[0001] Die Erfindung betrifft eine Transportpalette für Güter mit einer Auflagefläche, die
aus auf Querbrettern angeordneten Auflagebrettern besteht, wobei zumindest ein Transponder
im Bereich der Auflagefläche angeordnet ist.
[0002] Transportpaletten, beispielsweise Mehrwegepaletten, werden in weitem Umfang zum Transport
von Gütern und Waren eingesetzt. Durch Transportpaletten wird das Aufnehmen einer
größeren Anzahl von Gütern oder von sperrigen Gütern durch Flurförderzeuge, insbesondere
Gabelstapler, möglich. Als übliche Herstellungsweise kann dabei für Transportpaletten
der Aufbau aus Holzbrettern und Kanthölzern gelten. Zur Bildung einer Auflagefläche
werden dabei auf Querbrettern die Auflagefläche bildende Auflagebretter aufgesetzt.
Unterhalb der Querbretter sind Stützklötze angebracht. Bei der genormten Europalette
mit 0,96 m
2 Transportfläche liegen unter drei Querbrettern je drei Stützklötze so, dass sich
in jeder Ecke ein Eckklotz, in der Mitte jeder Längsseite ein Seitenklotz und in der
Mitte der Transportpalette ein Mittelklotz befindet. Zur Stabilisierung sind die Eck-,
Seitenklötze und der Mittelklotz in Gruppen zu je drei an der Unterseite durch Standbretter
verbunden, die in Richtung der Auflagebretter orientiert sind.
[0003] Um die richtige Zuordnung zwischen Ware und Lagerplatz, an dem die Ware aus- bzw.
eingelagert wird, zu erhalten, können Waren mit Transpondern versehen werden. Passive
Transponder können auch ohne eigene Stromversorgung eine Kennung senden, wenn sie
in den Bereich des Feldes eines Senders gelangen, wobei die Energie für den Transponder
aus dem durch den Transponder empfangenen Signal des Senders stammt. Solche Transponder
sind beispielsweise RFID-Transponder, "Radio Frequenzy Identification" Transponder.
Da in der Logistik außer beim Absender und letzten Empfänger die Waren jedoch nicht
von den Transportpaletten abgeladen oder umgeladen werden, sondern gerade immer mit
den Transportpaletten transportiert und gelagert werden, ist es ausreichend, die Transportpalette
mit einem Transponder zur Warenverfolgung zu versehen.
[0004] Die Transponder, beispielsweise ein RFID-Transponder, weisen dabei eine wegen der
Antenne flache Bauform auf. Auch ist bekannt und üblich, die Transponder in Kunststofffolien
einzuschweißen, um die Elektronik und die Antenne vor Schmutz und Feuchtigkeit zu
schützen, beispielsweise durch Einlaminieren.
[0005] Beim Anbringen eines Transponders an der Transportpalette muss zum einen darauf geachtet
werden, dass dieser nicht durch die auf der Transportpalette aufliegenden Güter, aber
auch nicht durch die zwischen den Klötzen in die Transportpalette einzuführenden Lastgabeln
beschädigt werden kann. Zugleich soll ein möglichst optimaler Empfang sichergestellt
werden, wenn ein Flurförderzeug, beispielsweise ein Gabelstapler, an die Transportpalette
mit einem in das Fahrzeug integrierten Sender heranfährt.
[0006] Bekannt ist, einen RFID-Transponder in einer Palette an dem Mittelklotz anzubringen,
so dass bei einem Anfahren durch einen Gabelstapler mit im Bereich der Lastgabel angebrachten
Sender von allen Seiten ein guter Empfang sichergestellt werden kann. Bekannt ist,
den RFID-Transponder auf eine Seitenwand des Mittelklotzes anzukleben. Ebenso ist
bekannt, den RFID-Transponder in den Mittelklotz zu integrieren, beispielsweise, indem
er in eine Ausfräsung, eine Bohrung oder einen eingesägten Schlitz eingebracht wird.
Ebenfalls ist bekannt, die Transponder auf der Unterseite der Auflagefläche, folglich
der Unterseite der Auflagebretter anzubringen. Hierzu ist eine diagonale Ausrichtung
des Transponders in Richtung der Diagonalen der Transportpalette bekannt, da dann
von allen vier Seiten beim Anfahren der Transportpalette durch ein Flurförderzeug
der Transponder, bzw. dessen Antenne, einen ungefähr gleichen Winkel von ca. 45° gegenüber
einer quer oder längs mit einem Flurförderzeug ausgerichteten Antenne einnimmt. Es
kann nicht der Fall auftreten, dass die Ausrichtung der Antenne des Transponders gegenüber
der Ausrichtung einer Sende-/ Empfangsantenne des Flurförderzeugs senkrecht steht
und daher kein Signal empfangen werden kann, wenn das Flurförderzeug mit Lastaufnahmemitteln,
etwa einer Lastgabel, von einer der vier hierzu möglichen Seiten die Transportpalette
anfährt.
