[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft System zur variablen Gestaltung einer Fensterfassade,
insbesondere für fliegende Bauten, vorzugsweise Zelte, sowie ein Verfahrung zur Herstellung
einer Fensterfassade.
[0002] Bei fliegenden Bauten, z.B. Zelten, besteht heute immer öfter das Bedürfnis, diese
zumindest teilweise mit einer Fensterfassade zu versehen. Eine solche Fensterfassade
ist günstig für die Lichtverhältnisse in solchen Bauten und gibt diesen ein modernes
Erscheinungsbild.
[0003] Für eine solche Fensterfassade besteht das Bedürfnis, diese mit geringem Zeit- und
Kostenaufwand in verschiedenen Ausführungsformen zu realisieren.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ein System zur variablen
Gestaltung einer Fensterfassade zu schaffen sowie ein einfaches und kostengünstiges
Verfahren zur Herstellung einer solchen Fensterfassade anzugeben.
[0005] Die obige Aufgabe wird durch ein System gelöst, welches mindestens ein in einen Rahmen
eingefasstes Fenster sowie einen ersten Pfosten und einen zweiten Pfosten aufweist,
wobei ein erster Abschnitt des Rahmens in einer entsprechenden, in Längsrichtung verlaufenden
Nut des ersten Pfostens anordnenbar ist und ein zweiter Abschnitt des Rahmens mittels
eines Pfostenschlosses an dem zweiten Pfosten vorzugsweise lösbar festlegbar ist,
wobei der zweite Abschnitt an einer dem ersten Abschnitt gegenüber liegenden Seite
des Rahmens angeordnet ist.
[0006] Der Vorteil eines solchen Systems besteht darin, dass eine Fensterfassade mit wenigen
Elementen sehr variabel gestaltet werden kann. Es ist möglich, mehrere Fenster neben-
und übereinander zu setzen oder auch nur ein einziges Fenster zu verwenden. Die Fassade
kann zudem einfach und schnell auf- und wieder abgebaut werden. Außerdem ist von Vorteil,
dass die Pfosten und der Fensterrahmen mittels einfacher Profile realisiert werden
können.
[0007] Zur lösbaren Befestigung weist der zweite Pfosten eine in Längsrichtung verlaufende
hinterschnittene Nut auf, in die ein entsprechender Vorsprung des Pfostenschlosses
beim Zusammenstecken von Pfosten und Pfostenschloss eingeführt wird. Hierbei ist die
Nut vorzugsweise in regelmäßigen Abständen aufgefräst, so dass dort der Vorsprung
des Pfostenschlosses eingeführt werden kann. Entsprechend ist der Vorsprung des Pfostenschlosses
nicht entlang der gesamten Länge des Pfostenschlosses angeordnet, sondern nur abschnittsweise.
Durch Verschiebung von zweitem Pfosten und Pfostenschloss zueinander in Längsrichtung
wird der Formschluss zwischen Nut und Vorsprung hergestellt.
[0008] Der zweite Pfosten weist ferner eine erste Anlagefläche auf, an welche der Rahmen
des Fensters zumindest in dem zweiten Abschnitt angelegt wird. Das Pfostenschloss
bildet eine zweite Anlagefläche aus, welche der ersten Anlagefläche gegenüber liegt.
In dem Zustand, in dem das Pfostenschloss eine lösbare Befestigung des Fensters mit
Rahmen an dem zweiten Pfosten erzeugt, wird zumindest der zweite Abschnitt des Rahmens
zwischen beide Anlageflächen geklemmt.
