[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung, insbesondere einen Hochleistungs-Slicer,
zum gleichzeitigen Aufschneiden mehrerer Lebensmittelprodukte.
[0002] Insbesondere in Verbindung mit einem portionierten Aufschneiden von Lebensmittelprodukten
ist es bekannt, so genannte Leerschnitte durchzuführen, d.h. trotz weiterhin erfolgender
Bewegung des Schneidmessers dafür zu sorgen, dass vorübergehend keine Scheiben vom
Produkt abgetrennt werden. Leerschnitte werden insbesondere dann durchgeführt, wenn
eine fertiggestellte Portion abtransportiert werden muss, da ohne Leerschnitte für
diesen Abtransport nicht genügend Zeit zur Verfügung steht.
[0003] In diesem Zusammenhang ist es bekannt, für die Durchführung von Leerschnitten nicht
nur die Produktzufuhr zu unterbrechen, sondern eine zusätzliche Maßnahme zu ergreifen,
die bewirkt, dass zwischen dem Schneidmesser und dem vorderen Produktende ein Abstand
hergestellt wird, um eine so genannte Schnitzelbildung zu vermeiden.
[0004] Dieser Abstand kann hergestellt werden, indem während der Leerschnittphase das Produkt
vom Messer wegbewegt wird, oder indem es das Messer ist, das vom vorderen Produktende
wegbewegt wird.
[0005] Die Durchführung von Leerschnitten ist auch im Zusammenhang mit dem gleichzeitigen
Aufschneiden mehrerer Lebensmittelprodukte bekannt. Hierzu wird beispielsweise auf
EP 0 713 753 A2 sowie
WO 2010/011237 A1 verwiesen. Hierbei werden die Leerschnitte zeitgleich auf allen Spuren, d.h. für
alle Lebensmittelprodukte, durchgeführt, indem entweder das gemeinsame Schneidmesser
wegbewegt wird oder die Produkte gemeinsam wegbewegt werden. Dieser Stand der Technik
enthält auch nichts, was als Anlass oder Hinweis verstanden werden könnte, von einer
zeitgleichen Durchführung von Leerschnitten auf allen Spuren abzusehen.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum gleichzeitigen
Aufschneiden mehrerer Lebensmittelprodukte zu schaffen, mit dem bzw. mit der ein möglichst
vielseitiges Arbeiten möglich ist.
[0007] Die Erfinder haben erkannt, dass in Verbindung mit dem gleichzeitigen Aufschneiden
mehrerer Lebensmittelprodukte mit überraschenden Vorteilen verbundene Anwendungen
möglich sind, wenn die Leerschnitte nicht gleichzeitig auf allen Spuren, sondern spurindividuell
durchgeführt werden.
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist dementsprechend vorgesehen, dass zumindest
zeitweise in wenigstens einer Spur Leerschnitte durchgeführt werden und/oder die Zufuhr
des betreffenden Produktes unterbrochen wird, während in zumindest einer anderen Spur
das betreffende Produkt aufgeschnitten wird.
[0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dementsprechend in der Lage, die Zuführbewegung
für jede Spur unabhängig von den anderen Spuren zu unterbrechen und insbesondere wieder
aufzunehmen. Insbesondere umfasst die erfindungsgemäße Aufschneidevorrichtung eine
entsprechend ausgebildete Produktzuführung.
[0010] Im Folgenden wird eine Spur, in welcher zumindest vorübergehend Leerschnitte durchgeführt
werden bzw. in welcher zumindest vorübergehend die Zufuhr des betreffenden Produktes
unterbrochen ist, auch als passive Spur bezeichnet, wohingegen eine Spur, in der momentan
ein Produkt aufgeschnitten wird, im Folgenden auch als aktive Spur bezeichnet wird.
[0011] Mit der Erfindung ist es also möglich, die Gleichbehandlung aller Spuren bzw. der
in den Spuren vorhandenen aufzuschneidenden Lebensmittelprodukte hinsichtlich der
Durchführung von Leerschnitten aufzuheben. Die erfindungsgemäße Aufschneidevorrichtung
ist so ausgebildet, dass in einer oder mehreren Spuren Leerschnitte durchgeführt werden
können, während in einer oder mehreren anderen Spuren befindliche Lebensmittelprodukte
mittels des gemeinsamen Schneidmessers aufgeschnitten werden.
[0012] Vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung und Anwendungen, die durch die Erfindung
ermöglich werden, sind auch in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie der
Zeichnung angegeben.
[0013] In einem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass in der passiven Spur zusätzlich
das Produkt von der Schneidebene wegbewegt, insbesondere zurückgezogen, wird. Hierdurch
kann in einer Spur, in der Leerschnitte durchgeführt werden sollen, eine Schnitzelbildung
sicher vermieden werden.
[0014] In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die Produkte in jeweils
zumindest eine Produktscheibe umfassende Portionen aufgeschnitten werden. Besonders
vorteilhaft ist die Erfindung in Verbindung mit einem solchen portionierten Aufschneiden
von Lebensmittelprodukten.
[0015] Mit der Erfindung ist es möglich, die Resultate beim gleichzeitigen Aufschneiden
mehrerer Lebensmittelprodukte zu verbessern, insbesondere bei den Produktscheiben
bzw. Scheibenportionen die Gewichtsgenauigkeit zu erhöhen.
[0016] Bei dem Verfahren kann insbesondere vorgesehen sein, dass die Produkte dem Schneidmesser
in Abhängigkeit von Informationen, die zumindest die äußere Kontur und/oder das Innere
der Produkte betreffen, individuell zugeführt werden.
[0017] Bei der Vorrichtung kann insbesondere die Produktzuführung dazu ausgebildet sein,
die Produkte dem Schneidmesser in Abhängigkeit von Informationen, die zumindest die
äußere Kontur und/oder das Innere der Produkte betreffen, individuell zuzuführen.
[0018] Wenn nachstehend von "Informationen" die Rede und nichts anderes erwähnt ist, dann
sind damit solche Informationen gemeint, die die äußere Kontur und/oder die innere
Struktur, also das Produktinnere, des Produkts betreffende Informationen zumindest
umfassen.
[0019] Die Erfindung ermöglicht folglich eine Spurindividualisierung unter Berücksichtigung
von das Produktinnere und/oder die Produktkontur betreffenden Informationen, beispielsweise
der Dichteverteilung. Die Produktzufuhr in den einzelnen Spuren braucht sich daher
nicht auf die äußere Produktkontur, also den Querschnittsverlauf oder das Querschnittsprofil
der Produkte, zu beschränken, obwohl dies erfindungsgemäß möglich ist. Erfindungsgemäß
kann somit für die individuelle Produktzufuhr ein Maximum an solchen Informationen
herangezogen werden, die für ein gewichtsgenaues Aufschneiden der Produkte förderlich
sind.
[0020] Bei dem Verfahren ist insbesondere vorgesehen, dass in jeder Spur die Produktzufuhr
unabhängig von Informationen erfolgt, die Produkte, insbesondere das Innere der Produkte,
in den anderen Spuren betreffen. Auch bezüglich der Nutzung der das Produktinnere
betreffenden Informationen kann hierdurch bei der individuellen Produktzufuhr eine
vollkommene Unabhängigkeit der einzelnen Spuren voneinander realisiert werden.
[0021] Die hier in Rede stehenden Informationen können an oder in der Aufschneidevorrichtung,
insbesondere an oder in einer Produktzuführung der Aufschneidevorrichtung, gewonnen
werden. Es ist also möglich, die im Folgenden auch einfach als Produktscanner bezeichneten
Mittel zur Gewinnung der das Produktinnere und/oder der Produktkontur betreffenden
Informationen in die Aufschneidevorrichtung bzw. die Produktzuführung zu integrieren.
Grundsätzlich ist es aber auch möglich, die Informationsgewinnung an einem von der
Aufschneidevorrichtung getrennten Ort und/oder zeitlich unabhängig vom Aufschneidevorgang
durchzuführen. Es sind dann geeignete Mittel vorzusehen, die eine Zuordnung zwischen
Produkt und am Produkt gewonnenen Informationen ermöglichen, damit sichergestellt
ist, dass bei der individuellen Produktzufuhr während des Aufschneidevorgangs für
die Produkte jeweils die korrekten Informationen berücksichtigt werden.
[0022] Vorzugsweise werden die Informationen durch eine berührungslose Methode gewonnen,
insbesondere unter Verwendung von elektromagnetischer Strahlung.
[0023] Die Informationen können dadurch gewonnen werden, dass die Produkte jeweils durchleuchtet
und/oder durchstrahlt werden. Bevorzugt ist es, wenn die Informationen unter Verwendung
von Röntgenstrahlung gewonnen werden.
[0024] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass für jedes Produkt die Informationen in einer
Vielzahl von durch das Produkt hindurch verlaufenden Ebenen gewonnen werden, die insbesondere
jeweils senkrecht zu einer Produktzuführrichtung verlaufen. Der oder jeder Produktscanner
kann somit derart ausgebildet sein, dass jedes Produkt nacheinander in einer Mehrzahl
von einzelnen Ebenen abgetastet wird. Beispielsweise kann der Röntgenscanner stationär
und derart angeordnet sein, dass die Abtastebene senkrecht zur Produktzuführrichtung
verläuft, so dass die Informationsgewinnung derart erfolgt, dass das betreffende Produkt
während des Abtastvorgangs durch die Abtastebene hindurch bewegt wird. Die in den
einzelnen Ebenen gewonnenen Teilinformationen können dann durch eine geeignete Auswerteeinrichtung
zu einem das Produktinnere betreffenden "Gesamtbild" zusammengesetzt werden.
[0025] Die Informationen können gewonnen werden, während die Produkte dem Schneidmesser
zugeführt werden.
[0026] Die individuelle Produktzufuhr kann derart erfolgen, dass die Geschwindigkeiten,
mit denen die Produkte dem Schneidmesser zugeführt werden, individuell eingestellt
und/oder verändert werden.
[0027] Während des Aufschneidevorgangs können die Produkte in den Spuren vollkommen unabhängig
voneinander dem Schneidmesser zugeführt werden. Alternativ ist es auch möglich, dass
die Produkte in den Spuren dem Schneidmesser derart zugeführt werden, dass mehrere
parallel nebeneinander angeordnete Fördereinrichtungen gemeinsam angetrieben und die
Einzelgeschwindigkeiten der Fördereinrichtungen individuell verändert werden.
[0028] Insbesondere ist vorgesehen, dass in jeder Spur die Produktzufuhr mittels eines eigenen
Regelkreises erfolgt. Hierdurch kann zumindest bezüglich der Produktzufuhr und der
dabei erfolgenden Berücksichtigung der das Produktinnere und/oder der Produktkontur
betreffenden Informationen eine vollkommene Spurunabhängigkeit erzielt werden.
[0029] Bei der Vorrichtung kann insbesondere vorgesehen sein, dass die Mittel zum Gewinnen
der Informationen dazu ausgebildet sind, die Produkte zu durchleuchten und/oder zu
durchstrahlen. Insbesondere umfassen die Mittel wenigstens eine Röntgenstrahleinrichtung.
[0030] Für alle Spuren und somit alle gleichzeitig aufzuschneidenden Produkte kann ein einziger
Produktscanner vorgesehen sein. Alternativ kann jede Spur einen eigenen Produktscanner
aufweisen. Auch bei Verwendung eines einzigen, gemeinsamen Produktscanners können
Gewinnung und Nutzung der Informationen individuell für die einzelnen Produkte und
insbesondere für die Zufuhr der Produkte während des Aufschneidens erfolgen.
[0031] Die Vorrichtung ist insbesondere dazu ausgebildet, nach einem Verfahren der hier
beschriebenen Art betrieben zu werden.
[0032] Die Verbraucher werden zunehmend anspruchsvoller. Dies gilt auch für die Käufer von
abgepackten Lebensmittelscheiben. Eine hier auch als Portion bezeichnete Mehrzahl
von Produktscheiben soll nicht nur ein vorgegebenes Gewicht aufweisen und ansprechend
präsentiert werden, sondern es wird zunehmend auch gewünscht, dass die Packungen Scheiben
von unterschiedlichen Produkten bzw. von Produkten unterschiedlicher Sorte enthalten,
beispielsweise von unterschiedliche Wurstsorten oder unterschiedlichen Käsesorten,
wobei z.B. auch gewünscht wird, dass in den Packungen Wurst- und Käsescheiben zusammen
eine gemischte Gesamtportion bilden.
[0033] Derartigen Verbraucherwünschen kann prinzipiell mit herkömmlicher Technologie entsprochen
werden. Moderne Aufschneidemaschinen, die auch als Hochleistungs-Slicer bezeichnet
werden, können Lebensmittelprodukte extrem schnell, sehr gewichtsgenau und äußerst
hygienisch aufschneiden. Zusammen mit ausgefeilter Fördertechnik und Verpackungsmaschinen
bilden derartige Slicer hocheffiziente Produktionslinien, mit denen Packungen mit
Portionen aus Lebensmittelscheiben praktisch vollautomatisch produziert werden können.