[0007] Transportpaletten laufen im Tauschverfahren um. Dies bedeutet, dass für ein Warenverwaltungssystem
möglichst auch Transportpaletten nachträglich mit Transpondern ausrüstbar sein sollten,
da immer wieder Paletten ohne Transponder dem Bereich der eigenen Logistik zulaufen.
[0008] Nachteilig an dem genannten Stand der Technik ist, dass bei einem Anbringen der Transponder
an der Unterseite der Auflagefläche ebenso wie an einer Seitenfläche des Mittelklotzes
diese Stellen nur schwer erreichbar sind und zumindest ein vorheriges Umdrehen der
Transportpalette erfordern. Bei einer Integration in den Mittelklotz kann dies nur
aufwendig bei der Herstellung erfolgen.
[0009] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Transportpalette
mit Transponder zur Verfügung zu stellen, bei der der Transponder geschützt angebracht
ist, ein kostengünstiger Standardtransponder eingesetzt werden kann und die durch
Nachrüstung des Transponders herstellbar ist.
[0010] Diese Aufgabe wird durch eine Transportpalette mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen werden durch die Unteransprüche angegeben.
[0011] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass bei einer Transportpalette
für Güter mit einer Auflagefläche, die aus auf Querbrettern angeordneten Auflagebrettern
besteht, wobei zumindest ein Transponder im Bereich der Auflagefläche angeordnet ist,
der Transponder an einer senkrechten Fläche eines Auflagebretts und/oder auf der Oberseite
eines Querbretts angeordnet ist.
[0012] Dadurch ist der Transponder vorteilhaft sowohl gegen Beschädigungen durch auf den
Auflagebrettern aufliegende Waren und Güter geschützt, als auch gegen Beschädigungen
durch Lastgabeln beim Aufnehmen der Transportpalette durch ein Flurförderzeug. Der
Transponder ist in einer Position an einer senkrechten Seitenkante eines Auflagebretts
und/oder auf der Oberseite eines Querbretts gegen mechanische Belastungen geschützt.
Da die senkrechten Flächen der Auflagebretter in dem Spalt oder Freiraum zwischen
zwei Auflagebrettern gut zugänglich sind und insbesondere auch zugänglich sind, wenn
eine Transportpalette in normaler Lage auf dem Boden aufliegt, folglich nicht einmal
ein Umdrehen oder auf die Kante stellen der Transportpalette erforderlich ist, wie
etwa um den zentralen Mittelklotz wie beim Stand der Technik zu erreichen, ist ein
Nachrüsten der Transponder leicht möglich. Der Vorteil der leichten Zugänglichkeit,
ohne die Transportpalette umdrehen oder aus ihrer normalen Lage verbringen zu müssen,
ergibt sich auch für eine Anbringung des Transponders auf der Oberseite eines Querbretts.
[0013] Vorteilhaft ist der Transponder ein RFID-Transponder.
[0014] RFID-Transponder stehen als kostengünstiger Standard zur Verfügung und sind bewährte
Lösungen. Überdies können der Chip, oftmals als Folienchip, und mit diesem zusammen
die Antenne sehr kompakt und als flaches Bauelement ausgebildet werden, wodurch die
Anbringung entsprechend der erfindungsgemäßen Lösung erleichtert wird.
[0015] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der Transponder auf der
Oberfläche eines Querbretts angeordnet und zu den Seiten der Transportpalette unter
einem Winkel zwischen 30° und 60°, bevorzugt 45°, diagonal ausgerichtet.
[0016] Dadurch wird ein Anfahren mit einem Flurförderzeug, insbesondere einem Gabelstapler
so ermöglicht, dass eine im Bereich der Lastgabeln, des Hubgerüstes oder am übrigen
Flurförderzeug angebrachte Sende- und Empfangseinheit für den Transponder bei Anfahrt
aus allen vier die Aufnahme der Transportpalette ermöglichenden Richtungen gleichmäßig
gute Empfangsbedingen aufweist. Die längs oder quer zu dem Gabelstapler ausgerichtete
Antenne des Gabelstaplers hat gegenüber der Antenne des Transponders eine projizierte
Länge größer als Null. Damit ist immer ein Empfang sichergestellt. Bei einem Winkel
von 90° zueinander wäre der Empfangspegel nur sehr gering und von den Umständen abhängig
eventuell nicht ausreichend.
