(19)
(11) EP 2 425 927 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.03.2012  Patentblatt  2012/10

(21) Anmeldenummer: 11178143.1

(22) Anmeldetag:  19.08.2011
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B24B 23/02(2006.01)
B24B 55/05(2006.01)
B24B 55/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 01.09.2010 DE 102010044613

(71) Anmelder: C. & E. Fein GmbH
73529 Schwäbisch Gmünd-Bargau (DE)

(72) Erfinder:
  • Timcke, Arne
    73553 Alfdorf-Brech (DE)
  • Biller, Winfried
    70327 Stuttgart (DE)
  • Stephan, Oliver
    8400 Winterthur (CH)
  • Müller, Philipp
    8587 Oberaach (CH)

(74) Vertreter: Witte, Weller & Partner 
Postfach 10 54 62
70047 Stuttgart
70047 Stuttgart (DE)

   


(54) Schleifgerät


(57) Es wird ein Schleifgerät mit einem Gehäuse (20) angegeben, in dem eine Werkzeugspindel (26) zum Antrieb eines Werkzeuges (22) gelagert ist, mit einer Schutzhaube (24), die am Gehäuse (20) arretierbar ist, und mit Mitteln, die eine Arretierung der Werkzeugspindel (26) und der Schutzhaube 24 erlauben. Es ist eine Betätigungseinrichtung (32) vorgesehen, die am Gehäuse (20) verschiebbar ist zwischen einer ersten Stellung, in der die Werkzeugspindel (26) freigegeben ist und die Schutzhaube (24) gegen eine Verdrehung gesichert ist, und einer zweiten Stellung, in der die Werkzeugspindel (26) gegen eine Verdrehung gesichert ist und die Schutzhaube (24) in ihrer Winkelposition am Gehäuse (20) verstellbar ist (Fig. 2).




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Schleifgerät, mit einem Gehäuse, in dem eine Werkzeugspindel zum Antrieb eines Werkzeuges gelagert ist, mit einer Schutzhaube, die am Gehäuse arretierbar ist, und mit Mitteln, die eine Arretierung der Werkzeugspindel und der Schutzhaube erlauben.

[0002] Derartige Schleifgeräte sind im Stand der Technik grundsätzlich bekannt.

[0003] Es gibt auch Ausführungen solcher Schleifgeräte, bei denen die Werkzeugspindel mit dem Werkzeug an einem Ausleger am eigentlichen Antrieb aufgenommen ist, der über einen Riementrieb im Gehäuse des Auslegers mit der Werkzeugspindel verbunden ist (vgl. DE 38 41 644 A1).

[0004] Hierbei wird die Drehbewegung des Antriebsmotors über das Winkelgetriebe auf eine Riemenscheibe des Auslegers übertragen. Am anderen Ende des Auslegers befindet sich ebenfalls eine Riemenscheibe, die mit der eigentlichen Werkzeugspindel gekoppelt ist, an der ein Werkzeug, etwa eine Schleifscheibe, befestigt ist.

[0005] Solche Geräte haben außerdem eine verstellbare Schutzhaube, die den Funkenflug vom Bediener abhalten soll, und eine Spindelarretierung. Obwohl oft die Antriebsmaschine selbst schon eine Spindelarretierung hat, sollte die Spindel am Ausleger sperrbar sein, da sonst beim Werkzeugwechsel der Riementrieb durchrutschen könnte.

[0006] Solche Schleifgeräte haben also neben dem Schalter zum Ansteuern des Motors noch zwei wichtige Betätigungseinrichtungen: zum einen eine Einrichtung zur Arretierung der Werkzeugspindel und zum anderen eine Einrichtung zur Arretierung der Schutzhaube in der gewünschten Arbeitsposition.

