[0001] Die Erfindung betrifft ein Türflügelbandteil zum um eine Schwenkachse schwenkbaren
Lagern eines rechts/links verwendbaren Türflügels an einem an einer Zarge zu befestigenden
Türrahmenbandteil durch Aufnahme eines Zapfens des Türrahmenbandteils in eine Zapfenaufnahme
des Türflügelbandteils. Weiter betrifft die Erfindung eine Türbandvorrichtung, die
ein solches Türflügelbandteil und weiter noch ein Türrahmenbandteil aufweist. Weiter
betrifft die Erfindung einen mit mehreren solcher Türbandrahmenteilen versehenen rechts/links
verwendbaren Türflügel und eine mit einer solchen Türbandvorrichtung versehene Tür
mit einem solchen Türflügel und einer Zarge. Schließlich betrifft die Erfindung Verfahren
zur Montage und Einstellung der Türbänder und der Tür.
[0002] Aufgabe der Erfindung ist es, ein einfach herstellbares, montierbares und einstellbares
Türflügelband für einen rechts/links verwendbaren Türflügel zu schaffen.
[0003] Diese Aufgabe wird durch ein Türflügelbandteil mit den Merkmalen des Anspruches 1
gelöst.
[0004] Vorteilhafte Verwendungen eines solchen Türflügelbandteils in einer Türbandvorrichtung
sowie an einem Türflügel und in einer Tür sowie vorteilhafte Montage- und Einstellverfahren
sind Gegenstand der Nebenansprüche.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Die Erfindung schafft ein Türflügelbandteil zum um eine Schwenkachse schwenkbaren
Lagern eines rechts/links verwendbaren Türflügels an einem an einer Zarge zu befestigenden
Türrahmenbandteil durch Aufnahme eines Zapfens des Türrahmenbandteils in eine Zapfenaufnahme
des Türflügelbandteils, mit: einem Türbandkörper, der relativ zu seiner senkrecht
zu der Schwenkachse verlaufenden Quermittelebene sowie relativ zu einer parallel zu
der Schwenkachse verlaufenden Längsmittelebene symmetrisch ausgebildet ist, sowie
wenigstens drei Haltestiften, die zentrisch und symmetrisch zu der Längsmittelebene
und symmetrisch zu der Quermittelebene ausgebildet und angeordnet seitlich von dem
Türbandkörper vorstehen, um in entsprechende Öffnungen an dem Türflügel einzugreifen,
wobei wenigstens einer der Haltestifte als fest mit dem Türbandkörper verbundener
Führungsstift zum gleitend verschiebbaren Eingreifen in eine Öffnung des Türflügels
oder der Zarge ausgebildet ist,
wobei wenigstens einer der Haltestifte als Gewindebolzen zum Einschrauben in eine
Gewindeöffnung des Türflügels ausgebildet ist und in einer Bolzenaufnahmeöffnung in
dem Türbandkörper drehbar und gegen eine Verschiebung in seiner Längsrichtung gesichert
gehalten ist,
wobei an beiden in Schwenkachsrichtung weisenden Enden des Türbandkörpers je eine
Zapfenaufnahme zur wahlweisen schwenkbaren Aufnahme des Zapfens des zweiten Bandteiles
vorgesehen ist, wobei die Zapfenaufnahmen symmetrisch zu der Quermittelebene und der
Längsmittelebene ausgebildet und angeordnet sind.
[0007] Vorzugsweise verläuft die Schwenkachse innerhalb der Längsmittelebene. Von den wenigstens
drei Haltestiften können zwei Gewindebolzen und einer ein Führungsstift sein. Ein
einfacheres Einschrauben ist erreichbar, wenn von den wenigstens drei Haltestiften
einer ein Gewindebolzen und zwei Führungsstifte sind. Es können aber auch mehr Führungsstifte
und/oder mehr Gewindebolzen vorhanden sein.
