[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Verschleißüberwachung
einer Bürste eines Kommutatorsystems in einer elektrischen Maschine.
Stand der Technik
[0002] Aus der
DE 10 2004 035 318 A1 ist es bekannt, den Verschleiß einer Kohlebürste eines Elektromotors in Abhängigkeit
der Drehzahl des Elektromotors zu bestimmen. Hierbei werden die Rotordrehungen während
der Laufzeit des Elektromotors aufsummiert bzw. aus einer erfassten Spannungsgröße
abgeleitet. Überschreitet die Anzahl der Drehungen einen kritischen Wert, wird ein
Warnsignal ausgegeben.
[0003] Aus der
DE 10 2005 061 412 A1 ist es bekannt, die Bürste eines Kommutators als zwei Komponenten-Bauteil mit Abschnitten
unterschiedlicher Leitfähigkeit zu gestalten. Über einen Impedanzsensor wird bei fortschreitendem
Bürstenverschleiß ein Impedanzunterschied im Messsignal registriert, was zur Anzeige
gebracht werden kann. Voraussetzung ist aber der Aufbau der Bürste mit zwei Abschnitten
unterschiedlicher elektrischer Leitfähigkeit.
Offenbarung der Erfindung
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Maßnahmen den Bürstenverschleiß
in einem Kommutator einer elektrischen Maschine zuverlässig detektieren zu können.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst.
Die abhängigen Ansprüche geben zweckmäßige Weiterbildungen an.
[0006] Die erfindungsgemäße Vorrichtung bzw. das Verfahren dient zur Verschleißüberwachung
einer Bürste eines Kommutators in einer elektrischen Maschine wie einem Elektromotor
oder einem elektrischen Generator. In einer vorteilhaften Anwendung ist vorgesehen,
dass die Vorrichtung zur Verschleißüberwachung in einem Startermotor für eine Brennkraftmaschine
eingesetzt wird.
[0007] Das Kommutatorsystem umfasst zur Stromübertragung mehrere Bürsten, von denen mindestens
eine Bürste in einem Bürstenhalter verstellbar aufgenommen und von einem Federelement
in Richtung auf einen Kollektor kraftbeaufschlagt ist. Über diese an sich bekannte
Ausführung wird bei einem Verschleiß die Bürste in Richtung auf den Kollektor nachgestellt,
so dass über einen langen Betriebszeitraum eine sichere Stromübertragung zwischen
Bürste und rotierendem Kollektor gewährleistet ist.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist mindestens eine Bürste einen definierten,
vorzugsweise einen maximalen Verschleißweg - in Stellrichtung der Bürste gesehen-auf,
wobei mit dem Erreichen des definierten Verschleißwegs sich die Kontaktfläche zwischen
Bürste und Kollektor ändert. Das Erreichen des definierten Verschleißwegs ist über
eine Messgröße zu erfassen.
[0009] Diese Ausführung ermöglicht es, Bürsten aus einem einzigen Bürstenmaterial einzusetzen,
da die Messgröße, über die der definierte Verschleißweg detektiert wird, nicht von
einem Materialunterschied, sondern nur von dem zurückgelegten Vorschub der Bürste
abhängt. Der Vorschub kann entweder auf mechanische Weise sensiert werden, beispielsweise
durch Erreichen eines Anschlags und Auslösen eines Kontaktes oder, gemäß bevorzugter
Ausführung, auf elektrische Weise, indem ein elektrischer Kennwert der Maschine sensiert
wird, welcher sich aufgrund der unterschiedlichen Kontaktfläche ändert.
[0010] Gemäß bevorzugter Ausführung wird die Kontaktfläche mit Erreichen des definierten
Verschleißwegs reduziert, wobei hierunter auch Ausführungen fallen, in denen der Kontakt
zwischen der Bürste und der Kollektormantelfläche unterbrochen wird. Durch die Reduzierung
der Kontaktfläche bzw. Unterbrechung des Kontaktes ändert sich mindestens ein elektrischer
Kennwert, was über eine entsprechende Messanordnung bzw. Elektronik festgestellt werden
kann. Die Reduzierung der Kontaktfläche führt zu einer Erhöhung des elektrischen Widerstands
und damit zu einem reduzierten Spannungsabfall im Bordnetz, der festgestellt werden
kann, woraufhin beispielsweise ein Signal zur Anzeige gebracht wird, dass der Verschleißweg
dieser Bürste aufgebraucht ist und ein Bürstenwechsel ansteht.