[0007] Außerdem ist es wünschenswert, dass die Schutzhaube in der Position, in der sie verdreht werden kann, nicht vom Gehäuse gelöst werden kann, da die Schutzhaube sonst unbeabsichtigt herabfallen könnte. Somit ergibt sich noch eine dritte Betätigungseinrichtung, nämlich zum Lösen der Schutzhaube vom Gehäuse.

[0008] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Schleifgerät zu schaffen, das eine vereinfachte Bedienung möglichst mit nur einem Betätigungselement erlaubt.

[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Schleifgerät gemäß der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass ein Betätigungselement vorgesehen ist, das am Gehäuse verschiebbar gelagert ist zwischen einer ersten Stellung, in der die Werkzeugspindel freigegeben ist und die Schutzhaube gegen eine Verdrehung gesichert ist, und einer zweiten Stellung, in der die Werkzeugspindel gegen eine Verdrehung gesichert ist und die Schutzhaube in ihrer Winkelposition am Gehäuse verstellbar ist.

[0010] Die Aufgabe der Erfindung wird auf diese Weise gelöst. Erfindungsgemäß werden durch ein am Gehäuse verschiebbar gelagertes Betätigungselement sowohl eine Freigabe der Werkzeugspindel und eine Sicherung der Schutzhaube gegen Verdrehung in der ersten Stellung als auch eine Sicherung der Werkzeugspindel gegen Verdrehung bei einer gleichzeitigen Verstellbarkeit der Schutzhaube in der zweiten Stellung ermöglicht. Dies lässt sich erfindungsgemäß durch eine einzige Betätigungseinrichtung erzielen. Die Betätigungseinrichtung wirkt sowohl mit der Werkzeugspindel als auch mit der Schutzhaube zusammen, um einerseits in der ersten Stellung eine Freigabe der Werkzeugspindel und eine Sicherung der Schutzhaube gegen Verdrehung zu gewährleisten, und um andererseits in der zweiten Stellung eine Sicherung der Werkzeugspindel gegen Verdrehung und eine Verstellmöglichkeit der Schutzhaube in der Winkelposition zu erlauben.

[0011] Auf diese Weise wird eine deutlich vereinfachte Betätigung in Verbindung mit einem vereinfachten Aufbau gewährleistet.

[0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Betätigungseinrichtung noch eine dritte Stellung auf, in der die Schutzhaube vom Gehäuse lösbar ist. In dieser Stellung kann die Werkzeugspindel frei drehbar sein oder auch gegen eine Verdrehung gesichert sein.

[0013] Diese dritte Stellung unterscheidet sich für den Bediener merklich von der ersten und zweiten Stellung, so dass nur in dieser dritten Stellung ein Lösen der Schutzhaube möglich ist. Es kann sich beispielsweise um eine Zwischenstellung zwischen der ersten und der zweiten Stellung handeln, bei der sich die Betätigungseinrichtung in einer bestimmten Position befindet. Andererseits könnte diese dritte Stellung auch zum Beispiel durch eine andere Bewegung der Betätigungseinrichtung, wie etwa durch eine seitliche Bewegung, durch Überwinden einer stärkeren Feder oder auf andere Weise erreichbar sein. Auf diese Weise kann die Schutzhaube aus der üblichen Arretierung gelöst werden und dann vom Gehäuse abgenommen werden.

[0014] Insgesamt ergibt sich eine deutlich vereinfachte Betätigung des Schleifgerätes. Das Schleifgerät kann mit einer Hand am Ausleger, d.h. an dem Gehäuse, an dem der Antriebsriemen läuft, umgriffen und gehalten werden. Mit einem Finger der haltenden Hand kann die Betätigungseinrichtung bedient werden. Die zweite Hand bleibt frei für das Lösen des Werkzeuges oder das Verstellen oder Abnehmen der Schutzhaube.