[0008] Gemäß einem weiteren Aspekt schafft die Erfindung eine Türbandvorrichtung mit einem
solchen Türflügelbandteil und einem Türrahmenbandteil wobei auch das Türrahmenbandteil
entsprechend wie das Türflügelbandteil mit einem Türbandkörper, der relativ zu seiner
senkrecht zu der Schwenkachse verlaufenden Quermittelebene sowie relativ zu einer
parallel zu der Schwenkachse verlaufenden Längsmittelebene symmetrisch ausgebildet
ist, sowie wenigstens drei Haltestiften ausgebildet ist, die zentrisch und symmetrisch
zu der Längsmittelebene und symmetrisch zu der Quermittelebene ausgebildet und angeordnet
seitlich von dem Türbandkörper vorstehen, um in entsprechende Öffnungen an einer Zarge
einzugreifen,
wobei wenigstens einer der Haltestifte als fest mit dem Türbandkörper verbundener
Führungsstift zum gleitend verschiebbaren Eingreifen in eine Öffnung der Zarge ausgebildet
ist,
wobei wenigstens einer der Haltestifte als Gewindebolzen zum Einschrauben in eine
Gewindeöffnung der Zarge ausgebildet ist und in einer Bolzenaufnahmeöffnung in dem
Türbandkörper drehbar und gegen eine Verschiebung in seiner Längsrichtung gesichert
gehalten ist,
wobei von einer der in Schwenkachsrichtung weisenden Endflächen des Türbandkörpers
des Türrahmenbandteiles der Zapfen vorsteht.
[0009] Ein solches Türbandrahmenteil kann durch einfaches Umsetzen in den Zargenseitenstäben
von der rechten auf die linke Seite gesetzt werden.
[0010] Gemäß einem weiteren Aspekt schafft die Erfindung einen durch Drehen um seine auf
den Breitseiten senkrecht stehende Quermittelachse rechts/links verwendbaren Türflügel
für eine Innentür oder eine Außentür, insbesondere eine Haustür, versehen mit wenigstens
zweier solcher Türflügelbandteile.
[0011] Die erfindungsgemäßen Türflügelbandteile zeichnen sich durch eine besondere Eignung
zur automatisierten Montage aus, da sie leicht erfassbar, leicht einführbar und durch
die Führung der Führungsstifte leicht in der richtigen Ausrichtung einschraubbar sind.
[0012] Gemäß einem weiteren Aspekt schafft die Erfindung daher ein Verfahren zur Montage
der Türflügelbandteile an einem Türflügel, gekennzeichnet durch automatisches Einfügen
und Einschrauben der Türflügelbandteile durch wenigstens eine automatisierte Einschraubvorrichtung.
[0013] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist eine rechts/links verwendbare Tür vorgesehen
mit:
einem durch Drehen um seine auf den Breitseiten senkrecht stehende Quermittelachse
rechts/links verwendbaren Türflügel,
einer mit einem ersten vertikal anzuordnenden Zargenholm, einem zweiten vertikal anzuordnenden
Zargenholm sowie wenigstens einem horizontal anzuordnenden Zargenholm versehenen Zarge
und Türbandvorrichtungen mit erfindungsgemäßen Türflügelbandteilen,
wobei der Türflügel an seiner Bandseite mit wenigstens zwei der Türflügelbandteile
versehen ist,
wobei wahlweise der erste oder der zweite vertikal anzuordnende Zargenholm mit wenigstens
zwei der Türrahmenbandteile zu versehen ist. Vorzugsweise sind hierzu beide vertikal
anzuordnenden Zargenholme - auch Zargenseitenstäbe genannt - zur Montage der Türbandrahmenteile
vorbereitet. Insbesondere weisen sie je wenigstens zwei Gruppen von wenigstens drei
Aufnahmeöffnungen für die Haltestifte auf.
[0014] Ein vorteilhaftes Verfahren zur Montage und Einstellung einer solchen Tür ist gekennzeichnet
durch die in jeder denkbaren Reihenfolge durchzuführenden Schritte:
- Montage der Türrahmenbandteile je nach Verwendungsart rechts oder links an dem ersten
oder dem zweiten vertikal anzuordnenden Zargenholm,
- Montage der Zarge am Einsatzort,
- Aufsetzen der Türflügelbandteile auf die Türrahmenbandteile, wobei je nach Lage des
Türflügels der Türflügel vorher um seine Quermittelachse zu drehen ist, um die Bandseite
links oder rechts anzuordnen,
- Einstellen der relativen Lage von Türflügel und Zarge durch Drehen der Gewindebolzen
der Türflügelbandteile und/oder der Türrahmenbandteile.
[0015] Bevorzugt ist das Türflügelbandteil zu der Längsmittelebene und der Quermittelebene
vollständig symmetrisch ausgebildet.
[0016] Weiter ist bevorzugt, dass wenigstens zwei parallele Führungsstifte und wenigstens
ein Gewindebolzen, der zwischen den Führungsstiften mittig mit seiner Drehachse auf
der Längsmittelebene und der Quermittelebene liegend angeordnet ist, vorgesehen sind.
