[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Einbringen von Isoliermaterialien
in ein Lochmuster darstellende Löcher von Lochziegeln (Mauerziegeln), insbesondere
zum Einbringen von streifenförmigen Isoliermaterialien wie Steinwolle in Löcher von
z.B. aus mineralischen Materialien wie Perlite, tonhaltigem Lehm und dergleichen gefertigten
Lochziegeln, mit einer an einem Gestell abstützbaren Ziegelaufnahme und einer oberhalb
der Ziegelaufnahme angeordneten, auf- und absenkbaren Zuführeinrichtung für die Isoliermaterialien,
die Zuführelemente wie beispielsweise Stechkolben oder dgl. für die Isoliermaterialien
aufweist.
[0002] Lochziegel, vielfach auch Hohlziegel genannt, sind Mauerziegel, die zur Gewichtsminderung
und zur besseren Wärmedämmfähigkeit mit Löchern versehen und insgesamt durchlocht
sind. Hierbei wird zwischen Hohllochziegeln und Langlochziegeln unterschieden, wobei
bei den Hohllochziegeln die entsprechenden Löcher senkrecht zur Auflagefläche verlaufen,
beim Langlochziegel hingegen waagerecht zur Auflagefläche. Solche Lochziegel weisen
gegenüber Vollziegeln eine geringere Rohdichte auf, da die Masse durch den Lochanteil
und die Porosierung bzw. die Rohstoffauswahl gesteuert wird. Die Ziegelscherben können
durch Ausbrennstoffe von Polystyrolkügelchen, Sägemehl, Papierfaser und dergleichen
leichter gemacht und dadurch auch wärmedämmender eingestellt werden. Durch die Beimischung
von z.B. Schaumpolystyrolkügelchen wird erreicht, dass diese beim Brennvorgang verbrennen
und Luftporen hinterlassen.
[0003] Zur noch besseren Wärmedämmfähigkeit können die Löcher mit Isoliermaterialien wie
Steinwolle ausgestopft werden. Dazu wird angestrebt, dieses Isoliermaterial durch
Stopfen in eine automatisierte Fertigung einzubringen. Dazu ist eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art bekannt, bei der über einen Roboter (Zuführeinrichtung) z.B.
stehend angeordnete Steinwollestreifen zugeführt werden, wobei diese dann über Stechkolben
nach einer entsprechenden Absenkbewegung der Zuführeinrichtung auf den auf der Ziegelaufnahme
angeordneten Lochziegel herabgesenkt werden. Zudem kann der Zuführeinrichtung eine
Einfädelvorrichtung zugeordnet sein, die in Anzahl und Anordnung dem Lochmuster des
Lochziegels entsprechende Lochausnehmungen und Federbleche als Einfädler hat, die
für einen Einbring- und Stopfvorgang von den Stechkolben mitsamt den Isoliermaterialstreifen
durchdrungen werden können und in die Löcher des Lochziegels eingebracht werden. Dabei
erweist es sich allerdings als außerordentlich erschwerend, dass die Porigkeit des
Lochsteins auch die Außenwände der Löcher des Lochziegels aufweisen, so dass es zu
Stauungen beim Einbringen des Isoliermaterials kommt mit dem Ergebnis, dass das Einbringen
der Isoliermaterialien in die Löcher des Lochziegels in der vom Fertigungsvorgang
geforderten Taktzahl nicht zu vollziehen ist. Vielfach sind die Löcher des Lochziegels
nicht in einem zufriedenstellenden Maße mit den Isoliermaterialien zu versehen.
[0004] Auch die an der Einfädelvorrichtung angebrachten Federbleche, die in den Lochziegel
eingebracht werden, führen nicht zu befriedigenden Ergebnissen, weil die dem Lochziegel
zugewandten Enden der Federbleche vielfach beim Absenkvorgang auf den Lochziegel gelangen
und auf dessen Auflageflächen zur Anlage kommen mit dem Ergebnis eines nach außen
hin gerichteten Ausknickens. Im Fertigungsprozess führte dies dazu, dass durch Ausknicken
unbrauchbar gewordene Federbleche auszutauschen sind mit den damit einhergehenden
Stillstandzeiten der Vorrichtung und den mit dem Austausch verbundenen Kosten.
