(19)
(11) EP 2 418 335 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.02.2012  Patentblatt  2012/07

(21) Anmeldenummer: 11176284.5

(22) Anmeldetag:  02.08.2011
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04B 2/96(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 11.08.2010 DE 102010034051

(71) Anmelder: Röder HTS Höcker GmbH
63699 Kefenrod (DE)

(72) Erfinder:
  • Heilmann, Heiko
    63654 Büdingen (DE)

(74) Vertreter: KEIL & SCHAAFHAUSEN Patentanwälte 
Cronstettenstraße 66
60322 Frankfurt am Main
60322 Frankfurt am Main (DE)

   


(54) System zur variablen Gestaltung einer Fensterfassade und ein Verfahren zur Herstellung einer Fensterfassade


(57) Die Erfindung betrifft ein System zur variablen Gestaltung einer Fensterfassade, insbesondere für fliegende Bauten, vorzugsweise Zelte. Um eine kostengünstige variable Gestaltung einer solchen Fensterfassade zu ermöglichen, weist das System mindestens ein in einem Rahmen (20) eingefasstes Fenster (10) sowie einen ersten Pfosten (31) und einen zweiten Pfosten (32) auf, wobei ein erster Abschnitt (21) des Rahmens (20) in einer entsprechenden, in Längsrichtung verlaufenden Nut (47) des ersten Pfostens (31) anordnenbar ist und ein zweiter Abschnitt (22) des Rahmens (20) mittels eines Pfostenschlosses (60) an dem zweiten Pfosten (32) vorzugsweise lösbar festgelegt ist, wobei der zweite Abschnitt (22) an einer dem ersten Abschnitt (21) gegenüber liegenden Seite des Rahmens (20) angeordnet ist. Es wird ferner ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Fensterfassade vorgeschlagen.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft System zur variablen Gestaltung einer Fensterfassade, insbesondere für fliegende Bauten, vorzugsweise Zelte, sowie ein Verfahrung zur Herstellung einer Fensterfassade.

[0002] Bei fliegenden Bauten, z.B. Zelten, besteht heute immer öfter das Bedürfnis, diese zumindest teilweise mit einer Fensterfassade zu versehen. Eine solche Fensterfassade ist günstig für die Lichtverhältnisse in solchen Bauten und gibt diesen ein modernes Erscheinungsbild.

[0003] Für eine solche Fensterfassade besteht das Bedürfnis, diese mit geringem Zeit- und Kostenaufwand in verschiedenen Ausführungsformen zu realisieren.

[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ein System zur variablen Gestaltung einer Fensterfassade zu schaffen sowie ein einfaches und kostengünstiges Verfahren zur Herstellung einer solchen Fensterfassade anzugeben.

[0005] Die obige Aufgabe wird durch ein System gelöst, welches mindestens ein in einen Rahmen eingefasstes Fenster sowie einen ersten Pfosten und einen zweiten Pfosten aufweist, wobei ein erster Abschnitt des Rahmens in einer entsprechenden, in Längsrichtung verlaufenden Nut des ersten Pfostens anordnenbar ist und ein zweiter Abschnitt des Rahmens mittels eines Pfostenschlosses an dem zweiten Pfosten vorzugsweise lösbar festlegbar ist, wobei der zweite Abschnitt an einer dem ersten Abschnitt gegenüber liegenden Seite des Rahmens angeordnet ist.

[0006] Der Vorteil eines solchen Systems besteht darin, dass eine Fensterfassade mit wenigen Elementen sehr variabel gestaltet werden kann. Es ist möglich, mehrere Fenster neben- und übereinander zu setzen oder auch nur ein einziges Fenster zu verwenden. Die Fassade kann zudem einfach und schnell auf- und wieder abgebaut werden. Außerdem ist von Vorteil, dass die Pfosten und der Fensterrahmen mittels einfacher Profile realisiert werden können.

