[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Offshore-Anordnung zur Aufnahme einer
Umspannungsanlage für eine Offshore-Windkraftanlage und auf ein Verfahren zur Installation
einer solchen Offshore-Anordnung.
[0002] Im Zuge des Bestrebens einer verstärkten und effizienteren Nutzung der Windenergie
sind in der jüngeren Vergangenheit zunehmend Windkraftanlagen vor den Küsten geplant
oder bereits errichtet worden, und die Bedeutung dieser im Meer erbauten Anlagen wird
in der Zukunft weiter zunehmen. Dabei ist beabsichtigt, nicht nur einzelne oder wenige
Windkraftvorrichtungen bzw. -räder an einem Ort zu installieren, sondern größere Windenergieparks.
Unabhängig von ihrem Umfang werden derartige Windenergieanlagen allgemein als Offshore-Windkraftanlagen
bezeichnet. Im Rahmen dieser Anmeldung sind dabei nicht nur Windkraftanlagen gemeint,
die beispielsweise außerhalb der Zwölfmeilenzone errichtet worden sind, sondern alle
Windkraftanlagen, die sich auf offener See befinden.
[0003] Die Errichtung von Offshore-Windkraftanlagen ist bereits vom Grundprinzip her mit
größeren Schwierigkeiten verbunden als die Errichtung von Windkraftanlagen an Land,
da die notwendigen Komponenten über das Meer an ihren Bestimmungsort transportiert
und Installationsarbeiten auf See durchgeführt werden müssen. Um die Anzahl der aufgrund
der Umgebungsbedingungen komplizierten und aufwändigen Arbeitsschritte vor Ort möglichst
gering zu halten, wird allgemein versucht, größere Baueinheiten bereits an Land zu
montieren.
[0004] Neben den Windrädern müssen Offshore-Windkraftanlagen eine oder mehrere Umspannungsanlagen
aufweisen. Diese Umspannungsanlagen, von denen beispielsweise eine für mehrere oder
alle Windräder einer Offshore-Windkraftanlage gemeinsam vorgesehen sein kann, sind
erforderlich, um die erzeugte elektrische Energie in eine geeignete Form umzuwandeln,
um einen möglichst effizienten und verlustarmen Transport über die häufig beträchtlichen
Entfernungen über ein Seekabel bis zur Küste zu ermöglichen, wo die Energie dann in
das allgemeine Stromnetz eingespeist wird. Jede Umspannungsanlage wird zumeist als
gegenüber den Windrädern separate Einheit ausgebildet, d.h. als separate Umspannungsanlage,
die zusätzlich zu den eigentlichen Windkrafteinrichtungen in Form eines eigenen Offshore-Bauwerks
vorgesehen werden oder in einem eigenen Offshore-Bauwerk angeordnet bzw. durch ein
solches abgestützt werden muss. Dazu wurden die Umspannungsanlagen nach dem Vorbild
von Ölplattformen auf oder in Plattformen angeordnet, die oberhalb der Wasseroberfläche
von einem sog. Jacket, d.h. einem Rahmentragwerk, oder einer anderen Trag- oder Stützkonstruktion
abgestützt wurden. Diese Tragkonstruktionen wiesen zum Beispiel drei oder vier von
der Wasseroberfläche in Richtung auf den Meeresboden verlaufende Stützbeine auf, die
zur sicheren Gründung des Offshore-Bauwerks in geeigneter Weise im Meeresboden verankert
wurden.
[0005] An die Sicherheit der Gründung und die Stabilität des Offshore-Bauwerks müssen zur
Gewährleistung einer langfristigen Standsicherheit hohe Anforderungen gestellt werden.
In diesem Zusammenhang sind die Wassertiefe und die Kräfte zu berücksichtigen, die
durch das Eigengewicht des Offshore-Bauwerks sowie Winde, Strömungen und Wellen ausgeübt
werden.
[0006] Wie z.B. in Abschnitt 2.3.2 von "
Meerestechnische Konstruktionen", Verfasser: G. Clauss, E. Lehmann, C. Östegaard,
Springer Verlag, Berlin Heidelberg New York, 1988 beschrieben ist, werden Jacketgründungen typischerweise durchgeführt, indem zunächst
das an Land vormontierte und zum Errichtungsort transportierte Jacket installiert
und auf dem Meeresboden gegründet wird und anschließend die Plattform mit der Umspannungsanlage
entweder mit Hilfe von Kränen oder mittels eines sog. Float-Over-Manövers auf dem
aus dem Wasser vorstehenden oberen Ende des Jackets befestigt wird. Bei einem Float-Over-Manöver
ruht die Plattform zum Transport auf einem katamaranartigen Transportfahrzeug, das
durch gezieltes Ballastieren und Deballastieren im Wasser abgesenkt bzw. angehoben
werden kann. Derartige Jacketgründungen sind jedoch aufgrund der Anzahl der separat
zu transportierenden Komponenten und Arbeitswerkzeuge (Transportfahrzeuge, Kräne,
usw.) und der Art der vor Ort durchzuführenden Arbeitsschritte komplex und teuer in
der Durchführung und mit hohem Zeit- und Personalaufwand verbunden.
