GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einer Handwerkzeugmaschine mit einem vibrationsentkoppelten
Handgriff. Eine Vibrationsentkopplung bedarf weicher Federn, um auch niederfrequente
Schwingungen in einem Maschinengehäuse von dem Handgriff zu entkoppeln. Allerdings
behindern weiche Federn eine sichere Führung der Handwerkzeugmaschine.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0002] Eine erfindungsgemäße Handwerkzeugmaschine hat einen Handgriff, ein Maschinengehäuse
in dem ein längs einer Arbeitsachse oszillierender Antrieb angeordnet ist, und eine
Aufhängung, die einen mit dem Maschinengehäuse vorzugsweise verbundenen ersten Träger
und einen mit dem Handgriff starr verbundenen zweiten Träger aufweist. Eine dem Maschinengehäuse
zugewandte, erste Anschlagfläche des ersten Trägers hintergreift eine dem Handgriff
zugewandte, zweite Anschlagfläche des zweiten Trägers. In einer Grundstellung liegt
die erste Anschlagfläche kraftbeaufschlagt durch wenigstens ein parallel zur Arbeitsachse
wirkendes Federelement an der zweiten Anschlagfläche an. Der erste Träger ist gegenüber
dem zweiten Träger längs der Arbeitsachse gegen das wenigstens eine Federelement aus
der Grundstellung in eine Arbeitsstellung verschieblich, wobei in der Arbeitsstellung
ein Luftspalt die erste Anschlagfläche von der zweiten Anschlagfläche trennt. Die
erste Anschlagfläche und die zweite Anschlagfläche kann unter einem Winkel von wenigstens
70 Grad, z.B. wenigstens 80 Grad zur Arbeitsachse geneigt sein.
[0003] Der Handgriff ist durch das Federelement gegen das Maschinengehäuse vorgespannt.
Ein Anwender kann den Handgriff gegen die Kraft des Federelements oder der mehreren
parallel oder in Serie geschalteten Federelemente an das Maschinengehäuse andrücken.
In Arbeitsstellung wirkt das vorzugsweise weiche Federelement dämpfend. Wenn der Anwender
den Handgriff entlastet, gelangen die beiden Anschlagflächen in Eingriff. Die Aufhängung
versteift sich und ermöglicht ein sicheres Führen.
[0004] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass der erste Träger und/oder der zweite Träger wenigstens
eine Kontaktfläche aufweisen, welche bei dem ersten Träger dem Handgriff zugewandt
und bei dem zweiten Träger dem Maschinengehäuse zugewandt sind. Das wenigstens eine
Federelement beaufschlagt nur die wenigstens eine Kontaktfläche des ersten Trägers
und/oder des zweiten Trägers. In der Arbeitsstellung sind der erste Träger und der
zweite Träger nur über das wenigstens eine Federelement gekoppelt. Die Kontaktflächen
können unter einem Winkel von wenigstens 70 Grad, z.B. wenigstens 80 Grad, senkrecht
zur Arbeitsachse geneigt sein.
[0005] Das Federelement kann im Wesentlichen nur Kräfte längs der Arbeitsachse von dem einen
Träger in den anderen angekoppelten Träger einleiten. Das Federelement stützt den
zweiten Träger und damit den Handgriff nicht in Richtungen senkrecht zur Arbeitsachse.
Senkrecht zur Arbeitsachse, insbesondere längs der Längsrichtung des Handgriffs, wirkende
vibrierende Kräfte werden nahezu vollständig in eine weitere Aufhängung eingeleitet.
[0006] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass das Federelement ein Dämpfkissen aus einem elastischen
Kunststoff enthält. Der elastische Kunststoff ist beispielsweise ein Schaumstoff.
[0007] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass das Federelement in der Grundstellung vorgespannt
ist.
[0008] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass beabstandet in einer y-Richtung, welche senkrecht
zur Arbeitsachse ist, der Handgriff über eine weitere Aufhängung mit dem Maschinengehäuse
verbunden ist, welche den Handgriff mit dem Maschinengehäuse längs der y-Richtung
über ein weiteres Federelement koppelt. Die weitere, zweite Aufhängung trägt den Handgriff
entlang der y-Richtung.
