[0001] Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeugschloss gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1 sowie eine Stellelementanordnung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 14.
[0002] Das in Rede stehende Kraftfahrzeugschloss findet Anwendung bei allen Arten von Verschlusselementen
eines Kraftfahrzeugs. Dazu gehören insgesamt alle Seitentüren, Hecktüren, Heckklappen,
Heckdeckel oder Motorhauben. Diese Verschlusselemente können grundsätzlich auch nach
Art von Schiebetüren ausgestaltet sein.
[0003] Das bekannte Kraftfahrzeugschloss (
WO 2009/040074 A1), von dem die Erfindung ausgeht, ist mit den üblichen Schließelementen Schlossfalle
und Sperrklinke sowie mit einer Schlossmechanik ausgestattet. Die Schlossmechanik
ist in die unterschiedlichen Funktionszustände "Entriegelt", "Verriegelt", "Diebstahlgesichert"
und "Kindergesichert" bringbar und weist hierfür ein in entsprechende Funktionsstellungen
verstellbares Funktionselement auf.
[0004] Im Funktionszustand "Entriegelt" kann durch Betätigung des Türinnengriffs und des
Türaußengriffs die zugeordnete Kraftfahrzeugtür geöffnet werden. In dem Funktionszustand
"Verriegelt" kann von Außen nicht geöffnet werden, wohl aber von Innen. Im Funktionszustand
"Diebstahlgesichert" kann weder von Außen noch von Innen geöffnet werden. Im Funktionszustand
"Kindergesichert" kann von Außen geöffnet werden, jedoch nicht von Innen.
[0005] Es ist nun üblicherweise so, dass der Türaußengriff mit einem Außenbetätigungshebel
und der Türinnengriff mit einem Innenbetätigungshebel gekoppelt ist, wobei die beiden
Verriegelungshebel in Abhängigkeit von dem Funktionszustand mit der Sperrklinke gekuppelt
bzw. von der Sperrklinke entkuppelt werden. Hierfür ist die Schlossmechanik mit einer
Kupplungsanordnung ausgestattet. Bei dem bekannten Kraftfahrzeugschloss bildet das
Funktionselement selbst das Kupplungselement der Kupplungsanordnung. Es ist nach Art
eines federelastisch biegbaren Drahtes oder Streifens ausgestaltet und wird als Biege-Funktionselement
federelastisch in unterschiedliche Funktionsstellungen gebogen.
[0006] Für das Verstellen des Biege-Funktionselements ist das bekannte Kraftfahrzeugschloss
mit einer Stellelementanordnung ausgestattet. Die Stellelementanordnung weist einen
Antriebsmotor mit Motorwelle und eine dem Antriebsmotor nachgeschaltete Steuerwelle
mit einem axialen Steuerabschnitt zum Ausleiten von Steuerbewegungen auf. Die Steuerwelle
ist im Steuerabschnitt nach Art einer Nockenwelle ausgestaltet. Das Biege-Funktionselement
stützt sich am Steuerabschnitt ab und lässt sich so mittels der Steuerwelle in unterschiedliche
Funktionsstellungen biegen.
[0007] Die Ausstattung der Schlossmechanik des bekannten Kraftfahrzeugschlosses mit einem
Biege-Funktionselement führt zu einer außerordentlich kompakten Ausgestaltung des
Kraftfahrzeugschlosses insgesamt. Auch die Ausstattung der Stellelementanordnung mit
einer Steuerwelle zur Verstellung des Biege-Funktionselements hat sich in vielerlei
Hinsicht bewährt.
[0008] Eine Herausforderung bei der konstruktiven Auslegung des bekannten Kraftfahrzeugschlosses
besteht in der Forderung der manuellen Einstellbarkeit verschiedener Funktionszustände.
Eine typische Anforderung besteht darin, dass das Kraftfahrzeugschloss manuell, insbesondere
mittels eines mechanischen Schlüssels entriegelt bzw. verriegelt werden kann. Ansatzweise
ist dies im Zusammenhang mit der Realisierung einer sogenannten "Override"-Funktion
realisiert, mit der sichergestellt wird, dass die Betätigung eines Türinnengriffs
stets mit einem Entriegeln des Kraftfahrzeugschlosses einhergeht, sofern nicht der
Funktionszustand "Kindergesichert" eingestellt ist. Für die Realisierung der Override-Funktion
ist die Steuerwelle des bekannten Kraftfahrzeugschlosses mit einem Betätigungsabschnitt
mit einer Schneckenkontur ausgestattet, das mit einem um eine Schwenkachse schwenkbaren
Betätigungselement zusammenwirkt. Mit einer solchen Anordnung lässt sich eine Verstellung
der Steuerwelle lediglich in einem ganz begrenzten Schwenkbereich umsetzen.
[0009] Der Erfindung liegt das Problem zu Grunde, das bekannte Kraftfahrzeugschloss derart
auszugestalten und weiterzubilden, dass eine umfassende manuelle Verstellung der Steuerwelle
mit einfachen Mitteln realisiert ist.
[0010] Das obige Problem wird bei einem Kraftfahrzeugschloss gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
[0011] Wesentlich ist zunächst die Überlegung, das für die manuelle Verstellung der Steuerwelle
vorgesehene Betätigungselement in Richtung der geometrischen Achse der Steuerwelle
längsgeführt auszugestalten. Damit ist es jedenfalls theoretisch möglich, beliebige
Schwenkbereiche der Steuerwelle durch eine Längsverschiebung des Betätigungselements
abzufahren. Dabei wirkt das Betätigungselement derart mit dem Betätigungsabschnitt
der Steuerwelle zusammen, dass eine Längsbewegung des Betätigungselements in eine
Schwenk- oder Drehbewegung der Steuerwelle um ihre geometrische Achse übersetzbar
ist.
[0012] Die Anordnung aus Betätigungselement und steuerwellenseitiger Schneckenkontur wird
vorliegend im Sinne einer einfachen Darstellung als "Schneckengetriebe" bezeichnet,
auch wenn es sich hierbei nicht um ein Schneckengetriebe im engeren Sinne handelt.