[0007] Als Alternative sind ferner selbstschwimmende und zumindest teilweise selbstinstallierende
Plattformhüllen verwendet worden, die allgemein unter der Bezeichnung MOAB (Mobile
Offshore Application Barge) bekannt geworden sind. MOABs, die für den Fall von Öl-
und Gasplattformen beispielsweise in der
EP 2 204 497 A1 beschrieben sind, weisen neben der Plattformhülle eine gesamte, meist jacketähnliche
Stützkonstruktion oder nur die Beine der Stützkonstruktion auf, wobei die Plattformhülle
entlang der Stützkonstruktion zwischen einer ersten Stellung, in der sie in der Nähe
des unteren Endes der Stützkonstruktion bzw. der Beine angeordnet ist, und einer zweiten
Stellung verfahren werden kann, in der sie in der Nähe des oberen Endes der Stützkonstruktion
bzw. der Beine angeordnet ist. In dieser Weise kann die Stützkonstruktion bzw. können
die Beine während des Transports der insgesamt schwimmfähigen Anordnung im Wesentlichen
aus dem Wasser angehoben und erst am Installationsort auf den Meeresboden herabgelassen
werden. In dem Fall, dass nur die Beine der späteren Stützkonstruktion an dem MOAB
vorgesehen sind, können diese dabei mit einem weiteren, auf dem Meeresgrund gegründeten
Stützkonstruktionsteil verbunden werden. Während der Gründungsarbeiten befindet sich
die Plattformhülle im Allgemeinen in einer solchen Zwischenstellung zwischen der beschriebenen
ersten und zweiten Stellung, dass sie in der Wasserlinie schwimmt. Anschließend wird
sie - beispielsweise mit Hilfe von temporär installierten Litzenhebern - an der Stützkonstruktion
weiter nach oben über die Wasseroberfläche in ihre Endposition angehoben. Typische
Wassertiefen für diese Art von Offshore-Bauwerken liegen im Bereich von 20 bis 70
m und damit niedriger als Wassertiefen, die mit Hilfe der zuvor beschriebenen, klassischen
Jacketgründungen erreichbar sind. MOABs sind u.a. aufgrund der zusätzlich erforderlichen
Mechanik komplex aufgebaut und fehleranfällig, so dass auch dieser Ansatz mit hohen
Kosten verbunden ist.
[0008] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine einfach und kostengünstig aufgebaute und installierbare
und dabei gleichzeitig sicher gründbare Offshore-Anordnung zur Aufnahme einer Umspannungsanlage
für eine Offshore-Windkraftanlage bereitzustellen, die die Nachteile des Standes der
Technik überwindet, und ein entsprechendes Verfahren zur Installation einer Offshore-Anordnung
zur Aufnahme einer Umspannungsanlage für eine Offshore-Windkraftanlage anzugeben.
[0009] Diese Aufgabe wird durch eine Offshore-Anordnung zur Aufnahme einer Umspannungsanlage
für eine Offshore-Windkraftanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verfahren
mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Offshore-Anordnung
sind Gegenstand der jeweils zugehörigen Unteransprüche.
[0010] Nach der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass eine Offshore-Anordnung zur
Aufnahme einer Umspannungsanlage einer Offshore-Windkraftanlage einen Rumpfkörper
mit einer äußeren Hülle und einem durch die äußere Hülle definierten Innenraum aufweist.
Die äußere Hülle ist in der Weise geschlossen ausgebildet, dass der Rumpfkörper insgesamt
nach Art eines Schiffes schwimmen und - wie später erläutert werden wird - vollständig
als Unterwasserstation unter Wasser angeordnet werden kann. Der Innenraum ist u.a.
zur Aufnahme und Installation der Umspannungsanlage vorgesehen und angepasst.
[0011] An dem Rumpfkörper ist ein länglicher, rohrförmiger und bevorzugt gerader Turmabschnitt
angeordnet, der zu seinen beiden Enden hin offen ist und dessen beiden Enden durch
das Innere des rohrförmigen Abschnitts miteinander verbunden sind. Er erstreckt sich
von dem Rumpfkörper und ist mit einem seiner beiden Enden derart an dem Rumpfkörper
befestigt oder mit dem Rumpfkörper verbunden, dass das Innere des Turmabschnitts mit
dem Innenraum des Rumpfkörpers in Verbindung steht. Auf diese Weise stellt der Turmabschnitt
einen entlang seiner Länge verlaufenden Zugangsschacht bereit, an dessen dem Rumpfkörper
gegenüberliegenden Ende sich eine Zugangsöffnung befindet, über die der Zugangsschacht
und der Innenraum des Rumpfkörpers mit der Umgebung verbunden werden oder dauerhaft
in Verbindung stehen können.
[0012] Die Offshore-Anordnung weist ferner zwei Ballasteinrichtungen bzw. -systeme an oder
in dem Rumpfkörper auf, die so angeordnet und angepasst sind, dass die Anordnung zum
einen in einem vorbestimmten Schwimmzustand gehalten werden kann und zum anderen auf
den Meeresboden abgesenkt werden kann. Dazu ist die erste Ballasteinrichtung in der
Weise angeordnet und mit einem Ballastmaterial oder mehreren Ballastmaterialien gefüllt,
dass die Offshore-Anordnung ohne Ballastmaterial in der zweiten Ballasteinrichtung
stabil in Wasser schwimmen kann, wobei sich der Turmabschnitt von der Oberseite des
Rumpfkörpers quer und bevorzugt senkrecht oder im Wesentlichen senkrecht zur Wasseroberfläche
erstreckt. Mit anderen Worten kann die Offshore-Anordnung im Schwimmzustand mit dem
Rumpfkörper in der Wasserlinie schwimmen, während der Turmabschnitt nach oben von
der Wasseroberfläche weg verläuft. Die Abmessungen, Massen und relativen Anordnungen
und Orientierungen von Rumpfkörper (einschließlich der Ballasteinrichtungen) und Turmabschnitt
müssen dabei so gewählt werden, dass die Gefahr eines Kippen der Offshore-Anordnung
im Schwimmzustand so weit wie möglich verringert und bevorzugt ausgeschlossen wird.
