TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung betrifft eine Leuchtdioden-Leuchte (LED-Leuchte) insbesondere für Schienenfahrzeuge,
insbesondere eine Leuchte, die als Spitzenlicht, als Schlußlicht und/oder als Scheinwerfer
eingesetzt werden kann. Die Erfindung betrifft auch ein optisches Bauelement für LED-Signalleuchten
und LED-Scheinwerfer.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
[0002] Auf dem Gebiet der Erfindung sind unterschiedlichste Signalleuchten und Scheinwerfer
bekannt. Bei Schienenfahrzeugen haben Signalleuchten in der Regel nicht die Funktion
eines Scheinwerfers, dienen also nicht dazu, den Fahrweg zu beleuchten, sondern sollen
das Fahrzeug für Dritte leicht wahrnehmbar machen. Dementsprechend müssen Signalleuchten
eine möglichst gleichmäßige Ausleuchtung besitzen, wobei üblicherweise Lichtstärken
von 600 - 700 cd gefordert sind. Scheinwerfer für Schienenfahrzeuge besitzen typischerweise
Lichtstärken im Bereich von 12.000 - 16.000 cd.
[0003] Ein bekannter Typ von Signalleuchten für Schienenfahrzeuge umfaßt eine übliche Glüh-
oder Halogenlampe als Leuchtmittel und eine farbige Linse, die gleichzeitig als Farbfilter
dient. Spitzenlichter sind meist weiß oder gelb, während Schlußlichter meist rot sind,
wobei länderspezifisch auch andere Farben vorgesehen sein können, z.B. blau oder grün.
Daneben sind auch Signalleuchten bekannt, die mit farbigen Leuchtmitteln ausgestattet
sind und ohne Farbfilter sowohl als Spitzen- als auch als Schlußlicht eingesetzt werden
können.
[0004] Von Signalleuchten für Schienenfahrzeuge wird i.d.R. nicht nur in Fahrtrichtung eine
homogene und gut sichtbare Lichtverteilung verlangt, sondern es wird seitens der Kunden
zusätzlich gefordert, daß das abgestrahlte Licht, wenn die Signalleuchte als Spitzenlicht
benutzt wird, auch aus einem Winkel von 45° quer zur Fahrtrichtung gut sichtbar und
homogen verteilt ist. Für den Einsatz als Schlußlicht muß das Licht nur in Fahrtrichtung
gesehen von hinten gut sichtbar sein.
[0005] Bei Signalleuchten mit klassischen Leuchtmitteln stellen diese Anforderungen kein
Problem dar, da diese Leuchtmittel einen breiten Abstrahlwinkel besitzen. Mittlerweile
werden jedoch vermehrt LEDs als Leuchtmittel für Signalleuchten eingesetzt. LEDs zeichnen
sich bekanntlich durch eine geringere Einbautiefe, niedrigeren Energieverbrauch und
eine längere Lebensdauer aus, besitzen aber auch im Vergleich zu anderen Leuchtmitteln
einen kleineren Abstrahlwinkel.
[0006] Um die Lichtstärke und -verteilung gewöhnlicher Leuchtmittel zu erreichen, werden
bei bekannten LED-Signalleuchten sehr viele LEDs eingesetzt (bis zu mehreren hundert
bei zweifarbigen Leuchten). Der Abstrahlwinkel der Signalleuchte bleibt aber trotzdem
recht schmal und erfüllt nicht ohne weiteres die kundenseitig gestellten Anforderungen
an die Lichtverteilung unter einem Winkel von 45° quer zur Fahrtrichtung, so daß mit
teilweise aufwendigen optischen Systemen aus Linsen und Streuscheiben gearbeitet wird.
[0007] Aus der
DE 10 2006 051 542 A1 ist eine LED-Signalleuchte bekannt, bei welcher jeder LED eine eigene Fresnellinse
zugeordnet ist. Diese Leuchte besitzt jedoch einen relativ hohen Montageaufwand, da
für jede LED eine entsprechende Linse eingebaut und justiert werden muß.
[0008] Die Verwendung eines zusätzlichen optischen Elements zur Lenkung eines Teils des
Lichts in die gewünschte Richtung von 45° zur Fahrtrichtung überwindet die oben genannten
Nachteile nur teilweise. Der Einsatz eines zusätzlichen Elements vergrößert die Einbautiefe,
was insbesondere bei Schienenfahrzeugen problematisch ist, und erfordert einen hohen
Montage- und damit Kostenaufwand.