[0013] Der Begriff "Schneckenkontur" ist vorliegend weit zu verstehen. Er umfasst alle Konturen,
die im Zusammenwirken mit einem längsgeführten Betätigungselement zu einem Verdrehen
oder Verschwenken der Steuerwelle fuhren. In besonders bevorzugter Ausgestaltung handelt
es sich bei der Schneckenkontur jedoch um eine Schneckenkontur im engeren Sinne.
[0014] Anspruch 2 betrifft in einer Variante eine Anordnung, bei der sich am Steuerabschnitt
der Steuerwelle ein Funktionselement abstützt, das gemäß Anspruch 3 in einer Variante
als Biege-Funktionselement ausgestaltet ist. Dadurch, dass mit dem längsgeführten
Betätigungselement, das mit der Schneckenkontur der Steuerwelle zusammenwirkt, das
Übersetzungsverhältnis des resultierenden Schneckengetriebes punktgenau gesteuert
werden kann, ist diese Anwendung für die vorschlagsgemäße Lösung besonders gut geeignet.
Der Grund hierfür besteht darin, dass aufgrund der meist nichtlinearen Federkennlinie
des Biege-Funktionselements eine hierauf zugeschnittene Getriebeübersetzung im manuellen
Antriebsstrang für die Steuerwelle zu bevorzugen ist. Andernfalls käme es zu Komforteinbußen
bei der manuellen Betätigung.
[0015] Mit der bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 4 ist es bei geeigneter Auslegung
möglich, das notwendige Verschwenken der Steuerwelle mit einem vergleichsweise kurzen
Verriegelungshebel zu bewerkstelligen, der über eine Langlochkopplung mit dem Betätigungselement
gekoppelt ist.
[0016] Eine besonders flachbauende Anordnung lässt sich gemäß Anspruch 6 dadurch erreichen,
dass die mindestens eine Schneckenkontur des Betätigungselements weniger als eine
volle Schneckenwindung bereitstellt. Dabei wird davon abgesehen, dass die Schneckenkontur
des Betätigungselements die Steuerwelle umgreift, was mit einer erhöhten Bauraumanforderung
über den gesamten Umfang der Steuerwelle verbunden wäre.
[0017] Vorzugsweise stellt auch die Schneckenkontur der Steuerwelle weniger als eine volle
Schneckenwindung bereit. Damit ist es möglich, eine Wandung des Gehäuses des Kraftfahrzeugschlosses
in unmittelbarer Nähe zu der Kemumfangsfläche der Steuerwelle verlaufen zu lassen
(Anspruch 7). Mit "Kemumfangsfläche" ist die Fläche gemeint, von der ausgehend sich
die Schneckenkontur in radialer Richtung erhebt.
[0018] Die letztgenannte Variante bedeutet insbesondere, dass die Erstreckung der Schneckenkontur
der Steuerwelle in Umfangsrichtung begrenzt ist und von der angestrebten Schwenkbewegung
der Steuerwelle abhängt. Mit einer derart reduzierten Schneckenkontur der Steuerwelle
allein lässt sich der angestrebte Schwenkbereich regelmäßig nicht umsetzen. Hierfür
ist es bei der weiter bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 9 vorgesehen, dass
die Schneckenkontur des Betätigungselements zumindest für einen Teil der jeweiligen
Schwenkbewegung der Steuerwelle ursächlich ist. Die beiden Schneckenkonturen der Steuerwelle
und des Betätigungselements ergänzen sich also derart, dass das angestrebte Verschwenken
der Steuerwelle realisierbar ist.
[0019] Je nach konstruktiven Randbedingungen kann es vorteilhaft sein, dass sich die Kräfteübersetzung
des Schneckengetriebes im Zuge der manuellen Betätigung verändert. Hierfür ist es
bei der besonders bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 10 vorgesehen, dass sich
die Steigung der Schneckenkontur der Steuerwelle und/oder die Steigung der Schneckenkontur
des Betätigungselements über ihren jeweiligen Verlauf entsprechend ändern bzw. ändert.
[0020] Bei der besonders bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 12 ist die Steuerwelle
mit zwei axial beabstandeten Schneckenkonturen ausgestattet, wobei das Betätigungselement
in eine Ausgangsstellung zwischen den beiden Schneckenkonturen der Steuerwelle bringbar
ist. In dieser Ausgangsstellung ist die Steuerwelle frei vom Betätigungselement verschwenkbar,
was für die motorische Verstellung der Steuerwelle besonders vorteilhaft ist.
[0021] Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 14, der ebenfalls eigenständige Bedeutung
zukommt, wird die Stellelementanordnung des vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses
als solche beansprucht. Auf alle Ausführungen zu dem vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschloss
darf verwiesen werden. Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- die wesentlichen Komponenten des vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses im Funktionszustand
"Entriegelt" in einer Seitenansicht,
- Fig. 2
- die Stellelementanordnung des Kraftfahrzeugschlosses gemäß Fig. 1 im Funktionszustand
"Verriegelt" a) in einer Seitenansicht und b) in einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 3
- die Stellelementanordnung gemäß Fig. 2 im Funktionszustand "Verriegelt" bei in der
Ausgangsstellung befindlichem Betätigungselement a) in einer Seitenansicht und b)
in einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 4
- die Stellelementanordnung gemäß Fig. 2 im Funktionszustand "Diebstahlgesichert" a)
in einer Seitenansicht und b) in einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 5
- die Stellelementanordnung gemäß Fig. 2 im Funktionszustand "Entriegelt" a) in einer
Seitenansicht und b) in einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 6
- die Stellelementanordnung gemäß Fig. 2 in Richtung der geometrischen Achse der Steuerwelle
gesehen a) im Funktionszustand "Entriegelt" und b) im Funktionszustand "Verriegelt".
[0022] Es darf vorab darauf hingewiesen werden, dass in der Zeichnung nur die Komponenten
des vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses bzw. der vorschlagsgemäßen Stellelementanordnung
dargestellt sind, die für die Erläuterung der Lehre notwendig sind.
