[0001] Die Erfindung betrifft zunächst ein in einer Bauwerks-Dichtungsfuge, beispielsweise
zwischen einem Fensterrahmen und einer zugeordneten Laibung einer Fensteröffnung in
einem Bauwerk, angeordnetes Schaumstoff-Dichtband, das bezogen auf einen vollständig
rückgestellten Zustand über seine Breite zwei durch einen Niederbereich verbundene
Höhebereiche aufweist, wobei das Schaumstoff-Dichtband zur verzögerten Rückstellung
getränkt ist.
[0002] Ein solches Schaumstoff-Dichtband ist beispielsweise aus der
WO 2009/138311 A1 bekannt. Der Offenbarungsgehalt dieser genannten Druckschriften wird hiermit vollinhaltlich
auch in die Offenbarung dieser Anmeldung mit einbezogen, auch zum Zwecke Merkmale
der genannten Druckschriften in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen (incorporation
by reference). Die bekannten Schaumstoff-Dichtbänder werden in einem komprimierten
Zustand in eine Fuge eingesetzt. Zufolge der Tränkung zur verzögerten Rückstellung
stellen sich diese Schaumstoff-Dichtbänder dann über einen gewissen Zeitraum zurück,
derart, dass sie ungeachtet ihrer im vollständig rückgestellten Zustand die genannte
Profilierung aufweisenden Gestaltung vollflächig an der Gegenseite, also beispielsweise
der Laibung der Fensteröffnung, anliegen. Die Dichtbänder sind bevorzugt aus einem
integralen Schaumstoffstreifen hergestellt und weisen gegenüberliegend zu ihrer Anlagefläche
an der Laibung weiter bevorzugt eine Selbstklebelage auf, die zunächst, im Lieferzustand,
mit einer Abdecklage abgedeckt sein kann.
[0003] Ausgehend von dem genannten Stand der Technik beschäftigt sich die Erfindung mit
der technischen Problematik, das genannte
[0004] Schaumstoff-Dichtband so auszugestalten und weiterzubilden, dass eine höhere Funktionalität
gegeben ist.
[0005] Eine mögliche Lösung dieser aufgezeigten technischen Problematik ist nach einem Erfindungsgedanken
bei einem Gegenstand gegeben, bei welchem im Einbauzustand des genannten Schaumstoff-Dichtbandes
in dem Niederbereich ein den Kontakt zur Laibung erbringendes Einlegeteil angeordnet
ist. Das Einlegeteil besteht bevorzugt zumindest teilweise aus einem anderen Werkstoff
als Schaumstoff, insbesondere aus einem anderen als dem genannten offenzelligen, zur
verzögerten Rückstellung getränkten Schaumstoff. Es kann aber auch aus einem solchen
offenzelligen, zur verzögerten Rückstellung getränkten Schaumstoff bestehen, wobei
dann, bevorzugt insbesondere in dem Imprägnat, funktionsverbessernde Zusätze enthalten
sind. Im Weiteren kann aber ein funktionsverbesserndes Zusatzmaterial insgesamt in
einem solchen Schaumstoff etwa eingeschlossen sein, beispielsweise durch Verklammerung
formschlüssig gehaltert.
[0006] Ein weiterer Gegenstand betrifft das Schaumstoff-Dichtband als solches, das bezogen
auf einen vollständig rückgestellten Zustand über seine Breite zwei durch einen Niederbereich
verbundene Höhenbereiche aufweist, wobei auch in diesem Fall das Schaumstoff-Dichtband
zur verzögerten Rückstellung getränkt ist und in dem Niederbereich ein Einlegeteil
angeordnet ist. Eine weitere Lösung ergibt sich hierbei durch ein Schaumstoff-Dichtungsband
nach Anspruch 2 und den weiteren Unteransprüchen.
[0007] Zur Lösung der auch insoweit zutreffenden, bereits angegebenen/ technischen Problematik
ist hierbei vorgesehen, dass das Einlegeteil aus einem quellfähigen Material besteht.
Es wird hierbei vollumfänglich Bezug auf die nachstehend beschriebenen Materialien
genommen.