[0017] Der Gewindebolzen weist vorzugsweise an seinem in die Bolzenaufnahmeöffnung einzuführenden
Endbereich eine ringförmige Ausnehmung auf. Der Türbandkörper weist vorteilhafterweise
eine quer zur Bolzenaufnahmeöffnung verlaufende Passstiftöffnung für einen im Betrieb
in die Ausnehmung eingreifenden Passstift zum Sichern des Gewindebolzens in der Bolzenaufnahmeöffnung
auf. Dadurch lässt sich eine besonders einfache und sichere drehbare Lagerung des
Gewindebolzens in der Bolzenaufnahmeöffnung erreichen.
[0018] Der Gewindebolzen ist vorzugsweise an der in dessen Drehachsrichtung weisenden Endfläche
des in die Bolzenaufnahmeöffnung einzuführenden Endbereiches mit einem Werkzeuginneneingriff
versehen. Dies kann jeder formschlüssige Inneneingriff für ein Werkzeug sein. Vorzugsweise
ist ein genormter Eingriff wie z.B. ein Innensechskant vorgesehen. Durch den endseitigen
Werkzeuginneneingriff ist einerseits ein leichtes Einschrauben, auch automatisiert,
während der Montage, andererseits eine Einstellung der Lage des Türbandkörpers durch
mehr oder weniger tiefes Einschrauben auch im bereits montierten Zustand möglich.
[0019] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Türbandvorrichtung ist vorgesehen, dass
das Türflügelbandteil und das Türrahmenbandteil hinsichtlich der Haltestifte und der
Außenkontur der Türbandkörper identisch ausgebildet sind. Dadurch sind eine leichte
Herstellung in identischen Formen, eine einfache Umsetzbarkeit, ein ansprechendes
Design und die Möglichkeit von identischen Aufsätzen auf den Türbandkörper ermöglicht.
Besonders bevorzugt sind Zierhülsen zum Aufsetzen auf die Türbandkörper, mit denen
sich das Aussehen der Türbänder an unterschiedliche Türdesigns anpassen lässt. So
können bei identischem technischen Aufbau und Funktion völlig anders aussehende Türbänder
geschaffen werden.
[0020] Der wenigstens eine Gewindebolzen ist vorzugsweise länger ausgeführt als die Führungsbolzen.
Alle Haltestift sind vorzugsweise mit einem konischen freien Ende versehen. Dies erleichtert
die Einführung und Einschraubung der Bandteile in die entsprechenden Aufnahmeöffnung
der zu verbindenden Türelemente. Vorzugsweise wird ein rechts-/links-verwendbares
Bandsystem für Innen- und Außentüren geschaffen. Der Einsatz ist bei Innentüren, aber
auch bei Außentüren, wie insbesondere Haustüren vorgesehen.
[0021] Im Folgenden werden einige Vorteile der Erfindung, deren Verwendungen oder deren
vorteilhafte Ausführungsformen näher erläutert:
Durch die Führung der Führungsstifte lassen sich die Bandteile leicht in entsprechende
Öffnungen einführen; sie liegen gleich für die Verschraubung passend an. Vorteilhafterweise
ist nur ein Gewindebolzen vorgesehen. Es muss daher nur eine einzelne Verschraubung
erfolgen. Dennoch lassen sich aufgrund der Führungsstifte auch hohe Lasten aufnehmen.
Es sind Traglasten von über 100 kg pro Türband erreichbar.
[0022] Durch Verwendung des neuen Türflügelbandteiles mit zwei gegenüberliegenden Zapfenaufnahmen,
die entsprechend symmetrisch ausgebildet sind, wird erreicht, dass eine rechts-/links-verwendbare
Tür durch Drehung um die eigene Achse verwendet werden kann.
[0023] Es wird ein vorteilhaftes Bandflügelteil für ein rechts-/links-verwendbares Türblatt
geschaffen.
[0024] Vorteilhaft ist ein vollsymmetrischer Aufbau des Bandflügelteils (eventuell mit Ausnahme
einer Passstiftlagerung für den Gewindebolzen; eine fehlende Symmetrie in diesem Detail
hat keine Nachteile) vorgesehen.
[0025] Bei der Türbandvorrichtung mit entsprechend aufgebauten Türflügelbandteilen und Türrahmenbandteilen
lässt sich eine mehrachsige Verstellung (einmal am Flügelbandteil und einmal am Rahmenbandteil)
erreichen.
[0026] Die Herstellung solcher Bandteile ist besonders einfach. Die Bandteile sind daher
kostengünstig und insbesondere für kostengünstige Innen- oder Außentüren vorteilhaft.
Insbesondere ist mit diesen Bandteilen ein sehr kostengünstiges Haustürsystem herstellbar,
das einheitlich hergestellt werden kann und ohne weiteres links oder rechts verwendbar
ist.
