[0001] Die Erfindung betrifft ein Werkzeug für eine Rotationsprägevorrichtung gemäß dem
Oberbegriff von Anspruch 1, und eine Faltschachtelklebemaschine mit einer Brailleprägevorrichtung
gemäß Anspruch 12.
[0002] Faltschachteln sind Verpackungen aus Karton oder Wellpappe, in geringem Umfang auch
aus Kunststoff, die je nach Konstruktion während des Faltprozesses an einer oder mehreren
Stellen beleimt werden. Sie werden in der Regel aus einem Zuschnitt produziert. Die
Zuschnitte werden üblicherweise auf einer Bogenstanze ausgestanzt. Der Zuschnitt muss
mindestens an einer Kante verklebt werden. Die gefalteten Schachteln kommen im flachliegenden
Zustand aus der Faltschachtel-Klebemaschine. Das Aufstellen und Befüllen der Schachtel
kann maschinell oder auch manuell erfolgen.
[0003] Neben den Faltungen, die zur Herstellung der Faltschachteln erforderlich sind, werden
als Vorbereitung für den anschließenden Produktionsschritt auch weitere Rilllinien
in der Faltschachtel-Klebemaschine vorgebrochen (vorgefaltet). Dadurch werden das
Aufstellen der Schachtel und das spätere Befüllen erleichtert.
[0004] Dienen die Faltschachteln zur Verpackung von Arzneimitteln, so ist es gesetzlich
vorgeschrieben, die Bezeichnung des Arzneimittels in Blindenschrift (so genannte Braille-Schrift)
auf die Faltschachtel aufzubringen (bspw. durch Prägen). Auch bei sogenannten Blisterkarten
ist of die Anforderung gegeben, dass Braille-Schrift oder andere Prägungen aufgebracht
werden muss.
[0005] Nach dem Stand der Technik erfolgt die Prägung der Blindenschrift entweder während
des Stanzprozesses in der Bogenstanze bei der Herstellung der Zuschnitte. Dies ist
jedoch aufwendig, da ein Stanzbogen etliche Nutzen, d. h. Zuschnitte enthält und für
jeden Nutzen ein Werkzeugpaar bestehend aus Matrize und Patrize bereitgestellt werden
muss. Oder es kommen Rotationsprägeeinrichtungen mit zwei rotierenden Prägewerkzeugen
zum Einsatz, welche beispielsweise Teil einer Faltschachtelklebemaschine sein können.
Bekannterweise verfügen derartige Rotationsprägeeinrichtungen über einen gemeinsamen
Antrieb für beide Rotationswerkzeuge. Um die Prägung an der richtigen Position auf
den Faltschachtelzuschnitt / Blisterkarten aufbringen zu können, müssen die Rotationswerkzeuge
relativ zum Faltschachtelzuschnitt / Blisterkarten synchronisiert werden. Insbesondere
beim Einbringen einer Blindenschrift in den Faltschachtelzuschnitt muss die Synchronisierung
sehr genau erfolgen. Aufgrund des Massenträgheitsmoments von Matrize, Patrize und
Rotationsantrieb ist die erforderliche Genauigkeit der Synchronisierung nur schwer
bis gar nicht zu erreichen. Weiter nachteilig ist, dass Rotationsprägeeinrichtungen
zur besseren Synchronisierung häufig im Start- / Stopp-Betrieb gefahren werden. D.
h. die Rotationsprägewerkzeuge werden zur Synchronisierung angehalten und nachfolgend
wieder neu beschleunigt. Dadurch wird die Produktionsleistung der Rotationsprägeeinrichtung
stark eingeschränkt. Weiter wird dir Produktionsleistung dadurch eingeschränkt, dass
keine Anpassung der Rotationsprägeeinrichtung an die Größe des zu bearbeitenden Produktes
möglich ist.
[0006] Aus der
EP 20 36 712 A2 ist eine solche Rotationsprägevorrichtung für eine Faltschachtelklebemaschine bekannt.
