[0001] Die Erfindung betrifft ein Dämpfungselement gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1
sowie eine entsprechend ausgebildete Turbinenschaufel gemäß Anspruch 5.
[0002] Ein Turbinenschaufelrad einer Strömungsmaschine besteht aus mehreren, am Umfang eines
Rotors der Strömungsmaschine nebeneinander angeordneten, Turbinenschaufeln. Jede der
Turbinenschaufeln weist dabei einen Schaufelfuß und ein in axialer Richtung des Rotors
ausgerichtetes und in radialer Richtung ausgedehntes Schaufelblatt auf.
[0003] Aus der
EP 1 925 781 A1 ist bekannt, dass zwischen den in Umlaufrichtung benachbarten Turbinenschaufeln von
Strömungsmaschinen, wie etwa Gasturbinen, Dämpfungselemente vorgesehen werden. Diese
Dämpfungselemente dienen dazu, unerwünschte Biege- und Torsionsschwingungen, die während
des Betriebs an den Schaufeln der Strömungsmaschine durch unterschiedlichste Anregungen
entstehen, zu dämpfen um so Schäden an der Maschine zu vermeiden.
[0004] Die Dämpfungselemente werden aus Materialen, wie beispielsweise Stahl oder Keramik
hergestellt, mit denen eine wirksame Dämpfung erreicht werden kann. Die Dämpfungselemente
sind dabei vorzugsweise stabförmig ausgebildet. Sie werden als lose Körper in einem
Bereich der Schaufelfüße zweier benachbarter Turbinenschaufeln so angeordnet, dass
sie im Betrieb der Maschine bei drehendem Rotor, aufgrund der in radialer Richtung
wirkender Zentrifugalkraft, gegen die Schaufelfüße gedrückt werden und somit jeweils
mit zwei benachbarten Schaufeln in Kontakt kommen. Die durch die Vibrationen hervorgerufene
kinetische Energie der beiden Turbinenschaufeln wird dabei im Dämpfungselement in
Wärmeenergie umgewandelt, was zu einer Schwingungsdämpfung und damit insgesamt zu
einer verminderten Schwingungsbelastung der Maschine führt. Solche, beispielsweise
aus der
EP 1 925 781 A1 bekannten, Dämpfungselemente haben aber den Nachteil, dass sie lose eingelegt und
sich damit während der Betriebsdauer der Strömungsmaschine verschieben können oder
sogar verloren gehen können. Damit ist die Wirkung der Dämpfungselemente nicht mehr
sichergestellt.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Dämpfungselement sowie eine entsprechende Turbinenschaufel
für eine Strömungsmaschine bereitzustellen, die den zuvor beschriebenen Nachteil überwinden.
[0006] Diese Aufgabe wird mit dem Dämpfungselement mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie
mit der Turbinenschaufel mit den Merkmalen des Anspruchs 5 gelöst.
[0007] Durch entsprechend verbindbare Führungs- und Haltemittel an den Dämpfungselementen
und den Turbinenschaufeln sind nun die Dämpfungselemente in den dafür vorgesehenen
Bereichen der Schaufelfüße der Turbinenschaufeln des Turbinenschaufelrads fixiert.
Sie können sich damit nicht mehr aus diesen Bereichen herausbewegen oder sogar ganz
verlorengehen und damit ihre Wirkung als Schwingungsdämpfer verlieren.
[0008] Sind die Führungsmittel der Dämpfungselemente stabförmig ausgebildet und ragen diese
zusammen mit dem eigentlichen stabförmigen Dämpfungsmittel in gleicher Richtung aus
einem Basismittel hervor, können die Dämpfungselemente auf einfache Art und Weise
in, in axialer Richtung des Turbinenschaufelrads ausgedehnte Sacklöcher der Turbinenschaufeln
eingreifen und so eine sichere Verbindung und Fixierung der Dämpfungselemente in den
vorgesehenen Bereichen gewährleisten.
[0009] Vorzugsweise weist das Sackloch dabei ein in radialer Richtung des Turbinenschaufelrads
stärker ausgedehnten elliptischen Querschnitt auf, so dass sich im Betrieb der Strömungsmaschine,
das darin eingeführte stabförmige Führungsmittel und damit das gesamte Dämpfungselement,
aufgrund der auftretenden Zentrifugalkraft, radial nach außen und damit hin zu den
jeweiligen Anlageflächen zweier benachbarter Turbinenschaufeln bewegen kann.