[0009] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass beabstandet in einer y-Richtung, welche senkrecht
zur Arbeitsachse ist, der Handgriff über eine weitere Aufhängung mit dem Maschinengehäuse
verbunden ist und Flächen des zweiten Trägers, welche in y-Richtung zur weiteren Aufhängung
weisen, an einen Hohlraum angrenzen.
[0010] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass eine der ersten Anschlagfläche und/oder die zweiten
Anschlagfläche eine längs der Arbeitsrichtung vorstehende Nase aufweist, und eine
andere der ersten Anschlagfläche und/oder der zweiten Anschlagfläche in der Grundstellung
von der Nase in einer Richtung senkrecht zur Arbeitsachse formschlüssig abgestützt
ist und in der Arbeitsstellung die eine andere der ersten Anschlagfläche und/oder
der zweiten Anschlagfläche von der Nase längs der Arbeitsachse beabstandet ist. Die
Richtung senkrecht zur Arbeitsrichtung ist vorzugsweise die Richtung zur zweiten Aufhängung.
In der Grundstellung hält die Nase die beiden Träger in Position und verhindert ein
Verschieben längs der senkrechten Richtung. Sobald der Anwender den Handgriff anpresst,
verschieben sich die Anschlagflächen soweit, dass die Nase aus dem Eingriff mit der
gegenüberliegenden Anschlagfläche gerät. Die erste Aufhängung ist dann weitgehend
von Kräften längs der senkrechten Richtung entkoppelt.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0011] Die nachfolgende Beschreibung erläutert die Erfindung anhand von exemplarischen Ausführungsformen
und Figuren. In den Figuren zeigen:
Fig. 1 eine Handwerkzeugmaschine,
Fig. 2 bis 5 eine obere Aufhängung eines Handgriffs,
Fig. 6 eine andere Ausgestaltung der oberen Aufhängung,
Fig. 7 und 8 eine andere Ausgestaltung der oberen Aufhängung.
[0012] Gleiche oder funktionsgleiche Elemente werden durch gleiche Bezugszeichen in den
Figuren indiziert, soweit nicht anders angegeben.
AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
[0013] Fig. 1 zeigt als eine Ausführungsform einen Bohrhammer 1. Der Bohrhammer 1 hat eine
Werkzeugaufnahme
2 zur Aufnahme eines Bohrmeißel
3. Ein Schlagwerk
4 des Bohrhammers
1 schlägt periodisch längs einer Arbeitsachse
5 auf den in der Werkzeugaufnahme
2 eingesetzten Bohrmeißel
3 und treibt diesen dadurch in einen Untergrund. Ein Drehantrieb
6 kann den Bohrmeißel
3 währenddessen um die Arbeitsachse
5 drehen.
[0014] Das Schlagwerk
4 und der Drehantrieb
6 können von einem gemeinsamen Motor
7, z.B. einem Elektromotor, angetrieben werden. Ein Maschinengehäuse
8 umgibt das Schlagwerk
4, den Drehantrieb
6 und den gegebenenfalls gemeinsamen Motor
7.
[0015] Das Schlagwerk
4 ist beispielsweise ein pneumatisches Schlagwerk. Ein Erreger
9 und ein Schläger
10 sind in dem pneumatischen Schlagwerk
4 längs der Arbeitsachse 5 beweglich geführt. Der Erreger
9 ist über einen Exzenter
11 oder einen Taumelfinger an den Motor 7 angekoppelt und zu einer periodischen, linearen
Bewegung gezwungen. Eine Luftfeder gebildet durch eine pneumatische Kammer
12 zwischen Erreger
9 und Schläger
10 koppelt eine Bewegung des Schlägers
10 an die Bewegung des Erregers
9 an. Der Schläger
10 kann direkt auf ein hinteres Ende des Bohrmeißels
3 aufschlagen oder mittelbar über einen im Wesentlichen ruhenden Zwischenschläger
13 einen Teil seines Impuls auf den Bohrmeißel
3 übertragen.