Als Ballastmaterial zur Anordnung in der ersten Ballasteinrichtung eignen sich dabei
insbesondere feste Materialien, wie zum Beispiel Sand, die sich bevorzugt dauerhaft
in der ersten Ballasteinrichtung befinden.
[0013] Die zweite Ballasteinrichtung ist so ausgebildet, dass gezielt und wahlweise Wasser
als Ballastmaterial in sie eingelassen oder aus ihr ausgelassen werden kann, um nach
Wunsch eine Ballastierung bzw. Deballastierung zu verwirklichen. Zu diesen Zwecken
kann die zweite Ballasteinrichtung in an sich bekannter Weise geeignete Ventile und
Pumpen aufweisen. Die zweite Ballasteinrichtung ist in der Weise angeordnet und ausgestaltet
ist, dass die Offshore-Anordnung durch Einbringen von Wasserballast in die zweite
Ballasteinrichtung aus dem schwimmenden Zustand im Wasser auf den Meeresboden abgesenkt
werden kann. Das bedeutet zum einen, dass der Ballast in der ersten Ballasteinrichtung,
d.h. z.B. ein Festballast, so ausgelegt ist, dass die Offshore-Anordnung mit ausreichend
Freibord selbstschwimmend mit Hilfe eines eigenen Antriebs oder gezogen durch ein
oder mehrere Schiffe zum Zielort gelangen kann, und zum anderen, dass durch Ballastierung
der zweiten Ballasteinrichtung eine Erhöhung des Gesamtballasts erreicht werden kann,
die ausreicht, um die Offshore-Anordnung absenken zu können.
[0014] Diese durch die beschriebene Ausgestaltung ermöglichte Vorgehensweise zur Installation
der Offshore-Anordnung vor Ort hat den Vorteil, dass der Transport zur Lokation ähnlich
einfach wie im Fall der MOABs ist und mit der vollständig montierten Offshore-Anordnung
als Einheit erfolgen kann, dass aber vor Ort nachteilige komplizierte und personal-
und arbeitsmaterialintensive Arbeitsschritte vermieden werden. Zur sicheren Gründung
ist es lediglich erforderlich, die Anordnung mit Hilfe der zweiten Ballasteinrichtung
zu ballastieren und auf den Meeresgrund abzusenken. Das Ballastieren kann im einfachsten
Fall mit Meerwasser erfolgen, wobei das Innere der zweiten Ballasteinrichtung und
etwaige in der zweiten Ballasteinrichtung angeordnete Komponenten dann dazu angepasst
sein müssen, den durch die Anwesenheit von Meerwasser bedingten korrosiven Umgebungsbedingungen
zu widerstehen. Es kann daher auch von Vorteil sein, wenn die zweite Ballasteinrichtung
- beispielsweise durch geeignete Anordnung und Ausgestaltung von Ventilen und Pumpen
- angepasst ist, um mit Süßwasser ballastiert zu werden. Derartiges Süßwasser muss
dann im Einsatz von einem separaten Versorgungsschiff geliefert werden.
[0015] In Zusammenhang mit der Ballastierung der zweiten Ballasteinrichtung ist es von Vorteil,
wenn die zweite Ballasteinrichtung in der Weise angeordnet und ausgestaltet ist, dass
die Offshore-Anordnung beim Absinken ihre Orientierung aus dem schwimmenden Zustand
beibehält. Dazu kann vorgesehen sein, dass jede Befüllung automatisch eine geeignete
Verteilung des Wasserballasts in der zweiten Ballasteinrichtung bewirkt oder dass
die Befüllung mit Hilfe geeigneter Steuereinrichtungen in entsprechender Weise möglich
ist. In jedem Fall kann so auf eine externe Abstützung während des Absinkens verzichtet
werden.
[0016] Umgekehrt ist auch der Rückbau sehr einfach möglich, indem Wasserballast aus der
zweiten Ballasteinrichtung ausgelassen und die Offshore-Anordnung auf diese Weise
deballastiert und vom Meeresboden wieder in den Schwimmzustand angehoben wird.
[0017] In jedem konkreten Anwendungsfall werden die Dimensionen der Offshore-Anordnung so
gewählt, dass nach der Gründung zumindest das dem Rumpfkörper gegenüberliegende, obere
Ende des Turmabschnitts mit der Zugangsöffnung aus dem Wasser vorsteht. Dazu wird
die Offshore-Anordnung in geeigneter Weise an die Wassertiefe am Einsatzort angepasst.
