[0001] Die Erfindung betrifft Sanitärarmaturen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Armaturenkörper für Sanitärarmaturen werden üblicherweise aus Messing gegossen. Das
Äußere des Körpers bildet später die dekorative Oberfläche und das Innere des Körpers
bildet die Wasserführung. Bevor sie mit einer Beschichtung versehen oder verchromt
werden können, müssen sie nach dem Gießen geschliffen und poliert werden, um eine
für einen Galvanisierungsprozess geeignete Oberfläche zu erhalten.
Aus der
US 6 189 569 B1 sind Sanitärarmaturen bekannt, die eine Bodenplatte und ein Sichtgehäuse umfassen,
die mittels Rastverbindung miteinander verbunden sind und die eine Wasserführung aufweist,
die als Einheit in dem Sichtgehäuse eingefügt ist.
Weiterhin ist aus der
DE 44 38 647 A1 eine Sanitärarmatur bekannt, die aus Blechteilen oder aus zwei Blechhalbschalen hergestellt,
die an ihren Rändern miteinander verbunden sind.
[0003] Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine Sanitärarmatur
mit einem dekorativen Gehäuse und einer getrennten Wasserführung zu verbessern.
[0004] Die Aufgabe wird durch eine Sanitärarmatur mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 und ein Herstellverfahren gemäß Patentanspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
sind Gegenstand von Unteransprüchen.
Mit der Erfindung wird eine Sanitärarmatur mit einem Gehäusekörper und einer Funktionseinheit
bereitgestellt, die alle wasserführenden Bauteile umfasst und die im Gehäusekörper
der Sanitärarmatur aufgenommen ist. Unter dem Gehäusekörper ist dabei ein dekoratives
Gehäuse zu verstehen, das keinen Kontakt zum Trinkwasser aufweist. Der Kontakt zum
Trinkwasser wird über die Funktionseinheit hergestellt, die Anschlüsse zu den Hausanschlüssen,
die Wasserführungen, Kanäle für Kalt-, Warm- und/oder Mischwasser, Mischventile und/oder
Mousseure etc. umfassen kann.
[0005] Dabei umfasst der Gehäusekörper wenigstens zwei schalenförmige Einzelteile, die aus
einer metallischen Legierung im Druckgussverfahren oder aus einem geeigneten Kunststoff
hergestellt sind. Hierbei sind Zink-Druckguss-Legierungen und Aluminium-Druckguss-Legierungen
sowie eine Vielzahl geeigneter Kunststoffe denkbar.
Im Gegensatz zu Schwerkraft/Niederdruck-Messing-Gießverfahren ist es mittels DruckGussverfahren
bzw. Kunststoffspritzverfahren, welches auch zu den Druckgussverfahren zählt, möglich,
sehr saubere Formen, Kanten und Konturen zu gießen, so dass der Aufwand für die Nachbearbeitung
der Guss- bzw. Kunststoffteile stark reduziert ist. Hierbei ist es ebenso möglich,
Teile aus anderen Werkstoffen, wie z.B. Buchsen, Gewindebolzen oder ähnliches mit
einzugießen. Für die erfindungsgemäße Sanitärarmatur werden die schalenförmigen Einzelteile
zu einem die Funktionseinheit umschließenden Hohlkörper mittels eines Fügeverfahrens
adhäsiv oder stoffschlüssig miteinander verbunden.
[0006] Vorteilhafterweise sind die schalenförmigen Einzelteile aus einer Aluminium-Gusslegierung,
vorzugsweise aus der Gruppe von AlSi10Mg (Fe), AlSi12(Fe), AlSi9Cu3(Fe) oder Al-Si12Cu1(Fe)
hergestellt. Derartige Aluminium-Druckgusslegierungen weisen nach dem Entnehmen aus
der Gießform eine sehr hohe Konturgenauigkeit auf. Weiterhin verfügen diese Legierungen
über eine sehr gute Spanbarkeit und eine sehr hohe chemische Beständigkeit. Auch Zink-Druckgusslegierungen
sowie Kunststoffe eignen sich sehr gut für die Herstellung von präzisen Einzelteilen.
