[0001] Die Erfindung betrifft ein Universalprofil, insbesondere zur Abdeckung von Fugen
zwischen unterschiedlich hohen Bodenbelägen, mit einem Unterprofil, welches mit einem
Deckprofil verbindbar ist.
[0002] Universalprofile bestehend aus Unterprofil und Deckprofil sind in unterschiedlichen
Ausführungen bekannt. Das Unterprofil wird an den Fußboden, z. B. an den Estrich,
geschraubt oder geklebt. Sodann wird der gewünschte Bodenbelag, vorzugsweise Teppichboden
und/oder Laminat, auf das Unterprofil aufgelegt und die zwischen angrenzenden Bodenbelägen
vorhandene Fuge mit dem Deckprofil abgedeckt. Die Verbindung des Deckprofils mit dem
Unterprofil erfolgt im Stand der Technik zumeist durch Verschraubung.
[0003] DE 20 2009 015 031 U1 offenbart ein Universalprofil nach dem Oberbegriff der vorliegenden Erfindung, bei
welchem das Deckprofil an das Unterprofil angeschraubt wird. Das Unterprofil weist
zu diesem Zweck ein Innengewinde auf, in welches eine Schraube eingreifen kann.
[0004] EP 1 571 274 B1 offenbart ein Profil mit einem Basisteil und einem Abdeckteil, wobei der Basisteil
zwei konvex geformte Schenkel mit einer Nut aufweist, in welche in beliebiger Schräglage
eine Schraube oder ein gezahntes Einsteckteil zur Befestigung des Abdeckteils eingeschraubt
oder eingeschlagen werden kann. In einer Ausführungsvariante wird das Einsteckteil
gleichzeitig als Abdeckteil ausgeformt und verwendet.
[0005] Bei den bekannten Profilen ergibt sich das Problem, dass bei der Montage eine Schraube
mit passendem Werkzeug gebraucht wird (Schraubenvariante) oder/und das Abdeckteil
äußerst instabil in den Basisteil eingreift und somit ungewollt wegschwenken kann
(Einsteckvariante). Ebenso ergibt sich bei der Einsteckvariante das Problem, dass
Basisteil und Abdeckteil nicht zerstörungsfrei voneinander getrennt werden können.
[0006] Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Universalprofil zu schaffen,
welches bei der Montage kein Werkzeug erfordert und die Nachteile der oben genannten
Einsteckvariante vermeidet.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, dass das Unterprofil einen in
Richtung des Deckprofils weisenden Kopfabschnitt mit zwei sich gegenüberstehenden
Wangen aufweist, wobei jede Wange einen nach außen weisenden Rastzahn aufweist, welcher
in eine Innenbezahnung des Deckprofils eingreift und wobei der Kopfabschnitt des Unterprofils
einen V-förmigen Außenquerschnitt aufweist.
[0008] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung mit einer Rastverbindung von Deckprofil und Unterprofil
erübrigt ein Montagewerkzeug. Im Gegensatz zum Stand der Technik ist hier keine aufwendige
Verschraubung nötig. Die nach außen weisenden Rastzähne der Wangen des Unterprofils
greifen in die Innenbezahnung des Deckprofils ein. Hierdurch kann die gewünschte Position
im montierten Zustand sicher gehalten werden. Zudem können die gegenüberstehenden
Wangen des Unterprofils für eine Trennung von Deckprofil und Unterprofil aufeinander
zu bewegt werden, wodurch sich die Rastzähne aus der Innenbezahnung des Deckprofils
lösen und das Deckprofil von dem Unterprofil abgenommen werden kann. Hierbei empfiehlt
es sich, für die Wangen des Unterprofils ein elastisches aber dennoch formstabiles
Material zu verwenden. Der Zwischenraum zwischen den Wangen sowie auch die Wangen
selbst können dabei durch ihre Abmessungen und Form zur Elastizität bzw. Beweglichkeit
beitragen. Dadurch, dass der Kopfabschnitt des Unterprofils einen V-förmigen Außenquerschnitt
aufweist, wird der benötigte Anpressdruck zwischen Unterprofil und Deckprofil gewährleistet,
so dass die Rastzähne stabil und ortsfest in der Innenbezahnung des Deckprofils gehalten
werden.