[0023] Das in der Zeichnung dargestellte Kraftfahrzeugschloss ist mit einer Stellelementanordnung
1 ausgestattet, die einen Antriebsmotor 2 mit in Fig. 1 nur angedeuteter Motorwelle
3 und ein dem Antriebsmotor 2 nachgeschaltetes Stellelement 4 aufweist. Zwischen den
Antriebsmotor 2 und das Stellelement 4 können auch beliebige Getriebeanordnungen geschaltet
sein.
[0024] Hier und vorzugsweise handelt es sich bei dem Stellelement 4 um ein schwenkbares
Stellelement 4 mit einem vorbestimmten Schwenkbereich. Denkbar ist aber auch, dass
das Stellelement 4 drehbar ist.
[0025] Das Stellelement 4 ist als Steuerwelle mit mindestens einem axialen Steuerabschnitt
5 zum Ausleiten von Steuerbewegungen ausgestaltet. Das Ausleiten der Steuerbewegungen
geht dabei auf eine Schwenkbewegung der Steuerwelle 4 zurück.
[0026] Die Steuerwelle 4 ist außerdem mit einem Betätigungsabschnitt 6 mit mindestens einer
Schneckenkontur 7, 8 ausgestattet. Zur Erläuterung des Grundprinzips der Erfindung
wird zunächst einmal von nur einer Schneckenkontur 7, 8 ausgegangen. Es darf aber
vorab schon einmal darauf hingewiesen werden, dass vorzugsweise zwei axial beabstandete
Schneckenkonturen 7, 8 vorgesehen und in der Zeichnung dargestellt sind. Dies wird
weiter unten erläutert.
[0027] Der Betätigungsabschnitt 6 der Steuerwelle 4 dient der manuellen Betätigung der Steuerwelle
4. Dies ist insbesondere im Notfall, beispielsweise wenn die Spannungsversorgung ausfällt,
erforderlich. Für die manuelle Betätigung der Steuerwelle 4 ist entsprechend ein Betätigungselement
9 vorgesehen, das mit der Schneckenkontur 7, 8 zusammenwirkt.
[0028] Wesentlich ist nun, dass das Betätigungselement 9 in Richtung der geometrischen Achse
4a der Steuerwelle 4 längsgeführt ist und derart mit dem Betätigungsabschnitt 6 zusammenwirkt,
dass eine Längsbewegung des Betätigungselements 9, in Fig. 1 nach links oder nach
rechts, in eine Schwenkbewegung der Steuerwelle 4 um ihre geometrische Achse 4a übersetzbar
ist. Bei entsprechender Auslegung kann es sich bei dieser Bewegung der Steuerwelle
4 auch um eine Drehbewegung handeln.
[0029] Die vorschlagsgemäße Stellelementanordnung 1 kann in vielfältiger Weise Einsatz finden.
Hier und vorzugsweise ist die Stellelementanordnung 1 Bestandteil einer Schlossmechanik
10 des Kraftfahrzeugschlosses, die in unterschiedliche Funktionszustände wie "Verriegelt"
und "Entriegelt" bringbar ist. Andere denkbare Funktionszustände sind hier "Diebstahlgesichert"
und "Kindergesichert". Diese Funktionszustände wurden im allgemeinen Teil der Beschreibung
erläutert.
[0030] Zur Einstellung der verschiedenen Funktionszustände weist die Schloßmechanik 9 mindestens
ein verstellbares Funktionselement 11 auf, wobei hier und vorzugsweise die Steuerwelle
4 in antriebstechnischem Eingriff mit dem Funktionselement 11 steht oder bringbar
ist. Alternativ kann es sogar vorgesehen sein, dass die Steuerwelle 4 Bestandteil
des Funktionselements 11 ist. In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist es so, dass
sich das Funktionselement 11 an einem Steuerabschnitt 5 der Steuerwelle 4 abstützt.
[0031] Bei dem Funktionselement 11 kann es sich um irgendeine Art eines Hebels, eine auslenkbare
Kupplungsstange o. dgl. handeln. Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel
handelt es sich bei dem Funktionselement 11 allerdings um einen federelastisch biegbaren
Draht oder Streifen, der entsprechend als Biege-Funktionselement in unterschiedliche
Funktionsstellungen biegbar ist.
[0032] Das vorschlagsgemäße Biege-Funktionselement 11 ist in ganz schematischer Darstellung
in der Zeichnung gezeigt. Es geht beispielsweise aus Fig. 2b) hervor, dass sich das
Biege-Funktionselement 11 wie oben angedeutet an einem Steuerabschnitt 5 der Steuerwelle
4 abstützt. Eine Zusammenschau der Fig. 1 und 5 sowie 2 und 3 ergibt, dass die Steuerwelle
4 über ihren Steuerabschnitt 5 nach Art einer Nockenwelle auf das Biege-Funktionselement
11 wirkt. Das Biege-Funktionselement 11 kann dabei wie ebenfalls oben angedeutet durch
eine auslenkbare, insbesondere starre Kupplungsstange ersetzt werden.
[0033] Der Stellelementanordnung 1 kommt bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel also
die Aufgabe zu, das Biege-Funktionselement 11 je nach gewünschtem Funktionszustand
der Schlossmechanik 10 zu verstellen, also elastisch zu verbiegen. Zu möglichen konstruktiven
Varianten der Einstellung von Funktionszuständen darf auf die internationale Anmeldung
WO 2009/040074 A1 verwiesen werden, die auf die Anmelderin zurückgeht und die insoweit zum Gegenstand
der vorliegenden Anmeldung gemacht wird.
[0034] Die grundsätzliche Funktionsweise der Einstellung der Funktionszustände "Entriegelt",
"Verriegelt" und "Diebstahlgesichert" wird im Folgenden kurz erläutert. Die Einstellung
anderer Funktionszustände, beispielsweise des Funktionszustands "Kindergesichert",
kann grundsätzlich analog erfolgen.