[0008] Im folgenden beziehen sich die Ausführungen zu dem erfindungsgemäßen Schaumstoff-Dichtband
jeweils explizit auch auf ein in einer Bauwerks-Dichtungsfuge angeordnetes Schaumstoff-Dichtband,
das bezogen auf einen vollständig rückgestellten Zustand über seine Breite zwei durch
einen Niederbereich verbundene Höhenbereiche aufweist, wobei das Schaumstoff-Dichtband
zur verzögerten Rückstellung getränkt ist, und wobei in dem Niederbereich ein im Kontakt
zur Laibung befindliches Einlegeteil angeordnet ist.
[0009] Erfindungsgemäß ist das Einlegeteil aufquellend und/oder aus einem Material mit gegenüber
dem Schaumstoffmaterial geringerer Wärmeleitfähigkeit ausgebildet. Hierdurch kann
durch das Einlegeteil das Schaumstoff-Dichtband unabhängig von dem Schaumstoff an
verschiedene Erfordernisse angepasst werden, beispielsweise in Hinblick auf Wasserdichtigkeit,
Brandschutzverhalten, Wärmedämmeigenschaften, und zwar ohne Eingriff in das Schaumstoffmaterial,
wie dies z.B. bei einer Imprägnierung des Schaumstoffmaterials mit einem partikelhaltigem
Imprägnat der Fall wäre. Dennoch kann hierdurch das Eigenschaftsprofil des Dichtbandes
insgesamt und z.B. bei einer Volumenänderung des Einlegeteils bei sich ändernder Umgebung
wie Feuchtigkeitsbeaufschlagung oder im Brandfall auch die Eigenschaften wie z.B.
auch die Luftdurchlässigkeit des Schaumstoffmaterials verändert werden.
[0010] Bei dem Schaumstoff handelt es sich beispielsweise um einen Polyurethanschaumstoff.
Die Offenzelligkeit kann durch eine Luftdurchlässigkeit charakterisiert werden. Die
Luftdurchlässigkeit kann beispielsweise im Bereich von 20 bis 1000 l/m
2sec liegen, gemessen nach DIN EN 9237 an einer 10 mm dicken Probe bei 0,5 mbar Unterdruck,
Probenfläche 100 cm
2, beispielsweise im Bereich von 20 bis 500 l/m
2sec oder 20 bis 250 l/m
2sec, für bestimmte Anwendungen vorzugsweise 20 bis 150 l/m
2sec oder 50-200 l/m
2sec bei gewünschter niedriger Luftdurchlässigkeit. Die Messung kann mit einem Frank-Gerät,
beispielsweise dem Frank-Gerät Typ 21443, durchgeführt werden. Der Schaumstoff kann
ein Raumgewicht von beispielsweise 25 bis 100 kg/m
3 aufweisen.
[0011] Weiter bevorzugt besteht das Einlegeteil aus einem Quellwerkstoff. Beispielsweise
kann es sich hier um einen im Hinblick auf Feuchtigkeit aufquellenden Werkstoff handeln.
Es kann sich aber auch um einen im Hinblick auf Wärme aufquellenden Werkstoff handeln,
wie er insbesondere als Intumeszenzmaterial bekannt ist, gegebenenfalls auch um eine
Kombination beider Werkstoffe. Durch einen aufquellenden Werkstoff kann beispielsweise
die Abdichtung im Bauwerk verbessert werden. Der Wasserdurchtritt kann verzögert werden
und/oder die Luftdurchlässigkeit des Schaumstoff-Dichtbandes durch das Aufquellen,
womit dann - im eingebauten Zustand - eine höhere Komprimierung in der Fuge einhergeht,
reduziert werden. Es kann insbesondere auch eine Art dynamische Abdichtung sich einstellen,
so dass je nach Feuchtigkeitsgehalt der Umgebung eine höhere oder eine geringere Abdichtungskraft
auf die Laibung bzw. das eingesetzte Teil wie etwa den Fensterrahmen einwirkt. Das
feuchtigkeitsquellende Material ist somit vorzugsweise reversibel quellfähig, gibt
also bei trockener Luft wieder zuvor unter Quellung aufgenommenes Wasser ab, z.B.
bei 25°C und 5 % relativer Luftfeuchtigkeit. Die Intumeszenzmasse kann eine Abdichtung
gegen Luftdurchtritt und eine Feuerwiderstandsdauer im Brandfall erbringen.
