer Kombination dieser Modelle ausgeführt sein. Ein weiterer Vorteil der
erfindungsgemäßen Lösung liegt in einer schnelleren Stabilisierung der Feuchteprofils
in Laufrichtung der Papiermaschine. Dies ist insbesondere beim Anfahren der Papiermaschine
oder bei Wiederanfahren nach einem Abriss von Vorteil.
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren der Feuchteregelung betrifft die Regelung des Feuchteprofils
der Faserstoffbahn in Maschinenlaufrichtung (MD). Dieser Regelung kann allerdings
eine Feuchtequerprofilregelung (CD) überlagert sein.
[0008] In einer vorteilhaften Ausgestaltungsvariante ermittelt der erste virtuelle Feuchtesensor
den Ist-Wert der Feuchte (6.01) aus der Differenz des Messwerts für die Endfeuchte
(6.11) des physikalischen Feuchtesensors (6) und der Sollwertdifferenz aus dem Sollwert
der Endfeuchte (6.10) nach der Befeuchtungseinrichtung (5) und dem Sollwert der Feuchte
(6.00) vor der Befeuchtungseinrichtung (5). Der Vorteil liegt dabei darin, dass die
erste Bahnfeuchteregelung die Feuchte (6.01) vor der Befeuchtungseinrichtung (5) als
Regelungsgröße regelt, ohne durch die Regelstrecke der Befeuchtungsvorrichtung beeinträchtigt
zu werden. Dies wäre dann der Fall, wenn als Regelungsgröße die Endfeuchte herangezogen
würde.
[0009] In einer weiteren praktischen Ausführungsvariante ermittelt der zweite virtuelle
Feuchtesensor den virtuellen Ist-Wert der Feuchte (6.01) vor der Befeuchtungseinrichtung
(5) aus der Differenz der durch die Befeuchtungseinrichtung (5) aufgebrachten Feuchte
und des Messwerts der Endfeuchte (6.11) des physikalischen Feuchtesensors (6).
[0010] Zweckmäßigerweise wird die Differenz aus dem Sollwert der Feuchte (6.00) vor der
Befeuchtungseinrichtung (5) und dem virtuellen Ist-Wert der Feuchte (6.01) vor der
Befeuchtungseinrichtung (5) in der zweiten Bahnfeuchteregelung (2) zur Beeinflussung
der Befeuchtungswirkung der Befeuchtungseinrichtung (5) herangezogen.
[0011] In einer vorteilhaften Weiterentwicklung werden Prozessparameter des Herstellungsprozesses
in der zweiten Bahnfeuchteregelung (2) zur Ermittlung des virtuellen Ist-Wertes der
Feuchte (6.01) vor der Befeuchtungseinrichtung (5) herangezogen. Dadurch können die
Einflüsse der Befeuchtung und der Feuchte (6.11) vor der Befeuchtungseinrichtung auf
die Qualität der Faserstoffbahn bei unterschiedlichen Prozessparametern zugunsten
einer guten und konstanten Qualität berücksichtigt werden.
[0012] Bei einer praktischen Ausführungsform wird mindestens einer der Prozessparameter
Produktionsgeschwindigkeit, Bahnbreite, Abrissinformationen, Dampfverbrauch in der
Trockenpartie (4), Entwässerungsbedingungen in der Formerpartie oder Pressenpartie
(3), Feuchtewerte der Faserstoffbahn in oder nach der Pressenpartie (3) oder Stoffeigenschaften
des Faserstoffes, zur Berechnung des virtuellen Ist-Wertes der Feuchte (6.01) vor
der Befeuchtungseinrichtung, herangezogen.
[0013] Ein weiterer Aspekt der Erfindung zur Lösung der Aufgabe betrifft eine Regelungsvorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einer ersten Regelungseinheit
(10) zur Regelung der Feuchte (6.01) vor einer Befeuchtungseinrichtung (5) und einer
zweiten Regelungseinheit (20) zur Regelung der Endfeuchte (6.11) nach der Befeuchtungseinrichtung
(5) und einem physikalischen Feuchtesensor (6) zur Messung der Endfeuchte (6.11).
