[0001] Die Erfindung betrifft einen Straßenleitpfosten, umfassend einen hohlen Korpus mit
zumindest einem Reflektor sowie eine Abdeckkappe.
[0002] Des Weiteren betrifft die Erfindung Verwendungen von derartigen Straßenleitpfosten.
[0003] Unfallstatistiken zeigen, dass Fußgänger besonders auf Freilandstraßen durch den
Fahrzeugverkehr gefährdete Verkehrsteilnehmer sind. Vor allem bei schlechten Sichtverhältnissen,
insbesondere bei Dunkelheit, kommt es auf unbeleuchteten Straßenabschnitten ohne Gehwege
oder Gehsteige zu zum Teil schweren Unfällen, da Personen mit Alltagskleidung unter
solchen Umständen für Fahrzeuglenker nur sehr schlecht sichtbar sind. Rein statistisch
betrachtet ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Fußgängerunfall ein Todesopfer fordert,
auf Freilandstraßen um ein Vielfaches höher als in Ortsgebieten. Das Tragen von Warnkleidungsstücken,
beispielsweise von Warnwesten, könnte erheblich zu einer verbesserten Sichtbarkeit
von Fußgängern auf Freilandstraßen beitragen. In einigen europäischen Staaten ist
ein solches Tragen von Warnwesten bereits für Fußgänger und Radfahrer außerhalb von
Ortschaften durch den Gesetzgeber vorgeschrieben. In Staaten, wo dies nicht der Fall
ist, wie in Österreich, haben Warnkleidungsstücke bei Fußgängern nur eine äußerst
geringe Akzeptanz.
[0004] Gemäß dem Stand der Technik sind Straßenleitpfosten der oben erwähnten Art wohl bekannt.
Ebenfalls bekannte, weiterentwickelte Modelle sind solche mit integrierter und ausziehbarer
Schneestange sowie solche mit fotovoltaisch betriebenen, in die Reflektoren integrierten
LED-Leuchten. Ebenfalls wohl bekannt und auch weit verbreitet sind Warnkleidungsstücke
in den verschiedensten Ausführungsformen.
[0005] Nachteilig bei dem beschriebenen Stand der Technik ist, dass Fußgänger oder Radfahrer,
welche auf Freilandstraßen Warnkleidungsstücke benutzen wollen, diese auch innerorts
ständig mit sich tragen bzw. mit sich führen müssen. Es gibt keine dezentral und flächendeckend
einsetzbare Bereitstellungsmöglichkeit von Warnkleidungsstücken, welche platzsparend,
kostengünstig zu installieren und allgemein zugänglich ist.
[0006] Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Bereitstellung
von Warnkleidungsstücken auf Straßen, insbesondere Freilandstraßen, anzugeben, welche
technisch einfach, kostengünstig, platzsparend, einfach installierbar, allgemein zugänglich
sowie dezentral und flächendeckend einsetzbar ist.
[0007] Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, Verwendungen solcher Vorrichtungen anzugeben.
[0008] Im Folgenden sind in dem Begriff "Warnkleidungsstück" alle am Körper tragbaren Gegenstände
mit eingeschlossen, welche eine verbesserte Sichtbarkeit bewirken. Diese Gegenstände
können beispielsweise mit reflektierenden und/oder fluoreszierenden Materialien und/oder
(Blink-)Leuchten ausgestattet sein. Beispiele für Warnkleidungsstücke sind Warnwesten,
Schutzwesten, Sicherheitswesten, Sicherheitskrägen, Laufwesten, Reflexbänder, reflektierende
Manschetten oder an Kleidungsstücken befestigbare Leuchten und Lampen.
[0009] Die erste Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass bei einem Straßenleitpfosten
der eingangs erwähnten Art die Abdeckkappe abnehmbar und/oder öffenbar ist und in
dem Korpus ein oder mehrere Warnkleidungsstücke, insbesondere Warnwesten, deponiert
sind, welche durch Abnehmen oder Öffnen der Abdeckkappe entnehmbar bzw. einfüllbar
sind.
