[0001] Die Erfindung betrifft einen Tragegurt mit Bereitschaftstasche für handgehaltene
optische Geräte.
[0002] Unter handgehaltenen optischen Geräten sollen insbesondere Kameras und Ferngläser
verstanden werden. Bereitschaftstaschen für diese Geräte sind in vielfältiger Ausgestaltung
als individuelle Taschen mit Hand- oder Umhängeriemen oder auch als Leibgürtel mit
Holstern zur Aufnahme der Geräte bekannt. Die Behältnisse für die Geräte sind dabei
üblicherweise mit einer Abdeckung oder Halteschnalle versehen, um die Geräte vor dem
Herausfallen zu sichem. Die Herausnahme der Geräte ist damit immer mit zusätzlichen
Handgriffen verbunden, die einen schnellen Einsatz der Geräte verzögern.
[0003] Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, eine komfortable und sichere Mitführung
der Geräte, verbunden mit einer schnellen Einsatzfähigkeit zu ermöglichen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass erste und zweite flache Riementeile
vorhanden sind, die jeweils an einem ihrer Enden aufeinander liegend drehbar so miteinander
verbunden sind, dass das zweite Riementeil gegenüber dem ersten Riementeil drehbar
ist, dass die freien Enden der Riementeile mit einer Schließe verbindbar sind und
eine zur Schließe am ersten Riementeil offene Bereitschaftstasche an dem ersten Riementeil
im Drehbereich der beiden Riementeile befestigt ist. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.
[0005] Die beiden gegeneinander verschwenkbaren Riementeile werden am Körper einer Person
so getragen, dass der erste Riementeil quer über die Brust der Person verläuft und
der zweite Riementeil über das Drehgelenk so ausgerichtet wird, dass er unter der
Achsel der Person hindurch über den Rücken mit dem freien Ende des ersten Riementeiles
im Bereich der Schulter über eine an sich bekannte Schließe verbunden wird. Die Bereitschaftstasche
ist im Bereich des Drehgelenkes an dem über die Brust verlaufenden ersten Riementeil
so befestigt, dass die Öffnung der Bereitschaftstasche zur Schulter weist. Der aus
den zwei Riementeilen bestehende Tragegurt ruht auf einer Schulter der Person und
die Bereitschaftstasche befindet sich vor dem Bauch in Richtung zur gegenüberliegenden
Hüfte der Person. Das ergibt eine griffgünstige Lage des in die Bereitschaftstasche
eingelegten optischen Gerätes bei gutem Tragekomfort. Das optische Gerät ist auch
bei Bückbewegungen der Person weitgehend vor einem Herausfallen aus der Bereitschaftstasche
gesichert und kann von der Person ohne Behinderung jederzeit herausgenommen werden.
[0006] Der Tragegurt kann aufgrund der drehbaren Verbindung der beiden Riementeile von der
rechten Schulter zur linken Hüfte hin und umgekehrt getragen werden, so dass die Lage
der Bereitschaftstasche sowohl für Rechtshänder als auch für Linkshänder griffgünstig
ausgerichtet werden kann. Die Anordnung kommt insbesondere der heute üblichen Einhandbedienung
von Digitalkameras entgegen, bei denen die Motivausrichtung üblicherweise über die
vom Körper der Person entfernt gehaltene Displayanzeige erfolgt.
[0007] Zur Verpackung und Aufbewahrung des Tragegurtes können die beiden Riementeile übereinander
geschwenkt werden, so dass sich eine kompakte Verpackungsform ergibt.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das zweite Riementeil zwischen dem ersten
Riementeil und der Bereitschaftstasche liegend drehbar eingefügt. Die Bereitschaftstasche
ist dabei so mit dem ersten Riementeil verbunden, dass sich für das zweite Riementeil
eine dessen Drehbereich begrenzende seitliche Einfügetasche ergibt. Vorteilhaft dabei
ist die durchgehende und fest auf dem Körper einer Person liegende Fläche des ersten
Riementeiles, so dass Druck- und Scheuerstellen durch den bewegbaren Riementeil ausgeschlossen
sind. Beim Anlegen des Tragegurtes ist der zweite Riementeil bereits zum Führen unter
die Achsel hindurch ausgerichtet. Allerdings müssen bei dieser Ausführungsform für
Rechts- und Linkshänder getrennte Tragegurte vorgesehen werden und die beschriebene
kompakte Verpackungsform kann nicht eingestellt werden.
[0009] Die an dem ersten Riementeil befestigte Bereitschaftstasche kann in der Form dem
jeweils verwendeten optischen Gerät angepasst sein. Zum Einsetzen einer hochwertigen
Kamera mit an das Gehäuse angesetztem Objektiv wird in die Bereitschaftstasche zweckmäßigerweise
eine schlitzförmige Ausnehmung zur Aufnahme des Objektivs eingefügt, so dass das Kameragehäuse
formschlüssig von der Bereitschaftstasche umfasst wird. Die Form der Bereitschaftstasche
wird zweckmäßigerweise für ein Einsetzen der Kamera in deren Längsrichtung geformt.
Dadurch ergibt sich eine zusätzlich erhöhte Sicherheit gegen Herausfallen und das
Kameragehäuse kann von der Person über eine seitlich am Gehäuse angesetzte Griffschlaufe
erfasst werden.
[0010] Die Breite des die Bereitschaftstasche tragenden Riementeiles ist der Breite der
Bereitschaftstasche angepasst und verläuft trapezförmig verjüngt zur Schließe hin.