[0035] Fig. 1 zeigt die üblichen Schließelemente Schlossfalle 12 und Sperrklinke 13. Die
Schlossfalle 12 wirkt in der dargestellten Schließstellung mit einem in üblicher Weise
karosseriefesten Schließbolzen 14 zusammen. Die Sperrklinke 13 steht in der Schließstellung
in haltendem Eingriff mit der Schlossfalle 12, so dass die Schlossfalle 12 in Fig.
1 nicht rechtsherum drehen kann.
[0036] Es ist nun ferner ein Auslösehebel 15 vorgesehen, bei dem es sich um einen Innenbetätigungshebel
oder um einen Außenbetätigungshebel handeln kann (der Auslösehebel 15 ist in der Zeichnung
nur schematisch angedeutet und in den perspektivischen Darstellungen nicht gezeigt).
Der Auslösehebel 15 ist entsprechend mit einem Türinnengriff oder einem Türaußengriff
gekoppelt.
[0037] Ein Verschwenken des Auslösehebels 15 in Fig. 1 rechtsherum führt dazu, dass eine
Nase 16 des Auslösehebels 15 in Eingriff mit dem Biege-Funktionselement 11 kommt,
das diese Bewegung über eine Mitnehmeranordnung 17 der Sperrklinke 13 an die Sperrklinke
13 weiterleitet. Die Sperrklinke 13 wird ausgehoben und die Schlossfalle 12 ist frei,
in ihre Öffnungsstellung zu verschwenken. Dieser Vorgang entspricht einer Betätigung
des Auslösehebels 15 bei in dem Funktionszustand "Entriegelt" befindlicher Schlossmechanik
10. Der Funktionszustand "Entriegelt" ist auch in Fig. 5 gezeigt, wobei auf die Darstellung
von Schlossfalle 12 und Sperrklinke 13 im Sinne einer übersichtlichen Darstellung
verzichtet worden ist.
[0038] Die Fig. 2 und 3 zeigen den Funktionszustand "Verriegelt", in dem sich das Biege-Funktionselement
11 außerhalb des Bewegungsbereichs des Auslösehebels 15 befindet, so dass ein Verschwenken
des Auslösehebels 15 keine Auswirkung auf die Sperrklinke 13 hat. In den Fig. 2, 3
und 4 ist die betätigte Stellung des Auslösehebels 15 jeweils in gestrichelter Linie
dargestellt.
[0039] Fig. 4 zeigt den Funktionszustand "Diebstahlgesichert", der sich von dem Funktionszustand
"Verriegelt" nur um eine geringfügig weiter verschwenkte Steuerwelle 4 unterscheidet.
Für die Erläuterung des Funktionszustands "Diebstahlgesichert" ist zunächst einmal
wesentlich, dass das Kraftfahrzeugsschloss mit einer sogenannten "Override"-Funktion
ausgestattet ist. Dies bedeutet, dass im Funktionszustand "Verriegelt" eine Betätigung
des Türinnengriffs zu einer Entriegelung des Kraftfahrzeugschlosses führt. Hierfür
ist die Steuerwelle 4 mit einer Override-Kontur 18 ausgestattet, die ebenfalls schneckenartig
ausgebildet ist. Bei dem in Fig. 3 dargestellten Funktionszustand "Verriegelt" kann
ein nicht dargestellter, sich im Wesentlichen entlang der Steuerwelle 4 bewegender
Innenbetätigungshebel derart in Eingriff mit der Override-Kontur 18 kommen, dass die
Steuerwelle 4 die Funktionsstellung "Entriegelt" (Fig. 1, 5) erreicht. Anschließend
kommt der Innenbetätigungshebel mit dem Biege-Funktionselement 11, die Sperrklinke
13 aushebend, in Eingriff.
[0040] Bei dem in Fig. 4 dargestellten Funktionszustand "Diebstahlgesichert" ist die Override-Kontur
18 aus dem Bewegungsbereich des obigen, nicht dargestellten Innenbetätigungshebels
herausgeschwenkt worden. Eine Betätigung des Türinnengriffs führt so zu einem Freilauf
des Innenbetätigungshebels. Der Innenbetätigungshebel läuft sowohl an der Override-Kontur
18 als auch am Biege-Funktionselement 11 vorbei.
[0041] Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist ein Verriegelungshebel
19 vorgesehen, der um eine Schwenkachse 19a schwenkbar am Kraftfahrzeugschloss gelagert
ist und der über eine Langlochkopplung 20 mit dem Betätigungselement 9 gekoppelt ist.
Dadurch bewirkt ein Verschwenken des Verriegelungshebels 19 eine Verstellung des Betätigungselements
9 in Längsrichtung. Dabei ist es so, dass der Verriegelungshebel 19 ein Langloch aufweist,
das sich in Fig. 1 in vertikaler Richtung erstreckt. Das Betätigungselement 9 durchgreift
dieses Langloch, wie in Fig. 1 ebenfalls zu erkennen ist.
[0042] Interessant ist vorliegend auch der Aufbau des Betätigungselements 9, das neben der
Schneckenkontur 7, 8 eine Art Träger 21 für die Schneckenkontur 7, 8 aufweist. Der
Träger 21 ist zu der Steuerwelle 4 hin offen und ist nach Art eines Schlittens ausgestaltet.
Der Träger 21 läuft in einer in Fig. 1 lediglich angedeuteten Längsführung 22, die
vorzugsweise durch eine entsprechende Ausgestaltung des Gehäuses des Kraftfahrzeugschlosses
bereitgestellt wird.
[0043] Im Sinne einer übersichtlichen Darstellung ist in den Fig. 2 und 3 auf die Darstellung
des Verriegelungshebels 19 verzichtet worden. Der Träger 21 ist in gestrichelter Linie
lediglich angedeutet.
[0044] Es lässt sich der Darstellung in Fig. 1 entnehmen, dass der Verriegelungshebel 19
einen Betätigungsanschluss 23 für ein Kraftübertragungsmittel wie einen Bowdenzug
oder ein Gestänge aufweist, wobei die Langlochkopplung 20 an einer Stelle des Verriegelungshebels
19 zwischen der Schwenkachse 19a des Verriegelungshebels 19 und dem Betätigungsanschluss
23 gelegen ist. Durch diese Anordnung lässt sich der Bauraum im Kraftfahrzeugschloss
optimal ausnutzen.