[0007] Die bekannten Brailleprägevorrichtungen bestehen in der Regel aus einem oberen Rotationswerkzeug,
der Braille-Patrize und einem unteren Rotationswerkzeug der Braille-Matrize. Die Braille-Patrize
weist auf ihrer Prägeseite eine vorgegebene Anzahl von erhabenen Braille-Prägepunkten
auf. Die Braille-Matrize weist in der Regel die maximal mögliche Anzahl von Braillepunkt-Ausnehmungen
auf; sie ist also als universell einsetzbare Matrize ausgeführt. Die Anzahl der Ausnehmungen
hängt davon ab, ob es sich bei der zur Anwendung kommenden Brailleprägung um die übliche
6-Punkt-Grundform, oder die 8-Punkt-Grundform handelt.
[0008] Insbesondere bei der Herstellung von Verpackungen für Arzneimittel ist eine Vielzahl
von unterschiedlichen Brailleprägungen notwendig. Hierzu muss mit jedem neuen zu fertigenden
Auftrag die Braille-Patrize geändert werden, so dass eine Vielzahl von Braille-Patrizen
im Werkzeuglager vorgehalten werden muss.
[0009] Um die Lagerhaltung zu entlasten, ist es aus der
DE 20 2008 017 133 U1 bekannt, die Walzenkörper unverändert zu lassen und nur das Werkzeug zu wechseln.
Das Werkzeug wird mittels Magneten an der Mantelfläche des Walzenkörpers gehalten.
[0010] Es ist weiterhin bekannt, bei der Brailleprägung die Patrize in Form von Blechstreifen
herzustellen, die dann auf dem Patrizenzylinder durch Anschrauben befestigt werden.
Die für die Befestigung des Blechstreifens notwendigen Befestigungslöcher reduzieren
die maximale Umfangsfläche, auf der eine Prägung, z.B. Brailleschrift, eingebracht
werden kann. Zudem ist die Fixierung des Blechstreifens schwierig. Bei falscher Befestigung
kann der Blechstreifen wendelförmig verlaufen. Hierdurch kommt es zu Qualitätseinbußen
bezüglich der Prägequalität. Weiterhin ist der Blechstreifen eine Abwicklung des Umfang.
Die in der Ebene erzeugte Prägung wird im Bogensegment zum Einsatz gebracht. Dies
kann zu Teilungsfehlern führen. Ein Luftspalt zwischen dem Blechstreifen und dem Patrizenzylinder
führt zu einem Höhenschlag, der wiederum zu einem erhöhten Verschleiß des Gegenwerkzeugs
führen kann. Diese Lösung ist für das Prägen von Brailleschrift aufgrund der geforderten
hohen Genauigkeit wenig geeignet. Da das Werkzeug nur einen Teil der Mantelfläche
bedeckt, kommt es insbesondere bei hohen Fertigungsgeschwindigkeiten, wie beispielsweise
bei der Faltschachtelproduktion (bis zu 200.000 Schachteln (h)) aufgrund der Unwucht
des Systems zu Problemen. Eine entsprechende Gegenmaßnahme zum Auswuchten des Systems
ist notwendig.
[0011] Aus der
DE 20 2006 005 299 U1 ist ein Prägezylinder oder eine auf einem Trägerkern angeordnete Prägehülse bekannt
zur Erzeugung einer Prägestruktur auf einem thermoplastischen Material, wie beispielsweise
eine transparente Dekorfolie. Der Prägezylinder oder die Prägehülse weisen hierzu
in der Zylindergesamtaußenfläche einzelne Aussparungen auf. Das zu prägende Material
wird durch einen Spalt zwischen Prägezylinder und einer glatten Gegenwalze geführt.
Diese Vorrichtung ist für das Prägen von Brailleschrift ungeeignet.
[0012] Aufgabe der vorliegenden Erfindung is es, eine Nutzung für eine Rotationsvorrichtung
zum Prägen von insbesondere Brailleschrift in flaches bogenförmiges Material zu schaffen,
bei dem die Patrize einfach und leicht austauschbar ist.
[0013] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Werkzeug für eine Rotationsprägeeinrichtung gemäß
dem kennzeichnenden Teil von Anspruch 1.