In diesem Zusammenhang ist es von besonderem Vorteil, dass die Offshore-Anordnung
so ausgestaltet werden kann, dass der Rumpfkörper nach der Gründung vollständig unter
Wasser angeordnet ist und nur der Turmabschnitt bevorzugt senkrecht oder im Wesentlichen
senkrecht aus dem Wasser herausragt. Da der Turmabschnitt einen sehr viel kleineren
Durchmesser als der Rumpfkörper haben und in seinen Abmessungen im Wesentlichen ohne
Rücksicht auf die konkrete Umspannungsanlage möglichst klein gewählt werden kann,
ist es in vorteilhafter Weise möglich, die auf die Offshore-Anordnung einwirkenden
Umweltkräfte, wie Wellen und Strömungen, klein zu halten. Zur Minimierung der auf
die Offshore-Anordnung einwirkenden Kräfte ist es daher von Vorteil, wenn senkrecht
zur Erstreckungsrichtung des Turmabschnitts der maximale Durchmesser des Turmabschnitts
kleiner und bevorzugt sehr viel kleiner als der maximale Durchmesser des Rumpfkörpers
ist. Beispielsweise kann in typischen Ausgestaltungen der Rumpfkörper in Richtung
der Erstreckungsrichtung des Turmabschnitts eine Höhe von 12 Metern oder mehr und
in einer Ebene senkrecht zur Erstreckungsrichtung Abmessungen von 30 Metern x 30 Metern
oder mehr haben, während der Durchmesser des Turms beispielsweise 15 Meter oder weniger
und zum Beispiel 11 Meter betragen kann. Die untere Grenze für die Abmessungen des
Rumpfkörpers wird durch die Größe der zu installierenden Anlage oder Anlagen und die
Größe eines optional gewünschten Wohnquartiers bestimmt, während der Durchmesser des
Turmabschnitts nach unten durch die maximale Größe von Einzelkomponenten begrenzt
wird, deren Austauschbarkeit durch den Turmabschnitt hindurch gewährleistet sein muss.
In Abhängigkeit von der Größe des Rumpfkörpers kann es auch von Vorteil sein, wenn
mehrere Turmabschnitte mit dem beschriebenen Aufbau vorgesehen werden, die sich voneinander
beabstandet jeweils in der beschriebenen Weise vom Rumpfkörper erstrecken.
[0018] Insbesondere kann der Großteil der Offshore-Anordnung unterhalb der maßgeblichen
Umweltlasten angeordnet sein. Durch den aus dem Wasser vorstehenden Turmabschnitt
kann die so ausgebildete, insbesondere den Rumpfkörper umfassende Unterwasserstation
vorteilhaft bei atmosphärischem Druck gehalten werden, und ein ständiger Zugang ist
gewährleistet. Die Offshore-Anordnung ist besonders vorteilhaft in Wassertiefen von
etwa 20 bis 40 Metern zu verwenden, also in einem Bereich von Wassertiefen, der zurzeit
in der Nordsee von Interesse ist.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die äußere Hülle ganz oder teilweise doppelwandig
ausgestaltet, und die zweite Ballasteinrichtung weist zumindest einen Teil des Hohlraums
zwischen der äußeren und inneren Wandung der doppelwandigen Hülle als Aufnahmeraum
für Wasserballast auf. Mit anderen Worten sind in dieser Ausführungsform ein oder
mehrere separate oder untereinander verbundene Wassertanks in der doppelwandigen äußeren
Hülle ausgebildet. Dies hat den Vorteil, dass durch die doppelwandige Ausbildung die
zweite Ballasteinrichtung in einfacher Weise verwirklicht werden und gleichzeitig
ein wirksamer Schutz gegen Wassereinbruch bereit gestellt werden kann.
[0020] In einer bevorzugten Ausgestaltung weist die erste Ballasteinrichtung einen oder
mehrere Behälter oder Aufnahmevorrichtungen auf, die an der Außenseite des Rumpfkörpers
angeordnet sind. Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn die erste Ballasteinrichtung
ringförmig umlaufend an der Außenseite des Rumpfkörpers angeordnet ist. Auf diese
Weise kann besonders einfach zur einer Stabilisierung der Offshore-Anordnung im Schwimmzustand
beigetragen werden. Dazu kann die erste Ballasteinrichtung beispielsweise ringförmig
in einer Ebene senkrecht oder im Wesentlichen senkrecht zur Erstreckungsrichtung des
Turmabschnitts angeordnet sein. In jedem Fall kann die erste Ballasteinrichtung einen
ringförmigen Behälter bzw. eine ringförmige Aufnahmevorrichtung oder mehrere Behälter
oder Aufnahmevorrichtungen aufweisen, die gleichmäßig oder ungleichmäßig beabstandet
um den Rumpfkörper herum angeordnet sind.
[0021] Bei dieser Ausgestaltung ist es ferner bevorzugt, wenn die erste Ballasteinrichtung
eine an der Außenseite des Rumpfkörpers ringförmig umlaufende Rinne aufweist, die
durch einen von der äußeren Hülle ausgehenden schürzenartigen Vorsprung gebildet wird
und deren offene Seite in Richtung auf die Seite des Rumpfkörpers ausgerichtet ist,
von der sich der Turmabschnitt erstreckt. Dabei ist es möglich, dass die Rinne durch
Zwischenwände in einzelne Aufnahmebehälter unterteilt ist. Alternativ können auch
mehrere ringabschnittsförmige Rinnensegmente vorgesehen sein, die um den Rumpfkörper
herum angeordnet sind. Eine solche Konstruktion ist einfach zu realisieren, mit z.B.
Festballast zu befüllen und zu warten.
[0022] In einer bevorzugten Ausführungsform ist an dem Turmabschnitt eine Verschlussvorrichtung
vorgesehen, mit der die Zugangsöffnung des Turmabschnitts wahlweise geöffnet und wasserdicht
verschlossen werden kann. Eine derartige Verschlussvorrichtung, durch die ein Wassereintritt
z.B. durch unruhige See oder Regen verhindert wird, kann beispielsweise eine oder
mehrere Türen, Klappen oder Luken aufweisen.
