[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anheben und Wenden eines Patienten.
[0002] Vor einer Operation wird der Patient in der Regel in der Rückenlage narkotisiert
und relaxiert. Für die Durchführung der Operation ist häufig eine andere Lage notwendig,
so dass der Patient von der Rückenlage in die für die Operation notwendige Lage gebracht
werden muss. Umgekehrt ist es üblich, dass der Patient vor dem Aufwachen von der Operationslage
wieder in die Rückanlage zurückgewendet wird. So muss der Patient während der Operation
mindestens zweimal gewendet werden. Bei manchen Operationen ist es notwendig, dass
der Patient während der Operation umgelagert werden muss.
[0003] Ein bekanntes Verfahren zum Wenden des Patienten sieht vor, den Patienten auf dem
Operationstisch zu lagern und ihn bei Bedarf durch Pflegepersonal manuell zu wenden.
Problematisch an diesem manuellen Wenden des Patienten ist, dass der Patient hierbei
leicht verletzt werden kann. Ferner sind je nach Patientengröße und ―gewicht bis zu
vier Pflegemitarbeiter hierfür notwendig. Insbesondere nachts oder am Wochenende kann
es vorkommen, dass die benötigten Pflegemitarbeiter nicht zur Verfügung stehen. Darüber
hinaus kommen diese benötigten Pflegemitarbeiter in der Regel aus dem unsterilen Bereich
des Operationssaales, so dass durch sie eine Infektionsgefahr ausgehen kann. Des Weiteren
können durch das Anheben und Wenden des Patienten Erkrankungen am Skelett der Pflegemitarbeiter
hervorgerufen werden.
[0004] Ferner sind für Wirbelsäulenoperationen Vorrichtungen bekannt, bei denen zum Wenden
des zu operierenden Patienten dieser zwischen zwei starren, im Wesentlichen plattenförmig
ausgebildeten Einheiten eingespannt wird und durch ein entsprechendes Rotieren dieser
Einheit der Patient um eine Achse gewendet wird. Problematisch hieran ist, dass der
Patient während des Wendens nicht zugänglich ist, was im Falle von Komplikationen
kritisch sein kann. Ferner handelt es sich bei diesen bekannten Vorrichtungen lediglich
um Vorrichtungen für Wirbelsäulenoperationen, die für andere Operationen ungeeignet
sein können.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung anzugeben, mit der der Patient auf
einfache Weise angehoben und gewendet werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0007] Durch das Befestigen des Auflageelements, auf dem der Patient gelagert ist, zum Anheben
und Wenden des Patienten an zwei rotierbar gelagerten Stäben einer Hebeeinheit und
dem anschließenden Aufwickeln mindestens eines Teilbereiches des Auflageelementes
auf mindestens einem dieser beiden Stäbe durch ein Antreiben dieses mindestens einen
Stabes mittels einer Antriebseinheit, wird erreicht, dass der auf dem Auflageelement
gelagerte Patient auf einfache Weise angehoben werden kann, ohne dass hierfür ein
großer körperlicher Aufwand eines Pflegemitarbeiters oder einer anderen an der Operation
beteiligten Person notwendig ist. Durch das Lagern des Patienten auf einem aufwickelbaren
Auflageelement, das an den Stäben der Hebeeinheit befestigbar und von dieser trennbar
ist, wird erreicht, dass die Hebeeinheit nicht während der ganzen Operation in der
Nähe des Operationstisches verbleiben muss, sondern von diesem entfernt werden kann,
so dass die Zugänglichkeit zum Patienten nicht eingeschränkt ist und der Raum um den
Operationstisch für andere medizinische Geräte zur Verfügung steht. Ferner ist es
vorteilhaft, dass der Operationstisch während der Umlagerung bzw. dem Wendung des
Patienten nicht verstellt werden muss. Des Weiteren kann die Vorrichtung unabhängig
von der Bauform des Operationstisches verwendet werden.
[0008] Indem die beiden Stäbe zum Wenden des Patienten mittels der Antriebseinheit derart
angetrieben werde n, dass zumindest ein Abschnitt des aufgewickelten Teilbereiches
abgewickelt wird und auf dem anderen Stab ein weiterer Teilbereich aufgewickelt wird,
wird erreicht, dass der Patient über ein entsprechendes Verfahren eines Teils des
Auflageelementes von dem einen auf den anderen Stab gewendet wird, ohne dass hierbei
der Patient von Pflegemitarbeitern unmittelbar manuell angefasst und angehoben, insbesondere
manuell gedreht, werden muss. Hierdurch werden körperliche Anstrengungen sowie eventuelle
Erkrankungen der Pflegemitarbeiter vermieden. Ferner ist der Patient während des Anhebens
und des Wendens jederzeit zugänglich, so dass beim Auftreten von Komplikationen schnell
eingegriffen werden kann.
[0009] Zum Anheben des Patienten sind die beiden Stäbe mittels der Antriebseinheit insbesondere
derart antreibbar, dass auf beiden Stäben jeweils ein Teilbereich des Auflageelementes
aufgewickelt wird. Es ist besonders vorteilhaft, wenn diese beiden auf den beiden
Stäben aufgewickleten Teilbereiche gleich groß sind. Dies hat den Vorteil, dass nach
dem Anheben der Patient durch ein entsprechendes Abwickeln des Auflageelementes von
dem einen Stab und ein entsprechendes Aufwickeln auf den anderen Stab in beide Richtungen
gedreht werden kann. Wird beim Anheben dahingegen das Auflageelement nur auf einen
der beiden Stäbe aufgewickelt, so ist die Wenderichtung, in der der Patient anschließend
gewendet werden kann, von vorneherein vorgegeben. Ferner ist das gleichmässige Aufwickeln
jeweils eines gleich großen Teilbereiches auf beiden Stäben dahingehend vorteilhaft,
dass die horizontale Lage des Patienten nahezu unverändert bleibt und der Patient
vertikal zum Operationstisch nach oben bewegt wird, ohne seitlich bewegt zu werden.