[0027] Durch die Verwendung von Zierhülsen ist eine individuelle Oberflächenausführung umsetzbar.
[0028] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung
näher erläutert. Darin zeigt:
- Fig. 1
- eine Rückansicht auf ein Türflügelbandteil einer Türbandvorrichtung zum Lagern eines
Türflügels an einer Zarge;
- Fig. 2
- eine Vorderansicht auf das Türflügelbandteil;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht auf das Türflügelbandteil;
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf das Türflügelbandteil;
- Fig. 5
- eine teilweise geschnittene Ansicht des Türflügelbandteils, wobei der Schnitt entlang
der Linie B-B von Fig. 2 geführt ist, der eine Längsmittelebene andeutet;
- Fig. 6
- eine Seitendarstellung auf einen Gewindebolzen des Türflügelbandteiles;
- Fig. 7
- eine Vorderansicht auf den Gewindebolzen von rechts in Fig. 6 gesehen;
- Fig. 8
- eine Türbandvorrichtung, die aus dem Türflügelbandteil der Fig. 1 bis 5 und einem
Türrahmenbandteil gebildet ist;
- Fig. 9
- eine perspektivische Explosionsdarstellung der Türbandvorrichtung von Fig. 8 und
- Fig. 10
- eine Schnittdarstellung durch die Türbandvorrichtung entlang der Längsmittelebene
wie in Fig. 5;
- Fig. 11
- eine schematische Darstellung einer als Innentür oder Außentür verwendbaren Tür mit
einer Zarge und einem rechts-/linksverwendbaren Türblatt in der Darstellung mit rechts
angeschlagenem Türblatt; und
- Fig. 12
- eine schematische Darstellung der Tür von Fig. 11 mit links angeschlagenem Türblatt.
[0029] Im Folgenden wird anhand der Darstellungen in den Fig. 1 bis 5 ein Türflügelbandteil
10 näher erläutert.
[0030] Das Türflügelbandteil 10 hat einen Türbandkörper 12 und drei Haltestifte 14.
[0031] Der Türbandkörper 12 ist zylindrisch ausgebildet, wobei eine zentrale Längsachse
eine Schwenkachse 16 zum Verschwenken eines mit dem Türflügelbandteil 10 versehenen
Türflügels (nicht dargestellt) definiert. Das Türflügelbandteil 10 ist relativ zu
einer senkrecht zu der Schwenkachse 16 stehenden Quermittelebene QE und relativ zu
einer durch die Schwenkachse 16 und die Längsachsen der Haltestifte 14 aufgespannten
Längsmittelebene LE symmetrisch aufgebaut.
[0032] Der Türbandkörper 12 weist an seinen beiden in Richtung der Schwenkachse 16 weisenden
Enden 18, 19 je eine Zapfenaufnahme 20, 21 auf. Die Zapfenaufnahmen 20, 21 sind ebenfalls
symmetrisch zu der Quermittelebene und rotationssymmetrisch zu der Schwenkachse 16
ausgebildet und angeordnet.
[0033] Zwei äußere der Haltestifte 14 sind als Führungsstifte 22, 23 ausgebildet, die an
ihrem freien Ende einen konisch zulaufenden Endbereich 24 und einen glatten Schaft
26 aufweisen. Am anderen Ende sind die Führungsstifte 22, 23 fest mit dem Türbandkörper
12 verbunden. Hierzu können die Führungsstifte 22, 23 einstückig mit dem Türbandkörper
12 ausgebildet sein; oder sie können an den zylindrisch ausgebildeten Türbandkörper
12 angeschweißt sein.
[0034] Mittig zwischen den Führungsstiften 22, 23 ist parallel hierzu verlaufend in dem
Türbandkörper 12 eine durchgehende zylindrische Bolzenaufnahmeöffnung 28 vorgesehen.
In diese Bolzenaufnahmeöffnung 28 ist als dritter Haltestift 14 ein Gewindebolzen
30 eingeführt und mittels eines Passstiftes 32 drehbar, aber gegen Verschiebung gesichert,
befestigt.
[0035] Der Gewindebolzen 30 ist näher in den Fig. 6 und 7 dargestellt. Wie daraus ersichtlich,
weist der Gewindebolzen 30 an einem freien Endbereich ein konisch zulaufendes Ende
34, einen mit einem Gewinde 36 versehenen Gewindeschaft 38 und einen in die Bolzenaufnahmeöffnung
28 einzuführenden Endbereich 40 auf. Der Endbereich 40 ist mit einer ringförmigen
Ausnehmung 42 versehen, in welche der Passstift 32 eingreifen kann. An der in Richtung
der Längsmittelachse, die die Drehachse des Gewindebolzens 30 bildet, gerichteten
Endfläche 44 weist der Endbereich 40 einen Werkzeuginneneingriff in Form eines Innensechskants
46 auf.
