[0001] Die Erfindung betrifft einen Wärmetauscher zum Wärmeübertrag zwischen zwei Medien.
[0002] Wärmetauscher finden in der Technik vielfach Einsatz, um zwischen zwei Medien einen
Wärmeübertrag zu realisieren. So werden mit Wärmetauschern zu bearbeitende Medien
entweder erwärmt oder abgekühlt.
[0003] Ein Einsatzbereich für Wärmetauscher ist das Abkühlen heißer Gase. So werden bspw.
im Bereich von Verbrennungskraftmaschinen aus den Brennkammern Abgase bei Temperaturen
von 1000° C und mehr ausgestoßen. In einigen Fällen ist es wünschenswert, diese heißen
Gase auf Temperaturen von 50° C und weniger abzukühlen. Hier werden typischerweise
Wärmetauscher eingesetzt. In bestimmten Situationen, in denen der Raum beengt ist
oder aber in denen es aus anderen Gründen erforderlich ist, den Austausch von Wärme
auf einer möglichst kurzen Strecke zu realisieren, sind Wärmetauscher von kleiner
bzw. kurzer Bauart erwünscht.
[0004] Ein effizienter Wärmetauscher, der einen hohen Wirkungsgrad aufweist, ist auch für
den Betrieb von thermodynamischen Kreisprozessen zur Energieumsetzung und Gewinnung
von mechanischer und/oder elektrischer Energie aus Wärme erwünscht. So werden z.B.
für die Gewinnung von elektrischer Energie aus Abwärme von Verbrennungsprozessen entsprechende
thermodynamische Prozesse eingesetzt, z.B. sogenannte ORC Prozesse (Organic Rankine
Cycle). Bei diesen wird ein organisches Arbeitsmedium in einem Wärmetauscher von z.B.
der Abwärme eines Verbrennungsprozesses, die in heißen Abgasen enthalten ist, erwärmt
und zu einem Phasenübergang gebracht. Durch die dabei entstehende Expansion des organischen
Arbeitsmediums wird dann mechanische Arbeit verrichtet, die z.B. in einem Generator
zu elektrischer Energie umgesetzt werden kann.
[0005] Ein Wärmetauscher, der sich eignen soll, auf kürzester Distanz einen hohen Temperaturgradienten
zu erzeugen (z.B. Abkühlen von Heißgasen von einer Eintrittstemperatur von 1000° C
und mehr zu einer Austrittstemperatur von unterhalb 80° C, vorzugsweise unterhalb
50° C auf einer Baulänge von etwa 30 cm), ist in der
EP 1 672 304 A1 offenbart.
[0006] Dieser Wärmetauscher hat sich zwar bereits als gut im Wirkungsgrad herausgestellt
und ist für viele Einsatzgebiete tauglich, jedoch sind nach wie vor Verbesserungsmöglichkeiten
gegeben, insbesondere zur Erhöhung des Wirkungsgrades bei noch geringerer Baulänge.
[0007] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen Wärmetauscher anzugeben, der bei kompakter
Bauweise eine verbesserte Wirkung gegenüber dem bekannten Wärmetauscher zeigt.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Wärmetauscher mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Weitere vorteilhafte konstruktive Ausgestaltungen des Wärmetauschers sind in den
Ansprüchen 2 bis 8 angegeben. In den Ansprüchen 9 und 10 sind bevorzugte Verwendungen
des erfindungsgemäßen Wärmetauschers genannt, die jedoch nicht die einzig möglichen
Verwendungen darstellen.
