[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Regelung eines Luftstromes,
mit einer Lüftungsöffnung, welche mittels zumindest eines Verschlusselementes zumindest
teilweise verschließbar ist, wobei mittels zumindest einem ersten Betätigungselement
die Stellung des Verschlusselementes in Abhängigkeit der Luftfeuchte beeinflussbar
ist.
[0002] Aus der Praxis sind Vorrichtungen der eingangs genannten Art zur kontrollierten Belüftung
von Gebäuden bekannt. Bei diesen bekannten Vorrichtungen wird mittels eines zentral
im Gebäude angeordneten maschinellen Lüfters ein konstanter Unterdruck im Inneren
des Gebäudes aufrechterhalten. Über Vorrichtungen der eingangs genannten Art gelangt
Frischluft in den Innenraum des Gebäudes. Durch die Stellung des Verschlusselementes
wird die zugeführte Luftmenge entsprechend der relativen Luftfeuchte im Raum geregelt.
[0003] Diese bekannte Vorrichtung weist jedoch den Nachteil auf, dass die Regelung des Luftstromes
lediglich aufgrund der relativen Luftfeuchte nicht in allen Betriebsbedingungen ein
zufriedenstellendes Raumklima sicherstellt. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, eine Vorrichtung anzugeben, mit welcher ein verbessertes Raumklima erzeugt
werden kann.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1, ein Verfahren
gemäß Anspruch 9 und eine Verwendung gemäß Anspruch 13 gelöst.
[0005] Erfindungsgemäß wird eine Vorrichtung zur Regelung eines Luftstromes vorgeschlagen,
bei welcher eine Lüftungsöffnung mittels zumindest eines Verschlusselementes zumindest
teilweise verschließbar ist. Durch die Stellung des Verschlusselementes kann somit
der freie Querschnitt der Lüftungsöffnung und damit der durch die Lüftungsöffnung
hindurch tretende Luftstrom beeinflusst werden. Die Stellung des Verschlusselementes
wird erfindungsgemäß durch zwei Betätigungselemente beeinflusst bzw. vorgegeben. Das
erste Betätigungselement beeinflusst dabei die Stellung des Verschlusselementes in
Abhängigkeit der Luftfeuchte. Das zweite Betätigungselement beeinflusst die Stellung
des Verschlusselementes in Abhängigkeit der Lufttemperatur. Somit kann der in den
Raum eintretende Luftstrom vergrößert werden, wenn die relative Luftfeuchte im Raum
ansteigt. Sofern die relative Luftfeuchte sinkt, nimmt der dem Raum zugeführte Luftstrom
wieder ab. In gleicher Weise kann der dem Raum zugeführte Luftstrom zunehmen, wenn
die Raumtemperatur zu stark ansteigt. Wenn sowohl die Temperatur als auch die Feuchte
ansteigen, überlagert sich die Wirkung beider Betätigungselemente, so dass eine besonders
große Luftmenge zugeführt wird.
[0006] In einigen Ausführungsformen der Erfindung arbeiten sowohl das erste als auch das
zweite Betätigungselement passiv. Dies bedeutet, dass die Stellung des Verschlusselementes
ohne Zufuhr elektrischer Energie beeinflusst werden kann. Somit ist die erfindungsgemäße
Vorrichtung über einen längeren Zeitraum wartungsfrei einsetzbar.
[0007] Die Lüftungsöffnung kann in einigen Ausführungsformen der Erfindung einen runden
oder polygonalen Querschnitt aufweisen. Die Lüftungsöffnung kann eine Breite zwischen
50 und 175 mm aufweisen. In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann die Lüftungsöffnung
eine Höhe von 20 mm bis 175 mm aufweisen. In einigen Ausführungsformen der Erfindung
können mehrere Lüftungsöffnungen vorgesehen sein, welche entweder durch ein einzelnes
Verschlusselement zumindest teilweise verschließbar sind oder aber durch eine Mehrzahl
von Verschlusselementen, wobei jeder Lüftungsöffnung zumindest ein Verschlusselement
zugeordnet ist.
[0008] Das Verschlusselement kann in einigen Ausführungsformen der Erfindung eine Lüftungsklappe
enthalten oder daraus bestehen. In anderen Ausführungsformen der Erfindung kann das
Verschlusselement als Membran ausgebildet sein. Eine solche Membran erlaubt einen
flächenbündigen Einbau der Vorrichtung, so dass das äußere Erscheinungsbild des Innenputzes
bzw. der Fassade in geringerem Maße beeinträchtigt wird und die Montage von Vorhängen
oder Rollos nicht behindert wird.