[0036] Zum Aufnehmen des Passstiftes 32 weist der Türbandkörper 12 eine Passstiftbohrung
48 auf, die die Bolzenaufnahmeöffnung 28 an einem Seitenbereich davon senkrecht kreuzt,
so dass der Passstift 32 tangential in die Bolzenaufnahmeöffnung 28 und in die ringförmige
Ausnehmung 42 des in die Bolzenaufnahmeöffnung 28 eingeführten Endbereichs 40 eingreifen
kann. Der Durchmesser des Passstiftes 32 und der Passstiftbohrung 48 sind derart gewählt,
dass der Passstift 32 mit Presssitz in der Passstiftbohrung 48 sitzt.
[0037] Wie Fig. 3 zeigt, ist somit das gesamte Türflügelbandteil 10 mit allen seinen Elementen,
bis auf die Passstiftbohrung 48 und den Passstift 32, vollständig symmetrisch, und
zwar insbesondere relativ zu der Längsmittelebene LE und der Quermittelebene QE ausgebildet.
[0038] In den Fig. 8 bis 10 ist eine Türbandvorrichtung 50 zum Bilden eines Türbandes zum
Lagern eines Türflügels an einer Zarge dargestellt, die das Türflügelbandteil 10 und
einen Türrahmenbandteil 52 aufweist. Das Türrahmenbandteil 52 ist im Wesentlichen
identisch zu dem Türflügelbandteil 10 ausgebildet, so dass es ebenfalls den Türbandkörper
12 mit den identisch ausgebildeten Haltestiften 14 und der identisch ausgebildeten
Lagerung des Gewindebolzens 30 hat. Daher sind für diese Teile auch die gleichen Bezugszeichen
wie bei dem Türflügelbandteil 10 vorgesehen.
[0039] Das Türrahmenbandteil 52 unterscheidet sich von dem Türflügelbandteil lediglich dadurch,
dass die beiden Zapfenaufnahmen 20, 21 an den Enden 18 und 19 fehlen. Nur eines der
beiden Enden 18 und 19, nämlich hier das Ende 18, ist mit einem Zapfen 54 versehen,
der passend zur Aufnahme in jede der beiden Zapfenaufnahmen 20, 21 ausgebildet ist.
[0040] Das Türflügelbandteil 10 lässt sich so wahlweise mit der ersten Zapfenaufnahme 20
oder umgedreht mit der zweiten Zapfenaufnahme 21 auf den Zapfen 54 aufsetzen.
[0041] In den Fig. 11 und 12 ist eine Tür 60 mit einem Türflügel 62 und einer Zarge 64 dargestellt,
bei der der Türflügel 62 mit zwei der Türbandvorrichtungen 50 an der Zarge 64 befestigt
ist.
[0042] Die Zarge 64 weist einen oberen horizontal angeordneten Zargenstab und zwei Zargenseitenstäbe
68, 69 auf. Die beiden vertikal anzuordnenden Zargenseitenstäbe 68, 69 sind jeweils
an einem oberen Bereich und an einem unteren Bereich mit drei parallelen Bohrungen
70 zur Aufnahme der Haltestifte 14 des Türrahmenbandteiles 52 versehen. Die mittlere
Bohrung ist dabei mit einem Innengewinde zum Einschrauben des Gewindes 36 des Gewindebolzens
30 versehen. Je nach dem, ob der Türflügel 62 wie in Fig. 11 dargestellt rechts oder
wie in Fig. 12 dargestellt links zu verwenden ist, können das obere Türrahmenbandteil
52a und das untere Türrahmenbandteil 52b durch Umsetzen und Verschraubung wahlweise
an dem rechten Zargenseitenstab 68 oder dem linken Zargenseitenstab 69 befestigt werden.
[0043] Der Türflügel ist an seiner Bandseite 72 an zu der Anordnung der beiden Türrahmenbandteile
52a und 52b passender Stelle mit den entsprechenden Türflügelrahmenteilen 10a, 10b
versehen. Hierzu weist auch der Türflügel 62 für jedes Türflügelbandteil 10a, 10b
passende drei Bohrungen 72 für deren Haltestifte 14 auf, wobei auch hier eine mittlere
Bohrung mit einem entsprechenden Gewinde zum Einschrauben des Gewindebolzens 30 versehen
ist.