[0010] Ein mit der Erfindung erzielter Vorteil ist insbesondere darin zu sehen, dass eine
Bereitstellung von Warnkleidungsstücken auf Straßen, insbesondere Freilandstraßen
ermöglicht wird, welche allgemein zugänglich, dezentral und flächendeckend einsetzbar
ist. Die erfindungsgemäßen Straßenleitpfosten sind technisch einfach, kostengünstig,
platzsparend und einfach zu installieren. Da gewöhnliche Straßenleitpfosten weit verbreitet
und vielerorts bereits im Bereich von Freilandstraßen flächendeckend aufgestellt sind,
kann eine Installation eines erfindungsgemäßen Straßenleitpfostens einfach durch Austausch
und Ersetzen eines bestehenden Straßenleitpfostens erfolgen. Auch ist eine Adaptierung
bekannter Straßenleitpfosten möglich.
[0011] Bevorzugt weist die Abdeckkappe eine schwenkbare Klappe auf, die eine Öffnung freigibt,
sodass die Warnkleidungsstücke entnehmbar bzw. einfüllbar sind. So ist bei einfacher
und robust ausführbarer Technik eine einfache Entnahme der Warnkleidungsstücke gewährleistet.
[0012] Es ist von Vorteil, wenn die schwenkbare Klappe selbstschließend ist. Dadurch sind
die Warnkleidungsstücke vor Witterung geschützt und ein aktives Verschließen des Straßenleitpfostens
durch eine entnehmende Person ist nicht notwendig.
[0013] Zweckmäßigerweise schließt die schwenkbare Klappe im geschlossenen Zustand den Innenraum
des Korpus spritzwasserdicht ab. Dadurch ist eine trockene Aufbewahrung der Warnkleidungsstücke
sichergestellt.
[0014] Es hat sich bewährt, dass in dem Korpus ein Boden eingefügt ist, auf welchem die
Warnkleidungsstücke deponiert sind. So ist ein Volumen in dem Korpus bestimmbar, in
welchem Warnkleidungsstücke aufbewahrt werden. Die Warnkleidungsstücke fallen beim
Einfüllen nicht bis zu einem Straßenniveau und sind dadurch einfacher zu entnehmen.
[0015] Um einen erfindungsgemäßen Straßenleitpfosten insbesondere bei schlechten Sichtverhältnissen
erkennbar zu machen, kann zumindest eine Signalleuchte vorgesehen sein. Dadurch werden
bei einer Vielzahl von ähnlich aussehenden Straßenleitpfosten entlang einer Straße
jene erkennbar, in welchen Warnkleidungsstücke deponiert sind. Besonders bei schlechten
Sichtverhältnissen - also genau dann, wenn Warnkleidungsstücke getragen werden sollen
- wird eine Auffindung der erfindungsgemäßen Straßenleitpfosten und der darin deponierten
Warnkleidungsstücke erleichtert.
[0016] Bevorzugt ist die zumindest eine Signalleuchte als Light-emitting-Diode-Leuchte (LED-Leuchte)
ausgeführt. Solche Leuchten zeichnen sich durch eine lange Lebensdauer, einen geringen
Energiebedarf und große Robustheit aus.
[0017] Um eine besondere Auffälligkeit zu erreichen, kann die zumindest eine Signalleuchte
blinkend betreibbar sein.
[0018] Es hat sich bewährt, dass zumindest eine Solarzelle vorgesehen ist, welche die zumindest
eine Signalleuchte mit elektrischer Energie versorgt. Mit einer fotovoltaisch betriebenen
Signalleuchte ist kein Anschluss an ein Stromnetz erforderlich, wodurch geringere
Kosten bei der Installation eines Straßenleitpfostens anfallen.
[0019] Um einen Betrieb der Signalleuchte auch bei Dunkelheit, insbesondere einen nächtlichen
Betrieb, sicherzustellen, kann zumindest ein Akkumulator zur Speicherung der von der
zumindest einen Solarzelle erzeugten elektrischen Energie vorgesehen sein, sodass
die zumindest eine Signalleuchte zu Zeiten ohne Sonneneinstrahlung betreibbar ist.
