[0001] Die Erfindung betrifft eine an die weibliche Körperform angepasste Vorrichtung zur
Lagerung sowie Pflege und Behandlung von Frauen in Brustlage.
[0002] Durch die
DE 1850147 ist ein Auflegekörper, insbesondere Betten, Liegen, Bänke oder dergleichen bekannt,
bei dem sich die Liegefläche durch Nachgeben der Körperformen anpasst. In dem Auflegekörper
sind mehrere an Körperformen angepasste Ausnehmungen vorgesehen.
[0003] Durch die
DE 299 19 889 U1 ist eine Massage- und medizinische Behandlungsliege bekannt, die aus einem festen
Stahlrohruntergestell sowie einer Auflagefläche mit verstellbarem Kopfteil besteht.
Die Liege besitzt im Brustbereich ein herausnehmbares Polster mit offener Griffmulde.
Dieses Polster kann bei Bedarf beispielsweise bei Frauen in Bauchlage herausgenommen
werden, so dass bei Auflage der Patientinnen durch den vermehrten Platz in der dann
im Brustbereich verbleibenden geschlossenen Tasche in der Liege eine Quetschung der
Brust vermieden und eine Körperform orientierte, gerade Lage der Wirbelsäule erreicht
wird.
[0004] Aus der
DE 200 12 980 U1 ist ein Kissen und eine Kissenkombination bekannt. Das körpergerecht anpassungsfähige
Kissen weist ein im Wesentlichen rechteckförmiges Hauptteil und ein Seitenteil auf,
das im Querschnitt im Wesentlichen rechteckig ist. Das Hauptteil und das Seitenteil
grenzen im Wesentlichen rechtwinklig aneinander, so dass das Kissen im Querschnitt
L-förmig ist und die Höhe zwischen 4 cm und 20 cm liegt und wobei die Tiefe zwischen
20 und 80 cm, die Breite zwischen 20 und 80 cm, die Tiefe zwischen 10 und 13 cm, die
Breite zwischen 20 und 80 cm liegen.
[0005] Durch die
DE 60311012 T2 ist ein an die weibliche Körperform angepasstes Kissen bekannt, das einen Hauptkissenkörper
aufweist, der eine zentrale Öffnung hat, die das Einführen der Brust erlaubt. Das
Kissen weist ferner einen Kissennebenkörper von langgestreckter Form auf, der quer
zu der Öffnung des Hauptkörpers angeordnet ist, so dass er sich selbst zwischen den
Brüsten der Frau an dem Sternum positioniert. Der Kissenhauptkörper hat eine ovale
Ringform. Der Kissennebenkörper ist an seinen Enden an dem Kissenhauptkörper verankert
und ist so ausgebildet, dass er als Konstruktionselement wirkt, um die ovale Ringform
aufrecht zu erhalten.
[0006] Durch die
DE 7142780 ist eine Stütze aus Schaumstoff bekannt, die vielseitig verwendbar sein soll und
sich durch ihre Formgebung den Körperteilen anpasst. Die Stütze ist insbesondere als
Unterlage unter den Körper vor allem von Frauen vorgesehen, die gern in Bauchlage
schlafen und hierdurch einen Druck auf die Brüste verhindern können. Die Stütze besteht
hierzu aus einem keilförmigen Auflageteil mit anschließendem Zylinderteil, wobei Keil
und Zylinderteil aus einem Stück bestehen.
[0007] Durch die
DE 10 2006 010 298 A1 ist eine Vorrichtung zur Lagerung von Frauen in Brustlage bekannt, die aus einem
nicht gleichschenkligem Schaumstoffteil besteht, in dessen Scheitel eine ausreichend
große Öffnung für die weibliche Brust ausgebildet ist.
[0008] In dem vom gleichen Anmelder stammenden nicht vorveröffentlichten Gebrauchsmuster
DE 20 2009 011 300 U1 ist eine an die weibliche Körperform angepasste Vorrichtung zur Lagerung von Frauen
in Brustlage der eingangs genannten Art beschrieben. Die Vorrichtung dient der therapeutischen
Behandlung und Pflege der weiblichen Brüste und weist eine an den weiblichen Körper
angepasste Unterlage auf, die aus einem im Längsschnitt dreieckförmigen Körper mit
einer etwa rechteckförmigen Grundfläche, einem abgerundeten First und vom First nach
beiden Seiten abfallenden, keilförmigen Teilen besteht, wobei im Firstbereich zur
Aufnahme der weiblichen Brüste in der Bauchlage des weiblichen Körpers eine Ausnehmung
ausgebildet ist, in die Behandlungsmedien für die Brüste einführbar sind und/oder
an die Behandlungsgeräte ankoppelbar sind.