[0010] Ebenso ist es vorteilhaft, wenn beim Wenden des Patienten der Abschnitt, der von
dem einen Stab aufgewickelt wird und der weitere Teilbereich, der auf den anderen
Stab aufgewickelt wird, gleich groß sind, so dass auch beim Wenden des Patienten der
Patient lediglich um seine Längsachse rotiert wird, ohne hierbei seitlich in Richtung
eines der beiden Stäbe bewegt zu werden.
[0011] Es ist vorteilhaft, wenn zum Anheben mit Hilfe der Antriebseinheit ein erster Stab
der beiden Stäbe mit einem ersten Drehsinn und der zweite Stab mit einem zweiten Drehsinn
antreibbar ist. Zum Wenden des Patienten ist der erste Stab mit dem ersten Drehsinn
und der zweite Stab ist mit einem dem zweiten Drehsinn entgegengesetzten dritten Drehsinn
antreibbar. Hierbei können sowohl der erste und der dritte Drehsinn als auch alternativ
der erste und der zweite Drehsinn gleich gerichtet sein. Im ersten Fall werden zum
Anheben des Patienten die beiden Stäbe mit dem gleichen Drehsinn und zum Wenden des
Patienten die Stäbe mit entgegengesetztem Drehsinn gedreht. Im zweiten Fall werden
umgekehrt zum Anheben des Patienten die beiden Stäbe mit entgegengesetztem Drehsinn
und zum Wenden des Patienten mit gleichem Drehsinn mittels der Antriebseinheit angetrieben.
Das entgegengesetzte Antreiben zum Anheben und das anschließende gleichsinnige Antreiben
zum Wenden des Patienten hat den Vorteil, dass beim Anheben die entsprechenden Teilbereiche
des Auflageelementes auf beide Stäbe je nach Drehrichtung entweder von oben herum
oder von unten herum aufgewickelt werden, so dass verglichen mit dem gleichsinnigen
Drehen der Stäbe ein gleichmäßigeres Aufwickeln erfolgt.
[0012] Das Auflageelement umfasst vorzugsweise mindestens zwei an entgegengesetzten Kanten
angeordnete Flauschbänder, über die das Auflageelement an Klettbändern der beiden
Stäbe befestigbar ist. Alternativ können an dem Auf lageelement auch mindestens zwei
an den entgegengesetzten Kanten angeordnete Klettbänder und an den Stäben Flauschbänder
vorgesehen sein. Über solche Klettverbindungen kann das Auflageelement auf einfache
Weise an den Stäben befestigt und auch wieder von diesen getrennt werden.
[0013] Zusätzlich oder alternativ zu diesen Klettverbindungen kann das Auflageelement auch
an den Stäben befestigt werden, indem es in an den Stäben vorgesehenen Haken eingehakt
wird. Hierzu sind mindestens zwei einander entgegengesetzte Kanten des Auflageelementes
mit Bändern oder Seilen verstärkt, wobei die Seile und/oder Bänder nur teilweise an
den Kanten befestigt sind und somit Schlaufen bilden, die in die Haken der Stäbe eingehakt
werden können. Das Befestigen des Auflageelementes durch das Einhaken in entsprechende
Haken der Stäbe hat den Vorteil, dass solche Verbindungen einfach herzustellen und
wieder zu lösen sind und trotzdem eine hohe Sicherheit gegen unbeabsichtigtes Lösen
bieten. Alternativ kann das Auflageelement auch über andere Kraft-, Reib- und/oder
formschlüssige Verbindungen an den Stäben befestigbar sein.
[0014] Das Auflageelement ist insbesondere in Form eines Tuches, vorzugsweise eines Operationstuches,
ausgebildet. Solche Operationstücher sind kostengünstig in der Anschaffung und genügen
den hygienischen Anforderungen während einer Operation. Ferner bieten Tücher die notwendige
Flexibilität, um problemlos auf den Stäben aufgewickelt werden zu können. Alternativ
kann das Auflageelement auch in Form einer dünnen Matte oder einer dünnen Matratze
ausgebildet sein, die die notwendige Flexibilität aufweist, um ebenfalls auf den Stäben
aufgewickelt werden zu können.
[0015] Die Hebeeinheit umfasst vorzugsweise Rollen, mit deren Hilfe die Hebeeinheit verfahrbar
ist. Dadurch wird erreicht, dass die Hebeeinheit nach dem Anheben und Wenden des Patienten
wieder von dem Operationstisch weggefahren werden kann und der Patient frei zugänglich
ist. Um einen sicheren Stand der Hebeeinheit auf dem Boden zu erreichen, sind insbesondere
vier Rollen vorgesehen. Besonders vorteilhaft ist es, wenn diese Rollen feststellbar
sind, so dass ein unbeabsichtigtes Bewegen der Hebeeinheit während des Anhebens oder
Wendens des Patienten ausgeschlossen ist.
[0016] Die Antriebseinheit umfasst insbesondere mindestens einen Elektromotor, mit Hilfe
dessen die beiden Stäbe antreibbar sind. Hierdurch wird erreicht, dass die für das
Anheben und Wenden notwendige Energie nicht manuell aufgebracht werden muss. Alternativ
können auch zwei Elektromotoren vorgesehen sein, wobei jeweils ein Elektromotor zum
Antrieb eines Stabes dient. Hierdurch wird erreicht, dass die beiden Stäbe ohne ein
zusätzliches mechanisches Koppelgetriebe exakt und gleichmäßig angetrieben werden
können, so dass auf einfache Weise sichergestellt werden kann, dass die beiden auf
den beiden Stäben aufgewickelten Teilbereiche gleich groß sind und der Patient somit
gerade nach oben angehoben wird..
[0017] Zusätzlich oder alternativ zu dem mindestens einen Elektromotor kann die Antriebseinheit
auch eine Handkurbel umfassen, über die die beiden Stäbe manuell antreibbar sind.