[0009] In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann vorgesehen sein, dass am Verschlusselement
zumindest ein erstes Federelement angreift, mit welchem das Verschlusselement in eine
geöffnete Stellung bringbar ist und das erste und/oder zweite Betätigungselement dazu
eingerichtet ist, der Federkraft des ersten Federelements entgegenzuwirken. Auf diese
Weise wird bei Ausfall des ersten und des zweiten Betätigungselementes das Verschlusselement
in eine geöffnete Stellung gebracht, so dass eine hinreichende Belüftung des Raumes
sichergestellt ist. Sofern die Luftfeuchte und/oder die Lufttemperatur einen Wert
annimmt, bei welchem ein Betätigungselement das Verschlusselement zumindest teilweise
schließt, wirkt die vom Betätigungselement aufgebrachte Schließkraft der Federkraft
des ersten Federelementes entgegen, so dass das Verschlusselement geschlossen und
der Luftstrom reduziert wird.
[0010] In einigen Ausführungsformen kann das erste Betätigungselement zumindest eine Kunstfaser
enthalten oder daraus bestehen. In anderen Ausführungsformen der Erfindung kann eine
Mehrzahl von Kunstfasern eingesetzt werden, welche parallel zueinander verlaufen.
Die Anzahl der Kunstfasern kann in einigen Ausführungsformen etwa 4 bis etwa 15 betragen.
Auf diese Weise wird die bereitgestellte Schließkraft des ersten Betätigungselementes
erhöht. Das Material der Kunstfaser ist dergestalt ausgewählt, dass sich die Kunstfaser
bei einer Zunahme der relativen Luftfeuchte ausdehnt und bei einer Abnahme der Luftfeuchte
zusammenzieht. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass die vorgeschlagene
Vorrichtung ohne Zufuhr elektrischer Energie auf eine sich ändernde Luftfeuchte reagiert
und auf diese Weise viele Jahre wartungsfrei betrieben werden kann. In einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann die Kunstfaser Polyester enthalten oder daraus bestehen.
[0011] In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann das zweite Betätigungselement als
passives Dehnelement ausgeführt sein, welches einen Dehnstoff enthält. Der Dehnstoff
wird dergestalt ausgewählt, dass dieser sich bei steigender Temperatur ausdehnt und
bei fallender Temperatur zusammenzieht. Dadurch kann die vorgeschlagene Vorrichtung
den Luftstrom auch in Abhängigkeit wechselnder Temperaturen regeln, ohne dass es der
Zufuhr von Hilfsenergie bedarf, beispielsweise zum Antrieb eines elektrischen Stellelementes
oder einer elektronischen Regelung. Der Dehnstoff kann Öl, Wachs, Silikon oder Hartparaffin
enthalten.
[0012] In einigen Ausführungsformen kann das zweite Betätigungselement einen Balg aus einem
Polymer, einem Gummi oder einem Metall enthalten, welcher mit dem Dehnstoff gefüllt
ist. Auf diese Weise kann eine größere Menge des Dehnstoffes in das Verschlusselement
eingebracht werden, so dass eine größere Öffnungskraft bereitgestellt wird. Durch
die größere Masse des Dehnstoffes reagiert die Temperaturregelung verzögert, so dass
sich eine Regelung mit integrierender Charakteristik ergibt.
[0013] In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann die Vorrichtung eine Mehrzahl von
Verschlusselementen aufweisen, wobei zumindest ein Verschlusselement an der Rauminnenseite
und ein Verschlusselement an der Außenseite des Raumes angeordnet ist. Hierdurch kann
die Regelung so ausgestaltet sein, dass sowohl die Innen- als auch die Außentemperatur
berücksichtigt werden. Beispielsweise kann das äußere Verschlusselement die Lüftungsöffnung
zumindest teilweise verschließen, wenn die Temperatur oberhalb eines vorgebbaren Grenzwertes
ansteigt. Auf diese Weise wird verhindert, dass bei einem Anstieg der Raumtemperatur
warme Umgebungsluft in den Raum geführt wird, was zu einem weiteren Anstieg der Innentemperatur
führen würde. In anderen Ausführungsformen der Erfindung kann bei zumindest einem
der beiden Verschlusselemente das erste und/oder das zweite Betätigungselement auch
entfallen.