Die Wanddicken derartiger schalenförmiger Einzelteile betragen ca. 0,8mm bis 2mm.
Vorzugsweise sind mittels der Druckgießverfahren Wandstärken von 1 mm bei Zink-Druckguss-Verfahren,
1,4 mm bei Aluminium-Druckguss-Verfahren und 2 mm beim Kunststoffspritzverfahren realisierbar.
Dadurch wird der Materialbedarf bei der Herstellung der Gehäuse im Gegensatz zu üblichen
Gießverfahren auf ein Minimum reduziert.
Die erreichbaren Toleranzen liegen bei ± 0,05 mm bis ± 0,15 mm, so dass auch von einem
Fertigguss gesprochen wird.
[0007] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist das Gehäuse aus zwei symmetrischen
schalenförmigen Einzelteilen vorgesehen. Je nach äußerer Geometrie des Gehäusekörpers
ist jedoch auch ein Körper aus einer Vielzahl von Einzelteilen denkbar. Die Trennnähte
zwischen den Einzelteilen müssen nicht in einer Ebene liegen, sondern können der Geometrie
des Außengehäuses angepasst werden.
Bei der Herstellung des Gehäusekörpers werden die schalenförmigen Einzelteile adhäsiv,
adhäsiv und formschlüssig oder stoffschlüssig miteinander verbunden. Neben bekannten
[0008] Schweiß- oder Lötvorgängen ist es möglich, die schalenförmigen Einzelteile miteinander
zu verkleben.
Vorteilhafterweise kommen Kleber auf Basis von Acrylaten und Epoxiden zum Einsatz.
Die Klebeverbindungen härten sehr schnell aus und sind sehr chemikalienresistent.
Vorteilhafterweise härten die Kleber gasungsfrei aus. Wenn die Sanitärarmatur nach
dem Einbau der Funktionseinheit in das Gehäuse noch beschichtet werden soll, muss
gewährleistet sein, dass beim Einbringen der Sanitärarmatur und der verklebten Einzelteile
in eine Vakuumkammer, beispielsweise beim PVD- oder CVD-Verfahren, keine Gase entweichen.
[0009] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die schalenförmigen Einzelteile
Fügekanten mit Profilierungen aufweisen. Dazu können die Fügekanten der schalenförmigen
Einzelteile einen Falz, eine Nut oder eine der Nut entsprechende Profilierung, einen
Vorsprung oder eine Nase, aufweisen.
Jedes Einzelteil kann an einer ersten Fügekante einen Vorsprung und an einer zweiten
Fügekante eine Vertiefung aufweisen, derart, dass jeweils eine Fügekante eines Einzelteils
mit einem Vorsprung in eine Vertiefung einer Fügekante eines zweiten Einzelteils greift.
Dazu können die Flächen der Vorsprünge und Vertiefungen eine Keilform aufweisen. Dadurch
kann beim Zusammenstecken der Einzelteile bereits eine Klemmverbindung entstehen,
wobei die Positionierung der Einzelteile zueinander sehr präzise erfolgt.
[0010] Um eine möglichst schmale Trennfuge zu erzeugen, ist es von Vorteil, dass die Fügekanten
der schalenförmigen Einzelteile am Außenbereich des Gehäusekörpers auf Stoß aneinandergrenzen
und im Innenbereich des Gehäusekörpers einen Spalt zueinander aufweisen. Dazu ist
die Länge der Vorsprünge in den Profilierungen der Fügekanten auf der Innenseite kleiner
als die Länge der entsprechenden Vertiefungen vorgesehen.