[0017] In einer günstigen Ausführungsform ist der Transponder auf der Oberfläche eines Querbretts
angeordnet, von flacher Bauform und mit einem oder beiden Enden bzw. Ecken der Enden
unter ein Auflagebrett geschoben.
[0018] Der Transponder ist oftmals als sehr flacher Folienchip ausgebildet, der biegsam
ist, und mit einer ebenfalls als Folienleiterbahn ausgebildeten Antenne verbunden
ist. Insgesamt ergibt sich dadurch eine langgestreckte flache Form, etwa als Rechteck.
Auch wenn die Länge des Transponders selbst bei schräger Anordnung größer ist, als
die Breite der Lücke zwischen zwei Auflagebrettern, so kann vorteilhaft der Transponder
mit einem oder beiden Enden unter ein Auflagebrett geschoben werden und dadurch eine
größere Freiheit in der Anordnung erreicht werden, insbesondere eine Anordnung unter
einem gewünschten Winkel ermöglicht werden.
[0019] Vorteilhaft ist der Transponder befestigt, indem er unter ein Auflagebrett oder zwei
Auflagebretter geklemmt ist.
[0020] Durch ein Klemmen unter die benachbarten Auflagebretter kann eine Befestigung erfolgen,
so dass keine weiteren Befestigungsmittel notwenig sind oder nur eine Sicherung gegen
ein Herausrutschen erforderlich ist.
[0021] In einer günstigen Ausführungsform der Erfindung ist der Transponder nahe des Mittelklotz
angeordnet, insbesondere auf der Oberseite des den Mittelklotz überdeckenden Querbretts
direkt über oder neben dem Mittelklotz.
[0022] Damit befindet sich der Transponder sehr nahe an oder in dem Mittelpunkt der Auflagefläche.
Gleichgültig von welcher der vier möglichen Seiten ein Flurförderzeug mit Lastgabeln
die Transportpalette anfährt, um diese anzuheben, so befindet sich diese Stelle spätestens
bei vollständigem Einfahren der Lastgabeln zwischen den beiden Gabelzinken. Ist nun
eine Sende- und Empfangseinrichtung des Flurförderzeugs so eingerichtet, dass der
Bereich zwischen den Gabelzinken erfasst wird, so wird der Transponder eindeutig dann
aktiviert und sendet ein Antwortsignal, wenn die zugehörige Transportpalette angefahren
wird. Durch diese Positionierung wird eine eindeutige Auswahl des Transponders einer
angefahrenen Transportpalette erleichtert und ermöglicht.
[0023] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist der Transponder einlaminiert.
[0024] Vorteilhaft erfolgt dadurch ein wasserdichter Verschluss, der Schutz vor Witterungseinflüssen
und Verschmutzung gewährt.
[0025] Der Transponder kann durch Kleben und/oder Klammerheften befestigt sein.
[0026] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den schematischen
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Hierbei zeigt
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Transportpalette in perspektivischer Ansicht und
- Fig. 2
- den in Fig. 1 kreisförmige markierten Bereich in vergrößerter Detailansicht.
[0027] Die Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Transportpalette in perspektivischer Ansicht.
Die beispielhaft dargestellte Transportpalette weist eine Auflagefläche 1 auf, die
aus Auflagebrettern 2 gebildet ist. Die Auflagebretter 2 sind auf Querbrettern 3 befestigt.
Unterhalb der Querbretter 3 sind an den Ecken der Transportpalette Eckklötze 4 und
in der Mitte der Seiten Seitenklötze 5 angeordnet. Unter einem mittleren Querbrett
6 ist neben Seitenklötzen 5 ein hier nicht dargestellter Mittelklotz angeordnet. Unter
je drei von den Eckklötzen 4, den Seitenklötzen 5 und dem Mittelklotz sind Standbretter
7 angeordnet, die quer zu den Querbrettern 3 und in derselben Richtung wie die Auflagebretter
2 orientiert sind. Bei einer hier dargestellten üblichen Europalette als Beispiel
für eine als Mehrwegpalette ausgebildete Transportpalette liegen unter drei Querbrettern
3 je drei Stützklötze 4, 5 derart, dass sich in jeder Ecke ein Eckklotz 4, in der
Mitte jeder Längsseite genau ein Seitenklotz 5 und in der Mitte der Transportpalette
der Mittelklotz sich befinden.