[0009] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Rahmen gegen den ersten Pfosten
und/oder den zweiten Pfosten mittels einer Bürstendichtung abgedichtet. Eine solche
Bürstendichtung besitzt die nötige Flexibilität, um auch nach mehreren Auf- und Abbauten
der Fensterfassade noch ausreichend dicht zu sein und die Reibung zwischen Pfosten
und Rahmen zu verhindern. In vorteilhafter Weise besteht die Bürstendichtung aus Kunststoff
und ist in einer entsprechenden, in dem jeweiligen Pfosten in Längsrichtung verlaufenden
Nut angeordnet. Hierbei ist die Bürstendichtung vorzugsweise von einem Ende der jeweiligen
Nut des ersten Pfostens oder des zweiten Pfostens ausgehend eingezogen und die Bürstendichtung
ist in der Nut mit einem Klebstoff befestigt.
[0010] Es ist ferner vorteilhaft, wenn das Fenster gegen den Rahmen mittels einer Lippendichtung
abgedichtet ist. Hierbei ist die Lippendichtung mindestens an einem Schenkel der U-förmigen
Ausnehmung in dem Rahmen angeordnet, welche zum Einsetzen des Fensters dient.
[0011] In einer Weiterbildung des obigen Systems ist das Pfostenschloss mit dem zweiten
Pfosten formschlüssig, vorzugsweise mittels einer Steckverbindung verbindbar.
[0012] Eine besonders einfache und kostengünstige Anordnung zweier Fenster nebeneinander
wird erreicht, wenn mit einem Pfostenschloss an einem zweiten Pfosten zwei nebeneinander
angeordnete Fenster festlegbar sind, wobei der Querschnitt des zweiten Pfostens vorzugsweise
T-förmig und der Querschnitt des Pfostenschlosses vorzugsweise U-förmig ausgebildet
ist. Auf einfache Weise wird dabei während des Aufbaus der Fensterfassade vorzugsweise
der Fuß des T-förmigen Querschnitts des Pfostens in das U-förmige Pfostenschloss eingeführt.
[0013] Eine weitere Erhöhung der Variabilität des Systems mit minimalem Aufwand an Systemelementen
wird dadurch erreicht, dass der erste Pfosten aus einem im Querschnitt im Wesentlichen
quaderförmigen Zentralpfosten und mindestens einem Ansatzpfosten zusammengesetzt ist,
wobei der Zentralpfosten an mindestens einer Längsseite eine Doppelnut aufweist, die
zur Aufnahme entsprechend der Vorsprünge des Ansatzelements dient. Die Nuten der Doppelnut
sind vorzugsweise jeweils hinterschnitten ausgebildet. Der Ansatzpfosten des ersten
Pfostens dient zur Aufnahme des Rahmens des Fensters und kann entsprechend der zu
erzielenden Gebäudeform verschieden ausgestaltet sein, während der Zentralpfosten
eine solche Aufnahme für die Fensterrahmen nicht aufweist. Der Zentralpfosten ist
daher universell einsetzbar und kann somit kostengünstig in großen Stückzahlen produziert
werden. Ist an zwei nebeneinanderliegenden Seiten des Zentralpfostens jeweils eine
Doppelnut vorgesehen, so kann durch Anordnung jeweils eines Ansatzpfostens an den
nebeneinander liegenden Seiten des Zentralpfostens mit dem ersten Pfosten beispielsweise
eine Gebäudeecke der Fensterfassade realisiert werden. Eine weitere Möglichkeit besteht
darin, mit einem weiteren, entsprechend gestalten Profil eines Ansatzpfostens eine
Innenecke des Gebäudes zu realisieren.
[0014] Es ist ferner von Vorteil, dass der Rahmen in einem dritten Abschnitt eine in Längsrichtung
verlaufende Nut und an einem vierten Abschnitt einen der Nut der dritten Längsseite
entsprechenden Vorsprung aufweist, wobei der dritte Abschnitt und der vierte Abschnitt
an einer zu dem ersten Abschnitt und dem zweiten Abschnitt benachbarten Seite des
Rahmens angeordnet sind, wobei der dritte Abschnitt und der vierte Abschnitt einander
gegenüber liegen. Durch eine derartige Ausgestaltung des Rahmens des Fensters wird
es möglich, Fenster übereinander derart anzuordnen, dass sie dicht und ansprechend
gestaltet sind.