[0016] Die Werkzeugaufnahme
2 hat beispielsweise eine Hülse
14, in welche der Bohrmeißel 3 eingesetzt werden kann. Ein oder mehrere Verriegelungselemente
15, z.B. Kugeln, ragen in die Hülse
14 und greifen in längs geschlossene Nuten des Bohrmeißels
3 ein. Der Bohrmeißel
3 kann entsprechend der Länge seiner Nuten in der Werkzeugaufnahme
2 längs der Arbeitsachse
5 gleiten. Der Drehantrieb
6 dreht die Hülse
14 um die Arbeitsachse
5.
[0017] Der Anwender kann den Bohrhammer
1 per Hand mittels eines Handgriffs
17 führen. Der Handgriff
17 ist an einer der Werkzeugaufnahme
2 abgewandten Seite des Maschinengehäuses 8 befestigt. Eine Längsachse
18 des Handgriffs
17 verläuft schräg oder senkrecht zu der Arbeitsachse 5. Der Bohrhammer
1 ist z.B. spiegelsymmetrisch zu einer Symmetrieebene (entspricht der Ebene der Zeichnung),
die durch die Arbeitsachse 5 und die Längsachse
18 des Handgriffs
17 aufgespannt wird. Eine Achse senkrecht zur der Symmetrieebene wird nachfolgend als
x-Achse bezeichnet. Die y-Achse ist senkrecht zur x-Achse und zu der Arbeitsachse
5.
[0018] Eine erste Aufhängung
20 und eine zweite Aufhängung
21 befestigen die Enden des Handgriffs
17 an dem Maschinengehäuse
8. Vorzugsweise ist der Handgriff
17 asymmetrisch zur Arbeitsachse
5 angeordnet, wodurch die erste Aufhängung
20 in einem geringeren Abstand zu der Arbeitsachse
5 angeordnet ist als die zweite Aufhängung
21. Besonders bevorzugt verläuft die Arbeitsachse
5 durch die erste Aufhängung
20. Die erste Aufhängung 20 und die zweite Aufhängung 21 weisen dämpfende Elemente auf,
die eine Übertragung von Schwingungen des Maschinengehäuses
8 auf den Handgriff
17 dämpfen.
[0019] Eine beispielhafte Ausgestaltung der ersten Aufhängung
20 ist in ihrer Grundstellung in einem ersten Schnitt in der Ebene II-II in Fig. 2 und
in einem dazu senkrechten zweiten Schnitt in der Ebene III-III in Fig. 3 dargestellt.
Fig. 4 und Fig. 5 zeigen die erste Aufhängung
20 in einer eingelenkten Arbeitsstellung, welche eingenommen wird, sobald ein Anwender
den Handgriff
17 längs der Arbeitsachse
5 gegen das Maschinengehäuse 8 drückt.
[0020] Die erste Aufhängung
20 hat einen ersten Träger
22, der, z.B. starr, mit dem Maschinengehäuse
8 verbunden ist und vorzugsweise berührungslos zu dem Handgriff 17 ist. An den Handgriff
17 ist ein zweiter Träger
23 der ersten Aufhängung
20, z.B. starr, angebunden. Der zweite Träger
23 ist vorzugsweise berührungslos zu dem Maschinengehäuse
8. Der zweite Träger
23 ist gegenüber dem ersten Träger
22 längs der Arbeitsachse
5 beweglich. Eine Hakenverbindung
24 des ersten Trägers
22 mit dem zweiten Träger
23 begrenzt die Bewegungsfreiheit des zweiten Trägers
23 in Zugrichtung
25, d.h. längs der Arbeitsachse
5 sich von dem Maschinengehäuse 8 entfernend. Abgesehen von der in Zugrichtung
25 hemmenden Hakenverbindung
24 ist der erste Träger
22 zu dem zweiten Träger
23 berührungsfrei. Einander gegenüberliegende Flächen des ersten Trägers
22 und des zweiten Trägers
23, welche wenigstens teilweise in eine Richtung der y-Achse weisen, sind durch einen
ersten Luftspalt
26 getrennt. Die zweite Aufhängung
21 hält die beiden Träger
22, 23 auf Abstand.