[0009] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung in Form einer
verbesserten Unterlage bzw. eines verbesserten Kissens anzugeben, die bzw. das an
die weibliche Körperform besser anpassbar ist und besonders gut zur therapeutischen
Behandlung und Pflege der weiblichen Brüste geeignet ist. Außerdem soll diese Vorrichtung
dahingehend verbessert werden, dass sie vielseitig und umfassend - auch für andere
Körperbereiche - einsetzbar ist.
[0010] Die Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Eine besonders
vorteilhafte Weiterbildung der Vorrichtung nach Anspruch 1 ist im Anspruch 3 angegeben.
Durch diese Weiterbildung ist die genannte Vorrichtung vielseitiger und umfassender
und auch für andere Körperbereiche einsetzbar.
[0011] Vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der Aufgabenlösung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0012] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist einen durch eine Ausnehmung gebildeten Hohlkörper
auf, in den über einen Schlauch therapeutische und/oder pflegende Flüssigkeiten einfüllbar
sind, in die auch Gase einleitbar sind. Dieser Hohlraum ist in eine spezielle Unterlage
integriert und ermöglicht die druckfreie Lagerung der Brüste und deren medizinische
Behandlung und/oder Pflege.
[0013] Je nach den therapeutischen Zielen oder Behandlungszielen kann die erfindungsgemäße
Vorrichtung mit elektrischen Geräten kombiniert werden, beispielsweise mit einem regelbaren
Schwingungsgeber oder einer Sprudeleinrichtung für Luft, Sauerstoff oder Ozon. Dabei
sind die Geräte so zu positionieren, dass sie eine Verbindung zu dem Hohlraum einnehmen
und ihre Wirkung nicht auf die Unterlage übertragen.
[0014] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist mit Vorteil auch im Wellness- und Freizeitbereich
einsetzbar.
[0015] Die Erfindung soll nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert werden.
[0016] Es zeigt:
- Fig. 1
- schematisch eine perspektivische Darstellung der Grundform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit einem schematisch dargestellten aufliegenden weiblichen Körper,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer weiteren
Ausgestaltung mit einem schematisch dargestellten aufliegenden weiblichen Körper,
- Fig. 2a
- die Vorrichtung nach Figur 2 mit weiteren Behandlungs-/Pflegemöglichkeiten,
- Fig. 3
- einen senkrechten Schnitt durch die Ausführungsform nach Figur 2,
- Fig. 3a
- die Vorrichtung nach Figur 3 mit Weiterbildungen für weitere Behandlungs- und/oder
Pflegemöglichkeiten,
- Fig. 4
- eine schematische Draufsicht auf die Vorrichtung nach Figur 2,
- Fig. 4a und 4b
- die Vorrichtung nach Fig. 4 mit weiteren Ausgestaltungen,
- Fig. 5
- die erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem zusätzlichen zur besonderen Pflege des
Dekolletés vorgesehenen Dekolletéteil,
- Fig. 6
- eine aus drei Teilen bestehende erfindungsgemäße Vorrichtung,
- Fig. 7
- ein erstes, oberes, aus einer Folie bestehendes Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
nach Fig. 6,
- Fig. 8
- ein zweites, mittleres, mit einem Dekolleté-Behandlungsteil nach Fig. 5 versehenes
Teil der Vorrichtung nach Fig. 1 oder 2, auf das eine Folie nach Fig. 7 aufgebracht
oder aufkaschiert ist,
- Fig. 9
- schematisch ein drittes, ein Unterteil oder einen Sockel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bildendes, mit verschiedenen Zu- und Ableitungen und Ventilen für Behandlungs-und/oder
Pflegemedien versehenes Teil,
- Fig. 10 und Fig. 11
- schematisch die Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Verbindung mit Zusatzeinrichtungen,
wie Behandlungstisch, Hubtisch, etc. und Fig. 12 schematisch eine als Wärmetauscher
ausgebildete Heizeinrichtung zur Erwärmung von Behandlungsmedien.