Weiterhin ist es vorgesehen, an der Innenseite der schalenförmigen Einzelteile Stege
oder Kanten zur Positionierung oder Fixierung der Funktionseinheit anzuordnen. Zudem
können auch Positioniereinrichtungen für Befestigungselemente oder Befestigungselemente
selbst an den schalenförmigen Einzelteilen vorgesehen sein. Mit Hilfe der Befestigungselemente
wird der Gehäusekörper nach der Fertigstellung der Sanitäraramatur an den dafür vorgesehenen
Flächen, Wannen, Waschtischen etc. festgelegt. Die Stege oder Kante werden bereits
in der Druckgussform ausgebildet, so dass eine nachträgliche Bearbeitung der Einzelteile
für den Gehäusekörper sowohl im Innenbereich als auch an der Oberfläche des Gehäusekörpers
weitgehend reduziert werden kann.
[0011] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht zudem vor, dass der Gehäusekörper
nach dem Verbinden der schalenförmigen Einzelteile mit einer Beschichtung versehen
wird. Hierbei ist eine Schichtfolge aus einer Primerlackschicht, PVD-Schicht und einer
Lackdeckschicht vorgesehen. Der Vorteil einer Beschichtung mit den vorgenannten Schichten
besteht darin, dass diese eine gewisse Dicke aufweist, mittels der es möglich ist,
mögliche noch sichtbare Trennfugen zu überdecken. Dies bedeutet, dass der Gehäusekörper
nach der Beschichtung wie ein einstückiger Körper anmutet. Im montierten Zustand der
fertig gestellten Sanitärarmatur wird der Betrachter anhand der äußeren Form die Mehrteiligkeit
des Gehäusekörpers nicht mehr erkennen können.
[0012] Mit der Erfindung wird auch ein Verfahren zur Herstellung einer Sanitärarmatur mit
den nachfolgenden Schritten bereit gestellt. Zunächst werden wenigstens zwei schalenförmige
Einzelteile mit profilierten Fügekanten für einen Gehäusekörper mittels eines Druckgussverfahrens
hergestellt. Anschließend wird eine Funktionseinheit, die alle wasserführenden Teile
der Sanitärarmatur umfasst, in eines der Einzelteile des Gehäusekörpers eingelegt.
Daraufhin wird der Gehäusekörper durch Verbinden und Verkleben der schalenförmigen
Einzelteile hergestellt.
Alternativ dazu kann vor dem Herstellen des Gehäusekörpers eine Beschichtung der Einzelteile
durch nasschemische Verfahren, physikalische Verfahren oder Lackierverfahren oder
einer Kombination von Schichten gemäß dieser Verfahren erfolgen.
[0013] Für die Verbindung der Einzelteile des Gehäusekörpers ist es von Vorteil, wenn eine
Vorbereitung der Fügekanten der Einzelteile durch mechanisches oder chemisches Aufrauen
erfolgt bzw. durch ein atmosphärisches Plasma auf atomarer Ebene aktiviert wird. Weiterhin
ist es für die gewünschte Beschichtungs- und Oberflächenqualität von Bedeutung, dass
nach dem Verkleben der Einzelteile eine Nachbereitung der Klebefuge mittels Schleifen,
Bürsten oder Polieren erfolgt. Mittels eines Beschichtungsverfahrens aus einer Schichtfolge
von wenigstens einer Primer- oder Ausgleichsschicht, einer PVD-Schicht und einer Decklackschicht
ist es zudem möglich, die Trennfugen zwischen den Einzelteilen derart zu überdecken,
dass der Gehäusekörper einteilig erscheint.
[0014] Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel kann mit der Erfindung eine Sanitärarmatur
mit einem Gehäusekörper hergestellt werden, dessen schalenförmige Einzelteile aus
einer Aluminium-Druckguss-Legierung Al Si10Mg(Fe) bestehen, wobei die chemische Zusammensetzung
der Gusslegierung als Massenanteil in % angegeben ist; dabei können die Masse-Zusammensetzungen
in den Klammem von den Gussstück-Zusammensetzungen abweichen: Si 9,0-11,0; Fe 1,0
(0,45-0,9); Cu 0,10 (0,08); Mn 0,55; Mg 0,20-0,50 (0,25-0,50); Ni 0,15; Zn 0,15; Pb
0,15; Sn 0,05; Ti 0,20 (0,15); andere 0,15; Rest: Aluminium.