[0014] In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann das erste Betätigungselement und/oder
das zweite Betätigungselement mittels eines zweiten Federelementes an einem unbeweglichen
Teil der Vorrichtung befestigt sein. Auf diese Weise kann das erste Betätigungselement
oder das zweite Betätigungselement eine Kraft auf das erste Federelement ausüben,
um das Verschlusselement von einer geöffneten in eine geschlossene Stellung zu überführen.
Das jeweils nicht am Schließvorgang bzw. Öffnungsvorgang beteiligte Betätigungselement
wird dann über das zweite Federelement freigegeben, so dass dieses die Bewegung des
Verschlusselements nicht behindert.
[0015] In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann die beschriebene Vorrichtung dazu
eingesetzt werden, die dem Raum zugeführte Menge an Frischluft zu regeln. Zu diesem
Zweck kann die Vorrichtung in einer Außenfassade und/oder einem Rolladenkasten und/oder
einem Fensterrahmen integriert sein, um die durch die Lüftungsöffnung von außen in
den Raum geführte Frischluftmenge zu beeinflussen, so dass die Raumtemperatur und/oder
die Feuchte innerhalb eines vorgebbaren Bereiches gehalten wird.
[0016] Alternativ oder kumulativ kann die beschriebene Vorrichtung in einigen Ausführungsformen
der Erfindung auch in Verbindung mit einer Abluftleitung eingesetzt werden, um auf
diese Weise die über einen Lüftungsschacht und/oder einen maschinellen Lüfter aus
dem Raum entfernte Luftmenge so zu beeinflussen, dass Temperatur und/oder Feuchte
innerhalb eines vorgebbaren Bereiches gehalten werden. Durch die erfindungsgemäße
Vorrichtung kann der Luftaustausch des Raumes lastabhängig geregelt werden, d.h. bei
Zufuhr von Wärme und/oder Feuchte steigt der Luftaustausch an, bis die Auswirkungen
des Wärme- und/oder Feuchteeintrags kompensiert sind.
[0017] Nachfolgend soll die Erfindung anhand von Figuren ohne Beschränkung des allgemeinen
Erfindungsgedankens näher erläutert werden. Dabei zeigt:
- Figur 1
- eine Explosionszeichnung einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
- Figur 2
- zeigt die Aufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung in geschlossenem Zustand.
- Figur 3
- zeigt die Aufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung im geöffneten Zustand.
[0018] Figur 1 zeigt eine Explosionszeichnung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Die Vorrichtung enthält einen Rahmen 100. In den Rahmen 100 ist eine
Aussparung 110 angeordnet, welche zur Aufnahme der Federelemente und Betätigungselemente
dient und welche zumindest teilweise den Querschnitt der Lüftungsöffnung 25 bildet.
Der Rahmen 100 kann in einigen Ausführungsformen der Erfindung aus einem Metall oder
einer Legierung gefertigt sein, beispielsweise einer Aluminiumlegierung. In anderen
Ausführungsformen der Erfindung kann der Rahmen 100 aus einem Kunststoffmaterial hergestellt
sein, beispielsweise einem Thermoplast. Der Rahmen kann in einigen Ausführungsformen
der Erfindung durch Spritzgießen oder ein Stranggussverfahren erhalten werden.
[0019] Der Rahmen 100 weist eine erste Seite 101 auf, welche bei Einsatz der Vorrichtung
10 dem zu belüftenden Raum zugewandt ist. Zu diesem Zweck kann die erste Seite 101
dekorativ gestaltet sein, um sich gestalterischen Vorgaben des zu belüftenden Raumes
oder des angrenzenden Bauteils anzupassen.
[0020] Weiterhin weist der Rahmen 100 eine zweite Seite 102 auf, an welcher in einigen Ausführungsformen
der Erfindung Befestigungselemente angeordnet sein können. In anderen Ausführungsformen
der Erfindung kann eine erste Rahmen 100 mit der zweiten Seite 102 an einem zweiten
Rahmen 115 befestigt sein, so dass sich ein symmetrischer Aufbau der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ergibt. In wiederum einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann zwischen
dem ersten und dem zweiten Rahmen ein Bauteil eines Gebäudes angeordnet sein, beispielsweise
ein Fensterrahmen oder eine Mauer. Der zweite Rahmen 115 ist jedoch optional und kann
in anderen Ausführungsformen der Erfindung auch entfallen. Die Funktion der erfindungsgemäßen
Vorrichtung wird daher anhand des ersten Rahmen 100 erläutert, wobei der zweite Rahmen
115 die identischen Merkmale und den identischen Aufbau zur ersten Rahmen 100 aufweisen
kann. In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann der zweite Rahmen weniger oder
andere Elemente aufweisen als der erste Rahmen.