[0010] Vorteilhafterweise weist das Dämpfungselement zwei Führungsmittel auf, die zusammen
mit dem Dämpfungsmittel aus einem insbesondere plattenförmigen Basismittel hervorragen.
Das so ausgebildete Dämpfungselement kann dann seitlich in axialer Richtung des Turbinenschaufelrads
in entsprechende Haltemittel benachbarter Turbinenschaufeln so eingeführt werden,
dass ein Führungsmittel in das Haltemittel einer Turbinenschaufel und das zweite Führungsmittel
in das Haltemittel der benachbarten Turbinenschaufel eingreift und seitlich nur noch
das plattenförmige Basismittel aus dem Turbinenschaufelrad hervorragt.
[0011] Damit ergibt sich insgesamt eine Anordnung eines Turbinenschaufelrads aus mehreren
Turbinenschaufeln und mehreren Dämpfungselementen, die hängende und durch Zentrifugalkraft
bewegbare Dämpfungselemente mit besonders kleinen Abmessungen ermöglichen, ohne dass
das Design der Strömungsmaschine geändert werden muss oder die Wirkung der Dämpfungselemente
im Betrieb der Strömungsmaschine verringert wird oder sogar verloren geht.
[0012] Die Erfindung soll nun anhand der nachfolgenden Figuren beispielhaft erläutert werden.
Es zeigen:
- FIG 1
- schematisch eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dämpfungselements
- FIG 2
- einen Querschnitt durch dieses Dämpfungselement
- FIG 3
- schematisch eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Turbinenschaufel
[0013] FIG 1 zeigt die seitliche Ansicht eines erfindungsgemäßen Dämpfungselements für ein
Turbinenschaufelrad einer Strömungsmaschine. Aus einem plattenförmigen Basismittel
F ragt hier das eigentliche stabförmige Dämpfungsmittel D, sowie die vorgesehenen
Führungsmittel S heraus. FIG 2 zeigt den Querschnitt durch dieses Dämpfungselement.
Das Dämpfungsmittel D ist dabei in seinem Querschnitt so ausgebildet, dass es während
des Betriebs der Strömungsmaschine in einem in FIG 3 dargestellten Bereich an entsprechenden
Anlageflächen benachbarter Turbinenschaufeln B des Turbinenschaufelrads zum Liegen
kommt.
[0014] FIG 3 zeigt dabei schematisch zwei benachbarte Turbinenschaufeln B des Turbinenschaufelrads,
die am Umfang, also in einer tangentialen Richtung T, eines Rotors der Strömungsmaschine
angeordnet sind. Jede der Turbinenschaufeln B weist dabei einen Schaufelfuß und ein
in axialer Richtung A des Rotors ausgerichtetes und in radialer Richtung R ausgedehntes
Schaufelblatt auf. Erfindungsgemäß sind nun hier an jedem der Schaufelfüße der beiden
Turbinenschaufeln B, zwei als elliptische Sacklöcher ausgebildete Haltemittel L, im
Bereich H vorgesehen. In diese, in axialer Richtung A ausgerichteten Sacklöcher L,
können nun die - in FIG 2 dargestellten - runden, stabförmigen Führungsstifte S eingeführt
werden. Dadurch kommt das stabförmige Dämpfungsmittel D des Dämpfungselements im Bereich
H in axialer Richtung zum Liegen. Durch die elliptische Ausbildung der Sacklöcher
L können sich die runden Führungsstifte S im Betrieb der Strömungsmaschine aufgrund
der Zentrifugalkraft in radialer Richtung bewegen. Dadurch wird das ganze Dämpfungselement
radial nach außen bewegt, so dass das stabförmige Dämpfungsmittel D im Bereich H jeweils
mit einer Anlagefläche der zwei benachbarten Turbinenschaufeln B in Berührung kommt
und so in gewohnter Weise zu einer Schwingungsdämpfung führt.
[0015] Die vorliegende Erfindung ist nicht beschränkt auf die zuvor beschriebenen Ausführungen.