[0015] Gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel kann mit der Erfindung eine Sanitärarmatur
mit einem Gehäusekörper hergestellt werden, dessen schalenförmige Einzelteile aus
einer Aluminium-Druckguss-Legierung AlSi12(Fe) bestehen, wobei die chemische Zusammensetzung
der Gusslegierung als Massenanteil in % angegeben ist; dabei können die Masse-Zusammensetzungen
in den Klammern von den Gussstück-Zusammensetzungen abweichen: Si 10,5-13,5; Fe 1,0
(0,45-0,9); Cu 0,10 (0,08); Mn 0,55; Zn 0,12; Ti 0,15; andere 0,25; Rest: Aluminium.
[0016] Gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel kann mit der Erfindung eine Sanitärarmatur
mit einem Gehäusekörper hergestellt werden, dessen schalenförmige Einzelteile aus
einer Aluminium-Druckguss-Legierung Al Si9Cu3(Fe) bestehen, wobei die chemische Zusammensetzung
der Gusslegierung als Massenanteil in % angegeben ist; dabei können die Masse-Zusammensetzungen
in den Klammern von den Gussstück-Zusammensetzungen abweichen: Si 8,0-11,0; Fe 1,3
(0,6-1,1); Cu 2,0-4,0; Mn 0,55; Mg 0,05-0,55 (0,15-0,55); Cr 0,15; Ni 0,55; Zn 0,12;
Pb 0,35; Sn 0,25; Ti 0,25 (0,20); andere 0,25; Rest: Aluminium.
[0017] Gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel kann mit der Erfindung eine Sanitärarmatur
mit einem Gehäusekörper hergestellt werden, dessen schalenförmige Einzelteile aus
einer Aluminium-Druckguss-Legierung AlSi12Cu1(Fe) bestehen, wobei die chemische Zusammensetzung
der Gusslegierung als Massenanteil in % angegeben ist; dabei können die Masse-Zusammensetzungen
in den Klammem von den Gussstück-Zusammensetzungen abweichen: Si 10,5-13,5; Fe 1,3
(0,6-1,1); Cu 0,7-1,2; Mn 0,55; Mg 0,35; Cr 0,10; Ni 0,30; Zn 0,55; Pb 0,20; Sn 0,10;
Ti 0,20 (0,15); andere 0,25; Rest: Aluminium.
[0018] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und
wird im Folgenden näher beschrieben. In den Zeichnungsunterlagen bezeichnen gleiche
Bezugszeichen gleiche Funktionsteile. Es zeigt in der Zeichnung die
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht eines schalenförmigen Einzelteils für einen Gehäusekörper
einer erfindungsgemäßen Sanitärarmatur;
- Figur 2
- einen Schnitt durch profilierte Fügekanten zweier Einzelteile im Detail;
- Figur 3
- einen Schnitt durch profilierte Fügekanten zweier Einzelteile im gefügten Zustand
im Detail;
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht zweier komplementärer Einzelteile für einen Gehäusekörper
einer erfindungsgemäßen Sanitärarmatur;
- Figur 5
- eine perspektivische Ansicht eines zusammengefügten Gehäusekörpers;
- Figur 6
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Sanitärarmatur mit Funktionseinheit
vor dem Fügevorgang;
[0019] In der Zeichnung sind gleiche oder entsprechende Elemente mit jeweils gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0020] Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines schalenförmigen Einzelteils 1 für
einen Gehäusekörper einer Küchenarmatur. Das schalenförmige Einzelteil 1 ist in einem
Aluminium-Druckguss-Verfahren hergestellt. Es weist daher sehr geringe Wandstärken
im Bereich von 0,8mm-2,0 mm auf. Dies ermöglicht es, einen Gehäusekörper mit geringstem
Materialaufwand herzustellen.