[0044] Die Anordnung der Bohrungen 72 ist dabei so gewählt, dass die beiden Türflügelbandteile
10a, 10b symmetrisch zu der Türflügel-Quermittelebene TQE angeordnet sind, wobei die
Bohrungen 70 an den Zargenseitenstäben 68, 69 derart gewählt sind, dass der Türflügel
62 entsprechend in der Zarge 64 um die durch den Eingriff der Zapfen 54 in den Zapfenaufnahmen
20 definierte Schwenkachse 16 schwenkbar ist.
[0045] Der gesamte Türflügel 62 ist hinsichtlich seiner Türflügel-Quermittelebene TQE symmetrisch
ausgebildet. Hierzu ist das Schloss 74 des Türflügels 62 entweder ebenfalls symmetrisch
ausgebildet oder es kann entsprechend ausgebaut und um 180° gedreht werden.
[0046] Dieser Aufbau ermöglicht es, von der in Fig. 11 dargestellten Verwendung mit rechts
angeschlagenem Türflügel 62 ganz einfach durch Drehung des Türflügels 62 um seine
Quermittelachse QA, die auf den Türflügelbreitseiten 76 senkrecht steht, um 180° zu
der in Fig. 12 dargestellten Verwendung mit links angeschlagenem Türflügel 62 zu wechseln.
Das obere Türrahmenbandteil 52a und das untere Türrahmenbandteil 52b werden dabei
von dem rechten Zargenseitenstab 68 zu dem linken Zargenseitenstab 69 umgesetzt. Anschließend
werden die Türflügelbandteile 10b, 10a auf die Türrahmenbandteile 52a, 52b aufgesetzt.
Während bei der Verwendung mit rechts angeschlagenem Türflügel, wie in Fig. 11 dargestellt,
ein erstes Türflügelbandteil 10a oben und ein zweites Türflügelbandteil 10b unten
liegt und die Zapfen 54 der beiden Türrahmenbandteile 52a, 52b in die ersten Zapfenaufnahmen
20 eingreifen, liegen bei der Verwendung mit links angeschlagenem Türflügel, wie in
Fig. 12 dargestellt, das zweite Türflügelbandteil 10b oben und das erste Türflügelbandteil
10a unten, und die Zapfen 54 greifen in die zweiten Zapfenaufnahmen 21 ein.
[0047] Nach oder vor dem Einhängen des Türflügels 52 lässt sich die Lage jedes Türbandkörpers
12 in Querrichtung zu der Schwenkachse 16 innerhalb der Quermittelebene QE durch Verdrehung
des in die Gewindebohrung an dem entsprechenden Türteil 62, 64 verstellen. Hierdurch
ist eine zweiachsige Verstellbarkeit des Türflügels 62 zu der Zarge 64 ermöglicht.
[0048] Nach passender Einstellung und Montage können noch Zierhülsen 80 auf die Türbandkörper
12 aufgeschoben werden, um das Design der Türbandvorrichtung 50 an das Design der
Tür 60 anzupassen.
[0049] Die Montage der Bandteile 10, 10a, 10b, 52, 52a, 52b kann industriell in Großserie
mittels automatischer Einschraubvorrichtungen (nicht dargestellt) erfolgen.
[0050] Die Tür 60 kann als Innentür oder als Außentür verwendet werden. Besonders bevorzugt
ist eine Verwendung als kostengünstig herstellbare Haustür 82.
