[0001] Die Erfindung geht aus von einem pneumatischen Steller zum Betätigen eines Ventils
im Abgasstrang eines Kraftfahrzeugs mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmalen, wie er beispielsweise aus der
EP 1 701 015 A2 bekannt ist. Solche Steller werden auch als pneumatische Aktoren bezeichnet. Die
damit im Abgasstrang von Kraftfahrzeugen betätigten Ventile sind beispielsweise Abgasklappen,
Abgasrückführventile oder Ladedruckregler für Abgasturbolader.
[0002] Der in der
EP 1 701 015 A2 beschriebene Steller besteht aus einer zweiteiligen Dose, in der eine Membran eingespannt
ist. Die Membran teilt in der Dose einen Arbeitsraum ab, an den eine Über- oder Unterdruckquelle
angeschlossen werden kann. Die Membran wird von einem Membranteller gestützt, an dem
eine Stange befestigt ist, die aus der Dose herausragt. Bei einer Volumenänderung
des Arbeitsraums wird die Stange in einer Längsrichtung verschoben.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es einen Weg aufzuzeigen, wie mit geringem Aufwand ein
pneumatischer Steller hergestellt werden kann, der den in Kraftfahrzeugen auftretenden
Belastungen Stand hält.
[0004] Diese Aufgabe wird durch einen Steller mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
[0005] Bei einem erfindungsgemäßen Steller ist der Arbeitsraum als Innenraum eines Faltenbalgs
ausgebildet. Auf diese Weise lässt sich der Aufbau eines pneumatischen Stellers deutlich
vereinfachen. Ein erfindungsgemäßer Steller mit einem Faltenbalg lässt sich deshalb
kostengünstiger herstellen als ein herkömmlicher Steller, bei dem eine Membran in
einer zweiteiligen Dose eingespannt wird.
[0006] Der Faltenbalg eines erfindungsgemäßen Stellers kann aus einem temperaturbeständigen
Kunststoff hergestellt werden, beispielsweise aus Silikon. Bevorzugt wird für einen
pneumatischen Steller aber ein Faltenbalg aus Metall verwendet. Auf diese Weise kann
vorteilhaft eine größere Temperaturbeständigkeit erreicht und ein solcher Steller
in einem Kraftfahrzeug auch an heißen Stellen, beispielsweise nahe an dem Motor oder
heißen Teilen des Abgasstrangs, montiert werden. Der knappe Einbauraum in einem Kraftfahrzeug
kann deshalb mit einem erfindungsgemäßen Steller besser ausgenutzt werden.
[0007] Ein erfindungsgemäßer Steller kann eine Rückstellfeder enthalten. Beispielsweise
kann in dem Faltenbalg eine Wendelfeder angeordnet sein. Prinzipiell kann jedoch auch
auf eine Rückstellfeder verzichtet werden, da der Faltenbalg, insbesondere bei Herstellung
aus Metall, bei einer Volumenausdehnung von selbst eine Rückstellkraft erzeugen. Bei
geeigneter Auslegung der elastischen Eigenschaften des Faltenbalgs kann deshalb auf
eine Rückstellfeder verzichtet werden.
[0008] Falls eine Rückstellfeder vorhanden ist, ist diese bevorzugt in dem Arbeitsraum,
also in dem Faltenbalg, angeordnet, da sich auf diese Weise eine kompakte Konstruktion
realisieren lässt. Prinzipiell kann eine Rückstellfeder jedoch auch außerhalb von
dem Faltenbalg angeordnet werden, so dass die Rückstellfeder von außen auf den Boden
des Arbeitsraums einwirkt. Die Rückstellfeder kann in einem solchen Fall als Wendelfeder
ausgeführt sein, welche die Stange umgibt und sich beispielsweise an einer Halterung
des Stellers abstützt.
[0009] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden an einem Ausführungsbeispiel
unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung erläutert.
Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Stellers in einer schematischen
Schnittansicht.
[0010] Bei dem in Figur 1 dargestellten pneumatischen Steller handelt es sich um einen Ladedruckregler
für Abgasturbolader von Brennkraftmotoren für Automobile. Der Steller hat einen von
einem Faltenbalg 1 umschlossenen Arbeitsraum, der mittels eines Anschlusses 2 an eine
Über- oder Unterdruckquelle anschließbar ist. An einem Boden des Arbeitsraums ist
eine Stange 3 festigt, die bei einer Volumenänderung des Arbeitsraums in Längsrichtung
verschoben wird.
[0011] Der Faltenbalg 1 ist an seinen beiden Enden jeweils mit einer Platte 4, 5 verschlossen.
