[0001] Verfahren zum Betreiben einer Arbeitsstelle eines Kreuzspulautomaten sowie Fadenspleißvorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens
[0002] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Arbeitsstelle gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1 sowie eine Fadenspleißvorrichtung gemäß Anspruch 2.
[0003] Im Zusammenhang mit dem Betrieb von Arbeitsstellen von Kreuzspulautomaten ist der
Einsatz von Fadenspleißvorrichtungen zum pneumatischen Verbinden von Garnen seit langem
bekannt und in verschiedenen Patentschriften ausführlich beschrieben.
[0004] Mit solchen Fadenspleißvorrichtungen können zwei nach einer Spulunterbrechung, zum
Beispiel nach einem Fadenbruch oder einem kontrollierten Reinigerschnitt, entstandene
Fadenenden pneumatisch wieder so verbunden werden, dass eine nahezu garngleiche Verbindungsstelle
entsteht.
[0005] Zu diesem Zweck wird der so genannte Oberfaden, der nach einer Spulunterbrechung
auf die Oberfläche einer im Spulenrahmen einer Arbeitsstelle gehalterten Kreuzspule
aufgelaufen ist, mittels einer arbeitsstelleneigenen Saugdüse aufgenommen und in den
Spleißkanal des Spleißprismas der Fadenspleißvorrichtung eingelegt.
[0006] Nahezu gleichzeitig wird außerdem durch ein Greiferrohr auch der so genannte Unterfaden
von einer in einer Abspulstellung positionierten Ablaufspule abgeholt und ebenfalls
in den Spleißkanal des Spleißprismas eingelegt, wo Ober- und Unterfaden letztendlich
pneumatisch verbunden werden.
[0007] Damit die dabei entstehende Garnverbindung ein nahezu garngleiches Aussehen und auch
annähernd gleiche Garnfestigkeit aufweist, müssen die beiden Fadenenden exakt abgelängt,
ordnungsgemäß vorbereitet und sauber pneumatisch verspleißt werden. Das bedeutet,
derartige Fadenspleißvorrichtungen müssen nicht nur mit Fadenklemm- und -schneideinrichtungen
ausgestattet sein, sondern auch über einen Spleißkopf verfügen, der mit pneumatisch
beaufschlagbaren Halte- und Auflöseröhrchen sowie einem pneumatisch beaufschlagbaren
Spleißprisma ausgestattet ist.
[0008] Da auf den Arbeitsstellen derartiger Kreuzspulautomaten verschiedene Garnmaterialen
verarbeitet werden können, die sowohl hinsichtlich ihrer Vorbereitung als auch bezüglich
des Spleißprozesses oft recht unterschiedliche Anforderungen stellen, sind bei den
bekannten Fadenspleißvorrichtungen die Halte- und Auflöseröhrchen sowie das den Spleißkanal
enthaltende Spleißprisma auswechselbar im/am Spleißkopf festgelegt.
[0009] Das heißt, die Halte- und Auflöseröhrchen sind, wie beispielsweise in der
DE 100 58 211 A1 dargestellt, durch ein Deckblech gesichert, auswechselbar in Aufnahmebohrungen eines
Verteilerkörpers gelagert und dabei über die Aufnahmebohrungen an eine Druckluftleitung
angeschlossen.
[0010] Auf dem Deckblech, das seinerseits durch einen, in der
DE 100 58 211 A1 nicht näher beschriebenen Schraubenbolzen am Verteilerkörper festgelegt ist, ist
mittels eines weiteren Schraubenbolzens das Spleißprisma befestigt, dessen Spleißkanal
ebenfalls an eine Druckluftleitung angeschlossen ist.
[0011] Bei den in der Praxis im Einsatz befindlichen Fadenspleißvorrichtungen ist der Verteilerkörper,
der von einem Fadenleitbügel umgeben ist, über zwei auf seiner Rückseite einschraubbare
Schraubenbolzen an einer Aufnahmeeinrichtung befestigt, die, ebenfalls über Schraubenbolzen,
an das Spleißergehäuse der Fadenspleißvorrichtung angeschlossen ist.