[0023] Zur sicheren Gründung kann beispielsweise an einer dem Turmabschnitt gegenüberliegenden
Seite des Rumpfkörpers eine Anzahl von Pfählen angeordnet sein, mit denen die Offshore-Anordnung
nach dem Absenken des Rumpfkörpers auf den Meeresgrund in diesem verankert und festgehalten
werden kann. Es ist aber zur Vereinfachung der Konstruktion auch möglich, dass die
dem Turmabschnitt gegenüberliegende Seite des Rumpfkörpers eben ausgebildet ist. In
letzterem Fall wird der Rumpfkörper bei der Gründung bevorzugt zumindest teilweise
in den Meeresgrund eingegraben.
[0024] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Innenraum in mehrere durch Wände voneinander
getrennte Bereiche unterteilt, von denen mindestens einer zur Aufnahme der oder einer
Umspannungsanlage vorgesehen und mindestens ein anderer als Wohnraum ausgebildet werden
kann bzw. ist. In dieser Weise kann die Offshore-Anordnung gleichzeitig als Mannschaftsquartier
verwendet werden, was ihre Funktion erweitert.
[0025] Es ist bevorzugt, wenn die Offshore-Anordnung so hergestellt oder montiert wird,
dass in dem Innenraum des Rumpfkörpers eine Umspannungsanlage oder mehrere Umspannungsanlagen
für eine Offshore-Windkraftanlage angeordnet ist bzw. sind. Dabei kann vorgesehen
sein, dass eine oder mehrere Umspannungsanlagen vollständig in dem Innenraum angeordnet
sind. Es ist jedoch auch möglich, dass sich lediglich Teile einer oder mehrerer Umspannungsanlagen
in dem Innenraum befinden, während die restlichen Teile der Umspannungsanlage oder
Umspannungsanlagen außerhalb des Innenraums in der zweiten Ballasteinrichtung angeordnet
sind. Mit anderen Worten können Komponenten einer Umspannungsanlage in einem Wasserballast-Aufnahmeraum
der zweiten Ballasteinrichtung angeordnet werden, d.h. z.B. in einem entsprechenden
Wassertank, und sich dementsprechend nach dem Einlassen von Wasser in die zweite Wasserballasteinrichtung
ganz oder teilweise in Wasser befinden. Geeignete Komponenten zur Anordnung in der
zweiten Ballasteinrichtung sind zum Beispiel Transformatoren. Zum Schutz der Komponenten
kann es dabei insbesondere von Vorteil sein, die bereits erwähnte Ausgestaltung der
zweiten Ballasteinrichtung zu wählen, bei der die Ballastierung mit Süßwasser erfolgt.
In jedem Fall hat die Anordnung von Teilen einer Umspannungsanlage in der zweiten
Ballasteinrichtung den Vorteil, dass Raum doppelt genutzt wird und daher die Dimensionen
des Rumpfkörpers und seines Innenraums verringert werden können. Um zu vermeiden,
dass die betreffenden Komponenten durch den Turmabschnitt hindurch ausgetauscht werden
müssen, ist es von Vorteil, wenn in diesem Fall eine oder mehrere beispielsweise durch
ein Luk verschließbare Öffnungen in der äußeren Hülle des Rumpfkörpers bzw. in der
äußeren Wandkomponente einer doppelwandigen äußeren Hülle ausgebildet sind.
[0026] Es kann vorgesehen sein, dass an dem dem Rumpfkörper gegenüberliegenden Ende des
Turmabschnitts eine Plattform befestigt ist, die als Landeplatz für einen Helikopter
verwendet werden kann. So kann die einfache Erreichbarkeit der Offshore-Anordnung
und der gesamten Windkraftanlage gewährleistet werden.
[0027] Entsprechend den obigen Erläuterungen kann eine solche Offshore-Anordnung mit einem
Verfahren installiert werden, bei dem die bevorzugt an Land fertig vormontierte Offshore-Anordnung
schwimmend zu ihrem Einsatzort bewegt wird, wobei die zweite Ballasteinrichtung kein
Wasser oder nur so viel Wasser enthält, dass der Schwimmzustand möglich ist, die zweite
Ballasteinrichtung nach dem Erreichen des Einsatzortes so mit Wasser befüllt wird,
dass die Offshore-Anordnung absinkt, und der Rumpfkörper auf dem Meeresboden gegründet
wird. Weitere Verfahrenseinzelheiten wurden bereits im Rahmen der obigen Erläuterungen
angegeben.
[0028] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert,
das in der Zeichnung dargestellt ist.
- Figur 1
- zeigt eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Offshore-Anordnung.
- Figur 2
- zeigt eine Schnittansicht der in Figur 1 gezeigten Offshore-Anordnung.
[0029] Die in Figur 1 in perspektivischer Ansicht dargestellte Offshore-Anordnung 1 weist
einen Rumpfkörper 2 und einen länglichen, geraden Turmabschnitt 3 auf, der sich senkrecht
von der Oberseite 4 des Rumpfkörpers 2 erstreckt.
[0030] Im dargestellten Ausführungsbeispiel hat der Turmabschnitt 3 einen kreisförmigen
Querschnitt und ist - wie Figur 2 zu entnehmen ist - als Hohlzylinder ausgebildet.
Es ist aber auch möglich, andere Querschnittsformen vorzusehen, wie zum Beispiel einen
ovalen, quadratischen oder rechteckigen Querschnitt oder einen Querschnitt in Form
eines regelmäßigen Polygons. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Turmabschnitt
3 ferner entlang seiner Länge einen einheitlichen Querschnitt auf. Der Rumpfkörper
2 hat in dem dargestellten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen die Form eines Quaders,
dessen obere umlaufende Kante abgeschrägt ist. Auch für den Rumpfkörper 2 sind andere
Formen und Ausgestaltungen möglich, wie zum Beispiel allgemein die Form eines geraden
Prismas oder eines Kreiszylinderabschnitts.