[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, mit der Isoliermaterialien sicher in Löcher eines Lochziegels einzubringen
sind.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich die Vorrichtung der eingangs genannten Art
dadurch aus, dass die Einfädler in der Anzahl und der Anordnung dem Lochmuster der
Lochziegel angepasste Stützaufnahmen eines unterhalb der Zuführungseinrichtung vorgesehenen,
auf- und abbewegbare Stützportals durchgreifen.
[0007] Damit ist eine Vorrichtung zum Einbringen der Isoliermaterialien geschaffen, die
von vielen Konstruktionsdetails der Vorrichtung nach dem Stand der Technik gleicht,
die allerdings durch das entscheidende Vorsehen des Stützportals mit den Stützaufnahmen
sicher verhindert, dass Einfädler in Gestalt von z.B. Federblechen beim Einführen
der Einfädler in die Löcher des Lochziegels nach außen hin ausknicken, sondern sicher
in die Löcher einzubringen sind. Ein weiteres Einbringen der Einfädler mitsamt den
Isoliermaterialien durch die Zuführelemente ist ungehindert möglich, wobei die Einfädler
sich an die Außenwandung der Löcher des Lochziegels anlegen können, so dass die dortige
Porigkeit das weitere Einbringen der Isoliermaterialien wie Steinwolle nicht mehr
weiter behindern kann. Ist das Isoliermaterial eingebracht, können die Einfädler wieder
sicher aus den Löchern des Lochziegels herausgebracht werden.
[0008] Um den Einfädelvorgang noch weiter zu optimieren, ist darüber hinaus in einer vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass das Stützportal mitsamt den Stützaufnahmen
relativ zu der Zuführeinrichtung nach unten und nach oben zu bewegen ist. Durch eine
geschickte Abstimmung der Aufnahmen bzw. Lochgeometrien im Hinblick auf die Geometrie
der Löcher des Lochziegels ist darüber hinaus sicherzustellen, dass bei einer Absenkbewegung
des Stützportals relativ zur Einfädelvorrichtung die Einfädler in z.B. Gestalt von
vier Federblechteilen eine trichterförmige Gestalt einnehmen mit einem Trichterende,
das ein kleineres lichtes Maß aufweist als die Löcher des Lochziegels. Sind die Einfädler
in die Löcher eingeführt, kann durch eine Bewegung z.B. nach unten das Öffnungsmaß
der Einfädler gegenüber dem Innenmaß der Löcher des Lochziegels wieder erweitert werden,
so dass sich dieses im Verlaufe einer weiteren Absenkbewegung sowohl des Stützportals
als auch der Zuführeinrichtung an die Innenwandung der Löcher des Lochziegels anlegt.
[0009] Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, das Stützportal mit solchen beweglichen
Justierteilen zu versehen, die es ermöglichen, auf die Einfädler zu- und von diesen
weg bewegt zu werden, um dadurch die Geometrie bzw. den Einfädler durch Messen zu
vergrößern und zu verkleinern, wodurch ein gesteuerter Stopfvorgang ermöglicht ist.
[0010] Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird auf weitere
Unteransprüche, die nachfolgende Beschreibung und die Zeichnung verwiesen. In der
Zeichnung zeigen jeweils in einer schematischen Seitenansicht:
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung in der Grundstellung;
- Fig. 2
- das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1, bei der die Einfädler über die Zuführeinrichtung
um ein gewisses Maß abgesenkt sind;
- Fig. 3
- ein relatives Absenken des Stützportals gegenüber der Zuführeinrichtung mit Zuführung
der Isoliermaterialstreifen mittels Stachelgreifer;
- Fig. 4
- ein weiteres Absenken der Zuführeinrichtung mit einer Relativbewegung des Stützportals
und Einführen der Isoliermaterialien mittels der Stachelgreifer;
- Fig. 5
- Anheben des Stützportals und der Zuführeinrichtung, wobei die Stachelgreifer als Anschlag
für die Wolle in Position bleiben;
- Fig. 6
- Anheben der Stachelgreifer und Ausbringen aus den Einfädlern und der Zuführeinrichtung;
- Fig. 7
- Einnehmen der Grundstellung.
[0011] In der Zeichnung sind grundsätzlich gleichwirkende Teile mit übereinstimmenden Bezugsziffern
versehen.