[0020] Zweckmäßigerweise erfolgt ein Ein- bzw. Ausschalten der zumindest einen Signalleuchte
automatisch bei Unter- bzw. Überschreiten eines einstellbaren Helligkeitswertes. So
kann bei Dunkelheit, bei der ein Tragen von Warnkleidungsstücken besonders wichtig
ist, größte Auffälligkeit erreicht werden, während bei Tageslicht eine Kennzeichnung
durch andere Markierungen, beispielsweise durch Aufkleber, ausreichend ist. Durch
einen solchen Kompromiss können Stromverbrauch bzw. Solarzellenfläche und Akkumulatorkapazität
und damit Kosten klein gehalten werden.
[0021] Es ist von Vorteil, wenn zumindest eine Signalleuchte auf einer Deckfläche der Abdeckkappe
angebracht ist. So wird eine gute Sichtbarkeit von allen Seiten des Straßenleitpfostens
erreicht.
[0022] Zweckmäßigerweise kann zumindest eine Signalleuchte in den zumindest einen Reflektor
auf dem Korpus integriert sein. Da gewöhnliche Straßenleitpfosten mit in die Reflektoren
integrierten Leuchten bereits hergestellt werden und im Handel erhältlich sind, kann
auf einfache Weise eine Realisierung eines erfindungsgemäßen Straßenleitpfostens der
beschriebenen Art erfolgen. Außerdem können Herstellerfirmen unkompliziert und ohne
langwierige Produktentwicklung ein Produktportfolio erweitern.
[0023] Bevorzugt ist in dem Korpus Platz für drei bis zwanzig deponierbare Warnkleidungsstücke,
insbesondere Warnwesten, vorgesehen.
[0024] Es ist von Vorteil, wenn ein Pfandschlosssystem vorgesehen ist, sodass ein Warnkleidungsstück
nur bei Zuführen eines Pfandes, insbesondere einer Münze, entnehmbar ist, welches
Pfand bei Rückgabe des Warnkleidungsstücks bei demselben oder bei einem anderen Straßenleitpfosten
wiederum zurückerhaltbar ist. So werden Benutzer der Warnkleidungsstücke zu einem
Zurückgeben der Warnwesten nach deren Gebrauch motiviert, Diebstahl wird hintangehalten
und eine Verfügbarkeit von Warnkleidungsstücke für nachfolgende Benutzer ist gewährleistet.
[0025] Um ein Durcheinander von Warnkleidungsstücken zu vermeiden und eine Ordnung in dem
Straßenleitpfosten zu gewährleisten, kann in dem Korpus zumindest eine Führungsschiene
vorgesehen sein und können die Warnkleidungsstücke über Boxen verfügen, welche auf
der zumindest einen Führungsschiene führbar sind, sodass die Warnkleidungsstücke entlang
der zumindest einen Führungsschiene in den Korpus einführbar sind.
[0026] Es ist von Vorteil, wenn die Boxen über einen Pfandschlossmechanismus mit Fortsätzen
und gegenüberliegenden Buchsen verfügen, wodurch sie ineinandersteckbar bzw. aneinanderkoppelbar
und nach Einschieben eines Pfandes, insbesondere einer Münze, voneinander entkoppelbar
sind, wobei das Pfand bei neuerlichem Zusammenstecken der Boxen zurückerhaltbar ist.
Dies entspricht einer einfachen Realisierung eines Pfandschlosssystems für Warnkleidungsstücke
in Straßenleitpfosten; eine einfache Entnahme bzw. Rückgabe ist gewährleistet und
eine geordnete Lagerung der Warnkleidungsstücke in den Straßenleitpfosten ist sichergestellt.
[0027] Zweckmäßigerweise sind die deponierten Warnkleidungsstücke mit deutlich sichtbaren
Aufschriften versehen, wodurch der Eigentümer der Warnkleidungsstücke ersichtlich
ist. So werden die deponierten Warnkleidungsstücke für Diebe unattraktiv.