Die Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass der ersten Regelungseinheit (10) eine
erste Berechnungseinheit (15) zur Berechnung eines ersten virtuellen Istwertes der
Feuchte (6.01) vor der Befeuchtungseinrichtung (5) zugeordnet ist und dass die zweite
Regelungseinheit (20) eine zweite Berechnungseinheit (28) zur Berechnung eines zweiten
virtuellen Istwertes der Feuchte (6.01) vor einer Befeuchtungseinrichtung (5), sowie
eine Verbindung zum Prozessleitsystem zum Einlesen von Prozessparametern umfasst.
[0014] In einer zweckmäßigen Ausführung ist die Befeuchtungseinrichtung als an sich bekannte
Düsenbefeuchtungvorrichtung mit einer Vielzahl von in Reihen quer zur Laufrichtung
der Faserstoffbahn angeordneten Düsen ausgeführt.
[0015] Zweckmäßigerweise sind in Laufrichtung der Faserstoffbahn mehrere Düsenreihen hintereinander
vorgesehen, wobei die Düsen benachbarter Reihen in Querrichtung versetzt zueinander
angeordnet sind. Dies ergibt einen gleichmäßigen Sprühauftrag.
[0016] Die Befeuchtungseinrichtung arbeitet vorzugsweise mit Wasser und insbesondere bei
Verwendung von Mehrstoffdüsen, mit einem Wasser-Luft-Gemisch. Jede Düse sprüht dabei
eine vorgebbare Menge an Wasser auf die Faserstoffbahn.
[0017] Die Düsenbefeuchtungvorrichtung kann so ausgeführt sein, dass jede Düse die gleiche,
konstante Menge, z.B. Liter pro Minute, Wasser auf die Faserstoffbahn sprüht. Dadurch
wird das Feuchteniveau der Faserstoffbahn eingestellt.
[0018] In einer weiteren Ausführungsalternative ist die Düsenbefeuchtungvorrichtung so gestaltet,
dass der Wasser beziehungsweise Wasser-Luft Durchsatz der Düsen zonenweise über die
Breite der Faserstoffbahn einstellbar ist. Dadurch lassen sich feuchte Streifen in
der Faserstoffbahn korrigieren. In diesem Fall kann den zonal unterschiedlichen Mengen
eine einstellbare, konstante Menge überlagert sein.
[0019] Die Befeuchtungseinrichtung kann innerhalb der Trockenpartie am Ende oder außerhalb
direkt nach der Trockenpartie angeordnet sein.
[0020] Zwischen der Aufrollung und der Befeuchtungseinrichtung ist ein Feuchtesensor zur
Messung der Endfeuchte der Faserstoffbahn vorgesehen. Der Feuchtesensor kann stationär
oder quer zur Laufrichtung der Faserstoffbahn traversierend angeordnet sein.
[0021] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf die Figur.
[0022] Es zeigt
- Figur 1
- einen Ausschnitt aus einer Papiermaschine mit Regelungsanordnungen in schematischer
Form;
[0023] In der einzigen Figur ist in einer schematischen Darstellung ein Teil einer Papiermaschine
gezeigt. Die Faserstoffbahn wird von einer nicht dargestellten Formerpartie über eine
Pressenpartie 3 in und durch eine Trockenpartie 4 geführt. Anschließend durchläuft
sie eine Befeuchtungsvorrichtung 5, bevor sie durch die Aufrollung 7 zu einer Papierrolle
gewickelt wird. Die Befeuchtungseinrichtung 5 ist als an sich bekannte Düsenbefeuchtungvorrichtung
mit einer Vielzahl von in Reihen quer zur Laufrichtung der Faserstoffbahn angeordneten
Düsen ausgeführt. Zweckmäßigerweise sind in Laufrichtung der Faserstoffbahn mehrere
Düsenreihen hintereinander vorgesehen, wobei die Düsen benachbarter Reihen in Querrichtung
versetzt zueinander angeordnet sind. Dies ergibt einen gleichmäßigen Sprühauftrag.