[0014] An einer bevorzugten Ausführungsform weist das Werkzeug für eine Rotationsprägevorichtung
zum Prägen von flachem, bogenförmigen Material zwei rotierende Prägewerkzeuge in Form
einer Patrize und einer Matrize auf. Zumindest die Patrize besteht aus einem Walzenkörper
mit einer darauf befestigten nahtlosen, geschlossenen Werkzeughülse mit erhabenen
Prägepunkten auf der Mantelaußenfläche. Die Matrize weist auf ihrer Außenmantelfläche
den erhabenen Prägepunkten entsprechende Ausnehmungen auf. In einer vorteilhaften
Ausführungsform sind die Prägewerkzeuge zum Prägen von Brailleschrift geeignet. Die
Matrize kann in diesem Fall als universelle Braille-Matrize ausgeführt sein, die die
maximal mögliche Anzahl von Braille-Ausnehmungen pro Braille-Letter aufweist. Diese
Ausführungen haben den Vorteil, dass die gesamte Umfangsfläche als Prägefläche genutzt
werden kann. Gegenüber dem bekannten Blechstreifen gemäß Stand der Technik ist somit
die nutzbare Länge für die Prägung vergrößert. Weiterhin sind gegenüber den bekannten
Blechstreifenlösungen die Unwuchtprobleme und Teilungsfehler beseitigt.
[0015] In weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist die Werkzeughülse aus Aluminium oder
Stahl oder Magnesium, Messing, Bronze, Titan oder Kunststoff gefertigt, so dass die
jeweiligen Vorteile dieser Materialien, wie besondere Härte, Stand- und Verschleißfestigkeit
oder niedriger Herstellpreis, bzw. vorteilhaft für günstiges Herstellverfahren genutzt
werden können. Die Prägepunkte bzw. Ausnehmungen können somit beispielsweise günstig
durch Tiefziehen von der Rückseite oder durch Auftrag (Auftragsschweißen) oder durch
Abtrag wie Fräsen, Ätzen oder Erodieren auf der Außenseite aufgebracht werden. Auch
Materialen mit einer entsprechenden Oberflächenbeschichtung beispielsweise Hard-Coating
sind möglich.
[0016] In weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsformen wird die Werkzeughülse auf dem
Walzenkörper durch einen selbsthemmenden Konus oder mittels einer genauen Passung
und/oder einen Stift oder einer Schraube in radialer Richtung oder durch Spannbolzen
befestigt. Ebenso sind andere Befestigungen in Form von pneumatischen oder hydraulischen
oder mechanischen oder elektrischen radialen Spannelementen möglich. Diese Befestigungsmöglichkeiten
sind einfach in der Ausgestaltung und ermöglichen somit einen schnellen Austausch
der Werkzeughülse, wodurch die Rüstzeit erheblich verringert werden kann.
[0017] In weiteren vorteilhaften Ausführungsformen weist der Werkzeugkörper zur axialen
Positionierung der Werkzeughülse einen Anschlag auf. Alternativ weist die Werkzeughülse
einen Anschlag auf, der mit einer Nut im Außenbereich des Walzenkörpers zusammen wirkt.
Hierdurch ist eine einfache und sichere axiale Positionierung der Werkzeughülse auf
dem Walzenkörper möglich.
[0018] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform verläuft der Anschlag an der Werkzeughülse
und die Nut im Außenbereich des Werkzeugkörpers schräg.
[0019] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform bildet die Werkzeughülse den Rotor
eines Elektromotors. Der Bund der Werkzeughülse könnte zudem derart ausgebildet sein,
dass er als Inkrementalgeber für den Motor fungiert.
