[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Klotzbodenbeutels nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Klotzbodenbeutel, wie z.B. aus
DE 103 48 375 Al bekannt, werden unter anderem als Beutel für Staubsauger eingesetzt. Diese werden
in der Regel durch Umfalten einer Materialbahn parallel zu deren Laufrichtung und
Ausbilden eines Schlauches mit Seitenfalten ausgebildet. Am Bodenabschnitt des Beutels
ist häufig ein Flansch zum Einsetzen und Kuppeln mit einer entsprechenden Aufnahme
eines Staubsaugers vorgesehen. Bisher wird als Material im Wesentlichen Papier eingesetzt.
In anderen Bereichen werden zunehmend Beutel aus vollsynthetischem Material verwendet.
Für den Bereich der Klotzbodenbeutel waren diese Materialien bislang nicht zugänglich,
insbesondere lassen sich vollsynthetische Materialen nicht in Klotzbodenfaltmaschinen
einsetzen, weil sie aufgrund der fehlenden Formbarkeit keine exakte Bodenbildung zulassen,
so dass der Boden eines solchen Beutels auch nicht formstabil ist.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten
Art anzugeben, mit dem die Herstellung der Klotzbodenbeutel auch mit anderen Materialien,
insbesondere vollsynthetischen Materialien, mittels herkömmlicher Klotzbodenbeutelfaltmaschine
möglich ist.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Vorteilhafte Ausführungsformen finden sich in den abhängigen Ansprüchen.
[0005] Erfindungsgemäß wird ein schweißbares Material eingesetzt, wobei wenigstens eine
quer zur Laufrichtung verlaufende Schweißung oder Versteifung im Material eingebracht
wird oder ist oder wobei das bahnförmige Material wenigstens quer zur Laufrichtung
versteift ist oder versteift wird. Diese Versteifung oder Schweißung wird insbesondere
vor dem weiteren Verarbeiten des bahnförmigen Materials vorgesehen, d.h. bevor das
Umfalten oder Ausbilden der Materialbahn zu einem Schlauch erfolgt. Die Schweißung
oder Versteifung wird dabei in der Nähe des Endes der Materialbahn vorgenommen, an
dem der Klotzboden ausgebildet werden soll. Als bahnförmiges Material wird sowohl
einlagiges Material als auch vollständig oder abschnittweise mehrlagiges Material
verstanden. Durch diese Maßnahme erhält die Materialbahn beim Umfalten zu einem Schlauch
und Weiterverarbeiten zu einem Beutel im Bereich der Beutelöffnung einen formstabilen
Rand oder Kragen. Dieser Rand oder Kragen kann in einer Klotzbodenmaschine umgefaltet
werden, so dass das Anbringen des Bodens oder/und Flansches ermöglicht wird. So ist
es möglich, aus vollsynthetischem Material bestehende Materialbahnen zu Klotzbodenbeuteln
zu verarbeiten, da sich im Bereich des Bodens durch die Versteifung Falten in das
Material einbringen lassen, welche auch ausgangs der Falteinrichtung bestehen bleiben.
[0006] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen in den Figuren 1 bis 6 schematisch
näher erläutert.
Figur 1 zeigt schematisch eine für das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzte Materialbahn.
Figur 2A und Figur 2B zeigen in Querschnittdarstellung das Ausbilden eines Schlauches
aus der Materialbahn.
Figur 3 zeigt in perspektivischer Ansicht einen Schritt zum Ausbilden eines Beutels.
Figur 4 zeigt in perspektivischer Ansicht einen weiteren Schritt zum Ausbilden des
Beutels.
Figur 5 zeigt in perspektivischer Ansicht einen mit einem Bodenabschnitt versehenen
Beutel.
Figur 6 zeigt in perspektivischer Ansicht das Anbringen eines Flansches am Bodenabschnitt.