[0031] An der in einer Ebene senkrecht zur Erstreckungsrichtung des Turmabschnitts 3 umlaufenden
Außenseite 5 des Rumpfkörpers 2 ist - den Rumpfkörper 2 vollständig umlaufend - eine
rinnenförmige Aufnahmeeinrichtung 6 angeordnet, die durch eine zur Oberseite 4 des
Rumpfkörpers 2 hin offene, schürzenartig ausgestaltete und von dem unteren umlaufenden
Rand des Rumpfkörpers 2 ausgehende Wandungskomponente 7 gebildet und durch eine Vielzahl
von Zwischenwänden 8 in eine Vielzahl von Aufnahmebehältern 9 unterteilt wird. Auch
wenn dies in den Figuren nicht dargestellt ist, kann die Aufnahmeeinrichtung 6 eine
Verschlusseinrichtung aufweisen, mit der die Aufnahmebehälter 9 verschlossen werden
können. Zum Beispiel kann jeder Aufnahmebehälter 9 eine Klappe oder einen Deckel aufweisen,
oder mehrere Aufnahmebehälter 9 können sich eine Klappe oder einen Deckel teilen.
Wie weiter unten erläutert werden wird, stellt die Aufnahmeeinrichtung 6 eine erste
Ballasteinrichtung dar, die zur Aufnahme eines bevorzugten festen Ballastmaterials
vorgesehen ist.
[0032] An dem dem Rumpfkörper 2 gegenüberliegenden Ende des Turmabschnitts 3 ist neben einer
verschließbaren Zugangseinrichtung 10 zum Inneren des Turmabschnitts 3 ein Arbeitskran
11 und an einem Pfahl 12 eine Plattform 13 angeordnet, auf der ein Hubschrauber landen
kann.
[0033] Einzelheiten zum inneren Aufbau der Offshore-Anordnung 1 sind in der Querschnittsansicht
der Figur 2 dargestellt. Es ist zu erkennen, dass der Rumpfkörper 2 einen Innenraum
15 definiert, der in einer äußeren Hülle 25 angeordnet und durch Wandungen 16 (dieser
Begriff soll in diesem Zusammenhang auch Böden umfassen) in verschiedene Teilabschnitte
bzw. Räume und Etagen unterteilt ist. Dabei ist ein in Verlängerung des Turmabschnitts
3 angeordneter großer und hallenartiger Teilabschnitt 17 des Innenraums 15 zusammen
mit weiteren Räumen 18 in den beiden unteren Etagen als Anlagen- und Arbeitsbereich
ausgestaltet, in dem eine Umspannungsanlage (nicht gezeigt) für eine Offshore-Windkraftanlage
oder Teile einer solchen Umspannungsanlage installiert ist bzw. sind oder installiert
werden kann bzw. können. Außerhalb des Anlagen- und Arbeitsbereichs 17, 18 ist der
Innenraum 15 als Wohnbereich 19 für Personal ausgebildet.
[0034] Der Zugang zu dem Innenraum 15 wird durch den im Inneren des Turmabschnitts 3 ausgebildeten
Zugangsschacht 20 gewährleistet, der einen Lukenschacht 21 und ein Treppenhaus 22
umfasst. Die Zugangseinrichtung 10 am oberen Ende des Turmabschnitts 3 weist zum einen
eine Tür 23, durch die man in das Treppenhaus 22 gelangen kann, und zum anderen eine
Luke 24 auf, die am oberen Ende des Lukenschachts 21 angeordnet ist. Ähnlich wie das
Treppenhaus 22 erstreckt sich der Lukenschacht 21 von der Luke 24 am oberen Ende des
Turmabschnitts 3 gerade über die gesamte Länge des Turmabschnitts 3 nach unten bis
zu dem Innenraum 15, wobei der Lukenschacht 21 in dem Anlagen- und Arbeitsbereich
17 endet. Auf diese Weise ist es möglich, zum Beispiel mit Hilfe des Arbeitskrans
11 Anlagenkomponenten in den Anlagen- und Arbeitsbereich 17, 18 herabzulassen oder
aus diesem heraufzuheben. Ferner ist die Zugangseinrichtung 10 so aufgebaut, dass
die Luke 24 und die Einrichtung mit der Tür 23 zusammen auf einem größeren Luk 35
angeordnet sind, das eine größere Zugangsöffnung am oberen Ende des Turmabschnitts
3 verschließt. Sollen größere Bauteile ausgetauscht werden, die nicht durch die Luke
24 passen, so kann die gesamte Zugangseinrichtung 10 mit dem größeren Luk 35 abgenommen
werden, um eine größere Zugangsöffnung zu schaffen. Für diesen Fall ist bevorzugt
vorgesehen, dass das Treppenhaus 22 aus dem Zugangsschacht 20 herausgehoben werden
kann, um freien Zugang zum Bereich 17 zu ermöglichen.
[0035] Figur 2 zeigt die Offshore-Anordnung 1 im gegründeten Zustand, in dem der Rumpfkörper
2 am Meeresboden 30 verankert ist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der
Rumpfkörper 3 mit der ihn umgebenden ersten Ballasteinrichtung 6 zu diesem Zweck teilweise
in den Meeresboden 30 eingegraben worden. Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich,
an der Unterseite 31 des Rumpfkörpers und/oder der ersten Ballasteinrichtung 6 eine
Anzahl von Pfählen (nicht gezeigt) vorzusehen, die - zum Beispiel durch Rammen, Saugen
oder Spühlen - in den Meeresboden 30 eingebracht werden oder an einer separaten, mit
dem Meeresboden 30 verankerten Vorrichtung befestigt werden können.