[0028] Weitere Vorteile bietet ein Straßennetz mit einem System von erfindungsgemäßen Straßenleitpfosten,
welche Straßenleitpfosten an bestimmten Stellen des Straßennetzes, beispielsweise
bei Ortsausfahrten, angeordnet sind, sodass für Fußgänger, Jogger und/oder Radfahrer
in den Straßenleitpfosten deponierte Warnkleidungsstücke entnehmbar, verwendbar und
in einem Straßenleitpfosten deponierbar sind. Auf diese Weise erfolgt eine allgemein
zugängliche Bereitstellung von Warnkleidungsstücken genau dort, wo diese von Fußgängern
oder Radfahrern benötigt werden. Ein derart ausgestattetes Straßennetz stellt eine
kostengünstige (vorläufige) Ersatzlösung dar, wenn sichere Gehwege und/oder Radwege
entlang des Straßennetzes nicht finanzierbar sind. Die weitere Aufgabe der Erfindung
wird durch eine Verwendung von Straßenleitpfosten zur Lagerung und Bereitstellung
von Warnkleidungsstücken, insbesondere von Warnwesten, für Fußgänger, Jogger und/oder
Radfahrer zu deren besseren Sichtbarkeit im Straßenverkehr gelöst. Eine solche Bereitstellung
von Warnkleidungsstücken auf Straßen, insbesondere Freilandstraßen, ist dezentral,
flächendeckend einsetzbar und allgemein zugänglich. Die Bereitstellung kann einfach,
platzsparend und kostengünstig erfolgen.
[0029] Des Weiteren ist eine Verwendung von erfindungsgemäßen Straßenleitpfosten im Bereich
von Freilandstraßen, wo Fußgängern kein Gehweg zur Verfügung steht, von Vorteil. Eine
Installation von erfindungsgemäßen Straßenleitpfosten stellt vielfach eine kostengünstigere
Alternative zum Bau von Gehwegen dar.
[0030] Außerdem hat sich eine Verwendung von erfindungsgemäßen Straßenleitpfosten im Bereich
von Ortsenden und/oder an Rändern von verbauten Gebieten, wo Gehwege und/oder Straßenbeleuchtungen
enden, bewährt. Oft beginnt genau in diesen Bereichen eine Ausstattung von Straßen
mit Straßenleitpfosten, weshalb eine Installation von erfindungsgemäßen Straßenleitpfosten
durch einfaches Austauschen besonders kostengünstig ist.
[0031] Schließlich ist eine Verwendung eines aus einem erfindungsgemäßen Straßenleitpfosten
entnommenen Warnkleidungsstücks, insbesondere einer Warnweste, durch Fußgänger, Jogger
und/oder Radfahrer zu deren besseren Sichtbarkeit im Straßenverkehr von Vorteil. Vor
allem bei Dunkelheit kann dadurch ein Risiko, von Fahrzeuglenkern zu spät gesehen
zu werden, erheblich verringert werden.
[0032] Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich anhand des nachfolgend
dargestellten Ausführungsbeispiels. In den Zeichnungen, auf welche dabei Bezug genommen
wird, zeigen:
Fig. 1 eine Schrägrissdarstellung eines erfindungsgemäßen Straßenleitpfostens;
Fig. 2 eine Frontalansicht eines erfindungsgemäßen Straßenleitpfostens;
Fig. 3 einen Längsschnitt durch einen Straßenleitpfosten gemäß Fig. 2;
Fig. 4 einen Längsschnitt durch einen Straßenleitpfosten gemäß Fig. 2 mit aufgeklappter
Klappe;
Fig. 5 einen Längsschnitt durch einen Straßenleitpfosten mit einem Pfandschlosssystem
gemäß Fig. 6 entlang der Linie V-V;
Fig. 6 einen horizontalen Schnitt entlang der Linie VI-VI in Fig. 5.