[0007] Das zur Ausbildung des erfindungsgemäßen Klotzbodenbeutels (im folgenden lediglich
als Beutel bezeichnet) verwendete bahnförmige Material 1 wird bevorzugt auf einer
Rolle bereit gestellt und in einer Laufrichtung X verarbeitet. Parallel zur Laufrichtung
X weist das bahnförmige Material 1 Seiten 1a und 1b auf. Das bahnförmige Material
ist aus einem verschweißbaren Material, bevorzugt einem vollsynthetischen (Vlies-)Material,
gebildet. Nach einer bevorzugten Variante des Verfahrens werden in Richtung quer zur
Laufrichtung X verlaufende flächige Schweißungen 2 eingebracht. Dies geschieht insbesondere
zeitlich vor dem weiteren Verarbeiten der Bahn, insbesondere zu einem Zeitpunkt, an
dem die Materialbahn noch flach ausgebreitet ist (wie insbesondere in Figur 1 dargestellt),
also insbesondere vor dem Ausbilden eines Schlauchs durch Aufeinanderzuführen der
Längsseiten der Materialbahn, spätestens aber unmittelbar vor dem Falten des Bereichs
der Materialbahn, in dem der Klotzboden entstehen soll. Dabei können eine oder eine
Mehrzahl solcher Schweißungen vorhanden sein. Durch das Einbringen der Schweißungen,
welche mit einer üblichen Schweißvorrichtung eingebracht werden, wird das bahnförmige
Material an diesen Stellen lokal versteift. Die Versteifungen brauchen nicht durch
Schweißen eingebracht werden, vielmehr kann eine Versteifung auch durch andere Materialeigenschaften
oder auch durch Materialaufdopplung, Kaschierung, Verstärkung oder dergleichen erzielt
werden. Wichtig ist, dass vor dem Formen (insbesondere dem Falten oder dem Ausbilden
eines Schlauches) des Beutelbodens die Versteifung bzw. Schweißung vorgesehen wird.
Im Bereich der Versteifung oder Schweißung wird das bahnförmige Material 1 durch Trennschnitte
in einzelne Abschnitte unterteilt, aus denen später die Beutel gebildet werden.
[0008] Wie in den Figuren 2A und 2B gezeigt, wird aus dem bahnförmigen Material 1 durch
Zusammenführen seiner zur Laufrichtung X parallel verlaufenden Seiten 1a, 1b ein Schlauch
geformt. Der Schlauch, dessen eine Öffnung 6 im Schnitt angedeutet ist, weist eine
Mehrzahl Randabschnitte auf, wobei die seitlichen, einander gegenüberliegenden Randabschnitte
1e, 1f als Seitenfalten ausgebildet werden, und die einander gegenüberliegenden Randabschnitte
1d und 1c als Flächenabschnitte ausgebildet sind. Der Flächenabschnitt 1d weist die
beiden Zusammengeführten, miteinander verschweißten Seiten 1a, 1b der Materialbahn
auf, welche flächig zusammengeführt und anschließend (vgl. Fig. 2B) auf den Flächenabschnitt
1d umgekantet werden.
[0009] Der Schlauch weist zwei Öffnungen 5, 6 auf, wobei die zweite Öffnung 6 unter Ausbildung
zu einer Kante 6' verschlossen ist. Dies kann beispielsweise durch Zusammenschweißen
der Seiten 1c und 1d erreicht werden. Der in der Zeichnung oben liegende Boden des
Beutels weist die erste Öffnung 5 auf. Im Bereich der ersten Öffnung 5 ist, durch
die gepunktete Füllung angedeutet, die Materialversteifung vorgesehen, die im gezeigten
Beispiel sich in Form eines Kragens oder Randes um die Öffnung 5 legt.
[0010] Nach Bildung des Schlauches wird zunächst im Bereich der ersten Öffnung 5 dieser
Kragen umgefaltet, und zwar so, dass die zu den Flächenabschnitten 1c, 1d gehörenden
Randbereiche 2c bzw. 2d von der Beutelmitte weg nach außen gefaltet werden und dadurch
die zu den Seitenfalten 1e, 1f gehörenden Flächenabschnitte 2a, 2b, deren Oberseiten
durch 2a' und 2b' angedeutet sind, zur Beutelmitte hin nach innen gefaltet werden.