Um "Mischpackungen" aus Scheiben von unterschiedlichen Produkten herzustellen, werden
mehrere Slicer eingesetzt, die jeweils eine Produktart oder Produktsorte aufschneiden.
Die einzelnen Produktströme der Slicer werden dann in geeigneter Weise zusammengeführt,
um die "gemischten" Gesamtportionen zu erzeugen. Eine Mehrzahl von Slicern ist auch
deshalb erforderlich, da der weitere von den Packungsherstellern zu befriedigende
Verbraucherwunsch besteht, dass die "Mischpackungen" nicht nur Scheiben von unterschiedlichen
Produkten, sondern überdies in den Packungen jeweils von den einzelnen Produkten unterschiedlich
viele Scheiben vorhanden sein sollen.
[0034] Die Fähigkeit bekannter Slicer, gleichzeitig mehrere Produkte aufzuschneiden, kann
das Erfordernis eines Einsatzes mehrerer Slicer nicht beseitigen, da das bekannte
gleichzeitige Aufschneiden mehrerer Produkte lediglich den Produktdurchsatz, also
den "Ausstoß" des Slicers, erhöht. Folglich ist die Herstellung der erwähnten "Mischpackungen"
derzeit noch mit relativ hohen Kosten verbunden.
[0035] Mit der Erfindung ist es möglich, "Mischpackungen" aus Scheiben von unterschiedlichen
Lebensmittelprodukten, insbesondere von Produkten unterschiedlicher Sorte, möglichst
einfach, zuverlässig und kostengünstig herzustellen.
[0036] Insbesondere werden die Produkte dem Schneidmesser derart individuell zugeführt,
dass jede Portion eine für die jeweilige Spur vorgegebene Bedingung erfüllt, die insbesondere
das Gewicht der Portion, das Gewicht und/oder die Dicke der die Portion bildenden
Produktscheiben, und/oder die Anzahl der die Portion bildenden Produktscheiben betrifft.
[0037] Es kann die individuelle Produktzufuhr dazu genutzt werden, den in den einzelnen
Spuren erzeugten Portionen vorgegebene, insbesondere untereinander verschiedene, Eigenschaften
zu verleihen, d.h. zu erreichen, dass die Portionen der einzelnen Spuren, insbesondere
unterschiedliche, Bedingungen erfüllen, die gezielt vorgegeben werden können.
[0038] Hierdurch ist es insbesondere möglich, mit einer einzigen Aufschneidevorrichtung
diejenigen Portionen zu erzeugen, die für die Bildung einer Gesamtportion und somit
für eine vom Kunden gewünschte "Mischpackung" benötigt werden.
[0039] Insbesondere ist es möglich, gleichzeitig Lebensmittelprodukte unterschiedlicher
Sorte aufzuschneiden, wobei es außerdem möglich ist, durch einen entsprechenden Betrieb
der Produktzufuhr weitere Parameter der einzelnen Portionen individuell zu variieren.
Beispielsweise lassen sich so Gesamtportionen herstellen, die jeweils eine bestimmte
Anzahl von Scheiben einer ersten Wurstsorte, eine davon verschiedene bestimmte Anzahl
von Scheiben einer zweiten Wurstsorte sowie eine wiederum andere bestimmte Anzahl
von Scheiben einer Käsesorte umfassen.
[0040] Das Erzeugen von Portionen mit unterschiedlicher Scheibenanzahl in den einzelnen
Spuren kann insbesondere dadurch erfolgen, dass die Aufschneidevorrichtung derart
betrieben wird, dass in den einzelnen Spuren gezielt so genannte Leerschnitte durchgeführt
werden, d.h. ein spurindividuelles Leerschnittmanagement erfolgt. Zur Durchführung
eines Leerschnitts wird dafür gesorgt, dass trotz einer vom Schneidmesser durchgeführten
Schneidbewegung von dem oder den betreffenden Produkten keine Scheibe abgetrennt wird.
Beispielsweise kann dasjenige Produkt, für das ein Leerschnitt durchgeführt, von dem
also keine Scheibe abgetrennt werden soll, durch entsprechende Ansteuerung der Produktzufuhr
vorübergehend angehalten werden. Das Abtrennen von Scheiben von dem oder den anderen
Produkten wird dabei fortgesetzt. Auf diese Weise kann mit einer spurindividuell betreibbaren
Produktzuführung das Ziel erreicht werden, beim gleichzeitigen, mehrspurigen Aufschneiden
mehrerer Produkte in den Spuren Portionen mit unterschiedlicher Scheibenanzahl zu
erzeugen.
[0041] Die Produkte in den Spuren können dem Schneidmesser vollkommen unabhängig voneinander
zugeführt werden.
[0042] Alternativ ist es möglich, dass die Produkte in den Spuren dem Schneidmesser derart
zugeführt werden, dass mehrere parallele nebeneinander angeordnete Fördereinrichtungen
gemeinsam angetrieben und die Einzelgeschwindigkeiten der Fördereinrichtungen individuell
verändert werden. Der hier zum Teil verwendete Begriff "Sorte" ist breit zu verstehen.
So sollen nicht nur beispielsweise Wurst einerseits und Käse andererseits oder jeweils
unterschiedliche Fleisch-, Wurst- oder Käsearten untereinander unterschiedliche Sorten
im Sinne der Erfindung bilden. Auch Produkte mit "gleichem Inhalt", die sich hinsichtlich
wenigstens eines aus der Sicht des Endverbrauchers relevanten Parameters voneinander
unterscheiden, sollen als Produkte unterschiedlicher Sorte betrachtet werden. So sollen
beispielsweise Salami mit kleinem Durchmesser einerseits und Salami mit großem Durchmesser
andererseits unterschiedliche Produktsorten im Sinne der Erfindung darstellen. Angesichts
der Tatsache, dass keine zwei Lebensmittelprodukte im strengen Sinne identisch sind,
ist der Begriff "Sorte" dagegen nicht so breit zu verstehen, dass darunter Unterschiede
zwischen Produkten fallen, die der Endverbraucher entweder überhaupt nicht wahrnimmt
oder die für den Endverbraucher vollkommen irrelevant sind, wie beispielsweise unterschiedliche
Verteilungen der Dichte oder der Bestandteile eines Produktes, die auch bei aus der
Sicht des Verbrauchers "gleichen" Produkten naturgemäß immer vorhanden sind.
[0043] Bei einem hiermit ebenfalls beanspruchten Verfahren zum Bilden von Gesamtportionen
werden die jeweils eine Gesamtportion bildenden Portionen durch das erfindungsgemäße
Aufschneideverfahren erzeugt.
[0044] Insbesondere können die Gesamtportionen aus Portionen gebildet werden, deren Scheiben
sich hinsichtlich der Produktsorte voneinander unterscheiden.
[0045] Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, dass die Gesamtportionen aus Portionen
gebildet werden, die sich hinsichtlich der Anzahl ihrer Scheiben, hinsichtlich ihres
Portionsgewichts, und/oder hinsichtlich des Gewichts und/oder der Dicke ihrer Scheiben
voneinander unterscheiden.
[0046] Die Bildung der Gesamtportionen kann beispielsweise während des Transports der Portionen
zu einer nachgeschalteten Einrichtung, insbesondere zu einer Verpackungsmaschine für
die Gesamtportionen, erfolgen.
[0047] Insbesondere ist vorgesehen, dass die Gesamtportionen dadurch gebildet werden, dass
die Portionen zumindest teilweise übereinander gelegt werden.
[0048] Des Weiteren ist es möglich, dass die Gesamtportionen dadurch gebildet werden, dass
die Portionen nacheinander in eine Verpackung eingebracht werden, insbesondere während
des Transports der Portionen zu einer nachgeschalteten Einrichtung, insbesondere einer
Verpackungsmaschine für die Gesamtportionen. Hierbei kann insbesondere zunächst eine
erste Portion in eine Verpackung eingelegt werden, woraufhin auf die bereits in der
Verpackung befindliche erste Portion eine oder mehrere weitere Portionen gelegt werden.
Es ist aber auch möglich, dass erst die vollständigen Gesamtportionen in die Verpackungen
eingelegt werden.
[0049] In einem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass bei der Bildung der Gesamtportionen
jeweils zwischen zumindest zwei zumindest teilweise übereinander liegende Portionen
eine Trennlage, beispielsweise aus Papier, eingelegt wird.
[0050] Die Aufschneidevorrichtung umfasst insbesondere eine Produktzuführung, die mehrere
parallel nebeneinander angeordnete Fördereinrichtungen umfasst, mit denen die Produkte
einer Schneidebene mehrspurig zuführbar sind, in der sich wenigstens ein Schneidmesser,
insbesondere rotierend und/oder umlaufend, bewegt. Die Produktzuführung ist insbesondere
dazu ausgebildet, die Produkte dem Schneidmesser derart individuell zuzuführen, dass
jede Portion eine für die jeweilige Spur vorgegebene Bedingung erfüllt, die insbesondere
das Gewicht der Portion, das Gewicht und/oder die Dicke der die Portion bildenden
Produktscheiben, und/oder die Anzahl der die Portion bildenden Produktscheiben betrifft.
[0051] Die Fördereinrichtungen der Produktzuführung können vollkommen unabhängig voneinander
betreibbar sein. Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Fördereinrichtungen gemeinsam
antreibbar und die Einzelgeschwindigkeiten der Fördereinrichtungen individuell veränderbar
sind.
[0052] Bei einer hiermit ebenfalls beanspruchten Produktionslinie, die wenigstens eine Aufschneidevorrichtung
der hier beschriebenen Art und zumindest eine in der hier beschriebenen Weise betreibbare
Fördervorrichtung umfasst, kann der Fördervorrichtung wenigstens eine Verpackungsmaschine
für die zu produzierenden Gesamtportionen nachgeschaltet sein.
[0053] Das portionierte Aufschneiden von Lebensmittelprodukten, insbesondere unter Verwendung
so genannter Hochleistungs-Slicer, ist grundsätzlich bekannt. Die Bildung von Portionen
ist insbesondere dann erforderlich, wenn dem Slicer eine Verpackungsmaschine nachgeordnet
ist, in der nicht einzelne Produktscheiben, sondern jeweils eine Mehrzahl von in einer
oder mehreren Portionen zusammengefassten Produktscheiben automatisch verpackt werden.
In diesem Zusammenhang sind so genannte Übergabeeinheiten bekannt, die dem Slicer
unmittelbar nachgeordnet sind und dazu dienen, sowohl die abgetrennten Produktscheiben
aufzunehmen und zu portionieren als auch die gebildeten Portionen abzutransportieren,
um sie nachgeschalteten Einrichtungen wie beispielsweise einer Verpackungsmaschine,
insbesondere über weitere Fördereinrichtungen, zuzuführen. Eine Aufgabe derartiger
Übergabeeinheiten besteht auch darin, die Arbeitsgeschwindigkeit des Slicers an die
so genannte Systemgeschwindigkeit der nachgeschalteten Einrichtungen anzupassen, denn
insbesondere bei sehr schnell arbeitenden Slicern müssen die gebildeten Portionen
mit einer Geschwindigkeit aus dem Portionierbereich abtransportiert werden, die wesentlich
höher ist als die Systemgeschwindigkeit.
[0054] Bekannte Übergabeeinheiten sind beispielsweise als Kombinationen von Förderbändern
ausgebildet. Die Portionierung erfolgt auf einem unmittelbar dem Slicer nachgeordneten
Portionierband, auf welchem die abgetrennten Produktscheiben zur Bildung der Portionen
abgelegt werden. Dem Portionierband nachgeordnet ist dabei wenigstens ein so genanntes
Steuerband, an welches die Portionen vom Portionierband übergeben werden.
[0055] Derartige Übergabeeinheiten werden auch für eine so genannte Portionskomplettierung
eingesetzt, die vor allem bei hochpreisigen Produkten erforderlich ist, bei deren
Aufschneiden Produktverluste so gering wie möglich gehalten werden sollen. Eine Portionskomplettierung
ist erforderlich, wenn die gewünschten Portionen eine bestimmte Scheibenanzahl und/oder
ein bestimmtes Portionsgewicht aufweisen sollen und die nach dem Aufschneiden eines
Produkts vorhandene letzte Portion die jeweiligen Anforderungen noch nicht erfüllt,
d.h. eine oder mehrere weitere Produktscheiben benötigt, wenn sie nicht als Ausschuss
entsorgt werden soll.