[0012] In den Fig. 1 bis 7 ist das Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zum Einbringen von
Isoliermaterialien in die ein Lochmuster darstellenden Löcher von Lochziegeln in jeweils
übereinstimmender Seitenansicht, aber in jeweils verschiedenen Betriebsstellungen
dargestellt, mit Ausnahme von Fig. 7, in der die Maschine nach einem Einbringvorgang
von Isoliermaterialien wieder die in Fig. 1 dargestellte Grundstellung eingenommen
hat. Die allgemein mit 1 bezifferte Vorrichtung zum Einbringen von Isoliermaterialien
in ein Lochmuster darstellende Löcher 2 von Lochziegeln 3 hat eine an einem Gestell
4 abgestützte Ziegelaufnahme 5. Dem Gestell 4 sind verschiedene Gestellführungen,
motorische Antriebe usw. zugeordnet, die für die hier interessierende Funktion der
Vorrichtung von nur zweitrangiger Bedeutung sind, so dass auf die nähere Erläuterung
und Darstellung dieser Vorrichtungsteile abgesehen wird.
[0013] In der in Fig. 1 gezeigten Grundstellung ist die Zuführeinrichtung mit den Zuführelementen
noch nicht gezeigt. Oberhalb eines Stützportals 6 ist die Einfädelvorrichtung 7 dargestellt,
die verschiedene Einfädelelemente 8 aufweist. Die Einfädelvorrichtung 7 hat verschiedene
Löcher 9. Die Einfädelelemente 8 sollen aus Federblechen bestehen, z.B. in einer im
Wesentlichen rechteckigen Ausbildung mit vier separaten Seitenteilen, die aufeinander
zu und voneinander weg bewegbar ausgebildet sein können. Das Stützportal 6 seinerseits
hat Stützaufnahmen 10, die schon in der Grundstellung von den Einfädelelementen 8
durchgriffen werden. Das Stützportal 6 ist genauso wie die Einfädelvorrichtung auf-
und abbeweglich durch entsprechende motorische Antriebe an dem Gestell geführt, wobei
das Stützportal 6 auch relativ zu der Einfädelvorrichtung 7 bewegt werden kann. In
der Darstellung nach Fig. 1 ist das Maß der Stützaufnahme 10 mit 33,1 mm angegeben.
Das oberhalb der Stützaufnahme gelegene Loch 9 der Einfädelvorrichtung 7 ist größer
ausgebildet, so dass bei einer Verfahrbewegung des Stützportals 6 um ein Maß A das
geringere Maß der Stützaufnahme 10 dafür sorgt, dass sich die Federbleche der Einfädler
8 in die in Fig. 1 gezeigte Trichterform bewegen mit einem Trichterende 11, das ein
geringeres Maß aufweist als das Maß der Stützaufnahme 10 bzw. des Loches 9. Da die
Stützaufnahme 10 ein Maß hat, was der Geometrie der Löcher 2 des Lochmusters des Lochziegels
entspricht, ist, wie schon der Grundstellung nach Fig. 1 zu entnehmen ist, ist dieses
trichterförmige Ende 11 des Einfädlers 8 ohne Schwierigkeiten in das entsprechende
Loch 2 des Lochziegels 3 einzuführen.
[0014] In Fig. 2 sind die Einfädler um 80 mm abgesenkt und mit ihren Enden 11 gerade in
die Löcher 2 des Lochziegels 3 eingebracht. Die Stützaufnahmen 10 umgreifen die jeweiligen
Seitenauswandungen der Einfädler 8. In dieser Position ist die Vorrichtung bereit,
dass die Isoliermaterialien eingebracht werden können.
[0015] Dazu ist in Fig. 3 die Zuführeinrichtung 12 in Position gebracht mit ihren Zuführelementen
13 und den Stachelgreifern 14, die das nicht näher dargestellte Isoliermaterial nach
unten in Richtung der Löcher 2 bewegen können. Die Stützaufnahmen 10 des Stützportals
6 umgreifen immer noch die Einfädler 8, sind jedoch mit den Einfädlern 8 in Richtung
auf den Lochziegel 3 mit nach unten bewegt, so dass sie örtlich die Außenmantelfläche
des Einfädlers 8 umgreifen und diese örtlich aussteifen, so dass er an einem Ausknicken
nach außen gehindert ist. Dies ist auch noch in der in Fig. 4 dargestellten Stellung
der Fall, wo die Einfädler 8 im Wesentlichen ganz in die Löcher 2 des Lochziegels
3 eingefahren sind und die Greifer nun die Isoliermaterialien, beispielsweise die
Steinwolle einbringen und die Löcher 2 mit Steinwolle ausstopfen.