[0009] Ein weiteres Problem bei den bekannten LED-Leuchten ist das oft als "pixelig" bezeichnete
und von Kunden nicht gewünschte Aussehen, bei dem die einzelnen LEDs als Lichtpunkte
wahrnehmbar sind. Ein solches Aussehen ergibt sich insbesondere bei sog. Kombileuchten
mit vielen LEDs, bei denen die LEDs sowohl in einem Scheinwerferbetrieb als auch -
abgedimmt - in einem Signallichtbetrieb betrieben werden können.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine LED-Leuchte, insbesondere eine als
Signalleuchte und/oder als Scheinwerfer insbesondere für Schienenfahrzeuge einsetzbare
Leuchte anzugeben, die es erlaubt, die kundenseitig gestellten Anforderungen an die
Lichtverteilung mit nur wenigen gemeinhin als Hochleistungs-LEDs bezeichneten LEDs
zu erfüllen und damit die Anzahl der benötigten LEDs drastisch zu reduzieren, wobei
das zur Lichtverteilung genutzte optische System kostengünstig herstellbar und mit
geringem Montageaufwand einbaubar sein soll.
[0011] Die Aufgabe wird von einer LED-Leuchte mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Der nebengeordnete Anspruch 13 betrifft ein optisches Bauelement für LED-Signalleuchten
und LED-Scheinwerfer, der nebengeordnete Anspruch 15 ein Schienenfahrzeug, das mit
wenigstens einer erfindungsgemäßen LED-Leuchte ausgestattet ist.
[0012] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
rein beispielhaften und nichtbeschränkenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit der Zeichnung.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0013]
- Fig. 1
- zeigt stark schematisiert auf einer Platine angeordnete Hochleistungs-LEDs und ein
erfindungsgemäßes optisches Bauelement.
- Fig. 2
- zeigt ein mögliches Anordnungsschema der LEDs einer erfindungsgemäßen LED-Leuchte.
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
[0014] In der Fig. 1 sind stark schematisiert wichtige Elemente einer erfindungsgemäßen
LED-Leuchte gezeigt, nämlich die auf einer gemeinsamen Platine 10 angeordneten Hochleistungs-LEDs
12, 12' und 12" einer ersten Farbe, insbesondere weiß, wobei bei diesem Ausführungsbeispiel
zwei weitere Hochleistungs-LEDs 14 und 14' einer weiteren Farbe, z.B. rot, auf der
Platine 10 vorgesehen sind.
[0015] Ein im wesentlichen flaches, scheibenförmiges optisches Bauelement 16 ist in der
Zeichnung oberhalb der Platine 10 angeordnet. Das optische Bauelement 16 besitzt zwei
im wesentlichen zueinander parallele Seiten 18 und 20 sowie eine durch die strichpunktierte
Linie 22 angedeutete optische Achse.
[0016] Nicht gezeigt sind an sich bekannte Bauteile einer LED-Leuchte, wie z.B. eine entsprechende
Abschlußscheibe, die zusammen mit entsprechenden Dichtungen und, je nach Einbausituation,
gegebenenfalls notwendigen weiteren Gehäuseteilen, die Leuchte im montierten Zustand
z.B. an einem Schienenfahrzeug nach außen abschließt.
[0017] Die LEDs 12, 12', 12" bilden einen LED-Strang und können sowohl in Reihe als auch
parallel geschaltet sein. Bei den hier benutzten LEDs handelt es sich um sogenannte
Hochleistungs-LEDs. Hochleistungs-LEDs unterscheiden sich von gewöhnlichen LEDs dadurch,
daß sie mit höheren Strömen (höher als 20 mA) betrieben werden können und somit Licht
mit einer höheren Lichtstärke als gewöhnliche LEDs abstrahlen können.
[0018] Nicht gezeigt sind optional vorgesehene Breakoverthyristoren, die parallel zu jeder
Hochleistungs-LED geschaltet sein können und dann beim Ausfall einer der LEDs den
Strom übernehmen.