[0056] Bei dieser Portionskomplettierung werden die noch benötigten Produktscheiben vom
nachfolgenden Produkt abgetrennt. Da in der Regel zu Beginn des Aufschneidevorgangs
am neuen Produkt so genannte Trimmschnitte durchgeführt werden müssen, da der Produktanfang
beispielsweise noch nicht den erforderlichen Produktquerschnitt aufweist, und die
bei diesem "Trimmen" entstehenden, nicht verwendbaren Produktstücke auf das Portionierband
und somit auf die auf ihre Komplettierung wartende unvollständige Teilportion fallen
würden, wird im Rahmen der Portionskomplettierung die Übergabeeinheit derart betrieben,
dass die Teilportionen vom Portionierband in Förderrichtung auf das Steuerband transportiert
werden, wo sie die Durchführung der Trimmschnitte abwarten. Sobald vom neuen Produkt
brauchbare Scheiben abgetrennt werden können, wird die Teilportion wieder zurück vom
Steuerband auf das Portionierband transportiert, d.h. die Übergabeeinheit transportiert
die Teilportionen in dieser Phase entgegen der "normalen" Förderrichtung.
[0057] Eine derartige Portionskomplettierung ist grundsätzlich bekannt, beispielsweise aus
DE 199 14 707 A1.
[0058] Ebenfalls bekannt ist das gleichzeitige Aufschneiden mehrerer Lebensmittelprodukte
an einer Aufschneidevorrichtung, insbesondere mittels eines einzigen Schneidmessers.
Hierzu wird beispielsweise auf die eingangs bereits erwähnte
EP 0 713 753 A2 verwiesen. Das gleichzeitige Aufschneiden von Lebensmittelprodukten wird auch als
mehrspuriges Aufschneiden bezeichnet.
[0059] Bei einer Aufschneidevorrichtung, die dazu in der Lage ist, mehrere Produkte gleichzeitig
aufzuschneiden, können die Produkte dem Schneidmesser gleichzeitig zugeführt werden.
Wenn die Produkte eine unterschiedliche Länge besitzen und/oder aus bestimmten Gründen
die Produktzufuhr in den einzelnen Spuren mit unterschiedlichen bzw. unterschiedlich
variierenden Einzelgeschwindigkeiten, also individuell, erfolgt, dann führt dies zu
Problemen bei der Portionskomplettierung, da das Aufschneiden von Produkten in den
einzelnen Spuren nicht gleichzeitig beendet ist und so in den einzelnen Spuren zu
komplettierende Teilportionen zeitlich nacheinander entstehen. Ein möglicher Grund
dafür, dass selbst bei exakt gleichen Produktlängen die Aufschneidevorgänge in den
einzelnen Spuren nicht zum gleichen Zeitpunkt beendet werden, ist eine individuelle
Regelung der Fördergeschwindigkeiten in den einzelnen Spuren, die erforderlich ist,
wenn die Produkte - in Förderrichtung gesehen - unterschiedliche Gewichtsprofile (bei
über das gesamte Produkt konstanter Produktdichte also unterschiedliche Querschnittsprofile)
aufweisen, da dann die Dicke der abgetrennten Produktscheiben und somit die Produktzufuhr
individuell angepasst werden muss, um für jede Portion das gewünschte Portionsgewicht
zu erzielen. Eine solche Vorgehensweise ist beispielsweise aus
DE 196 04 254 B4 sowie aus
EP 1 178 878 B 1 bekannt.
[0060] Die Erfindung macht es möglich, eine Portionskomplettierung beim mehrspurigen Aufschneiden
von Lebensmittelprodukten zu schaffen.
[0061] Bei der Portionskomplettierung können jeweils nach Aufschneiden eines Produktes vorhandene
unvollständige Teilportionen durch Scheiben eines nachfolgenden Produktes komplettiert
werden. Insbesondere wird jede Teilportion in der Spur komplettiert, in der diese
Teilportion entstanden ist.
[0062] Bei dem Verfahren kann vorgesehen sein, dass die Komplettierung von Teilportionen
in separaten Spuren erfolgt.
[0063] Bei der Vorrichtung kann vorgesehen sein, dass die Übergabeeinheit für jede zugeordnete
Spur eine separate Förderstrecke aufweist, die wenigstens zwei aufeinander folgende
Fördereinheiten umfasst.
[0064] Durch die Separierung ist es möglich, Maßnahmen zur Portionskomplettierung in einer
Spur durchzuführen, ohne dabei einen jeweils gewünschten Betrieb in den anderen Spuren
zu stören. Insbesondere in Abhängigkeit davon, wie bei der jeweiligen Aufschneidevorrichtung
die Zufuhr der Produkte erfolgt, können die Portionskomplettierungen in den einzelnen
Spuren beispielsweise vollkommen unabhängig voneinander erfolgen. Alternativ ist auch
ein nachstehend näher erläuterter koordinierter Betrieb möglich, bei dem mit der Komplettierung
von in den einzelnen Spuren vorhandenen Teilportionen gleichzeitig begonnen wird,
auch wenn diese Teilportionen zeitlich nacheinander entstanden sind. Eine solche Vorgehensweise
kann insbesondere Situationen berücksichtigen, in denen mit der Zufuhr der nachfolgenden
Produkte in allen Spuren gleichzeitig begonnen wird, d.h. - bildlich gesprochen -
alle Spuren stets gleichzeitig mit neuen Produkten beladen werden.
[0065] Es ist also möglich, dass sowohl Produktverluste als auch die Notwendigkeit manueller
Korrekturen minimiert werden können. Ersteres ist vor allem bei hochpreisigen Produkten
vorteilhaft, während letzteres die Produktionshygiene wesentlich verbessert.
[0066] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass jeweils bei Entstehen einer Teilportion in
einer Spur mit dem Aufschneiden in den verbleibenden anderen Spuren fortgefahren wird.
Vollständige Portionen können also weiterhin gebildet und abtransportiert werden,
auch wenn in einer oder mehreren Spuren das Aufschneiden des Produkts bereits beendet
worden ist.
[0067] In einem Ausführungsbeispiel erfolgt jeweils die Komplettierung der Teilportionen
in einer Spur unabhängig von den Komplettierungen der Teilportionen in den anderen
Spuren, wobei insbesondere in jeder Spur eine entstandene Teilportion unabhängig von
dem Entstehen von Teilportionen in den anderen Spuren komplettiert wird. Es kann also
mit dem Aufschneiden eines nachfolgenden Produkts und somit mit der Komplettierung
der in der betreffenden Spur vorhandenen Teilportion begonnen werden, während in den
anderen Spuren das Aufschneiden der Produkte noch andauert. Ein derartiges zeitliches
Auseinanderfallen des Komplettierungsbeginns ist jedoch nicht zwingend. Es ist gemäß
einem weiteren Ausführungsbeispiel auch möglich, dass bei zeitlich nacheinander entstehenden
Teilportionen die Portionskomplettierungen in den einzelnen Spuren derart koordiniert
werden, dass jeweils bei Entstehen einer Teilportion in einer Spur mit dem Aufschneiden
in den verbleibenden anderen Spuren fortgefahren und mit der Komplettierung der Teilportionen
erst nach Entstehen der letzten Teilportion begonnen wird. Eine solche Vorgehensweise
ist beispielsweise dann günstig, wenn die Spuren gleichzeitig mit neuen Produkten
beladen werden. Dies kann von der jeweiligen Anwendung und/oder von der Ausgestaltung
bzw. Betriebsweise der jeweiligen Produktzuführung abhängig sein.
[0068] Des Weiteren ist insbesondere vorgesehen, dass für jede Spur die Komplettierung einer
Teilportion nach Zwischenpositionierung der Teilportion in einem Wartebereich und
Rückführung der Teilportion in einen Portionierbereich erfolgt.
[0069] Was die Produktzuführung anbetrifft, so kann in einem Ausführungsbeispiel vorgesehen
sein, dass die Produkte in den Spuren vollkommen unabhängig voneinander dem Schneidmesser
zugeführt werden.
[0070] Es ist auch möglich, dass die Produkte in den Spuren dem Schneidmesser derart zugeführt
werden, dass mehrere parallel nebeneinander angeordnete Fördereinrichtungen gemeinsam
angetrieben und die Einzelgeschwindigkeiten der Fördereinrichtungen individuell verändert
werden.
[0071] Wie eingangs bereits erwähnt, können derartige spurindividuelle Produktzufuhren notwendig
oder gewünscht sein, wenn ein zumindest weitgehend konstantes Portionsgewicht gewünscht
ist und die Produkte hinsichtlich ihres Gewichts- bzw. Querschnittsprofils voneinander
abweichen.
[0072] Des Weiteren ist es bevorzugt, wenn die Komplettierung der Teilportionen und die
Zuführung der Produkte zeitlich aufeinander abgestimmt werden, wobei dies jeweils
ausschließlich spurbezogen oder unter Berücksichtigung aller Spuren erfolgen kann.
[0073] Bei der Aufschneidevorrichtung kann die Übergabeeinheit derart ausgestaltet und betreibbar
sein, dass auf jeder Förderstrecke die Komplettierung einer auf der ersten Fördereinheit
entstandenen Teilportion durch Zwischenpositionierung der Teilportion auf der zweiten
Fördereinheit und Rückführung der Teilportion auf die erste Fördereinheit durchführbar
ist.
[0074] Die Fördereinheiten können jeweils einen Bandförderer, insbesondere einen Endlosbandförderer,
umfassen, der sowohl in der einen Förderrichtung als auch in der entgegengesetzten
Richtung betreibbar ist.
[0075] Insbesondere können die Förderstrecken derart betreibbar sein, dass jeweils bei Entstehen
einer Teilportion auf einer Förderstrecke das Übergeben vollständiger Portionen auf
den verbleibenden anderen Förderstrecken fortsetzbar ist.
[0076] Die Förderstrecken können unabhängig voneinander betreibbar sein, wobei insbesondere
auf jeder Förderstrecke eine entstandene Teilportion unabhängig von dem Entstehen
von Teilportionen auf den anderen Förderstrecken komplettierbar ist.
[0077] Es ist auch möglich, dass die Förderstrecken derart koordiniert betreibbar sind,
dass bei zeitlich nacheinander entstehenden Teilportionen jeweils bei Entstehen einer
Teilportion auf einer Förderstrecke das Übergeben vollständiger Portionen auf den
verbleibenden anderen Förderstrecken fortsetzbar und die Komplettierung von Teilportionen
bis nach Entstehen der letzten Teilportion aussetzbar ist.
[0078] Im Stand der Technik sind verschiedene Arten von Lebensmittel-Schneidvorrichtungen
bekannt. Es werden beispielsweise so genannte Hochleistungs-Slicer dazu eingesetzt,
Lebensmittelprodukte, wie z.B. Wurst, Fleisch oder Käse, mit hoher Schnittgeschwindigkeit
aufzuschneiden. Durch das Prinzip des mehrspurigen Zuführens kann eine einzige Schneidvorrichtung
- mit entsprechend großem Messer - zum gleichzeitigen Schneiden mehrerer Produktlaibe
oder Produktriegel - im Folgenden einfach: Produkte - genutzt werden, um so die Schnittleistung
weiter zu erhöhen.
[0079] Die abgetrennten Produktscheiben werden üblicherweise zu Portionen zusammengestellt
- beispielsweise in gestapelter oder geschindelter Form - und anschließend weiteren
Verarbeitungsvorrichtungen wie z.B. einer Verpackungsmaschine zugeführt. Da die Portionen
ein vorgegebenes Gewicht und/oder eine vorgegebene Scheibenanzahl aufweisen müssen,
kann es sein, dass am Ende eines Produkts nur noch eine unvollständige Teilportion
aufgeschnitten werden kann. Da das Weiterverarbeiten von unvollständigen Portionen
zu vermeiden ist, andererseits aber ein Verwerfen von Produktscheiben insbesondere
bei hochwertigen Produkten unerwünscht ist, besteht das Bedürfnis, unvollständige
Teilportionen zu komplettieren. Grundsätzlich kann dies dadurch geschehen, dass am
Produktende entstehende unvollständige Teilportionen nach Bereitstellen eines neuen
Produkts durch Produktscheiben dieses nachfolgenden Produkts komplettiert werden.
Dabei besteht jedoch das Problem, dass bei einem Produktwechsel zunächst ein nicht
verwertbares Endstück des bereits aufgeschnittenen Produkts und anschließend ein ebenfalls
nicht verwertbarer Anschnitt des neuen Produkts weggeschafft werden müssen. Die unvollständige
Teilportion muss also, z.B. auf einem Portionierförderer, zunächst aus dem Wirkungsbereich
des Schneidmessers weggefördert und anschließend wieder diesem zugeführt werden. Bei
einem mehrspurigen Aufschneiden erfordert dies individuell einstellbare Portionierförderer
für die einzelnen Spuren, da die Produkte auf den einzelnen Spuren im Normalfall nicht
exakt gleichzeitig zur Neige gehen. Das Bereitstellen von individuell steuerbaren
Portionierförderern ist jedoch aufwendig und kostspielig, da solche Portionierförderer
üblicherweise Zusatzfunktionen aufweisen müssen. Z.B. sind Portionierförderer zur
Seite schwenkbar oder nach unten absenkbar zu gestalten.