[0020] Vorteilhafterweise kann das Werkzeug in einer Braille-Prägevorrichtung in einer Faltschachtelklebemaschine
eingesetzt werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand verschiedener Ausführungsbeispiele erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung einer Prägevorrichtung mit dem erfindungsgemäßen
Werkzeug
- Figur 2
- die Abwicklung der Mantelfläche einer erfindungsgemäßen Werkzeughülse der Patrize
- Figur 3
- die Abwicklung der Mantelfläche einer erfindungsgemäßen universellen Matrize
- Figur 4a-4e
- Schnittdarstellungen verschiedener Befestigungsmöglichkeiten von Werkzeughülse und
Walzenkörper
- Figur 5
- Schematische Darstellung mit einer Werkzeughülse als Rotor eines Elektromotors
- Figur 6
- Schematische Darstellung ohne Prägewalze
- Figur 7
- Alternative Werkzeughülse
- Figur 8a, 8b
- Brailleprägemodul für eine Faltschachtelklebemaschine
[0021] Figur 1 zeigt eine Prägevorrichtung mit dem erfindungsgemäßen Werkzeug 1 in teildemontiertem
Zustand. Das Werkzeug 1 besteht aus einem oberen Werkzeug, welches als Patrize 2 ausgebildet
ist und einem unteren Werkzeug, welches als Matrize 3 ausgebildet ist. Die Patrize
2 besteht aus einem Walzenkörper 4, auf dem eine nahtlose, geschlossene Werkzeughülse
5 befestigt ist, die an ihrer Mantelaußenfläche erhabene Prägepunkte 24 aufweist,
die der besseren Übersichtlichkeit wegen in Figur 1 nicht dargestellt sind. Die Matrize
3 weist ebenfalls einen Walzenkörper 6 auf, der an ihrer Mantelaußenfläche entsprechende
Ausnehmungen 25 aufweist, die der besseren Übersichtlichkeit wegen in Figur 1 nicht
näher dargestellt sind. Die Ausnehmungen 25 können hierbei entweder direkt auf der
Mantelaußenfläche 7 des Walzenkörpers 6 der Matrize 3 eingebracht werden, oder analog
zur Patrize in eine nicht näher dargestellte Werkzeughülse, die auf dem Walzenkörper
6 der Matrize 3 befestigt wird. Sowohl die Patrize 2, als auch die Matrize 3 sind
durch Schutzkästen 8, 9 gegen Berührung geschützt. Die Patrize 2 ist auf einem nicht
näher dargestellten Flansch gelagert und wird durch eine
[0022] Antriebswelle 12 angetrieben. Weiterhin wird sie von einem oberen Werkzeugführungselement
10, das sich an einer Quertraverse 15 abstützt, seitlich geführt. Die Matrize 3 ist
auf einem nicht näher dargestellten Flansch gelagert und wird durch eine untere Antriebswelle
13 angetrieben. Weiterhin wird sie von einem unteren Werkzeugführungselement 11, das
sich an einer unteren Quertraverse 16 abstützt, seitlich geführt. Die Antriebswellen
12, 13 werden durch Servomotoren 14 angetrieben.
[0023] Figur 2 zeigt eine Abwicklung der Mantelfläche einer erfindungsgemäßen Werkzeughülse
einer Patrize 2. Die in dieser Ausführungsform dargestellten Braille-Lettern 26 sind
in der 6-Punkt-Grundform ausgeführt, die pro Schriftzeichen 26 maximal sechs erhabene
Punkte 24 aufweist, die in zwei nebeneinanderliegenden Punktreihen 27 angeordnet sind.
[0024] Figur 3 zeigt eine Abwicklung der Mantelaußenfläche 7 des Walzenkörpers 6 einer Matrize
3. Die Matrize 3 ist in der dargestellten Ausführungsform als Universal-Matrize ausgeführt
und weist die maximalen 6 Punkte pro Schriftzeichen als Negativausnehmungen 25 auf.
Die Matrize ist somit für alle möglichen Patrizen der 6-Punkte-Grundfom zu verwenden.
[0025] In den Figuren 4a - 4c sind unterschiedliche Befestigungsmöglichkeiten der Werkzeughülse
5 auf den Walzenkörpern 4, 6 dargestellt, wobei bei der Verwendung der Universalmatrize
auf der mantelaußenfläche 7 der Matrize 3 nur der Austausch und Befestigung auf dem
Walzenkörper 4 der Patrize 2 notwendig ist, weshalb sich die Darstellungen auf diese
Version beschränken.
[0026] Figur 4a zeigt die Befestigung mittels genauer Passung zwischen Walzenkörper 4 und
Werkzeughülse 5. Figur 4b zeigt die Befestigungsmöglichkeit von Werkzeughülse 5 auf
dem Walzenkörper 4 mittels eines selbsthemmenden Konus 17. In Figur 4c weist der Walzenkörper
4 an seiner Außenseite einen Anschlag 18 zur axialen Ausrichtung der Werkzeughülse
5 auf. In Figur 4d weist der Walzenkörper 4 an seiner Außenfläche eine Nut 19 auf,
die mit einem Anschlag 20 an der Werkzeughülse 5 zusammenwirkt und so der alternativen
axialen Ausrichtung dient. Eine weitere Alternative ist in Figur 4e dargestellt. Bei
dieser Ausführungsform sind die Nut 12 und der Anschlag 20 schräg ausgebildet.