[0021] In dem ersten Träger
22 ist ein Langloch
27 vorgesehen sein, dessen Öffnung in einer Richtung senkrecht zur Arbeitsachse
5, z. B. längs der y-Achse, und dessen Längsausdehnung parallel zu der Arbeitsachse
5 sind. Ein dem Handgriff
17 näheres Ende des Langlochs
27 bildet eine erste Anschlagfläche
28 aus, die in einer Richtung längs der Arbeitsachse
5 dem Maschinengehäuse
8 zugewandt ist. Die erste Anschlagfläche
28 kann senkrecht zu der Arbeitsachse
5 oder unter einem Winkel von wenigstens 70 Grad zur Arbeitsachse
5 geneigt sein.
[0022] Ein Zapfen
29 steht von dem zweiten Träger
23 in der Richtung der Öffnung des Langlochs
27 hervor und bildet in der Hakenverbindung
24 ein Gegenstück zu dem Langloch
27. Der Zapfen
29 greift in die Öffnung des Langlochs
27 des zweiten Trägers ein. Eine dem Handgriff
17 zugewandte Fläche des Zapfens
29 bildet eine zweite Anschlagfläche
30. Die zweite Anschlagfläche
30 kann formschlüssig zu der ihr gegenüberliegenden ersten Anschlagfläche
28 sein. Die beiden Flächen können z.B. beide eben sein. In einer alternativen Ausführung
kann die eine Anschlagfläche 28 Vorsprünge längs der Arbeitsachse 5 und die andere
Anschlagfläche 30 den Vorsprüngen entsprechende Vertiefungen aufweisen. Die relative
Bewegung des zweiten Trägers
23 und damit des Handgriffs
17 in Zugrichtung
25 wird gehemmt, wenn die erste Anschlagfläche
28 an der zweiten Anschlagfläche
30 anliegt und die beiden Träger
22, 23 verhaken.
[0023] Die erste Aufhängung
20 enthält ein Federelement
40, das zwischen den ersten Träger
22 und den zweiten Träger
23 eingespannt ist. Das Federelement
40 liegt an einer ersten Kontaktfläche
41 des ersten Trägers
22 an, welche längs der Arbeitsachse 5 dem Handgriff
17 zugewandt, und an einer zweiten Kontaktfläche
42 des zweiten Trägers 23 an, welche längs der Arbeitsachse
5 dem Maschinengehäuse 8 zugewandt ist. Die zweite Kontaktfläche
42 ist beispielsweise an der von der zweiten Anschlagfläche 30 abgewandten Seite des
Zapfens
29. Die erste Kontaktfläche
41 wird durch die Fläche des anderen Endes des Langlochs
27 gebildet. Das Federelement
40 übt auf den ersten Träger
22 eine Kraft längs der Arbeitsachse
5 in Richtung zu dem Maschinengehäuse
8 und auf den zweiten Träger
23 eine Kraft längs der Arbeitsachse
5 in Richtung zu dem Handgriff
17, d.h. in Zugrichtung
25, aus. Die beiden Träger
22, 23 werden durch das Federelement
40 längs der Arbeitsachse
5 auseinandergeschoben, bis die beiden Anschlagflächen
28, 30 aneinander anliegen. Die aneinanderliegenden Anschlagflächen
28, 30 bilden die Ruhe- oder Grundstellung der ersten Aufhängung
20, welche eingenommen wird, sobald ein Anwender keine Kraft auf den Handgriff
17 ausübt. Aus der Grundstellung kann der Handgriff
17 längs der Arbeitsachse
5 soweit ausgelenkt werden, bis das Federelement
40 zwischen den beiden Kontaktflächen
41, 42 maximal komprimiert ist.