[0015] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung weist die Betätigungseinrichtung einen am Gehäuse verschiebbar aufgenommenen Schieber auf, der zwischen der ersten Stellung, in der der Schieber an der Schutzhaube angreift, um diese gegen eine Drehung zu blockieren, während die Werkzeugspindel freigegeben ist, und der zweiten Stellung, in der die Werkzeugspindel gegen eine Verdrehung gesichert ist und die Schutzhaube in ihrer Winkelposition am Gehäuse verstellbar ist, verschiebbar ist.

[0016] Durch die Verwendung eines zwischen der ersten und der zweiten Stellung verschiebbaren Schiebers lässt sich die Umschaltmöglichkeit zwischen den beiden Positionen auf besonders einfache Weise realisieren.

[0017] Hierzu kann der Schieber beispielsweise einen ersten Vorsprung aufweisen, der in der zweiten Stellung an der Werkzeugspindel angreift, um diese gegen eine Drehung zu blockieren, wobei ferner am Schieber ein zweiter Vorsprung vorgesehen ist, der in der ersten Stellung an der Schutzhaube angreift, um diese gegen eine Drehung zu sichern.

[0018] So kann auf einfache Weise durch Verwendung von zwei Vorsprüngen am Schieber einerseits eine Blockierung bzw. ein Lösen der Werkzeugspindel und andererseits eine Freigabe bzw. eine Verdrehung der Schutzhaube ermöglicht werden.

[0019] In zusätzlicher Weiterbildung dieser Ausführung ist dem ersten Vorsprung mindestens ein Arretierelement an der Werkzeugspindel zugeordnet, um in der zweiten Stellung eine Blockierung der Werkzeugspindel zu gewährleisten.

[0020] Auf diese Weise kann nicht nur eine reibschlüssige Sicherung der Werkzeugspindel erzielt werden, sondern auch ein Formschluss sichergestellt werden, um eine besonders zuverlässige Sicherung der Werkzeugspindel gegen Verdrehung zu erreichen.

[0021] Gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung ist ferner dem zweiten Vorsprung eine Mehrzahl von Vertiefungen an der Schutzhaube zugeordnet, in die der zweite Vorsprung in verschiedenen Winkelstellungen einrastbar ist, um in der ersten Stellung eine Blockierung der Schutzhaube zu gewährleisten.

[0022] So kann eine Verstellmöglichkeit der Schutzhaube in verschiedene Winkelstellungen auf einfache Weise gewährleistet werden.

[0023] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung stehen der erste Vorsprung und der zweite Vorsprung vom Schieber in unterschiedliche Richtungen hervor.

[0024] So kann durch eine einzige Bewegung des Schiebers eine Umschaltung zwischen der ersten Stellung und der zweiten Stellung erreicht werden, also eine kombinierte Umschaltung zwischen Arretierung der Schutzhaube bei gleichzeitiger Freigabe der Werkzeugspindel einerseits und einer Blockierung der Werkzeugspindel bei gleichzeitiger Freigabe der Schutzhaube andererseits.

[0025] Auf diese Weise können die beiden Funktionen, nämlich Freigabe der Werkzeugspindel und Arretierung der Schutzhaube in der ersten Stellung und Blockierung der Werkzeugspindel bei gleichzeitiger Freigabe der Schutzhaube zur Drehung in der zweiten Stellung, auf besonders einfache Weise durch Verschieben des Schiebers erreicht werden.

[0026] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Schieber durch ein Vorspannmittel, insbesondere durch eine Feder, in die erste Stellung vorgespannt.

[0027] Auf diese Weise befindet sich der Schieber grundsätzlich in der ersten Stellung, so dass die Werkzeugspindel frei drehbar ist und die Schutzhaube arretiert ist. Erst durch aktive Betätigung des Schiebers gegen die Wirkung der Feder kann also die Betätigungseinrichtung in die zweite Stellung überführt werden.

[0028] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist der Schieber einen Einsatz aus einem verstärkten Material, insbesondere aus Stahl, auf, an dem der erste Vorsprung ausgebildet ist.