[0027] Zusätzlich sind noch weitere Befestigungen möglich, die nicht näher dargestellt sind,
beispielsweise die radiale Befestigung durch Stift oder Schraube oder die Befestigung
mittels Spannbacken. Selbstverständlich können die unterschiedlichen Befestigungsarten
auch miteinander kombiniert werden.
[0028] Die Figuren 5 und 6 zeigen alternative Ausführungsbeispiele. Bei der Ausführung gemäß
Figur 5 ist die Werkzeughülse 5 der Patrize direkt als Rotor 22 eines Motors ausgeführt.
Der Bund der Werkzeughülse könnte zudem derart ausgebildet sein, dass er als Inkrementalgeber
für den Motor dient.
[0029] Bei der Ausführung gemäß Figur 6 wird auf den Walzenkörper 4 komplett verzichtet.
Die Werkzeughülse 33 wird unmittelbar auf dem Außenring 32 des Wälzlagers 31 gelagert.
Die Rotationsbewegung wird direkt von der Polygonwelle 34 auf die Werkzeughülse 33
übertragen. Hierdurch entfällt die komplette Masse des Walzenkörpers 4. Der Innenring
35 des Wälzlagers 31 sowie der Werkzeughalter 35 sind drehfest gelagert.
[0030] Die Figur 7 zeigt eine weitere alternative Ausführungsform einer Werkzeughülse. Diese
ist als geschlitzte Werkzeughülse 29 ausgeführt. Die Werkzeughülse 29 wird mittels
eines Füllstückes 30 auf dem Werkzeugkörper 4 mittels eines nicht näher dargestellten
Befestigungsmittels, beispielsweise einer Schraube, befestigt. Dadurch dass sowohl
der Schlitz in der Werkzeughülse 29 als auch die Seitenwände des Füllstücks 30 komplementär
abgeschrägt ausgeführt sind, hält das Füllstück 30 die Werkzeughülse 29 auf dem Walzenkörper
4 fest. Die Klemmung der Hülse 29 auf dem Werkzeugkörper 4 erfolgt zudem durch die
bereits beschriebene konische Ausführung des Walzenkörpers 4. Die Positionierung der
Hülse 29 in Umfangsrichtung auf dem Walzenkörper erfolgt durch das oben beschriebene
Befestigungsmittel. Diese Ausführungsform ermöglicht einen besonders einfachen und
schnellen Wechsel der Werkzeughülse.
[0031] Die Figuren 8a und 8b zeigen die Anwendung der erfindungsgemäßen Werkzeuge in einer
Rotationsprägevorrichtung für beispielsweise eine Faltschachtelklebemaschine. In der
Ausführungsform sind vier Werkzeuge 1 nebeneinander zum Einbringen von Prägungen in
Schachtelzuschnitte 28.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1
- Werkzeug für Rotationsprägevorrichtung
- 2
- Patrize
- 3
- Matrize
- 4
- Walzenkörper der Patrize
- 5
- Werkzeughülse der Patrize
- 6
- Walzenkörper der Matrize
- 7
- Mantelaußenfläche der Matrize
- 8
- oberer Schutzkasten
- 9
- unterer Schutzkasten
- 10
- oberes Werkzeugführungselement
- 11
- unteres Werkzeugführungselement
- 12
- obere Antriebswelle
- 13
- untere Antriebswelle
- 14
- Servomotor
- 15
- obere Quertraverse
- 16
- untere Quertraverse
- 17
- Konus
- 18
- Anschlag
- 19
- Nut
- 20
- Anschlag
- 21
- Lager
- 22
- Rotor
- 23
- Stator
- 24
- Erhabene Prägepunkte
- 25
- Ausnehmungen
- 26
- Braille-Letter
- 27
- Punktreihe
- 28
- Schachtelzuschnitt
- 29
- Geschlitzte Werkzeughülse
- 30
- Füllstück
- 31
- Wälzlager
- 32
- Außenring des Wälzlagers
- 33
- Werkzeughülse
- 34
- Polygonwelle
- 35
- Innenring des Wälzlagers
- 36
- Werkzeughalter
1. Werkzeug (1) für eine Rotationsprägevorrichtung zum Prägen von flachem, bogenförmigen
Material mit zwei rotierenden Prägewerkzeugen in Form einer Patrize (2) und einer
Matrize (3) zum Einbringen von Prägungen,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens die Patrize (2) einen Walzenkörper (4) und eine nahtlose, geschlossene
Werkzeughülse (5) mit erhabenen Prägepunkten (24) auf der Mantelaußenfläche aufweist,
und wobei die erhabenen Prägepunkte (24) mit entsprechenden Ausnehmungen (25) in der
Matrize (3) zusammenwirken.