[0024] Das Federelement
40 kann beispielsweise eine Spiralfeder sein, deren Windungsachse parallel zur Arbeitsachse
5 verläuft. Die Spiralfeder hat eine hohe Steifigkeit entlang der Arbeitsachse
5 und eine dazu deutlich geringere Steifigkeit senkrecht zur Arbeitsachse
5. Eine Länge der Spiralfeder ist beispielsweise wenigstens doppelt so groß wie der
Durchmesser der Spiralfeder. Die Windungsachse liegt vorzugsweise auf der Arbeitsachse
5bz.
[0025] Die Anschlagflächen
28, 30 sind reibschlüssig oder auch formschlüssig miteinander gekoppelt. Das Federelement
40 kann auch in der Grundstellung vorgespannt sein, wodurch der Reibschluss zwischen
den Anschlagflächen
28, 30 verstärkt wird. Der Reib- und Formschluss der zur Arbeitsachse 5 wenigstens teilweise
senkrechten Anschlagflächen
28,
30 hindert eine Bewegung der ersten Aufhängung
20 in Richtungen senkrecht zur Arbeitsachse
5, insbesondere längs der y-Achse. Die durch den Reib- und Formschluss bereitgestellte
Haltekraft in eine Richtung senkrecht zur Arbeitsachse übersteigt vorzugsweise das
Fünffache der von dem Federelement
40 in diese senkrechte Richtung bereitgestellten Kraft.
[0026] Ein Anwender drückt im Betrieb den Handgriff
17 mit dem zweiten Träger
23 teilweise längs der Arbeitsachse
5 gegen das Maschinengehäuse
8. Die Aufhängung
20 geht in eine Arbeitsstellung über. Die relative Verschiebung des zweiten Träger
23 gegenüber dem ersten Träger
22 d.h. der ersten Anschlagsfläce 28 zu der zweiten Anschlagsfläche 30, längs der Arbeitsachse
5 erfolgt gegen die Federkraft des Federelements
40. Der Hub hängt von der Anpresskraft des Anwenders ab. Die beiden Anschlagflächen
28, 30 gelangen aus dem Eingriff und entfernen sich voneinander. Ein zweiter Luftspalt
43 separiert die beiden Anschlagflächen
28, 30. Der Form- und Reibschluss zwischen den beiden Anschlagflächen
28, 30 ist aufgehoben. Die beiden Träger
22, 23 sind somit nur noch durch das Federelement
40 miteinander kraftschlüssig gekoppelt. Die Haltekraft senkrecht zur Arbeitsachse
5 durch die erste Aufhängung
20 nimmt schlagartig ab. Der zweiten Trägers
23 kann in der Arbeitsstellung weicher als in der Grundstellung in den ersten Luftspalt
26 senkrecht zur Arbeitsachse
5 einfedern. In der Arbeitsstellung übernimmt hauptsächlich die zweite Aufhängung
21 die Kräfte senkrecht zur Arbeitsachse
5, insbesondere längs der y-Achse, auf.
[0027] Fig. 2 und 5 zeigen eine Ausführungsform der zweiten Aufhängung
21. Die zweite Aufhängung
21 ist als Drehlager aufgebaut, dessen Drehachse
44 parallel zur x-Achse orientiert ist. Eine Welle
45 des Drehlagers ist mit dem Handgriff
17 starr verbunden und ein oder mehrere Lagersitze
46 sind mit dem Maschinengehäuse
8 starr verbunden. Die Welle
45 ist in die rohrförmigen Lagersitze
46 eingesetzt. Ein Schlauch
47 aus einem elastischen Kunststoff umgibt die Welle
45 innerhalb der Lagersitze
46 und hält die Welle
45 auf Abstand zu den Lagersitzen
46. Der Schlauch
47 kann eine gleichförmige Wandstärke entlang seines Umfangs aufweisen. Die zweite Aufhängung
21 federt in jede Richtung senkrecht zu der Drehachse
44 ein. Die von der zweiten Aufhängung
21 aufgebrachte Federkraft längs der y-Achse ist vorzugsweise größer als die Federkraft,
welche die erste Aufhängung
20 entlang der y-Achse durch das Federelement
40 aufbringt.