[0012] Besonders bevorzugt ist das quellfähige (feuchtigkeitsquellfähige) Mineral ein Tonmineral,
insbesondere Bentonit. Ein solches ist einfach in das Einlegeteil einbringbar und
besonders umweltfreundlich und auch im Brandfalle unschädlich, da im Gegensatz zu
organischen Materialien keine Brandgase freigesetzt werden. Das feuchtigkeitsquellfähige
Material kann auch ein organisches Material, insbesondere polymeres Material sein.
Beispielsweise können als feuchtigkeitsquellfähiges Material Superabsorber (Superabsorbent
Polymers, SAP) eingesetzt werden, welche ein Vielfaches ihres Eigengewichts - bis
zum 1000-fachen - an Wasser aufnehmen können. Superabsorber enthalten oder bestehen
zumeist aus Copolymeren mit ionischen Monomeren, bspw. Copolymeren von Acrylsäure
und ionischen Acrylaten wie Natrium- oder Ammoniumacrylat. Hierbei können Vernetzungsmittel
(bspw. sogenannte Kernvernetzer (Core-Cross-Linker, CXL) eingesetzt werden, welche
die Polymerketten vernetzen und wasserunlöslich machen können. Alternativ oder zusätzlich
können anionische Gelbidner wie z.B. Polyacrylatverbindungen eingesetzt werden. Alternativ
oder zusätzlich können auch nichtionische Gelbildner wie z.B. quellfähige Cellulosederivate
eingesetzt werden, wie z.B. Celluloseether, Celluloseester (Celluloseacetobutyrat)
oder dergleichen oder auch Quellstärke (insbesondere thermisch behandelte, weitgehend
aufgeschlossene Stärke), Polyvinylalkohole oder dergleichen. Solche quellfähigen Materialien
sind an sich bekannt. Die genannten quellfähigen (insbesondere feuchtigkeitsquellfähigen)
Materialien können ach in Kombination eingesetzt werden.
[0013] Als Intumeszenzmaterial kommt beispielsweise Blähgraphit oder ein Material auf Basis
von Polyacetaten und/oder Polyphosphaten wie bspw. Harnstoffderivat-Ammoniumpolyphosphat-Polyacetat
in Frage (vgl. etwa auch
DE 37 35 779 AI). Das Intumeszenzmaterial kann als solches/ beispielsweise als Streifen, das Einlegeteil
bilden/ oder aufgenommen oder einimprägniert in das Trägermaterial sein.
[0014] Das Bentonit oder allgemeiner das Tonmineral bzw. das feuchtigkeitsquellfähige Material
kann in beiden Fällen (also in Bezug auf das Dichtband oder das in der Fuge angeordnete
Dichtband nach Anspruch 1) als Stoff als solcher vorgesehen sein. Das Bentonit oder
allgemeiner das Tonmineral bzw. das feuchtigkeitsquellfähige Material kann auch in
einem Trägermaterial wie etwa einem Vlies oder Gewebe aufgenommen sein. Das Tonmineral
wie z.B. Bentonit oder das feuchtigkeitsquellende Material allgemein liegt in der
Regel im Ausgangszustand pulvrig oder teilchenförmig vor. Als solches kann es in das
Vlies oder ein sonstiges Trägermaterial wie ein Gewebe eingerüttelt sein.
[0015] Das durch Feuchtigkeit aufquellende Material, insbesondere Bentonit, und das durch
Wärme aufquellende Material können auch kombiniert in dem Einlegeteil vorgesehen sein.
[0016] Das Einlegeteil kann auch ein Material umfassen, welches eine geringere Wärmeleitfähigkeit
aufweist als das Schaumstoffmaterial, das Einlegeteil insgesamt kann eine geringere
Wärmeleitfähigkeit aufweisen als das Schaumstoffmaterial, z.B. bei 20°C und 20% re.