[0080] Mit der Erfindung ist es möglich, bei einem mehrspurigen Aufschneiden von Lebensmittelprodukten
ein einfaches Komplettieren von unvollständigen Teilportionen zu realisieren.
[0081] Es kann jeweils das Zuführen des Produkts in einer Spur unterbrochen werden, falls
der verbliebene Produktrest in dieser Spur nicht mehr zum Bilden einer vollständigen
Portion ausreicht und in wenigstens einer der anderen Spuren der verbliebene Produktrest
noch zum Bilden mindestens einer vollständigen Portion ausreicht. Die Produktreste
werden in unvollständige Teilportionen aufgeschnitten, nachdem die Produktreste aller
Spuren ein Maß erreicht haben, welches zum Bilden einer vollständigen Portion nicht
mehr ausreicht, und die unvollständigen Teilportionen werden durch Produktscheiben
nachfolgender Produkte komplettiert.
[0082] Auf jeder Spur wird also so lange aufgeschnitten, wie es möglich ist, vollständige
Portionen zu erzeugen. Sobald dies auf einer Spur nicht mehr möglich ist, wird das
Aufschneiden auf dieser Spur unterbrochen und es wird gewartet, bis die anderen Spuren
ebenfalls keine vollständigen Portionen mehr erzeugen können. Das Aufschneiden der
- unvollständige Teilportionen ergebenden - Produktreste findet dann vorzugsweise
in einem allen Spuren gemeinsamem Produktrest-Aufbrauchprozess statt. Dies hat den
Vorteil, dass die unvollständigen Teilportionen aller Spuren gemeinsam aus dem Wirkungsbereich
des Schneidmessers weggefördert werden können, um für den Anschnitt und dessen Entfernung
Platz zu schaffen. Nach Beendigung der Produktwechsel- bzw. Anschnittphase können
die unvollständigen Teilportionen aller Spuren wieder gemeinsam zurückbefördert werden,
um so durch Produktscheiben der neu aufzuschneidenden nachfolgenden Produkte komplettiert
zu werden. Ein individuell gesteuertes Fördern der unvollständigen Teilportionen ist
nicht erforderlich. Das Vorsehen von individuell steuerbaren Produktzuführungen für
die einzelnen Spuren ist mit geringerem Aufwand möglich als die Bereitstellung individuell
steuerbarer Portionierförderer.
[0083] Vorzugsweise werden die Teilportionen nur gemeinsam in und entgegen einer Förderrichtung
bewegt, wobei insbesondere eine quer zur Förderrichtung ungeteilte Fördereinheit verwendet
wird. Dies erspart den Aufwand zum Bereitstellen mehrerer Fördereinheiten oder Förderuntereinheiten.
[0084] Gemäß einer Ausgestaltung wird beim Unterbrechen des Zuführens das Produkt in eine
gegenüber der Schneidebene zurückgezogene Leerschnittstellung bewegt. Auf diese Weise
kann eine unerwünschte Schnitzelbildung während des Unterbrechens der Produktzuführung
verhindert werden.
[0085] Das Aufschneiden der Produktreste in den einzelnen Spuren kann derart koordiniert
werden, dass es in allen Spuren gleichzeitig endet. Mit anderen Worten kann die jeweils
letzte verwertbare Produktscheibe am Produktende auf allen Spuren gleichzeitig geschnitten
werden. Die Hinterkanten der unvollständigen Teilportionen sind dann bündig ausgerichtet.
Das Komplettieren kann somit auf allen Spuren gleichzeitig beginnen.
[0086] Weiterhin kann die zeitliche Abfolge des Aufschneidens der Produktreste in den einzelnen
Spuren anhand der Größe der jeweiligen Produktreste koordiniert werden, wobei insbesondere
beim Aufschneiden der Produktreste mit dem größten verbliebenen Produktrest begonnen
wird. Die Größe der jeweiligen Produktreste kann durch geeignete Sensoren erfasst
werden. In der Praxis werden wichtige Kenngrößen des Produkts, wie Länge, Dicke, Querschnittsform
oder Gewicht, prinzipiell vor jedem Aufschneidevorgang erfasst und gespeichert. Diese
Daten können in vorteilhafter Weise dazu genutzt werden, die Größe der jeweiligen
Produktreste zu ermitteln. Dadurch dass beim Aufschneiden der Produktreste mit dem
größten verbliebenen Produktrest begonnen wird, kann ein gleichzeitiges Beenden des
Produktrest-Aufbrauchprozesses erreicht werden.
[0087] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung wird mit dem Komplettieren der Teilportionen in
allen Spuren gleichzeitig begonnen. Dies erleichtert das Koordinieren des Komplettiervorgangs.
[0088] Gemäß einer weiteren Ausführungsform werden die Portionen in den Spuren nach der
Komplettierung relativ zueinander in Bezug auf eine Förderrichtung ausgerichtet, vorzugsweise
derart, dass auf die Förderrichtung bezogen die Vorderkanten der komplettierten Portionen
in allen Spuren auf gleicher Höhe liegen. Das Ausrichten kann beispielsweise mittels
spurbezogen individuell steuerbarer Bandförderer - so genannter Portionsstoppbänder
- erreicht werden. Auf diese Weise können die komplettierten Portionen so ausgerichtet
werden, wie es den regulär aufgeschnittenen vollständigen Portionen entspricht. Das
heißt es kann insbesondere der Versatz ausgeglichen werden, der sich durch das gleichzeitig
endende Aufschneiden der Produktreste in den einzelnen Spuren und dem dadurch bedingten
versetzt endenden Komplettieren der Produktreste in den einzelnen Spuren ergibt. Da
das Ausrichten nach dem Komplettiervorgang an beliebiger Stelle der Förderstrecke
erfolgen kann, ist es mit wesentlich geringerem Aufwand verbunden, als wenn ein Portionierförderer
mit individuell ansteuerbaren Spuren vorzusehen wäre.
[0089] Gemäß einer alternativen Ausführungsform wird mit dem Aufschneiden der Produktreste
in allen Spuren gleichzeitig begonnen. Bei dieser Ausführungsform sind die Vorderkanten
der unvollständigen Teilportionen bündig ausgerichtet.
[0090] Beim Komplettieren der Teilportionen kann mit derjenigen Teilportion begonnen werden,
welche die höchste Anzahl an zum Komplettieren erforderlichen Scheiben aufweist. Die
weiteren Spuren können dann im Verlauf des Komplettierprozesses je nach Länge des
Produktrests später einsteigen.
[0091] Das Komplettieren der Teilportionen in den einzelnen Spuren kann insbesondere derart
koordiniert werden, dass den Teilportionen aller Spuren die letzte zum Komplettieren
erforderliche Scheibe gleichzeitig hinzugefügt wird. Bei einer derartigen Ausgestaltung
ist ein nachfolgendes Ausrichten der komplettierten Portionen relativ zueinander nicht
erforderlich, da die Hinterkanten der komplettierten Portionen und somit auch - bei
gleicher Scheibenzahl - deren Vorderkanten von vornherein bündig ausgerichtet sind.
[0092] Die Komplettierung der Teilportionen kann nach einer gemeinsamen Zwischenpositionierung
in einem Wartebereich und einer gemeinsamen Rückführung in einen Portionierbereich
erfolgen, wobei insbesondere zunächst entweder die Hinterkanten aller Teilportionen
gleichzeitig in eine Komplettierungsposition zurückgeführt werden oder nur die Hinterkante
einer ersten Teilportion in eine Komplettierungsposition zurückgeführt und die Hinterkanten
der anderen Teilportionen über die Komplettierungsposition hinaus zurückgeführt werden.
Während sich die Teilportionen in dem Wartebereich befinden, kann in dem Portionierbereich
ungehindert das Abtransportieren der Produktendstücke und/oder das Aufschneiden und
Wegschaffen des Anschnitts durchgeführt werden. Sofern nur die Hinterkante einer ersten
Teilportion in eine Komplettierungsposition zurückgeführt und die Hinterkanten der
anderen Teilportionen über die Komplettierungsposition hinaus zurückgeführt werden,
ist darauf zu achten, dass der Raum zum Zurückführen ausreicht, d.h. dass keine Produktscheiben
von dem Portionierförderer herabfallen. Eine derartige Ausgestaltung eignet sich daher
insbesondere bei bündig gestapelten oder in geringem Ausmaß geschindelten Portionen.
[0093] Bei der Vorrichtung, insbesondere einem Hochleistungsslicer, zum gleichzeitigen Aufschneiden
mehrerer Lebensmittelprodukte in jeweils mehrere Produktscheiben umfassende Portionen
kann die Produktzuführung derart ausgebildet sein, dass die Zuführbewegung für jede
Spur unabhängig von den anderen Spuren unterbrochen und wieder aufgenommen werden
kann, wobei eine dem Schneidmesser nachgeordnete, zumindest einem Teil der Spuren
zugeordnete Übergabeeinheit vorgesehen ist, mit der vollständige Portionen an nachgeschaltete
Einrichtungen übergebbar und jeweils nach Aufschneiden eines Produkts vorhandene unvollständige
Teilportionen durch Produktscheiben eines nachfolgenden Produkts komplettierbar sind,
und wobei eine Steuereinrichtung vorgesehen ist, die dazu ausgebildet ist,
- das Zuführen des Produkts in einer Spur zu unterbrechen, falls der verbliebene Produktrest
in dieser Spur nicht mehr zum Bilden einer vollständigen Portion ausreicht und in
wenigstens einer der anderen Spuren der verbliebene Produktrest noch zum Bilden mindestens
einer vollständigen Portion ausreicht, und
- die Produktreste zum Aufschneiden dem Schneidmesser zuzuführen, nachdem die Produktreste
aller Spuren ein Maß erreicht haben, welches zum Bilden einer vollständigen Portion
nicht mehr ausreicht.
[0094] Dadurch, dass die Zuführbewegung für jede Spur unabhängig von den anderen Spuren
unterbrochen und wieder aufgenommen werden kann, kann ein aufwendiger individuell
steuerbarer Portionierförderer eingespart werden.
[0095] Die Steuereinrichtung kann insbesondere dazu ausgebildet sein, zum Komplettieren
der Teilportionen den Betrieb der Produktzuführung und den Betrieb der Übergabeeinheit
zu koordinieren, insbesondere derart, dass das Aufschneiden der Produktreste in allen
Spuren gleichzeitig endet und mit dem Komplettieren der Teilportionen in allen Spuren
gleichzeitig begonnen wird, oder dass mit dem Aufschneiden der Produktreste in allen
Spuren gleichzeitig begonnen wird und beim Komplettieren der Teilportionen mit derjenigen
Teilportion begonnen wird, welche die höchste Anzahl an zum Komplettieren erforderlichen
Scheiben aufweist.
[0096] Die Fördereinrichtungen können dabei jeweils einen eigenen Antrieb aufweisen. Alternativ
können die Fördereinrichtungen einen gemeinsamen Antrieb aufweisen, wobei für jede
Spur eine einstellbare Einrichtung zum individuellen Anpassen der Fördergeschwindigkeit
vorgesehen ist.
[0097] Bevorzugt umfasst die Übergabeeinheit zum ausschließlichen gemeinsamen Bewegen der
Teilportionen in und entgegen einer Förderrichtung zumindest eine quer zur Förderrichtung
ungeteilte Fördereinheit. Hierdurch können die Herstellungskosten der Vorrichtung
gegenüber einer Anordnung mit individuell förderbaren Teilportionen gesenkt werden.
[0098] Weiterhin kann die Übergabeeinheit wenigstens zwei in einer Förderrichtung aufeinander
folgende Fördereinheiten umfassen, wobei die Komplettierung der an einer ersten Fördereinheit
entstandenen Teilportionen nach Zwischenpositionierung der Teilportionen an einer
zweiten Fördereinheit und Rückführung der Teilportionen an die erste Fördereinheit
durchführbar ist.
[0099] Die Fördereinheiten können jeweils einen Bandförderer, insbesondere einen Endlosbandförderer,
umfassen, der sowohl in als auch entgegen der Förderrichtung betreibbar ist.
[0100] Weiterhin kann die Übergabeeinheit einen Ausrichtförderer umfassen, mit dem Portionen
in den Spuren nach der Komplettierung relativ zueinander in Bezug auf eine Förderrichtung
ausrichtbar sind, vorzugsweise derart, dass auf die Förderrichtung bezogen die Vorderkanten
der komplettierten Portionen in allen Spuren auf gleicher Höhe liegen.