Die Befeuchtungseinrichtung 5 arbeitet vorzugsweise mit Wasser und insbesondere bei
Verwendung von Mehrstoffdüsen, mit einem Wasser-Luft-Gemisch. Jede Düse sprüht dabei
eine vorgebbare Menge an Wasser auf die Faserstoffbahn. Die Düsenbefeuchtungvorrichtung
kann so ausgeführt sein, dass jede Düse die gleiche, konstante Menge, z.B. Liter pro
Minute, Wasser auf die Faserstoffbahn sprüht. Dadurch wird das Feuchteniveau der Faserstoffbahn
eingestellt. In einer weiteren Ausführungsalternative ist die Düsenbefeuchtungvorrichtung
so gestaltet, dass der Wasser beziehungsweise Wasser-Luft Durchsatz der Düsen zonenweise
über die Breite der Faserstoffbahn einstellbar ist. Dadurch lassen sich feuchte Streifen
in der Faserstoffbahn korrigieren. In diesem Fall kann den zonal unterschiedlichen
Mengen eine einstellbare, konstante Menge überlagert sein. Die Befeuchtungseinrichtung
5 kann innerhalb der Trockenpartie 4 am Ende oder außerhalb direkt nach der Trockenpartie
4 angeordnet sein. Zwischen der Aufrollung 7 und der Befeuchtungseinrichtung 5 ist
ein Feuchtesensor 6 zur Messung der Endfeuchte 6.11 der Faserstoffbahn vorgesehen.
Der Feuchtesensor kann stationär oder quer zur Laufrichtung der Faserstoffbahn traversierend
angeordnet sein. Zur Regelung der Feuchte 6.1 der Faserstoffbahn sind zwei Bahnfeuchteregelungen
1, 2 vorgesehen. Mit der ersten Bahnfeuchteregelung 1 wird die Feuchte 6.0 der Faserstoffbahn
vor der Befeuchtungseinrichtung 5 auf einen vorgebbaren Feuchtesollwert 6.0 geregelt.
Die erste Bahnfeuchteregelung 1 umfasst eine Feuchteregelung 10 welche von einer Berechnungseinheit
15 einen errechneten Feuchteistwert 6.01 vor der Befeuchtungseinrichtung 5 erhält.
Zur Berechnung erhält die Berechnungseinheit 15 den Endfeuchteistwert 6.11 von dem
physikalischen Feuchtesensor 5. Um diesen Endfeuchteistwert 6.11 zu erhalten, wird
die Differenz zwischen dem Endfeuchtesollwert 6.10 und dem Feuchtesollwert 6.00 vor
der Befeuchtungseinrichtung 5 von dem gemessenen Endfeuchteistwert 6.11 subtrahiert.
Die Ermittlung des Feuchte-Sollwertes für die Feuchteregelung 10 erfolgt analog. In
der Berechnungseinheit 14 wird vom Endfeuchtesollwert 6.10 die Differenz zwischen
dem Endfeuchtesollwert 6.10 und dem Feuchtesollwert 6.00 vor der Befeuchtungseinrichtung
5 subtrahiert. Bei einer durch die Feuchteregelung 10 festgestellten Soll/Ist-Abweichung
wird im vorliegenden Beispiel ein Regelungssignal zur Beeinflussung Dampfversorgung
der Trockenzylinder der Trockenpartie 4 an eine Bedienlogik 11 und an eine Dampfdruckabsenkung
12 sowie an eine Dampfdruckkaskade gesandt.
[0024] Die zweite Bahnfeuchteregelung 2 regelt die Endfeuchte 6.1 der Faserstoffbahn. Dabei
wird der Ist-Wert der Endfeuchte 6.11 nach der Befeuchtungsvorrichtung 5 durch einen
physikalischen Feuchtesensor 6 gemessen und in Abhängigkeit einer durch einen zweiten
virtuellen Sensor ermittelten virtuellen Istwert der Feuchte 6.01 vor der Befeuchtungsvorrichtung
5 durch Verändern der Befeuchtungswirkung der Befeuchtungseinrichtung 5 geregelt.