Bei einer weiteren alternativen Ausführungsform der Erfindung kann die Antriebseinheit
auch zwei Handkurbeln umfassen, wobei jeweils eine der beiden Handkurbeln mit jeweils
einem der beiden Stäbe verbunden ist, so dass dieser Stab über die jeweilige Handkurbel
antreibbar ist. Das Antreiben der beiden Stäbe mittels einer oder mehrerer Handkurbeln
hat gegenüber der Verwendung von Elektromotoren den Vorteil, dass hierfür weder ein
Energiespeicher, zum Beispiel in Form einer Batterie, noch ein Verbindungskabel zum
elektrischen Netz notwendig ist. Ferner könnten der benötigte Bauraum und die Herstellkosten
geringer ausfallen.
[0018] Bei einer weiteren alternativen Ausführungsform der Erfindung kann die Antriebseinheit
auch vier Handkurbeln umfassen, wobei die erste Handkurbel an einem ersten Ende des
ersten Stabs, die zweite Handkurbel an einem dem ersten Ende entgegengesetzten zweiten
Ende des ersten Stabes, die dritte Handkurbel an einem ersten Ende des zweiten Stabes
und die vierte Handkurbel an einem dem ersten Ende entgegengesetzten zweiten Ende
des zweiten Stabes angeordnet ist. Hierdurch wird erreicht, dass die beiden Stäbe
jeweils von beiden Seiten manuell antreibbar sind.
[0019] Ferner ist es vorteilhaft, wenn eine Getriebeeinheit vorgesehen ist, über die die
Antriebseinheit mit den beiden Stäben verbunden ist. Hierdurch wird erreicht, dass
das gleichsinnige Antreiben beider Stäbe, das entgegengesetzte Antreiben der beiden
Stäbe sowie Antreiben nur eines der beiden Stäbe mit Hilfe nur einer Antriebseinheit
möglich ist. Hierzu ist in einer ersten Schaltstellung der Getriebeeinheit insbesondere
nur der zweite Stab mit Hilfe der Antriebseinheit antreibbar, in einer zweiten Schaltstellung
nur der erste Stab, in einer dritten Schaltstellung beide Stäbe gegensinnig und in
einer vierten Schaltstellung beide Stäbe gleichsinnig. Hierdurch wird erreicht, dass
beim gleichsinnigen und/oder entgegengesetzten Antreiben der beiden Stäbe diese insbesondere
mit der gleichen Winkelgeschwindigkeit angetrieben werden, so dass ein gleichmäßiges
Aufwickeln bzw. Abwickeln des Auflageelementes auf bzw. von den Stäben erreicht wird.
[0020] Die beiden Stäbe sind insbesondere mit Hilfe jeweils einer Bremseinheit feststell-
und bremsbar. Als Bremseinheit werden vorzugsweise bidirektional wirkende Lastdruckbremsen
verwendet, durch die auf einfache Weise ein ungewolltes Drehen der Stäbe in beide
Richtungen verhindert werden kann.
[0021] Die beiden Stäbe sind vorzugsweise parallel zueinander in einem Abstand zwischen
500 mm und 1000 mm angeordnet. Hierdurch wird erreicht, dass der Abstand der beiden
Stäbe groß genug ist, um auch Patienten mit großen Körpermaßen problemlos anheben
und wenden zu können. Umgekehrt ist der Abstand aber nicht so groß, dass der Patient
beim Anheben oder Wenden leicht aus dem Auflageelement hinausrutschen könnte.
[0022] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindungen ergeben sich aus der folgenden Beschreibung,
die die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit den beigefügten
Figuren näher erläutert.
[0023] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische, perspektivische Darstellung einer Hebeeinheit einer Vorrichtung
zum Anheben und Wenden eines Patienten;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung eines auf einem Auflageelement der Vorrichtung nach
Figur 1 gelagerten Patienten;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung der Vorrichtung nach den Figuren 1 und 2 mit an der
Hebeeinheit befestigtem Auflageelement;
- Figur 4
- eine schematische Darstellung der Vorrichtung nach den Figuren 1 und 3 bei angehobenem
Patienten;
- Figur 5
- eine schematische Darstellung der Vorrichtung nach den Figuren 1 bis 4 während des
Wendens des Patienten;
- Figur 6
- eine schematische Darstellung der Vorrichtung nach den Figuren 1 und 5 während des
Absenkens des gewendeten Patienten;
- Figur 7
- eine schematische Darstellung des auf dem Operationstisch gelagerten gewendeten Patienten;
- Figur 8
- eine schematische, perspektivische Darstellung eines Ausschnitts eines der Stäbe der
Hebeeinheit;
- Figur 9
- eine schematische, perspektivische Darstellung der Getriebe- und der Antriebseinheit
der Vorrichtung nach den Figuren 1 bis 6;
- Figur 10
- eine schematische, perspektivische Darstellung der Antriebseinheit und der Getriebeeinheit
nach Figur 9,
- Figur 11
- eine weitere schematische, perspektivische Darstellung der Antriebseinheit und der
Getriebeeinheit nach den Figuren 9 und 10;
- Figur 12
- eine Draufsicht auf die Antriebs- und die Getriebeeinheit nach den Figuren 9 bis 11
in einer ersten Schaltstellung;
- Figur 13
- eine Draufsicht auf die Antriebs- und die Getriebeeinheit nach den Figuren 9 bis 12
in einer zweiten Schaltstellung;
- Figur 14
- eine Draufsicht auf die Antriebs- und die Getriebeeinheit nach den Figuren 9 bis 13
bei einer dritten Schaltstellung;
- Figur 15
- eine Draufsicht auf die Antriebs- und die Getriebeeinheit nach den Figuren 9 bis 14
in einer vierten Schaltstellung;
- Figur 16
- eine schematische, perspektivische Darstellung einer bidirektionalen Lastdruckbremse;
- Figur 17
- eine Schnittdarstellung der bidirektionalen Lastdruckbremse nach Figur 16; und
- Figur 18
- einen Ausschnitt einer Vorrichtung zum Anheben und Wenden eines Patienten gemäß einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung.