Bezugszeichenliste:
[0051]
- 10
- Türflügelbandteil
- 10a
- erstes Türflügelbandteil
- 10b
- zweites Türflügelbandteil
- 12
- Türbandkörper
- 14
- Haltestifte
- 16
- Schwenkachse
- 18
- Ende
- 19
- Ende
- 20
- Zapfenaufnahme
- 21
- Zapfenaufnahme
- 22
- Führungsstift
- 23
- Führungsstift
- 24
- konischer Endbereich
- 26
- Schaft
- 28
- Bolzenaufnahmeöffnung
- 30
- Gewindebolzen
- 32
- Passstift
- 34
- konisches Ende
- 36
- Gewinde
- 38
- Gewindeschaft
- 40
- Endbereich
- 42
- ringförmige Ausnehmung
- 44
- Endfläche
- 46
- Innensechskant
- 48
- Passstiftbohrung
- 50
- Türbandvorrichtung
- 52
- Türrahmenbandteil
- 52a
- oberes Türrahmenbandteil
- 52b
- unteres Türrahmenbandteil
- 54
- Zapfen
- 60
- Tür
- 62
- Türflügel
- 64
- Zarge
- 66
- oberer horizontal angeordneter Zargenstab
- 68
- rechter Zargenseitenstab
- 69
- linker Zargenseitenstab
- 70
- Bohrungen
- 71
- Bandseite
- 72
- Bohrungen
- 74
- Schloss
- 76
- Türflügelbreitseite
- 80
- Zierhülsen
- 82
- Haustür
- QE
- Quermittelebene
- LE
- Längsmittelebene
- TQE
- Türflügel-Quermittelebene
- QA
- Quermittelachse
1. Türflügelbandteil (10, 10a, 10b) zum um eine Schwenkachse (16) schwenkbaren Lagern
eines rechts/links verwendbaren Türflügels (62) an einem an einer Zarge (64) zu befestigenden
Türrahmenbandteil (52, 52a, 52b) durch Aufnahme eines Zapfens (54) des Türrahmenbandteils
(52, 52a, 52b) in eine Zapfenaufnahme (20, 21) des Türflügelbandteils (10, 10a, 10b),
mit:
einem Türbandkörper (12), der relativ zu seiner senkrecht zu der Schwenkachse (16)
verlaufenden Quermittelebene (QE) sowie relativ zu einer parallel zu der Schwenkachse
(16) verlaufenden Längsmittelebene (LE) symmetrisch ausgebildet ist,
sowie wenigstens drei Haltestiften (14), die zentrisch und symmetrisch zu der Längsmittelebene
(LE) und symmetrisch zu der Quermittelebene (QE) ausgebildet und angeordnet seitlich
von dem Türbandkörper (12) vorstehen, um in entsprechende Öffnungen (72) an dem Türflügel
(62) einzugreifen,
wobei wenigstens einer der Haltestifte (14) als fest mit dem Türbandkörper (12) verbundener
Führungsstift (22) zum gleitend verschiebbaren Eingreifen in eine Öffnung (72) des
Türflügels ausgebildet ist,
wobei wenigstens einer der Haltestifte (14) als Gewindebolzen (30) zum Einschrauben
in eine Gewindeöffnung (72) des Türflügels ausgebildet ist und in einer Bolzenaufnahmeöffnung
(28) in dem Türbandkörper (12) drehbar, aber gegen eine Verschiebung gesichert gehalten
ist,
wobei an beiden in Schwenkachsrichtung weisenden Enden (18, 19) des Türbandkörpers
(12) je eine Zapfenaufnahme (20, 21) zur wahlweisen schwenkbaren Aufnahme des Zapfens
(54) des Türrahmenbandteiles vorgesehen ist, wobei die Zapfenaufnahmen (20, 21) symmetrisch
zu der Quermittelebene (QE) und der Längsmittelebene (LE) ausgebildet und angeordnet
sind.
2. Türflügelbandteil (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Türflügelbandteil (10) zu der Längsmittelebene (LE) und der Quermittelebene (QE)
vollständig symmetrisch ausgebildet ist.
3. Türflügelbandteil (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens zwei parallele Führungsstifte (22, 23) und wenigstens ein Gewindebolzen
(30), der zwischen den Führungsstiften (22, 23) mittig mit seiner Drehachse auf der
Längsmittelebene (LE) und der Quermittelebene (QE) liegend angeordnet ist, vorgesehen
sind.
4. Türflügelbandteil (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Gewindebolzen (30) an seinem in die Bolzenaufnahmeöffnung (28) einzuführenden
Endbereich (40) eine ringförmige Ausnehmung (42) aufweist und dass der Türbandkörper
(12) eine quer zu der Bolzenaufnahmeöffnung (28) verlaufende Passstiftöffnung (48)
für einen im Betrieb in die Ausnehmung eingreifenden Passstift (32) zum Sichern des
Gewindebolzens (30) in der Bolzenaufnahmeöffnung (28) aufweist.
5. Türflügelbandteil (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Gewindebolzen (30) an der in dessen Drehachsrichtung weisenden Endfläche (44)
des in die Bolzenaufnahmeöffnung (28) einzuführenden Endbereiches (40) einen Werkzeuginneneingriff
(46) aufweist.