[0101] Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Aufschneidevorrichtung mit einer
Produktzuführung gemäß einer Ausführungsform,
- Fig. 2
- eine Ansicht entsprechend Fig. 1 mit einer Produktzuführung gemäß einer weiteren Ausführungsform,
- Fig. 3
- schematisch eine erfindungsgemäße Produktionslinie,
- Fig. 4
- schematisch eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Aufschneidevorrichtung,
- Fig. 5
- schematisch eine Seitenansicht einer erfindungsgemäß betreibbaren Fördervorrichtung,
- Fig. 6
- schematisch eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Aufschneidevorrichtung,
- Fig. 7
- schematisch eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Übergabeeinheit,
- Fig. 8
- schematisch den Ablauf einer mit der Erfindung möglichen Portionskomplettierung,
- Fig. 9 bis 16
- vereinfachte Draufsichten auf eine Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten
gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, und
- Fig. 17 bis 23
- vereinfachte Draufsichten auf eine Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten
gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
[0102] Die Fig. 1 und 2 zeigen jeweils schematisch einen Hochleistungs-Slicer, der dazu
ausgebildet ist, gleichzeitig eine Mehrzahl von Lebensmittelprodukten 11 aufzuschneiden.
Der Slicer besitzt wenigstens ein hier nicht dargestelltes Schneidmesser, das sich
in einer Schneidebene 13 bewegt. Bei dem Schneidmesser kann es sich beispielsweise
um ein um eine Messerachse rotierendes Sichelmesser handeln. Alternativ kann der Slicer
mit einem Kreismesser versehen sein, das um eine Messerachse rotiert und zusätzlich
um eine parallel versetzt zur Messerachse verlaufende Mittelachse planetarisch umläuft.
[0103] Eine Produktzuführung 15 dient jeweils dazu, die Produkte 11 dem Schneidmesser bzw.
der Schneidebene 13 individuell zuzuführen.
[0104] In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist jeder Spur des Slicers bzw. der Produktzuführung
15 und somit jedem der gleichzeitig aufzuschneidenden Produkte 11 eine Fördereinrichtung
17 zugeordnet, bei der es sich um einen so genannten Produkthalter handeln kann, der
in das hintere Ende des auf einer Produktauflage 29 der Produktzuführung 15 aufliegenden
Produkts 11 eingreift.
[0105] Für die einzelnen Fördereinrichtungen 17 ist ein gemeinsamer Antrieb 23 vorgesehen,
der einen Träger 25 für die Fördereinrichtungen 17 längs einer parallel zur Förderrichtung
F verlaufenden Führung 27 bewegen kann, und zwar sowohl in Förderrichtung F als auch
entgegen der Förderrichtung F, wie es durch den Doppelpfeil angedeutet ist.
[0106] Wenn der gemeinsame Träger 25 mittels des gemeinsamen Antriebs 23 in Richtung der
Schneidebene 13 bewegt wird, werden dabei alle Produkthalter 17 und somit alle Produkte
11 zwangsweise mitgenommen. Zum Aufschneiden der nächsten Produkte werden die Produkthalter
17 wieder in die Ausgangsstellung zurückbewegt. Während des Aufschneidens gibt folglich
der gemeinsame Antrieb 23 eine gemeinsame Vorschubgeschwindigkeit für die Produkte
11 vor, die aber für jedes Produkt 11 individuell verändert werden kann, indem während
des Aufschneidens die Produkthalter 17 unabhängig voneinander relativ zum Träger 25
bewegt werden, wie es durch die Doppelpfeile an den Produkthaltern 17 angedeutet ist.
[0107] Für jedes Produkt 11 kann hierdurch eine Feinabstimmung oder Korrektur der durch
den gemeinsamen Antrieb 23 bestimmten gemeinsamen Vorschubgeschwindigkeit erfolgen,
um auf diese Weise beispielsweise individuelle Schwankungen des Produktquerschnitts
und/oder der Produktdichte über die Produktlänge so auszugleichen, dass die von den
Produkten 11 abgetrennten Produktscheiben bzw. daraus gebildete Portionen jeweils
ein gewünschtes Gewicht aufweisen. Die beschriebene Ausgestaltung der Produktzuführung
15 ermöglicht es also, über die Produkte 11 gewonnene Informationen, insbesondere
Informationen über das Produktinnere, im Sinne einer individuellen Produktzufuhr zu
berücksichtigen.
[0108] Um Informationen über das Produktinnere zu gewinnen, ist ein gemeinsamer Produktscanner
19 vorgesehen, der sich quer zur Förderrichtung F über alle Spuren hinweg erstreckt.
Bei dem Produktscanner 19 handelt es sich insbesondere um eine Röntgenstrahleinrichtung,
die dazu dient, Informationen über das Innere der Produkte 11 zu gewinnen, während
diese in Förderrichtung F am Produktscanner 19 vorbei bzw. unter dem Produktscanner
19 hindurch bewegt werden. Hierbei definiert der Produktscanner 19 eine senkrecht
zur Förderrichtung F verlaufende Abtastebene, durch welche die Produkte 11 während
des Scanvorgangs hindurchbewegt werden. Abtastebene für Abtastebene werden hierbei
Informationen über das Produktinnere ermittelt, um auf diese Weise insbesondere die
Dichteverteilung der einzelnen Produkte 11 in Förderrichtung F zu bestimmen.
[0109] Durch die schraffierten Bereiche am gemeinsamen Produktscanner 19 ist angedeutet,
dass in einer alternativen Ausgestaltung für jede Spur ein separater Produktscanner
19 angeordnet sein kann.
[0110] Die Aufschneidevorrichtung umfasst eine Steuereinheit 21, die mit dem Schneidmesser
bzw. dem Antrieb für das Schneidmesser bzw. einem das Schneidmesser umfassenden Messer-
oder Schneidkopf verbunden ist. Außerdem ist die Steuereinheit 21 mit der Produktzuführung
15 sowie dem Produktscanner 19 verbunden. Auf diese Weise kann die Steuereinheit 21,
die Bestandteil einer übergeordneten zentralen Steuereinrichtung sein kann, die individuelle
Produktzufuhr unter Berücksichtigung der mittels des Produktscanners 19 gewonnenen
Informationen über das Innere der Produkte 11 besorgen.
[0111] Bevorzugt werden bei der individuellen Produktzufuhr außerdem Informationen über
die Produktkontur berücksichtigt, also das Querschnittsprofil der Produkte 11 längs
der Förderrichtung F, wie es grundsätzlich bekannt ist. Hierzu kann ein separater
Produktscanner vorgesehen sein, der die Außenkonturen der Produkte 11 abtastet. Alternativ
kann eine solche Abtasteinrichtung in den Produktscanner 19 integriert sein.
[0112] In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ist die Produktzuführung 15 derart ausgebildet,
dass alle Produkte 11 vollkommen unabhängig voneinander zugeführt werden können. Für
jede Spur und damit für jedes aufzuschneidende Produkt 11 ist eine wiederum als Produkthalter
ausgebildete Fördereinrichtung 17 vorgesehen, die am hinteren Produktende angreift
und das betreffende Produkt 11 in Förderrichtung F der Schneidebene 13 zuführt. Für
jede Spur und somit für jedes Produkt 11 kann die Zufuhrgeschwindigkeit individuell
eingestellt und variiert werden, und zwar jeweils unabhängig von den anderen Spuren.
Dabei ist es auch möglich, in jeder Spur die Produktzufuhr vorübergehend zu unterbrechen,
d.h. die jeweilige Fördereinrichtung 17 anzuhalten. Hierdurch ist es möglich, bezogen
auf das betreffende Produkt, so genannte Leerschnitte durchzuführen, um zu erreichen,
dass vorübergehend von dem betreffenden Produkt 11 keine Scheiben abgetrennt werden.
[0113] Derartige Leerschnitte sind auch bei dem Konzept der Produktzuführung 15 im Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 möglich, da dort die einzelnen Fördereinrichtungen 17 unabhängig voneinander
relativ zu dem gemeinsamen Träger 25 bewegt werden können. Die vollkommene Unabhängigkeit
der Fördereinrichtungen 17 bei dem Konzept der Fig. 2 schafft dort allerdings einen
größeren Spielraum bei der individuellen Produktzufuhr.
[0114] Ansonsten entspricht das Ausführungsbeispiel der Fig. 2 jenem der Fig. 1, so dass
auf die entsprechenden Ausführungen verwiesen werden kann.
[0115] Fig. 3 gibt zunächst einen Überblick über eine mögliche Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen
Produktionslinie, die einen Hochleistungs-Slicer 115, eine Fördervorrichtung 129 sowie
eine Verpackungsmaschine 121 umfasst.
[0116] Der Slicer 115 ist dazu in der Lage, mehrere Lebensmittelprodukte 111 - hier drei
Produkte - gleichzeitig aufzuschneiden, wobei für jedes Produkt 111 eine Spur vorgesehen
ist. Für jede Spur erzeugt der Slicer während des Aufschneidens der Produkte 111 Portionen
113. Gemäß der hier verwendeten Terminologie kann eine Portion eine oder mehrere abgetrennte
Produktscheiben umfassen, d.h. auch eine einzige abgetrennte Produktscheibe soll im
Rahmen der Erfindung eine Portion darstellen.
[0117] Die dem Slicer 115 nachgeordnete Fördervorrichtung 129 sorgt dafür, dass aus den
in den einzelnen Spuren einlaufenden Portionen 113 Gesamtportionen 119 gebildet werden,
die anschließend der Verpackungsmaschine 121 zugeführt und dort verpackt werden. Jede
Gesamtportion 119 enthält somit aus jeder der Spuren eine Portion 113.
[0118] Wenn mittels des Slicers 115 Lebensmittelprodukte 111 unterschiedlicher Sorte aufgeschnitten
werden, enthält somit jede Gesamtportion 119 mehrere Scheibensorten, d.h. die Produktionslinie
erzeugt "Mischpackungen", wie sie eingangs bereits erwähnt wurden.
[0119] Wie in Fig. 4 veranschaulicht ist, kann erfindungsgemäß die Vielfalt erzeugbarer
Gesamtportionen weiter erhöht werden, d.h. die gleichzeitig durch das mehrspurige
Aufschneiden erzeugten Portionen 113 können sich nicht durch hinsichtlich der Sorte
der die Portionen 113 bildenden Produktscheiben voneinander unterscheiden.
[0120] Der Schneidebene 117 des Slicers 115, in der sich wenigstens ein hier nicht dargestelltes
Schneidmesser bewegt, können die drei Produkte 111 individuell zugeführt werden. In
dem hier dargestellten Beispiel ist für jede Spur und damit für jedes aufzuschneidende
Produkt 111 eine Fördereinrichtung 127 vorgesehen, die am hinteren Produktende angreift
und das Produkt 111 in Pfeilrichtung der Schneidebene 117 zuführt. Die individuelle
Produktzufuhr bedeutet, dass in jeder Spur und somit für jedes Produkt 111 die Zufuhrgeschwindigkeit
individuell eingestellt und variiert werden kann.
[0121] Insbesondere ist es in jeder Spur möglich, die Produktzufuhr vorübergehend zu unterbrechen,
d.h. die jeweilige Fördereinrichtung 127 anzuhalten, um bezogen auf das betreffende
Produkt so genannte Leerschnitte durchzuführen, d.h. um zu erreichen, dass vorübergehend
von dem betreffenden Produkt 111 keine Scheiben abgetrennt werden, wie es im Einleitungsteil
bereits erwähnt wurde.
[0122] Hierdurch ist es aufgrund der individuellen Produktzufuhr nicht nur möglich, spurindividuell
z.B. Gewicht und/oder Dicke der die jeweilige Portion 113 bildenden Produktscheiben
oder das Portionsgewicht beliebig vorzugeben, sondern es ist auch möglich, in den
einzelnen Spuren die Anzahl der jeweils die Portionen 113 bildenden Produktscheiben
für jede Spur individuell zu wählen.
[0123] Letzteres ist in Fig. 4 angedeutet. Die aus den gleichzeitig aufgeschnittenen Produkten
111 gebildeten Portionen 113 weisen in der linken Spur jeweils zwei Scheiben, in der
mittleren Spur jeweils eine Scheibe und in der rechten Spur jeweils drei Scheiben
auf. Dieses Ergebnis kann dadurch erreicht werden, dass für jeweils drei aufeinander
folgende Schneidbewegungen oder -vorgänge des Schneidmessers von dem rechten Produkt
bei jedem Schneidvorgang eine Scheibe abgetrennt wird, während bei dem mittleren Produkt
zwei Leerschnitte und bei dem linken Produkt ein Leerschnitt durchgeführt wird. Das
rechte Produkt wird also "am schnellsten" aufgeschnitten, wohingegen das mittlere
Produkt "am langsamsten" aufgeschnitten wird, was in Fig. 4 durch die entsprechend
unterschiedlichen Produktrestlängen angedeutet ist.
[0124] Die jeweils in den Spuren nebeneinander liegenden drei Portionen 113 werden durch
nachgeschaltete Prozesse zu einer Gesamtportion 119 zusammengeführt, wie es in Fig.
4 durch gestrichelte Linien angedeutet ist.
[0125] In Fig. 5 ist am Beispiel eines zweispurigen Betriebs eine Möglichkeit zur Bildung
von Gesamtportionen 119 aus jeweils zwei im Folgenden auch als Einzelportionen bezeichneten
Portionen 113 veranschaulicht. Die Einzelportionen 113 können jeweils aus einer oder
mehreren Produktscheiben bestehen, die hier nicht im Einzelnen dargestellt sind.