[0024] Figur 1 zeigt in einer schematischen, perspektivischen Darstellung eine Hebeeinheit
12 einer Vorrichtung 10 zum Anheben und Wenden eines Patienten. Neben der Hebeeinheit
12 umfasst die Vorrichtung 10, wie in den folgenden Figuren dargestellt, ein als Operationstuch
14 ausgebildetes Auflageelement, auf dem der anzuhebende und zu wendende Patient gelagert
wird. Das Operationstuch 14 ist in Figur 1 nicht dargestellt.
[0025] Die Hebeeinheit 12 umfasst zwei um ihre Längsachsen rotierbar gelagerte Stäbe 16,
18, die mit ihren Endbereichen jeweils an zwei C-förmigen Gestellteilen 20, 22 gelagert
sind. Die Gestellteile 20, 22 weisen an ihrer dem Boden zugewandten Seite jeweils
zwei Rollen 24a bis 24d auf, über die die Hebeeinheit 12 verfahrbar ist. Die Rollen
24a bis 24d sind insbesondere feststellbar, so dass bei festgestellten Rollen 24a
bis 24d ein Verfahren der Hebeeinheit 12 nicht möglich ist. Die beiden Gestellteile
20, 22 sind über mindestens ein Verbindungselement 26 fest miteinander verbunden.
[0026] Ferner umfasst die Hebeeinheit 12 eine Getriebeeinheit 28, über die eine als Handkurbel
30 ausgebildete Antriebseinheit mit den beiden Stäben 16, 18 derart verbunden ist,
dass die beiden Stäbe 16, 18 über die Handkurbel 30 von einer Bedienperson antreibbar
sind. Der genaue Aufbau der Getriebeeinheit 28 wird unter Bezugnahme auf die Figuren
9 bis 15 später noch näher beschrieben. Die Getriebeeinheit 28 umfasst einen Schalter
32, über den verschiedene Schaltstellungen der Getriebeeinheit 28 antreibbar sind,
wobei über die Schaltstellungen eingestellt werden kann, welcher der beiden Stäbe
16, 18 angetrieben werden soll und mit welchem Drehsinn der bzw. die Stäbe 16, 18
über die Handkurbel antreibbar sind.
[0027] Zum Anheben und Wenden des auf dem zuvor schon erwähnten Operationstuch 14 gelagerten
Patienten wird das Operationstuch 14 mit den Stäben 16, 18 verbunden. Zum Anheben
werden die Stäbe 16, 18 mit Hilfe der Handkurbel 30 derart angetrieben, dass jeweils
ein Teilbereich des Operationstuches 14 auf den beiden Stäben 16, 18 aufgewickelt
wird. Zum Wenden des Patienten wird von einem der beiden Stäbe 16, 18 ein Abschnitt
des Teilbereichs abgewickelt und ein weiterer Teilbereich auf den anderen Stab 16,
18 aufgewickelt. Das genaue Verfahren zum Anheben und Wenden des Patienten wird im
Folgenden unter Bezugnahme auf die Figuren 2 bis 7 näher erläutert:
Wie in Figur 2 gezeigt, wird der Patient 34 zunächst auf dem Operationstuch 14, welches
auf einem Operationstisch 36 angeordnet ist, in Rückenlage gelagert. Zum Wenden des
Patienten 34 wird das Operationstuch 14, wie in Figur 3 gezeigt, zunächst an den Stäben
16, 18 der Hebeeinheit 12 befestigt. Hierzu sind zwei Kanten des Operationstuchs mit
Hilfe eines Bandes oder eines Seiles verstärkt, wobei das Band bzw. das Seil derart
an den Kanten befestigt ist, dass an den beiden Kanten jeweils mehrere Schlaufen 38,
40 ausgebildet sind. Die Schlaufen 38, 40 werden in Haken 42, 44 der Stäbe 16, 18
eingehakt.
[0028] Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung können anstelle von Schlaufen
38, 40 und Haken 42, 44 auch Klett- und Flauschbänder verwendet werden, so dass das
Operationstuch 14 in diesem Fall über Klettverbindungen mit den Stäben 16, 18 verbindbar
ist. Zur Vereinfachung der Darstellung sind in den Figuren 4 bis 6 von der Hebeeinheit
lediglich die Stäbe 16, 18 dargestellt.
[0029] Nachdem das Operationstuch 14 an den Stäben 16, 18 befestigt worden ist, werden die
Stäbe 16, 18 zunächst einzeln nacheinander in Richtung der Pfeile P1 bzw. P2 über
die Handkurbel 30 angetrieben, wodurch jeweils solange ein Teilbereich des Operationstuches
14 auf den Stäben 16, 18 aufgewickelt wird, bis das Operationstuch 14 gestrafft ist,
aber der Patient 34 noch nicht angehoben ist. Anschließend werden die Stäbe 16, 18
über die Handkurbel 30 mit entgegengesetztem Drehsinn in Richtung der Pfeile P 1 bzw.
P2 angetrieben. Hierdurch wird jeweils ein weiterer Teilbereich des Operationstuchs
14 auf den beiden Stäben 16, 18 aufgewickelt. Durch das Aufwickeln der Teilbereiche
des Operationstuches auf den Stäben 16, 18 wird der Patient 34 in Richtung des Pfeiles
P3 vom Operationstisch 36 weg angehoben. Die beiden Stäbe 16, 18 werden insbesondere
mit der gleichen Winkelgeschwindigkeit angetrieben, so dass der Patient 34 lediglich
eine Bewegung in Richtung des Pfeiles P3, aber keine Bewegung in Richtung des Doppelpfeiles
P4 während des Anhebens ausführt.