[0036] Zusätzlich zu der ersten Ballasteinrichtung 6 weist die Offshore-Anordnung 1 eine
separate zweite Ballasteinrichtung 32 auf, die zur Aufnahme von Wasser als Ballast
ausgestaltet ist.
[0037] Zu diesem Zweck und zur Erhöhung der Sicherheit gegenüber einem Wassereinbruch ist
die äußere Hülle 25 des Rumpfkörpers 2 doppelwandig ausgebildet. Dabei ist der Zwischenraum
zwischen den beiden Wandkomponenten des Teils der doppelwandigen äußeren Hülle 25,
der den Rumpfkörper 2 in einer Ebene senkrecht zur Erstreckungsrichtung des Turmabschnitts
3 umläuft, d.h. bezogen auf Figur 2 der umlaufenden Seitenwand, als Wassertank ausgestaltet.
Selbstverständlich ist es auch möglich, dass der Zwischenraum in mehrere, ggf. voneinander
beabstandete Wassertanks unterteilt ist. Der oder die Wassertanks 32 können durch
geeignete Mittel (nicht dargestellt), wie zum Beispiel Ventile und Pumpen, wahlweise
mit Meerwasser oder mit Süßwasser von einem separaten Versorgungsschiff gefüllt werden,
oder das Wasser kann aus dem oder den Wassertanks 32 entfernt werden. Dadurch kann
der Gesamtballast der Offshore-Anordnung 1 in einem bestimmten Bereich gezielt erhöht
und erniedrigt werden.
[0038] Um die Abmessungen des Innenraums 15 und des gesamten Rumpfkörpers 2 so gering wie
möglich halten zu können, kann es vorgesehen sein, dass nur ein Teil der Umspannungsanlage
in dem Anlagen- und Arbeitsbereich 17, 18 untergebracht wird und dass einige Komponenten
der Umspannungsanlage, wie zum Beispiel Transformatoren, in dem oder den Wassertanks
32 untergebracht werden.
[0039] In der ersten Ballasteinrichtung 6 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel fester
Ballast 33 in einer vorbestimmten Menge angeordnet, zum Beispiel in Form von Sand.
Diese vorbestimmte Menge und die Verteilung des festen Ballasts 33 in der ersten Ballasteinrichtung
sind so gewählt, dass die gesamte Offshore-Anordnung 1 in der in den Figuren 1 und
2 gezeigten Orientierung mit dem Rumpfkörper 2 in der Wasserlinie 34 stabil schwimmt,
wenn kein Wasser in der Wasserballasteinrichtung 32 angeordnet ist. In diesem schwimmenden
Zustand kann die Offshore-Anordnung mit Freibord durch eigene Antriebseinrichtungen
oder gezogen durch Schiffe als fertig montierte Einheit zum Einsatzort bewegt werden.
[0040] Die Wasserballasteinrichtung 32 ist in ihren Abmessungen und in ihrer Anordnung so
gewählt, dass durch Befüllung mit Wasserballast der Gesamtballast so weit erhöht werden
kann, dass die Offshore-Anordnung 1 den schwimmenden Zustand verlässt und im Wasser
absinkt bis der Rumpfkörper 2 auf dem Meeresgrund 30 aufliegt, d.h. bis der in Figur
2 gezeigte Zustand erreicht ist. Die Gründung ist somit in einfacher Weise möglich,
indem lediglich Wasserballast in die Wasserballasteinrichtung 32 eingebracht wird.
Umgekehrt kann die Offshore-Anordnung 1 in einfacher Weise vom Einsatzort entfernt
werden, indem der Wasserballast aus der Wasserballasteinrichtung 32 entfernt wird,
wodurch die Offshore-Anordnung 1 aufsteigt und wieder den schwimmenden Zustand einnimmt.
[0041] Wie aus den Figuren ersichtlich ist, ist der Hauptteil der Offshore-Anordnung 1,
d.h. insbesondere auch der gesamte voluminöse Rumpfkörper 2, in vorteilhafter Weise
unterhalb der maßgeblichen Umweltlasten und -kräfte angeordnet, die vornehmlich in
der Nähe der Wasseroberfläche ausgeübt werden.
1. Offshore-Anordnung zur Aufnahme einer Umspannungsanlage für eine Offshore-Windkraftanlage
mit:
- einem Rumpfkörper (2), der eine äußere Hülle (25) und einen durch die äußere Hülle
(25) definierten Innenraum (15) aufweist, in dem zumindest ein Teil einer Umspannungsanlage
einer Offshore-Windkraftanlage installiert werden kann,
- einem länglichen, rohrförmigen Turmabschnitt (3), der sich von dem Rumpfkörper (2)
erstreckt und durch den entlang seiner Länge zwischen dem dem Rumpfkörper (2) gegenüberliegenden
Ende des Turmabschnitts (3) und dem Innenraum (15) des Rumpfkörpers (2) ein Zugangsschacht
(20) verläuft, wobei an dem dem Rumpfkörper (2) gegenüberliegenden Ende des Turmabschnitts
(3) eine Zugangsöffnung vorgesehen ist, über die der Zugangsschacht (20) des Turmabschnitts
(3) und der Innenraum (15) des Rumpfkörpers (2) mit der Umgebung verbunden werden
können, und
- einer ersten Ballasteinrichtung (6) und einer zweiten Ballasteinrichtung (32), wobei
wahlweise Wasser als Ballastmaterial in die zweite Ballasteinrichtung (32) eingelassen
oder aus dieser ausgelassen werden kann und wobei die erste Ballasteinrichtung (6)
in der Weise angeordnet und mit Ballastmaterial (33) gefüllt ist, dass die Offshore-Anordnung
ohne Wasserballast in der zweiten Ballasteinrichtung (32) in Wasser stabil so schwimmen
kann, dass sich der Turmabschnitt (3) von der Oberseite (4) des Rumpfkörpers (2) quer
zur Wasseroberfläche (34) erstreckt,
wobei die zweite Ballasteinrichtung (32) in der Weise angeordnet und ausgestaltet
ist, dass die Offshore-Anordnung (1) durch Einbringen von Wasserballast in die zweite
Ballasteinrichtung (32) aus dem schwimmenden Zustand im Wasser abgesenkt werden kann.