[0009] Der erfindungsgemäße Wärmetauscher weist ein innerhalb eines Mantelrohres liegendes
Innenrohr auf, welches einseitig durch einen Boden bis auf eine oder mehrere Durchtrittsöffnungen
in dem Boden verschlossen ist. Das mit dem Boden verschlossene Ende des Innenrohres
liegt auf der Auslassseite des Mantelrohres, in welches bspw. abzukühlende Heißgase
oder andere heiße Medien von einer der Auslassseite gegenüberliegenden Einlassseite
her einströmen. Auf der Einlassseite des Mantelrohres ist das Innenrohr stirnseitig
offen. Es bildet für ein über die Einlassseite in das Mantelrohr einströmendes Medium
eine Art Topf mit einem mit wenigstens einer, vorzugsweise mehreren Durchtrittsöffnungen
versehenen Boden. Zumindest die Seitenwand, welche insbesondere eine umlaufende Seitenwand
ist, ist doppelwandig ausgeführt mit einer dem Innern des Innenrohres zugewandten
Innenwand, einer dieser auf der Außenseite des Innenrohres gegenüberliegenden Außenwand
und einem dazwischen liegenden Hohlraum.
[0010] Der Wärmetauscher verfügt zudem über eine Kühlmittelleitung, über die ein Kühlmittel
geführt werden kann. Die Kühlmittelleitung beginnt an einem Kühlmittelzulauf, der
in den Hohlraum der Wand des Innenrohres mündet. Aus dem Hohlraum setzt sich die Kühlmittelleitung
dann fort in einer Überführungsleitung, die in eine Spiralleitung führt, die sich
ausgehend von der dem Auslass zugewandten Seite des Mantelrohres hin zu der dem Einlass
zugewandten Seite des Mantelrohres in dem Mantelrohr um das Innenrohr herum windet.
Am Ende der Spiralleitung schließt sich ein auf der dem Einlass des Mantelrohres zugewandten
Seite angeordneter Kühlmittelablauf an. Der Wärmeübertrageffekt bei diesem Wärmetauscher
ist wie folgt: In das Mantelrohr durch den Einlass einströmendes Medium trifft zunächst
auf die offene Stirnseite des Innenrohres und wird in dieses einströmen. Der Boden,
der zwar eine oder mehrere Durchtrittsöffnungen aufweist, bildet für das einströmende
Medium dennoch eine Barriere, so dass nur ein Teil des einströmenden Mediums diesen
Weg entlang strömen kann. Ein anderer Teil wird außen um das Innenrohr herum strömen
und dort mit der Spiralleitung, in der das Kühlmedium geführt ist, in Kontakt gelangen.
Dabei kommt es zu einer Verwirbelung des abzukühlenden Mediums, wobei dieses Medium
in Wirbeln teilweise auch gegen den eigentlichen Hauptstrom um die Spiralleitung herum
läuft. Der Grad dieser Verwirbelung lässt sich durch die Gestaltung der Dimensionen
des Abstandes zwischen der Außenwand des Innenrohres und der Wand des Mantelrohres
sowie des Durchmessers der Spiralleitung beeinflussen. Durch diese Verwirbelung und
auch durch die Tatsache, dass das außen an dem Innenrohr vorbei geführte Medium auch
an der durch das Kühlmittel gekühlten Außenwand des Innenrohres entlang strömt, dabei
aufgrund der nicht laminaren Strömung immer wieder gegen diese anprallt, ergibt sich
eine besonders lange Verweildauer bzw. ein langer Migrationsweg des abzukühlenden
Mediums in dem Wärmetauscher und ein inniger Kontakt mit dem Kühlmedium, so dass sich
auf einer kurzen Baustrecke des Wärmetauschers ein inniger Kontakt zwischen dem diesen
Weg entlang strömenden, abzukühlenden Medium und den mit dem Medium in Kontakt kommenden
Elementen Innenrohr und Spiralleitung ergibt. Der zweite, durch das Innenrohr hindurchströmende
Teilstrom des Mediums, der je nach Wahl der Gesamtfläche der Durchtrittsöffnungen
in seinem Anteil bezogen auf den in den Wärmetauscher einströmenden Gesamtstrom eingestellt
werden kann (je kleiner die gesamte Öffnungsfläche der Durchtrittsöffnungen, desto
geringer der Anteil und umgekehrt), wird durch den Kontakt des Mediums mit der von
dem Kühlmittel gekühlten Innenwand des Innenrohres gekühlt. Dort ist das Kühlmittel
noch bei besonders niedriger Temperatur, da es den hinter der Innenwand liegenden
Hohlraum zuerst durchströmt. Hinter den Durchtrittsöffnungen werden die beiden Teilströme
des Mediums wieder zusammengeführt und verlassen den Wärmetauscher gemeinsam durch
den Auslass des Mantelrohres.