Die Ermittlung des virtuellen Istwertes der Feuchte 6.01 vor der Befeuchtungsvorrichtung
5 erfolgt in einer Berechnungseinheit 28 der Regelungseinheit 20. Hierfür wird von
der gemessenen Endfeuchte 6.11 der durch die Befeuchtungsvorrichtung 5 aufgetragene
Feuchteanteil abgezogen. Dieser Feuchteanteil wird durch einen Signalwandler 24 aus
dem von der Wasserstation 25 zurückgemeldeten, tatsächlichen Wasserverbrauch ermittelt
und an die Berechnungseinheit 28 weitergeleitet. Zuvor werden Prozessparameter des
Herstellungsprozesses aus dem Prozessleitsystem 27 berücksichtigt. Dadurch können
die Einflüsse der Befeuchtung und des Feuchte 6.11 vor der Befeuchtungseinrichtung
auf die Qualität der Faserstoffbahn bei unterschiedlichen Prozessparametern zugunsten
einer guten und konstanten Qualität berücksichtigt werden. Es werden beispielsweise
einer der Prozessparameter Produktionsgeschwindigkeit, Bahnbreite, Abrissinformationen,
Dampfverbrauch in der Trockenpartie 4, Entwässerungsbedingungen in der Formerpartie
oder Pressenpartie 3, Feuchtewerte der Faserstoffbahn in oder nach der Pressenpartie
3 oder Stoffeigenschaften des Faserstoffes, herangezogen. In der Berechnungseinheit
29 wird die Differenz aus dem Sollwert der Feuchte 6.00 vor der Befeuchtungseinrichtung
5 und dem virtuellen Ist-Wert der Feuchte 6.01 vor der Befeuchtungseinrichtung 5 berechnet
und dem Regler 22, der eine Rampenfunktion enthält, als Regelungsgröße zugeführt.
Der Ausgang des Reglers 22 ist mit einem Signalwandler 23 verbunden, der das Reglersignal
in einen physikalischen Durchsatz (Liter pro Minute) umgewandelt und die Wasserstation
25 so ansteuert, dass die Befeuchtungswirkung der Befeuchtungsvorrichtung 5 derart
ist, dass die Soll/Ist-Abweichung des virtuellen Istwertes der Feuchte 6.01 vermindert
oder eliminiert wird. Die Wasserstation kann zusätzlich mit einer Querprofilregelungseinheit
26 verbunden sein, welche die Düsen zonal unterschiedlich zur Beeinflussung des Feuchtequerprofils
der Faserstoffbahn ansteuert.
Bezugszeichenliste
[0025]
- 1
- erste Bahnfeuchteregelung
- 2
- zweite Bahnfeuchteregelung
- 3
- Pressenpartie
- 4
- Trockenpartie
- 5
- Befeuchtungsvorrichtung
- 6
- Feuchtesensor
- 6.0
- Feuchte vor Befeuchtungsvorrichtung
- 6.00
- Feuchtesollwert vor Befeuchtungsvorrichtung
- 6.01
- Feuchtesistwert vor Befeuchtungsvorrichtung
- 6.1
- Endfeuchte nach Befeuchtungsvorrichtung
- 6.10
- Endfeuchtesollwert nach Befeuchtungsvorrichtung
- 6.11
- Endfeuchteistwert nach Befeuchtungsvorrichtung
- 7
- Aufrollung
- 10
- Feuchteregelung MD Papiermaschine
- 11
- Bedienlogik
- 12
- Dampfabsenkung
- 13
- Dampfdruckkakade
- 14
- Berechnungseinheit für Feuchte-Sollwert vor Befeuchtungsvorrichtung
- 15
- Berechnungseinheit für Feuchte-Istwert vor Befeuchtungsvorrichtung
- 20
- Regelungseinheit
- 21
- Berechnungseinheit Sollwertdifferenz
- 22
- Regler
- 23
- Signalwandler
- 24
- Signalwandler
- 25
- Wasserstation
- 26
- Querprofilregelungseinheit
- 27
- DCS (Prozessleitsystem)
- 28
- Berechnungseinheit virtueller Feuchte vor Befeuchtungsvorrichtung
- 29
- Berechnungseinheit der Abweichung der virtueller Feuchte vor Befeuchtungsvorrichtung
vom Sollwert
1. Verfahren zur Regelung der Endfeuchte (6.1) einer Faserstoffbahn, insbesondere einer
Papier-, Karton- oder Tissuebahn, bei deren Herstellung in einer Papiermaschine mit
einer Formerpartie, einer Pressenpartie (3), einer Trockenpartie (4), einer Befeuchtungsvorrichtung