Diese Situation ist in Figur 3 dargestellt. Dabei liegt die Schweißung oder Versteifung
2 so, dass sie die bodenseitige Öffnung 5 bzw. den bodenseitigen Beutelrand des fertiggestellten
Beutels wenigstens abschnittweise, im gezeigten Beispiel vollständig, umgibt; die
Schweißung oder Versteifung 2 erstreckt sich also über wenigstens einen Teil der Seiten,
zu denen die Seitenfalten 1e, 1f gehören, und wenigstens einen Teil der an die Seitenfalten
1e, 1f angrenzenden Flächenabschnitte 1c, 1d des Beutels ist. Dies wird durch das
Einbringen der Schweißung oder Versteifung in der ausgebreiteten Materialbahn 1 vor
dem eigentlichen Formen des Beutelbodens bzw. des Beutels erreicht. Weiter kann sich
die Versteifung oder Schweißung 2 auch über die gegenüber den Seitenfalten 1e, 1f
bzw. den Flächenabschnitten 1c, 1d zu faltenden Flächenabschnitte 2a, 2b bzw. 2c,
2d erstrecken. Bevorzugt erstreckt sich die Schweißung oder Versteifung 2 also beidseits
der Faltlinien, um die bei der Formung des Klotzbodens die Flächenabschnitte 2a, 2b
bzw. 2c, 2d umgefaltet worden sind (vgl. z.B. Fig. 3, gepunktete Fläche).
[0011] Zur Anbringung des Beutelbodens (vgl. Pos. 3 in Fig. 5) wird wie in Figur 3 gezeigt,
eine Querziehung des Beutels im Bereich der ersten Öffnung 5 vorgenommen. Querziehung
bedeutet, dass die Seiten 2a, 2b, die den Seitenfalten zugeordnet sind bezogen auf
die Beutelmitte bzw. die erste Öffnung in Richtung der Pfeile P nach außen gezogen
werden, so dass die Außenseiten 2c', 2d' der zu den Flächenabschnitten 1a, 1b gehörenden
Randabschnitte 2c, 2d bezogen auf die Beutelöffnung 5 bzw. die Beutelmitte nach innen
gefaltet werden, wie durch die Pfeile P1 angedeutet. In dieser Konfiguration wird
wie in Figur 5 dargestellt, die Abdeckung 3 des Beutelbodens, welche eine kleine Öffnung
für einen Saugstutzen eines Staubsaugers aufweist, aufgebracht. Bevorzugt besteht
diese ebenfalls aus einem verschweißbaren Material, wobei bevorzugt zunächst der Boden
entlang seines hinteren Randes 3d mit dem Randabschnitt 2d' des Beutel (quer zur Förderrichtung
des Beutels) verschweißt wird, anschließend die beiden Ränder 3a, 3b mit den jeweiligen
Randabschnitten 2a sowie 2d', 2c' einerseits und 2b sowie 2d' und 2c' andererseits
in Förderrichtung des Beutels verschweißt werden und schließlich eine Verschweißung
des Randes 3c des Bodens 3 mit dem Randabschnitt 2c' des Beutels erfolgt. Die Seiten
jenseits der Verschweißungen der Seiten 3a, 3b mit dem Beutelrand werden abgeschnitten.
[0012] Charakteristisch für den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Beutel
ist, dass der Boden im Bereich der Seitenfalten auch nach dem Abschneiden geringfügig
seitlich heraussteht, wie dies insbesondere in Figur 5 an den Rändern 2a und 2b zu
erkennen ist, welche gegenüber den zwischen 2b und 3b bzw. zwischen 2a und 3a liegenden
gestrichelten Knicklinien, die den eigentlichen Rand der Seitenteile 1e und 1f bilden,
weiter außen liegen.
[0013] Schließlich wird, wie in Figur 6 angedeutet, der befestigte Beutelboden noch mit
einem Flansch 4 versehen, welcher nach einer bevorzugten Ausführungsform auch einstückig
mit der Abdeckung 3 des Beutelbodens ausgebildet sein kann. Der Flansch kann auch
an einer anderen Stelle als am Beutelboden befestigt werden.