[0045] Für eine besonders komfortable manuelle Betätigung ist es vorzugsweise vorgesehen,
dass das Betätigungselement 9 mindestens eine Schneckenkontur 24, 25 aufweist, die
bei einer manuellen Betätigung an der korrespondierenden Schneckenkontur 7, 8 der
Steuerwelle 4 entlanggleitet. Vorteilhafterweise stehen dabei die Schneckenkontur
24, 25 des Betätigungselements 9 mit der Schneckenkontur 7, 8 der Steuerwelle 4 während
der gesamten Verstellung miteinander in Eingriff.
[0046] Interessant ist nun die Tatsache, dass die Schneckenkontur 24, 25 des Betätigungselements
9 weniger als eine volle Schneckenwindung, vorzugsweise weniger als eine dreiviertel
Schneckenwindung, hier etwa eine halbe Schneckenwindung bereitstellt. Es ergibt sich
aus den perspektivischen Darstellungen in den Fig. 2 bis 5 sowie insbesondere aus
Fig. 6 die Tatsache, dass mit einer derartig reduzierten Schneckenkontur 24, 25 des
Betätigungselements 9 eine besonders flache Anordnung erreicht werden kann, da die
Schneckenkontur 24, 25 die Steuerwelle 4 nicht vollständig umgreift. Der Begriff "flach"
bezieht sich hier auf die Erstreckung senkrecht zu der geometrischen Achse 4a der
Steuerwelle 4.
[0047] Es lässt sich am besten der Darstellung gemäß Fig. 6 entnehmen, dass die Schneckenkontur
7 der Steuerwelle 4 hier und vorzugsweise weniger als eine volle Schneckenwindung,
weiter vorzugsweise weniger als eine halbe Schneckenwindung, insbesondere etwa eine
viertel Schneckenwindung bereitstellt. Das gleiche gilt für die Schneckenkontur 8,
die in Fig. 6 nicht zu erkennen ist. Damit lässt sich die Kompaktheit weiter erhöhen.
Mit einer derart reduzierten Schneckenwindung 7, 8 der Steuerwelle 4 ist es nämlich
möglich, dass entlang der Steuerwelle 4, hier und vorzugsweise in unmittelbarer Nähe
zu der Steuerwelle 4, eine Wandung 26 des Gehäuses des Kraftfahrzeugschlosses verläuft
(Fig. 6).
[0048] Fig. 6 zeigt weiter, dass die Steuerwelle 4 eine Kernumfangsfläche 27 aufweist, von
der ausgehend sich die Schneckenkontur 7, 8 in radialer Richtung erhebt, wobei die
Gehäusewandung 26 des Kraftfahrzeugschlosses in unmittelbarer Nähe zu der Kemumfangsfläche
27 verläuft. Interessant ist dabei die Tatsache, dass hier die Entfernung 28 der Gehäusewandung
26 des Kraftfahrzeugschlosses zu der Kemumfangsfläche 27 geringer als die radiale
Erhebung der Schneckenkontur 7, 8 der Steuerwelle 4 ist. In diesem Zusammenhang darf
darauf hingewiesen werden, dass es sich bei der Gehäusewandung 26 nicht notwendigerweise
um eine äußere Gehäusewandung 26 des Kraftfahrzeugschlosses handeln muss. Denkbar
ist auch, dass es sich hier um eine Zwischenwandung o. dgl. handelt.
[0049] Kurzgesagt lässt sich die Steuerwelle 4 durch eine entsprechend reduzierte Schneckenkontur
7, 8 also besonders nahe an einer Gehäusewandung 26 des Kraftfahrzeugschlosses positionieren.
Dabei ist generell die Schneckenkontur 24, 25 des Betätigungselements 9 von der Gehäusewandung
26 aus gesehen auf der gegenüberliegenden Seite der Steuerwelle 4 angeordnet.
[0050] Der Ausgestaltung der Schneckenkonturen 7, 8, 24, 25 kommt vorliegend ganz besondere
Bedeutung zu. Diese Schneckenkonturen 7, 8, 24, 25 werden im Folgenden anhand einer
Verstellung des Verriegelungshebels 19 aus der in Fig. 1 dargestellten Stellung (entriegelt)
nach links erläutert. Diese Verstellung ergibt sich auch aus dem Übergang von Fig.
6a zu Fig. 6b. Der Endpunkt dieser Verstellung ist in Fig. 2 dargestellt.
[0051] Die Schneckenkontur 24, 25 des Betätigungselements 9 weist einen vorlaufenden Koturabschnitt
24a, 25a und einen nachlaufenden Konturabschnitt 24b, 25b auf, wobei bei einer manuellen
Betätigung zunächst der vorlaufende Konturabschnitt 24a, 25a und dann der nachlaufende
Konturabschnitt 24b, 25b in Eingriff mit der korrespondierenden Schneckenkontur 7,
8 der Steuerwelle 4 kommt.
[0052] Fig. 2a) zeigt, dass der vorlaufende Konturabschnitt 24a die korrespondierende Schneckenkontur
7 der Steuerwelle 4 während der Betätigung sogar passiert.
[0053] Zu Beginn der Betätigung untergreift die vorlaufende Schneckenkontur 24a, 25a des
Betätigungselements 9 die korrespondierende Schneckenkontur 7, 8 der Steuerwelle 4
zumindest geringfügig, ohne die Steuerwelle 4 zu verstellen. Mit "Untergreifen" ist
hier eine gewisse Überlappung der beiden zugeordneten Schneckenkonturen 7, 8, 24,
25 gemeint, die in Fig. 6a) gut zu erkennen ist.