[0021] In der Aussparung 110 ist zumindest ein erstes Federelement angeordnet. Das erste
Federelement weist einen Steg 120 aus einem federnden Material auf, welcher mittels
elastischer Elemente 121 am Rahmen 100 befestigt ist. Der Steg 120 kann beispielsweise
aus einem Kunststoffmaterial gefertigt sein. In anderen Ausführungsformen der Erfindung
kann der Steg 120 einen Federstahl enthalten oder daraus bestehen. Der Steg 120 und
die elastischen Elemente 121 wirken zusammen, so dass die Federelemente 120 in unbelastetem
Zustand beabstandet zueinander angeordnet sind. Somit bewegen sich die Stege 120 im
unbelasteten Zustand aufgrund der Federkraft zu den Rändern des Rahmens 100. Dadurch
bildet sich zwischen den Stegen 120 ein freier Querschnitt aus.
[0022] Parallel zu den Stegen 120 ist der erste Längsabschnitt 220 des ersten Betätigungselementes
200 kraftschlüssig angeordnet. Der erste Längsabschnitt 220 geht über einen Knick
230 in einen zweiten Längsabschnitt 210 über. Die Längsabschnitte 210 und/oder 220
enthalten zumindest eine Kunstfaser, welche eine Längenänderung in Abhängigkeit der
relativen Luftfeuchte zeigt. Das erste Betätigungselement 200 ist an seinen Enden
240 an einem Befestigungselement 105 angeschlagen, welches am Rahmen 100 befestigt
ist oder ein integraler Bestandteil des Rahmens 100 ist. In einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann die Befestigung mittels zweiten Federelementen 240 erfolgen. Die
Federelemente können ein Elastomer und/oder einen Federstahl enthalten oder daraus
bestehen.
[0023] Bei geringer relativer Luftfeuchte verkürzt sich der Längsabschnitt 220 des ersten
Betätigungselementes 200, so dass der parallel zum ersten Längsabschnitt 220 angeordnete
Steg 120 in eine weniger gekrümmte Stellung gezogen wird. Durch die symmetrische Anordnung
von zwei ersten Betätigungselementen 200 und zwei Stegen 120 können die Stege 120
in eine näherungsweise parallele Stellung zueinander gebracht werden, so dass der
von den Stegen 120 eingeschlossene Zwischenraum minimal wird. Da der Zwischenraum
zwischen den Stegen 120 den Querschnitt der Lüftungsöffnung 25 bestimmt, kann die
Lüftungsöffnung 25 bei geringer relativer Feuchte minimiert werden. In einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann der Querschnitt der Lüftungsöffnung auch bis auf Null reduziert
werden, so dass kein Luftaustausch durch die Lüftungsöffnung 25 erfolgt.
[0024] Bei zunehmender relativer Feuchte wird zumindest die Länge des ersten Längsabschnittes
210 des ersten Betätigungselementes 200 größer. Hierdurch vergrößert sich die Krümmung
der Stege 120, so dass der zwischen zwei Stegen 120 eingeschlossene Zwischenraum und
damit der Querschnitt der Lüftungsöffnung 25 größer wird.
[0025] Um die Lüftungsöffnung 25 zumindest teilweise zu verschließen, steht ein Verschlusselement
20 zur Verfügung. Das Verschlusselement 20 ist in der dargestellten Ausführungsform
als Membran ausgebildet, welche in ihrem mittleren Bereich einen die Lüftungsöffnung
25 bildenden Schlitz aufweist. Weiterhin weist die Membran 20 mehrere Falten 24 auf.
Die Membran 20 kann in einigen Ausführungsformen der Erfindung aus einem Kunststoffmaterial
bestehen. Das Material kann elastisch ausgeführt sein, um eine freie Beweglichkeit
der Membran 20 bei der Bewegung der Stege 120 zu gewährleisten. Beispielsweise kann
die Membran 20 einem Gummi oder ein Elastomer enthalten oder daraus bestehen. Das
Material der Membran 20 kann daneben mit weiteren Materialien gefüllt sein, welche
das äußere Erscheinungsbild oder die mechanischen Eigenschaften oder die thermischen
Eigenschaften der Membran 20 beeinflussen. Die Begrenzungsränder des Schlitzes sind
zumindest abschnittsweise an den Stegen 120 befestigt. Der äußere Rand der Membran
ist an der äußeren Begrenzungslinie 111 der Aussparung 110 befestigt. Auf diese Weise
kann das Verschlusselement 20 den größten Teil der Aussparung 110 im Rahmen 100 verschließen.