[0011] Diese Bauform führt dazu, dass auf einer kurzen Längserstreckung des Wärmetauschers
eine beachtliche Kühlung erreicht, also ein hoher Wirkungsgrad erzielt werden kann.
[0012] Selbstverständlich eignet sich der erfindungsgemäße Wärmetauscher aber auch, um umgekehrt
ein kühles, in das Mantelrohr einströmendes Medium mit Hilfe eines in den "Kühlmittel-"
Zulauf einströmenden Erwärmungsmediums zu erwärmen. Insoweit sind die Begriffe "Kühlmittelzulauf"
und "Kühlmittelablauf" nicht auf ein Kühlmittel beschränkt aufzufassen, sondern sie
können ebenso gut für ein Medium genutzt werden, welches zum Erwärmen eines durch
das Mantelrohr strömenden Mediums genutzt werden kann, mithin eines "Wärmmittels".
[0013] Wie bereits zuvor ausgeführt, kann der Boden des Innenrohres nicht nur über eine,
sondern über viele Durchtrittsöffnungen für das zu kühlende Medium verfügen. Bevorzugt
weist der Boden eine Vielzahl von duschkopfartig angeordneten Durchtrittsöffnungen
für das zu kühlende Medium auf. Diese Anordnung führt zu einem geordneten, in kleine
Einzelströmungen aufgeteilten Durchtritt des zu kühlenden Mediums durch den Boden
und hilft darüber hinaus die Durchmischung mit dem ersten Teilstrom, der nicht durch
das Innenrohr strömt, sondern außen an diesem vorbei und entlang der Spiralleitung,
zu befördern und so eine Homogenisierung des Mediums vor dem Auslass des Mantelrohres
zu erreichen.
[0014] Mit Vorteil kann neben der Seitenwand des Innenrohres auch der Boden doppelwandig
ausgebildet sein mit einer Außenwand, einer Innenwand und einem sich dazwischen erstreckenden
Hohlraum. Dann ist die mindestens eine Durchtrittsöffnung bzw. sind die Durchtrittsöffnungen
selbstverständlich so gebildet, dass sie durch die Innenwand und den Hohlraum sowie
die Außenwand hindurch das Innere des Innenrohres mit der Außenseite verbinden und
zugleich über eine Wand verfügen, die jede Durchtrittsöffnung von dem Hohlraum abschirmt.
Dies ist deshalb so gewählt, da der Hohlraum sinnvoller Weise dann auch mit dem Hohlraum
in der Seitenwand in Verbindung steht, so dass auch der Hohlraum in dem Boden von
dem Kühlmittel durchströmt werden kann. Dies sorgt dann insgesamt für eine noch intensivere
und bessere Kühlung des zu kühlenden Mediums, wenn dieses auch am Boden noch einmal
auf eine gekühlte Wand trifft.
[0015] Der Kühlmittelzulauf mündet gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung (vgl. Anspruch
4) in einem dem Einlass des Mantelrohres benachbarten Abschnitt in den Hohlraum der
doppelwandigen Seitenwand, wohingegen die Überführungsleitung in einem dem Auslass
des Mantelrohres benachbarten Abschnitt von dem Hohlraum der Seitenwand und/oder dem
Hohlraum des Bodens, wenn ein solcher vorhanden ist, abgeht und die Spiralleitung
überführt. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass das Kühlmedium den Hohlraum insgesamt
durchströmt und so einen intensiven Wärmeaustauschkontakt mit dem das Innenrohr durchströmenden
Gleichstrom des zu kühlenden Mediums einerseits, andererseits aber auch mit dem Teilstrom
des zu kühlenden Mediums, der außen an dem Innenrohr vorbei streicht, gewährleistet.