[0007] Zur lösbaren Befestigung weist der zweite Pfosten eine in Längsrichtung verlaufende hinterschnittene Nut auf, in die ein entsprechender Vorsprung des Pfostenschlosses beim Zusammenstecken von Pfosten und Pfostenschloss eingeführt wird. Hierbei ist die Nut vorzugsweise in regelmäßigen Abständen aufgefräst, so dass dort der Vorsprung des Pfostenschlosses eingeführt werden kann. Entsprechend ist der Vorsprung des Pfostenschlosses nicht entlang der gesamten Länge des Pfostenschlosses angeordnet, sondern nur abschnittsweise. Durch Verschiebung von zweitem Pfosten und Pfostenschloss zueinander in Längsrichtung wird der Formschluss zwischen Nut und Vorsprung hergestellt.

[0008] Der zweite Pfosten weist ferner eine erste Anlagefläche auf, an welche der Rahmen des Fensters zumindest in dem zweiten Abschnitt angelegt wird. Das Pfostenschloss bildet eine zweite Anlagefläche aus, welche der ersten Anlagefläche gegenüber liegt. In dem Zustand, in dem das Pfostenschloss eine lösbare Befestigung des Fensters mit Rahmen an dem zweiten Pfosten erzeugt, wird zumindest der zweite Abschnitt des Rahmens zwischen beide Anlageflächen geklemmt.

[0009] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Rahmen gegen den ersten Pfosten und/oder den zweiten Pfosten mittels einer Bürstendichtung abgedichtet. Eine solche Bürstendichtung besitzt die nötige Flexibilität, um auch nach mehreren Auf- und Abbauten der Fensterfassade noch ausreichend dicht zu sein und die Reibung zwischen Pfosten und Rahmen zu verhindern. In vorteilhafter Weise besteht die Bürstendichtung aus Kunststoff und ist in einer entsprechenden, in dem jeweiligen Pfosten in Längsrichtung verlaufenden Nut angeordnet. Hierbei ist die Bürstendichtung vorzugsweise von einem Ende der jeweiligen Nut des ersten Pfostens oder des zweiten Pfostens ausgehend eingezogen und die Bürstendichtung ist in der Nut mit einem Klebstoff befestigt.

[0010] Es ist ferner vorteilhaft, wenn das Fenster gegen den Rahmen mittels einer Lippendichtung abgedichtet ist. Hierbei ist die Lippendichtung mindestens an einem Schenkel der U-förmigen Ausnehmung in dem Rahmen angeordnet, welche zum Einsetzen des Fensters dient.

[0011] In einer Weiterbildung des obigen Systems ist das Pfostenschloss mit dem zweiten Pfosten formschlüssig, vorzugsweise mittels einer Steckverbindung verbindbar.

[0012] Eine besonders einfache und kostengünstige Anordnung zweier Fenster nebeneinander wird erreicht, wenn mit einem Pfostenschloss an einem zweiten Pfosten zwei nebeneinander angeordnete Fenster festlegbar sind, wobei der Querschnitt des zweiten Pfostens vorzugsweise T-förmig und der Querschnitt des Pfostenschlosses vorzugsweise U-förmig ausgebildet ist. Auf einfache Weise wird dabei während des Aufbaus der Fensterfassade vorzugsweise der Fuß des T-förmigen Querschnitts des Pfostens in das U-förmige Pfostenschloss eingeführt.

[0013] Eine weitere Erhöhung der Variabilität des Systems mit minimalem Aufwand an Systemelementen wird dadurch erreicht, dass der erste Pfosten aus einem im Querschnitt im Wesentlichen quaderförmigen Zentralpfosten und mindestens einem Ansatzpfosten zusammengesetzt ist, wobei der Zentralpfosten an mindestens einer Längsseite eine Doppelnut aufweist, die zur Aufnahme entsprechend der Vorsprünge des Ansatzelements dient. Die Nuten der Doppelnut sind vorzugsweise jeweils hinterschnitten ausgebildet. Der Ansatzpfosten des ersten Pfostens dient zur Aufnahme des Rahmens des Fensters und kann entsprechend der zu erzielenden Gebäudeform verschieden ausgestaltet sein, während der Zentralpfosten eine solche Aufnahme für die Fensterrahmen nicht aufweist. Der Zentralpfosten ist daher universell einsetzbar und kann somit kostengünstig in großen Stückzahlen produziert werden. Ist an zwei nebeneinanderliegenden Seiten des Zentralpfostens jeweils eine Doppelnut vorgesehen, so kann durch Anordnung jeweils eines Ansatzpfostens an den nebeneinander liegenden Seiten des Zentralpfostens mit dem ersten Pfosten beispielsweise eine Gebäudeecke der Fensterfassade realisiert werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, mit einem weiteren, entsprechend gestalten Profil eines Ansatzpfostens eine Innenecke des Gebäudes zu realisieren.