[0016] In der Fig. 5 sind die Einfädler 8 über die Einfädelvorrichtung 7 wieder hochgefahren.
Parallel ist auch das Stützportal 6 mit den Stützaufnahmen 10 nach oben bewegt, so
dass es wiederum örtlich die Einfädler 8 aussteift. Die Stachelgreifer 14 sind in
Position verblieben und dienen als Anschlag für die Isoliermaterialien, damit diese
durch die Heraufbewegung der Einfädler 8 nicht aus ihrer in die Löcher 2 eingebrachten
Position herausgebracht werden.
[0017] In der Darstellung nach Fig. 6 sind auch die Stachelgreifer 14 wieder aus den Löchern
2 und den Einfädlern 8 herausbewegt und die Zuführeinrichtung 12 ist aus der Vorrichtung
wegbewegt. Danach nehmen die Teile die in Fig. 7 dargestellte Grundstellung wieder
ein, wie sie bereits im Zusammenhang mit Fig. 1 erläutert wurde.
1. Vorrichtung (1) zum Einbringen von Isoliermaterialien in ein Lochmuster darstellende
Löcher (2) von Lochziegeln (3) (Mauerziegeln), insbesondere zum Zuführen von streifenförmigen
Isoliermaterialien wie Steinwolle in Löcher (2) von z.B. aus mineralischen Materialien
wie Perlite, Ton und dergleichen gefertigten Lochziegeln (3), mit einer an einem Gestell
(4) abstützbaren Ziegelaufnahme (5) sowie mit an einer auf- und absenkbaren Zuführeinrichtung
(12) für die Isoliermaterialien vorgesehenen, in Anzahl und Anordnung dem Lochmuster
der Löcher (2) der Lochziegel (3) angepassten Zuführelemente (13, 14) für die Isoliermaterialien,
wobei die Zuführelemente (13, 14) in die Löcher (2) der Lochziegel (3) einführbar
und aus diesen herausnehmbar sind und den Zuführelementen (13, 14) insbesondere als
Federbleche ausgebildete Einfädler (8) zugeordnet sind, die an einer Einfädlervorrichtung
(7) auf- und absenkbar gehaltert sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Einfädler (8) in Anzahl und Anordnung dem Lochmuster der Lochziegel (3) angepasste
Stützaufnahmen (10) eines unterhalb der Zuführungseinrichtung (12) und der Einfädlervorrichtung
(7) vorgesehenen, auf- und abbewegbaren Stützportals (6) durchgreifen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützportal relativ zur Zuführungseinrichtung (12) und relativ zu Einfädlervorrichtung
(7) auf- und abbewegbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützportal (6) oberhalb der Ziegelaufnahme (5) und unterhalb der.Zuführeinrichtung
(12) und der Einfädlervorrichtung (7) auf- und abbeweglich an dem Gestell abstützbar
ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Einfädler (8) an der Einfädlervorrichtung (7) derart angeordnet sind, dass die
Geometrie von Löchern (9) der Einfädlervorrichtung (7) größer ausgebildet sind als
die Löcher (2) des Lochmusters der Lochsteine (3).
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützaufnahmen (10) des auf- und absenkbaren Stützportals (6) in Anzahl, Anordnung
und Geometrie den Löchern (2) des Lochmusters des Lochziegels (3) entsprechen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass durch eine Relativbewegung des Stützportals (6) zu der Einfädlervorrichtung (7) die
Einfädler (8) in eine trichterförmige Form bringbar sind und durch eine Relativbewegung
auf die Einfädlervorrichtung (7) ein trichterförmiger Einfädler (8) aufweitbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Einfädler (8) mehrere Seitenwandbereiche haben, die aufeinander zu und voneinander
weg bewegbar sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützportal (6) zu den Einfädlern (8) relativ bewegliche Justierteile haben,
mit denen die Geometrie der Stützaufnahmen (10) veränderlich ist.