[0017] Gleiche und einander entsprechende Bauteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind
in den Zeichnungen mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0018] Die Zeichnung zeigt in der Figur 1 eine Vorrichtung 1 in Form einer kissenartigen
Unterlage 4 in Form eines im Längsschnitt etwa dreieckförmigen Körpers 6 mit von einer
abgerundeten Dreiecksspitze 10 oder einem abgerundeten First nach beiden Seiten abfallenden
im Schnitt keilförmigen Bereichen 12, 14.
[0019] Die Unterlage 4 weist im Bereich des abgerundeten Firstes 10 eine Ausnehmung 18 zur
Aufnahme der Brüste eines auf der Unterlage aufliegenden weiblichen Körpers 2 auf.
Dabei kann die Ausnehmung 18 im Bodenbereich der Unterlage 4 offen münden oder vorzugsweise
oberhalb des Bodens 19 enden.
[0020] In den durch die Ausnehmung 18 gebildeten Hohlraum, insbesondere in den Bereich des
Bodens 19 des Hohlraumes führt eine Leitung 22, vorzugsweise ein Schlauch, über den
der durch die Ausnehmung 18 gebildete Hohlraum mit therapeutischen und/oder pflegenden
Medien, insbesondere Flüssigkeiten gefüllt werden kann, vgl. Figuren 2 - 6. Hierzu
ist eingangsseitig der Leitung 22 bzw. des Schlauches ein Einlassanschluss und ein
Auslassanschluss mit separaten Hähnen vorgesehen. Die Flüssigkeit kann beispielsweise
aus einem Vorratsbehälter 26 mittels einer Pumpe 28 zugeführt werden.
[0021] In den Hohlraum 18 kann auch ein Behandlungsbecken (nicht dargestellt) eingesetzt
werden, das mit Anschlüssen für die erwähnten Leitungen und Hähne bzw. Ventile versehen
ist.
[0022] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist ferner eine von der firstseitigen Ausnehmung
18 ausgehende Aussparung 24 auf, in die Geräte, wie Vibrationseinrichtung, Ultraschallgerät,
Heizgerät etc. einsetzbar sind, die über eine nach außen geführte Leitung 25 ein-
und ausschaltbar sowie steuerbar sind.
[0023] Die erfindungsgemäße kissenförmige Vorrichtung besteht beispielsweise aus Schaumstoff
und/oder einem Latex-Material und kann aufblasbar ausgebildet sein.
[0024] Die Figur 2a zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung mit weiteren Behandlungs-/Pflegeeinrichtungen.
In dem kopfseitigen Bereich der Ausnehmung 18 ist eine Absenkung 29 für das Dekolleté
einer Patientin ausgebildet. In weiterer Ausbildung der Vorrichtung nach Figur 2 ist
in der Leitung 22, die in den Hohlraum der Ausnehmung 18 führt, ein Absperrventil
im Schaumstoffteil der kissenartigen Unterlage 4 eingebaut. Das Absperrventil ist
von außen betätigbar. Mit dem Bezugszeichen 27 ist ein Kompressor bezeichnet, der
über einen Luftschlauch 31 Luft in die Ausnehmung 18 fördern kann. 28 bezeichnet die
bereits im Zusammenhang mit Figur 2 beschriebene Pumpe zum Einbringen von Flüssigkeit
in den Hohlraum der Ausnehmung 18.
[0025] Mit 29 ist wie bereits erwähnt eine Dekolleteausnehmung bezeichnet, in die ein Dekollete-Behandlungsteil
30 einpassbar ist.
[0026] Über einen Schlauch 31 ist Luft oder sind medizinische Gase für eine Sprudeleinrichtung
33 zuführbar, vgl. Figuren 4a und b. Die Sprudeleinrichtung besteht vorzugsweise aus
einem Sprudelschlauch 33 (vgl. Figur 4a), der bspw. wie dargestellt rechteckförmig
in der Ausnehmung 18 oder in einem in die Ausnehmung eingesetzten Becken (nicht dargestellt)
verlegt ist. Mit 32 ist ein Rückschlagventil für den erwähnten Luftschlauch 31 bezeichnet.
Mit der Bezugziffer 34 ist eine Stelle zum Einführen des Luftschlauchs 31 in den Flüssigkeitsschlauch
22 bezeichnet. Über ein T-Anschlussteil für den Sprudelschlauch 33 werden die Medien
für die Sprudeleinrichtung in den Sprudelschlauch geführt. Der Sprudelschlauch ist
mit Luftaustrittsöffnungen 36 versehen. Der Schlauch 22 dient zur Flüssigkeitszufuhr
und zum Abführen der Flüssigkeit.