[0033] In Fig. 1 ist eine Schrägrissdarstellung einer bevorzugten Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Straßenleitpfostens 1 dargestellt. Der Straßenleitpfosten 1 umfasst
einen hohlen Korpus 2, eine Abdeckkappe 4, welche im Bereich eines Endes des Korpus
2 entlang einer Längsachse des Korpus 2 über diesen geschoben ist, sowie zumindest
einen Reflektor 3, welcher am Korpus 2 angebracht sind. Der Korpus 2 und die Abdeckkappe
4 sind aus Kunststoff hergestellt, können aber auch aus anderen Materialien gefertigt
werden. Der Korpus 2 und die Abdeckkappe 4 haben dasselbe Querschnittsprofil, sodass
durch das Aufschieben der Abdeckkappe 4 auf den Korpus 2 eine festsitzende Steckverbindung
gegeben ist. Oft haben Straßenleitpfosten 1 auch andere Querschnittsprofile als das
dargestellte, was für die Erfindung jedoch unerheblich ist. Der zumindest eine Reflektor
3 beinhaltet reflektierendes Material, sodass auftreffendes Licht in einen gewissen
Raumwinkel zurückreflektiert wird, wodurch eine gute Sichtbarkeit erreicht wird. Die
Abdeckkappe 4 verfügt über eine gegen eine Rückstellkraft, z. B. eine Federkraft,
schwenkbar gelagerte, selbstschließende Klappe 6, welche händisch aufklappbar ist,
wodurch eine Öffnung freigegeben wird und ein Hohlraum im Korpus 2 zugänglich ist.
Auf der Klappe 6 ist eine Signalleuchte 8 angebracht, welche durch Solarzellen 9 mit
elektrischer Energie versorgt wird.
[0034] In Fig. 2 ist eine Frontalansicht eines erfindungsgemäßen Straßenleitpfostens 1 dargestellt.
Fig. 3 zeigt einen vertikalen Schnitt entlang der Längsachse des Korpus 2 durch den
Straßenleitpfosten 1. Im Inneren des hohlen Korpus 2 ist ein Boden 7 eingefügt, auf
welchem Warnwesten 5 deponiert sind. Wie in Fig. 4 gezeigt, kann die Klappe 6 der
Abdeckkappe 4 durch Schwenken geöffnet werden, wodurch das Innere des hohlen Korpus
2 zugänglich wird und die dort deponierten Warnwesten 5 entnehmbar sind. Die Klappe
6 ist selbstschließend, d. h., nach einer Entnahme einer Warnweste 5 muss kein aktives
Schließen der Klappe 6 durch eine entnehmende Person erfolgen. Somit sind die Warnwesten
5 im Inneren des Korpus 2 stets trocken gelagert und vor Witterungseinflüssen geschützt.
[0035] Die auf der Klappe 6 angeordnete Signalleuchte 8 dient dazu, Fußgänger, Jogger und/oder
Radfahrer auf den Straßenleitpfosten 1 und die darin deponierten Warnwesten 5 aufmerksam
zu machen. Bei Sonneneinstrahlung wird durch die Solarzellen 9 elektrische Energie
erzeugt, welche in einem Akkumulator gespeichert wird. Somit kann die Signalleuchte
8 zu Zeiten ohne Sonneneinstrahlung betrieben werden. Dadurch wird besonders bei Dunkelheit
die Aufmerksamkeit von Personen auf den Straßenleitpfosten 1 und die darin deponierten
Warnwesten 5 gelenkt - also genau dann, wenn ein Tragen von Warnwesten 5 für Fußgänger
besonders sinnvoll ist. Durch deren bessere Sichtbarkeit aufgrund einer getragenen
Warnweste 5 kann die Gefahr eines Übersehenwerdens und damit ein Unfallrisiko erheblich
reduziert werden.