[0019] Die Hauptabstrahlrichtungen der drei Hochleistungs-LEDs 12, 12' und 12" verlaufen
im wesentlichen parallel zur optischen Achse 22 des optischen Bauelements 16, wobei
die erste Hochleistungs-LED 12 auf der optischen Achse 22 angeordnet ist. Die beiden
anderen Hochleistungs-LEDs 12', 12" sind derart seitlich neben der auf der optischen
Achse 22 angeordneten ersten Hochleistungs-LED 12 angeordnet, daß Licht unter einem
Winkel von etwa 45° zur optischen Achse mit einer Lichtstärke abgestrahlt wird, die
etwa 3 - 10 %, vorzugsweise etwa 5 - 7 % der Lichtstärke des in Richtung der optischen
Achse 22 abgestrahlten Lichts beträgt, wobei im bestimmungsgemäßen Montagezustand
der Signalleuchte an einem Fahrzeug die Hauptabstrahlrichtungen aller drei Hochleistungs-LEDs
12, 12' und 12" und die optische Achse 22 in einer gemeinsamen, im wesentlichen horizontalen
Ebene liegen. Damit werden die von den meisten Schienenfahrzeugbetreibern gestellten
Anforderungen an die Erkennbarkeit eines Signallichts unter einem Winkel von etwa
45° zur Fahrtrichtung erfüllt.
[0020] Das optische Bauelement 16 besteht vorzugsweise aus Polycarbonat, wobei die mit der
Fresnellstruktur versehene Seite 18 des optischen Bauelements 16 vorzugsweise mikrostrukturiert
ist, da mikrostrukturierte Fresnellinsen einen höheren Transmissionsgrad als gewöhnliche
Fresnellinsen besitzen.
[0021] Die mit der Streustruktur versehene Seite 20 des optischen Bauelements 16 kann eine
Vielzahl von Zylinderlinsenelementen oder Mikrovertiefungen aufweisen, die vorzugsweise
streifenförmig untereinander angeordnet sind und zur Erzeugung des gewünschten Signalbildes
beitragen. Sind die Zylinderlinsenelemente oder Mikrovertiefungen streifenartig untereinander
angeordnet, wird die Anordnung vorzugsweise so getroffen, daß die Streifen im bestimmungsgemäßen
Montagezustand der Leuchte parallel zueinander und im wesentlichen vertikal verlaufen.
Dabei ist die Strukturierung vorzugsweise so fein, daß sie nur unter Vergrößerung
erkannt werden kann und bei normaler Betrachtung lediglich ein Milchglaseffekt erkennbar
ist.
[0022] Überraschend hat sich gezeigt, daß sich ein besonders gleichmäßiges Signalbild dann
ergibt, wenn die mit der Streustruktur versehene Seite 20 des optischen Bauelements
16 den Hochleistungs-LEDs 12, 12' und 12" zugewandt und die mit der Fresnellstruktur
versehene Seite 18 des optischen Bauelements 16 den Hochleistungs-LEDs 12, 12' und
12" abgewandt ist. Es ist auch möglich, das optische Bauelement gerade andersherum,
also mit der Streustruktur auf der den LEDs abgewandten Seite zu verbauen, jedoch
zeigt das Signalbild dann Nebenmaxima, was nicht gewünscht ist.
[0023] Das optische Bauelement bildet mit der Fresnellstruktur eine Projektionslinse, wobei
die Linse vorzugsweise in der Umgebung der optischen Achse einen sphärischen Bereich
und einen den sphärischen Bereich umgebenden asphärischen Bereich besitzt. Die Hauptabstrahlrichtungen
der LEDs 12' und 12" verlaufen dann durch den asphärischen Bereich, während die Hauptabstrahlrichtungen
der Hochleistungs-LEDs 12, 14 und 14' durch den sphärischen Bereich des optischen
Bauelements 16 verlaufen.
[0024] Bei einer bevorzugten Ausführungsform besitzt die Projektionslinse eine Brennweite
im Bereich von 80 - 120 mm und die Platine 10, die alle Hochleistungs-LEDs trägt,
befindet sich in einem Abstand von etwa 20 - 120 mm zu dem optischen Bauelement 16.
Wird die LED-Leuchte als Scheinwerfer oder als Kombi-Leuchte, die sowohl als Scheinwerfer
als auch als Signalleuchte betrieben werden kann, ausgelegt, sollte sich die erste
Hochleistungs-LED 12 im Bereich des Brennpunkts auf der optischen Achse 22 befinden.