[0027] 22b bezeichnet eine Einführungsöffnung, und zwar eine Schlauchöff nung in die als
Brustbadbecken eingesetzte Ausnehmung 18, wobei das Kissen bzw. die Unterlage 4 aus
Schaumstoff mit elastischer und wasserdichter Beschichtung versehen ist. Beim Vorsehen
einer Foliendeckschicht führt die Einführungsöffnung bzw. Schlauchöffnung in die Folienschicht,
die auch das Brustbecken bildet, vgl. Figuren 4a und b.
[0028] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung mit der Dekolleté-Ausnehmung 29 erfolgt eine
gezielte Wirkstoffaufnahme in den Dekolletébereich.
[0029] Durch den Einbau der Sprudeleinrichtung 33 kann die Wirkstoffaufnahme verbessert
werden.
[0030] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Vorrichtung 1 drei Bauteile,
und zwar ein erstes Teil, bestehend aus einer oberen flächigen Auflage 7, einem zweiten,
mittleren Teil 8, bestehend aus Schaumstoff, Latex oder dgl., das überlagert ist vom
ersten Teil, und einem dritten, unteren Teil 9, das aus einem festen Schaumstoff,
festem Latex, Styropor oder dgl. besteht. Im unteren Teil 9, das praktisch einen Sockel
bildet, sind Anschlüsse, Zuleitungen und Ableitungen 22, 31, 33 für Behandlungsmedien
und/oder Pflegemittel eingearbeitet, die mit dem Hohlraum der wenigstens einen Ausnehmung
18 oder des wenigstens einen Beckens in Verbindung stehen.
[0031] Das erste Teil, bestehend aus der flächigen Auflage 7, vorzugsweise in Form einer
Kunststofffolie, hat insbesondere die Aufgabe, die Flüssigkeits- bzw. Feuchtigkeitsaufnahme
des zweiten Teils der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die aus Schaumstoff oder Latex
besteht, zu verhindern, um so die Stützfunktion des zweiten Teils 8 aufrechtzuerhalten
oder sogar noch zu verbessern.
[0032] Anstelle der Folie 7 kann auch eine Wasser abstoßende bzw. Wasser- oder Flüssigkeitsaufnahme
verhindernde Beschichtung vorgesehen sein. Die Wasser abstoßende bzw. Wasser- oder
Flüssigkeitsaufnahme verhindernde Beschichtung ist vorzugsweise eine Nitril-Beschichtung.
[0033] Die Folie 7 wird vorzugsweise auf das den zweiten, die eigentliche Unterlage 4 bildende
Teil der Vorrichtung 1 aufkaschiert.
[0034] Das dritte unterste Teil 9 der Vorrichtung stellt eine Art Sockel dar und besteht
vorzugsweise ebenfalls aus festem Latex oder Schaumstoff.
[0035] Die Figuren 10 und 11 zeigen jeweils eine Zusatzeinrichtung 40, 41 für die Unterlage
4 bzw. Brustbehandlungskissen mit einem Brust- und Dekolletébad. Die Zusatzeinrichtung
40 besteht aus einem höhenverstellbaren, fahrbaren Tischteil mit etwa den Maßen des
Brustbehandlungskissens 4. An der Unterseite der Auflageplatte des Tischteils sind
die Schläuche für Behandlungsflüssigkeiten sowie für Luft oder medizinische Gase und
deren Ventile und Absperrhähne, bzw. Ventile angebracht - analog der Ausführung nach
Figur 4a. Durch Öffnungen in der Tischplatte sind die Schläuche nach oben geführt
und können so die Verbindung der Vorratsbehälter und des Kompressors zum Brustbadbecken
bzw. der Ausnehmung 18 herstellen. Diese Zusatzeinrichtung 40 bietet überdies genügend
Raum für weitere Geräte. Die Figur 11 zeigt eine Zusatzeinrichtung 41 in Form einer
Behandlungsliege 41, in die die erfindungsgemäße Vorrichtung integriert ist. An der
Unterseite der oberen Auflageplatte des Hubtisches für das Brustkissen 4 sind die
Schläuche für Behandlungsflüssigkeiten sowie für Luft oder medizinische Gase und deren
Ventile und Absperrhähne angebracht - analog der Figuren 4 und 4b. Durch Öffnungen
in der Platte führen die Schläuche nach oben und schaffen so die Verbindung vom Vorratsbehälter
und vom Kompressor zur Ausnehmung 18 bzw. dem Brustbadbecken. Auch hier ist genügend
Raum für weitere Geräte vorhanden.