[0016] Zu einer noch verbesserten hohen Wärmetauschereffizienz trägt die gemäß Anspruch
5 vorgesehene Weiterbildung bei, dass die Spiralleitung wenigstens entlang der gesamten
Länge des Innenrohres dieses umgebend geführt ist. Vorzugsweise sind die einzelnen
Windungen der Spiralleitung dabei eng gewickelt, ohne sich jedoch zu berühren. Zwischen
den einzelnen Windungen der Spiralleitung muss ein Abstand verbleiben, damit auch
dort ein Kontakt zwischen dem abzukühlenden bzw. zu erwärmenden Medium und der Oberfläche
der von dem Kühlmittel bzw. Wärmmittel durchströmten Spiralleitung stattfinden kann,
ohne dass es hier zu einem zu hohen Strömungswiderstand kommt.
[0017] Eine Ausbildung, wie sie in Anspruch 6 angegeben ist, wonach die Spiralleitung mit
radialem Abstand zu der Wand des Innenrohres und zu der Wand des Mantelrohres angeordnet
ist, unterstützt die gewünschte Verwirbelung des durch das Mantelrohr strömenden Mediums
und die damit einhergehende erhöhte Wärmetauscheffizienz. Dabei hat sich herausgestellt,
dass ein radialer Abstand der Spiralleitung zu der Wand des Innenrohres, der in etwa
gleich dem radialen Abstand der Spiralleitung zu der Wand des Mantelrohres ist, besonders
gute Ergebnisse zeigt (Anspruch 7).
[0018] Gemäß Anspruch 8 ist es schließlich von Vorteil, wenn zumindest die Spiralleitung
des Wärmetauschers aus einem Material mit guten Wärmeleiteigenschaften besteht. Hierbei
wird vorzugsweise Kupfer eingesetzt, jedoch sind auch andere Materialien mit guten
Wärmeleiteigenschaften denkbar, wie bspw. Silber.
[0019] Bevorzugt kann der erfindungsgemäße Wärmetauscher eingesetzt werden, um Verbrennungsabgase
aus Verbrennungskraftmaschinen, insbesondere Verbrennungsabgasen aus Kraftfahrzeugmotoren
abzukühlen. Gerade in Kraftfahrzeugmotoren bzw. im Abgassystem von Kraftfahrzeugmotoren
muss ein solcher Wärmetauscher einerseits eine hohe Kühlleistung aufbringen, um die
mit etwa 1000° C und mehr aus dem Verbrennungsraum austretenden, heißen Abgase auf
eine Temperatur von 80° C und weniger, vorzugsweise unterhalb von 50° C abzukühlen.
Der Wärmetauscher muss aber auch von kompakter Bauweise sein, da der Raum im Abgassystem
des Kraftfahrzeuges beschränkt ist. Hier eignet sich der erfindungsgemäße Wärmetauscher
besonders gut.
[0020] Eine weitere bevorzugte Verwendung des Wärmetauschers liegt darin, diesen zum Erzeugen
eines Phasenüberganges des Kühlmediums und Betreiben eines thermodynamischen Kreisprozesses
zur Energieumsetzung unter Ausnutzung der bei dem Phasenübergang durch Expansion des
Kühlmediums entstehenden mechanischen Arbeit zu nutzen. Dies kann z.B. ein ORC sein,
wenn das Kühlmedium ein organisches Medium, bspw. C
3H
3F
5, ist.
[0021] Weitere Vorteile und Merkmale des erfindungsgemäßen Wärmetauschers ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung anhand der beigefügten Figur. Dabei ist in
- Fig. 1
- schematisch ein Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Wärmetauscher gezeigt.
[0022] In Fig. 1 ist in einer schematischen Querschnittsdarstellung von der Seite ein erfindungsgemäßer
Wärmetauscher 1 skizziert. Diese Figur ist weder maßstabsgerecht noch gibt sie die
tatsächlichen vorgegebene Geometrie wieder. Vielmehr handelt es sich hierbei um eine
Prinzipdarstellung zur Erläuterung des Aufbaus und des Wirkprinzips des erfindungsgemäßen
Wärmetauschers 1.