[0014] Es ist ferner von Vorteil, dass der Rahmen in einem dritten Abschnitt eine in Längsrichtung verlaufende Nut und an einem vierten Abschnitt einen der Nut der dritten Längsseite entsprechenden Vorsprung aufweist, wobei der dritte Abschnitt und der vierte Abschnitt an einer zu dem ersten Abschnitt und dem zweiten Abschnitt benachbarten Seite des Rahmens angeordnet sind, wobei der dritte Abschnitt und der vierte Abschnitt einander gegenüber liegen. Durch eine derartige Ausgestaltung des Rahmens des Fensters wird es möglich, Fenster übereinander derart anzuordnen, dass sie dicht und ansprechend gestaltet sind.

[0015] Bevorzugt bestehen die Pfosten und der Rahmen der Fenster aus einem Leichmetall, besonders bevorzugt aus Aluminium. Die Fenster bestehen vorzugsweise aus Glas oder Kunststoff.

[0016] Die obige Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren zur Herstellung einer variablen Fensterfassade gelöst mit mindestens einem in einem Rahmen eingefassten ersten Fenster sowie einem ersten Pfosten und einem zweiten Pfosten, wobei zunächst der erste Pfosten und der zweite Pfosten in einem festgelegten Abstand, parallel zueinander aufgestellt werden, anschließend das erste Fenster mit einem ersten Abschnitt des Rahmens in eine entsprechende, in Längsrichtung verlaufende Nut des ersten Pfostens angeordnet wird, vorzugsweise von innen eingeschwenkt wird, und das erste Fenster nun mit einem zweiten, dem ersten Abschnitt gegenüber liegenden Abschnitt des Rahmens mittels eines Pfostenschlosses an dem zweiten Pfosten vorzugsweise lösbar festgelegt wird.

[0017] Das oben angegebene Verfahren ist einfach und kostengünstig durchführbar.

[0018] Bevorzugt wird zur Anordnung eines weiteren Fensters in vertikaler Richtung über dem ersten Fenster ein an einem dritten Abschnitt des Rahmens des weiteren Fensters angeordneter Vorsprung in eine an dem vierten Abschnitt des Rahmens des ersten Fensters vorgesehene, in Längsrichtung verlaufende Nut angeordnet, wobei der dritte Abschnitt und der vierte Abschnitt an einer zu dem ersten Abschnitt und dem zweiten Abschnitt jeweils benachbarten Seite des Rahmens angeordnet sind und wobei der dritte Abschnitt und der vierte Abschnitt einander gegenüber liegen.

[0019] Mit diesem Verfahrensschritt können eine Vielzahl von Fenstern übereinander angeordnet werden, so dass eine hohe Fensterfassade hergestellt werden kann.

[0020] Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Figuren. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den einzelnen Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.