Bei Signalleuchten kann der Abstand der Platine 10 zum optischen Bauelement 16 deutlich
geringer sein, womit sich Leuchten mit kleiner Bautiefe realisieren lassen. Für bestimmte
Einsatzzwecke, aber auch, um vorteilhaft für verschiedene Schienenfahrzeugtypen lediglich
einen Typ von LED-Leuchte vorhalten zu müssen, kann der Abstand der Platine und damit
der LEDs zu dem optischen Bauelement 16 einstellbar sein, wozu optisches Bauelement
16 und Platine z.B. über Gewindebolzen oder Mikrometerschrauben miteinander verbunden
sein können, was auch eine Feinjustierung der Leuchte erlaubt.
[0025] Bei typischen Ausführungsformen:
- sind die LEDs 12' und 12" jeweils etwa zwischen 2 und 8 cm von der auf der optischen
Achse 22 angeordneten LED 12 beabstandet,
- besitzt das optische Bauelement einen Durchmesser von etwa 120 und 200 mm und
- besitzt das optische Bauelement eine Dicke von etwa 1 - 2 mm, vorzugsweise etwa 1,5
mm.
[0026] Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die LEDs 12, 12' und 12" der ersten Farbe
in wenigstens zwei, vorzugsweise drei bis vier Betriebsmodi, in denen jeweils unterschiedliche
Lichtstärken von den Hochleistungs-LEDs abgestrahlt werden, betreibbar. Damit läßt
sich eine universell einsetzbare Kombi-Leuchte schaffen, die Funktionen wie Signallicht
weiß, Signallicht weiß abgeblendet, Scheinwerfer und Scheinwerfer abgeblendet übernehmen
kann. Vorteilhaft sind auch die LEDs 14 und 14' der weiteren Farbe in zumindest zwei
unterschiedlichen Betriebsmodi betreibbar, so daß Funktionen wie Signallicht rot und
Signallicht rot abgeblendet von der Leuchte übernommen werden können.
[0027] Durch die spezielle Anordnung der LEDs 12, 12' und 12" und der speziellen Ausbildung
des optischen Elements 16 kann das Licht der genannten LEDs so gelenkt werden, daß
- bei Einbau der Leuchte in ein Schienenfahrzeug - horizontal zur Fahrtrichtung gesehen
ein Abstrahlwinkel von etwa 120° erreicht wird. In der Funktion Signallicht besitzt
die Lichtstärke dabei ein stetiges Maximum von etwa 700 cd in einem Abstrahlwinkelbereich
von etwa 30° parallel zur Fahrtrichtung, wobei unter einem Winkel von 45° horizontal
zur Fahrtrichtung immer noch Lichtstärken zwischen etwa 20 und 40 cd erreicht werden,
ohne daß lokale Maxima der Lichtstärke auftreten.
[0028] Die o.g. besondere Ausgestaltung der Linse hat zusätzlich zur Erzielung der gewünschten
Lichtverteilung den vorteilhaften Nebeneffekt, daß weder die Platine 10 noch die LEDs
von außen sichtbar sind, und zwar weder im ausgeschalteten noch im eingeschalteten
Zustand, was von den meisten Kunden aus ästhetischen Gründen gewünscht wird.
[0029] Je nach Anwendung kann es vorteilhaft sein, die LED-Leuchte auch nur mit einer der
Hochleistungs-LEDs 12' oder 12" zu versehen, z.B. bei Hochgeschwindigkeitszügen, wo
aufgrund des aerodynamischen Aufbaus des Zuges in der Regel bei Betrachtung unter
einem Winkel von 45° horizontal zur Fahrtrichtung ohnehin nur eine Leuchte sichtbar
ist, da die andere von der Nase des Zuges abgedeckt wird. Die Leuchten werden in einem
solchen Fall so aufgebaut, daß neben der Hochleistungs-LED 12 nur diejenige der Hochleistungs-LEDs
12' oder 12" vorhanden ist, die für das in Fahrtrichtung gesehen "nach außen" abstrahlende
Licht verantwortlich ist. Die andere Hochleistungs-LED, die für das in Fahrtrichtung
gesehen "nach innen" abstrahlende Licht verantwortlich wäre, kann entfallen.
[0030] Wie bereits erwähnt, sind bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel neben den LEDs 12,
12' und 12" zwei Hochleistungs-LEDs 14 und 14' einer zweiten Farbe, z.B. rot, angeordnet,
deren Hauptabstrahlrichtungen ebenfalls im wesentlichen parallel zur optischen Achse
22 verlaufen. Die Hochleistungs-LEDs 14 und 14' sind vorzugsweise relativ dicht beieinander
angeordnet, um die Bildung von zwei lokalen Maxima zu vermeiden. Typischerweise sind
die LEDs 14 und 14' etwa 1 - 2 cm voneinander beabstandet angeordnet. Durch diese
besondere Anordnung der Hochleistungs-LEDs wird auch das Licht des zweiten Stranges
besonders gleichmäßig ausgestrahlt und ist von außen gut sichtbar.