[0021] Die Figuren 2 und 3 zeigen jeweils ein Detail einer Fügekante 11, 21. Die Profilierung
der Fügekanten 11, 21 ist in Form eines Falzes vorgesehen. Dazu ist an jeder Fügekante
11, 21 sowohl eine Vertiefung 110, 210 als auch ein Vorsprung 111, 211 angeordnet,
wobei der an der Außenseite des Armaturenkörpers angeordnete Vorsprung 211 des Einzelteils
2 im Endzustand an die Begrenzungskante der Vertiefung 110 des Einzelteils 1 auf Stoß
angrenzt. Aus Figur 3 wird deutlich, dass die Fügekanten 11, 21, der Einzelteile 1,
2 im Innenbereich einen Spalt aufweisen.
[0022] Aus Figur 4 wird deutlich, dass für den Armaturenkörper der vorgesehenen Küchenarmatur
zwei schalenförmige Einzelteile 1, 2 notwendig sind, die an ihren Fügekanten 11, 12,
13, 21, 22, 23 miteinander verbunden werden, so dass der Gehäusekörper insgesamt drei
Trennfugen aufweist.
[0023] Aus Figur 5, in der die beiden Einzelteile 1, 2 zusammengefügt dargestellt sind,
wird deutlich, dass die Trennfuge des Armaturenkörpers in dessen Symmetrieachse verläuft.
[0024] Die Einzelteile 1, 2 umfassen somit jeweils die Hälfte des Gehäusekörpers, in welchem
die Mischkartusche aufgenommen wird, und die Hälfte des Auslaufs.
Die Fügekanten 11, 12, 13 des ersten Einzelteils 1 weisen eine Profilierung mit einer
Vertiefung 110, 120, 130 auf, während die Fügekanten 21, 22, 23 des zweiten Einzelteils
2 eine Profilierung mit einem Vorsprung 211, 221, 231 besitzen. Die jeweiligen Längen
der Vertiefungen 110, 120, 130 und der Vorsprünge 211, 221, 231 sind derart bemessen,
dass die Fügekanten 11, 12, 13, 21, 22, 23 der Einzelteile 1, 2 in der Trennfuge an
der Außenseite des Gehäusekörpers aneinander grenzen, während der Gehäusekörper an
der Innenseite im Bereich der Trennfugen einen sehr kleinen Spalt aufweist.
Das Druckguss-Verfahren bietet die Möglichkeit, selbst die Außengeometrie des Armaturengehäuses
und die Linienführung 26 für die endgültige Geometrie des Designs zu beeinflussen.
Damit werden auch die nachfolgenden Bearbeitungen bei Schleif- und Polierarbeiten
deutlich reduziert.
[0025] Aus Figur 6 wird deutlich, dass die Einzelteile 1, 2 im Innenbereich Vorsprünge 14,
15, 24, 25 aufweisen, die während des Gussvorganges erzeugt werden und die bereits
die endgültige Position einer Funktionseinheit 3 festlegen.
Die Funktionseinheit 3 umfasst hierbei alle Bauteile, die mit Trinkwasser in Berührung
kommen. Sie kann einteilig ausgeführt sein oder auch aus mehreren Einzelelementen
zusammengesetzt sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst die Funktionseinheit
oder Wasserführung 3 eine Aufnahme 31 für eine Mischkartusche, ein Verbindungsstück
32 bzw. einen Schlauch und ein Anschlussstück 33 für eine Spülbrause, einen Mousseur
oder ähnliches.