[0030] Nachdem der Patient 34 ausreichend weit von dem Operationstisch 36 angehoben worden
ist, werden nun über die Handkurbel 30 die beiden Stäbe 16, 18 mit gleichem Drehsinn
in Richtung der Pfeile P2 bzw. P5 angetrieben. Hierdurch wird ein Abschnitt des Teilbereiches
des Operationstuchs 14, der auf dem ersten Stab 16 zuvor aufgewickelt wurde, wieder
abgewickelt und ein weiterer Teilbereich auf den zweiten Stab 18 aufgewickelt. Die
Stäbe 16, 18 werden insbesondere mit gleicher Winkelgeschwindigkeit angetrieben, so
dass die Länge des Operationstuchs 14, die von dem ersten Stab 16 abgewickelt wird,
und die Länge des Operationstuchs 14, die auf dem zweiten Stab 18 aufgewickelt wird,
gleich groß sind. Damit bleibt die Höhe, mit der der Patient 34 über dem Operationstisch
36 angeordnet ist, beim Wenden gleich. Durch das Abwickeln des Operationstuchs 14
von dem ersten Stab 16 bzw. das Aufwickeln auf den zweiten Stab 18 wird der Patient
in Richtung des Pfeils P6 gedreht, so dass der Patient 34 aus der Rückenlage über
die in Figur 5 gezeigte Seitenlage bis in die in Figur 6 gezeigten Bauchlage gebracht
wird.
[0031] Nachdem der Patient 34 in der Bauchlage angeordnet ist werden die Stäbe 16, 18 über
die Handkurbel 30 jeweils mit einem Drehsinn angetrieben, der dem Drehsinn, mit dem
die Stäbe 16, 18 beim Anheben angetrieben wurden, entgegengesetzt ist, so dass der
Patient 34 durch die Drehung in Richtung der Pfeile P5 und P7 in Richtung des Pfeiles
P8 wieder auf den Operationstisch 36 abgesenkt wird.
[0032] Nachdem der Patient 34 wieder auf dem Operationstisch 36 gelagert ist, werden die
Stäbe 16, 18 so lange weiter in Richtung der Pfeile P5 bzw. P7 angetrieben, bis das
Operationstuch vollständig von den Stäben 16, 18 abgewickelt ist. Anschließend wird
das Operationstuch 14 wieder von Stäben 16, 18 gelöst, indem die Schlaufen 3 8, 40
aus den Haken 42, 44 entfernt werden. Nachdem dies geschehen ist, kann die Hebeeinheit
12 vom Operationstisch 36 weggefahren werden, so dass der Patient 34 frei zugänglich
ist und der Raum um den Operationstisch 36 für weitere medizinische Instrumente genutzt
werden kann.
[0033] Nach dem Wegfahren der Hebeeinheit 12 ist, wie in Figur 7 gezeigt, von der Vorrichtung
10 nur noch das Operationstuch 14 in der Nähe des Patienten 34 angeordnet. Der Patient
34 liegt nun auf dem Operationstuch 14 gelagert in Bauchlage auf dem Operationstisch
36. Die seitlichen Enden des Operationstuches 14 hängen seitlich vom Operationstisch
36 herunter, so dass sie die Zugänglichkeit zum Patienten 34 nicht beeinträchtigen.
[0034] An dem zuvor beschriebenen Verfahren zum Anheben und Wenden des Patienten 34 ist
besonders vorteilhaft, dass die für das Anheben und Wenden benötigte Energie über
die Handkurbel 30 auf einfache Weise aufgebracht werden kann. Ferner ist vorteilhaft,
dass während des gesamten Wendevorgangs der Patient 34 zugänglich ist, so dass bei
eventuell auftretenden Komplikationen schnell eingegriffen werden kann. Darüber hinaus
ist durch die einfache Entfernbarkeit der Hebeeinheit 12 vom Operationstisch 36 nur
wenig Platz für die Vorrichtung 10 notwendig.
[0035] In Figur 8 ist ein Ausschnitt eines der Stäbe 16, 18 gezeigt. In diesem Ausschnitt
sind die Haken 42, 44 des Stabes 16, 18, in die die Schlaufen 38, 40 eingehakt werden,
deutlich zu erkennen.
[0036] In Figur 9 ist eine schematische, perspektivische Darstellung der Getriebeeinheit
28 und der Handkurbel 30 gezeigt. Die Getriebeeinheit 28 umfasst ein Gehäuse 50 durch
das die einzelnen Bauelemente der Getriebeeinheit 28 geschützt sind.
[0037] In Figur 10 ist eine schematische, perspektivische Darstellung der Getriebeeinheit
28 und der Handkurbel 30 gezeigt, wobei das Gehäuse 50 der Getriebeeinheit 28 nicht
gezeigt ist. Die Getriebeeinheit 28 umfasst eine Zahnradanordnung 52, die über den
Schalter 32 derart verstellbar ist, dass vier unter Bezugnahme auf die Figuren 12
bis 15 näher beschriebene Schaltstellungen der Getriebenheit 28 einstellbar sind.
Neben der Zahnradanordnung 52 umfasst die Getriebeeinheit 28 zwei bidirektionale Lastdruckbremsen
54, 56, wobei über die erste Lastdruckbremse 54 der erste Stab 16 und über die zweite
Lastdruckbremse 56 der zweite Stab 18 festgestellt und gebremst werden kann. Der Aufbau
der bidirektionalen Lastdruckbremsen 54, 56 ist unter Bezugnahme auf die Figuren 16
und 17 weiter unten noch näher erläutert.
[0038] In Figur 11 ist eine schematische, perspektivische Darstellung der Getriebeeinheit
28 sowie der Handkurbel 30 gezeigt, wobei die Lastdruckbremsen 54, 56 weggelassen
sind, so dass die Zahnräder der Zahnradanordnung 52 und ihr Zusammenwirken besser
zu erkennen ist.
[0039] Die Handkurbel 30 ist mit einer Welle 58 drehfest verbunden. Über die Handkurbel
30 kann die Welle 58 sowohl im Uhrzeigersinn als auch entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht
werden. Die Handkurbel 30 ist derart mit der Welle 58 verbunden, dass sie von ihr
translatorisch in Richtung des Pfeiles P9 abgezogen werden kann. Bei einer alternativen
Ausführungsform kann die Handkurbel auch fest mit der Welle 58 verbunden sein. Auf
der Welle 58 sind drei Zahnräder 60, 62, 64 angeordnet, die beim Verstellen des Schalters
32 in axialer Richtung der Welle 58 auf der Welle 58 verschoben werden können. Auf
dem ersten Stab 16 ist ein weiteres Zahnrad 66 angeordnet, welches fest mit dem ersten
Stab 16 verbunden ist. Auf dem zweiten Stab 18 sind zwei Zahnräder 68, 70 angeordnet
und drehfest mit dem zweiten Stab 18 verbunden.