[0012] Derartig ausgebildete Fadenspleißvorrichtungen haben sich in der Praxis vielfach
bewährt, weisen allerdings den Nachteil auf, dass sich der bei einem Partiewechsel
notwendige Aufwand, einen ordnungsgemäßen Umbau der Fadenspleißvorrichtungen betreffend,
relativ aufwendig und damit zeitintensiv gestaltet.
[0013] Um auch bei einer neuen Garnpartie stets ordnungsgemäße Fadenverbindungen gewährleisten
zu können, ist es oft notwendig, die Fadenspleißvorrichtungen der Arbeitsstellen der
Textilmaschine auf das nunmehr vorliegende Garnmaterial abzustimmen.
[0014] Zu diesem Zweck müssen die Fadenspleißvorrichtungen in der Regel mit neuen Fadenbehandlungselementen
(Halte- und Auflöseröhrchen sowie Spleißprisma) ausgestattet werden, die den Anforderungen
des neuen Garnmaterials entsprechen.
[0015] Da insbesondere die Halte- und Auflöseröhrchen bei eingebautem Spleißkopf nicht auswechselbar
sind und die Befestigungsschrauben, mit denen der Spleißkopf an einer Aufnahmeeinrichtung
befestigt ist, nur von der Rückseite zugängig sind, wird bislang zunächst das Spleißergehäuse
vom Spulstellengehäuse geschraubt, um dann die den Spleißkopf tragende Aufnahmeeinrichtung
samt zugehöriger Druckluftleitungen vom Spleißergehäuse abzunehmen. Nach dem Lösen
des Deckbleches konnten dann die alten Halte- und Auflöseröhrchen aus dem Verteilergehäuse
herausgeholt und durch Halte- und Auflöseröhrchen ersetzt werden, die besser zum neuen
Garnmaterial passen.
[0016] In diesem Zusammenhang wurde meistens auch das Spleißprisma gegen ein besser geeignetes
Spleißprisma gewechselt und die Druckluftleitungen erneut an die Halte- und Auflöseröhrchen
sowie an das Spleißprisma angeschlossen.
[0017] Im Anschluss an diesen Umbau konnte der dann an das neue Garnmaterial angepasste
Spleißkopf mittels der Aufnahmeeinrichtung wieder an das Spleißergehäuse angebaut
und das Speißergehäuse wieder am Spulstellengehäuse festgelegt werden.
[0018] Die vorstehend beschriebenen Arbeiten sind nicht nur relativ umständlich und zeitaufwendig,
sondern bergen auch die Gefahr in sich, dass es während des Umbaus zum Einbau falscher
Bauteile oder zu einem nicht ordnungsgemäßen Einbau von Bauteilen kommt, was sich
in beiden Fällen sehr negativ auf nachfolgende Fadenverbindungen auswirkt.
[0019] Außerdem sind während des Umbaus der Fadenspleißvorrichtungen immer zumindest ein
Teil der Arbeitsstellen des Kreuzspulautomaten außer Betrieb, was in der Regel zu
nicht unerheblichen Produktionseinbußen führt.
[0020] Des Weiteren ist durch die
DE 32 39 848 A1 eine Fadenspleißvorrichtung bekannt, bei der in einen einstückigen, das heißt komplexen,
blockförmigen Körper in X-förmiger Anordnung ein Fadenspleißkanal sowie zugehörige
Halte- und Auflöserinnen eingearbeitet sind.
[0021] An den zentral angeordneten, im Querschnitt runden Fadenspleißkanal, in den eine
Einblasdüse mündet, ist beidseitig jeweils eine Halterinne und eine Auflöserinne angeschlossen,
wobei die Auflöserinnen ebenfalls Einblasdüsen aufweisen, die abhängig von der Drehrichtung
der zu bearbeitenden Fäden positioniert sind. Das bedeutet, die einstückigen blockförmigen
Körper sind jeweils entweder für die Bearbeitung von Fäden mit S-Drehung, oder für
die Bearbeitung von Fäden mit Z-Drehung konzipiert.