[0023] Der erfindungsgemäße Wärmetauscher 1 weist ein Mantelrohr 2 und ein im Inneren desselben
koaxial angeordnetes Innenrohr 3 auf. Das Mantelrohr 2 hat einen Einlass 4, durch
welchen beim Betrieb des Wärmetauschers 1 zu kühlendes Medium in das Mantelrohr 2
einströmt. Dem Einlass 4 gegenüberliegend ist das Mantelrohr 2 mit einem Auslass 5
zum Abströmen des zu kühlenden Mediums versehen.
[0024] Das Innenrohr 3 ist mit einer doppelwandigen Seitenwand 6 umschlossen, welche eine
Außenwand 7, eine Innenwand 8 und einen dazwischen liegenden Hohlraum 9 aufweist.
An seiner dem Einlass zugewandten Stirnseite 10 ist das Innenrohr 3 topfartig geöffnet,
wobei hier die Außenwand 7 und die Innenwand 8 zum Verschließen des Hohlraums 9 miteinander
verbunden sind. An der gegenüberliegenden Stirnseite, die dem Auslass 5 zugewandt
ist, ist das Innenrohr 3 durch einen Boden 11 verschlossen, der auch hier den Hohlraum
9 verschließt, in dem allerdings Durchtrittsöffnungen 12 angeordnet sind, die das
Innere des Innenrohres 3 zum Auslass 5 hin mit dem Inneren des Mantelrohrs 2 verbinden.
[0025] Eine Kühlmittelleitung teilt sich auf in einen Kühlmittelzulauf 13, durch welchen
Kühlmittel in den Wärmetauscher 1 einströmen kann und welcher in den Hohlraum 9 in
der Seitenwand 6 des Innenrohrs 3 mündet und zwar an einer Mündung 14 an der Stirnseite
10 des Innenrohres 3. Über eine Überführungsleitung 15, die ebenfalls Bestandteil
der Kühlmittelleitung ist, kann das Kühlmittel aus dem Hohlraum 14 ablaufen und gehen
in eine Spiralleitung 16, die mit etwa gleichem Abstand zur Wand des Mantelrohres
2 wie zur Außenwand 7 des Innenrohres 3 sich um das Innenrohr 3 herum windet, ausgehend
von dem dem Auslass 5 zugewandten Ende des Mantelrohres 2 im Inneren desselben hin
zu dem dem Einlass 4 zugewandten Ende des Mantelrohres 2. Auch wenn dies in der skizzenhaften
Fig. 1 nicht exakt so dargestellt ist, ist die Spiralleitung 16 eine durchgehende,
schraubenfederartig gewundene Leitung. An Ihrem dem Einlass 4 des Mantelrohres 2 zugewandten
Ende tritt die Spiralleitung 16 dann über in einen Kühlmittelablauf 17, der das Ende
der Kühlmittelleitung des Wärmetauschers 1 bildet.
[0026] Im Betrieb durchströmt ein zu kühlendes Medium, beispielsweise ein heißes Gas, den
Wärmetauscher 1 vom Einlass 4 bis zum Auslass 5 in der durch die Pfeile P angedeuteten
Weise. Ein erster Teilstrom P
1 strömt den Bereich zwischen der Wand des Mantelrohres 2 und der Außenwand 7 des Innenrohres
3 und dort an den Windungen der Spiralleitung 16 vorbei, wie dies durch die entsprechenden
Pfeile im oberen Abschnitt der Zeichnung angedeutet ist.