6. Türbandvorrichtung (50) mit einem Türflügelbandteil (10, 10a, 10b) nach einem der
voranstehenden Ansprüche und einem Türrahmenbandteil (52, 52a, 52b),
dadurch gekennzeichnet,
dass auch das Türrahmenbandteil (52, 52a, 52b) mit einem Türbandkörper (12), der relativ
zu seiner senkrecht zu der Schwenkachse (16) verlaufenden Quermittelebene (QE) sowie
relativ zu einer parallel zu der Schwenkachse (16) verlaufenden Längsmittelebene (LE)
symmetrisch ausgebildet ist,
sowie wenigstens drei Haltestiften (14) ausgebildet ist, die zentrisch und symmetrisch
zu der Längsmittelebene (LE) und symmetrisch zu der Quermittelebene (QE) ausgebildet
und angeordnet seitlich von dem Türbandkörper (12) vorstehen, um in entsprechende
Öffnungen (70) an der Zarge (64) einzugreifen,
wobei wenigstens einer der Haltestifte (14) als fest mit dem Türbandkörper (12) verbundener
Führungsstift (22, 23) zum gleitend verschiebbaren Eingreifen in eine Öffnung (70)
der Zarge (64) ausgebildet ist,
wobei wenigstens einer der Haltestifte (14) als Gewindebolzen (30) zum Einschrauben
in eine Gewindeöffnung (70) der Zarge (64) ausgebildet ist und in einer Bolzenaufnahmeöffnung
(28) in dem Türbandkörper (12) drehbar und gegen eine Verschiebung gesichert gehalten
ist,
wobei von einer der in Schwenkachsrichtung weisenden Endflächen des Türbandkörpers
(12) des Türrahmenbandteiles (52, 52a, 52b) der Zapfen (54) vorsteht.
7. Türbandvorrichtung (50) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Türflügelbandteil (10, 10a, 10b) und das Türrahmenbandteil (52, 52a, 52b) hinsichtlich
der Haltestifte (14) und der Außenkontur der Türbandkörper (12) identisch ausgebildet
sind.
8. Türbandvorrichtung (50) nach einem der Ansprüche 6 oder 7, gekennzeichnet durch Zierhülsen (80) zum Aufsetzen auf die Türbandkörper (12).
9. Durch Drehen um seine auf den Türflügelbreitseiten (76) senkrecht stehende Quermittelachse
(QA) rechts/links verwendbarer Türflügel (62) für eine Innentür oder eine Außentür,
insbesondere eine Haustür (82), versehen mit wenigstens zwei Türflügelbandteilen (10a,
10b) nach einem der Ansprüche 1 bis 5.
10. Verfahren zur Montage von Türflügelbandteilen (10, 10a, 10b) nach einem der Ansprüche
1 bis 5 an einem Türflügel (62), gekennzeichnet durch automatisches Einfügen und Einschrauben der Türflügelbandteile (10a, 10b) durch wenigstens eine automatisierte Einschraubvorrichtung.
11. Rechts/links verwendbare Tür (60) mit:
einem durch Drehen um seine auf den Türflügelbreitseiten (76) senkrecht stehende Quermittelachse
(QA) rechts/links verwendbaren Türflügel (62),
einer mit einem ersten vertikal anzuordnenden Zargenseitenstab (68), einem zweiten
vertikal anzuordnenden Zargenseitenstab (69) sowie wenigstens einem horizontal anzuordnenden
Zargenstab (66) versehenen Zarge (64) und
Türbandvorrichtungen (50) nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
wobei der Türflügel (62) an seiner Bandseite (71) mit wenigstens zwei der Türflügelbandteile
(10a, 10b) versehen ist,
wobei wahlweise der erste oder der zweite Zargenseitenstab (68, 69) mit wenigstens
zwei der Türrahmenbandteile (52a, 52b) zu versehen ist.
12. Verfahren zur Montage und Einstellung der Tür (60) nach Anspruch 11,
gekennzeichnet durch die in jeder denkbaren Reihenfolge durchzuführenden Schritte:
• Montage der Türrahmenbandteile (52a, 52b) je nach Verwendungsart rechts oder links
an dem ersten oder dem zweiten Zargenseitenstab (68, 69),
• Montage der Zarge (64) am Einsatzort,
• Vorsehen eines Türflügels nach Anspruch 9,
• Aufsetzen der Türflügelbandteile (10a, 10b) auf die Türrahmenbandteile (52a, 52b),
wobei je nach Lage des Türflügels (62) der Türflügel (62) vorher entsprechend zu drehen
ist, um die Bandseite (71) an dem mit den Türrahmenteilen (52a, 52b) anzuordnen,
• Einstellen der Tür (60) hinsichtlich der relativen Lage von Türflügel (62) und Zarge
(64) durch Drehen der Gewindebolzen (30) der Türflügelbandteile (10a, 10b) und/oder der Türrahmenbandteile
(52a, 52b).
13. Verfahren nach Anspruch 12,
gekennzeichnet durch
• Aufsetzen von Zierhülsen (80) auf die Türbandkörper (12) der Türrahmenbandteile
(52a, 52b) und der Türflügelbandteile (10a, 10b).