[0022] Nachteilig bei diesen bekannten Fadenspleißvorrichtungen ist, dass bei der Bereitstellung
von zwei alternativ einsetzbaren blockförmigen Körpern lediglich die Drehungsrichtung
der zu spleißenden Garne berücksichtigt werden kann. Jedoch erfordern Materialwechsel,
Garnfeinheitsunterschiede etc. auch den Einsatz insbesondere unterschiedlicher Spleißkanäle
und unterschiedliche Auflöseeinrichtungen. Um dies zu berücksichtigen, müssten jeweils
unterschiedliche blockförmige Körper, also insgesamt eine Vielzahl solcher in ihrer
Herstellung relativ aufwendige und damit kostenintensive blockförmige Körper zur Verfügung
gestellt werden.
[0023] Die Fadenspleißvorrichtungen gemäß
DE 32 39 848 A1 konnten deshalb nicht überzeugen und haben keinen Eingang in die Praxis gefunden.
[0024] Ausgehend von Fadenspleißvorrichtungen der vorstehend beschriebenen Gattung liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie eine kostengünstige Fadenspleißvorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens zu entwickeln, das/die es ermöglicht, die im Falle
eines Partiewechsels an den Fadenspleißvorrichtungen notwendigen Umbaumaßnahmen deutlich
zu vereinfachen.
[0025] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gelöst, wie es im Anspruch
1 beschrieben ist sowie durch eine Fadenspleißvorrichtung gemäß Anspruch 2.
[0026] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0027] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben einer Arbeitsstelle eines Kreuzspulautomaten
hat den Vorteil, dass bei einem Partiewechsel der Spleißkopf, der als vormontierte
Baueinheit ausgebildet ist, mittels einer von der Frontseite zugängigen Befestigungseinrichtung
als Ganzes schnell und problemlos von einer am Spleißergehäuse angeordneten Aufnahmeeinrichtung
sowie den dort installierten Druckluftleitungen abgenommen und durch einen neuen Spleißkopf
ersetzt werden kann, dessen vormontierte Fadenbehandlungselemente, wie Spleißprisma
und Halte- und Auflöseröhrchen auf die vorliegende Garnpartie abgestimmt sind. Auf
diese Weise lassen sich die notwendigen Umbauarbeiten so vereinfachen, dass diese
Arbeiten auch von weniger qualifiziertem Bedienpersonal ausgeführt werden können,
wobei außerdem der benötigte Zeitaufwand deutlich reduziert und damit die Maschinenausfallzeit
des Kreuzspulautomaten minimiert wird.
[0028] Außerdem kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auch weitestgehend sichergestellt
werden, dass beim Umbauen der Fadenspleißvorrichtung nicht versehentlich falsche Fadenbehandlungselemente
kombiniert oder Fadenbehandlungselemente falsch eingebaut werden, was sich später
beim Erstellen von Fadenverbindungen sehr negativ auswirken würde.
[0029] Wie im Anspruch 2 beschrieben, ist des Weiteren vorgesehen, dass der als vormontierte,
garnspezifisch konfigurierte Baueinheit ausgebildete Spleißkopf mit einer Befestigungseinrichtung
ausgestattet und so ausgebildet ist, dass der eingebaute Spleißkopf exakt mit fest
installierten Druckluftleitungen sowie einer am Spleißergehäuse festgelegten Aufnahmeeinrichtung
korrespondiert, so dass ein schnelles und problemloses Auswechseln des Spleißkopfes
möglich ist.
[0030] Das bedeutet, es stellt für das Bedienpersonal keinen größeren Aufwand dar, nach
einem Partiewechsel Spleißköpfe, die nicht mehr den Anforderungen einer neuen Garnpartie
entsprechen, gegen Spleißköpfe auszutauschen, deren Fadenbehandlungselemente, wie
Spleißprisma und Halte- und Auflöseröhrchen optimal auf die nunmehr vorliegende Garnpartie
abgestimmt sind.
[0031] Mit der erfindungsgemäßen Fadenspleißvorrichtung können folglich stets auf einfache
Weise optimale Arbeitsergebnisse gewährleistet werden, ohne dass bei Partiewechseln,
wie bislang üblich, relativ umfangreiche und zeitaufwendige Umbauarbeiten notwendig
sind.
[0032] Die Befestigungseinrichtungen zum Festlegen der Spleißköpfe können dabei, wie in
den Ansprüchen 3, 4 und 5 dargelegt, verschiedene Ausführungsformen aufweisen.
[0033] Die Befestigungseinrichtungen können beispielsweise, wie im Anspruch 3 beschrieben
und in der Praxis bevorzugt verwendet, durch Schraubenbolzen gebildet werden.
[0034] Das heißt, der Spleißkopf wird durch Schraubenbolzen fixiert, die jeweils eine im
Deckblech und im Verteilerkörper angeordnete Bohrung durchfassen und mit einer Gewindebohrung
in der Aufnahmeeinrichtung korrespondieren. Eine solche Schraubverbindung stellt eine
im Maschinenbau bewährte Befestigungseinrichtung dar.
[0035] Als weitere, vorteilhafte Ausführungsform kann allerdings auch, wie im Anspruch 4
beschrieben, eine formschlüssige Clipverbindung zum Einsatz kommen.
[0036] Eine solche Clipverbindung hat den Vorteil, dass sie sehr schnell lösbar bzw. festlegbar
ist, was den zum Umbau benötigten Zeitbedarf weiter reduziert. Sehr kurze Umbauzeiten
sind auch zu realisieren, wenn, wie im Anspruch 5 beschrieben, eine magnetische Kopplung
zum Einsatz kommt.
[0037] Bei einer solchen magnetischen Kopplung sind beispielsweise in den Verteilerkörper
des Spleißkopfes, der aus Kunststoff gefertigt ist, Permanentmagnete eingelassen,
die mit der ferromagnetischen Aufnahmeeinrichtung korrespondieren.
[0038] Eine magnetische Kopplung gewährleistet einerseits ein sicheres Festlegen des Spleißkopfes
an der Aufnahmeeinrichtung, andererseits ist im Bedarfsfall ein Abnehmen des Spleißkopfes
relativ einfach.
[0039] Die in den Ansprüchen 4 und 5 beschriebenen Befestigungseinrichtungen weisen außerdem
den Vorteil auf, dass sie werkzeuglos handhabbar sind.
[0040] Weitere Einzelheiten der Erfindung sind nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert.
[0041] Es zeigt:
- Fig. 1
- in Seitenansicht eine Arbeitsstelle eines Kreuzspul-automaten mit einer erfindungsgemäß
ausgebildeten Fadenspleißvorrichtung zur Durchführung des erfindungs-gemäßen Verfahrens,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Fadenspleißvorrichtung mit einem
demontierten Spleißkopf, der als vormontierte Baueinheit ausgebildet ist,
- Fig. 3
- den Spleißkopf gemäß Fig.2 als Explosivzeichnung.
[0042] In Figur 1 ist schematisch in Seitenansicht eine insgesamt mit der Bezugszahl 1 gekennzeichnete
Kreuzspulen herstellende Textilmaschine, im Ausführungsbeispiel ein Kreuzspulautomat,
dargestellt.
[0043] Wie bekannt, weisen derartige Kreuzspulautomaten 1 zwischen ihren (nicht dargestellten)
Endgestellen eine Vielzahl gleichartiger Arbeitsstellen 2, im vorliegenden Fall Spulstellen,
auf. Auf diesen Arbeitsstellen 2 werden Spinnkopse 9, die beispielsweise auf einer
(nicht dargestellten) Ringspinnmaschine produziert wurden, zu großvolumigen Kreuzspulen
15 umgespult, die nach ihrer Fertigstellung mittels eines selbsttätig arbeitenden
(ebenfalls nicht dargestellten) Serviceaggregates auf eine maschinenlange Kreuzspulentransporteinrichtung
21 übergeben werden.
[0044] Im Ausführungsbeispiel weist der Kreuzspulautomat 1 eine maschineneigene Logistikeinrichtung
in Form eines Kops- und Hülsentransportsystems 3 auf, von dem in Figur 1 lediglich
die Kopszuführstrecke 4, die reversierend antreibbare Speicherstrecke 5, eine der
zu den Spulstellen 2 führenden Quertransportstrecken 6 sowie die Hülsenrückführstrecke
7 dargestellt sind.
[0045] In diesem Kops- und Hülsentransportsystem 3 laufen, auf Transporttellern 8 in vertikaler
Ausrichtung positioniert, Spinnkopse 9 beziehungsweise Leerhülsen um.
[0046] Die angelieferten Spinnkopse 9 werden dabei in der Abspulstellung AS, die sich jeweils
im Bereich der Quertransportstrecken 6 an den Arbeitsstellen 2 befindet, zu großvolumigen
Kreuzspulen 15 umgespult.
[0047] Die einzelnen Arbeitsstellen 2 verfügen zu diesem Zweck, wie bekannt und daher nur
angedeutet, über verschiedene Einrichtungen, die einen ordnungsgemäßen Betrieb dieser
Arbeitstellen gewährleisten.
[0048] Diese an sich bekannten Einrichtungen sind beispielsweise ein Spulstellenrechner
29, eine um eine Schwenkachse 16 bewegliche, unterdruckbeaufschlagbare Saugdüse 12,
ein um eine Schwenkachse 13 bewegliches, unterdruckbeaufschlagbares Greiferrohr 11
sowie eine pneumatische Fadenspleißvorrichtung 10.
[0049] Die pneumatische Fadenspleißvorrichtung 10 ist bezüglich des regulären Fadenlaufes
etwas zurückversetzt und mit ihrem Spleißergehäuse 31 am Spulstellengehäuse 33 festgelegt.
[0050] Solche Fadenspleißvorrichtungen 10 verfügen, wie an sich bekannt und nachfolgend
anhand der Figuren 2 und 3 näher erläutert, neben einem Spleißprisma 32 mit pneumatisch
beaufschlagbarem Spleißkanal 25 noch über eine obere und eine untere Fadenklemm- und
-schneideinrichtung 23A bzw. 23B, einen schwenkbar gelagerten Fadenzubringer sowie
ein ebenfalls schwenkbar gelagertes Deckelelement, das den Spleißkanal 25 während
des Spleißprozesses verschließt.
[0051] Das Spleißprisma 32 ist seinerseits auf einem Verteilerkörper 17 angeordnet, in den
pneumatisch beaufschlagbare Halte- und Auflöseröhrchen 26A bzw. 26B eingelassen sind.
[0052] Die Kreuzspule 15 ist während des Spulprozesses frei drehbar im Spulenrahmen 28 einer
Spulvorrichtung 24 gehalten und liegt dabei beispielsweise mit ihrer Oberfläche auf
einer Nuttrommel 14 auf, die die Kreuzspule 15 über Reibschluss mitnimmt und auch
für eine ordnungsgemäße Changierung des während des Spulbetriebes auf die Kreuzspule
15 auflaufenden Fadens sorgt.
[0053] Die Figur 2 zeigt in perspektivischer Ansicht ein Spleißergehäuse 31, an dem mittels
Schraubenbolzen 43 eine Aufnahmeeinrichtung 30 befestigt ist, das Gewindebohrungen
38 zum Festlegen eines Spleißkopfes 18 aufweist.