Die Vorsprünge 14, 15, 24, 25, 26 sind sowohl im Bereich des Gehäusekörpers als auch
im Bereich des Auslaufs vorgesehen, so dass die Funktionseinheit 3 nach dem Fügen
der Einzelteile 1, 2 fest im Armaturenkörper fixiert ist. Die Wasserführung 3 bildet
somit eine eigenständige und wasserdichte Einheit, so dass das Trinkwasser keinen
Kontakt zum Gehäusekörper erhält. Der Gehäusekörper hat lediglich eine stabilisierende
und dekorative Funktion. Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten hinsichtlich der
Anordnung von Trennfugen können für den Gehäusekörper und den Auslauf unterschiedlichste
Geometrien und Ausgestaltungen realisiert werden.
Bezugszeichenliste
[0026]
- 1
- erstes schalenförmiges Einzelteil
- 11
- Fügekante
- 110
- Vertiefung
- 111
- Vorsprung
- 12
- Fügekante
- 120
- Vertiefung
- 121
- Vorsprung
- 13
- Fügekante
- 130
- Vertiefung
- 131
- Vorsprung
- 14
- Vorsprung, Kante im Innenbereich des Einzelteils
- 15
- Vorsprung, Kante im Innenbereich des Einzelteils
- 2
- zweites schalenförmiges Einzelteil
- 21
- Fügekante
- 210
- Vertiefung
- 211
- Vorsprung
- 22
- Fügekante
- 220
- Vertiefung
- 221
- Vorsprung
- 23
- Fügekante
- 230
- Vertiefung
- 231
- Vorsprung
- 24
- Vorsprung, Kante im Innenbereich des Einzelteils
- 25
- Vorsprung, Kante im Innenbereich des Einzelteils
- 26
- Vorsprung, Kante im Innenbereich des Einzelteils
- 3
- Funktionseinheit, Wasserführung
- 31
- Aufnahme für ein Funktionselement z.B. eine Mischkartusche
- 32
- Verbindungsstück, Schlauch
- 33
- Anschlussstück für Spülbrause
1. Sanitärarmatur mit
- einem Gehäusekörper und
- einer Funktionseinheit,
- - die wasserführende Bauteile umfasst und
- - im Gehäusekörper der Sanitärarmatur aufgenommen ist,
wobei der Gehäusekörper wenigstens zwei schalenförmige Einzelteile (1, 2) umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die schalenförmigen Einzelteile (1, 2) aus einer metallischen Legierung oder einem
Kunststoff im Druckgussverfahren hergestellt und
- die schalenförmigen Einzelteile (1, 2) zu einem die Funktionseinheit umschließenden
Hohlkörper mittels eines Fügeverfahrens adhäsiv oder stoffschlüssig miteinander verbunden
sind.
2. Sanitärarmatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die schalenförmigen Einzelteile (1, 2) aus einer Aluminium-Gusslegierung, vorzugsweise
aus der Gruppe von AlSi10Mg (Fe), AlSi12(Fe), AlSi9Cu3(Fe) oder AlSi12Cu1(Fe) odereiner
Zink-Druckguss-Legierung hergestellt sind.
3. Sanitärarmatur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die schalenförmigen Einzelteile (1, 2) Fügekanten (11, 12, 13, 21, 22, 23) mit Profilierungen
aufweisen.
4. Sanitärarmatur nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Fügekanten (11, 12, 13, 21, 22, 23) der schalenförmigen Einzelteile (1, 2) einen
Falz, eine Nut oder eine der Nut entsprechende Profilierung aufweisen.
5. Sanitärarmatur nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Einzelteil (1, 2) an einer ersten Fügekante einen Vorsprung und an einer zweiten
Fügekante eine Vertiefung aufweist, derart, dass jeweils eine Fügekante eines Einzelteils
mit einem Vorsprung in eine Vertiefung einer Fügekante eines zweiten Einzelteils greift.
6. Sanitärarmatur nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Einzelteil (1) an seinen Fügekanten (11, 12, 13) Vertiefungen (111, 121,
131) und ein zweites Einzelteil (2) an seinen Fügekanten (21, 22, 23) Vorsprünge (211,
221, 231) aufweist, derart dass das erste Einzelteil mit den Vorsprüngen der Fügekanten
in die Vertiefungen der Fügekanten des zweiten Einzelteils greift.
7. Sanitärarmatur nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fügekanten (11, 12, 13, 21, 22, 23) der schalenförmigen Einzelteile (1, 2) am
Außenbereich des Gehäusekörpers aneinander grenzen und im Innenbereich des Gehäusekörpers
einen Spalt zueinander aufweisen.
8. Sanitärarmatur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Innenseite der schalenförmigen Einzelteile (1, 2) Stege oder Kanten (14, 15,
24, 25, 26) zur Positionierung oder Fixierung der Funktionseinheit vorgesehen sind.
9. Sanitärarmatur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für den Gehäusekörper nach dem Verbinden der schalenförmigen Einzelteile (1, 2) eine
Beschichtung, vorzugsweise eine Schichtfolge aus einer Primerlackschicht, PVD-Schicht
und einer Decklackschicht vorgesehen ist.
10. Verfahren zur Herstellung einer Sanitärarmatur mit den Schritten:
- Herstellen von wenigstens zwei schalenförmigen Einzelteilen (1, 2) mit profilierten
Fügekanten (11, 12, 13, 21, 22, 23) für einen Gehäusekörper mittels eines Druckgussverfahrens,
- Einlegen einer Wasserführung (3) in eines der Einzelteile (1,2) des Gehäusekörpers,
- Herstellen des Gehäusekörpers durch Fügen der schalenförmigen Einzelteile (1, 2)
mittels eines adhäsiven oder stoffschlüssigen Fügeverfahrens.
11. Verfahren zur Herstellung einer Sanitärarmatur nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Herstellen des Gehäusekörpers eine Beschichtung der Einzelteile (1, 2) durch
nasschemische Verfahren, physikalische Verfahren oder Lackierverfahren oder einer
Kombination von Schichten gemäß dieser Verfahren erfolgt.
12. Verfahren zur Herstellung einer Sanitärarmatur nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Herstellen des Gehäusekörpers eine Vorbereitung der Fügekanten (11, 12, 13,
21, 22, 23) der Einzelteile (1, 2) durch mechanisches oder chemisches Aufrauen erfolgt
bzw. durch ein atmosphärisches Plasma auf atomarer Ebene aktiviert wird.
13. Verfahren zur Herstellung einer Sanitärarmatur nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Fügen der Einzelteile (1, 2) mittels Kleben oder Schweißen eine Nachbereitung
der Klebefuge oder der Schweißnaht durch Schleifen, Bürsten oder Polieren erfolgt.
14. Verfahren zur Herstellung einer Sanitärarmatur nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Beschichtung des Gehäusekörpers erfolgt, mittels der die Trennfugen zwischen
den Einzelteilen (1, 2) überdeckt werden, derart, dass der Gehäusekörper einteilig
erscheint.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Sanitärarmatur mit
- einem Gehäusekörper und
- einer Funktionseinheit, die alle wasserführenden Bauteile umfasst und
im Gehäusekörper der Sanitärarmatur aufgenommen ist,
wobei der Gehäusekörper wenigstens zwei schalenförmige Einzelteile (1, 2) umfasst,
- - - die aus einer metallischen Legierung oder einem Kunststoff im Druckgussverfahren
hergestellt sind
dadurch gekennzeichnet, dass
- die schalenförmigen Einzelteile (1,2) zu einem die Funktionseinheit umschließenden
Hohlkörper mittels eines Fügeverfahrens adhäsiv oder stoffschlüssig miteinander verbunden
sind.
2. Sanitärarmatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die schalenförmigen Einzelteile (1, 2) aus einer Aluminium-Gusslegierung, vorzugsweise
aus der Gruppe von AlSi10Mg (Fe), AlSi12(Fe), AlSi9Cu3(Fe) oder AlSi12Cu1(Fe) odereiner
Zink-Druckguss-Legierung hergestellt sind.