[0009] Eine Ausführungsvariante sieht vor, dass die Rastzähne des Unterprofils so in die
Innenbezahnung des Deckprofils eingreifen, dass die Flächennormale des Deckprofils
zu der Flächennormalen des Unterprofils in einem Winkel zwischen ca. +15° und -15°
verstellbar ist. Dies wird im einfachsten Falle dadurch erreicht, dass die Rastzähne
der gegenüberliegenden Wangen des Unterprofils in zueinander verschieden hohen Stufen
der Innenbezahnung des Deckprofils eingreifen.
[0010] Die Rastzähne des Unterprofils sind dafür beweglich in der Innenbezahnung des Deckprofils
angeordnet. Dies wird durch eine Anpassung der Rastzahngröße und -form an die Form
und Größe der Innenbezahnung des Deckprofils erreicht. Somit lässt sich das Deckprofil
gegenüber dem Unterprofil um bis zu ca. +/-15° neigen, so dass die Neigung des Deckprofils
an einen Höhenunterschied zwischen angrenzenden Bodenbelägen angepasst werden kann.
Nicht zuletzt wird die Neigbarkeit auch durch das Zusammenwirken mit dem V-förmigen
Außenquerschnitt des Unterprofils und eine federnd elastische Ausbildung der Deckprofilwangen
ermöglicht. Insgesamt führt die erfindungsgemäße Lösung zu einer sehr großen Stabilität
des Universalprofils, da sich das Deckprofil sowohl an den Oberflächen der aneinander
grenzenden Bodenbeläge als auch an dem Basisprofil abstützen kann (Dreipunktauflage).
[0011] Eine Ausführungsvariante der Erfindung sieht vor, dass das Unterprofil zweiteilig
ausgeführt ist, wobei das Unterprofil ein Schlitzprofil und ein Zapfenprofil aufweist,
welche formschlüssig miteinander verbindbar sind. Diese zweiteilige Ausführung des
Unterprofils bzw. dreiteilige Ausführung des Universalprofils erlaubt einen modularen
Aufbau des Universalprofils. Hierdurch können z.B. unterschiedlich hohe Zapfenprofile
in das Schlitzprofil eingesetzt werden, wodurch nicht stets das gesamte Unterprofil
ausgetauscht werden muss, sondern lediglich das Zapfenprofil als Teilbereich des Unterprofils.
Hierdurch lassen sich bei der nachträglichen Anpassung der Profilhöhe Kosten sparen
sowie ein etwaiger Arbeitsaufwand, welcher durch die Demontage des Unterprofils von
dem Bodenbelag und eine Neumontage entstehen kann.
[0012] Schließlich ist vorgesehen, dass bei zweiteiliger Ausführung des Unterprofils das
Zapfenprofil in dem Schlitzprofil um +/- 2,5° relativ zu der Flächennormalen des Schlitzprofils
verschwenkbar ist. Auch hierdurch lässt sich allein oder zusätzlich zu dem vorgenannten
Neigungseffekt erreichen, dass die Neigung des Deckprofils an den Verlauf des Fußbodenbelages
angeglichen werden kann. Ebenso wird hierdurch das Einführen des Zapfenprofils in
das Schlitzprofil erleichtert.
[0013] Vorteilhaft weist die Innenbezahnung des Deckprofils mehrere senkrecht übereinander
angeordnete Zähne auf. Somit können die Rastzähne des Unterprofils in diskreten Stufen
verstellt werden, was zum einen eine sichere Führung des Unterprofils in dem Deckprofil
ermöglicht und zum anderen eine schrittweise Annäherung an die gewünschte Endposition.