[0028] Fig. 6 zeigt eine weitere Ausführungsform der ersten Aufhängung
50, die sich im Wesentlichen von der vorigen Ausführungsform durch die Ausgestaltung
des Federelements
51 unterscheidet. Die erste Aufhängung
50 hat einen ersten Träger
22 und einen zweiten Träger
23. Das Federelement
51 der ersten Aufhängung
50 wirkt auf den ersten Träger
22 und den zweiten Träger
23 derart, dass diese Träger
22, 23 längs der Arbeitsachse
5 in eine Grundstellung verschoben werden, in welcher die Anschlagflächen
28, 30 aneinander anliegen. Das Federelement 51 ist vorzugsweise koaxial zu der Arbeitsachse
5bz angeordnet.
[0029] Das Federelement
51 beinhaltet ein Dämpfkissen
52 aus einem elastischen Kunststoff, z.B. einem Schaumstoff. Das Dämpfkissen
52 ist zwischen die erste Kontaktfläche
41 des ersten Trägers
22 und die zweite Kontaktfläche
42 des zweiten Trägers
23 eingeklemmt. Das Federelement
51 ist in der Grundstellung der beiden Träger
22, 23 längs der Arbeitsachse
5 vorgespannt. In Richtungen senkrecht zur Arbeitsachse 5, insbesondere der y-Richtung,
ist das Federelement
51 entspannt, d.h. ohne Krafteinwirkung. Das Federelement
51 mit dem ansonsten isotropen Kunststoff erhält durch die richtungsabhängige Vorspannung
eine hohe Steifigkeit längs der Arbeitsachse
5, während das Federelement
51 in y-Richtung weich ist. Die Vorspannung bewirkt jedoch ein Einknicken des Dämpfkissens
52, welchem nur durch eine größere Breite
53 (Abmessung in y-Richtung) entgegnet werden kann. Dies erhöht unerwünschter Weise
die Steifigkeit in y-Richtung. Überraschender zeigt sich, dass der Gewinn an Steifigkeit
entlang der Arbeitsachse
5 durch die Vorspannung den Zuwachs an Steifigkeit längs der y-Richtung durch das breitere
Dämpfkissen
52 überkompensiert wird. Das Dämpfkissen
52 kann einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt parallel zur Symmetrieebene des
Handwerkzeugmaschine
1 aufweisen. Eine Abmessung
54 (Stärke) des eingeklemmten Dämpfkissen
52 parallel zur Arbeitsachse
5 kann gleich oder kleiner, z.B. um bis zu 50 Prozent geringer, als die Abmessung
53 (Breite) des Dämpfkissens
52 in y-Richtung sein.
[0030] Die zweiten Anschlagfläche
30 des zweiten Trägers
23 kann durch eine dünne Kunststoffschicht
55, beispielsweise aus dem gleichen Schaumstoff wie das Dämpfkissen
52, gebildet sein. Die Kunststoffschicht
55 erhöht die Haftreibung an der ersten Anschlagfläche
28 des ersten Trägers
22. Die Stärke
56 (Abmessung längs der Arbeitsachse
5) der Kunststoffschicht
55 liegt im Bereich zwischen 10 % und 25 % der Stärke
54 des Dämpfkissens
52. Hierdurch ist gewährleistet, dass die zweite Anschlagfläche
30 sich von dem zweiten Träger
23 ablöst, wenn der Anwender die Handwerkzeugmaschine
1 mittels des Handgriffs
17 an einen Untergrund drückt.
[0031] Fig. 7 und Fig. 8 zeigen eine Ausgestaltung der Handwerkzeugmaschine
1 mit einer anderen Gestalt der ersten Aufhängung
60. Ein erster Träger
61 hat zwei Schalen
62, welche in y-Richtung geöffnet sind. Die beiden Schalen
62 sind in x-Richtung von einander beabstandet in dem Maschinengehäuse
8 angeordnet, vorzugsweise grenzen die Schalen
62 seitlich an eine Innenwand
63 des Maschinengehäuses
8 an. Die Schalen
62 haben jeweils eine vordere Schalenwand
64 und eine hintere Schalenwand
65, welche sich in y-Richtung erstrecken und voneinander in Arbeitsachse 5 beabstandet
sind.