[0029] Ferner kann der Schieber aus Kunststoff bestehen, wobei der zweite Vorsprung einstückig mit dem Schieber ausgebildet sein kann.

[0030] Durch diese Maßnahmen ist eine einfache und kostengünstige Herstellung des Schiebers aus Kunststoff ermöglicht, wobei gleichzeitig ein Verschleiß des ersten Vorsprungs durch Eingriff an der Werkzeugspindel vermieden wird.

[0031] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist an der Schutzhaube eine Führungsgasse vorgesehen, von der aus die Vertiefungen in Radialrichtung nach außen hervorstehen, und an der mindestens eine Ausnehmung in Umfangsrichtung vorgesehen ist, die ein Lösen der Führungsgasse vom zweiten Vorsprung durch ein Verdrehen der Schutzhaube erlaubt, wenn der Schieber in der dritten Stellung ist, um eine Abnahme der Schutzhaube zu erlauben.

[0032] Auf diese Weise wird auf besonders einfache Weise ein Lösen der Schutzhaube dann ermöglicht, wenn sich der Schieber in der dritten Stellung befindet. Es kann sich hierbei beispielsweise um eine Zwischenstellung zwischen der ersten und der zweiten Stellung handeln. In der dritten Stellung ist dann der zweite Vorsprung von den Vertiefungen in Radialrichtung gelöst, so dass die Schutzhaube dann, wenn der zweite Vorsprung mit der Ausnehmung in Umfangsrichtung fluchtet, durch Verdrehen abgenommen werden kann.

[0033] Gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung weist der Schieber einen Betätigungsknopf auf, der über eine Ausnehmung des Gehäuses von außen betätigbar ist.

[0034] Auf diese Weise kann die Betätigungseinrichtung einfach durch Ergreifen des Betätigungsknopfes in der Ausnehmung des Gehäuses aktiviert werden.

[0035] Vorzugsweise ist hierbei der Betätigungsknopf derart angeordnet, dass eine versehentliche Betätigung nicht möglich ist. Hierzu kann der Betätigungsknopf etwa innerhalb der Gehäusekontur liegen, also erreichbar sein, aber nicht über diese hervorstehen.

[0036] Gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung sind dem Schieber Führungen am Gehäuse zugeordnet, die eine Verschiebung des Schiebers in Radialrichtung der Werkzeugspindel erlauben.

[0037] Auf diese Weise ist der Schieber zwischen der ersten und der zweiten Stellung sicher geführt und gegen ein Verdrehen gesichert.

[0038] Wie bereits vorstehend erwähnt, ist die Werkzeugspindel vorzugsweise über einen Riementrieb antreibbar, wobei das Schleifgerät vorzugsweise als Kehlnahtschleifer ausgebildet sein kann.

[0039] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

[0040] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:
Fig. 1
eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Schleifgerätes;
Fig. 2
einen Teil-Längsschnitt durch das Schleifgerät gemäß Fig. 1 im Bereich der Werkzeugspindel und der Schutzhaube, und zwar in einer ersten Stellung, in der die Antriebsspindel frei drehbar ist und die Schutzhaube arretiert ist;
Fig. 2a
einen Teil-Querschnitt des Schleifgerätes gemäß Fig. 2;
Fig. 3
einen Teil-Längsschnitt durch das Schleifgerät gemäß Fig. 1 im Bereich der Werkzeugspindel und der Schutzhaube, und zwar in einer zweiten Stellung, in der die Werkzeugspindel blockiert ist und die Schutzhaube drehbar ist;
Fig. 3a
einen Teil-Querschnitt des Schleifgerätes gemäß Fig. 3;
Fig. 4
einen Teil-Längsschnitt durch das Schleifgerät gemäß Fig. 1, wobei jedoch der Übersichtlichkeit halber der Ausleger nicht dargestellt ist, und zwar in einer dritten Stellung, in der die Schutzhaube abgenommen werden kann;
Fig. 4a
einen Teil-Querschnitt des Schleifgerätes gemäß Fig. 4; und
Fig. 5
eine perspektivische Detail-Ansicht des Schiebers von unten, in den oberen Teil des Gehäuses eingelegt und an Führungen geführt.