[0031] Die Platine 10 ist vorzugsweise als Metallkernplatine ausgebildet und trägt auch
einen nicht gezeigten Schaltkreis zur Versorgung und Steuerung der Hochleistungs-LEDs.
[0032] Wie in der Fig. 2 angedeutet, kann die Signalleuchte weitere Hochleistungs-LED-Stränge
anderer Farben aufweisen. Vorzugsweise umfassen die zusätzlichen Hochleistungs-LED-Stränge
aus jeweils zwei Hochleistungs-LEDs 24 und 24', 26 und 26' sowie 28 und 28', die punktsymmetrisch
zur Hauptabstrahlrichtung der Hochleistungs-LED 12 ' angeordnet werden. Denkbar sind
z.B. LEDs 24, 24' einer dritten Farbe, z.B. blau, aber auch LEDs 26 und 26' einer
vierten Farbe, z.B. grün, und LEDs 28, 28' einer fünften Farbe. Auch können bei dieser
Anordnung die LEDs 14 und 14' entfallen, wenn deren Farbe, z.B. rot, von z.B. den
LEDs 28 und 28' realisiert wird, da die Anordnung der LEDs der zweiten und jeder weiteren
Farbe ober-und unterhalb der durch die LEDs der ersten Farbe definierten Linie vorteilhaft
sichtbare Nebenmaxima in der horizontalen Lichtverteilung vermeidet.
[0033] Im Rahmen des Erfindungsgedankens sind zahlreiche Abwandlungen und Weiterbildungen
möglich, die für den Fachmann durch Anwendung seiner Kenntnisse realisierbar sind,
ohne den durch die Ansprüche definierten Schutzbereich der Erfindung zu verlassen.
Auch kann die Leuchet in abgewandelter Form auf anderen Gebieten mit ähnlichen Problemen
eingesetzt werden, z.B. zur Lösung bestimmter Ausleuchtungsproblematiken bei Gebäuden
und Anlagen wie z.B. Häfen und Flughäfen, aber auch Seezeichen und Schiffen.
1. LED-Leuchte insbesondere für Schienenfahrzeuge, insbesondere LED-Leuchte zur Verwendung
als Signalleuchte und/oder als Scheinwerfer, umfassend:
- ein optisches System mit einer Projektionsfunktion und einer Streufunktion und
- eine erste Hochleistungs-LED (12) einer ersten Farbe,
dadurch gekennzeichnet, daß
- ein scheibenförmiges optisches Bauelement (16) mit einer optischen Achse (22) und
zwei im wesentlichen zueinander parallelen Seiten (18, 20) vorgesehen ist,
- wobei eine Seite (18) des optischen Bauelements (16) mit einer Fresnelschen Linsenstruktur
versehen ist,
- wobei die andere Seite (20) des optischen Bauelements (16) mit einer Streustruktur
versehen ist,
- wobei die erste Hochleistungs-LED (12) auf der optischen Achse (22) des optischen
Bauelements (16) der Linse angeordnet ist und
- wobei wenigstens eine weitere Hochleistungs-LED (12', 12") der ersten Farbe in einem
Abstand derart seitlich neben der ersten Hochleistungs-LED (12) angeordnet ist, daß
im Betrieb der genannten Hochleistungs-LEDs (12, 12', 12") Licht unter einem Winkel
von etwa 45° zur optischen Achse (22) mit einer Lichtstärke abgestrahlt wird, die
etwa 3 bis 10 %, vorzugsweise etwa 5 - 7 % der Lichtstärke des in Richtung der optische
Achse (22) abgestrahlten Lichts beträgt.
2. LED-Leuchte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit der Streustruktur versehene Seite (20) des optischen Bauelements (16) den
Hochleistungs-LEDs (12, 12', 12") zugewandt und die mit der Fresnelstruktur versehene
Seite (18) des optischen Bauelements (16) den Hochleistungs-LEDs (12, 12', 12") abgewandt
ist.