[0015] Bevorzugt bestehen die Pfosten und der Rahmen der Fenster aus einem Leichmetall,
besonders bevorzugt aus Aluminium. Die Fenster bestehen vorzugsweise aus Glas oder
Kunststoff.
[0016] Die obige Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren zur Herstellung einer variablen
Fensterfassade gelöst mit mindestens einem in einem Rahmen eingefassten ersten Fenster
sowie einem ersten Pfosten und einem zweiten Pfosten, wobei zunächst der erste Pfosten
und der zweite Pfosten in einem festgelegten Abstand, parallel zueinander aufgestellt
werden, anschließend das erste Fenster mit einem ersten Abschnitt des Rahmens in eine
entsprechende, in Längsrichtung verlaufende Nut des ersten Pfostens angeordnet wird,
vorzugsweise von innen eingeschwenkt wird, und das erste Fenster nun mit einem zweiten,
dem ersten Abschnitt gegenüber liegenden Abschnitt des Rahmens mittels eines Pfostenschlosses
an dem zweiten Pfosten vorzugsweise lösbar festgelegt wird.
[0017] Das oben angegebene Verfahren ist einfach und kostengünstig durchführbar.
[0018] Bevorzugt wird zur Anordnung eines weiteren Fensters in vertikaler Richtung über
dem ersten Fenster ein an einem dritten Abschnitt des Rahmens des weiteren Fensters
angeordneter Vorsprung in eine an dem vierten Abschnitt des Rahmens des ersten Fensters
vorgesehene, in Längsrichtung verlaufende Nut angeordnet, wobei der dritte Abschnitt
und der vierte Abschnitt an einer zu dem ersten Abschnitt und dem zweiten Abschnitt
jeweils benachbarten Seite des Rahmens angeordnet sind und wobei der dritte Abschnitt
und der vierte Abschnitt einander gegenüber liegen.
[0019] Mit diesem Verfahrensschritt können eine Vielzahl von Fenstern übereinander angeordnet
werden, so dass eine hohe Fensterfassade hergestellt werden kann.
[0020] Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben
sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Figuren. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale
für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung,
auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den einzelnen Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
[0021] Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Fensterfassade von der Seite,
- Fig. 2a
- eine perspektivische Ansicht eines Fensters mit Rahmenteilen von der Seite,
- Fig. 2b
- zwei übereinander gesetzte Fenster mit Rahmen in einer perspektivischen Ansicht von
der Seite,
- Fig. 3
- einen vertikalen Querschnitt durch ein Fenster mit Rahmen,
- Fig. 4
- einen senkrecht zur Längsrichtung verlaufenden Querschnitt durch zwei aneinander gesetzte
Rahmenteile,
- Fig. 5
- einen senkrecht zur Längsrichtung verlaufenen Querschnitt durch eine obere Seite eines
Rahmens,
- Fig. 6
- einen senkrecht zur Längsrichtung verlaufenden Querschnitt durch eine untere Seite
eines Rahmens,
- Fig. 7
- einen Querschnitt durch einen ersten Pfosten mit darin angeordneten Rahmen mit Fenster,
- Fig. 8a
- einen ersten Verfahrensschritt zur Herstellung eines ersten Beispiels einer Fensterfassade
in einem horizontal verlaufenden Schnitt,
- Fig. 8b
- eine Ansicht des zweiten Pfostens und des Pfostenschlosses des erfindungsgemäßen Systems
in einer Ansicht von der Seite,
- Fig. 9
- einen zweiten Verfahrensschritt zur Herstellung eines ersten Beispiels einer Fensterfassade
in einem horizontal verlaufenden Schnitt,
- Fig. 10
- ein weiteres Beispiel für eine mit dem erfindungsgemäßen System hergestellte Fensterfassade
in einem horizontal verlaufenden Querschnitt und
- Fig. 11
- ein drittes Beispiel für eine Fensterfassade, hergestellt mit dem erfindungsgemäßen
System in einem horizontalen Querschnitt.