[0014] Mit dem gezeigten Verfahren ist es erstmals möglich, einen formstabilen Klotzbodenbeutel
aus vollsynthetischem Material herzustellen.
1. Verfahren zum Herstellen eines Klotzbodenbeutels, insbesondere eines Staubfilterbeutels,
bei welchem ein sich in einer Laufrichtung (X) erstreckendes bahnförmiges Material
(1) unter Einbringung von Seitenfalten (1e, 1f) und Längsschweißen der beiden zur
Laufrichtung (X) parallelen Ränder (1a, 1b) des bahnförmigen Materials (1) zu einem
Schlauch mit einer ersten (5) und einer zweiten Öffnung (6) sowie mit durch die Seitenfalten
(1e, 1f) und einen ersten (la) und einen zweiten Flächenabschnitt (1b) gebildeten
Seitenteilen weiter verarbeitet wird, so dass sich ein Beutel ausbildet, und wobei
an der ersten Öffnung (5) Randabschnitte gefaltet werden und eine die erste Öffnung
(5) wenigstens teilweise Abdeckung (3) des Beutelbodens zur Ausbildung eines Klotzbodens
angebracht wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein ein schweißbares Material aufweisendes bahnförmiges Material (1) verwendet wird,
welches wenigstens quer zur Laufrichtung (X) versteift ist oder wird oder quer zur
Laufrichtung (X) mit wenigstens einer Schweißung (2) versehen ist oder wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schweißung (2) oder Versteifung so angeordnet wird, dass sie bei der Umformung
des bahnförmigen Materials (1) in den Schlauch oder Beutel im Bereich des Randes der
ersten Öffnung (5) liegen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schweißung (2) oder Versteifung vor der Weiterverarbeitung des bahnförmigen Materials
(1) zu einem Schlauch vorgesehen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die den Seitenfalten (1e, 1f) zugehörigen Randabschnitte (2a, 2b) bezogen auf die
erste Öffnung (5) nach außen gezogen werden, so dass die zu dem ersten und dem zweiten
Flächenabschnitt (1a, 1b) gehörenden Randabschnitte (2c, 2d) bezogen auf die erste
Öffnung (5) nach innen gefaltet werden und so einen Teil der ersten Öffnung (5) bedecken.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Öffnung (5) durch Verschweißen der Abdeckung (3) des Beutelbodens mit den nach
außen weisenden Seiten (2c', 2d') der zu den ersten und zweiten Flächenabschnitten
(1a, 1b) gehörenden Randabschnitte (2c, 2d) sowie durch Verschweißen mit den den Seitenfalten
(1e, 1f) zugehörigen Randabschnitten (2a, 2b) wenigstens teilweise verschlossen wird.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Flansch (4) insbesondere auf der Abdeckung (3) des Beutelbodens angebracht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4, 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die den Seitenfalten (1e, 1f) zugehörigen Randabschnitte (2a, 2b) nach Anbringen
des Bodenabschnitts (3) wenigstens teilweise gekürzt werden.
8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Öffnung (6), insbesondere durch Schweißen, verschlossen wird.
9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass als bahnförmiges Material ein vollsynthetisches Vliesmaterial eingesetzt wird.
10. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abdeckung (3) des Beutelbodens einen Flansch (4) umfasst.
11. Klotzbodenbeutel aus einem verschweißbaren, insbesondere vollsynthetischen vliesartigen
Material mit einem eine Schweißung aufweisenden Rand, welcher an der Bodenöffnung
des Klotzbodenbeutels vorgesehen ist und an welchen eine Abdeckung (3) des Beutelbodens
angeschweißt ist.
12. Klotzbodenbeutel nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schweißung oder Versteifung (2) so angeordnet ist, dass sie die Bodenöffnung
(5) oder den bodenseitigen Beutelrand wenigstens abschnittweise umgibt.