Eine erste Platte 4 bildet den Boden, an dem die Stange 3 befestigt ist. Eine zweite
Platte 5 verschließt das gegenüberliegende Ende des Faltenbalgs 1. In einer Öffnung
der zweiten Platte 5 steckt ein Röhrchen, das den Anschluss 2 ausbildet, mit dem der
Arbeitsraum an eine Über- oder Unterdruckquelle anschließbar ist.
[0012] Der Faltenbalg 1 ist aus Metall, bevorzugt aus Stahl, hergestellt und stoffschlüssig
mit den beiden Platten 4, 5 verbunden, beispielsweise durch Verschweißen. Wie Figur
1 zeigt umgibt der Faltenbalg 1 die beiden Platten 4, 5. Dies ermöglicht vorteilhaft
eine besonders einfache und zuverlässige Verbindung des Faltenbalgs 1 mit den beiden
Platten 4, 5.
[0013] In dem Faltenbalg 1 ist eine Rückstellfeder 6, bevorzugt eine Wendelfeder, angeordnet.
Die Rückstellfeder 6 kann mit den beiden Platten 4, 5 verschweißt oder auf andere
Weise verbunden sein.
[0014] Der Faltenbalg 1 ist an seinem dem Boden entgegengesetzten Ende an einem Halter 7
befestigt. Mit diesem Halter 7 kann der Faltenbalg 1 in einem Fahrzeug an einer geeigneten
Stelle montiert werden. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Halter 7
stoffschlüssig mit der zweiten Platte 5 verbunden, bevorzugt verschweißt. Zusätzlich
kann auch der Faltenbalg 1 auch direkt mit dem Halter 7 verbunden sein, insbesondere
mit dem Halter 7 verschweißt sein.
[0015] Der Halter 7 hat eine Öffnung, durch welche der Anschluss 2 hindurchgeführt ist.
An seinem gegenüberliegenden Ende weist der Halter 7 eine Öffnung auf, durch welche
die Stange 3 hindurchragt. Auf diese Weise kann der Halter vorteilhafte eine Linearführung
für die Stange 3 bilden.
[0016] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Halter 7 als ein Bügel ausgeführt,
zwischen dessen Enden der Faltenbalg 1 angeordnet ist. Der Halter 7 kann jedoch auch
als ein den Faltenbalg umgebendes Gehäuse ausgeführt werden, um den Faltenbalg 1 mechanisch
zu schützen.
[0017] Wie bereits erwähnt ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine Rückstellfeder
6 in dem Faltenbalg 1 angeordnet. Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich,
eine Rückstellfeder zwischen dem Halter 7 und der Platte 4 anzuordnen. Eine solche
Rückstellfeder kann beispielsweise als eine Wendelfeder ausgeführt werden, welche
die Stange 3 umgibt.
Bezugszahlen
[0018]
- 1
- Faltenbalg
- 2
- Anschluss
- 3
- Stange
- 4
- erste Platte
- 5
- zweite Platte
- 6
- Rückstellfeder
- 7
- Halter
1. Pneumatischer Steller zum Betätigen eines Ventils im Abgasstrang eines Kraftfahrzeugs,
mit
einem Arbeitsraum, der an eine Über- oder Unterdruckquelle anschließbar ist, und
einer Stange (3), die an einem Boden des Arbeitsraums befestigt ist und bei einer
Volumenänderung des Arbeitsraums in Längsrichtung verschoben wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitsraum als Innenraum eines Faltenbalgs (1) ausgebildet ist.
2. Steller nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Rückstellfeder (6), die eine auf den Boden des Arbeitsraums wirkende Rückstellkraft
erzeugt.
3. Steller nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstellfeder (6) in dem Faltenbalg (1) angeordnet ist.
4. Steller nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Faltenbalg (1) stoffschlüssig mit dem Boden verbunden ist.
5. Steller nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Faltenbalg (1) aus Metall ist.
6. Steller nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Faltenbalg (1) mit dem Boden verschweißt ist.
7. Steller nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Platte (4) den Boden bildet und eine zweite Platte (5) den Faltenbalg
(1) an seinem dem Boden gegenüberliegenden Enden verschließt.
8. Steller nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Faltenbalg (1) die Platten (4, 5) umgibt.
9. Steller nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitsraum an seinem dem Boden entgegengesetzten Ende einen pneumatischen Anschluss
(2) aufweist.
10. Steller nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Faltenbalg (1) an seinem dem Boden entgegengesetzten Ende an einem Halter (7)
befestigt ist.
11. Steller nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (7) eine Öffnung aufweist, durch welche die Stange (3) hindurchragt.
12. Steller nach einem Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (7) eine Öffnung aufweist, durch welche der pneumatische Anschluss (2)
hindurch ragt.
13. Steller nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (7) mit der zweiten Platte (5) verschweißt ist.