[0011] Gemäß bevorzugter Ausführung weisen mindestens zwei Bürsten der elektrischen Maschine
einen unterschiedlichen definierten Verschleißweg auf, welcher somit-unter der Voraussetzung
eines annähernd gleichen Verschleißes-zu unterschiedlichen Zeitpunkten erreicht wird.
Sobald die Bürste mit reduziertem definierten Verschleißweg so weit abgenutzt ist,
dass sich die Kontaktfläche zwischen dieser Bürste und dem Kollektor ändert, wird
ein entsprechendes Signal zur Anzeige gebracht; zugleich steht die Bürste mit längerem
definierten Verschleißweg immer noch in Kontakt mit dem Kollektor und trägt zur Stromübertragung
bei. Somit ist es möglich, die Stromübertragung grundsätzlich auch bei einem fortgeschrittenen
Verschleiß aufrechtzuerhalten und den aktuellen Verschleißstatus dem Anwender anzuzeigen.
Trotz des Verschleißes mindestens einer Bürste kann die elektrische Maschine in vollem
oder in zumindest nur geringfügig reduziertem Umfang weiter betrieben werden.
[0012] Gemäß einer vorteilhaften Ausführung wird der Vorschub mindestens einer Bürste in
Richtung auf den Kollektor auf einen maximal zulässigen Verschleißweg begrenzt, was
insbesondere mithilfe eines Anschlages erreicht wird. Dieser Anschlag befindet sich
zweckmäßigerweise an dem Bürstenhalter oder alternativ an einem sonstigen, gehäuseseitigen
Bauteil. Zur Begrenzung des Vorschubs ist entweder die Stellbewegung des Federelementes
begrenzt, so dass mit dem Erreichen des Anschlags die Bürste über die Kraft des Federelementes
nicht weiter in Richtung auf den Kollektor kraftbeaufschlagt wird. Gemäß einer weiteren
Ausführung ist die Stellbewegung der Bürste durch den Anschlag begrenzt, so dass die
Bürste, welche von dem Federelement in Richtung auf den Kollektor kraftbeaufschlagt
ist, mit dem Erreichen des Anschlags den maximal zulässigen Verschleißweg erreicht,
bei dem auch die Kontaktfläche zwischen Bürste und Kollektor entweder reduziert oder
der Kontakt komplett aufgehoben ist. Der Anschlag ist beispielsweise in Form eines
nach innen gerichteten Absatzes an der Bürstenhalterung ausgebildet, der den Vorschub
in der gewünschten Weise begrenzt.
[0013] Gemäß noch einer weiteren zweckmäßigen Ausführung, in der ein Anschlag zur Begrenzung
der Vorschubbewegung nicht zwingend erforderlich ist, umfasst der Bürstenkörper einen
Verschleißabschnitt mit konstanter Querschnittsfläche sowie einen Grundabschnitt,
der gegenüber dem Verschleißabschnitt eine sich unterscheidende Querschnittsfläche
aufweist. Der Verschleißabschnitt unterliegt dem zulässigen Verschleiß, wobei mit
dem Aufbrauchen des Verschleißabschnittes der Grundabschnitt in Kontakt mit dem Kollektor
gelangt und aufgrund der unterschiedlichen Querschnittsfläche des Grundabschnittes
sich eine elektrische Kenngröße, insbesondere die Spannung in der elektrischen Maschine
ändert, was registriert werden kann. Der Grundabschnitt besitzt insbesondere eine
kleinere Querschnittsfläche als der Verschleißabschnitt, wobei grundsätzlich auch
größere Querschnittsflächen des Grundabschnittes in Betracht kommen.
[0014] Gemäß weiterer vorteilhafter Ausführung weist die elektrische Maschine eine Mehrzahl
von Bürstenpaaren mit jeweils zwei Bürsten auf, wobei zumindest eine Bürste eines
Bürstenpaares, zweckmäßigerweise jedoch beide Bürsten dieses Bürstenpaares sich im
maximal zulässigen Verschleißweg von den weiteren Bürstenpaaren unterscheidet. Die
Bürste bzw. die beiden Bürsten dieses Bürstenpaares besitzen insbesondere einen verkürzten
maximalen Verschleißweg, um frühzeitig auf den Verschleiß hinweisen zu können, ohne
die Funktionstüchtigkeit der elektrischen Maschine außer Kraft zu setzen. Beispielsweise
werden in sechspoligen elektrischen Maschinen Bürstensysteme mit sechs Kohlebürsten
eingesetzt, von denen die beiden Kohlebürsten eines Bürstenpaares einen reduzierten
Verschleißweg aufweisen, so dass mit Erreichen des maximalen Verschleißwegs dieses
Bürstenpaares nur noch über vier Kohlebürsten Strom übertragen wird, was anhand des
erhöhten elektrischen Gesamtwiderstandes detektiert werden kann.