[0027] Ein zweiter Teilstrom P
2 strömt in das Innere des Innenrohres 3 hinein und verlässt das Innenrohr 3 durch
die Durchtrittsöffnungen 1 2 in dem Boden 11 des Innenrohres 3, um sich am Auslass
5 des Mantelrohres 2 mit dem ersten Teilstrom P
1 wieder zu dem Gesamtstrom zu vereinen. Während der erste Teilstrom P
1 durch innigen Kontakt mit den gekühlten Spiralleitungen 16, die vorzugsweise aus
Kupfer oder einem anderen gut thermisch leitenden Material bestehen, und die dabei
ebenfalls auftretende Verwirbelung abgekühlt wird, sowie ferner durch den Kontakt
mit der Außenwand 7 des Innenrohres 3, welche durch das durch den Hohlraum 9 hindurch
strömende Kühlmittel gekühlt ist, wird der Teilstrom P
2 durch den Kontakt mit der Innenwand 8 des Innenrohres 3 gekühlt, welche ebenfalls
durch das in den Hohlraum 9 strömende Kühlmittel abgekühlt wird. Durch die Größe und
Anzahl der Durchtrittsöffnungen 12 in dem Boden 11 wird das Verhältnis des Teilstromes
P
2 gegenüber dem Teilstrom P
1 mitbestimmt, welches sich auch durch die sonstigen geometrischen Gegebenheiten des
Wärmetauschers 1 ableitet. Hier wird der Fachmann ein ideales Verhältnis wählen, um
das Kühlergebnis und damit die Effektivität bzw. Effizienz des Wärmetauschers 1 zu
optimieren. Dies wird ihm z.B. anhand geeigneter Versuche gelingen.
[0028] Das Kühlmedium 3 durchströmt den Wärmetauscher vom Kühlmittelzulauf her und die Mündung
in dem Hohlraum 9 durch diesen Hohlraum 9 in Richtung der Strömung des zu kühlenden
Mediums, also in Richtung zu dem Auslass 5 bis zum Eintritt in die Überführungsleitung
15 und von dort in die Spiralleitung 16 und dann im Gegenstromprinzip zurück in Richtung
Einlass 4 des Mantelrohres 2 bis zum Kühlmittelablauf 17.
[0029] Es hat sich gezeigt, dass mit einem wie in dem Ausführungsbeispiel gezeigt konstruierten
Wärmetauscher eine gegenüber dem bekannten Stand der Technik noch verbesserte Effizienz
erzielt werden konnte. Insbesondere eignete sich der Wärmetauscher zum Herabkühlen
von heißen Abgasen von Verbrennungsmotoren oder vergleichbaren Verbrennungskraftmaschinen,
die von Temperaturen oberhalb von 1.000° C bis auf Temperaturen etwas oberhalb von
Zimmertemperatur, auf 30-40° C, abgekühlt werden konnten mit einem Wärmetauscher von
einer sehr kurzen Baulänge von lediglich 25-30 cm. Ein weiterer idealer Einsatzzweck
für den Wärmetauscher besteht darin, ihn zum Erhitzen eines als Kühlmittel geführten
thermodynamischen Arbeitsmediums verwenden, um dieses Arbeitsmedium zu einem Phasenübergang
zu bringen, insbesondere von flüssig zu gasförmig, und dadurch mechanische Arbeit
verrichten zu lassen. Diese mechanische Art kann dann z.B. verwendet werden, um elektrische
Energie zu generieren oder dgl. Als besonders geeignetes thermodynamisches Arbeitsmedium
hat sich dabei eine Verbindung C
3H
3F
5 erwiesen, welche einen Betrieb eines ORC mit Hilfe eines erfindungsgemäßen Wärmetauschers
in einer sehr effizienten Weise und mit kompakter Bauform des Wärmetauschers ermöglicht.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1
- Wärmetauscher
- 2
- Mantelrohr
- 3
- Innenrohr
- 4
- Einlass
- 5
- Auslass
- 6
- Seitenwand
- 7
- Außenwand
- 8
- Innenwand
- 9
- Hohlraum
- 10
- Stirnseite
- 11
- Boden
- 12
- Durchtrittsöffnung
- 13
- Kühlmittelzulauf
- 14
- Mündung
- 15
- Überführungsleitung
- 16
- Spiralleitung
- 17
- Kühlmittelablauf
- P1
- Pfeil /Teilstrom
- P2
- Pfeil /Teilstrom
1. Wärmetauscher zum Wärmeübertrag zwischen zwei Medien, nämlich einem zu kühlenden Medium
und einem Kühlmittel, mit einem einen Einlass (4) und einen Auslass (5) für das zu