[0021] Es zeigen schematisch:
Fig. 1
eine perspektivische Ansicht einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Fensterfassade von der Seite,
Fig. 2a
eine perspektivische Ansicht eines Fensters mit Rahmenteilen von der Seite,
Fig. 2b
zwei übereinander gesetzte Fenster mit Rahmen in einer perspektivischen Ansicht von der Seite,
Fig. 3
einen vertikalen Querschnitt durch ein Fenster mit Rahmen,
Fig. 4
einen senkrecht zur Längsrichtung verlaufenden Querschnitt durch zwei aneinander gesetzte Rahmenteile,
Fig. 5
einen senkrecht zur Längsrichtung verlaufenen Querschnitt durch eine obere Seite eines Rahmens,
Fig. 6
einen senkrecht zur Längsrichtung verlaufenden Querschnitt durch eine untere Seite eines Rahmens,
Fig. 7
einen Querschnitt durch einen ersten Pfosten mit darin angeordneten Rahmen mit Fenster,
Fig. 8a
einen ersten Verfahrensschritt zur Herstellung eines ersten Beispiels einer Fensterfassade in einem horizontal verlaufenden Schnitt,
Fig. 8b
eine Ansicht des zweiten Pfostens und des Pfostenschlosses des erfindungsgemäßen Systems in einer Ansicht von der Seite,
Fig. 9
einen zweiten Verfahrensschritt zur Herstellung eines ersten Beispiels einer Fensterfassade in einem horizontal verlaufenden Schnitt,
Fig. 10
ein weiteres Beispiel für eine mit dem erfindungsgemäßen System hergestellte Fensterfassade in einem horizontal verlaufenden Querschnitt und
Fig. 11
ein drittes Beispiel für eine Fensterfassade, hergestellt mit dem erfindungsgemäßen System in einem horizontalen Querschnitt.


[0022] Fig. 1 zeigt eine Fensterfassade, welche mit dem erfindungsgemäßen System aufgebaut ist. In der Fassade sind vier Fenster 10 mit Rahmen 20 zwischen zwei ersten Pfosten 31 und einem zweiten Pfosten 32 angeordnet. Das vierte Fenster 10 wird gerade eingeschoben.

[0023] In den Figuren 2a und 2b ist erkennbar, dass jeder Rahmen 20 aus mindestens vier Profilen zusammengesetzt ist, welche die erste Seite 21, die zweite Seite 22, die dritte Seite 23 und die vierte Seite 24 ausbilden. Die Rahmenprofile werden miteinander verschraubt. Aus Fig. 2b geht hervor, dass in dem Fall, dass ein breiteres Fenster realisiert werden soll, die längeren Seiten des Rahmens 20 durch zwei aneinander gesetzte Profile hergestellt werden können.

[0024] Zur dichten und festen Anordnung der Fenster 10 mit Rahmen 20 übereinander weist das Profil der dritten Seite 23 des Rahmens 20 eine Nut 26 und der vierten Seite 24 des Rahmens 20 einen entsprechenden, am Ende halbkreisförmigen Vorsprung 27 auf (vergleiche Fig. 3). Die Nut 26 und der Vorsprung 27 verlaufen in Längsrichtung der dritten Seite 23 bzw. der vierten Seite 24. Sowohl Nut 26 als auch Vorsprung 27 sind jeweils an der der Fensterausnehmung 28 gegenüber liegenden Seite des jeweiligen Profils 23, 24 vorgesehen. Die Ausnehmung 28 dient zur Aufnahme des Glas- oder Kunststofffensters 10.

[0025] Nut 26 und Vorsprung 27 sind derart ausgebildet, dass bei einem Übereinandersetzen der Fenster 10 der Vorsprung 27 in der Nut 26 angeordnet ist und hierdurch ein Verrücken der Fenster 10 gegeneinander verhindert wird. Durch die Abstimmung der Formen von Nut 26 und Vorsprung 27 liegen diese in einem großen Bereich aneinander an, so dass eine Abdichtung der Rahmen 20 der beiden Fenster 10 erreicht wird. Fig. 4 zeigt die Anordnung des Vorsprungs 27 der vierten Seite 24 des Rahmens 20 in der Nut 26 der dritten Seite 23 noch einmal genauer.