2. Werkzeug (1) für eine Rotationsprägevorrichtung zum Prägen von flachem, bogenförmigen
Material mit zwei rotierenden Prägewerkzeugen in Form einer Patrize (2) und einer
Matrize (3) zum Einbringen von Prägungen,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens die Patrize (2) einen Walzenkörper (4) und eine geschlitzte, Werkzeughülse
(29) mit erhabenen Prägepunkten (24) auf der Mantelaußenfläche aufweist, und wobei
die erhabenen Prägepunkte (24) mit entsprechenden Ausnehmungen (25) in der Matrize
(3) zusammenwirken, wobei die geschlitzte Werkzeughülse (29) mittles eines Befestigungselements
auf dem Walzenkörper (4) befestigt ist.
3. Werkzeug nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Befestigungselement ein Füllstück (30) ist.
4. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Prägewerkzeuge (2, 3) zum Prägen von Brailleschrift geeignet sind.
5. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Matrize (3) eine universelle Braille-Matrize ist, die die maximal mögliche Anzahl
von Brailleausnehmungen (25) pro Braille-Letter (26) aufweist.
6. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Werkzeughülse (5) oder die Mantelaußenfläche (7) der Matrize (3) aus Aluminium
oder Stahl oder Magnesium oder Titan oder Messing oder Bronze oder Kunststoff gefestigt
ist.
7. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Werkzeughülse (15) mit einer Oberflächenbeschichtung, insbesondere einer Hard-Coating-Beschichtung
versehen wurde.
8. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Werkzeughülse (5) auf dem Walzenkörper (4, 6) durch einen selbsthemmenden Konus
oder mittels einer genauen Passung und/oder einer Schraube oder einem Stift in radialer
Richtung oder durch Spannbacken oder andere pneumatische, hydraulische, mechanische
oder elektrische radiale Spannelemente befestigt wird.
9. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Walzenkörper (4, 6) zur axialen Positionierung der Werkzeughülse (5) einen Anschlag
(20) aufweist.
10. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Werkzeughülse (5) zur axialen Positionierung auf dem Walzenkörper (4, 6) einen
Anschlag (20) aufweist, der mit einer Nut (19) im Außenbereich des Walzenkörpers (4,
6) zusammen wirkt.
11. Werkzeug nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anschlag (20) der Werkzeughülse und die Nut (19) im Außenbereich des Walzenkörpers
schräg verlaufen.
12. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Werkzeughülse (5) eine Nut oder Feder oder Bohrung oder Gewinde aufweist, die
zusammen mit einer Feder oder Nut oder Bohrung oder Gewinde auf dem Walzenkörper (4,
6) die Werkzeughülse (5) in Umfangsrichtung formschlüssig oder mittels Zylinderstift
oder Keilstift oder Schraube positioniert.
13. Werkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Werkzeughülse (5) den Rotor eines Elektromotors bildet.
14. Werkzeug für eine Rotationsprügevorrichtung zum Prägen von zwei rotierenden Prägewerkzeugen
in Form einer Patrize (2) und einer Matrize (3) zum Einbringen von Prägungen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Patrize durch eine Werkzeughülse (33) gebildet wird, die direkt auf dem Außenring
(32) eines Wälzlagers (31) gelagert ist und unmittelbar durch eine Welle, insbesondere
einer Polygonwelle (34) angetrieben wird.
15. Braille-Prägevorrichtung mit einem Werkzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14.
16. Faltschachtelklebemaschine mit einer Braille-Prägevorrichtung nach Anspruch 15.