Luftfeuchtigkeit. Hierzu kann das Einlegeteils beispielsweise Perlit (ein alteriertes
vulkanisches Glas, Gestein) enthalten. Das Perlit kann bis zu 2-3 Gew.-% Wasser enthalten,
vorzugsweise ≤ 0,5-1 Gew.-% oder ≤ 0,1-0,25 Gew.-%. Das Perlit hat üblicherweise eine
Dichte von 900 bis 1000 kg/m
3 (Schüttdichte des Rohperlit). Durch Glühen auf ca. 800 °C bis 1000 °C bläht sich
Perlit auf das fünfzehn- bis zwanzigfache seines Ursprungsvolumens auf. Das geglühte
Perlit, welches vorzugsweise in dem Einlegeteil enthalten ist, kann dann eine Schüttdichte
von 30 bis 200 kg/m
3 oder vorzugsweise 50 bis 100 kg/m
3 und eine Wärmeleitfähigkeit von λ = 0,020 bis 0,14 W/mK oder vorzugsweise λ = 0,040
bis 0,070 W/mK aufweisen.
[0017] Das quellfähige Material (feuchtigkeits- und/oder wärmequellfähige Material) kann
in ein weiteres Trägermaterial, wie auch hier insbesondere ein Vlies oder Gewebe,
imprägniert sein, wobei dann dieses imprägnierte Trägermaterial das Einlegeteil bildet.
Dies kann unabhängig hiervon oder in Kombination hiermit auch für das wärmedämmende
Material gelten.
[0018] Gegebenenfalls kann das Material durch ein Haftmittel in dem Trägermaterial wie dem
Vlies oder Gewebe fixiert sein.
[0019] Das Quellmaterial und/oder das wärmedämmende Material können 5-95 Gew.-% oder 10-90
Gew.-% oder 30-95 Gew.-% oder 50-95 Gew.-% oder bis zu 98 Gew.-% des Einlegeteils
ausmachen oder das Einlegeteil kann zu 100 Gew.-% aus dem jeweiligen Material bestehen,
welches bspw. in verpresster oder mit geringer Menge Haftmittel verbundener Form vorliegen
kann.
[0020] Das Quellmaterial und/oder das wärmedämmende Material können vorzugsweise in Teilchen
mit einer Teilchengröße im Bereich von 5-1000 µm vorliegen, ohne hierauf beschränkt
zu sein, beispielsweise im Bereich von 10-750 µm oder 20-500 µm.
[0021] Die Volumenausdehnung des feuchtigkeitsquellenden Materials beim Quellen kann bei
Wasserüberschuss (maximale Wasseraufnahme) bei 20°C von ≥ 10-20% oder ≥ 30-50% oder
≥ 70-85 % oder zum bis Faktor 5-10 oder auch bis Faktor 25-50 oder bis Faktor 100-250
(bspw. im Fall von Superabsorbern). Die Volumenausdehnung kann also im Bereich von
10 % bis Faktor 250 oder 10% bis Faktor 100 oder 10% bis Faktor 25 oder Faktor 50
betragen (jeweils Volumen.-%).
[0022] Das Einlegeteil kann aber auch unabhängig von einer möglichen Eigenschaft als Quellmaterial
in Form eines zwar flexiblen aber härteren Materials als der Schaumstoff vorliegen.
Beispielsweise in Form einer Schnur oder eines Streifens. Im Falle des Bentonit ist
dieser zur Ausbildung einer solchen Gestaltung bevorzugt angezeigt. Hiermit kann eine
Vermindung des Querschnitts beispielsweise zur Reduzierung der Luftdurchlässigkeit
oder allgemein zur Erhöhung der Dichtigkeit erreicht werden. Das Einlegeteil kann
frei einliegend in dem Schaumstoff-Dichtband vorgesehen sein. Insbesondere kann das
Einlegeteil, wenn es als gesondertes Teil, also als Formteil ausgebildet ist, selbstklebend
ausgerüstet sein und vermittels der Selbstklebung mit dem Schaumstoff des Schaumstoff-Dichtbandes
verklebt sein. Das Einlegeteil erstreckt sich bevorzugt gleichförmig über die gesamte
Länge des Dichtbandes.