[0054] Die Darstellung in Fig. 6 zeigt, dass die mögliche Erstreckung der Schneckenkontur
7, 8 der Steuerwelle 4 in Umfangsrichtung durch die angestrebte Schwenkbewegung der
Steuerwelle 4 beschränkt ist. Hier und vorzugsweise ist es so, dass die Steuerwelle
4 mittels des Betätigungselements 9 über einen Maximal-Schwenkbereich verschwenkbar
ist, der etwa 180° beträgt. Die Schneckenkontur 7, 8 der Steuerwelle 4 erstreckt sich
über einen Winkelbereich, der hier und vorzugsweise weniger als etwa 50 % des Maximal-Schwenkbereichs
der Steuerwelle 4 beträgt. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel erstreckt sich
die Schneckenkontur der Steuerwelle 4, wie oben angedeutet, über weniger als etwa
30 % des Maximal-Schwenkbereichs.
[0055] Die Schneckenkontur 24, 25 des Betätigungselements 9 erstreckt sich dagegen über
einen Winkelbereich, der mindestens der Differenz aus den Winkelbereichen der Schneckenkonturen
7, 8, 24, 25 von Steuerwelle 4 und Betätigungselement 9 entspricht. Damit ist sichergestellt,
dass die jeweils zugeordneten Schneckenkonturen 7, 8, 24, 25 während einer manuellen
Betätigung stets miteinander in Eingriff stehen.
[0056] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung, bei der auch das obige Untergreifen ohne
weiteres realisierbar ist, ergibt sich dadurch, dass sich die Schneckenkontur 24,
25 des Betätigungselements 9 über einen Winkelbereich erstreckt, der mindestens dem
Maximal-Schwenkbereich der Steuerwelle 4 entspricht. Dies ist der Darstellung in Fig.
6 zu entnehmen.
[0057] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist es ferner so, dass das Biege-Funktionselement
11 über eine manuelle Betätigung des Verriegelungshebels 19 ausgelenkt, also gespannt
werden kann. Je nach Federkennlinie ergibt sich damit ein notwendiger Verlauf der
Betätigungskraft. Um den Verlauf der Betätigungskraft einstellen zu können, ist es
vorzugsweise vorgesehen, dass sich die Steigung der Schneckenkontur 7, 8 der Steuerwelle
4 und/oder die Steigung der Schneckenkontur 24, 25 des Betätigungselements 9 über
ihren jeweiligen Verlauf derart ändern bzw. ändert, dass sich die Kräfteübersetzung
im Laufe einer manuellen Betätigung entsprechend ändert. In besonders bevorzugter
Ausgestaltung ist es in diesem Zusammenhang vorgesehen, dass die Kräfteübersetzung
im Laufe einer manuellen Betätigung absinkt. Damit lässt sich erreichen, dass die
vom Benutzer aufzubringende Betätigungskraft anfangs relativ gering ist.
[0058] Bislang ist fast durchweg von einer einzigen Schneckenkontur 7, 8 der Steuerwelle
4 und von einer einzigen Schneckenkontur 24, 25 die Rede gewesen. Hier und vorzugsweise
ist es allerdings so, dass die Steuerwelle 4 zwei axial beabstandete Schneckenkonturen
7, 8 aufweist, wobei für die manuelle Betätigung in der einen oder anderen Schwenkrichtung
das Betätigungselement 9 in der einen oder anderen Längsrichtung verstellbar und dabei
mit der einen oder anderen Schneckenkontur 7, 8 in Eingriff bringbar ist. Entsprechend
ist es vorzugsweise vorgesehen, dass auch das Betätigungselement 9 zwei vorzugsweise
axial versetzte Schneckenkonturen 24, 25 aufweist, die jeweils einer Schneckenkontur
7, 8 der Steuerwelle 4 zugeordnet sind. Es darf darauf hingewiesen werden, dass alle
obigen Ausführungen zu dem Zusammenwirken zwischen den Schneckenkonturen 7, 8, 24,
25 auf die Anordnung mit "doppelten" Schneckenkonturen anwendbar sind.
[0059] Im Zusammenhang mit der Realisierung zweier Schneckenkonturen 7, 8, 24, 25 an der
Steuerwelle 4 und/oder an dem Betätigungselement 9 ist auf eine besonders bevorzugte
Ausgestaltung hinzuweisen, nach der das Übersetzungsverhalten des jeweiligen Schneckengetriebes
in der einen oder der anderen Richtung unterschiedlich ist, um eine optimale Anpassung
an die jeweiligen konstruktiven Gegebenheiten zu garantieren.
[0060] Die Ausstattung der Steuerwelle 4 mit zwei axial versetzten Schneckenkonturen 7,
8 ermöglicht auf einfache Weise, dass die Steuerwelle 4 mittels des Verriegelungshebels
19 in beiden Schwenkrichtungen verstellt werden kann. Wird beispielsweise der Verriegelungshebel
19 ausgehend von der in Fig. 1 dargestellten Stellung nach links betätigt, so wird
die Steuerwelle 4 in die Funktionsstellung "Verriegelt" verstellt, was einem Übergang
in den in Fig. 2 dargestellten Zustand entspricht. Anschließend wird der Verriegelungshebel
19 in seine Ausgangsstellung zurückgestellt, was in Fig. 3 gezeigt ist. Entsprechend
befindet sich auch das Betätigungselement 9 in seiner Ausgangsstellung zwischen den
beiden Schneckenkonturen 7, 8, der Steuerwelle 4, in der die Steuerwelle 4 frei vom
Betätigungselement 9 verschwenkbar ist. Vorzugsweise ist das Betätigungselement 9
in der Ausgangsstellung sogar mit einem gewissen Spiel frei von den beiden Schneckenkonturen
7, 8 der Steuerwelle 4.
[0061] Aus der in Fig. 3 dargestellten Funktionsstellung "Verriegelt" lässt sich die Steuerwelle
4 durch eine Betätigung des Verriegelungshebels 19 nach rechts in die Funktionsstellung
"Entriegelt" verstellen, was in Fig. 5 gezeigt ist. Hier kommt es zu einem Eingriff
der Schneckenkontur 25 des Betätigungselements 9 mit der Schneckenkontur 8 der Steuerwelle
4. Anschließend wird der Verriegelungshebel 19 zusammen mit dem Betätigungselement
9 wieder in die Ausgangsstellung zurückgestellt.