[0040] In Figur 12 ist eine Draufsicht auf die Getriebenheit 28 und die Handkurbel 30 in
einer ersten Schaltstellung der Getriebeeinheit 28 gezeigt. Bei dieser ersten Schaltstellung
ist das Zahnrad 62 mit einem Zwischenzahnrad 72 in Eingriff, wobei das Zwischenzahnrad
72 wiederum mit dem Zahnrad 70 des Stabes 18 kämmt. Wird die Handkurbel 30 gedreht,
so wird in dieser ersten Schaltstellung der zweite Stab 18 mit dem gleichen Drehsinn
wie die Welle 58 angetrieben.
[0041] In Figur 13 ist eine Draufsicht auf die Getriebeeinheit 28 und die Handkurbel 30
in einer zweiten Schaltstellung der Getriebeeinheit 28 gezeigt. In dieser zweiten
Schaltstellung kämmt das Zahnrad 64 der Welle 58 mit dem Zahnrad 66 des ersten Stabes
16. Somit wird in dieser zweiten Schaltstellung bei einem Drehen der Handkurbel 30
lediglich der erste Stab 16 in Rotation in versetzt. Der Drehsinn des Stabes 16 ist
entgegen dem Drehsinn der Welle 58 und der Handkurbel 30 gerichtet.
[0042] In Figur 14 ist eine Draufsicht auf die Getriebeeinheit 28 und die Handkurbel 30
in einer dritten Schaltstellung der Getriebeeinheit 28 gezeigt. In dieser dritten
Schaltstellung kämmt das Zahnrad 60 mit dem Zahnrad 72, welches wiederum mit dem Zahnrad
70 kämmt. Ferner ist das Zahnrad 64 mit dem Zahnrad 66 in Eingriff. Bei einem Drehen
der Handkurbel 30 werden somit die beiden Stäbe 16, 18 mit entgegengesetzten Drehsinn
angetrieben.
[0043] In Figur 15 ist eine Draufsicht auf die Getriebeeinheit 28 und die Handkurbel 30
in einer vierten Schaltstellung der Getriebeeinheit 28 gezeigt. In dieser vierten
Schaltstellung kämmt das Zahnrad 64 sowohl mit dem Zahnrad 68 als auch dem Zahnrad
66, so dass die beiden Stäbe 16, 18 mit dem gleichen Drehsinn angetrieben werden,
wenn die Handkurbel gedreht wird.
[0044] Die erste Schaltstellung wird dazu benutzt, um einen Teilbereich des Operationstuches
14 lediglich auf dem zweiten Stab 18 aufzuwickeln bzw. von diesem zweiten Stab 18
abzuwickeln. Ebenso wird die zweite Schaltstellung dazu benutzt, um einen Teilbereich
des Operationstuches 14 auf dem ersten Stab 16 auf oder von dem ersten Stab 16 abzuwickeln.
[0045] Mit Hilfe der dritten Schaltstellung kann durch Drehen der Handkurbel 30 das entgegengesetzte
Rotieren beider Stäbe 16, 18 erreicht werden, um, wie zuvor bereits beschrieben, den
Patienten 34 anzuheben und abzusenken.
[0046] Die vierte Schaltstellung ist zum Wenden des Patienten vorgesehen. Je nach Drehrichtung
der Handkurbel 30 wird ein Abschnitt des Operationstuches 14 von dem ersten Stab 16
ab und auf den zweiten Stab 18 aufgewickelt bzw. umgekehrt von dem zweiten Stab 18
abgewickelt und auf den ersten Stab 16 aufgewickelt. Entsprechend kann der Patient
34 in beide Richtungen gewendet werden.
[0047] Zur Vereinfachung des Verständnisses ist die Getriebeeinheit 28 in den Figuren 11
bis 15 vereinfacht dargestellt. Insbesondere sind die Zahnräder 68, 70 zur Darstellung
der Funktionsweise direkt auf dem Stab 18 angeordnet und das Zahnrad 66 direkt auf
dem Stab 16 angeordnet dargestellt. Bei der Verwendung von Lastdruckbremsen 54, 56
können die Zahnräder 66 bis 70, wie in Zusammenhang mit den Figuren 16 und 17 noch
näher erläutert, auch auf Bauteilen der Lastdruckbremsen 54, 56 angeordnet sein, wobei
diese Bauteile dann mit den Stäben 16 bzw. 18 verbunden sind.
[0048] In Figur 16 ist eine schematische perspektivische Darstellung einer direktionalen
Lastdruckbremse 80 gezeigt. In Figur 17 ist eine teilgeschnittene Darstellung dieser
Lastdruckbremse 80 gezeigt. Die Lastdruckbremse 80 umfasst eine Antriebshülse 82,
die über die Getriebeeinheit 28 mit der Handkurbel 30 verbunden ist und somit durch
die Handkurbel 30 antreibbar ist. Hierzu ist das Zahnrad 66 bzw. 68 auf der Antriebshülse
82 gelagert und drehfest mit dieser verbunden. Die Antriebshülse 82 weist ein Gewinde
85 auf, welches mit einem Gewinde 86 einer Abtriebswelle 88 im Eingriff steht. Die
Abtriebswelle 88 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel mit dem Stab 16 bzw. 18
verbunden oder einteilig mit dem Stab 16 bzw. 18 ausgebildet. Ferner umfasst die Lastdruckbremse
80 zwei Bremsscheiben 90, 92, ein ortsfestes zwei miteinander verbundene Gehäuseteile
umfassendes Gehäuse 94 sowie zwei Klemmkörperfreiläufe 96, 98. Das Gehäuse 94 ist
fest mit dem Gehäuse 50 der Getriebeeinheit 28 verbunden. Die Abtriebswelle 88 ist
über ein Lager 84, insbesondere ein Vierpunktlager, an dem Gehäuse 50 der Getriebeeinheit
28 gelagert.