[0023] Das Einlegeteil kann zumindest teilweise oder vollständig aus mineralischen Fasern,
einschließlich Glasfasern und/oder Mineralfasern, einschließlich Steinwollfasern,
bestehen. Die Fasern können hierbei unter Ausbildung eines Faserverbundes vernetzt
sein, bspw. in Art eines Vlieses oder Gewebes, welches ein zusammenhängendes Band
ausbilden können. Das Einlegeteil kann somit insgesamt als Fugenschnur ausgebildet
sein. Die mineralischen Fasern können eine Hülle aus einem anderen Material aufweisen,
z.B. aus Glasfasern. Die Hülle, insbesondere bei Glasfasern, kann durch Umflechtung
der Seele des Einlegeteils ausgebildet sein. Die Seele kann Mineralfasern enthalten
oder aus Mineralfasern bestehen. Gegebenenfalls können Hülle und/oder Seele auch weitere
Fasermaterialien, z.B. organische polymere Fasern enthalten.
[0024] Das Einlegeteil, insbesondere in Ausbildung als Fugenschnur, kann eine Rohdichte
von ≥ 200 kg/m3, vorzugsweise ≥ 250 kg/m3 aufweisen, bspw. bis 500 kg/m3 oder bis
1000 kg/m3 oder bis 1.500 kg/m3. Hierdurch können gute Brand- oder Feuchtigkeitsdämmeigenschaften
erzielt werden. Es hat sich herausgestellt, dass das Dichtband mit einem derartigen
Einlegeteil im Niederbereich gut handhabbar ist.
[0025] Das jeweilige Einlegeteil kann mit dem Schaumstoff-Dichtband verklebt oder kraft-
oder formschlüssig an dem Schaumstoffmaterial gehaltert sein, beispielsweise können
die benachbarten Höhenbereiche das Einlegeteil unter Ausbildung von Hinterschneidungen
übergreifen und so formschlüssig haltern.
[0026] Das erfindungsgemäße Schaumstoff-Dichtband kann zwei oder mehr Einlegeteile aufweist,
welche jeweils in einem Niederbereich zusammen oder in verschiedenen, durch einen
Höhenbereich getrennten Niederbereichen, angeordnet sein können.
[0027] Das Einlegeteil, insbesondere in Ausbildung mit Vlies oder einem Faserverbund, kann
flexibel sein und damit ein zusammenrollen des Dichtbandes ermöglichen.
[0028] Das erfindungsgemäße Schaumstoff-Dichtband kann mehrere Niederbereiche aufweist,
wobei in zwei oder mehr Niederbereichen ein Einlegeteil (welche gleich oder verschieden
ausgebildet sein können) vorgesehen ist.
[0029] Das erfindungsgemäße Dichtband kann mehrere Einlegeteile aufweist , welche sich in
mindestens einem oder mehreren Merkmal ausgewählt aus der Gruppe Durchmesser, spezifisches
Gewicht, chemische Zusammensetzung, Quellfähigkeit, Intumeszenzeigenschaften, Wärmeleitfähigkeit,
Wasserdichtigkeit unterscheiden. Insbesondere kann ein feuchtigkeitsquellfähiges Einlegeteil
zusammen mit einem wärmequellfähigem Einlegeteil vorgesehen sein. Ein feuchtigkeitsquellfähiges
oder wärmequellfähiges Einlegeteil können jeweils mit einem Einlegeteil verminderter
Wärmeleitfähigkeit vorgesehen sein. Ein wärmequellfähiges Einlegeteil oder Einlegeteil
mit verminderter Wärmeleitfähigkeit können jeweils mit einem wasserdichten Einlegeteil
vorgesehen sein.
[0030] Die den jeweiligen Niederbereich begrenzenden Höhenbereiche können jeweils die gleiche
Höhe oder unterschiedliche Höhen aufweisen, vorzugsweise erstrecken sich bei vollständig
rückgestelltem Dichtband beide Höhenbereiche über zumindest die halbe Höhe des Einlegeteils,
besonders bevorzugt über die gesamte Höhe des Einlegeteils.
[0031] Nachstehend ist die Erfindung des Weiteren anhand beigefügter
[0032] Zeichnung erläutert, die jedoch lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellt. Hierbei
zeigt:
- Fig. 1
- einen Längsabschnitt des Schaumstoff-Dichtbandes mit Einlegeteil im vollständig expandierten
Zustand;
- Fig. 2
- eine schematische Ansicht des Einbauzustandes des Schaumstoff-Dichtbandes gemäß Fig.
1;
- Fig. 3
- eine schematische perspektivische Ansicht des Schaumstoff-Dichtbandes gemäß Fig. 1,
aufgerollt.