[0062] Interessant ist noch die in Fig. 4 dargestellte Situation, in der die Steuerwelle
4 in der Funktionsstellung "Diebstahlgesichert" steht. Diese Funktionsstellung wird
regelmäßig motorisch eingenommen und liegt von der Ausgangsstellung gesehen jenseits
der Funktionsstellung "Verriegelt". Aufgrund der in einem weiten Schwenkbereich manuell
verschwenkbaren Steuerwelle 4 ist es möglich, die Steuerwelle 4 durch eine Betätigung
des Verriegelungshebels 19 in Fig. 4 nach rechts in die Funktionsstellung "Entriegelt"
zu überführen, was in Fig. 5 dargestellt ist.
[0063] Fig. 5 zeigt die Funktionsstellungen "Entriegelt", "Verriegelt" und "Diebstahlgesichert"
im Überblick, nämlich durch die gestrichelten Linien "UL", "CL" und "DL". Die gestrichelten
Linien zeigen die Schwenklage der Schneckenkontur 7 in der jeweiligen Funktionsstellung.
[0064] Es ergibt sich aus den obigen Erläuterungen, dass der Schneckeneingriff zwischen
dem Betätigungselement 9 und dem Betätigungsabschnitt 6 der Steuerwelle 4 "einseitig
offen" ausgestaltet ist. Damit ist gemeint, dass aus einer beliebigen Betätigungsstellung
heraus das Betätigungselement 9 nach Art eines Freilaufs ohne Rückwirkung auf die
Steuerwelle 4 in Richtung der Ausgangsstellung verstellbar ist. Das kann im Hinblick
auf die manuelle Betätigung des Kraftfahrzeugschlosses mittels Schließzylinder vorteilhaft
sein.
[0065] Nach einer weiteren Lehre, der ebenfalls eigenständige Bedeutung zukommt, wird die
obige Stellelementanordnung 1 als solche beansprucht. Auf alle Ausführungen zu dem
vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschloss, die geeignet sind, die Stellelementanordnung
1 zu beschreiben, darf verwiesen werden.
1. Kraftfahrzeugschloß mit einer Stellelementanordnung, wobei die Stellelementanordnung
(1) mit einem Antriebsmotor (2) und einem dem Antriebsmotor (2) nachgeschalteten,
schwenk- oder drehbaren Stellelement (4) ausgestattet ist, wobei das Stellelement
(4) als Steuerwelle mit mindestens einem axialen Steuerabschnitt (5) zum Ausleiten
von Steuerbewegungen ausgestaltet ist, wobei die Steuerwelle (4) einen Betätigungsabschnitt
(6) mit mindestens einer Schneckenkontur (7, 8) aufweist, wobei für eine manuelle
Betätigung der Steuerwelle (4) ein Betätigungselement (9) vorgesehen ist, das mit
der Schneckenkontur (7, 8) zusammenwirkt,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Betätigungselement (9) in Richtung der geometrischen Achse (4a) der Steuerwelle
(4) längsgeführt ist und derart mit dem Betätigungsabschnitt (6) zusammenwirkt, dass
eine Längsbewegung des Betätigungselements (9) in eine Schwenk- oder Drehbewegung
der Steuerwelle (4) um ihre geometrische Achse (4a) übersetzbar ist.
2. Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftfahrzeugschloß eine Schloßmechanik (10) aufweist, die in unterschiedliche
Funktionszustände wie "verriegelt", "entriegelt", "diebstahlgesichert" und "kindergesichert"
bringbar ist, wobei zur Einstellung der verschiedenen Funktionszustände mindestens
ein verstellbares Funktionselement (11) vorgesehen ist, wobei die Steuerwelle (4)
in antriebstechnischem Eingriff mit dem Funktionselement (11) steht oder bringbar
ist oder Bestandteil des Funktionselements (11) ist, vorzugsweise, dass sich das Funktionselement
(11) an einem Steuerabschnitt (5) der Steuerwelle (4) abstützt.
3. Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionselement (11) als Draht oder Streifen ausgestaltet ist und in unterschiedliche
Funktionsstellungen auslenkbar ist, vorzugsweise, dass das Funktionselement (11) als
federelastisch biegbarer Draht oder Streifen ausgestaltet ist und so als Biege-Funktionselement
in unterschiedliche Funktionsstellungen biegbar ist.
4. Kraftfahrzeugschloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verriegelungshebel (19) vorgesehen ist, der um eine Schwenkachse (19a) schwenkbar
am Kraftfahrzeugschloß gelagert ist und der über eine Langlochkopplung (20) mit dem
Betätigungselement (9) gekoppelt ist, so dass ein Verschwenken des Verriegelungshebels
(19) eine Verstellung des Betätigungselements (9) in Längsrichtung bewirkt, vorzugsweise,
dass der Verriegelungshebel (19) einen Betätigungsanschluss (23) für ein Kraftübertragungsmittel
aufweist und dass die Langlochkopplung (20) an einer Stelle des Verriegelungshebels
(19) zwischen der Schwenkachse (19a) des Verriegelungshebels (19) und dem Betätigungsanschluss
(23) gelegen ist.
5. Kraftfahrzeugschloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (9) mindestens eine Schneckenkontur (24, 25) aufweist, die
im Wesentlichen konzentrisch zu der korrespondierenden Schneckenkontur (7, 8) der
Steuerwelle (4) ausgerichtet ist und die bei einer manuellen Betätigung an der korrespondierenden
Schneckenkontur (7, 8) der Steuerwelle (4) entlanggleitet, vorzugsweise, dass die
Schneckenkontur (24, 25) des Betätigungselements (9) und die korrespondierende Schneckenkontur
(7, 8) der Steuerwelle (4) während der gesamten Verstellung miteinander in Eingriff
stehen.
6. Kraftfahrzeugschloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneckenkontur (24, 25) des Betätigungselements (9) weniger als eine volle Schneckenwindung,
vorzugsweise weniger als eine dreiviertel Schneckenwindung, weiter vorzugsweise etwa
eine halbe Schneckenwindung bereitstellt, und/oder, dass die Schneckenkontur (7, 8)
der Steuerwelle (4) weniger als eine volle Schneckenwindung, vorzugsweise weniger
als eine halbe Schneckenwindung, weiter vorzugsweise etwa eine viertel Schneckenwindung
bereitstellt.
7. Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass entlang der Steuerwelle (4), vorzugsweise in unmittelbarer Nähe zu der Steuerwelle
(4), eine Gehäusewandung (26) des Kraftfahrzeugschlosses verläuft, vorzugsweise, dass
die Steuerwelle (4) eine Kemumfangsfläche (27) aufweist, von der ausgehend sich die
Schneckenkontur (7, 8) in radialer Richtung erhebt und dass die Gehäusewandung (26)
in unmittelbarer Nähe zu der Kernumfangsfläche (27) verläuft, weiter vorzugsweise,
dass die Entfernung (28) der Gehäusewandung (26) zu der Kernumfangsfläche (27) geringer
als die radiale Erhebung (29) der Schneckenkontur (7, 8) ist.
8. Kraftfahrzeugschloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneckenkontur (24, 25) des Betätigungselements (9) einen vorlaufenden Konturabschnitt
(24a, 25a) und einen nachlaufenden Konturabschnitt (24b, 25b) aufweist und dass bei
einer manuellen Betätigung zunächst der vorlaufende Konturabschnitt (24a, 25a) und
dann der nachlaufende Konturabschnitt (24b, 25b) in Eingriff mit der korrespondierenden
Schneckenkontur (7, 8) der Steuerwelle (4) kommt, vorzugweise, dass der vorlaufende
Konturabschnitt (24a, 25a) die Schneckenkontur (7, 8) der Steuerwelle (4) während
der manuellen Betätigung passiert, und/oder, dass die vorlaufende Schneckenkontur
(24a, 25a) des Betätigungselements (9) die Schneckenkontur (7, 8) der Steuerwelle
(4) zu Beginn der Betätigung zumindest geringfügig untergreift, ohne die Steuerwelle
(4) zu verschwenken.
9. Kraftfahrzeugschloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerwelle (4) mittels des Betätigungselements (9) über einen Maximal-Schwenkbereich
verschwenkbar ist, dass sich die Schneckenkontur (7, 8) der Steuerwelle (4) über einen
Winkelbereich erstreckt, der vorzugsweise weniger als 50% des Maximal-Schwenkbereichs
der Steuerwelle (4) beträgt und dass sich die Schneckenkontur (24, 25) des Betätigungselements
(9) über einen Winkelbereich erstreckt, der mindestens der Differenz aus den Winkelbereichen
der korrespondierenden Schneckenkonturen (7, 8, 24, 25) von Steuerwelle (4) und Betätigungselement
(9) entspricht, vorzugsweise, dass sich die Schneckenkontur (24, 25) des Betätigungselements
(9) über einen Winkelbereich erstreckt, der mindestens dem Maximal-Schwenkbereich
der Steuerwelle (4) entspricht.
10. Kraftfahrzeugschloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Steigung der Schneckenkontur (7, 8) der Steuerwelle (4) und/oder die Steigung
der Schneckenkontur (24, 25) des Betätigungselements (9) über ihren jeweiligen Verlauf
derart ändern bzw. ändert, dass sich die Kräfteübersetzung im Laufe einer manuellen
Betätigung entsprechend ändert,
vorzugsweise, dass die Kräfteübersetzung im Laufe einer manuellen Betätigung absinkt.
11. Kraftfahrzeugschloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerwelle (4) zwei axial beabstandete Schneckenkonturen (7, 8) aufweist und
dass für die manuelle Betätigung in der einen oder anderen Schwenkrichtung das Betätigungselement
(9) in der einen oder anderen Längsrichtung verstellbar und dabei mit der einen oder
anderen Schneckenkontur (7, 8) in Eingriff bringbar ist, vorzugsweise, dass das Betätigungselement
zwei vorzugsweise axial versetzte Schneckenkonturen (24, 25) aufweist, die jeweils
einer Schneckenkontur (7, 8) der Steuerwelle (4) zugeordnet sind.
12. Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (9) in eine Ausgangsstellung zwischen den beiden Schneckenkonturen
(24, 25) der Steuerwelle (4) bringbar ist, in der die Steuerwelle (4) frei vom Betätigungselement
(9) verschwenkbar ist, vorzugsweise, dass das Betätigungselement (9) in der Ausgangsstellung
mit einem gewissen Spiel frei von den beiden Schneckenkonturen (7, 8) der Steuerwelle
(4) ist.
13. Kraftfahrzeugschloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass aus einer beliebigen Betätigungsstellung heraus das Betätigungselement (9) nach Art
eines Freilaufs ohne Rückwirkung auf die Steuerwelle (4) in Richtung der Ausgangsstellung
verstellbar ist.
14. Stellelementanordnung für ein Kraftfahrzeugschloß mit einem Antriebsmotor (2) und
einem dem Antriebsmotor (2) nachgeschalteten, schwenk- oder drehbaren Stellelement
(4), wobei das Stellelement (4) als Steuerwelle mit mindestens einem axialen Steuerabschnitt
(5) zum Ausleiten von Steuerbewegungen ausgestaltet ist, wobei die Steuerwelle (4)
einen Betätigungsabschnitt (6) mit mindestens einer Schneckenkontur (7, 8) aufweist,
wobei für eine manuelle Betätigung der Steuerwelle (4) ein Betätigungselement (9)
vorgesehen ist, das mit der Schneckenkontur (7, 8) zusammenwirkt,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Betätigungselement (9) in Richtung der geometrischen Achse der Steuerwelle (4)
längsgeführt ist und derart mit dem Betätigungsabschnitt (6) zusammenwirkt, dass eine
Längsbewegung des Betätigungselements (9) in eine
Schwenk- oder Drehbewegung der Steuerwelle (4) um ihre geometrische Achse übersetzbar
ist.
15. Stellelementanordnung nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils eines oder mehrerer der Ansprüche 1 bis 13.