[0015] Die elektrischen Kennwerte, anhand derer der kritische Bereich des Verschleißes festgestellt
werden kann, sind zum einen ein Spannungseinbruch beim Einschalten der elektrischen
Maschine, zum ändern eine erhöhte Auslaufzeit der elektrischen Maschine nach dem Ausschalten
der Bestromung.
[0016] Nachdem die mindestens eine, zweckmäßigerweise aber beide Kohlebürsten mit reduziertem
Verschleißweg nicht mehr an der Mantelfläche des Kollektors anliegen und damit nicht
mehr einem weiteren Verschleiß unterliegen, nimmt zwar der Verschleiß der übrigen
Kohlebürsten geringfügig zu, was aber dennoch ausreichend Zeit für Wartungsarbeiten
und einen Austausch der Bürsten lässt.
[0017] Zweckmäßigerweise besitzen in einem Bürstenpaar sowohl die Plus-Bürste als auch die
Minus-Bürste einen reduzierten Verschleißweg, um zu vermeiden, dass es zu einer Überlastung
der Polarität und damit zu einem rapiden Verschleiß kommt. Innerhalb eines Bürstenpaares
ist der Verschleißweg vorzugsweise gleich groß, wobei grundsätzlich auch unterschiedliche
Verschleißwege, die jeweils gegenüber den sonstigen Bürsten reduziert sind, in Betracht
kommen, beispielsweise um gezielt ein unterschiedliches Verschleißverhalten innerhalb
des Bürstenpaares zu kompensieren.
[0018] Zweckmäßigerweise werden, soweit mindestens zwei Bürstenpaare in der elektrischen
Maschine vorgesehen sind, nur die beiden Bürsten eines einzigen Bürstenpaares mit
einem reduzierten Verschleißweg versehen. In Betracht kommt aber auch, mehrere Bürstenpaare,
jedoch nicht sämtliche Bürstenpaare mit reduziertem Verschleiß zu versehen, wobei
der verkürzte Verschleißweg sowohl gleich groß als auch unterschiedlich groß sein
kann, um beispielsweise in einem abgestuften Verfahren auf einen zunehmenden Ausfall
der Bürsten hinzuweisen.
[0019] Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungen sind den weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung
und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Schnitt durch ein Kommutatorsystem in einer elektrischen Maschi-ne, mit einer
Kohlebürste, die in einer Bürstenhalterung verstellbar auf-genommen und über ein Federelement
in Richtung auf die Mantelfläche des Kollektors kraftbeaufschlagt ist,
- Fig. 2
- ein Kommutatorsystem, bei dem der Verschleißweg der Kohlebürste ü-ber einen Anschlag
an der Bürstenhalterung begrenzt ist,
- Fig. 3
- ein weiteres Kommutatorsystem, bei dem die Federbewegung über ei-nen Anschlag begrenzt
ist,
- Fig. 4
- ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem ebenso wie bei Fig. 2 der Verschleißweg
der Kohlebürste begrenzt ist, wobei der Anschlag sich an der tangentialen Seitenwand
der Bürstenhalterung befindet,
- Fig. 5
- ein weiteres Kommutierungssystem, bei dem die Bürste einen Abschnitt mit reduzierter
Querschnittsfläche aufweist.
[0020] In den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0021] Das Kommutierungssystem 1 gemäß Fig. 1 ist Bestandteil einer nur andeutungsweise
dargestellten elektrischen Maschine 2, beispielsweise eines elektrischen Startermotors
für eine Brennkraftmaschine. Das Kommutierungssystem 1 umfasst eine Kohlebürste 3,
die in einer gehäuseseitigen Bürstenhalterung 4 verstellbar aufgenommen ist, sowie
einen Kollektor 5, der fest mit dem Rotor der elektrischen Maschine 2 verbunden ist.
Die Rotorachse, um die auch der Kollektor 5 rotiert, ist mit Bezugszeichen 6 gekennzeichnet.
[0022] Die verstellbar in der Bürstenhalterung 4 aufgenommene Kohlebürste 3 wird von der
Kraft eines Federelementes 7 in Richtung auf die Kollektormantelfläche kraftbeaufschlagt.