[0033] Dargestellt und beschrieben ist ein Schaumstoff-Dichtband 1 mit einem Einlegeteil
2. Das Schaumstoff-Dichtband 1 besteht aus einem offenzelligen Weichschaumstoff wie
beispielsweise Polyurethan Weichschaumstoff. Der Schaumstoff ist zu verzögerten Rückstellung
getränkt. Als Imprägnate können hierbei verschiedenartige Substanzen zur Anwendung
kommen. Beispielsweise ein flammhemmend eingestelltes Kunstharzpolymerimprägnat, Darüber
hinaus kann auch ein Imprägnat auf Paraffinbasis, vgl. etwa
EP 1131525 A1, zur Anwendung kommen.
[0034] Das Schaumstoff-Dichtband weist weiter zwei sich im Profil ausbildende Höhenbereiche
3,4 auf, die durch einen Niederbereich 5 voneinander gesondert sind. Der untere Bereich
des Querschnittsprofils ist dagegen rechteckig gestaltet, mit einer im Querschnitt
gerade verlaufenden Anlagefläche 6. Hier ist weiter eine Selbstklebeschicht 7 aufgebracht,
die im Lieferzustand, vgl. Fig. 3, durch eine Abdecklage 9 abgedeckt sein kann.
[0035] In der durch den Niederbereich 5 gebildeten, sich in Längsrichtung des Schaumstoff-Dichtbandes
1 erstreckenden Talausbildung ist ein Einlegeteil 2 aufgenommen. Beim Ausführungsbeispiel
handelt es sich um ein Einlegeteil aus Bentonitmaterial. Bentonit ist tonartig knetbar
und kann insofern auch in Rollenform - zusammen mit dem Schaumstoff-Dichtband 1 -
aufgewickelt werden, wie in Bezug auf Fig. 3 beschrieben.
[0036] Das Bentonit, gegebenenfalls auch ein anderes Tonmineral, kann zunächst in pulvriger
Form vorliegen und zur besseren Handhabbarkeit sodann in ein Vlies eingerüttelt sein
oder in angeteigter Form als Streifen oder Schnur vorliegen.
[0037] Im Einbauzustand gemäß Fig. 2 ist zu ersehen, dass das Einlegeteil 2 durch den teilweise
expandierten Schaumstoff gegen die Laibung 8 gedrückt ist. Wie für solche Schaumstoff-Dichtbänder
typisch, ist das Schaumstoff-Dichtband 1 um ein gewisses Maß expandiert. Da der vollständig
expandierte Zustand aber weiterhin das Ausmaß der Fuge über weitem übertreffen würde,
ist immer noch eine zur dichtenden Anlage gegebene Vorspannung vorhanden. An seiner
der Laibung 8 gegenüberliegenden Seite ist das Schaumstoff-Dichtband 1 vermittels
der Selbstkleberschicht 7 mit dem abzudichtenden Gegenstand 9 klebeverbunden. Bei
dem Gegenstand 9 kann es sich beispielsweise um einen Fensterrahmen handeln.
[0038] Das Einlageteil 2 ist durch die flankierenden Höhenbereiche 3,4 im Einbauzustand
seitlich geschützt. Beispielsweise ist es nicht unmittelbar einem Schlagregen ausgesetzt.
[0039] Die Einbausituation nach Figur 2 kann allgemein im Rahmen der Erfindung auch für
andere quellfähige, bspw. organisch-polymere quellfähige Materialien, und/oder wärmedämmende
Materialien wie bspw. Perlit gelten. Das nur schematisch dargestellte Einlegeteil
kann jeweils auch schnur- oder bandförmig ausgebildet sein, bspw. eine Brandschutzschnur
aus einem mineralischen Material wie Steinwolle oder mit Intumeszenzmaterial behandelten
[0040] Fasern oder als Fasern hergestelltem Material sein.
[0041] Fig. 3 zeigt schematisch eine zur Rolle aufgewickelte Vorratsform eines solchen Schaumstoff-Dichtbandes
mit Einlegeteil 2.
[0042] Soweit das Einlegeteil zumindest teilweise ein Intumeszenzmaterial aufweist bzw.
enthält kann es zur Verbesserung der Brandbeständigkeit dienen. Beispielsweise kann
es hierdurch möglich werden, für das Schaumstoff-Dichtband insgesamt eine Brandschutzklassifizierung
zu erreichen.