[0126] Die in Fig. 5 veranschaulichte Fördervorrichtung wird auch als Stapeleinrichtung
bezeichnet, da die einzelnen Portionen 113 bei der Bildung der Gesamtportionen 119
jeweils übereinander gestapelt werden.
[0127] Der in einer Förderrichtung F1 erfolgende Transport der Einzelportionen 113, der
Gesamtportionen 119 sowie von Verpackungen 123, auf die nachstehend näher eingegangen
wird, wird in dem hier dargestellten Beispiel durch Förderer 131 besorgt, die als
Endlosbandfördereinrichtungen ausgebildet sind.
[0128] Eine obere Portion 113 liegt bereits auf einer beispielsweise aus Papier bestehenden
Trennlage 125. Das Auflegen der oberen Portionen 113 auf die Trennlagen 125 erfolgt
an einer vorgeordneten, nicht dargestellten Stelle. Mittels eines nach unten geneigten,
in Richtung eines mittleren Förderbandes 131 weisenden Förderbandes 131 gelangen die
jeweils auf der Trennlage 125 liegenden oberen Portionen 113 auf eine untere Portion
113, wodurch eine Gesamtportion 119 entsteht, die wiederum mittels eines nach unten
geneigten Förderbandes 133 in über ein unteres Förderband 131 herantransportierte
Verpackungen 123 eingelegt werden.
[0129] Das die Verpackungen 123 herantransportierende Förderband 131 kann als Bestandteil
der ansonsten hier nicht dargestellten Verpackungsmaschine angesehen werden, in der
die mit den Gesamtportionen 119 versehenen Verpackungen 123 fertig gestellt, insbesondere
verschlossen werden.
[0130] Die obere Portion 113 und die untere Portion 113 stammen von verschiedenen Spuren
einer Aufschneidevorrichtung, wie sie vorstehend am Beispiel der Fig. 4 erläutert
wurde. Bei der oberen Portion 113 kann es sich beispielsweise um drei Käsescheiben
handeln, während die untere Portion 113 z.B. von zwei Schinkenscheiben gebildet wird,
wobei die unterste Käsescheibe von der obersten Wurstscheibe durch die Trennlage 125
getrennt ist.
[0131] Ferner können sich die obere Portion 113 und die untere Portion 113 voneinander hinsichtlich
ihres Gesamtgewichts, hinsichtlich des Gewichts ihrer Scheiben oder hinsichtlich der
Dicke ihrer Scheiben voneinander unterscheiden. Diese Parameter lassen sich durch
eine entsprechende Ansteuerung der Produktzufuhr des Slicers 115 in grundsätzlich
beliebiger Art und Weise einstellen, wie es vorstehend beschrieben wurde.
[0132] Gemäß Fig. 6 umfasst die erfindungsgemäße Aufschneidevorrichtung, bei der es sich
um einen Hochgeschwindigkeits-Slicer handelt, eine Produktzuführung 221 mit einer
Produktauflage 231 für die hier nicht dargestellten Produkte sowie mit einem gemeinsamen
Antrieb 233 für zwei Einzel-Fördereinrichtungen 219, die an einem gemeinsamen Träger
237 angebracht sind, der mittels des gemeinsamen Antriebs 233 längs einer parallel
zur Förderrichtung F2 verlaufenden Führung 235 in Förderrichtung F2 und entgegen der
Förderrichtung F2 bewegbar ist, wie es durch den Doppelpfeil angedeutet ist.
[0133] Die Produkte können jeweils an ihrem hinteren Ende von der betreffenden, hier als
Produktgreifer ausgebildeten Fördereinrichtung 219 ergriffen werden. Wenn der gemeinsame
Träger 237 mittels des gemeinsamen Antriebs 233 in Richtung einer Schneidebene 215
bewegt wird, werden dabei alle Produktgreifer 219 und somit alle Produkte zwangsweise
mitgenommen. Zum Aufschneiden der nächsten Produkte werden die Produktgreifer 219
wieder in die Ausgangsstellung zurückbewegt. Während des Aufschneidens gibt folglich
der gemeinsame Antrieb 233 eine gemeinsame Vorschubgeschwindigkeit für die Produkte
vor, die aber für jedes Produkt individuell korrigiert werden kann, indem während
des Aufschneidens die Produktgreifer 219 unabhängig voneinander relativ zum Träger
237 bewegt werden, wie es durch die Doppelpfeile an den Produktgreifern 219 angedeutet
ist.
[0134] Für jedes Produkt kann hierdurch eine Feinabstimmung oder Korrektur der durch den
gemeinsamen Antrieb 233 bestimmten gemeinsamen Vorschubgeschwindigkeit erfolgen, um
auf diese Weise beispielsweise individuelle Schwankungen des Produktquerschnitts bzw.
der Produktdichte über die Produktlänge so auszugleichen, dass die von den Produkten
abgetrennten Produktscheiben bzw. daraus gebildete Portionen jeweils ein gewünschtes
Gewicht aufweisen.
[0135] Alternativ kann die Produktzuführung 221 derart ausgebildet sein, dass für jedes
Produkt eine separate Zuführung vorhanden ist, wobei die Produktzuführungen vollkommen
unabhängig voneinander betrieben werden können.
[0136] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel können gleichzeitig zwei Produkte aufgeschnitten
werden, d.h. die Aufschneidevorrichtung ist hier zweispurig ausgebildet. Die Anzahl
der Spuren ist aber grundsätzlich beliebig.
[0137] In der Schneidebene 215 bewegt sich wenigstens ein nicht dargestelltes Schneidmesser,
bei dem es sich beispielsweise um ein um eine Messerachse rotierendes Sichelmesser
oder um ein Kreismesser handelt, das um eine Messerachse rotiert und zusätzlich um
eine Mittelachse planetarisch umläuft.
[0138] Der Schneidebene 215 in Förderrichtung F2 nachgeordnet ist eine Übergabeeinheit 223,
die für jede Spur eine als Portionierband ausgebildete erste Fördereinheit 225 sowie
eine als Steuerband ausgebildete zweite Fördereinheit 227 umfasst. Außerdem ist ein
den beiden Steuerbändern 227 nachgeordnetes, beiden Spuren gemeinsam zugeordnetes
weiteres Steuerband 228 vorgesehen.
[0139] Wie durch die Doppelpfeile angedeutet, sind die Portionierbänder 225 und die Steuerbänder
227 sowohl in Förderrichtung F2 als auch in die entgegengesetzte Richtung antreibbar,
d.h. auf diesen Bänder liegende Scheiben, Portionen oder Teilportionen können in Abhängigkeit
von Steuersignalen oder -befehlen einer hier nicht dargestellten Steuereinrichtung
sowohl in Förderrichtung F2 als auch entgegen der Förderrichtung F2 transportiert
werden.
[0140] Erfindungsgemäß ist die Übergabeeinheit 223 folglich bezüglich der beiden Spuren
derart separiert ausgebildet, dass die beiden Portionierbänder 225 und die beiden
Steuerbänder 227 jeweils unabhängig voneinander betrieben werden können.
[0141] Wie der Darstellung der Fig. 7 entnommen werden kann, kann die Übergabeeinheit 223
weitere Funktionen aufweisen, die jeweils durch die Doppelpfeile angedeutet sind.
Die Portionsbänder 225 können angehoben und abgesenkt werden, und zwar entweder unabhängig
von den Steuerbändern 227 oder gemeinsam mit den Steuerbändern 227. Ein derartiges
Absenken und Anheben der Portionierbänder 225 kann insbesondere zur Anpassung des
Fallweges bzw. der Fallhöhe der abgetrennten Produktscheiben während einer Portionsbildung
dienen. Des Weiteren können die Portionierbänder 225 verschwenkbar sein, um insbesondere
die der Schneidebene 215 (vgl. Fig. 6) zugewandten freien Enden der Portionierbänder
225 jeweils in eine Position zu bringen, in der unbrauchbare Produktstücke, die insbesondere
bei der Durchführung von Trimmschnitten zu Beginn eines Aufschneidevorgangs anfallen,
entsorgt werden können.
[0142] Sowohl das Absenken und Anheben als auch das Verschwenken jedes Portionierbandes
225 kann unabhängig von dem jeweils anderen Portionierband 225 erfolgen, d.h. auch
diesbezüglich kann eine Separierung der beiden Spuren gegeben sein.
[0143] Zur Veranschaulichung ist in Fig. 7 auf jedem Portionierband 225 eine Portion 213
dargestellt, die aus einer so genannten geschindelten Anordnung mehrerer abgetrennter
Produktscheiben besteht. Während des normalen Aufschneidebetriebs werden diese Portionen
213, sobald sie vollständig sind, rasch vom jeweiligen Portionierband 227 auf das
Steuerband 227 überführt. Vom Steuerband 227 wird die Portion 213 dann an das gemeinsame
Steuerband 228 übergeben. Ein Weitertransport von dem gemeinsamen Steuerband 228 an
nachgeschaltete Einrichtungen, wie beispielsweise ein weiteres Förderband 229 (vgl.
Fig. 6), kann beispielsweise dann erfolgen, sobald auf dem gemeinsamen Steuerband
228 zwei vollständige Portionen 213 nebeneinander vorhanden sind.
[0144] Für die im Einleitungsteil bereits erläuterte Portionskomplettierung kann eine unvollständige
Portion vorübergehend "geparkt" werden, indem die unvollständige Portion von dem Portionierband
225 an das erste Steuerband 227 übergeben wird. Das dadurch freie Portionierband 225
steht dann zur Aufnahme von bei den Trimmschnitten am nachfolgenden Produkt entstehenden
unbrauchbaren Produktstücken zur Verfügung. Diese können beispielsweise durch Abklappen
nach unten und Betreiben des Portionierbands 225 entgegen der Förderrichtung F2 entsorgt
werden. Das nunmehr wiederum freie Portionierband 225 kann dann wieder die auf dem
ersten Steuerband 227 parkende unvollständige Portion aufnehmen, indem diese durch
Betreiben der beiden Bänder 225, 227 entgegen der Förderrichtung F2 auf das Portionierband
225 zurückgeführt wird.
[0145] Wie bereits erwähnt, können derartige Portionskomplettierungen in den einzelnen Spuren
vollkommen unabhängig voneinander erfolgen. Alternativ kann eine Vorgehensweise gewählt
werden, wie sie nachstehend anhand von Fig. 8 näher erläutert wird.
[0146] In den Fig. 8a bis 8f symbolisiert jeder Strich eine abgetrennte Produktscheibe,
wobei eine vollständige Portion durch fünf derartige Striche angedeutet ist.
[0147] Fig. 8a zeigt den "normalen" Aufschneidebetrieb. Auf den Portionierbändern 225 entstehende
Portionen 213 werden, sobald sie vollständig sind, an das jeweilige nachgeordnete
Steuerband 227 übergeben und dann über das weitere Steuerband 228 abtransportiert.
[0148] In Fig. 8a ist eine Situation dargestellt, in der auf den Portionierbändern 225 gerade
Portionen gebildet werden, die momentan noch nicht vollständig sind, sondern nur jeweils
drei Scheiben umfassen.
[0149] Da das eine Produkt 211 eine kürzere Restlänge aufweist als das andere Produkt 211,
ist der Aufschneidevorgang in der einen Spur beendet, während in der anderen Spur
das Aufschneiden des Produkts 211 noch andauert. Dies ist in Fig. 8b gezeigt.
[0150] Auf dem Portionierband 225 der Spur mit dem Produkt kürzerer Restlänge ist folglich
eine unvollständige Teilportion 217 entstanden, die lediglich drei Produktscheiben
umfasst. Die Teilportion 217 wird in diesem Beispiel vorerst nicht auf das nachgeordnete
Steuerband 227 transportiert, sondern verbleibt auf dem Portionierband 225, das folglich
vorübergehend angehalten bleibt. Die zuvor auf dem ersten Steuerband 227 befindliche
vollständige Portion ist bereits auf das weitere Steuerband 228 transportiert worden.
[0151] Fig. 8c zeigt die Situation, in der nun auch das Produkt in der anderen Spur vollständig
aufgeschnitten ist. Die letzte Portion dieses Produkts kann ebenfalls unvollständig
sein, d.h. es ist auch in dieser Spur eine Teilportion 217 entstanden, die in diesem
Beispiel lediglich eine einzige Produktscheibe umfasst.
[0152] In dem hier erläuterten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die Komplettierung
dieser beiden Teilportionen 217 gleichzeitig beginnt. Hierzu werden gemäß Fig. 8d
die beiden Teilportionen 217 vom jeweiligen Portionierband 225 auf das jeweilige Steuerband
227 überführt, wo sie zwischenpositioniert werden. Anschließend werden beide Spuren
jeweils mit einem neuen Produkt 211 beladen (Fig. 8e), und es werden an den vorderen
Produktenden jeweils die so genannten Trimmschnitte durchgeführt, wobei die dabei
entstehenden unbrauchbaren Produktstücke 239 auf den Portionsbändern 225 aufgenommen
werden. Diese Produktstücke 239 können beispielsweise in der vorstehend erwähnten
Art und Weise mittels der Portionierbänder 225 entsorgt werden.