[0026] Einen Querschnitt quer zur Längsrichtung der Seite 23 des Rahmens 20 und der vierten Seite 24 des Rahmens 20 ist jeweils auch den Figuren 5 und 6 zu entnehmen. In den Figuren 4, 5 und 6 ist zu erkennen, dass in den Seitenwänden der Ausnehmung 28 für das Fenster 10 der dritten Seite 23 und der vierten Seite 24 jeweils eine im Querschnitt T-förmige Ausnehmung und, gegenüberliegend, einen in Längsrichtung verlaufenden Vorsprung 35 aufweist. In der T-förmigen Nut 34 ist eine Doppel-T-förmige Dichtung 37 und an dem Vorsprung 35 eine Lippenförmige Dichtung 38 angeordnet, welche das Fenster 10 gegen den Rahmen 20 abdichten. Analoge Dichteinrichtungen sind auch an den weiteren Rahmenelementen, insbesondere der ersten Seite 21 und der zweiten Seite 22, vorgesehen (siehe Fig. 7).

[0027] Anhand der Figuren 7, 8 und 9 wird die Herstellung einer in Fig. 1 gezeigten Fensterfassade detaillierter dargestellt.

[0028] Der erste Pfosten 31 setzt sich zusammen aus einem Zentralpfosten 41 und einem Ansatzpfosten 43. Der Zentralpfosten 41 weist an einer Seite eine in Längsrichtung verlaufende Doppelnut 45 auf. In dieser Doppelnut 45 sind entsprechende Vorsprünge 46 angeordnet, wobei die Vorsprünge 46 in die hinterschnittenen Nuten 45 von oben eingeschoben werden. Hierdurch wird der erste Pfosten 31 ausgebildet.

[0029] Zur Herstellung der Fensterfassade wird zunächst das Fenster 10 mit Rahmen 20, insbesondere mit seiner ersten Seite 21 in eine seitlich offene Ausnehmung 47 des Ansatzpfostens 43 gegen den Widerstand einer Bürstendichtung 39 eingeschoben (siehe Pfeile 52 in den Figuren 7 und 8). Anschließend wird die zweite Seite 22 des Rahmens 20 von Innenseite der Fassade in Richtung nach außen geschwenkt (siehe Pfeil 51). Nach Abschluss dieser Bewegung ist der Rahmen 20 mit einer Seitenfläche der zweiten Seite 22 an einer Anschlagfläche 55 des zweiten Pfostens angeordnet. Anschließend wird das im Wesentlichen U-förmig ausgebildete Pfostenschloss 60 derart auf den zweiten Pfosten 32 aufgeschoben, dass ein etwa mittig in der U-förmigen Ausnehmung des Pfostenschlosses angeordneter T-förmiger Vorsprung 61 in eine entsprechend ausgeformte Nut 63 des zweiten Pfostens 32 eingeführt wird. Die Bewegungsrichtung des Pfostenschlosses 60 zum Zusammenfügen von zweitem Pfosten 32 und Pfostenschloss 60 ist in Figur 8 mittels des Pfeils 53 dargestellt.

[0030] Fig. 8b zeigt, dass der T-förmige Vorsprung 61 des Pfostenschlosses 60 nicht durchgängig entlang der Längsrichtung des Pfostenschlosses 60 ausgebildet ist, sondern lediglich abschnittsweise vorgesehen ist. Entsprechend weist der zweite Pfosten 32 in den Abschnitten 65 eine aufgefräste Nut 63 auf. Hierbei ist die Nut 63 in den Abschnitten 65 so weit aufgefräst, dass der Hinterschnitt entfernt ist. In den Abschnitten 65 können die Vorsprünge 61 quer zur Längsrichtung in die Nut 63 eingesetzt werden. Anschließend werden Pfostenschloss 60 und der zweite Pfosten 32 zueinander in Längsrichtung verschoben, so dass die Vorsprünge nun in den Abschnitten der Nut 63 angeordnet sind, die nicht aufgefräst sind. So wird eine sichere Befestigung des Fensters 10 mit Rahmen 20 zwischen dem zweiten Pfosten 32 und dem Pfostenschloss 60 erreicht.

[0031] Nach korrekter Anordnung der Pfostenschlosses 60 ist die zweite Seite 22 des Rahmes 20 zwischen einer Anschlagfläche 55 des zweiten Pfostens 32 und einer gegenüber liegenden Anschlagfläche 64 des Pfostenschlosses 60 angeordnet und geklemmt. Aufgrund der U-förmigen Gestaltung des Pfostenschlosses 60 ist es, wie in den Figuren 8 und 9 gezeigt, möglich, zwei Fenster 10 nebeneinander an einem zweiten Pfosten 32 festzulegen, wie dies in Fig. 8 auf der rechten Seite gezeigt ist.