[0041] Ein erfindungsgemäßes Schleifgerät ist in Fig. 1 perspektivisch dargestellt und insgesamt mit der Ziffer 10 bezeichnet.

[0042] Das Schleifgerät 10 weist einen Antrieb 11 in Form eines Winkelschleiferantriebs auf, mit einem Handgriff 12, in dem ein Motor 14 aufgenommen ist, und an dem ein Getriebe 16 in Form eines Winkelgetriebes angeflanscht ist. Am äußeren Ende des Getriebes 16 ist ein länglicher Ausleger 18 aufgenommen, der von einem Gehäuse 20 umschlossen ist. Am äußeren Ende des Auslegers 18 befinden sich eine Werkzeugspindel, an der ein Werkzeug 22 in Form eines Schleif- oder Trennwerkzeuges eingespannt ist, sowie eine Schutzhaube 24, die in verschiedene Winkelpositionen verstellbar aufgenommen ist. Etwa in der Mitte des Auslegers 18 ist am Gehäuse 20 eine Ausnehmung 21 vorgesehen, die ein Eingreifen mit einem Finger erlaubt.

[0043] Im Ausleger 18 ist ein Riementrieb aufgenommen, der die Abtriebsbewegung vom Getriebe 16 des Antriebs 11 auf die Werkzeugspindel überträgt.

[0044] Ein solches Schleifgerät ist insbesondere als so genannter Kehlnahtschleifer einsetzbar.

[0045] Das Schleifgerät 10 weist eine insgesamt mit 32 bezeichnete Betätigungseinrichtung auf (vgl. Fig. 2), die über einen Betätigungsknopf 56 bei Eingreifen eines Fingers in die Ausnehmung 21 des Gehäuses 20 aktivierbar ist. Mit der Betätigungseinrichtung 32 lassen sich eine Arretierung der Werkzeugspindel sowie der Schutzhaube und ein Abnehmen der Schutzhaube in jeweils bestimmten Stellungen steuern.

[0046] In den Fig. 2 und 2a ist eine erste Stellung dargestellt, in der die Werkzeugspindel 26 frei drehbar ist und die Schutzhaube 24 gegen ein Verdrehen gesichert ist.

[0047] Aus Fig. 2 sind die Lagerung der Werkzeugspindel 26 mittels zweier Lager 52 und der Antrieb mittels eines Riementriebes 54 näher ersichtlich, von dem nur der Riemen 55 erkennbar ist.

[0048] Am äußeren Ende der Werkzeugspindel 26 ist das Werkzeug 22 zwischen einem äußeren Flansch 23 und einem Gegenflansch 25 eingespannt.

[0049] Im Folgenden werden Aufbau und Funktionsweise der Betätigungseinrichtung 32 näher erläutert.

[0050] Die Betätigungseinrichtung 32 weist einen Schieber 34 auf, der in Radialrichtung der Werkzeugspindel 26 zwischen zwei Führungsstegen 35 verschiebbar geführt ist. Der Schieber 34 ist durch eine als Druckfeder ausgeführte Feder 42 in eine von der Werkzeugspindel 26 entfernte Richtung vorgespannt und liegt in der in den Fig. 2 und 2a dargestellten ersten Stellung von innen an einer Wand des Gehäuses 20 an, durch die die Ausnehmung 21 begrenzt ist. Die Feder 42 ist zwischen einer Federaufnahme 40, die ortsfest am Gehäuse 20 aufgenommen ist, und dem Betätigungsknopf 56 (vgl. Fig. 2a) auf einem Dorn 44 geführt und eingespannt. Der Schieber 34 ist mit dem Betätigungsknopf 56 und dem Dorn 44 aus Kunststoff einstückig hergestellt, zum Beispiel als Kunststoffspritzgussteil, und weist, wie in Fig. 2 erkennbar, einen annähernd rechteckförmigen Umriss auf.