kühlende Medium aufweisenden Mantelrohr (2), einem innerhalb des Mantelrohres (2)
angeordneten Innenrohr (3), welches auf der dem Einlass (4) zugewandten Seite (10)
stirnseitig offen ist und auf der dem Auslass (5) zugewandten Seite einen stirnseitig
angeordneten Boden (11) aufweist, welcher Boden (11) wenigstens eine Durchtrittsöffnung
(12) für das zu kühlende Medium aufweist, wobei wenigstens die Seitenwand (6) des
Innenrohres (3) als Doppelwand mit einer Innenwand (8) und einer diese umgebenden
Außenwand (7) und einem zwischen der Innenwand (8) und der Außenwand (7) liegenden
Hohlraum (9) gebildet ist, wobei der Wärmetauscher (1) ferner eine Kühlmittelleitung
aufweist mit einem Kühlmittelzulauf (13), der in den Hohlraum (9) mündet, einer Überführungsleitung
(15) von dem Hohlraum (9) in eine sich von der dem Auslass (17) des Mantelrohres (2)
zugewandten Seite innerhalb des Mantelrohres (2) um das Innenrohr (2) herum windende
Spiralleitung (16) und einem an der dem Einlass (4) des Mantelrohres (2) zugewandten
Seite liegenden Kühlmittelablauf (17), in den die Spiralleitung (16) mündet.
2. Wärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (11) des Innenrohres (3) eine Vielzahl von duschkopfartig angeordneten
Durchtrittsöffnungen (12) für das zu kühlende Medium aufweist.
3. Wärmetauscher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auch der Boden (11) des Innenrohres (3) als Doppelwand gebildet ist mit einer Innenwand,
einer Außenwand und einem sich dazwischen erstreckenden Hohlraum, wobei die wenigstens
einen Durchtrittsöffnung (12) durch die Innenwand, den Hohlraum und die Außenwand
geführt und gegenüber dem Hohlraum abgedichtet ist und wobei der Hohlraum des Bodens
(11) mit dem Hohlraum (9) der Seitenwand (6) zum Durchfluss des Kühlmittels verbunden
ist.
4. Wärmetauscher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlmittelzulauf (13) in einem dem Einlass (4) des Mantelrohres (2) benachbarten
Abschnitt in den Hohlraum (9) der doppelwandigen Seitenwand (6) mündet und dass die
Überführungsleitung (15) in einem dem Auslass (5) des Mantelrohres (2) benachbarten
Abschnitt von dem Hohlraum (9) der Seitenwand (6) oder dem Hohlraum des Bodens (11)
abgeht.
5. Wärmetauscher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spiralleitung (16) wenigstens entlang der gesamten Länge des Innenrohres (3)
dieses umgebend geführt ist.
6. Wärmetauscher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spiralleitung (16) mit radialem Abstand zu der Seitenwand (6) des Innenrohres
(3) und zu der Wand des Mantelrohres (2) angeordnet ist.
7. Wärmetauscher nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der radiale Abstand der Spiralleitung (16) zu der Seitenwand (6) des Innenrohres
(3) in etwa gleich dem radialen Abstand der Spiralleitung (16) zu der Wand des Mantelrohres
(2) ist.
8. Wärmetauscher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Spiralleitung (16) aus einem Material mit guten Wärmeleiteigenschaften,
vorzugsweise aus Kupfer, besteht.
9. Verwendung eines Wärmetauschers nach einem der Ansprüche 1 bis 8 zum Kühlen von Verbrennungsabgasen
aus Verbrennungskraftmaschinen, insbesondere von Verbrennungsabgasen aus Kraftfahrzeugmotoren.
10. Verwendung eines Wärmetauschers nach einem der Ansprüche 1 bis 8 zum Erzeugen eines
Phasenüberganges des Kühlmediums und Betreiben eines thermodynamischen Kreisprozesses
zur Energieumsetzung unter Ausnutzung der bei dem Phasenübergang durch Expansion entstehenden
mechanischen Arbeit.