[0032] Die korrekte Anordnung des "geschlossenen" Pfostenschlosses 60 auf dem zweiten Pfosten 32 ist nochmals in Fig. 9 dargestellt.

[0033] Eine weitere gestalterische Variante einer Fensterfassade ist in Fig. 10 dargestellt. Dort ist an jeder seiner in longitudinaler Richtung verlaufenden Seiten des Zentralpfostens 71, welcher im Querschnitt quaderförmig ausgebildet ist, eine Doppelnut 45 vorgesehen, welche zur Aufnahme von entsprechenden Vorsprüngen verschiedener Ansatzpfosten 43, 73 dient. In der in Figur 10 dargestellten Ausführungsform wird einmal der anhand der Figuren 8 und 9 dargestellte erste Ansatzpfosten 45 verwendet. Um eine Innenecke in der Fensterfassade zu realisieren, ist ferner ein zweiter Ansatzpfosten 73 vorgesehen, welcher an einer Seitenkante zur Ausbildung der Innenecke verlängert ist.

[0034] Eine weitere Realisierungsmöglichkeit für eine Ecke einer Fensterfassade aus dem erfindungsgemäßen System ist in Fig. 11 dargestellt. Dort werden ein erstes Ansatzelement 43 und ein drittes Ansatzelement 83 an zwei nebeneinander liegenden Seiten des Zentralpfostens 71 angeordnet. Im Bereich der äußeren Ecke ist ferner ein Eckprofil (Eckblech) 84 vorgesehen.

[0035] Um eine gute Abdichtung der Rahmen 20 gegen die Pfosten 31, 32 zu erreichen, sind gegenüber liegend in entsprechenden Nuten der Ansatzpfosten 43, 73, 83 angeordnete Bürstendichtungen 39 vorgesehen. Genauer sitzen die Bürstendichtungen in Seitenwänden der Ausnehmungen 47 der Ansatzpfosten 43, 73, 83 und zusätzlich in der Anschlagfläche 55 des zweiten Pfostens 32 und der Anschlagfläche 64 des Pfostenschlosses 60. Die in dem zweiten Pfosten 32 vorgesehene Bürstendichtung 39 und die in dem Pfostenschloss 60 angeordnete Bürstendichtung 39 sind in den Figuren nicht dargestellt. Die entsprechend zur Aufnahme der Bürsten vorgesehenen Nuten sind beispielsweise in Fig. 8 erkennbar. Während der Herstellung von ersten Pfosten 31 und zweitem Pfosten 33 werden die Bürsten in die entsprechende Nut eingeführt und dort mit einem Klebstoff befestigt. Die Bürstendichtungen 39 bestehen aus einem Kunststoff.

Bezugszeichenliste



[0036] 
10
Fenster
20
Rahmen
21
erste Seite des Rahmens 20
22
zweite Seite des Rahmens 20
23
dritte Seite des Rahmens 20
24
vierte Seite des Rahmens 20
26
Nut
27
Vorsprung
28
Ausnehmung
31
erster Pfosten
32
zweiter Pfosten
34
T-förmige Ausnehmung
35
Vorsprung
37
Doppel-T-förmige Dichtung
38
Lippendichtung
39
Bürstendichtung
41
Zentralpfosten
43
Ansatzpfosten
45
Doppelnut
46
Vorsprung
47
Ausnehmung
51
Pfeil
52
Pfeil
53
Pfeil
55
Anschlagfläche
60
Pfostenschloss
61
Vorsprung
63
Nut
64
Anschlagfläche
65
Abschnitt der Nut 63
71
Zentralpfosten
73
Ansatzelement
83
Ansatzelement
84
Eckprofil



Ansprüche

1. System zur variablen Gestaltung einer Fensterfassade, insbesondere für fliegende Bauten, vorzugsweise Zelte, mit mindestens einem in einem Rahmen eingefassten Fenster sowie einem ersten Pfosten und einem zweiten Pfosten, wobei ein erster Abschnitt des Rahmens in einer entsprechenden, in Längsrichtung verlaufenden Nut des ersten Pfostens anordnenbar ist und ein zweiter Abschnitt des Rahmens mittels eines Pfostenschlosses an dem zweiten Pfosten vorzugsweise lösbar festgelegt ist, wobei der zweite Abschnitt an einer dem ersten Abschnitt gegenüber liegenden Seite des Rahmens angeordnet ist.
 