[0014] Schließlich sieht die Erfindung vor, dass das Deckprofil im Übergangsbereich zwischen
dem im Wesentlichen parallel zum Bodenbelag verlaufenden Teil und den senkrecht dazu
verlaufenden Deckprofilwangen Materialverjüngungen aufweist. Die Materialverjüngungen,
beispielsweise Nuten, sorgen als "Schwachstellen" für die erforderliche Elastizität
des Deckprofils, so dass die Deckprofilwangen stets elastisch gegen die Wangen des
Unterprofils wirken.
[0015] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- Eine Zusammenbauzeichnung eines dreiteiligen Universalprofils mit Rastverbindung von
Deckprofil und Zapfenprofil,
- Figur 2:
- ein zweiteiliges Universalprofil mit gegenüber einem einteiligen Unterprofil verschwenktem
Deckprofil,
- Figur 3:
- Bestandteile des dreiteiligen Universalprofils mit zwei Ausführungsvarianten des Zapfenprofils.
[0016] In Figur 1 ist schematisch ein fertig montiertes Universalprofil mit einem Unterprofil
1 und einem Deckprofil 7 dargestellt, wobei das Unterprofil 1 aus einem Schlitzprofil
2 und einem Zapfenprofil 3 zusammengesetzt ist. Das Zapfenprofil 3 umfasst einen Kopfabschnitt
4, welcher zwei gegenüberstehende Wangen 5 aufweist. Jede der Wangen 5 trägt einen
einzelnen Rastzahn 6, welcher in eine Innenbezahnung 8, bestehend aus mehreren senkrecht
übereinander angeordneten Zähnen 9, formschlüssig eingreift. Das Deckprofil 7 besteht
aus einem im Wesentlichen parallel zum Bodenbelag verlaufenden Teil 10 und zwei senkrecht
dazu verlaufenden Deckprofilwangen 11. Im Übergangsbereich, welcher im Wesentlichen
einen 90°-Winkel beschreibt, sind Nuten als Materialverjüngung 12 angeordnet.
[0017] Figur 2 zeigt ein zweiteiliges Universalprofil, bei welchem das Deckprofil 7 gegenüber
dem Unterprofil 1 verschwenkt ist. Das Deckprofil 7 ist baugleich mit den Deckprofilen
7 der dreiteilig ausgeführten Universalprofile.
[0018] Figur 3 zeigt ein Universalprofil, ausgebildet als Abschlussprofil. Hier ist das
Universalprofil in seinem auseinander gebauten Zustand dargestellt, wobei als Zapfenprofil
3 eine von zwei unterschiedlich hohen Ausführungen gewählt werden kann. Beide Zapfenprofile
3 verfügen über Wangen 5 mit jeweils einem nach außen weisenden Rastzahn 6.
[0019] Die Erfindung gemäß dem Ausführungsbeispiel in Figur 1 funktioniert so, dass das
Unterprofil 1 mit dem Fußboden, z.B. dem Estrich, verschraubt oder verklebt wird.
Das Zapfenprofil 3 ist bereits mit dem Schlitzprofil 2 zu einer vorgefertigten Einheit
verbunden. Der gewünschte Fußbodenbelag, z.B. ein Teppich oder ein Laminat, wird auf
den länglichen Fuß des Schlitzprofils 2 gelegt. Anschließend wird das Deckprofil 7
über dem Unterprofil 1 und dem oder den anliegenden Bodenbelägen positioniert und
mit seiner Innenbezahnung 8 über die Rastzähne 6 des Zapfenprofils 3 geschoben. Je
nach der Dicke des Bodenbelags kann die Innenbezahnung 8 mehr oder weniger weit über
die Rastzähne 6 in Richtung des Bodenbelages geschoben werden. Die Materialverjüngungen
12 des Deckprofils 7 sorgen dabei für die erforderliche Elastizität des Deckprofils
7.