[0051] Am der Werkzeugspindel 26 zugewandten Endbereich des Schiebers 34 ist ein Einsatz 36 aus Stahl aufgenommen, von dem aus ein erster Vorsprung 38 über den Umriss des Schiebers 34 hinaus in Richtung zur Werkzeugspindel 26 hin vorsteht. Auf der Werkzeugspindel 26 ist ein Nockenring 28 aufgepresst oder in sonstiger Weise gegen Relativdrehung gesichert. Am Nockenring 28 sind vier Nocken 30 in gleichmäßigen Winkelabständen zueinander vorgesehen, die nach außen hervorstehen.

[0052] Am Schieber 34 ist ferner ein zweiter Vorsprung 50 vorgesehen, der gegenüber dem ersten Vorsprung 38 um einen gewissen Betrag in Richtung zur Federaufnahme 40 hin versetzt ist und der in der Darstellung gemäß Fig. 2 in die Zeichenebene nach oben hin hervorsteht. Dieser zweite Vorsprung 50 ist in Fig. 2 somit gleichfalls schraffiert dargestellt, ist rechteckförmig ausgebildet und von dem Einsatz 36 mit zwei entsprechend geformten Schenkeln umschlossen. Der zweite Vorsprung 50 dient somit gleichzeitig zur Fixierung und Positionierung des Einsatzes 36 innerhalb des Schiebers 34.

[0053] Der zweite Vorsprung 50 wirkt in der in Fig. 2 und 2a gezeigten Stellung mit einer zugeordneten Vertiefung 46 an der Schutzhaube 24 zusammen.

[0054] Die Schutzhaube 24 weist, wie aus der Darstellung gemäß Fig. 4 erkennbar, eine insgesamt mit 48 bezeichnete Führungsgasse auf, an der insgesamt fünf sich von der Werkzeugspindel 26 aus radial erstreckende Vertiefungen 46 in gleichmäßigen Winkelabständen zueinander angeordnet sind. Die Führungsgasse 48 weist ferner gegenüber den Vertiefungen 46 radial nach innen versetzte Ausnehmungen 58, 59 auf, die in einer Zwischenstellung ein Herausbewegen des zweiten Vorsprungs in Umfangsrichtung aus der Führungsgasse 48 heraus ermöglichen.

[0055] In Fig. 4 ist der zweite Vorsprung in dieser Position mit 50" genau innerhalb der Ausnehmung 58 am einen Ende der Führungsgasse 48 gezeigt.

[0056] In der in den Fig. 2 und 2a gezeigten ersten Stellung, in der sich der Schieber 34 in der von der Werkzeugspindel 26 entfernten Endposition befindet, greift der zweite Vorsprung 50 in eine der Vertiefungen 46 an der Schutzhaube 24 ein, so dass die Schutzhaube 24 gegen ein Verdrehen gesichert ist. In Fig. 2 ist die zugeordnete Vertiefung 46 durch den Ausleger 18 verdeckt. In Fig. 2a ist jedoch erkennbar, wie der zweite Vorsprung 50 mit einer Nase am Ende in die Vertiefung 46 eingreift und somit die Schutzhaube 24 arretiert. In der ersten Stellung ist ferner der erste Vorsprung 38 von den Nocken 30 des Nockenrings 28 ausreichend beabstandet. Somit ist die Werkzeugspindel 26 in der ersten Stellung frei drehbar, während die Schutzhaube 24 mittels des zweiten Vorsprungs 50 arretiert ist.