[0026] In Abhängigkeit der Bewegung der Stege 120, welche durch deren Federkraft und der
feuchteabhängigen Längsausdehnung des ersten Abschnittes 220 des ersten Betätigungselementes
200 kontrolliert wird, wird die Lüftungsöffnung 25 durch die Membran 20 in größerem
oder kleinerem Umfang freigegeben.
[0027] Um weiterhin eine temperaturabhängige Regelung des durch die Lüftungsöffnung 25 hindurch
tretenden Luftstroms zu ermöglichen, kann in einigen Ausführungsformen der Erfindung
vorgesehen sein, dass ein zweites Betätigungselement auf die Lage der Stege 120 einwirkt,
um auf diese Weise die Größe der Lüftungsöffnung 25 zu beeinflussen. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel enthält die Vorrichtung zwei zweite Betätigungselemente 245. Das
zweite Betätigungselement 245 enthält einen Balg aus einem elastischen Material, beispielsweise
einem Polymer oder einem Gummi. Der Balg weist eine im Wesentlichen zylindrische Grundform
auf. Im Innenraum des Zylinders ist ein Dehnstoff integriert. Der Dehnstoff kann Öl,
Wachs, Silikon oder Hartparaffin enthalten. Der Dehnstoff sorgt für eine Längenänderung
des Balges mit steigender Temperatur und einer Verkürzung des Balges bei fallender
Temperatur. Auf diese Weise kann eine in Längsrichtung auf die Stege 120 wirkende
Kraft ausgeübt werden, welche zu einer Zunahme der Krümmung der Stege führt. Hierdurch
wird die Lüftungsöffnung 25 bei steigender Temperatur vergrößert und bei fallender
Temperatur verkleinert.
[0028] Bei hoher Temperatur und geringer Luftfeuchte, wenn der Dehnstoff im Balg 245 eine
Vergrößerung der Lüftungsöffnung 25 bewirkt und das erste Betätigungselement 200 eine
Verkleinerung der Lüftungsöffnung 25 bewirken würde, kann das erste Betätigungselement
200 über die Federn 240 nachgeben und trotz niedriger Luftfeuchte die Lüftungsöffnung
25 zumindest teilweise freigeben.
[0029] Sofern die Vorrichtung symmetrisch aufgebaut ist, kann diese einen zweiten Rahmen
115 enthalten, dessen Öffnung von einer zweiten Membran 21 verschlossen wird. In einigen
Ausführungsformen der Erfindung kann der zweite Rahmen 115 mit der zweiten Membran
21 an der Außenseite des Gebäudes angeordnet und an die gestalterischen Anforderungen
der Gebäudeaußenseite angepasst sein. Weiterhin kann das Verhalten der ersten und
zweiten Betätigungselemente im zweiten Rahmen 115 vom Verhalten der ersten und zweiten
Betätigungselemente im ersten Rahmen 100 abweichen, so dass die Luftzufuhr in den
mit der Vorrichtung ausgestatteten Raum weiter optimiert wird. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
enthält der zweite Rahmen 115 nur ein erstes Betätigungselement 200. Das zweite Betätigungselement
245 ist nur im ersten Rahmen 100 vorgesehen.
[0030] Figur 2 zeigt die Innenansicht einer Vorrichtung 10 gemäß der vorliegenden Erfindung
in geschlossenem Zustand. In Figur 2 ist eine Aufsicht auf den ersten Rahmen 100 mit
der daran befestigten Membran 20 dargestellt. Die in Figur 1 dargestellten Stege 120
und das erste Betätigungselement 200 ist von der Membran 20 verdeckt.
[0031] Im dargestellten Betriebszustand ist die Lüftungsöffnung 25 nahezu vollständig geschlossen
bzw. auf einen minimalen Luftstrom eingestellt. Dies wird dadurch erreicht, dass die
Stege 120 nahezu parallel zueinander angeordnet sind. Die Falten 24 der Membran 20
gestatten dabei eine freie Beweglichkeit der Membran, so dass diese die Lüftungsöffnung
verdecken kann.