Das Federelement 7 ist ebenfalls in der Bürstenhalterung 4 aufgenommen. Die Stellbewegung
der Kohlebürste 3 sowie die Wirkrichtung des Federelementes 7 erfolgt radial zur Rotorlängsachse
6. Die Stromzufuhr zur Bürste 3 erfolgt über eine Litze 8.
[0023] Aufgrund der radialen Verstellbarkeit der Kohlebürste 3 in der Bürstenhalterung 4
sowie der Kraftbeaufschlagung durch das Federelement 7 stellt sich die Kohlebürste
3 bei einem Verschleiß automatisch radial in Richtung auf den Kollektor 5 nach.
[0024] In Fig. 2 ist ein Kommutierungssystem 1 dargestellt, das weitgehend demjenigen nach
Fig. 1 entspricht, jedoch zusätzlich mit einer Vorschubbegrenzung ausgestattet ist,
um einen definierten, maximalen Verschleißweg der Kohlebürste 3 zu realisieren. Der
Anschlag wird über ein Anschlagselement 9 an der Bürstenhalterung 4 sowie ein bürstenseitiges
Anschlagselement 10 gebildet. Aufgrund der Ansicht auf das Kommutierungssystem in
Fig. 2 in Tangentialrichtung erstrecken sich die Anschlagselemente 9 und 10 an der
Bürstenhalterung 4 bzw. der Kohlebürste 3 in Achsrichtung. Auf Seiten der Bürstenhalterung
4 bildet das Anschlagselement 9 einen an der unteren Stirnseite der Bürstenhalterung
4 ausgebildeten, nach innen gerichteten Vorsprung, dem das Anschlagselement 10 an
der Kohlebürste 3 zugeordnet ist, wobei das Anschlagselement 10 gegenüber dem Bürsten-Grundkörper
axial übersteht und sich radial auf der der Kontaktfläche zum Kollektor abgewandten
Seite der Bürste befindet. Die Positionen der Anschlagselemente 9 und 10 sind in der
Weise aufeinander abgestimmt, dass die Kohlebürste im Kommutierungssystem 1 gemäß
Fig. 2 eine geringere maximale Verschleißlänge - in radialer Verstellrichtung gesehen-aufweist
als das Kommutierungssystem gemäß Fig. 1. Sobald das Anschlagselement 10 an der Kohlebürste
3 in Kontakt mit dem Anschlagselement 9 an der Bürstenhalterung 4 gelangt, ist der
weitere radiale Vorschub in Richtung auf den Kollektor 5 unterbrochen. Dadurch reißt
der Schleifkontakt zwischen der Stirnfläche der Kohlebürste 3 und der Mantelfläche
des Kollektors 5 ab, so dass über diese Kohlebürste keine weitere Stromübertragung
erfolgen kann. Soweit die elektrische Maschine mit weiteren Kohlebürsten mit Strom
versorgt wird, welche eine größere Verschleißlänge aufweisen, beispielsweise im Rahmen
von Kommutierungssystemen nach Fig. 1, erfolgt die weitere Stromversorgung ausschließlich
über diese Kohlebürsten mit größerer Verschleißlänge. Die Änderung in der Stromversorgung
aufgrund des Ausfalls einer Kohlebürste bzw. eines Kohlebürstenpaares, welches einen
reduzierten Verschleißweg besitzt, kann anhand elektrischer Kennwerte festgestellt
werden.
[0025] Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist nicht der Stellweg der Kohlebürste 3 über
das Anschlagselement 9 reduziert, sondern der Stellweg des Federelementes 7. Somit
stützt sich die Kraft des Federelementes 7 an dem nach innen gerichteten Anschlagselement
9 an der Bürstenhalterung 4 ab, sobald die Kohlebürste 3 einen entsprechenden Verschleißweg
zurückgelegt hat. Mit dem Abstützen an dem Anschlagselement 9 verliert das Federelement
7 seine Wirkung auf die Kohlebürste 3, so dass diese nicht weiter radial in Richtung
auf die Mantelfläche des Kollektors 5 kraftbeaufschlagt wird und ihre erreichte Position
beibehält. Auch auf diese Weise wird der Verschleißweg der Kohlebürste 3 begrenzt.
[0026] Fig. 3 stellt, ebenso wie Fig. 4, eine Ansicht des Kommutatorsystems 1 in Achsrichtung
dar. Die Drehbewegung des Kollektors 5 sowie entsprechend des Rotors der elektrischen
Maschine ist mit Pfeil 11 dargestellt. Das Anschlagselement 9 befindet sich an der
Innenseite der Halterung 4 benachbart zur freien Stirnseite der Bürstenhalterung,
und zwar an einer Umfangsseitenwand.