[0036] Durch die Möglichkeit der Höhenverstellung bei Verwendung der Zusatzgeräte 40 und
41 kann der Auflagedruck, den der Patient auf das Brustbadkissen ausübt individuell
und optimal angepasst werden. Es ergibt sich eine höhere Flexibilität bei der Verwendung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung, da das Kissen bzw. die Unterlage 4 mittels fahrbarem
und höhenverstellbarem Hubtisch praktisch an jede Liegemöglichkeit zum Einsatz gebracht
werden kann.
[0037] Bei Einbau der Schläuche und Ventile in den Hubtisch bzw. in das höhenverstellbare
Mittelteil 40 bietet sich der Vorteil, dass das Brustbadkissen selber, bzw. die Unterlage
4 je nach den Besonderheiten (z.B. Übergrößen und Gewicht) gegen entsprechende Sonderanfertigungen
ausgewechselt werden kann. Damit ist diese Variante insbesondere geeignet für Institute
und Kliniken.
[0038] Die Zusatzeinrichtung 40 weist eine Auflageplatte 42 für das Brustkissen 4 auf. An
der Unterseite der Auflageplatte befinden sich Schläuche 22 für Behandlungsflüssigkeiten,
Pflegemittel sowie für Luft oder medizinische Gase sowie Ventile 22a und Absperrhähne
22a analog wie bei der Ausführungsform nach Figur 4a.
[0039] Durch geeignete Öffnungen 22b sind die Schläuche 22 nach oben geführt zur Verbindung
des Vorratsbehälters 26 und Kompressors 27 mit dem Brustbadbecken in der Ausnehmung
18. Auch bei dieser Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 ist weiterer Raum
für weitere Geräte vorhanden nach Art der Ausnehmung 24 der Ausführungsform nach Figur
2 und 2a.
[0040] Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 ermöglicht eine Vielzahl von Anwendungen zur Behandlung
der weiblichen Brüste. Anwendungsmöglichkeiten sind nachfolgend aufgezählt:
Heilbehandlungen mit Brustbädern in verschiedenen Flüssigkeiten:
[0041]
- kühlend bei Mastitis, mit Quark
- entzündungshemmend mit Lavendelöl und Teebaumöl
- Warm-kalt-Anwendungen durch Wechselbäder, durchblutungsfördernd
- durch die Schwingungstherapie mit Vibration sowie Ultraschall ist ein besseres Einschleusen
von Wirkstoffen in das Brustgewebe möglich. Nährstoffe und Heilsubstanzen werden durch
die dünne Haut während der feuchten Anwendung leichter aufgenommen.
- zur Nachbehandlung von Brustoperationen, z. B. mit Johanniskrautöl und Calendula,
um die Wundheilung zu verbessern und eine gute Narbenbildung zu unterstützen
- Anwendungen im Brustbad verbessern den Stoffwechsel in den Brüsten sowie die Ausscheidung
von Schlacken, bei Zysten und Ablagerungen
- zur unterstützenden Behandlung von Tumorerkrankungen mit Brustbädern und Brustbadpackungen
- für Frauen mit psychischen Schwierigkeiten, die ihre Weiblichkeit betreffen, z. B.
mit Rosenöl
- Heilbehandlungen sind möglich mit Brustbädern, Ölbädern, Liegepackungen, Milchbädern
unter Zugabe von Pflanzenauszügen, ätherischen Ölen, homöopathischen Mitteln u. a.
Kosmetische Behandlungen:
[0042]
- zur Straffung des Brustgewebes, z. B. durch Wechselbäder, Liegepackungen mit Heilerde
und Gurke
- bei Hautproblemen, z. B. mit Stiefmütterchentee
- zur Verbesserung des Hautbildes, Ernährung der Haut, z. B. mit Milch und Honig, Sesamöl
Behandlungen im Wellnessbereich
[0043]
- entspannende Brustbänder mit Vibration und gleichzeitiger Massage, z.B. mit Lavendelöl
- vitalisierende Brustbäder, Wechselbäder, z.B. mit Zimt, Rosmarin und gleichzeitiger
dynamischer Massage
- Wellness-Brustbäder, um das Wohlbefinden zu fördern und Stress abzubauen, z.B. in
Zitronenmilch mit Rosenöl und Kornblumenblütenblättern u. a.