Vielmehr sind auch Kombinationen, Abwandlungen bzw. Ergänzungen einzelner Merkmale
denkbar, die zu weiteren möglichen Ausführungsformen der erfinderischen Idee führen
können. So könnten beispielsweise das Führungsmittel und auch das Basismittel des
Dämpfungselements nicht rund, sondern auch eckig ausgeführt sein. Bei allen Abwandlungen
muss aber immer sichergestellt sein, dass es zum einen zu einer Fixierung des eigentlichen
Dämpfungsmittels im gewünschten Bereich H und zum anderen auch zu einer Verschiebung
des Dämpfungsmittels im Betrieb der Strömungsmaschine kommt, so dass die Dämpfungsfunktion
gewährleistet ist. In dem in FIG 1 bis 3 gezeigten Ausführungsbeispiel wird die radiale
Fixierung durch die in die Sacklöcher L eingeführten Stifte S erreicht. Die axiale
Fixierung wird durch die plattenförmige Basis F erreicht, die seitlich soweit aus
den Turbinenschaufeln herausragt, dass sie einen axialen Spalt zwischen dem Schaufelrad
und benachbarten Leitschaufeln, weitgehend ausfüllt. Die Verschiebung in radialer
Richtung wird durch die elliptische Ausbildung der Sacklöcher L erreicht, die in radialer
Richtung stärker ausgedehnt sind, so dass die runden Führungsstifte S sich in radialer
Richtung in diesen Sacklöchern bewegen können. Dabei sollten in tangentialer Richtung
die Toleranzen zwischen den ineinandergreifenden Führungs- und Haltemitteln aber auch
so gewählt sein, dass es zu keinen Verklemmungen des Dämpfungsmittels zwischen den
benachbarten Turbinenschaufeln kommt.
1. Dämpfungselement, anordenbar in einem Bereich (H) eines Turbinenschaufelrads von Strömungsmaschinen,
mit einem stabförmigen Dämpfungsmittel (D), welches in seinem Querschnitt so ausgebildet
ist, dass es im Betrieb der Strömungsmaschine im Bereich (H) jeweils mit einer Anlagefläche
zweier benachbarter Turbinenschaufeln (B) des Turbinenschaufelrads in axialer Richtung
(A) in Berührung kommt
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest ein Führungsmittel (S) vorgesehen ist, welches mit einem korrespondierenden
Haltemittel (L) der Turbinenschaufeln (B) verbindbar ist.
2. Dämpfungselement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Führungsmittel (S) stabförmig ausgebildet ist und zusammen mit dem stabförmigen
Dämpfungsmittel (D) in gleicher Richtung aus einem Basismittel (F) hervorragt.
3. Dämpfungselement nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Basismittel (F) plattenförmig ist.
4. Dämpfungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwei Führungsmittel (S) vorgesehen sind, die so angeordnet sind, dass das erste Führungsmittel
in das Haltemittel einer Turbinenschaufel und das zweite Führungsmittel in das Haltemittel
der benachbarten Turbinenschaufel eingreift.
5. Turbinenschaufel (B) eines Turbinenschaufelrads einer Strömungsmaschine mit einem
Schaufelfuß und einem Schaufelblatt, wobei in einem Bereich (H) des Schaufelfußes
ein Dämpfungselement so anordenbar ist, dass dieses im Betrieb der Strömungsmaschine
im Bereich (H) jeweils mit einer Anlagefläche zweier benachbarter Turbinenschaufeln
(B) des Turbinenschaufelrads in axialer Richtung (A) in Berührung kommt
dadurch gekennzeichnet, dass
am Schaufelfuß ein Haltemittel (L) vorgesehen ist, welches mit einem korrespondierenden
Führungsmittel (S) des Dämpfungselements verbindbar ist.
6. Turbinenschaufel (B) nach Anspruch 5
dadurch gekennzeichnet, dass
das Haltemittel (L) ein in axiale Richtung (A) des Turbinenschaufelrads ausgedehntes
Sackloch ist, das einen in radiale Richtung (R) der Turbinenschaufelrads stärker ausgedehnten
elliptischen Querschnitt aufweist.
7. Turbinenschaufelrad für eine Strömungsmaschine, insbesondere eine Gasturbine, aufweisend
mehrere Turbinenschaufeln nach Anspruch 5 oder 6 und mehrere Dämpfungselemente nach
einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei ein Führungsmittel (S) eines Dämpfungselements
jeweils mit zumindest einem Haltemittel (L) der Turbinenschaufel (B) verbunden ist.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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