[0027] Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 ist analog zu Fig. 2 der Vorschubweg der Kohlebürste
3 begrenzt. Hierfür wirken die Anschlagselemente 9 und 10 an der Bürstenhalterung
4 bzw. der Kohlebürste 3 zusammen. Im Unterschied zu Fig. 2 befinden sich aber die
Anschlagselemente 9, 10 nicht an der axialen Stirnseite der Bürstenhalterung bzw.
der Kohlebürste, sondern an der Umfangsseite, wodurch die Kohlebürste und auch die
Bürstenhalterung in Achsrichtung entsprechend kürzer ausgebildet sein können.
[0028] Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 ist der Verschleißweg der Kohlebürste 3 dadurch
begrenzt, dass innerhalb des Bürstenkörpers ein Einschnitt 14 in die Kohlebürste eingebracht
ist. Der Bürstenkörper unterteilt sich in Radialrichtung in einen dem Kollektor 5
abgewandten Grundabschnitt 12 und einen dem Kollektor 5 zugewandten Verschleißabschnitt
13, wobei sich der Verschleißabschnitt zwischen der Kontaktfläche zum Kollektor und
dem Grundabschnitt 12 erstreckt. Der Grundabschnitt 12 besitzt im Bereich des Einschnittes
14 eine kleinere Querschnittsfläche als der Verschleißabschnitt 13, der über seine
radiale Erstreckung eine konstante Querschnittsfläche besitzt. Sobald der Verschleißabschnitt
13 durch Abrieb vollständig abgetragen ist, gelangt der Grundabschnitt 12 im Bereich
des Einschnittes 14 mit der reduzierten Querschnittsfläche in Kontakt mit der Mantelfläche
des Kollektors 5. Aufgrund der reduzierten Querschnittsfläche ändern sich die elektrischen
Kennwerte in der elektrischen Maschine, was zum Feststellen eines fortgeschrittenen
Verschleißes zur Anzeige gebracht werden kann. Die reduzierte Querschnittsfläche der
Kohlebürste 3 bewirkt eine Erhöhung des Widerstands und einen Spannungseinbruch, der
gemessen werden kann.
1. Vorrichtung zur Verschleißüberwachung einer Bürste (3) eines Kommutatorsystems (1)
in einer elektrischen Maschine (2), wobei die Bürste (3) in einem Bürstenhalter (4)
verstellbar aufgenommen und von einem Federelement (7) in Richtung auf einen Kollektor
(5) kraftbeaufschlagt ist, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Erreichen eines definierten Verschleißwegs - in Stellrichtung der Bürste
(3) gesehen - sich die Kontaktfläche zwischen Bürste (3) und Kollektor (5) ändert,
wobei das Erreichen des definierten Verschleißwegs über eine Messgröße erfassbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Bürsten (3) einen unterschiedlichen maximalen Verschleißweg aufweisen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bürsten (3) eines Bürstenpaars gegenüber den Bürsten (3) weiterer Bürstenpaare
einen reduzierten Verschleißweg aufweisen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass am Bürstenhalter (4) eine Anschlagseinrichtung zur Begrenzung des Vorschubs der Bürste
(3) auf ein einstellbares Maß angeordnet ist, wobei das Erreichen des maximalen Vorschubs
messbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Messgröße ein elektrischer Kennwert der elektrischen Maschine (2) ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellbewegung des Federelements (7) begrenzt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellbewegung der Bürste (3) begrenzt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Bürste (3) einen Verschleißabschnitt (13) mit konstanter Querschnittsfläche aufweist,
an den sich ein Grundabschnitt (12) anschließt, der eine andere Querschnittsfläche
als der Verschleißabschnitt (13) besitzt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundabschnitt (12) eine kleinere Querschnittsfläche als der Verschleißabschnitt
(13) aufweist.
10. Elektrische Maschine, insbesondere Startermotor für eine Brennkraftmaschine, mit einer
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9.
11. Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei dem das
Erreichen des definierten Verschleißwegs über eine Messgröße erfasst und ein Signal
zur Anzeige gebracht wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein elektrischer Kennwert der elektrischen Maschine (2) überwacht und
aus einer Änderung des Kennwerts auf das Erreichen des maximalen Verschleißwegs geschlossen
wird.
13. Regel- bzw. Steuergerät zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 11 oder 12.