[0022] Fig. 1 zeigt eine Fensterfassade, welche mit dem erfindungsgemäßen System aufgebaut
ist. In der Fassade sind vier Fenster 10 mit Rahmen 20 zwischen zwei ersten Pfosten
31 und einem zweiten Pfosten 32 angeordnet. Das vierte Fenster 10 wird gerade eingeschoben.
[0023] In den Figuren 2a und 2b ist erkennbar, dass jeder Rahmen 20 aus mindestens vier
Profilen zusammengesetzt ist, welche die erste Seite 21, die zweite Seite 22, die
dritte Seite 23 und die vierte Seite 24 ausbilden. Die Rahmenprofile werden miteinander
verschraubt. Aus Fig. 2b geht hervor, dass in dem Fall, dass ein breiteres Fenster
realisiert werden soll, die längeren Seiten des Rahmens 20 durch zwei aneinander gesetzte
Profile hergestellt werden können.
[0024] Zur dichten und festen Anordnung der Fenster 10 mit Rahmen 20 übereinander weist
das Profil der dritten Seite 23 des Rahmens 20 eine Nut 26 und der vierten Seite 24
des Rahmens 20 einen entsprechenden, am Ende halbkreisförmigen Vorsprung 27 auf (vergleiche
Fig. 3). Die Nut 26 und der Vorsprung 27 verlaufen in Längsrichtung der dritten Seite
23 bzw. der vierten Seite 24. Sowohl Nut 26 als auch Vorsprung 27 sind jeweils an
der der Fensterausnehmung 28 gegenüber liegenden Seite des jeweiligen Profils 23,
24 vorgesehen. Die Ausnehmung 28 dient zur Aufnahme des Glas- oder Kunststofffensters
10.
[0025] Nut 26 und Vorsprung 27 sind derart ausgebildet, dass bei einem Übereinandersetzen
der Fenster 10 der Vorsprung 27 in der Nut 26 angeordnet ist und hierdurch ein Verrücken
der Fenster 10 gegeneinander verhindert wird. Durch die Abstimmung der Formen von
Nut 26 und Vorsprung 27 liegen diese in einem großen Bereich aneinander an, so dass
eine Abdichtung der Rahmen 20 der beiden Fenster 10 erreicht wird. Fig. 4 zeigt die
Anordnung des Vorsprungs 27 der vierten Seite 24 des Rahmens 20 in der Nut 26 der
dritten Seite 23 noch einmal genauer.
[0026] Einen Querschnitt quer zur Längsrichtung der Seite 23 des Rahmens 20 und der vierten
Seite 24 des Rahmens 20 ist jeweils auch den Figuren 5 und 6 zu entnehmen. In den
Figuren 4, 5 und 6 ist zu erkennen, dass in den Seitenwänden der Ausnehmung 28 für
das Fenster 10 der dritten Seite 23 und der vierten Seite 24 jeweils eine im Querschnitt
T-förmige Ausnehmung und, gegenüberliegend, einen in Längsrichtung verlaufenden Vorsprung
35 aufweist. In der T-förmigen Nut 34 ist eine Doppel-T-förmige Dichtung 37 und an
dem Vorsprung 35 eine Lippenförmige Dichtung 38 angeordnet, welche das Fenster 10
gegen den Rahmen 20 abdichten. Analoge Dichteinrichtungen sind auch an den weiteren
Rahmenelementen, insbesondere der ersten Seite 21 und der zweiten Seite 22, vorgesehen
(siehe Fig. 7).
[0027] Anhand der Figuren 7, 8 und 9 wird die Herstellung einer in Fig. 1 gezeigten Fensterfassade
detaillierter dargestellt.
