[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Handgriff von Türen, Luken oder dergleichen
aus metallischem Material auf Marineschiffen zur Erzielung niedriger RCS-Werte (Radar
Cross Section) als im Aussenbereich des Schiffes angeordnete Handhabe.
[0002] Die Erfüllung niedriger RCS-Werte für Marineschiffe werden vorausgesetzt und sind
nur durch einen kompletten Wechsel von Baumaterialien, radikalen Schiffsentwürfen
mit Einschränkungen in der Funktionalität oder aber optimierten Detailkonstruktionen
bei erprobten Entwürfen durchführbar. Ein bewährtes Mittel ist die Eliminierung von
ganzen Komponenten auf Deck oder deren RCS minimierten Design mit geneigten Flächen
und Kanten sowie minimalen Radien.
[0003] Bei Bedieneinrichtungen stößt eine RCS gedrehte Form mit geneigten Flächen und scharfen
Kanten auf Grenzen, da die Forderung nach einer sicheren Bedienung und Vermeidung
von Verletzungen besteht. Dieser Mangel besteht auch für Teile von Bedienelementen
als Handgriff für Türverriegelungen, die für eine vielfache laufende Betätigung ausgelegt
sind. Für Schiffe ist nach der
DE 197 10 692 C2 ein multispektrales Tarnelement gegen die Aufklärung im sichtoptischen, infraroten
und Radarwellenbereich bekannt geworden, wobei auf einer Basisschicht aus einem IRreflektierenden
Material, deren Oberfläche rechtwinklige, v-förmig etwa horizontal verlaufende Rillen
aufweist, angeordnet sind und diese Reflektorschicht aus Richtung einer einfallenden
Strahlung vor der Basisschicht angeordnet ist.
[0004] Ferner ist zur Radartarnung für langsam fliegende rollstabilisierte Flugkörper nach
der
DE 42 16 837 A1 bekannt, die Radarsignatur durch radarabsorbierende Materialien und Formgebung zur
Streuung der auftreffenden Radarenergie in unkritische Richtungen zu führen.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, Handgriffe der gattungsgemässen Art als
RCS gerechte Ausbildungen zu ermöglichen und eine Anpassung an die ergonomischen Anforderungen
zu gewährleisten.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, dass ein metallisches Grundelement aus einem
Dreieck- bzw. Vierkantprofil gebildet ist, wobei eine nach außen weisende Fläche des
Profils mit einem Anstellwinkel zur Senkrechten als Reflektionsebene gebildet ist
und eine Umhüllung mit kreisförmigem Querschnitt aus RCS neutralen Materialien, wie
Kunststoffe oder Gummi, aufweist.
[0007] Eine metallische Grundausbildung wird hierdurch beibehalten, um Funktion, Festigkeit,
Schock- und Vibrationsanforderungen zu erfüllen, wobei niedrige RCS-Werte erzielt
werden. Gleichzeitig werden die ergonomischen Anforderungen ohne Verletzungsgefahr
erfüllt.
[0008] Eine vorteilhafte Ausbildung wird dadurch geschaffen, dass bei einem Grundkörper
als Dreiecksprofil die aussenliegende Fläche des Profils einen Anstellwinkel von 12
Grad, als spitzen Winkel, aufweist.
[0009] Alternativ ist vorgesehen, dass bei einem Grundkörper als Dreiecksprofil die aussenliegende
Fläche des Profils einen Anstellwinkel entsprechend den Aufbauten des Schiffes aufweist.
[0010] Ferner wird vorgeschlagen, dass eine Verbindung zwischen Grundelement und Umhüllung
durch Klebung, Vulkanisierung oder Schrumpfung herstellbar ist.
[0011] In der Zeichnung ist die erfinderische Lehre schematisch erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Prinzipdarstellung eines Handgriffes an einer Türausbildung mit dargestellter
Radarreflexion,
- Fig. 2
- eine Anordnung eines Handgriffes zur Türverriegelung in Draufsicht und
- Fig. 3
- eine Ausbildung eines Handgriffes als schaubildliche Darstellung
[0012] In der gezeigten Ausführung ist ein schräg gestelltes Türblatt 1 mit einem Handgriff
2 dargestellt. Der Handgriff 2 wird durch ein Dreiecksprofil 3 gebildet und ist mit
einer Umhüllung 4 versehen. Die Umhüllung 4 als Ummantelung wird durch ein RCS neutrales
Material gebildet und ist kreisförmig ausgebildet, um eine ergonomische Handhabung
zu gewährleisten. Bei der Materialauswahl der Umhüllung 4 wird im wesentlichen auf
die Alterungsbeständigkeit, der Beständigkeit gegen Reinigungsmittel, dauerhafte Verbindung
mit Metalloberflächen, angenehme Haptik und Rutschfestigkeit bei Nässe berücksichtigt.
[0013] Gemäss Fig. 1 ist gezeigt, dass das Türblatt 1 und die nach aussen weisende Fläche
des Dreieckprofils 3 in Winkel angestellt sind, um die auftreffenden Strahlen einer
Radarquelle 5 in andere Richtungen zu reflektieren, um eine Erfassung der Gegenstände
zu vermeiden.
[0014] Die Verbindung der unterschiedlichen Werkstoffe der Umhüllung 4 zum Dreiecksprofil
wird durch Klebung, Vulkanisierung oder Schrumpfung hergestellt.
[0015] Als Materialien kommen beispielsweise die nachstehenden Materialien auch in Kombination
in Frage:
● Neoprene® / CR
● Hypalon® / CSM
● EPDM
● Viton® / FPM
● NBR
● GFK
● PE
● PP-H
● PVC-U
● ABS
[0016] Generell sind bei Kautschukprodukten oder deren Derivaten Gewerbeeinlagen möglich,
wobei generell klebende Verbindungen zu bevorzugen sind.
[0017] Für EPDM sind beispielsweise spezielle Gummiprofile mit entsprechenden Abmessungen
und gewünschter Shore-Härte unter einem vertretbaren Aufwand individuell herstellbar.
1. Handgriff von Türen, Luken oder dergleichen aus metallischem Material auf Marineschiffen
zur Erzielung niedriger RCS-Werte (Radar Cross Section) als im Aussenbereich des Schiffes
angeordnete Handhabe, dadurch gekennzeichnet, dass ein metallisches Grundelement (3) aus einem Dreieck- bzw. Vierkantprofil gebildet
ist, wobei eine nach außen weisende Fläche des Profils mit einem Anstellwinkel zur
Senkrechten als Reflektionsebene gebildet ist und eine Umhüllung (4) mit kreisförmigem
Querschnitt aus RCS neutralen Materialien, wie Kunststoffe oder Gummi, aufweist.
2. Handgriff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Grundkörper (3) als Dreiecksprofil die aussenliegende Fläche des Profils
einen Anstellwinkel von 12 Grad, als spitzen Winkel, aufweist.
3. Handgriff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Grundkörper (3) als Dreiecksprofil die aussenliegende Fläche des Profils
einen Anstellwinkel entsprechend den Aufbauten des Schiffes aufweist.
4. Handgriff nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verbindung zwischen Grundelement (3) und Umhüllung (4) durch Klebung, Vulkanisierung
oder Schrumpfung herstellbar ist.
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