[0020] Falls zwei Bodenbeläge mit leicht unterschiedlichen Dicken im Bereich des Universalprofils
aufeinander stoßen, sorgt eine Verkippung des Zapfenprofils 3 innerhalb des Schlitzprofils
2 für eine leichte Neigung des Deckprofils 7 relativ zu der Fußebene des Schlitzprofils
2 (nicht in den Figuren dargestellt). Hierdurch kann eine geringe Neigung um +/- 2,5°
erreicht werden. Falls eine solche Verkippung des Zapfenprofils 3 innerhalb des Schlitzprofils
2 nicht gewünscht ist, empfiehlt sich die Verwendung eines einteiligen Unterprofils
1 gemäß Figur 4.
[0021] Bei Dickendifferenzen, die größer sind als es die Schwenkbarkeit von Zapfenprofil
und Schlitzprofil ausgleichen kann, oder bei einteiligen Unterprofilen, können die
Rastzähne 6 in voneinander verschiedenen
[0022] Rasthöhen der Innenbezahnung 8 des Deckprofils 7 verkippt werden. Je nach der Größe
und Form der Rastzähne 6 und der Zähne 9 der Innenbezahnung 8 ergibt sich zusätzlich
eine mehr oder weniger große Verschwenkbarkeit.
[0023] Die wesentlichen Eigenschaften und Vorteile des erfindungsgemäßen Profils lassen
sich wie folgt zusammenfassen: Das Deckprofil 7 ist an dem Unterprofil 1 einfach verrastbar
(keine Schraubverbindung). Außerdem kann die Winkelstellung des Deckprofils 7 relativ
zum Unterprofil 1 in verschiedenen Raststufen verstellt werden. Voraussetzung hierfür
ist die im Querschnitt V-förmige Ausgestaltung des Unterprofils 1 in Kombination mit
der Innenbezahnung 8 an dem Deckprofil 7. Wesentlich ist außerdem, dass an den Wangen
5 jeweils nur eine einzige Rastnase 6 vorgesehen ist. Es kommt zu einer sehr stabilen
Dreipunktauflage des Deckprofils 7, nämlich an den Oberflächen der aneinander grenzenden
Fußböden und an dem Unterprofil 1. Für die Stabilität der Verbindung ist von Vorteil,
dass die Flügel des Deckprofils 7 elastisch federn. Hierzu sind die entsprechenden
Materialverjüngungen 12 an dem Deckprofil 7 angebracht.
1. Universalprofil, insbesondere zur Abdeckung von Fugen zwischen unterschiedlich hohen
Bodenbelägen, mit einem Unterprofil (1), welches mit einem Deckprofil (7) verbindbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Unterprofil (1) einen in Richtung des Deckprofils (7) weisenden Kopfabschnitt
(4) mit zwei sich gegenüberstehenden Wangen (5) aufweist, wobei jede Wange (5) einen
nach außen weisenden Rastzahn (6) aufweist, welcher in eine Innenbezahnung (8) des
Deckprofils (7) eingreift und wobei der Kopfabschnitt (4) des Unterprofils (1) einen
V-förmigen Außenquerschnitt aufweist.
2. Universalprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastzähne (6) des Unterprofils (1) so in die Innenbezahnung (8) des Deckprofils
(7) eingreifen, dass die Flächennormale des Deckprofils (7) zu der Flächennormalen
des Unterprofils (1) in einem Winkel zwischen ca. +15° und -15° verstellbar ist.
3. Universalprofil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Unterprofil (1) zweiteilig ausgeführt ist, wobei das Unterprofil (1) ein Schlitzprofil
(2) und ein Zapfenprofil (3) aufweist, welche formschlüssig miteinander verbindbar
sind.
4. Universalprofil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Zapfenprofil (3) in dem Schlitzprofil (2) um +/- 2,5° relativ zu der Flächennormalen
des Schlitzprofils (2) verschwenkbar ist.
5. Universalprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenbezahnung (8) des Deckprofils (7) mehrere senkrecht übereinander angeordnete
Zähne (9) aufweist.
6. Universalprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckprofil (7) im Übergangsbereich zwischen dem im Wesentlichen parallel zum
Bodenbelag verlaufenden Teil (10) und den senkrecht dazu verlaufenden Deckprofilwangen
(11) Materialverjüngungen (12) aufweist.