[0043] Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung
der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten
Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
Die Unteransprüche charakterisieren in ihrer fakultativ liebengeordneten Fassung eigenständige
erfinderische Weiterbildung des Standes der Technik, insbesondere um auf Basis dieser
Ansprüche Teilanmeldungen vorzunehmen.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0044]
- 1
- Schaumstoff-Dichtband
- 2
- Einlegeteil
- 3
- Höhenbereich
- 4
- Höhenbereich
- 5
- -Niederbereich
- 6
- Anlagefläche
- 7
- Selbstklebeschicht
- 8
- Laibung
- 9
- Abdecklage
1. In einer Bauwerks-Dichtungsfuge angeordnetes Schaumstoff-Dichtband (1), das bezogen
auf einen vollständig rückgestellten Zustand über seine Breite zwei durch einen Niederbereich
(5) verbundene Höhenbereiche (3,4) aufweist, wobei das Schaumstoff-Dichtband (1) zur
verzögerten Rückstellung getränkt ist, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Niederbereich (5) ein im Kontakt zur Laibung (8) befindliches Einlegeteil
(2) angeordnet ist.
2. Schaumstoff-Dichtband, das bezogen auf einen vollständig rückgestellten Zustand über
seine Breite zwei durch einen Niederbereich (5) verbundene Höhenbereiche (3,4) aufweist,
wobei das Schaumstoff-Dichtband (1) zur verzögerten Rückstellung getränkt ist und
in dem Niederbereich (5) ein Einlegeteil (2) angeordnet ist, wahlweise in Anordnung
nach Anspruch 1 ,dadurch gekennzeichnet, dass das Einlegeteil (2) aufquellend ausgebildet ist und/oder aus einem Material mit gegenüber
dem Schaumstoffmaterial geringerer Wärmeleitfähigkeit ausgebildet ist
3. Schaumstoff-Dichtband nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Einlegeteil (2) zumindest teilweise aus einem feuchtigkeitsquellenden Material
und/oder zumindest teilweise aus einem intumeszierenden Material besteht.
4. Schaumstoff-Dichtband nach einem der vorhergehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, dass das Einlegeteil (2) zumindest teilweise aus einem quellfähigem Mineral und/oder einem
quellfähigem Polymer besteht..
5. Schaumstoff-Dichtband nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das quellfähige Mineral ein Tonmineral, einschließlich Bentonit, ist.
6. Schaumstoff-Dichtband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einlegeteil (2) zumindest teilweise aus mineralischen Fasern, einschließlich
Glasfasern, besteht oder ein Faserband mit Mineralfasern ist.
7. Schaumstoff-Dichtband nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Mineralfasern unter Ausbildung des Bandes miteinander verbunden sind.
8. Schaumstoff-Dichtband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einlegeteil (2) eine Rohdichte von größer/gleich 200 kg/m3 aufweist.
9. Schaumstoff-Dichtband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einlegeteil (2) ein imprägniertes Trägermaterial aufweist.
10. Schaumstoff-Dichtband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial ein Vlies oder Gewebe ist.
11. Schaumstoff-Dichtband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einlegeteil (2) mit dem Schaumstoff-Dichtband verklebt oder kraft- oder formschlüssig
an dem Schaumstoffmaterial gehaltert ist.
12. Schaumstoff-Dichtband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtband zwei oder mehr Einlegeteile aufweist, welche in dem Niederbereich angeordnet
sind.
13. Schaumstoff-Dichtband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtband mehrere Niederbereiche aufweist, und dass in zwei oder mehr Niederbereichen
ein Einlegeteil angeordnet ist.
14. Schaumstoff-Dichtband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Dichtband mehrere Einlegeteile aufweist , welche sich in mindestens einem oder mehreren
Merkmal ausgewählt aus der Gruppe Durchmesser, spezifisches Gewicht, chemische Zusammensetzung,
Quellfähigkeit, Intumeszenzeigenschaften, Wärmeleitfähigkeit, Wasserdichtigkeit unterscheiden.
15. Schaumstoff-Dichtband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaumstoff des Dichtbandes eine Luftdurchlässigkeit im Bereich von 20-1000 l/m2sec
aufweist.