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen gegen den ersten Pfosten und/oder den zweiten Pfosten mittels einer Bürstendichtung und/oder das Fenster gegen den Rahmen mittels einer Kunststoffdichtung, vorzugsweise einer Gummidichtung abgedichtet ist.
 
3. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bürstendichtung aus Kunststoff besteht und in einer entsprechenden, in Längsrichtung des ersten Pfostens oder des zweiten Pfostens verlaufenden Nut angeordnet ist, wobei die Bürstendichtung in der Nut mit einem Klebstoff befestigt ist.
 
4. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Pfostenschloss mit dem zweiten Pfosten formschlüssig, vorzugsweise mittels einer Steckverbindung, verbindbar ist.
 
5. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Pfosten und das Pfostenschloss derart ausgebildet sind, dass mit einem Pfostenschloss an einem zweiten Pfosten zwei nebeneinander angeordnete Fenster festlegbar sind, wobei der Querschnitt des zweiten Pfostens vorzugsweise T-förmig und der Querschnitt des Pfostenschlosses vorzugsweise U-förmig ausgebildet ist.
 
6. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Pfosten aus einem im Querschnitt im Wesentlichen quaderförmigen Zentralpfosten und mindestens einem Ansatzpfosten zusammengesetzt ist, wobei der Zentralpfosten an mindestens einer Seite des Pfostens eine sich in Längsrichtung erstreckende Doppelnut aufweist, die zur Aufnahme entsprechender Vorsprünge des Ansatzpfostens dient.
 
7. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen in einem dritten Abschnitt eine in Längsrichtung verlaufende Nut und an einem vierten Abschnitt einen der Nut der dritten Längsseite entsprechenden Vorsprung aufweist, wobei der dritte Abschnitt und der vierte Abschnitt an einer zu dem ersten Abschnitt und dem zweiten Abschnitt benachbarten Seite des Rahmens angeordnet sind, wobei der dritte Abschnitt und der vierte Abschnitt einander gegenüber liegen.
 
8. Verfahren zur Herstellung einer variablen Fensterfassade, insbesondere für fliegende Bauten, vorzugsweise Zelte, mit mindestens einem in einem Rahmen eingefassten ersten Fenster sowie einem ersten Pfosten und einem zweiten Pfosten, wobei zunächst der erste Pfosten und der zweite Pfosten in einem festgelegten Abstand, parallel zueinander aufgestellt werden, anschließend das erste Fenster mit einem ersten Abschnitt des Rahmens in eine entsprechende, in Längsrichtung verlaufende Nut des ersten Pfostens angeordnet wird, vorzugsweise von innen eingeschwenkt wird, und das erste Fenster nun mit einem zweiten, dem ersten Abschnitt gegenüber liegenden Abschnitt des Rahmens mittels eines Pfostenschlosses an dem zweiten Pfosten vorzugsweise lösbar festgelegt wird.
 
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur Anordnung eines weiteren Fensters in vertikaler Richtung über dem ersten Fenster ein an einem dritten Abschnitt des Rahmens des weiteren Fensters angeordneter Vorsprung in eine an dem vierten Abschnitt des Rahmens des ersten Fensters vorgesehene, in Längsrichtung verlaufende Nut angeordnet wird, wobei der dritte Abschnitt und der vierte Abschnitt an einer zu dem ersten Abschnitt und dem zweiten Abschnitt jeweils benachbarten Seite des Rahmens angeordnet sind und wobei der dritte Abschnitt und der vierte Abschnitt einander gegenüber liegen.
 




Zeichnung