[0054] In der Aufnahmeeinrichtung 30 sind Druckluftleitungen 27 festgelegt, deren Endstücke
im Montagezustand mit entsprechenden Bohrungen im Verteilerkörper 17 des Spleißkopfes
18 korrespondieren.
[0055] Das heißt, im Einbauzustand des Spleißkopfes 18 stehen die Druckluftleitungen 27
einerseits mit in den Spleißkanal 20 des Spleißprismas 19 mündenden Einblasöffnungen
sowie anderseits mit den Aufnahmebohrungen 42 für die Halte- und Auflöseröhrchen 26A,
26B in Verbindung und sind über entsprechende Leitungen, in die zum Beispiel Elektromagnetventile
eingeschaltet sind, an eine Druckluftquelle angeschlossen.
[0056] Wie in Fig.2 dargestellt, ist der Spleißkopf 18 als vormontierte Baueinheit ausgebildet,
die mittels Schraubenbolzen 36 als Gesamtheit an der Aufnahmeeinrichtung 30 festlegbar
ist.
[0057] Die Schraubenbolzen 36 durchfassen im Montagezustand jeweils eine der Bohrungen 45
im Deckblech 22, eine der Bohrungen 37 im Verteilerkörper 17 und sind in einer der
Gewindebohrungen 38 der Aufnahmeeinrichtung 30 verschraubt.
[0058] Wie in Fig.3 dargestellt, verfügt der Spleißkopf 18 über einen Verteilerkörper 17,
der Aufnahmebohrungen 42 für Halte- und Auflöseröhrchen 26A, 26B, eine Druckluftbohrung
46 zur Versorgung des Spleißprismas 19 sowie Bohrungen 37 für die im vorliegenden
Ausführungsbeispiel als Schraubenbolzen 36 ausgebildete Befestigungseinrichtung 44
aufweist.
[0059] Am Verteilerkörper 17 sind außerdem Trennbleche 34 befestigt, die beim Einlegen der
Fadenenden in Fadenspleißvorrichtung die Fadenführung unterstützen.
[0060] Die Halte- und Auflöseröhrchen 26A, 26B, die speziell auf ein bestimmtes Garnmaterial
abgestimmt sind, sind in den Aufnahmebohrungen 42 durch ein Deckblech 22 gesichert,
das außerdem die auf den Halte- und Auflöseröhrchen 26A, 26B aufliegenden O-Ringe
41 fixiert.
[0061] Das Deckblech 22 ist dabei seinerseits mittels eines Schraubenbolzens 39 an den Verteilerkörper
17 angeschlossen.
[0062] Auf dem Deckblech 22 ist, unter Zwischenschaltung eines O-Rings 40 ein Spleißprisma
19 befestigt, dessen druckluftbeaufschlagbarer Spleißkanal 19 ebenfalls jeweils garnspezifisch
ausgebildet ist, das heißt, es ist zum Beispiel die Form des Spleißkanals und/oder
die Anordnung und Ausbildung der im Spleißkanal mündenden Spleißluftdüsen auf ein
bestimmtes Garnmaterial abgestimmt.
[0063] Am Spleißprisma 19 sind des Weiteren Fadenleitbleche 35A, 35B angeordnet, die dafür
sorgen, dass die zu verbindenden Fadenenden ordnungsgemäß in den Spleißkanal 20 des
Spleißprismas 19 gleiten.
[0064] Funktion der erfindungsgemäßen Fadenspleißvorrichtung:
Wie bekannt, wird während des Spulbetriebes der laufende
Faden durch einen in Figur 1 lediglich schematisch dargestellten Fadenreiniger überwacht,
der jede Fadenunregelmäßigkeit detektiert und an den Spulstellenrechner 29 meldet.
Der Spulstellenrechner 29 initiiert daraufhin sofort einen definierten Fadenschnitt.
Das heißt, durch eine Fadenschneideinrichtung wird der laufende Faden in einen Oberfaden
und einen Unterfaden getrennt. Der Oberfaden läuft auf die Oberfläche der mit einem
Bremsmoment beaufschlagten Kreuzspule 15 auf, während der Unterfaden in der Regel
in einem Fadenspanner gehalten bleibt.