3. Sanitärarmatur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die schalenförmigen Einzelteile (1, 2) Fügekanten (11, 12, 13, 21, 22, 23) mit Profilierungen
aufweisen.
4. Sanitärarmatur nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Fügekanten (11, 12, 13, 21, 22, 23) der schalenförmigen Einzelteile (1,2) einen
Falz, eine Nut oder eine der Nut entsprechende Profilierung aufweisen.
5. Sanitärarmatur nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Einzelteil (1,2) an einer ersten Fügekante einen Vorsprung und an einer zweiten
Fügekante eine Vertiefung aufweist, derart, dass jeweils eine Fügekante eines Einzelteils
mit einem Vorsprung in eine Vertiefung einer Fügekante eines zweiten Einzelteils greift.
6. Sanitärarmatur nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Einzelteil (1) an seinen Fügekanten (11, 12, 13) Vertiefungen (111, 121,
131) und ein zweites Einzelteil (2) an seinen Fügekanten (21, 22, 23) Vorsprünge (211,
221, 231) aufweist, derart dass das erste Einzelteil mit den Vorsprüngen der Fügekanten
in die Vertiefungen der Fügekanten des zweiten Einzelteils greift.
7. Sanitärarmatur nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fügekanten (11, 12, 13, 21, 22, 23) der schalenförmigen Einzelteile (1, 2) am
Außenbereich des Gehäusekörpers aneinander grenzen und im Innenbereich des Gehäusekörpers
einen Spalt zueinander aufweisen.
8. Sanitärarmatur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Innenseite der schalenförmigen Einzelteile (1, 2) Stege oder Kanten (14, 15,
24, 25, 26) zur Positionierung oder Fixierung der Funktionseinheit vorgesehen sind.
9. Sanitärarmatur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für den Gehäusekörper nach dem Verbinden der schalenförmigen Einzelteile (1, 2) eine
Beschichtung, vorzugsweise eine Schichtfolge aus einer Primerlackschicht, PVD-Schicht
und einer Decklackschicht vorgesehen ist.
10. Verfahren zur Herstellung einer Sanitärarmatur mit den Schritten:
- Herstellen von wenigstens zwei schalenförmigen Einzelteilen (1, 2) mit profilierten
Fügekanten (11, 12, 13, 21, 22, 23) für einen Gehäusekörper mittels eines Druckgussverfahrens,
- Einlegen einer Funktionseinheit (3), die alle wasserführenden Teile der Sanitärarmatur
umfasst, in eines der Einzelteile (1,2) des Gehäusekörpers,
- Herstellen des Gehäusekörpers durch Fügen der schalenförmigen Einzelteile (1, 2)
mittels eines adhäsiven oder stoffschlüssigen Fügeverfahrens.
11. Verfahren zur Herstellung einer Sanitärarmatur nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Herstellen des Gehäusekörpers eine Beschichtung der Einzelteile (1, 2) durch
nasschemische Verfahren, physikalische Verfahren oder Lackierverfahren oder einer
Kombination von Schichten gemäß dieser Verfahren erfolgt.
12. Verfahren zur Herstellung einer Sanitärarmatur nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Herstellen des Gehäusekörpers eine Vorbereitung der Fügekanten (11, 12, 13,
21, 22, 23) der Einzelteile (1, 2) durch mechanisches oder chemisches Aufrauen erfolgt
bzw. durch ein atmosphärisches Plasma auf atomarer Ebene aktiviert wird.
13. Verfahren zur Herstellung einer Sanitärarmatur nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Fügen der Einzelteile (1, 2) mittels Kleben oder Schweißen eine Nachbereitung
der Klebefuge oder der Schweißnaht durch Schleifen, Bürsten oder Polieren erfolgt.
14. Verfahren zur Herstellung einer Sanitärarmatur nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Beschichtung des Gehäusekörpers erfolgt, mittels der die Trennfugen zwischen
den Einzelteilen (1, 2) überdeckt werden, derart, dass der Gehäusekörper einteilig
erscheint.