[0049] Dreht sich die Abtriebswelle 88 schneller in Richtung des Pfeiles P10 als die Antriebshülse
82, so wird die Antriebshülse 82 über den Eingriff der Gewinde 85, 86 in Richtung
des Pfeiles P11 bewegt, so dass die Antriebshülse 82 gegen die Bremsscheibe 90 gedrückt
wird. Da der Klemmkörperfreilauf 96 in Richtung des Pfeiles P 10 seine Sperrwirkung
hat, wird die Drehbewegung der Abtriebswelle 88 abgebremst und letztendlich die Abtriebswelle
88 festgestellt. Wird die Antriebshülse 82 in Richtung des Pfeiles P 10 angetrieben,
so wird die Antriebshülse 82 entgegen der Richtung des Pfeiles P11 wiederum von der
Bremsscheibe 90weg bewegt. Dadurch wird die Reibkraft zwischen der Antriebshülse 82
und der Bremsscheibe 90 soweit reduziert, dass ein Rotieren der Abtriebswelle 88 in
Richtung des Pfeiles P10 ermöglicht. Wird die Antriebshülse 82 dahingegen entgegen
des Pfeiles P 10 gedreht, so wird diese Drehbewegung auf Grund der entgegen des Pfeiles
P 10 gerichteten Laufrichtung des Klemmkörperfreilaufes 96 nicht verhindert und die
Abtriebswelle 88 kann über die Antriebshülse 82 entsprechend angetrieben werden. Umgekehrt
wird bei der bidirektionalen Lastdruckbremse 80 eine Drehbewegung der Abtriebswelle
88 entgegen dem Pfeil P 10, die schneller als die Drehbewegung der Antriebshülse 82
ist, dadurch verhindert, dass in diesem Fall die Antriebshülse 82 gegen die Bremsscheibe
92 gedrückt wird, die wiederum mit dem Klemmkörperfreilauf 98 in Kontakt steht, so
dass die Drehbewegung der Abtriebswelle 88 gebremst wird. Ferner können alternativ
anstelle von Klemmkörperfreiläufen 96, 98 auch Rastklinkenfreiläufe verwendet werden.
Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung können an Stelle von bidirektionalen
Lastdruckbremsen 54, 56, 80 auch andere Bremsen zum Bremsen und/oder Feststellen der
Stäbe 16, 18 verwendet werden.
[0050] In Figur 18 ist ein Ausschnitt einer Vorrichtung 100 zum Anheben und Wenden eines
Patienten 34 gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Hierbei ist
von der Vorrichtung 100 lediglich ein Teil der Hebeeinheit 12 dargestellt. Elemente,
die den gleichen Aufbau und/oder die gleiche Funktion wie in der zuvor beschriebenen
Ausführungsform haben, sind mit den in der zuvor beschriebenen Ausführungsform verwendeten
Bezugszeichen versehen.
[0051] Anstelle einer Getriebeeinheit 28, die es ermöglicht, beide Stäbe 16, 18 mittels
einer Handkurbel 30 anzutreiben, sind bei dieser Ausführungsform mit jedem Stab 16,
18 jeweils zwei Handkurbeln 102 bis 108 verbunden. Die beiden Handkurbeln 102 bis
108 sind jeweils an entgegengesetzten Enden des Stabes 16, 18 angeordnet. So dienen
die beiden Handkurbeln 102 und 104 zum Antreiben des ersten Stabes 16 und die beiden
Handkurbeln 106, 108 zum Antreiben des zweiten Stabes 18. Die beiden Stäbe 16, 18
sind über zwei Bremseinheiten 110, 112 brems- und feststellbar. Der Vorteil dieser
rein mechanischen Lösung liegt darin, dass man von beiden Seiten die Vorrichtung 100
bedienen kann. Die beiden Bremseinheiten 110, 112 können der Art ausgebildet sein,
wie die zuvor beschriebenen Lastdruckbremsen 54, 56.
[0052] Bei einer weiteren alternativen Ausführungsform der Erfindung können auch lediglich
zwei Handkurbeln 102 bis 108 vorgesehen sein, wobei eine der Handkurbeln 102 bis 108
mit dem ersten Stab 16 und die andere mit dem zweiten Stab 18 verbunden ist. In diesem
Fall kann jeder Stab 16, 18 lediglich von einer Seite angetrieben werden.
[0053] Bei einer weiteren alternativen Ausführungsform der Erfindung kann das Antreiben
der Stäbe 16, 18 auch über einen mit einer Getriebeeinheit 28 mit den Stäben 16, 18
verbundenen Elektromotor oder über zwei Elektromotoren erfolgen, wobei in diesem Fall
jeweils ein Elektromotor zum Antreiben einer der beiden Stäbe 16, 18 dient.
[0054] Bei einer weiteren alternativen Ausführungsform kann anstelle der Getriebeeinheit
28 auch eine Differentialgetriebe oder ein drehmomentgesteuertes Ausgleichsgetriebe
verwendet werden.