[0028] Der erste Pfosten 31 setzt sich zusammen aus einem Zentralpfosten 41 und einem Ansatzpfosten
43. Der Zentralpfosten 41 weist an einer Seite eine in Längsrichtung verlaufende Doppelnut
45 auf. In dieser Doppelnut 45 sind entsprechende Vorsprünge 46 angeordnet, wobei
die Vorsprünge 46 in die hinterschnittenen Nuten 45 von oben eingeschoben werden.
Hierdurch wird der erste Pfosten 31 ausgebildet.
[0029] Zur Herstellung der Fensterfassade wird zunächst das Fenster 10 mit Rahmen 20, insbesondere
mit seiner ersten Seite 21 in eine seitlich offene Ausnehmung 47 des Ansatzpfostens
43 gegen den Widerstand einer Bürstendichtung 39 eingeschoben (siehe Pfeile 52 in
den Figuren 7 und 8). Anschließend wird die zweite Seite 22 des Rahmens 20 von Innenseite
der Fassade in Richtung nach außen geschwenkt (siehe Pfeil 51). Nach Abschluss dieser
Bewegung ist der Rahmen 20 mit einer Seitenfläche der zweiten Seite 22 an einer Anschlagfläche
55 des zweiten Pfostens angeordnet. Anschließend wird das im Wesentlichen U-förmig
ausgebildete Pfostenschloss 60 derart auf den zweiten Pfosten 32 aufgeschoben, dass
ein etwa mittig in der U-förmigen Ausnehmung des Pfostenschlosses angeordneter T-förmiger
Vorsprung 61 in eine entsprechend ausgeformte Nut 63 des zweiten Pfostens 32 eingeführt
wird. Die Bewegungsrichtung des Pfostenschlosses 60 zum Zusammenfügen von zweitem
Pfosten 32 und Pfostenschloss 60 ist in Figur 8 mittels des Pfeils 53 dargestellt.
[0030] Fig. 8b zeigt, dass der T-förmige Vorsprung 61 des Pfostenschlosses 60 nicht durchgängig
entlang der Längsrichtung des Pfostenschlosses 60 ausgebildet ist, sondern lediglich
abschnittsweise vorgesehen ist. Entsprechend weist der zweite Pfosten 32 in den Abschnitten
65 eine aufgefräste Nut 63 auf. Hierbei ist die Nut 63 in den Abschnitten 65 so weit
aufgefräst, dass der Hinterschnitt entfernt ist. In den Abschnitten 65 können die
Vorsprünge 61 quer zur Längsrichtung in die Nut 63 eingesetzt werden. Anschließend
werden Pfostenschloss 60 und der zweite Pfosten 32 zueinander in Längsrichtung verschoben,
so dass die Vorsprünge nun in den Abschnitten der Nut 63 angeordnet sind, die nicht
aufgefräst sind. So wird eine sichere Befestigung des Fensters 10 mit Rahmen 20 zwischen
dem zweiten Pfosten 32 und dem Pfostenschloss 60 erreicht.
[0031] Nach korrekter Anordnung der Pfostenschlosses 60 ist die zweite Seite 22 des Rahmes
20 zwischen einer Anschlagfläche 55 des zweiten Pfostens 32 und einer gegenüber liegenden
Anschlagfläche 64 des Pfostenschlosses 60 angeordnet und geklemmt. Aufgrund der U-förmigen
Gestaltung des Pfostenschlosses 60 ist es, wie in den Figuren 8 und 9 gezeigt, möglich,
zwei Fenster 10 nebeneinander an einem zweiten Pfosten 32 festzulegen, wie dies in
Fig. 8 auf der rechten Seite gezeigt ist.
[0032] Die korrekte Anordnung des "geschlossenen" Pfostenschlosses 60 auf dem zweiten Pfosten
32 ist nochmals in Fig. 9 dargestellt.
[0033] Eine weitere gestalterische Variante einer Fensterfassade ist in Fig. 10 dargestellt.