[0065] Zur Ausreinigung des schadhaften Fadenstückes sowie zur Erstellung einer neuen Fadenverbindung
wird anschließend der auf die Kreuzspule 15 aufgelaufene Oberfaden wieder aufgenommen.
Das heißt, die Saugdüse 12 wird nach oben geschwenkt und mit ihrer unterdruckbeaufschlagbaren
Mündung im Bereich der Oberfläche der Kreuzspule 15 positioniert.
Gleichzeitig wird die Kreuzspule 15 langsam in Abwickelrichtung rotiert.
[0066] Sobald die Saugdüse 12 den Oberfaden aufgenommen hat, wird mittels einer im Bereich
der Saugdüse 12 angeordneten (nicht dargestellten) Fadenschneideinrichtung das schadhafte
Fadenstück herausgetrennt und entsorgt.
[0067] Anschließend wird der jetzt fehlerfreie Oberfaden durch die Saugdüse 12 in den Spleißkanal
20 des Spleißprismas 19 der Fadenspleißvorrichtung 10 eingefädelt, wobei der Faden
auch durch die Trennbleche 34 und die Fadenleitbleche 35A und 35B geführt wird. Die
Saugdüse 12 positioniert den Oberfaden 31 dabei auch in der oberen Fadenklemmeinrichtung
23A sowie zwischen den Werkzeugen der unteren Fadenschneideinrichtung 23B. Gleichzeitig
oder etwas zeitversetzt zur Aufnahme des Oberfadens erfolgt auch die Aufnahme des
Unterfadens.
[0068] Das heißt, das Greiferrohr 11 holt den Unterfaden, der nach einem kontrollierten
Fadenschnitt in der Regel in einem Fadenspanner festgelegt ist, am Fadenspanner ab
und legt ihn ebenfalls in den Spleißkanal 20 des Spleißprismas 19 der Fadenspleißvorrichtung
10 ein.
[0069] Wie der Oberfaden wird auch der Unterfaden dabei in eine zugehörige untere Fadenklemmeinrichtung
23B sowie eine obere Fadenschneideinrichtung 23A eingefädelt.
Sobald die beiden Fäden in den Spleißkanal 20 eingelegt und in den Fadenklemmeinrichtungen
23A, 23B mechanisch fixiert sind, werden, durch entsprechendes Ansteuern eines Ventils,
die Halte- und Auflöseröhrchen 26A, 26B mit Druckluft beaufschlagt und die Fäden durch
die Fadenschneideinrichtungen 23A, 23B abgelängt.
[0070] Die freien Fadenenden von Ober- und Unterfaden werden in die Halte- und Auflöseröhrchen
26A, 26B eingesaugt und durch die über Tangentialbohrungen in die Halte- und Auflöseröhrchen
26A, 26B einströmende Druckluft vorschriftsmäßig pneumatisch vorbereitet. Das heißt,
die in die Halte- und Auflöseröhrchen 26A, 26B eingesaugten Fadenenden von Ober- und
Unterfaden werden weitestgehend von ihrer Garndrehung sowie von Kurzfasern befreit.
[0071] Die vorbereiteten Fadenenden werden dann, wie bekannt und daher weder dargestellt
noch näher erläutert, durch einen so genannten Schlaufenzieher in den Spleißkanal
20 des Spleißprismas 19 der Fadenspleißvorrichtung 10 gezogen und dort pneumatisch
verbunden. Das heißt, der Spulstellenrechner 29 steuert über eine Signalleitung ein
Elektromagnetventil so an, dass über eine der Druckluftleitungen 27 Spleißluft in
den Spleißkanal 20 ein- geblasen wird, die die zunächst weitestgehend parallel angeordneten
Fasern der beiden Fadenenden miteinander verwirbelt und dabei eine nahezu garngleiche
Fadenverbindung herstellt.