[0153] Daraufhin erfolgt die Rückführung der zwischengeparkten Teilportionen 217, indem
gemäß Fig. 8f die Steuerbänder 227 und die Portionierbänder 225 entgegen der Förderrichtung
F2 bewegt werden und so die Teilportionen 217 wieder in ihre Ausgangsstellung auf
den - zwischenzeitlich frei gewordenen - Portionierbändern 225 gelangen. Von den durch
die erwähnten Trimmschnitte vorbereiteten neuen Produkten 211 abgetrennte Produktscheiben
können so die Teilportionen der vorhergehenden Produkte komplettieren. Während die
eine Teilportion noch zwei Produktscheiben für ihre Vervollständigung benötigt, ist
die andere Teilportion 217 durch vier weitere Produktscheiben zu komplettieren.
[0154] Somit ist es erfindungsgemäß nicht erforderlich, Teilportionen von Hand zu komplettieren.
Außerdem werden Produktverluste minimiert, da Teilportionen nicht entsorgt werden
müssen.
[0155] Gemäß Fig. 9 umfasst ein Hochleistungsslicer 311 eine nicht näher dargestellte Produktzuführung,
welche dazu ausgebildet ist, Lebensmittelprodukte 315 in mehreren nebeneinander angeordneten
parallelen Spuren 313a, 313b, 313c entlang einer Förderrichtung F3 einer Schneidebene
S3 zuzuführen, in welcher sich ein rotierendes und/oder umlaufendes Schneidmesser
(nicht dargestellt) bewegt. Die Produktzuführung umfasst eine oder mehrere Fördereinrichtungen,
welche derart ausgebildet sind, dass die Zuführbewegung entlang der Förderrichtung
F3 für jede der Spuren 313a, 313b, 313c unabhängig von den anderen Spuren unterbrochen
und wieder aufgenommen werden kann. Als Fördereinrichtungen können beispielsweise
angetriebene, am hinteren Produktende angreifende, Greifkrallen und/oder Bandförderer
vorgesehen sein. Eine dem Schneidmesser nachgeordnete Übergabeeinheit 319 sorgt dafür,
dass vollständige Produktportionen 317, welche im dargestellten Ausführungsbeispiel
acht Produktscheiben 316 umfassen, an nachgeschaltete Einrichtungen, wie z.B. eine
Verpackungsmaschine, übergebbar und jeweils nach Aufschneiden eines Produkts 315 vorhandene
unvollständige Teilportionen durch Produktscheiben 316 eines nachfolgenden Produkts
315 komplettierbar sind. Die Übergabeeinheit 319 umfasst drei aufeinander folgende
Fördereinrichtungen, nämlich einen in der unmittelbaren Umgebung der Schneidebene
S3 angeordneten Portionierförderer 321, einen dem Portionierförderer 321 nachgeordneten
Steuerförderer 323 sowie einen dem Steuerförderer 323 nachgeordneten Ausrichtförderer
325, wobei der Ausrichtförderer 325 geteilt ausgeführt und für die einzelnen Spuren
313a, 313b, 313c individuell steuerbar ist.
[0156] Bei dem in Fig. 9 dargestellten Betriebszustand werden kontinuierlich auf allen Spuren
313a, 313b, 313c die Produkte 315 der Schneidebene S3 zugestellt, wobei eine nicht
dargestellte Steuereinrichtung dafür sorgt, dass auf dem Portionierförderer 321 vollständige
Portionen 317 erstellt werden. Die Steuereinrichtung ist in der Lage, sowohl die Fördereinrichtungen
321, 323, 325 der Übergabeeinheit 319 als auch die Produktzuführung für die einzelnen
Spuren 313a, 313b, 313c gemäß vorgegebenen Parametern zu steuern und/oder zu regeln.
Mittels geeigneter Sensoren werden alle Produkte 315 vor Beginn des Aufschneidebetriebs
vermessen und/oder gewogen. Die entsprechenden Daten werden an die Steuereinrichtung
übermittelt und gegebenenfalls gespeichert.
[0157] Sobald nun beispielsweise auf der im Bild rechten Spur 313c das Produkt 315 zur Neige
geht und der verbliebene Produktrest in dieser Spur nicht mehr zum Bilden einer vollständigen
Portion 317 ausreicht, auf den anderen beiden Spuren 313a, 313b die verbliebenen Produktreste
jedoch noch zum Bilden von vollständigen Portionen 317 ausreichen, wird das Zuführen
des Produkts 315 auf der im Bild rechten Produktspur 313c durch entsprechendes Ansteuern
der Produktzuführung unterbrochen und der Produktrest wird in eine zurückgezogene
Leerschnittstellung überführt, wie dies in Fig. 10 dargestellt ist. Auf den beiden
linken Spuren 313a, 313b werden also weiterhin in gewohnter Weise vollständige Portionen
317 erzeugt, wohingegen auf der rechten Spur 313c keine Produktscheiben mehr abgetrennt
werden. Sobald beispielsweise das Produkt 315 auf der mittleren Produktspur 313b so
weit aufgeschnitten ist, dass der verbliebene Produktrest ebenfalls nicht mehr zum
Bilden einer vollständigen Portion 317 ausreicht, wird auch auf dieser Spur 313b das
Aufschneiden unterbrochen, d.h. die Produktzuführung wird angehalten und das Produkt
315 wird in eine zurückgezogene Leerschnittstellung überführt.
[0158] Fig. 11 zeigt einen Betriebszustand, bei welchem die verbliebenen Produktreste auf
allen Spuren 313a, 313b, 313c so kurz sind, dass keine vollständigen Portionen 317
mehr aufgeschnitten werden können. Die Produkte auf allen Produktspuren 313a, 313b,
313c befinden sich somit in der Leerschnittstellung. Aus Fig. 11 geht hervor, dass
die letzte vollständige Portion 317 auf der linken Produktspur 313a aufgeschnitten
wurde. Die vollständigen Portionen 317 werden in gewohnter Weise an nachfolgende Einrichtungen
übergeben.
[0159] Die Produktreste auf den Spuren 313a, 313b, 313c sind unterschiedlich lang, d.h.
die jeweils zu erwartenden unvollständigen Teilportionen sind unterschiedlich groß.
Die Größe des Produktrests ist dabei unabhängig von dem Zeitpunkt, ab welchem der
verbliebene Produktrest nicht mehr zum Erstellen einer vollständigen Portion ausreicht.
Aufgrund von Unterschieden in den Produkteigenschaften, z.B. einem unterschiedlichen
Querschnittsverlauf, kann es also sein, dass der Produktrest auf derjenigen Spur,
bei welcher zuerst der Leerschnittbetrieb veranlasst wurde, am längsten oder auch
am kürzesten von allen Spuren ist.
[0160] In einem gemeinsamen Produktrest-Aufbrauchprozess werden nun die Produktreste auf
allen Spuren 313a, 313b, 313c aufgeschnitten, wobei beim Aufschneiden der Produktreste
gemäß Fig. 12 mit dem größten verbliebenen Produktrest auf der mittleren Spur 313b
begonnen wird. Die anderen Spuren 313a, 313c folgen später entsprechend der Größe
ihres Produktrests nach, wobei die Steuerung derart erfolgt, dass das Aufschneiden
der Produktreste in allen Spuren 313a, 313b, 313c gleichzeitig endet. Die letzte verwertbare
Produktscheibe 316 wird also auf allen Spuren 313a, 313b, 313c gleichzeitig geschnitten,
so dass die Hinterkanten 340 der unvollständigen Teilportionen 327 bündig ausgerichtet
sind, d.h. bezogen auf die Förderrichtung F3 auf gleicher Höhe liegen. Dieser Zustand
ist in Fig. 13 dargestellt.
[0161] Die verbliebenen, nicht mehr verwertbaren Endstücke 329 werden von der Schneidebene
S3 zurückgezogen und entfernt, beispielsweise durch eine in der Produktzuführung vorgesehene
Klappe. Weiterhin werden die unvollständigen Teilportionen 327 gemeinsam von dem Portionierförderer
321 in Förderrichtung F3 auf den Steuerförderer 323 gefördert, wie dies in Fig. 14
dargestellt ist. Auf allen Spuren 313a, 313b, 313c werden nun neue Produkte 315 aufgelegt,
wobei der nicht verwertbare Anschnitt jeweils aufgeschnitten und von dem Portionierförderer
321 entfernt wird, der hierzu entgegen der Förderrichtung F3 betrieben wird. Die neuen
Produkte 315 werden anschließend vorzugsweise wieder in die in Fig. 14 dargestellte
Leerschnittposition überführt.
[0162] Anschließend werden gemäß Fig. 15 die unvollständigen Teilportionen 327 entgegen
der Förderrichtung F3 von dem Steuerförderer 323 zurück zu dem Portionierförderer
321 gefördert und dabei derart positioniert, dass durch neuerlich abgetrennte Produktscheiben
316 die geschindelten Teilportionen 327 korrekt weitergeschindelt werden. Nun wird
auf allen Spuren 313a, 313b, 313c mit dem Komplettieren der Teilportionen 327 begonnen,
d.h. die Produkte 315 werden gleichzeitig von der Leerschnittstellung aus der Schneidebene
S3 zugeführt. Sobald die erste Teilportion 327 komplettiert ist, wird das Produkt
315 auf der entsprechenden Spur, in diesem Fall auf der mittleren Spur 313b, wieder
in die Leerschnittstellung bewegt. Bei dem in Fig. 15 dargestellten Betriebszustand
befinden sich die beiden rechten Spuren 313b, 313c bereits in der Leerschnittstellung,
während auf der linken Spur 313a gerade die letzte Scheibe 316 zum Komplettieren der
Teilportion abgeschnitten wurde. Die komplettierten Portionen 317, welche aufgrund
des unterschiedlichen Beginns des Produktrest-Aufbrauchprozesses entlang der Förderrichtung
F3 sowohl an der Vorderkante 330 als auch an der Hinterkante 340 zueinander versetzt
angeordnet sind, werden von dem Portionierförderer 321 auf den Steuerförderer 323
und von diesem auf den geteilten Ausrichtförderer 325 bewegt.
[0163] Wie in Fig. 16 durch Pfeile dargestellt ist, werden die Vorderkanten 330 der komplettierten
Portionen 317 auf dem geteilten Ausrichtförderer 325 - beispielsweise mittels individuell
ansteuerbarer Portionsstoppbänder - derart ausgerichtet, dass auf die Förderrichtung
F3 bezogen die Vorderkanten 330 der komplettierten Portionen 317 in allen Spuren 313a,
313b, 313c auf gleicher Höhe liegen. Alle vorhandenen Teilportionen sind nun zu vollständigen
Portionen 317 komplettiert und korrekt zueinander ausgerichtet. Zudem kann auf den
Spuren 313a, 313b, 313c wieder mit dem Dauer-Betrieb gemäß Fig. 9 begonnen werden,
bei welchem in regulärer Weise vollständige Portionen 317 aufgeschnitten werden.
[0164] Ein alternatives Verfahren zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten in mehreren
Spuren wird unter Bezugnahme auf die Fig. 17 bis 23 beschrieben. Der in den Fig. 17
bis 23 dargestellte Hochleistungsslicer 311 ist ähnlich aufgebaut wie bei der ersten
Ausführungsform gemäß Fig. 9 bis 16, wobei hier jedoch auf die geteilten Ausrichtförderer
325 verzichtet werden kann. Es werden Portionen 317' erstellt, welche mit lediglich
geringfügigem Versatz geschindelt sind. Fig. 17 zeigt wiederum einen DauerBetriebszustand,
in welchem kontinuierlich aufeinander folgend vollständige Produktportionen 317' erstellt
und durch eine Übergabeeinheit 319' an eine nachgeschaltete Verarbeitungseinrichtung
übergeben werden.
[0165] Wie bei der ersten Ausführungsform wird das Zuführen des Produkts 317' beispielsweise
in der rechten Spur 313c unterbrochen, falls der verbliebene Produktrest in dieser
Spur nicht mehr zum Bilden einer vollständigen Portion 317' ausreicht und in den beiden
anderen Spuren 313a, 313b der verbliebene Produktrest noch zum Bilden mindestens einer
vollständigen Portion 317' ausreicht. Auf den beiden linken Produktspuren 313a, 313b
werden dann weiterhin vollständige Portionen 317' aufgeschnitten, wohingegen das Produkt
315 auf der rechten Produktspur 313c in die Leerschnittstellung bewegt wird. Dieser
Zustand ist in Fig. 18 dargestellt.