Anwendungsmöglichkeiten der Vorrichtung in Form eines Brustkissens:
[0044] Viele Frauen empfinden das Liegen auf dem Bauch durch den Druck an den Brüsten als
unangenehm. Das Brustkissen ermöglicht einen optimalen Liegekomfort in Bauchlage durch
die Druckentlastung im Brustbereich. Bei Problemen im Bereich der Halswirbelsäule
entlastet das Kissen beim Liegen in Bauchlage die Halswirbelsäule und ermöglicht so
eine bessere Behandlung.
[0045] Es ist anwendbar:
- während Massagen
- bei Behandlungen beim Heilpraktiker:
- Akupunktur
- Rückenbehandlungen
- Schröpfen
- Spritzen in Bauchlage
- Shiatsu
- in der Chiropraktik
- für Ärzte, u. a. Orthopäden, Ärzte, die Akupunkturen anwenden
- für Masseure
- im Wellnessbereich, in Kurheimen, Hotels, Fitnesscentern, Saunen etc.
- im privaten Bereich
- für Frauen, die gerne auf dem Bauch liegen und dabei Schmerzen im Brustbereich oder
Probleme im Bereich der Brustwirbelsäule haben
- beim Sonnenbaden
[0046] Bei einer Behandlungsdauer von 20 - 30 Minuten oder mehr besteht die Gefahr, dass
sich das mit Wirk- und Pflegeessenzen angereicherte Brustbad abkühlt und dass dadurch
der Behandlungserfolg und damit das allgemeine Wohlgefühl der Patientinnen gefährdet
ist.
[0047] Um dieser Gefahr zu begegnen, ist eine Heizeinrichtung 50 vorgesehen, vgl. 12 und
2a, durch die ein in das Brustbad bzw. die Ausnehmung 18 einzuleitendes gasförmiges
Behandlungsmedium erwärmt wird, das die aufgenommene Wärme an das therapeutische und/oder
pflegende Medium, insbesondere Flüssigkeit, abgibt und so für ein längeres Anhalten
der Brustbadtemperatur sorgt. Die Einrichtung 50 ist vorzugsweise als nicht näher
dargestellter Wärmetauscher ausgebildet.
[0048] Die Heizeinrichtung 50 umfasst einen Wassertank 51, der durch eine unter seinem Boden
angebrachte elektrische Heizeinrichtung 52 erwärmt wird. Die Einrichtung 50 kann in
die erfindungsgemäße Vorrichtung integriert sein oder als Zusatzgerät eingesetzt werden.
Im Inneren des Wassertanks 51 befindet sich ein schlangenförmig angeordnetes Rohr
54 mit einem Kaltluft - Einlass 56 und einem Warmluft - Auslass 58, durch welches
das zu erwärmende gasförmige Medium geleitet wird. Die elektrische Heizleistung und
damit die Erwärmung des Wassers und damit auch die Temperatur des die Einrichtung
50 durchströmenden Behandlungsmediums ist mittels Thermostat einstellbar und überwachbar.
[0049] Wird für die Behandlung ein Hubtisch 40, vgl. Fig. 10 und 11, eingesetzt, so wird
die Heizeinrichtung 50 vorzugsweise in den Behandlungs-Hubtisch 40 integriert eingebaut.
Ansonsten wird die Heizeinrichtung vorzugsweise zwischen Kompressor 27 und der Sprudeleinrichtung
33 oder zwischen Kompressor und dem zur Sprudeleinrichtung führenden Schlauch 31 oder
in den Verlauf dieses Schlauches 31 eingebaut, vgl. Fig. 2a.