3. LED-Leuchte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die als Streustruktur auf dem optischen Bauelement (16) von streifenartig untereinander
angeordneten Mikrovertiefungen, insbesondere geprägten Mikrovertiefungen gebildet
wird.
4. LED-Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fresnellstruktur eine Projektionslinse mit einem in der Umgebung der optischen
Achse sphärischen Bereich und einem den sphärischen Bereich umgebenden asphärischen
Bereich bildet, wobei die wenigstens eine weitere Hochleistungs-LED (12, 12', 12")
der ersten Farbe parallel zur optischen Achse gesehen hinter dem asphärischen Bereich
des optischen Bauelements (16) angeordnet ist.
5. LED-Leuchte nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Projektionslinse eine Brennweite im Bereich von 80 - 120 mm besitzt und die Hochleistungs-LEDs
(12, 12', 12") der ersten Farbe in einer Ebene angeordnet sind, die sich in einem
Abstand von etwa 20 - 120 mm zu dem optischen Bauelement (16) befindet.
6. LED-Leuchte nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Hochleistungs-LEDs (12, 12', 12") zu dem optischen Bauelement (16)
einstellbar ist.
7. LED-Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine weitere Hochleistungs-LED (12', 12") der ersten Farbe zwischen
etwa 2 und 8 cm von der ersten Hochleistungs-LED (12) der ersten Farbe beabstandet
ist.
8. LED-Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß drei Hochleistungs-LEDs (12, 12', 12") der ersten Farbe vorgesehen sind, wobei die
Hochleistungs-LEDs (12, 12', 12") vorzugsweise auf einer im bestimmungsgemäßen Einbauzustand
der LED-Leuchte im wesentlichen horizontalen Linie angeordnet sind.
9. LED-Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochleistungs-LEDs (12, 12', 12") der ersten Farbe in wenigstens zwei, vorzugsweise
drei bis vier Betriebsmodi, in denen jeweils unterschiedliche Lichtstärken von den
Hochleistungs-LEDs abgestrahlt werden, betrieben werden können.
10. LED-Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei, vorzugsweise jeweils genau zwei Hochleistungs-LEDs (14, 14'; 24,
24'; 26, 26'; 28, 28') wenigstens einer weiteren Farbe vorgesehen sind.
11. LED-Leuchte nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochleistungs-LEDs (14, 14'; 24, 24'; 26, 26'; 28, 28') jeder weiteren Farbe
in der Nähe der ersten Hochleistungs-LED (12) der ersten Farbe angeordnet sind.
12. LED-Leuchte nach Anspruch 10 oder 11, wobei zwei LEDs (24, 24'; 26, 26'; 28, 28')
wenigstens einer weiteren Farbe und drei auf einer im bestimmungsgemäßen Einbauzustand
im wesentlichen horizontalen Linie angeordnete LEDs (12, 12', 12") der ersten Farbe
vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils eine Hochleistungs-LED (24; 26; 28) jeder weiteren Farbe oberhalb und die
andere Hochleistungs-LED (24', 26', 28) der jeweiligen weiteren Farbe unterhalb der
im wesentlichen horizontalen Linie und relativ zu der im wesentlichen horizontalen
Linie symmetrisch zueinander angeordnet sind.
13. Optisches Bauelement (16) für eine LED-Signalleuchte und/oder einen LED-Scheinwerfer
insbesondere eines Schienenfahrzeugs,
dadurch gekennzeichnet, daß
- das optische Bauelement scheibenförmig mit zwei im wesentlichen zueinander parallelen
Seiten ausgebildet ist,
- wobei eine Seite (18) des optischen Bauelements (16) mit einer fresnellschen Linsenstruktur
und
- wobei die andere Seite (20) des optischen Bauelements (16) mit einer Streustruktur
versehen ist.
14. Optisches Bauelement nach Anspruch 13,
gekennzeichnet durch wenigstens eines der folgenden Merkmale:
- die Fresnellstruktur bildet eine Projektionslinse mit einer Brennweite von 80 -
120 mm,
- das optische Bauelement besitzt einen Durchmesser von etwa 140 - 200 mm,
- das optische Bauelement besitzt eine Dicke von etwa 1 - 2 mm, vorzugsweise etwa
1,5 mm,
- die Streustruktur ist durch vorzugsweise geprägte streifenförmig untereinander angeordnete Mikrovertiefungen
gebildet.
15. Schienenfahrzeug, dadurch gekennzeichnet, daß es wenigstens eine LED-Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 12 aufweist.