[0166] Sobald beispielsweise auf der linken Produktspur 313a der Produktrest ebenfalls nicht
mehr zum Bilden einer vollständigen Portion 317' ausreicht, wird auch das Produkt
315 auf dieser Produktspur 313a in die Leerschnittstellung bewegt. Fig. 19 zeigt einen
Betriebszustand, in welchem die verbliebenen Produktreste auf allen Spuren 313a, 313b,
313c nicht mehr zum Bilden einer vollständigen Portion 317' ausreichen und in welchem
dementsprechend die Produkte 315 auf allen Spuren 313a, 313b, 313c in die Leerschnittstellung
überführt worden sind. Wie aus Fig. 19 hervorgeht, wurde das Produkt 315 der mittleren
Produktspur 313b als letztes in die Leerschnittstellung überführt.
[0167] Gemäß Fig. 20 werden nun die unvollständigen Teilportionen 327' aufgeschnitten, wobei
in allen Spuren 313a, 313b, 313c gleichzeitig mit dem Aufschneiden der verbliebenen
Produktreste begonnen wird. Dementsprechend sind also die Vorderkanten 330 der Teilportionen
327' auf allen Spuren 313a, 313b, 313c bündig ausgerichtet, d.h. sie liegen bezogen
auf die Förderrichtung F3 auf gleicher Höhe. Sobald alle Produktreste bis auf die
nicht verwertbaren Endstücke 329 aufgeschnitten sind, werden die bis dahin gebildeten
Teilportionen 327' von dem Portionierförderer 321 auf den Steuerförderer 323 gefördert.
Die Endstücke 329 werden dann wie vorstehend beschrieben entfernt. Ferner werden neue
Produkte 315 in den Hochleistungsslicer 311 eingelegt und angeschnitten. Sobald der
nicht verwertbare Anschnitt von dem Portionierförderer 321 entfernt ist (Fig. 21),
werden die Teilportionen 327' wieder entgegen der Förderrichtung F von dem Steuerförderer
323 auf den Portionierförderer 321 zurückgefördert. Dabei wird die Hinterkante 340
der Teilportion 327' der rechten Spur 313c in eine Komplettierungsposition zurückgeführt,
während die Hinterkanten 340 der anderen - längeren - Teilportionen 327' folglich
über die Komplettierungsposition hinaus zurückgeführt werden. Anschließend werden
die Teilportionen 327' komplettiert, und zwar mit der Teilportion 327' auf der rechten
Spur 313c beginnend, welche die höchste Anzahl an zum Komplettieren erforderlichen
Produktscheiben 316 aufweist. Dieser Betriebszustand ist in Fig. 22 dargestellt.
[0168] Die anderen Produktspuren 313a, 313b steigen beim Komplettieren "fliegend" ein, je
nachdem, wann die Hinterkante 340 der jeweiligen Teilportion 327' die Komplettierungsposition
erreicht. Nach Abschluss dieses Verfahrens sind sowohl die Vorderkanten 330 als auch
die Hinterkanten 340 der komplettierten Portionen 317' bündig ausgerichtet. Die komplettierten
Portionen 317' können nun in gewohnter Weise übergeben werden und das Bilden von neuen
vollständigen Portionen 317' gemäß dem in Fig. 17 dargestellten Dauerbetriebszustand
kann wieder einsetzen.
[0169] Diese Alternative eignet sich ersichtlich auch für Portionen aus bündig gestapelten
Scheiben. Inwieweit diese Alternative generell für geschindelte Portionen geeignet
ist, hängt davon ab, um welches Maß es die konkrete Vorrichtung jeweils zulässt, Portionen
mit ihren Hinterkanten über die Komplettierungsposition hinaus zurückzuführen, ohne
dass Scheiben herunterfallen.
[0170] Alle hier beschriebenen Ausführungsformen der Vorrichtungen sind insbesondere dazu
ausgebildet, nach einem oder mehreren der hier beschriebenen Verfahren betrieben zu
werden. Ferner können alle hier beschriebenen Ausführungsformen der Vorrichtungen
sowie alle hier beschriebenen Ausführungsformen der Verfahren jeweils miteinander
kombiniert werden.
Bezugszeichenliste
[0171]
- 11
- Produkt
- 13
- Schneidebene
- 15
- Produktzuführung
- 17
- Fördereinrichtung, Produkthalter
- 19
- Mittel zur Informationsgewinnung, Produktscanner, Röntgenstrahleinrichtung
- 21
- Steuereinheit
- 23
- gemeinsamer Antrieb
- 25
- Träger
- 27
- Führung
- 29
- Produktauflage
- F
- Förderrichtung
- 111
- Produkt
- 113
- Portion
- 115
- Aufschneidevorrichtung, Slicer
- 117
- Schneidebene
- 119
- Gesamtportion
- 121
- nachgeschaltete Einrichtung, Verpackungsmaschine
- 123
- Verpackung
- 125
- Trennlage
- 127
- Fördereinrichtung
- 129
- Fördervorrichtung
- 131
- Förderer
- F1
- Förderrichtung
- 211
- Produkt
- 213
- Portion
- 215
- Schneidebene
- 217
- Teilportion
- 219
- Fördereinrichtung
- 221
- Produktzuführung
- 223
- Übergabeeinheit
- 225
- erste Fördereinheit, Portionierband
- 227
- zweite Fördereinheit, Steuerband
- 228
- Fördereinheit, weiteres Steuerband
- 229
- nachgeschaltete Einrichtung
- 231
- Produktauflage
- 233
- gemeinsamer Antrieb
- 235
- Führung
- 237
- Träger
- 239
- Produktstücke
- F2
- Förderrichtung
- 311
- Hochleistungsslicer
- 313a, 313b, 313c
- Produktspur
- 315
- Produkt
- 316
- Produktscheibe
- 317,317'
- Portion
- 319, 319'
- Übergabeeinheit
- 321
- Portionierförderer
- 323
- Steuerförderer
- 325
- Ausrichtförderer
- 327, 327'
- Teilportion
- 329
- Endstück
- 330
- Vorderkante
- 340
- Hinterkante
- F3
- Förderrichtung
- S3
- Schneidebene
1. Verfahren zum gleichzeitigen, mehrspurigen Aufschneiden mehrerer Lebensmittelprodukte,
- bei dem die Produkte mit einer gemeinsamen Aufschneidevorrichtung, insbesondere
einem Hochleistungs-Slicer, aufgeschnitten werden, die wenigstens ein Schneidmesser
aufweist, das in einer Schneidebene um eine Messerachse rotiert und/oder um eine Mittelachse
planetarisch umläuft und dem die Produkte mehrspurig zugeführt werden, und
- bei dem zumindest zeitweise in wenigstens einer passiven Spur Leerschnitte durchgeführt
werden und/oder die Zufuhr des betreffenden Produktes unterbrochen wird, während in
zumindest einer anderen, aktiven Spur das betreffende Produkt aufgeschnitten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der passiven Spur zusätzlich das Produkt von der Schneidebene wegbewegt, insbesondere
zurückgezogen, wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Produkte in jeweils zumindest eine Produktscheibe umfassende Portionen aufgeschnitten
werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Produkte dem Schneidmesser spurindividuell zugeführt werden, insbesondere derart,
dass bei einem Aufschneiden der Produkte in jeweils zumindest eine Produktscheibe
umfassende Portionen jede Portion eine für die jeweilige Spur vorgegebene Bedingung
erfüllt, die insbesondere das Gewicht der Portion, das Gewicht und/oder die Dicke
der die Portion bildenden Produktscheiben, und/oder die Anzahl der die Portion bildenden
Produktscheiben betrifft.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Produkte dem Schneidmesser in Abhängigkeit von Informationen, die zumindest die
äußere Kontur und/oder die innere Struktur der Produkte betreffen, individuell zugeführt
werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeweils nach Aufschneiden eines Produktes vorhandene unvollständige Teilportionen
durch Scheiben eines nachfolgenden Produktes komplettiert werden, wobei insbesondere
jede Teilportion in der Spur komplettiert wird, in der die Teilportion entstanden
ist, und/ oder die Komplettierung von Teilportionen in separaten Spuren erfolgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeweils das Zuführen des Produktes in einer Spur unterbrochen wird, falls der verbliebene
Produktrest in dieser Spur nicht mehr zum Bilden einer vollständigen Portion ausreicht
und in wenigstens einer der anderen Spuren der verbliebene Produktrest noch zum Bilden
mindestens einer vollständigen Portion ausreicht, dass die Produktreste in unvollständige
Teilportionen aufgeschnitten werden, nachdem die Produktreste aller Spuren ein Maß
erreicht haben, welches zum Bilden einer vollständigen Portion nicht mehr ausreicht,
und
dass die unvollständigen Teilportionen durch Scheiben nachfolgender Produkte komplettiert
werden.
8. Vorrichtung, insbesondere Hochleistungs-Slicer, zum gleichzeitigen Aufschneiden mehrerer
Lebensmittelprodukte, insbesondere in jeweils mehrere Produktscheiben umfassende Portionen,
mit einer Produktzuführung, die mehrere parallel nebeneinander angeordnete Fördereinrichtungen
umfasst, mit denen die Produkte einer Schneidebene mehrspurig zuführbar sind, in der
sich wenigstens ein Schneidmesser, insbesondere rotierend und/oder umlaufend, bewegt,
wobei die Produktzuführung derart ausgebildet ist, dass die Zuführbewegung für jede
Spur unabhängig von den anderen Spuren unterbrochen und insbesondere wieder aufgenommen
werden kann.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Produktzuführung dazu ausgebildet ist, in wenigstens einer passiven Spur die
Zufuhr des betreffenden Produktes zu unterbrechen und in zumindest einer anderen,
aktiven Spur das betreffende Produkt zuzuführen, wobei insbesondere die Produktzuführung
dazu ausgebildet ist, ein Produkt, dessen Zufuhr unterbrochen ist, zusätzlich von
der Schneidebene wegzubewegen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Steuereinrichtung vorgesehen ist, die zu einem spurindividuellen Leerschnittmanagement
ausgebildet ist, insbesondere unter Einbeziehung der Produktzuführung und einer dem
Schneidmesser nachgeordneten, zumindest einem Teil der Spuren zugeordneten Übergabeeinheit
zur Portionskomplettierung.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fördereinrichtungen jeweils einen eigenen Antrieb aufweisen, und/oder dass die
Fördereinrichtungen einen gemeinsamen Antrieb aufweisen, wobei für jede Spur eine
einstellbare Einrichtung zum individuellen Anpassen der Fördergeschwindigkeit vorgesehen
ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Produktzuführung dazu ausgebildet ist, die Produkte dem Schneidmesser in Abhängigkeit
von Informationen, die zumindest die äußere Kontur und/oder die innere Struktur der
Produkte betreffen, individuell zuzuführen, insbesondere derart, dass in jeder Spur
die Produktzufuhr unabhängig von Informationen erfolgt, die Produkte in den anderen
Spuren betreffen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Produktzuführung dazu ausgebildet ist, die Produkte dem Schneidmesser derart
individuell zuzuführen, dass jede Portion eine für die jeweilige Spur vorgegebene
Bedingung erfüllt, die insbesondere das Gewicht der Portion, das Gewicht und/oder
die Dicke der die Portion bildenden Produktscheiben, und/oder die Anzahl der die Portion
bildenden Produktscheiben betrifft.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine dem Schneidmesser nachgeordnete, zumindest einem Teil der Spuren zugeordnete
Übergabeeinheit vorgesehen ist, mit der vollständige Portionen an der Übergabeeinheit
nachgeschaltete Einrichtungen übergebbar und jeweils nach Aufschneiden eines Produktes
vorhandene unvollständige Teilportionen durch Scheiben eines nachfolgenden Produktes
komplettierbar sind,
wobei die Übergabeeinheit für jede zugeordnete Spur eine separate Förderstrecke aufweist,
die wenigstens zwei aufeinander folgende Fördereinheiten umfasst.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine dem Schneidmesser nachgeordnete, zumindest einem Teil der Spuren zugeordnete
Übergabeeinheit vorgesehen ist, mit der vollständige Portionen an nachgeschaltete
Einrichtungen übergebbar und jeweils nach Aufschneiden eines Produktes vorhandene
unvollständige Teilportionen durch Produktscheiben eines nachfolgenden Produktes komplettierbar
sind, und
dass eine Steuereinrichtung vorgesehen ist,
die dazu ausgebildet ist, das Zuführen des Produktes in einer Spur zu unterbrechen,
falls der verbliebene Produktrest in dieser Spur nicht mehr zum Bilden einer vollständigen
Portion ausreicht und in wenigstens einer der anderen Spuren der verbliebene Produktrest
noch zum Bilden mindestens einer vollständigen Portion ausreicht,
und
die dazu ausgebildet ist, die Produktreste zum Aufschneiden dem Schneidmesser zuzuführen,
nachdem die Produktreste aller Spuren ein Maß erreicht haben, welches zum Bilden einer
vollständigen Portion nicht mehr ausreicht.