(5) und einem Feuchtesensor (6), wobei die Feuchte (6.0) vor der Befeuchtungsvorrichtung
(5) durch eine erste Bahnfeuchteregelung (1) und die Endfeuchte (6.1) nach der Befeuchtungsvorrichtung
(5) durch eine zweite Bahnfeuchteregelung (2) geregelt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Istwert der Feuchte (6.01) der ersten Bahnfeuchteregelung (1) durch einen ersten
virtuellen Feuchtesensor ermittelt wird und der Istwert der Endfeuchte (6.11) der
zweiten Bahnfeuchteregelung (2) nach der Befeuchtungsvorrichtung (5) durch einen physikalischen
Feuchtesensor (6) gemessen wird und in Abhängigkeit einer durch einen zweiten virtuellen
Feuchtesensor ermittelten virtuellen Istwert der Feuchte (6.01) vor der Befeuchtungsvorrichtung
(5) durch Verändern der Befeuchtungswirkung der Befeuchtungseinrichtung (5) geregelt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste virtuelle Feuchtesensor den Ist-Wert der Feuchte (6.01) aus der Differenz
des Messwerts für die Endfeuchte (6.11) des physikalischen Feuchtesensors (6) und
der Sollwertdifferenz aus dem Sollwert der Endfeuchte (6.10) nach der Befeuchtungseinrichtung
(5) und dem Sollwert der Feuchte (6.00) vor der Befeuchtungseinrichtung (5) ermittelt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite virtuelle Feuchtesensor den virtuellen Ist-Wert der Feuchte (6.01) vor
der Befeuchtungseinrichtung (5) aus der Differenz der durch die Befeuchtungseinrichtung
(5) aufgebrachten Feuchte und des Messwerts der Endfeuchte (6.11) des physikalischen
Feuchtesensors (6) ermittelt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Differenz aus dem Sollwert der Feuchte (6.00) vor der Befeuchtungseinrichtung
(5) und dem virtuellen Ist-Wert der Feuchte (6.01) vor der Befeuchtungseinrichtung
(5) in der zweiten Bahnfeuchteregelung (2) zur Beeinflussung der Befeuchtungswirkung
der Befeuchtungseinrichtung (5) herangezogen wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass Prozessparameter des Herstellungsprozesses in der zweiten Bahnfeuchteregelung (2)
zur Ermittlung des virtuellen Ist-Wertes der Feuchte (6.01) vor der Befeuchtungseinrichtung
(5) herangezogen werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens einer der Prozessparameter Produktionsgeschwindigkeit, Bahnbreite, Abrissinformationen,
Dampfverbrauch in der Trockenpartie (4), Entwässerungsbedingungen in der Formerpartie
oder Pressenpartie (3), Feuchtewerte der Faserstoffbahn in oder nach der Pressenpartie
(3) oder Stoffeigenschaften des Faserstoffes, herangezogen wird.
7. Regelungsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einer ersten
Regelungseinheit (10) zur Regelung der Feuchte (6.01) vor einer Befeuchtungseinrichtung
(5) und einer zweiten Regelungseinheit (20) zur Regelung der Endfeuchte (6.11) nach
der Befeuchtungseinrichtung (5) und einem physikalischen Feuchtesensor (6) zur Messung
der Endfeuchte (6.11)
dadurch gekennzeichnet,
dass der ersten Regelungseinheit (10) eine erste Berechnungseinheit (15) zur Berechnung
eines ersten virtuellen Istwertes der Feuchte (6.01) vor der Befeuchtungseinrichtung
(5) zugeordnet ist und dass die zweite Regelungseinheit (20) eine zweite Berechnungseinheit
(28) zur Berechnung eines zweiten virtuellen Istwertes der Feuchte (6.01) vor einer
Befeuchtungseinrichtung (5), sowie eine Verbindung zum Prozessleitsystem zum Einlesen
von Prozessparametern umfasst.