1. Vorrichtung zur therapeutischen Behandlung und Pflege der weiblichen Brüste mit einem/einer
an den weiblichen Körper (2) angepassten Kissen/Unterlage (4), dadurch gekennzeichnet, dass die Unterlage (4) aus einem im Längsschnitt dreieckförmigen Körper (6) mit einer
etwa rechteckförmigen Grundfläche (8), einem abgerundeten First (10) und vom First
nach beiden Seiten abfallenden, keilförmigen Teilen (12, 14) besteht, wobei im Firstbereich
zur Aufnahme der weiblichen Brüste (16) in der Bauchlage des weiblichen Körpers (2)
eine Ausnehmung (18) ausgebildet ist, in die Behandlungsmedien für die Brüste einführbar
sind und/oder an die Behandlungsgeräte (20) ankoppelbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in den Hohlraum der Ausnehmung (18) ein Brust- oder Behandlungsbecken einsetzbar
ist und dass an den Hohlraum der Ausnehmung (18) oder an das Becken wenigstens eine
Leitung (22) zur Zufuhr und Ableitung von Behandlungsmedien angeschlossen ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) drei Bauteile umfasst,
- ein erstes Teil, bestehend aus einer oberen flächigen Auflage oder Beschichtung
(7),
- ein zweites, mittleres Teil (8), bestehend aus Schaumstoff, Latex o. dgl., überlagert
vom ersten Teil und
- ein drittes, unteres Teil (9), bestehend aus einem festen Schaumstoff, festem Latex,
Styropor o. dgl.,
wobei im unteren Teil (9) Anschlüsse, Zuleitungen und Ableitungen (22, 31, 33) für
Behandlungsmedien und/oder Pflegemittel eingearbeitet sind, die mit dem Hohlraum der
wenigstens einen Ausnehmung (18) oder des wenigstens einen Beckens in Verbindung stehen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die obere flächige Auflage (7) aus einer dauerelastischen, feuchtigkeitsdicht ausgerüsteten
Kunststofffolie besteht, die an die Oberfläche des zweiten, mittleren, der Unterlage
bzw. dem Kissen (4) entsprechenden Teils (8) oder an die Kontur der Oberfläche anpassbar
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlüsse, Zuleitungen und Ableitungen (22, 31, 33) für Behandlungsmedien und/oder
Pflegemittel mit Ventilen (22a) versehen sind, über die die Behandlungs- und Pflegemittel
gesteuert zuführbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass im mittleren Teil (8) neben der Ausnehmung (18) für die Brüste im kopfseitigen Bereich
der Ausnehmung (18) oder des Beckens eine Absenkung (29) für das Decolleté und beabstandet
zur Ausnehmung/zum Becken eine Absenkung für den Kopf eines Patienten ausgebildet
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlungs- und Pflegemedienmedien aus wenigstens einem Vorratsbehälter (26)
vermittels wenigstens einer Pumpe (28) in die Ausnehmung (18) oder das Becken und
die Versenkungen bzw. Absenkungen (29) förderbar sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterlage (4) aufblasbar ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an den Hohlraum der Ausnehmung (18) oder des Beckens wenigstens eine Leitung (22)
zur Zufuhr und Ableitung von Behandlungs-/Pflegemedien angeschlossen ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich einer Wand der Ausnehmung (18) oder des Beckens eine Aussparung (24) zur
Aufnahme von Behandlungsgeräten vorgesehen ist, die über wenigstens eine Leitung (25)
ein- und ausschaltbar und steuerbar sind.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterlage (4) aus Schaumstoff und/oder Latex besteht und dass die flächige Auflage
(7) auf das mittlere Teil (8), das das eigentliche Bauchauflageteil bildet und der
Unterlage (4) entspricht, aufkaschiert ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in die Ausnehmung (18) oder in das in die Ausnehmung eingesetzte Behandlungsbecken
(18) oder in die mit der Folie kaschierte oder überzogene Ausnehmung (18) eine Sprudeleinrichtung
(33) eingesetzt ist, die über eine Schlauchleitung (31) mit Luft, Sauerstoff, Ozon
oder medizinischen Gasen versorgt wird.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprudeleinrichtung (33) durch einen Sprudelschlauch gebildet ist, der mit Gasaustrittsöffnungen
(36) versehen ist, über die Gas (Luft, Sauerstoff, Ozon oder medizinisches Gas) in
die in der Ausnehmung (18) oder in dem Behandlungsbecken oder in die mit der Folie
kaschierte oder überzogene Ausnehmung (18) befindliche Flüssigkeit einströmt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (7) eine Wasser abstoßende oder Wasser- oder Flüssigkeitsaufnahme
verhindernde Beschichtung ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung (50) zum Erwärmen des in das Brustbad bzw. die Ausnehmung (18) einzuleitenden
gasförmigen Mediums vorgesehen ist, die zwischen Kompressor (27) und Sprudeleinrichtung
(33) angeordnet ist zur Erwärmung des vom Kompressor der Sprudeleinrichtung (33) über
die Leitung (31) zugeführten gasförmigen Mediums.