Dort ist an jeder seiner in longitudinaler Richtung verlaufenden Seiten des Zentralpfostens
71, welcher im Querschnitt quaderförmig ausgebildet ist, eine Doppelnut 45 vorgesehen,
welche zur Aufnahme von entsprechenden Vorsprüngen verschiedener Ansatzpfosten 43,
73 dient. In der in Figur 10 dargestellten Ausführungsform wird einmal der anhand
der Figuren 8 und 9 dargestellte erste Ansatzpfosten 45 verwendet. Um eine Innenecke
in der Fensterfassade zu realisieren, ist ferner ein zweiter Ansatzpfosten 73 vorgesehen,
welcher an einer Seitenkante zur Ausbildung der Innenecke verlängert ist.
[0034] Eine weitere Realisierungsmöglichkeit für eine Ecke einer Fensterfassade aus dem
erfindungsgemäßen System ist in Fig. 11 dargestellt. Dort werden ein erstes Ansatzelement
43 und ein drittes Ansatzelement 83 an zwei nebeneinander liegenden Seiten des Zentralpfostens
71 angeordnet. Im Bereich der äußeren Ecke ist ferner ein Eckprofil (Eckblech) 84
vorgesehen.
[0035] Um eine gute Abdichtung der Rahmen 20 gegen die Pfosten 31, 32 zu erreichen, sind
gegenüber liegend in entsprechenden Nuten der Ansatzpfosten 43, 73, 83 angeordnete
Bürstendichtungen 39 vorgesehen. Genauer sitzen die Bürstendichtungen in Seitenwänden
der Ausnehmungen 47 der Ansatzpfosten 43, 73, 83 und zusätzlich in der Anschlagfläche
55 des zweiten Pfostens 32 und der Anschlagfläche 64 des Pfostenschlosses 60. Die
in dem zweiten Pfosten 32 vorgesehene Bürstendichtung 39 und die in dem Pfostenschloss
60 angeordnete Bürstendichtung 39 sind in den Figuren nicht dargestellt. Die entsprechend
zur Aufnahme der Bürsten vorgesehenen Nuten sind beispielsweise in Fig. 8 erkennbar.
Während der Herstellung von ersten Pfosten 31 und zweitem Pfosten 33 werden die Bürsten
in die entsprechende Nut eingeführt und dort mit einem Klebstoff befestigt. Die Bürstendichtungen
39 bestehen aus einem Kunststoff.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 10
- Fenster
- 20
- Rahmen
- 21
- erste Seite des Rahmens 20
- 22
- zweite Seite des Rahmens 20
- 23
- dritte Seite des Rahmens 20
- 24
- vierte Seite des Rahmens 20
- 26
- Nut
- 27
- Vorsprung
- 28
- Ausnehmung
- 31
- erster Pfosten
- 32
- zweiter Pfosten
- 34
- T-förmige Ausnehmung
- 35
- Vorsprung
- 37
- Doppel-T-förmige Dichtung
- 38
- Lippendichtung
- 39
- Bürstendichtung
- 41
- Zentralpfosten
- 43
- Ansatzpfosten
- 45
- Doppelnut
- 46
- Vorsprung
- 47
- Ausnehmung
- 51
- Pfeil
- 52
- Pfeil
- 53
- Pfeil
- 55
- Anschlagfläche
- 60
- Pfostenschloss
- 61
- Vorsprung
- 63
- Nut
- 64
- Anschlagfläche
- 65
- Abschnitt der Nut 63
- 71
- Zentralpfosten
- 73
- Ansatzelement
- 83
- Ansatzelement
- 84
- Eckprofil
1. System zur variablen Gestaltung einer Fensterfassade, insbesondere für fliegende Bauten,
vorzugsweise Zelte, mit mindestens einem in einem Rahmen eingefassten Fenster sowie
einem ersten Pfosten und einem zweiten Pfosten, wobei ein erster Abschnitt des Rahmens
in einer entsprechenden, in Längsrichtung verlaufenden Nut des ersten Pfostens anordnenbar
ist und ein zweiter Abschnitt des Rahmens mittels eines Pfostenschlosses an dem zweiten
Pfosten vorzugsweise lösbar festgelegt ist, wobei der zweite Abschnitt an einer dem
ersten Abschnitt gegenüber liegenden Seite des Rahmens angeordnet ist.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen gegen den ersten Pfosten und/oder den zweiten Pfosten mittels einer Bürstendichtung
und/oder das Fenster gegen den Rahmen mittels einer Kunststoffdichtung, vorzugsweise
einer Gummidichtung abgedichtet ist.
3. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bürstendichtung aus Kunststoff besteht und in einer entsprechenden, in Längsrichtung
des ersten Pfostens oder des zweiten Pfostens verlaufenden Nut angeordnet ist, wobei
die Bürstendichtung in der Nut mit einem Klebstoff befestigt ist.
4. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Pfostenschloss mit dem zweiten Pfosten formschlüssig, vorzugsweise mittels einer
Steckverbindung, verbindbar ist.
5. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Pfosten und das Pfostenschloss derart ausgebildet sind, dass mit einem
Pfostenschloss an einem zweiten Pfosten zwei nebeneinander angeordnete Fenster festlegbar
sind, wobei der Querschnitt des zweiten Pfostens vorzugsweise T-förmig und der Querschnitt
des Pfostenschlosses vorzugsweise U-förmig ausgebildet ist.
6. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Pfosten aus einem im Querschnitt im Wesentlichen quaderförmigen Zentralpfosten
und mindestens einem Ansatzpfosten zusammengesetzt ist, wobei der Zentralpfosten an
mindestens einer Seite des Pfostens eine sich in Längsrichtung erstreckende Doppelnut
aufweist, die zur Aufnahme entsprechender Vorsprünge des Ansatzpfostens dient.
7. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen in einem dritten Abschnitt eine in Längsrichtung verlaufende Nut und an
einem vierten Abschnitt einen der Nut der dritten Längsseite entsprechenden Vorsprung
aufweist, wobei der dritte Abschnitt und der vierte Abschnitt an einer zu dem ersten
Abschnitt und dem zweiten Abschnitt benachbarten Seite des Rahmens angeordnet sind,
wobei der dritte Abschnitt und der vierte Abschnitt einander gegenüber liegen.
8. Verfahren zur Herstellung einer variablen Fensterfassade, insbesondere für fliegende
Bauten, vorzugsweise Zelte, mit mindestens einem in einem Rahmen eingefassten ersten
Fenster sowie einem ersten Pfosten und einem zweiten Pfosten, wobei zunächst der erste
Pfosten und der zweite Pfosten in einem festgelegten Abstand, parallel zueinander
aufgestellt werden, anschließend das erste Fenster mit einem ersten Abschnitt des
Rahmens in eine entsprechende, in Längsrichtung verlaufende Nut des ersten Pfostens
angeordnet wird, vorzugsweise von innen eingeschwenkt wird, und das erste Fenster
nun mit einem zweiten, dem ersten Abschnitt gegenüber liegenden Abschnitt des Rahmens
mittels eines Pfostenschlosses an dem zweiten Pfosten vorzugsweise lösbar festgelegt
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur Anordnung eines weiteren Fensters in vertikaler Richtung über dem ersten Fenster
ein an einem dritten Abschnitt des Rahmens des weiteren Fensters angeordneter Vorsprung
in eine an dem vierten Abschnitt des Rahmens des ersten Fensters vorgesehene, in Längsrichtung
verlaufende Nut angeordnet wird, wobei der dritte Abschnitt und der vierte Abschnitt
an einer zu dem ersten Abschnitt und dem zweiten Abschnitt jeweils benachbarten Seite
des Rahmens angeordnet sind und wobei der dritte Abschnitt und der vierte Abschnitt
einander gegenüber liegen.