[0028] Die Fig. 2 zeigt den in Fig. 1 kreisförmige markierten Bereich in vergrößerter Detailansicht.
Ein Transponder 8, der aus einem wasserdicht in Kunststoff einlaminierten RFID-Transponder
besteht und eine flache biegsame Rechteckform bildet, ist unter einem Winkel α, der
zwischen 30° und 60°, bevorzugt im vorliegenden Beispiel 45°, gegenüber der Ausrichtung
der Auflagebretter 2 beträgt, auf der Oberseite des Querbrettes 3 angeordnet. Ecken
10 des Transponders 8 sind unter die benachbarten Auflagebretter 2 geschoben. Dadurch
wird die Anordnung unter dem Winkel α trotz des geringen Abstands der Auflagebretter
2 ermöglicht. Zusätzlich oder alternativ kann der Transponder 8 durch mindestens eine
Heftklammer befestigt sein oder verklebt sein. Dabei ist der Transponder 8 auf dem
Querbrett 3 unmittelbar neben dem Mittelklotz 9 angeordnet, der das Querbrett 3 mit
dem Standbrett 7 verbindet. Somit befindet sich der Transponder 8 fast in der Mitte
der Auflagefläche 1.
[0029] In dieser Position kann der Transponder 8 leicht nachgerüstet werden und ist zwischen
zwei benachbarten Auflagebrettern 2 vor mechanischen Beschädigungen sowohl durch auf
der Auflagefläche 1 liegende Güter wie auch durch eine die Transportpalette aufnehmende
Lastgabel geschützt. Durch die Laminierung besteht auch ein Schutz gegenüber Feuchtigkeit
und Schmutz. Wenn von einer der vier möglichen Seiten ein Flurförderzeug mit Lastgabeln
die Transportpalette anfährt, um diese anzuheben, so erfolgt durch diese Positionierung
des Transponders 8 eine eindeutige Identifizierung und nur der Transponder 8 reagiert
auf eine im Bereich der Lastgabeln angeordnete Sende-/ Empfangseinrichtung des Flurförderzeugs.
[0030] Der Aufbau der Transportpalette kann von dem als Beispiel geschilderten Aufbau abweichen,
solange die Auflagefläche aus Auflagebrettern aufgebaut ist, die senkrechte freie
Seitenkanten aufweisen und die auf als Querbretter dienenden Auflageelementen befestigt
sind. Auch in diesen Fällen kann ein Transponder erfindungsgemäß an den senkrechten
Seitenflächen und/oder auf der Oberseite der Querbretter im Zwischenraum zwischen
zwei benachbarten Auflagebrettern angeordnet werden.
1. Transportpalette mit einer Auflagefläche (1), die aus auf Querbrettern (3) angeordneten
Auflagebrettern (2) besteht, wobei zumindest ein Transponder (8) im Bereich der Auflagefläche
(1) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Transponder (8) an einer senkrechten Fläche eines Auflagebretts (2) und/oder
auf der Oberseite eines Querbretts (3) angeordnet ist.
2. Transportpalette nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Transponder (8) ein RFID-Transponder ist.
3. Transportpalette nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Transponder (8) auf der Oberseite eines Querbretts (3) angeordnet und zu den
Seiten der Transportpalette unter einem Winkel zwischen 30° und 60°, bevorzugt 45°,
diagonal ausgerichtet ist.
4. Transportpalette nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Transponder (8) auf der Oberseite eines Querbretts (3) angeordnet, von flacher
Bauform ist und mit einem oder beiden Enden bzw. Ecken (10) der Enden unter ein Auflagebrett
(3) geschoben ist.
5. Transportpalette nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Transponder (8) befestigt ist, indem er unter ein Auflagebrett (2) oder zwei
Auflagebretter (2) geklemmt ist.
6. Transportpalette nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Transponder (8) nahe des Mittelklotzes (9) angeordnet ist, insbesondere auf der
Oberseite des den Mittelklotz (9) überdeckenden Querbretts (3) direkt über oder neben
dem Mittelklotz (9).
7. Transportpalette nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Transponder (8) einlaminiert ist.
8. Transportpalette nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Transponder (8) durch Kleben und/oder Klammerheften befestigt ist.