2. Offshore-Anordnung nach Anspruch 1, bei der die äußere Hülle (25) zumindest teilweise
doppelwandig ausgestaltet ist und die zweite Ballasteinrichtung (32) einen durch die
doppelwandige Anordnung gebildeten Zwischenraum als Aufnahmeraum für Wasserballast
aufweist.
3. Offshore-Anordnung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, bei der die erste Ballasteinrichtung
(6) einen oder mehrere Behälter (9) aufweist, die an der Außenseite (5) des Rumpfkörpers
(2) angeordnet sind.
4. Offshore-Anordnung nach Anspruch 3, bei der die erste Ballasteinrichtung (6) ringförmig
umlaufend an der Außenseite (5) des Rumpfkörpers (2) angeordnet ist.
5. Offshore-Anordnung nach Anspruch 4, bei der die erste Ballasteinrichtung (6) eine
an der Außenseite (5) des Rumpfkörpers (2) ringförmig umlaufende, durch eine von der
äußeren Hülle (25) ausgehende Schürze (7) gebildete Rinne aufweist, deren offene Seite
in Richtung auf die Seite des Rumpfkörpers (2) ausgerichtet ist, von der sich der
Turmabschnitt (3) erstreckt.
6. Offshore-Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der sich der Turmabschnitt
(3) im schwimmenden Zustand der Offshore-Anordnung (1) senkrecht zur Wasseroberfläche
(34) erstreckt und oberhalb des Meeresspiegels endet.
7. Offshore-Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die zweite Ballasteinrichtung
(32) in der Weise angeordnet und ausgestaltet ist, dass der Rumpfkörper (2) durch
Füllen mit Wasser so beballastet wird oder werden kann, dass der Turmabschnitt (3)
in Bezug auf den schwimmenden Zustand seine Orientierung beibehält, während die Offshore-Anordnung
(1) abgesenkt wird.
8. Offshore-Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der an dem Turmabschnitt
(3) eine oder mehrere Verschlussvorrichtungen (10, 23, 24, 35) vorgesehen sind, mit
denen die Zugangsöffnung des Turmabschnitts (3) wahlweise geöffnet und wasserdicht
verschlossen werden kann.
9. Offshore-Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der an einer dem Turmabschnitt
(3) gegenüberliegenden Seite (31) des Rumpfkörpers (2) eine Anzahl von Pfählen angeordnet
ist, mit denen die Offshore-Anordnung (1) nach dem Absenken des Rumpfkörpers (2) auf
den Meeresgrund (30) in diesem verankert und festgehalten werden kann.
10. Offshore-Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei der die dem Turmabschnitt
(3) gegenüberliegende Seite (31) des Rumpfkörpers (2) eben ausgebildet ist.
11. Offshore-Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der der Innenraum
(15) in mehrere durch Wände (16) voneinander getrennte Bereiche (17, 18, 19) unterteilt
ist, von denen einer oder mehrere (17, 18) zur Aufnahme von zumindest einem Teil einer
Umspannungsanlage einer Offshore-Windkraftanlage vorgesehen ist bzw. sind und ein
oder mehrere andere Bereiche (19) als Wohnraum ausgebildet ist bzw. sind.
12. Offshore-Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der in dem Innenraum
(15) des Rumpfkörpers (2) eine Umspannungsanlage für eine Offshore-Windkraftanlage
angeordnet ist.
13. Offshore-Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei der in dem Innenraum (15)
des Rumpfkörpers (2) ein Teil einer Umspannungsanlage für eine Offshore-Windkraftanlage
angeordnet ist und der Rest der Umspannungsanlage in einem Wasserballast-Aufnahmeraum
der zweiten Ballasteinrichtung (32) angeordnet ist.
14. Offshore-Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der an dem dem Rumpfkörper
(2) gegenüberliegenden Ende des Turmabschnitts (3) eine Plattform (13) befestigt ist,
die als Landeplatz für einen Helikopter verwendet werden kann.
15. Verfahren zur Installation einer Offshore-Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis
14, bei dem die montierte Offshore-Anordnung (1) schwimmend zu ihrem Einsatzort bewegt
wird, wobei die zweite Ballasteinrichtung (32) kein Wasser oder nur so viel Wasser
enthält, dass der Schwimmzustand möglich ist, die zweite Ballasteinrichtung (32) nach
dem Erreichen des Einsatzortes so mit Wasser befüllt wird, dass die Offshore-Anordnung
(1) absinkt, und der Rumpfkörper (2) auf dem Meeresboden (30) gegründet wird.