Der breitere Riementeil erhöht den Tragekomfort vor der Brust und an der Hüfte, insbesondere
bei der Ausführung mit dem durchgehend auf dem Körper liegenden ersten Riementeil.
Die vergrößerte Fläche des ersten Riementeiles kann mit Vorteil auch für die Anbringung
zusätzlicher Halterungen oder Taschen für Zubehörteile, wie Batterien, Speichermedien,
Abdeckkappen oder auch zusätzliche Geräte wie Mobiltelefone oder Smartphone genutzt
werden.
[0011] Als Material für die Riementeile und die Bereitschaftstasche können hochwertige Lederapplikationen
vorgesehen sein.
[0012] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Tragegurtes mit
Bereitschaftstasche schematisch dargestellt und wird nachfolgend anhand der Figuren
beschrieben. Dabei zeigen
- Fig.1
- eine perspektivische Ansicht des Tragegurtes mit Bereitschaftstasche und
- Fig.2
- den Tragegurt an einer Person.
[0013] Der in Fig. 1 dargestellte Tragegurt 1 besteht aus einem ersten Riementeil 2 und
einem zweiten Riementeil 3, die an einem Ende übereinander liegen und gegeneinander
in Pfeilrichtung 4 verdrehbar sind. Das zweite Riementeil 3 kann unter dem ersten
Riementeil 2 oder auch auf diesem liegen. Das nicht dargestellte Drehgelenk kann eine
die Riementeile 2, 3 verbindende Niete oder ein in die Riementeile 2, 3 eingearbeitetes
Ringelement sein. Bei auf dem Riementeil 2 liegendem Riementeil 3 ist das Drehgelenk
mit der Rückseite einer Bereitschaftstasche 6 und dem Riementeil 3 verbunden. An den
freien Enden der Riementeile 2, 3 sind in der Länge verstellbare Teile 5', 5" einer
Schließe 5 befestigt.
[0014] Die Bereitschaftstasche 6 ist im Bereich des Drehgelenkes an dem ersten Riementeil
2 befestigt. Zum Einfügen des Riementeiles 3 zwischen Bereitschaftstasche 6 und erstem
Riementeil 2 ist die Bereitschaftstasche (6) so an dem ersten Riementeil 2 befestigt,
dass seitlich eine offene Einfügetasche frei bleibt. Die Bereitschaftstasche 6 ist
zum Teil 5' der Schließe 5 hin offen. In die Öffnung der Bereitschaftstasche 6 ist
eine Kamera 7 in ihrer Längsrichtung eingeschoben. Dabei wird das Objektiv 8 der Kamera
7 in einer schlitzförmigen Ausnehmung 9 geführt. An dem aus der Bereitschaftstasche
6 herausstehenden Seitenteil 10 des Gehäuses der Kamera 7 kann eine hier nicht weiter
dargestellte Handschlaufe 11 befestigt sein, über die die Kamera 7 aus der Bereitschaftstasche
6 herausgezogen werden kann.
[0015] Fig. 2 zeigt den Tragegurt 1 auf dem Hemd einer Person liegend in der Tragestellung.
Die Kamera 7 ist am Seitenteil 10 mit einer Handschlaufe 11 dargestellt, die zur rechten
Hand der Person geneigt ist. Der Riementeil 3 ist zur Bereitschaftstasche 6 hin ebenfalls
ansteigend verbreitert, wodurch sich eine verbesserte Anschmiegung an den Brustkorb
der Person ergibt.
Bezugszeichenliste
[0016]
- 1
- Tragegurt
- 2
- erstes Riementeil
- 3
- zweites Riementeil
- 4
- Pfeilrichtung
- 5
- Schließe
- 6
- Bereitschaftstasche
- 7
- Kamera
- 8
- Objektiv
- 9
- Ausnehmung
- 10
- Seitenteil Kamera
- 11
- Handschlaufe
1. Tragegurt mit Bereitschaftstasche für handgehaltene optische Geräte, dadurch gekennzeichnet, dass erste (2) und zweite (3) flache Riementeile vorhanden sind, die jeweils an einem
ihrer Enden aufeinander liegend drehbar so miteinander verbunden sind, dass das zweite
Riementeil (3) gegenüber dem ersten Riementeil (2) drehbar ist, dass die freien Enden
der Riementeile (2, 3) mit einer Schließe (5, 5', 5") verbindbar sind und dass eine
zum Teil (5') der Schließe (5) am ersten Riementeil (2) offene Bereitschaftstasche
(6) an dem ersten Riementeil (2) im Drehbereich der Riementeile (2, 3) befestigt ist.
2. Tragegurt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Riementeil (3) zwischen dem ersten Riementeil (2) und der Bereitschaftstasche
(6) drehbar eingefügt ist.
3. Tragegurt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite des die Bereitschaftstasche (6) tragenden ersten Riementeiles (2) im Drehbereich
an die Breite der Bereitschaftstasche (6) angepasst ist und von dort zur Schließe
(5) hin verjüngt ist.
4. Tragegurt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bereitschaftstasche (6) an die Gehäuseform einer Kamera (7) oder eines Femglases
angepasst ist.
5. Tragegurt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bereitschaftstasche (6) auf ihrer parallel zum ersten Riementeil (2) liegenden
Außenseite eine von ihrer Öffnung ausgehende schlitzförmige Ausnehmung (9) aufweist.
6. Tragegurt nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die schlitzförmige Ausnehmung (9) an den Außendurchmesser eines Kamera-Objektivs
(8) angepasst ist.
7. Tragegurt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Fläche des die Bereitschaftstasche tragenden ersten Riementeiles (2) weitere
Halterungen oder Taschen für Zubehörteile befestigt sind.