[0036] In Fig. 5 und 6 ist beispielhaft ein Pfandschlosssystem für die im Straßenleitpfosten
1 deponierten Warnwesten 5 skizziert. Fig. 5 zeigt einen vertikalen Schnitt parallel
zur Längsachse des Korpus 2 durch den Straßenleitpfosten 1, wie in Fig. 6 eingezeichnet
(Linie V-V); Fig. 6 zeigt einen horizontalen Schnitt durch den Straßenleitpfosten
1, wie in Fig. 5 eingezeichnet (Linie VI-VI). Die Darstellungen sind als schematische
Darstellungen anzusehen; tatsächliche Größenverhältnisse können von den dargestellten
abweichen. Parallel zur Längsachse des Korpus 2 sind Führungsschienen 10 angeordnet
und am Korpus 2 befestigt. Sie führen von dem oberen Ende des Korpus 2, also von der
Abdeckkappe 4, bis zum Boden 7. An den Warnwesten 5 sind Boxen 11 befestigt, welche
vorzugsweise aus Kunststoff gefertigt sind. Diese Boxen 11 sind so geformt, dass diese
in bzw. zwischen die Führungsschienen 10 einführbar und sodann vertikal verschiebbar
sind, wobei sie nach einem Einführen seitlich nicht aus den Führungsschienen 10 heraustreten
und nur am oberen Ende der Führungsschienen 10 entnommen werden können. Die Boxen
11 verfügen über je einen Fortsatz 12 und je eine Buchse 13, welche Buchse 13 gegenüber
dem Fortsatz 12 angeordnet ist. Dabei ist der Fortsatz 12 einer Box 11 in die Buchse
13 einer zweiten Box 11 schiebbar, wenn beide Boxen 11 von den Führungsschienen 10
geführt werden. Des Weiteren ist ein Pfandschlossmechanismus in den Boxen 11 vorgesehen,
durch welchen zwei Boxen 11 nach Ineinanderstecken von Fortsatz 12 der ersten Box
11 in die Buchse 13 der zweiten Box 11 aneinandergekoppelt werden und fest miteinander
verbunden sind. Nach Einführen eines Pfandes, beispielsweise einer Münze, in einen
Pfandschlitz 14 der zweiten Box 11 wird die Verbindung zwischen den beiden Boxen 11
gelöst, der Fortsatz 12 wird in der Buchse 13 entkoppelt. Auf dem Boden 7 im Straßenleitpfosten
1 ist im Bereich der Führungsschienen 10 ebenfalls ein baugleicher Fortsatz 12 vorgesehen.
Beim Einfüllen der Warnwesten 5 in den Straßenleitpfosten 1 wird die Box 11 der ersten
Warnweste 5 mit der Buchse 13 nach unten weisend in die Führungsschienen 10 eingeführt
und nach unten geschoben, bis der Fortsatz 12 am Boden 7 in die Buchse 13 der Warnweste
5 einrastet. In ähnlicher Weise werden weitere Warnwesten 5 in den Straßenleitpfosten
1 eingeführt, wobei jeweils der Fortsatz 12 einer unteren Warnweste 5 in die Buchse
13 einer oberen Warnweste 5 einrastet. Natürlich ist auch eine andere Ausführungsform
denkbar, bei der Fortsätze 12 und Buchsen 13 vertauscht angeordnet sind, d. h., dass
die Fortsätze 12 nach unten weisen und die Buchsen 13 nach oben, wobei dann im Boden
7 eine Buchse 13 im Bereich der Führungsschienen 10 vorgesehen ist. Zum Entnehmen
bzw. Ausborgen einer Warnweste 5 ist eine Münze in den Pfandschlitz 14 der obersten
Warnweste 5 einzuführen, worauf die Box 11 der obersten Warnweste 5 von der Box 11
der darunter befindlichen Warnweste 5 entkoppelt und die Box 11 der obersten Warnweste
5 entlang der Führungsschienen 10 nach oben verschiebbar und aus dem Straßenleitpfosten
1 entnehmbar ist. Eine Rückgabe der Warnweste 5 kann in denselben Straßenleitpfosten
1 oder in einen anderen Straßenleitpfosten 1 erfolgen. Dazu wird die Klappe 6 des
Straßenleitpfostens 1 aufgeklappt, die Box 11 der Warnweste 5 in richtiger Orientierung
in die Führungsschienen 10 eingeführt und nach unten geschoben, bis die Box 11 der
Warnweste 5 mit der Buchse 13 an den Fortsatz 12 einer Box 11 einer bereits im Straßenleitpfosten
1 deponierten Warnweste 5 oder einen bodenseitigen Forstsatz 12 ankoppelt. Nach dem
Ankoppeln ist die Münze wieder aus dem Pfandschlitz 14 entnehmbar und die Box 11 der
Warnweste 5 ist fest mit anderen Boxen 11 bzw. dem Boden 7 des Straßenleitpfostens
1 verbunden. Durch ein derartiges Pfandschlosssystem ist eine geordnete Rückgabe der
Warnwesten 5 gewährleistet, sodass Warnwesten 5 mit hoher Wahrscheinlichkeit für nachfolgende
Benutzer wieder zur Verfügung gestellt werden.