Bezugszeichenliste
[0055]
- 10, 100
- Vorrichtung
- 12
- Hebeeinheit
- 14
- Operationstuch
- 16, 18
- Stab
- 20,22
- Gehäuseteil
- 24a bis 24d
- Rolle
- 26
- Verbindungselement
- 28
- Getriebeeinheit
- 30, 102 bis 108
- Handkurbel
- 32
- Schalter
- 34
- Patient
- 36
- Operationstisch
- 38, 40
- Schlaufe
- 42,44
- Haken
- 50
- Gehäuse
- 52
- Zahnradanordnung
- 54, 56
- Lastdruckbremse
- 58
- Welle
- 60 bis 72
- Zahnrad
- 80
- Lastdruckbremse
- 82
- Antriebshülse
- 84
- Lager
- 85, 86
- Gewinde
- 88
- Abtriebswelle
- 90,92
- Bremsscheibe
- 94
- Gehäuse
- 96, 98
- Klemmkörperfreilauf
- 110, 112
- Bremse
- P1 bis P11
- Richtung
1. Vorrichtung zum Anheben und Wenden eines Patienten,
mit einem aufwickelbaren Auflageelement (14), auf dem der Patient (34) lagerbar ist,
und
mit einer Hebeeinheit (12), die mindestens zwei rotierbar gelagerte Stäbe (16, 18)
umfasst, wobei
das Auflageelement (14) zum Anheben und Wenden des Patienten an den beiden Stäben
(16, 18) befestigbar ist,
zum Anheben des Patienten (34) mindestens einer der Stäbe (16, 18) mittels einer Antriebseinheit
(30, 102 bis 108) derart antreibbar ist, dass ein Teilbereich des Auflageelementes
(14) auf diesen Stab (16, 18) aufgewickelt wird, und
zum Wenden des Patienten (34) die beiden Stäbe (16, 18) mittels der Antriebseinheit
(30, 102 bis 108) derart antreibbar sind, dass von einem der beiden Stäbe (16, 18)
zumindest ein Abschnitt des aufgewickelten Teilbereiches abgewickelt und auf den anderen
Stab (16, 18) ein weiterer Teilbereich des Auflageelements (14) aufgewickelt wird.
2. Vorrichtung (10, 100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Anheben des Patienten (34) die beiden Stäbe (16, 18) mittels der Antriebseinheit
(30, 102 bis 108) derart antreibbar sind, dass auf beide Stäbe (16, 18) jeweils ein
Teilbereich des Auflageelements (14) aufgewickelt wird.
3. Vorrichtung (10, 100) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Teilbereich gleich groß sind.
4. Vorrichtung (10, 100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Anheben des auf dem Auflageelement (14) gelagerten Patienten (34) mittels der
Antriebseinheit (30, 102 bis 108) ein erster Stab (16, 18) der beiden Stäbe (16, 18)
mit einem ersten Drehsinn und ein zweiter Stab (16, 18) der beiden Stäbe (16, 18)
mit einem zweiten Drehsinn antreibbar ist, und dass zum Wenden des Patienten (34)
mittels der Antriebseinheit (30, 102 bis 108) der erste Stab (16, 18) mit dem ersten
Drehsinn und der zweite Stab (16, 18) mit einem dem zweiten Drehsinn entgegengesetzten
dritten Drehsinn antreibbar ist.
5. Vorrichtung (10, 100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Anheben des auf dem Auflageelement (14) gelagerten Patienten (34) die beiden
Stäbe (16, 18) mittels der Antriebseinheit (30, 102 bis 108) mit entgegengesetzten
Drehsinn antreibbar sind.
6. Vorrichtung (10, 100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Wenden des Patienten (34) die beiden Stäbe (16, 18) mittels der Antriebseinheit
(30, 102 bis 108) mit gleichem Drehsinn antreibbar sind.
7. Vorrichtung (10, 100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Auflageelement (14) mindestens zwei an entgegengesetzten Kanten angeordnete Flauschbänder
umfasst, dass die beiden Stäbe (16, 18) jeweils mindestens ein Klettband umfassen,
und dass das Auflageelement (14) jeweils über eine zwischen mindestens einem Flauschband
und mindestens einem Klettband ausgebildete Klettverbindung an den beiden Stäben (16,
18) befestigbar ist.
8. Vorrichtung (10, 100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Auflageelement (14) mindestens zwei an entgegengesetzten Kanten angeordnete Schlaufen
(38 ,40) umfasst, dass die beiden Stäbe (16, 18) jeweils mindestens einen Haken (42,
44) umfassen, und dass das Auflageelement (14) über die Schlaufen (38, 40) an den
Haken (42, 44) der Stäbe (16, 18) befestigbar ist.
9. Vorrichtung (10, 100) nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass das Auflageelement (14) in Form eines Tuches, insbesondere eines Operationstuches,
ausgebildet ist.
10. Vorrichtung (10, 100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebeeinheit (12) Rollen (24a bis 24d) aufweist, mit deren Hilfe die Hebeeinheit
(12) verfahrbar ist.
11. Vorrichtung (10, 100) einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit (30, 102 bis 108) mindestens einen Elektromotor, eine Handkurbel
zum manuellen Antreiben beider Stäbe (16, 18) oder eine erste Handkurbel zum Antreiben
eines der beiden Stäbe (16, 18) und eine zweite Handkurbel zum Antreiben des anderen
Stabes (16, 18) umfasst.
12. Vorrichtung (10, 100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit (30, 102 bis 108) über mindestens eine Getriebeeinheit (28) mit
den beiden Stäben (16, 18) verbunden ist.
13. Vorrichtung (10, 100) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer ersten Schaltstellung der Getriebeeinheit (28) nur einer den beiden Stäbe
(16, 18) mittels der Antriebseinheit (30, 102 bis 108) antreibbar ist, bei einer zweiten
Schaltstellung der Getriebeeinheit (28) nur der andere Stab (16, 18) mittels der Antriebseinheit
(30, 102 bis 108) antreibbar ist, bei einer dritte Schaltstellung der Getriebeeinheit
(28) beide Stäbe (16, 18) mittels der Antriebseinheit (30, 102 bis 108) mit entgegengesetztem
Drehsinn antreibbar sind, und bei einer vierten Schaltstellung der Getriebeeinheit
(28) die beiden Stäbe (16, 18) mittels der Antriebseinheit (30, 102 bis 108) mit gleichem
Drehsinn antreibbar sind.
14. Vorrichtung (10, 100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils eine bidirektionale Lastdruckbremse (54, 56, 80) zum Bremsen und/oder Feststellen
der beiden Stäbe (16, 18) vorgesehen ist.
15. Vorrichtung (10, 100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Stäbe (16, 18) parallel zueinander angeordnet sind, und dass der Abstand
der beiden Stäbe (16, 18) einen Wert im Bereich zwischen 100 mm und 1200 mm, insbesondere
ein Wert von 800 mm, hat.