[0032] Der Handgriff
17 ist mit einem zweiten Träger
66 verbunden. Der vorzugsweise symmetrisch aufgebaute zweite Träger
66 hat einen Steg
67, der in zwei quer zu dem Steg
67 verlaufende Arme
68 übergeht. Der Steg
67 erstreckt sich in einen Zwischenraum zwischen den Schalen
62 des ersten Trägers
61. Die Arme
68 des zweiten Trägers greifen zwischen die vorderen Schalenwände
64 und hinteren Schalenwände
65 ein. Die längs der Arbeitsachse
5 dem Handgriff
17 zugewandten Flächen der vorderen Schalenwände
64 bilden die ersten Kontaktflächen
41. Die den ersten Kontaktflächen
41 gegenüberliegenden Abschnitte der Arme 68 bilden die zweiten Kontaktflächen
42. Die beiden Kontaktflächen
41,
42 sind weitgehende senkrecht zur Arbeitsachse
5, z. B. ist ihre Neigung zur Arbeitsachse
5 größer als 70 Grad, insbesondere in einer Ebene aufgespannt von der Arbeitsachse
5 und der y-Richtung.
[0033] Zwischen den vorderen Schalenwänden
64 und den Armen
68 ist ein Dämpfkissen
69 vorgesehen. Das Dämpfkissen
69 kann sich einstückig über die gesamte Abmessung in x-Richtung der Arme
68 erstrecken, oder nur im Bereich der vorderen Schalenwände
64 vorgesehen sein. Das Dämpfkissen
69 ist vorzugsweise vorgespannt und analog den vorhergehenden Ausführungsformen ausgelegt.
In einer Grundstellung liegen eine Anschlagfläche
28 der hinteren Schalenwand
65 und die gegenüberliegende Anschlagflächen
30 der Arme
68 kraftbeaufschlagt durch das Dämpfkissen 69 aneinander an.
[0034] In Richtung zu der zweiten Aufhängung (y-Richtung) schließt sich ein Hohlraum
70 an den zweiten Träger
66. Die beiden Träger
61, 66 sind, soweit die erste Aufhängung 60 betrachtet wird, nur durch den Kontakt der beiden
Anschlagflächen
28, 30 und das auf ebenfalls nur weitgehend senkrechte Kontaktflächen
41, 42 wirkende Dämpfkissen 69 gekoppelt. Der zweite Träger
66 kann somit alleinig gegen die Kräfte aufgebracht durch das Dämpfkissen
69 und die Haftkraft zwischen den beiden Anschlagflächen 28, 30 in y-Richtung ausgelenkt
werden. Sobald der Anwender durch Anpressen des Handgriffs
17 an das Maschinengehäuse 8 die beiden Anschlagflächen
28, 30 voneinander trennt, verringert sich schlagartig die notwendige Kraft zum Auslenken
der ersten Aufhängung
60 in y-Richtung.
[0035] Von der zweiten Anschlagfläche 30 kann längs der Arbeitsachse
5 eine Nase
71 abragen. Der erste Träger
61 liegt auf der Nase
71, solange die erste Aufhängung
60 in der Grundstellung ist. Wenn der Anwender den Handgriff
17 an das Maschinengehäuse 8 anpresst, überlappt die erste Anschlagfläche
30 nicht mehr mit der Nase
61. Der die erste Aufhängung
61 in y-Richtung tragende Formschluss ist aufgehoben. Eine Abmessung der Nase
71 längs der Arbeitsrichtung
5 ist kürzer als ein Hub, um den das Dämpfkissen
69 komprimiert werden kann, z.B. geringer als ein Fünftel, oder geringer als ein Zehntel.
[0036] Die vorhergehenden Ausführungsformen sind in Bezug auf eine meißelnde Handwerkzeugmaschine
1 beschrieben. Die Aufhängungen des Handgriffs
17 können gleichermaßen an Maschinengehäusen
8 anderer Handwerkzeugmaschinen mit einem linear oszillierenden Antrieb, z.B. eine
Säbelsäge mit einem Exzenterantrieb, verwendet werden.
1. Handwerkzeugmaschine mit
einem Handgriff,
einem Maschinengehäuse (8) in dem ein längs einer Arbeitsachse (5) oszillierenden Antrieb (4) angeordnet ist, und
einer Aufhängung (20, 50, 60), die einen mit dem Maschinengehäuse (8) verbundenen ersten Träger (22, 62) und einen mit dem Handgriff (17) verbundenen zweiten Träger (23, 65) aufweist,
wobei
eine dem Maschinengehäuse (8) zugewandte, erste Anschlagfläche (28) des ersten Trägers (22, 62) eine dem Handgriff (17) zugewandte, zweite Anschlagfläche (30) des zweiten Trägers (23, 65) hintergreift,
in einer Grundstellung die erste Anschlagfläche (28) kraftbeaufschlagt durch wenigstens ein parallel zur Arbeitsachse (5) wirkendes Federelement (40, 51) an der zweiten Anschlagfläche (30) anliegt,
der erste Träger (22, 62) gegenüber dem zweiten Träger (23, 65) längs der Arbeitsachse (5) gegen das wenigstens eine Federelement (40, 65) aus der Grundstellung in eine Arbeitsstellung verschieblich ist, wobei in der Arbeitsstellung
ein Luftspalt (43) die erste Anschlagfläche (28) von der zweiten Anschlagfläche (30) trennt.
2. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Träger (22, 62) und/oder der zweite Träger (23, 65)wenigstens eine Kontaktfläche (41, 42) aufweisen, welche bei dem ersten Träger (22, 62) dem Handgriff (17) zugewandt und bei dem zweiten Träger (23, 65) dem Maschinengehäuse (8) zugewandt sind, und das wenigstens eine Federelement (40, 51) nur an der wenigstens einen Kontaktfläche (41) den ersten Träger (22, 62) und/oder den zweiten Träger (23, 65) kraftbeaufschlagt, und
in der Arbeitsstellung der erste Träger (22, 62) und der zweite Träger (23, 65) nur über das wenigstens eine Federelement (40, 51) gekoppelt sind.
3. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Anschlagfläche (28) und die zweite Anschlagfläche (30) unter einem Winkel von wenigstens 70 Grad zur Arbeitsachse (5) geneigt sind.
4. Handwerkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktfläche (71, 41) unter einem Winkel von wenigstens 70 Grad zur Arbeitsachse (5) geneigt ist.
5. Handwerkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dass das Federelement
(51) ein Dämpfkissen (52) aus einem elastischen Kunststoff enthält.
6. Handwerkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (40, 51) in der Grundstellung vorgespannt ist.
7. Handwerkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dass beabstandet in
einer y-Richtung, welche senkrecht zur Arbeitsachse (5) ist, der Handgriff (17) über eine weitere Aufhängung (21) mit dem Maschinengehäuse (8) verbunden ist, welche den Handgriff (17) mit dem Maschinengehäuse (8) längs der y-Richtung über ein weiteres Federelement (47) koppelt.
8. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beabstandet in einer y-Richtung, welche senkrecht zur Arbeitsachse (5) ist, der Handgriff (17) über eine weitere Aufhängung (21) mit dem Maschinengehäuse (8) verbunden ist und Flächen des zweiten Trägers (23, 65), welche in y-Richtung zu der weiteren Aufhängung (21) weisen, an einen Hohlraum (70) angrenzen.
9. Handwerkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine der ersten Anschlagfläche (28) und/oder die zweiten Anschlagfläche (30) eine längs der Arbeitsrichtung (5) vorstehende Nase aufweist, und eine andere der ersten Anschlagfläche (28) und/oder der zweiten Anschlagfläche (30) in der Grundstellung von der Nase in einer Richtung senkrecht zur Arbeitsachse formschlüssig
abgestützt ist und in der Arbeitsstellung die eine andere der ersten Anschlagfläche
(28) und/oder der zweiten Anschlagfläche (30) von der Nase längs der Arbeitsachse (5) beabstandet ist.