1. Straßenleitpfosten (1), umfassend einen hohlen Korpus (2) mit zumindest einem Reflektor
(3) sowie eine Abdeckkappe (4), dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckkappe (4) abnehmbar und/oder öffenbar ist und in dem Korpus (2) ein oder
mehrere Warnkleidungsstücke, insbesondere Warnwesten (5), deponiert sind, welche durch
Abnehmen oder Öffnen der Abdeckkappe (4) entnehmbar bzw. einfüllbar sind.
2. Straßenleitpfosten (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckkappe (4) eine schwenkbare Klappe (6) aufweist, die eine Öffnung freigibt,
sodass die Warnkleidungsstücke entnehmbar bzw. einfüllbar sind.
3. Straßenleitpfosten (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die schwenkbare Klappe (6) selbstschließend ist.
4. Straßenleitpfosten (1) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die schwenkbare Klappe (6) im geschlossenen Zustand den Innenraum des Korpus (2)
spritzwasserdicht abschließt.
5. Straßenleitpfosten (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Korpus (2) ein Boden (7) eingefügt ist, auf welchem die Warnkleidungsstücke
deponiert sind.
6. Straßenleitpfosten (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Signalleuchte (8) vorgesehen ist.
7. Straßenleitpfosten (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ein- bzw. Ausschalten der zumindest einen Signalleuchte (8) automatisch bei Unter-
bzw. Überschreiten eines einstellbaren Helligkeitswertes erfolgt.
8. Straßenleitpfosten (1) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Signalleuchte (8) auf einer Deckfläche der Abdeckkappe (4) angebracht
ist.
9. Straßenleitpfosten (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Signalleuchte (8) in den zumindest einen Reflektor (3) auf dem Korpus
(2) integriert ist.
10. Straßenleitpfosten (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Pfandschlosssystem vorgesehen ist, sodass ein Warnkleidungsstück nur bei Zuführen
eines Pfandes, insbesondere einer Münze, entnehmbar ist, welches Pfand bei Rückgabe
des Warnkleidungsstücks bei demselben oder bei einem anderen Straßenleitpfosten (1)
wiederum zurückerhaltbar ist.
11. Straßenleitpfosten (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Korpus (2) zumindest eine Führungsschiene (10) vorgesehen ist und die Warnkleidungsstücke
über Boxen (11) verfügen, welche auf der zumindest einen Führungsschiene (10) führbar
sind, sodass die Warnkleidungsstücke entlang der zumindest einen Führungsschiene (10)
in den Korpus (2) einführbar sind.
12. Straßenleitpfosten (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Boxen (11) über einen Pfandschlossmechanismus mit Fortsätzen (12) und gegenüberliegenden
Buchsen (13) verfügen, wodurch sie ineinandersteckbar bzw. aneinanderkoppelbar und
nach Einschieben eines Pfandes, insbesondere einer Münze, voneinander entkoppelbar
sind, wobei das Pfand bei neuerlichem Zusammenstecken der Boxen (11) zurückerhaltbar
ist.
13. Straßenleitpfosten (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die deponierten Warnkleidungsstücke mit deutlich sichtbaren Aufschriften versehen
sind, wodurch der Eigentümer der Warnkleidungsstücke ersichtlich ist.
14. Straßennetz mit einem System von Straßenleitpfosten (1) nach einem der Ansprüche 1
bis 13, welche Straßenleitpfosten (1) an bestimmten Stellen des Straßennetzes, beispielsweise
bei Ortsausfahrten, angeordnet sind, sodass für Fußgänger, Jogger und/oder Radfahrer
in den Straßenleitpfosten (1) deponierte Warnkleidungsstücke entnehmbar, verwendbar
und in einem Straßenleitpfosten (1) deponierbar sind.
15. Verwendung eines aus einem Straßenleitpfosten (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis
13 entnommenen Warnkleidungsstücks, insbesondere einer Warnweste (5), durch Fußgänger,
Jogger und/oder Radfahrer zu deren besseren Sichtbarkeit im Straßenverkehr.