[0032] Figur 3 zeigt die Vorrichtung gemäß Figur 2 in einem geöffneten Zustand. Dies kann
entweder bei einem Anstieg der relativen Luftfeuchte über das erste Betätigungselement
und/oder bei einem Anstieg der Temperatur durch das zweite Betätigungselement verursacht
sein. In jedem Fall führt eine zunehmende Krümmung der Stege 120 zu einer Vergrößerung
des Abstandes der Stege 120 und damit zur Ausbildung einer größeren Lüftungsöffnung
25, über welche die Luft in den Raum einströmen kann bzw. diesen über eine Lüftungsleitung
verlassen kann. Die Falten 24 der Membran 20 gewährleisten auch in diesem Fall die
freie Beweglichkeit, so dass die Membran 20 den Bewegungen der Stege 120 folgen kann.
[0033] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die in den Figuren dargestellten Ausführungsformen
beschränkt. Die vorstehende Beschreibung ist daher nicht als beschränkend, sondern
als erläuternd anzusehen. Die nachfolgenden Ansprüche sind so zu verstehen, dass ein
genanntes Merkmal in zumindest einer Ausführungsform der Erfindung vorhanden ist.
Dies schließt die Anwesenheit weiterer Merkmale nicht aus. Sofern die Ansprüche und
die vorstehende Beschreibung "erste" und "zweite" Merkmale definieren, so dient diese
Bezeichnung der Unterscheidung zweier gleichartiger Merkmale, ohne eine Rangfolge
festzulegen.
1. Vorrichtung (10) zur Regelung eines Luftstromes, mit
einer Lüftungsöffnung (25), welche mittels zumindest eines Verschlusselementes (20)
zumindest teilweise verschließbar ist, und
zumindest einem ersten Betätigungselement (200), mit welchem die Stellung des Verschlusselementes
(20) in Abhängigkeit der Luftfeuchte beeinflussbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest ein zweites Betätigungselement (245) vorhanden ist, mit welchem die Stellung
des Verschlusselementes (20) in Abhängigkeit der Lufttemperatur beeinflussbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (20) als Membran ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass am Verschlusselement (20) zumindest ein erstes Federelement (120, 121) angreift,
mit welchem das Verschlusselement (20) in eine geöffnete Stellung bringbar ist, und
das erste und/oder zweite Betätigungselement (200) dazu eingerichtet ist, der Federkraft
des ersten Federelementes (120, 121) entgegen zu wirken.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Betätigungselement (200) zumindest eine Kunstfaser enthält oder daraus
besteht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Betätigungselement (245) einen Balg enthält, dessen Innenraum zumindest
teilweise mit zumindest einem Dehnstoff gefüllt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Dehnstoff ein Öl und/oder ein Wachs und/oder ein Silikon und/oder ein Hartparaffin
enthält oder daraus besteht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Betätigungselement (200) mittels eines zweiten Federelementes (240) an
einem unbeweglich Teil (105) der Vorrichtung (10) befestigt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Federelement zumindest einen Steg (120) aus einem federnden Material enthält,
welcher mittels elastischer Elemente (121) am Rahmen (100) befestigt ist.
9. Verfahren zur Regelung eines Luftstromes, bei welchem eine Lüftungsöffnung (25) mittels
zumindest eines Verschlusselementes (20) zumindest teilweise verschlossen wird, wobei
auf das Verschlusselement (20) zumindest ein erstes Betätigungselement (200) einwirkt,
mit welchem die Stellung des Verschlusselementes (20) in Abhängigkeit der Luftfeuchte
beeinflusst wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf das Verschlusselement (20) zumindest ein zweites Betätigungselement (245) einwirkt,
mit welchem die Stellung des Verschlusselementes (20) in Abhängigkeit der Lufttemperatur
beeinflusst wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass am Verschlusselement (20) zumindest ein erstes Federelement (120, 121) angreift,
mit welchem das Verschlusselement (20) in eine geöffnete Stellung gebracht wird und
das erste und/oder zweite Betätigungselement (200, 245) der Federkraft des ersten
Federelementes (120, 121) entgegen wirkt.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und/oder zweite Betätigungselement (200) die Stellung des Verschlusselementes
(20) ohne Zufuhr elektrischer Energie beeinflussen.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die einem Raum zugeführte Frischluft lastabhängig geregelt wird.
13. Verwendung einer Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 zur Raumlüftung.
14. Verwendung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Raum zugeführte Frischluft auf einen vorgebbaren Sollwert geregelt wird.
15. Verwendung nach einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die aus einem Raum abgeführte Luftmenge auf einen vorgebbaren Sollwert geregelt wird.