[0057] Verschiebt man nun den Schieber 34 in Richtung auf die Werkzeugspindel 26, indem der Betätigungsknopf 56 gegen die Wirkung der Feder 42 eingedrückt wird, so gelangt der erste Vorsprung in die Position 38' bis an den Nockenring 28 der Werkzeugspindel 26 und bewirkt durch Anlage an einem Nocken 30 eine Sicherung der Werkzeugspindel 26 gegen Verdrehen. Gleichzeitig befindet sich der zweite Vorsprung in einer mit 50' bezeichneten Position, so dass dieser aus der darunter liegenden Vertiefung 46 der Schutzhaube 24 freigegeben ist.

[0058] Die Schutzhaube 24 lässt sich somit in dieser zweiten Stellung, in der die Werkzeugspindel 26 gegen ein Verdrehen gesichert ist, innerhalb der Führungsgasse 48 verdrehen.

[0059] Ein Loslassen des Betätigungsknopfes aus der in den Fig. 3 und 3a gezeigten Stellung 56' bewegt den Betätigungsknopf wieder unter Wirkung der Federspannung in eine von der Werkzeugspindel 26 entfernte Richtung, so dass die Blockierung der Werkzeugspindel 26 aufgehoben wird und sich die Schutzhaube 24 bei geeigneter Verdrehung mit einer der Vertiefungen 46 am zweiten Vorsprung 50 arretieren lässt, so dass sich wieder die in den Fig. 2 und 2a gezeichnete erste Stellung ergibt.

[0060] In den Fig. 4 und 4a ist nun die zuvor bereits kurz erwähnte Zwischenstellung, nämlich die dritte Stellung, dargestellt, in der ein Lösen der Schutzhaube 24 vom Gehäuse 20 ermöglicht ist. In dieser dritten Stellung befindet sich der Schieber in einer mit 34" bezeichneten Zwischenstellung, die durch eine entsprechende Betätigung des Betätigungsknopfes 56" erreicht wird. In dieser Zwischenstellung liegt der zweite Vorsprung in einer mit 50" bezeichneten Zwischenposition zwischen der ersten Stellung und der zweiten Stellung, so dass der zweite Vorsprung entweder mit der einen Ausnehmung 58 am einen Ende der Führungsgasse 48 oder der zweiten Ausnehmung 59 am anderen Ende der Führungsgasse 48 fluchtet. Die Schutzhaube 24 kann somit durch ein weiteres Verdrehen mit der Führungsgasse 48 aus dem zweiten Vorsprung 50" heraus bewegt werden kann und somit vom Gehäuse 20 gelöst werden und abgenommen werden.

[0061] Hierzu befindet sich zweckmäßigerweise am Betätigungsknopf 56 eine Markierung, die anzeigt, wie weit der Betätigungsknopf 56 eingedrückt werden muss, um diese dritte Position 56" zu erreichen, in der ein Abnehmen und ein Befestigen der Schutzhaube 24 ermöglicht ist.


Ansprüche

1. Schleifgerät, mit einem Gehäuse (20), in dem eine Werkzeugspindel (26) zum Antrieb eines Werkzeuges (22) gelagert ist, mit einer Schutzhaube (24), die am Gehäuse (20) arretierbar ist, und mit Mitteln, die eine Arretierung der Werkzeugspindel (26) und der Schutzhaube (24) erlauben, gekennzeichnet durch eine Betätigungseinrichtung (32), die am Gehäuse (20) verschiebbar ist zwischen einer ersten Stellung, in der die Werkzeugspindel (26) freigegeben ist und die Schutzhaube (24) gegen eine Verdrehung gesichert ist, und einer zweiten Stellung, in der die Werkzeugspindel (26) gegen eine Verdrehung gesichert ist und die Schutzhaube (24) in ihrer Winkelposition am Gehäuse (20) verstellbar ist.
 
2. Schleifgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine dritte Stellung vorgesehen ist, in der die Schutzhaube (24) vom Gehäuse (20) lösbar ist, wobei die dritte Stellung vorzugsweise eine Zwischenstellung zwischen der ersten und der zweiten Stellung ist.
 
3. Schleifgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung (32) einen am Gehäuse (20) verschiebbar aufgenommenen Schieber (34) aufweist, der zwischen der ersten Stellung, in der der Schieber (34) an der Schutzhaube (24) angreift, um diese gegen eine Drehung zu blockieren, während die Werkzeugspindel (26) freigegeben ist, und der zweiten Stellung, in der die Werkzeugspindel (26) gegen eine Verdrehung gesichert ist und die Schutzhaube (24) in ihrer Winkelposition am Gehäuse (20) verstellbar ist, verschiebbar ist.
 
4. Schleifgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (34) einen ersten Vorsprung (38) aufweist, der in der zweiten Stellung an der Werkzeugspindel (26) angreift, um diese gegen eine Drehung zu blockieren, und dass am Schieber (34) ein zweiter Vorsprung (50) vorgesehen ist, der in der ersten Stellung an der Schutzhaube (24) angreift, um diese gegen eine Drehung zu sichern.
 
5. Schleifgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass dem ersten Vorsprung (38) mindestens einem Arretierelement (30) an der Werkzeugspindel (26) zugeordnet ist, um in der zweiten Stellung eine Blockierung der Werkzeugspindel (26) zu gewährleisten.
 
6. Schleifgerät nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass dem zweiten Vorsprung (48) eine Mehrzahl von Vertiefungen (46) an der Schutzhaube (24) zugeordnet sind, in die der zweite Vorsprung (50) in verschiedenen Winkelstellungen einrastbar ist, um in der ersten Stellung eine Blockierung der Schutzhaube (24) zu gewährleisten.
 
7. Schleifgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Vorsprung (38) und der zweite Vorsprung (48) vom Schieber (34) in unterschiedliche Richtungen hervorstehen.
 
8. Schleifgerät nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (34) durch ein Vorspannmittel, insbesondere durch eine Feder (42), in die erste Stellung vorgespannt ist.
 
9. Schleifgerät nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass am Schieber (34) ein Einsatz (36) aus einem verstärkten Material, insbesondere aus Stahl, vorgesehen ist, an dem der erste Vorsprung (38) ausgebildet ist.
 
10. Schleifgerät nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (34) aus Kunststoff besteht, und dass der zweite Vorsprung einstückig mit dem Schieber (34) ausgebildet ist.
 
11. Schleifgerät nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass an der Schutzhaube (24) eine Führungsgasse (48) vorgesehen ist, von der aus die Vertiefungen (46) in Radialrichtung nach außen hervorstehen, und an der mindestens eine Ausnehmung (58, 59) in Umfangsrichtung vorgesehen ist, die ein Lösen der Führungsgasse (48) vom zweiten Vorsprung (50) durch ein Verdrehen der Schutzhaube (24) erlaubt, wenn der Schieber (34) in der dritten Stellung ist, um eine Abnahme der Schutzhaube (24) zu erlauben.
 
12. Schleifgerät nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (34) einen Betätigungsknopf (56) aufweist, der über eine Ausnehmung (21) des Gehäuses (20) von außen betätigbar ist.
 
13. Schleifgerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsknopf (56) derart angeordnet ist, dass eine versehentliche Betätigung nicht möglich ist.
 
14. Schleifgerät nach einem der Ansprüche 3 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass dem Schieber (34) Führungen (35) am Gehäuse (20) zugeordnet sind, die eine Verschiebung des Schiebers (34) in Radialrichtung der Werkzeugspindel (26) erlauben.
 
15. Schleifgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkzeugspindel (26) über einen Riementrieb (54) antreibbar ist, und dass das Schleifgerät (10) vorzugsweise als Kehlnahtschleifer ausgebildet ist.
 




Zeichnung




















Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente