STAND DER TECHNIK
[0001] Die Erfindung betrifft ein Rinnensteinsystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Aus der
DE 20 2004 012 055 U1 ist ein Rinnensteinsystem mit geraden und gebogenen Rinnensteinelementen bekannt,
welche sich über eine Breite einer zu erstellenden Rinne erstrecken, wobei die Rinnensteinelemente
in fahrbahnabweisender Richtung ebenflächig geneigt sind. Nachteilig an einem derartigen
Rinnensteinsystem ist, dass das abfließende Wasser sich im Kantenbereich zwischen
Rinne und Bordsteinkante drängt, so dass bei geringfügigen Verschmutzungen der Rinne
großflächige Pfützen entstehen. Ein schnelles Abfließen des Wassers wird dadurch erschwert.
Des Weiteren wird der Verschmutzungsgrad im Kantenbereich nachteilig beeinflusst,
so dass ein erhöhter Reinigungsbedarf der Rinne entsteht. Schließlich führt die große
Neigungsfläche gerade beim Überqueren durch behinderte Personen zu Problemen mit der
Trittsicherheit.
[0003] In der
EP 1 0888 941 A1 ist ein Rinnensteinsystem beschrieben, in dem ein Rinnenstein eine zur Fahrbahnbegrenzung
hin geneigte und profilierte Teiloberfläche aufweist, die sich von Fahrbahnseite zur
Gehwegseite neigt. Die Profilierung bewirkt eine abnehmende Oberflächenneigung in
Richtung Gehwegseite. Der Rinnenstein weist Scheinfugen auf, die die Oberfläche des
Steins in Längserstreckung der Straße hälftig unterteilt und die eine gehwegseitige
und eine straßenseitige gerade, d.h. plane Teilfläche definiert. Die gehwegseitige
Teilfläche ist nahezu horizontal zur Straßenfläche ausgerichtet während die straßenseitige
Teilfläche ein Gefälle aufweist. Die Rinne weist aufgrund der Neigungsänderung entlang
der Scheinfuge eine durch die Lage der Scheinfuge vorgegebene definierte Breite auf.
[0004] In der
DE 10 2010 000 021 A1 ist ein Rinnensteinsystem mit komplexen Rinnensteinen beschrieben, wobei die Oberfläche
durch Scheinfugen in Teilflächen unterteilt ist. Zur Ausbildung einer Mittelrinne
sind die Teilflächen, deren Größen durch die Anordnung der Scheinfugen definiert sind,
gegeneinander abgewinkelt.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Rinnensteinsystem mit besseren Wasserablaufeigenschaften,
niedrigerem Reinigungsbedarf und verbesserter Durchschreitungseigenschaft vorzuschlagen.
[0007] Die Aufgabe wird ausgehend von den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 erfindungsgemäß
durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. In den Unteransprüchen
sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen angegeben.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0008] Erfindungsgemäß wird ein Rinnensteinsystem mit geraden und gebogenen Rinnensteinen
vorgeschlagen, welche sich über eine Breite einer zu erstellenden Rinne zwischen Fahrbahn
und Fahrbahnbegrenzung/Gehweg/Rinne, insbesondere Bordstein erstrecken. Das Rinnensteinsystem
kann beispielsweise auch zur Ausbildung einer Querrinne der Fahrbahn oder eines Gehweges
verwendet werden, wobei die Rinne durchfahrbar ausgebildet ist und jeweils zwei Reihen
komplementärer Rinnensteinsysteme zur Ausbildung einer zwischenliegenden Rinne in
Längsrichtung spiegelbildlich zueinander angeordnet sind. Jeder Rinnenstein weist
zumindest eine zur Fahrbahnbegrenzung/Gehweg/Rinne hin geneigte und profilierte Teiloberfläche
auf, die sich von Fahrbahnseite zur Gehwegseite neigt, wobei die Profilierung eine
abnehmende Oberflächenneigung in Richtung Gehwegseite bewirkt.
[0009] Erfindungsgemäß weist die der Gehweg- bzw. Rinnenseite zuweisenden Teilflächen der
Scheinprofilierung eine Teilflächen-Profilierung auf, und die der Fahrbahnseite zuweisenden
Teilflächen eine ebene Profilierung auf. Somit wird insbesondere bei einer zweireihigen
Scheinfugenausbildung vorgeschlagen, die durch die Scheinfugen definierten Oberflächenbereiche,
die der Fahrbahn zugewandt sind, eben geneigt auszubilden, und die der Bordsteinkante
zugewandten Oberflächenbereiche profiliert, insbesondere abgewinkelt, gebogen oder
gekrümmt mit abnehmender Neigung zur Fahrbahnbegrenzung bzw. Rinne auszubilden, um
ein effizientes Abfließen des Wassers von der Fahrbahn und die Ausbildung eines breiten
Abflusskanals im äußeren Rinnensteinbereich zu ermöglichen. Somit weist erfindungsgemäß
die der Gehwegseite zuweisende Teilfläche der Scheinfuge eine Teilflächenprofilierung
auf, und die fahrbahnseitig zuweisende Teilfläche eine im Wesentlichen geradlinige
Profilierung aufweist. Die Teilflächenprofilierung bewirkt eine abnehmende Oberflächenneigung
in Richtung Gehwegseite der Rinne und ist aus diesem Grund nicht plan bzw. eben ausgebildet,
sondern ist beispielsweise geknickt, gekrümmt oder gebogen, wie diese die nachfolgende
vorteilhafte Weiterbildung vorschlägt. Somit ist eine Rinne vorgeschlagen, deren Breite
nicht durch die Lage einer Scheinfuge bestimmt ist, sondern deren Breite sich frei
innerhalb der Teiloberfläche, die von der Scheinfuge definiert ist, ausbreitet. Somit
können Rinnenflächen beliebiger Breite in Bezug zur Breite der Teiloberfläche, die
von der Scheinfuge abgegrenzt ist, ausgebildet werden. Somit kann die Breite des Abflusskanals
beliebig ausgebildet sein und ist nicht von der Lage der Scheinfuge abhängig, wodurch
ein effizientes Abfließen des Wassers sowie ein trittsicheres Durchschreiten der Rinne
ermöglicht wird
[0010] Die erfindungswesentlichen Merkmale bewirken, dass die Rinnenbreite, die durch die
Profilierung bzw. die horizontal verlaufende Teiloberfläche definiert ist, losgelöst
von der Lage der Scheinfuge frei einstellbar ist. Somit kann die Breite der Ablaufrinne,
d.h, der gehwegseitigen Teiloberfläche, unabhängig von der Unterteilung der Steinoberfläche
durch Scheinfugen variiert werden. So kann in Bereichen, in denen eine hohe Ablaufleistung
gefragt ist, wie beispielsweise der Nähe von Ablaufschächten bzw. Kanaldeckeln oder
ähnliches, die Rinne verbreitert und in Bereichen, in denen wenig Ablaufwasser erwartet
wird, die Rinne verschmälert werden, sowie der Neigungswinkel angepasst werden. Die
Oberflächengestaltung des Steins wird durch Lage und Positionierung der Scheinfugen,
die insbesondere in regelmäßigen Abständen auf der Oberfläche des Steins angeordnet
sind, beeinflusst. Losgelöst davon kann die gehwegseitig orientierte Teiloberfläche,
die durch die Lage der Scheinfuge definiert ist, in sich profiliert, beispielsweise
abgewinkelt oder gebogen, sein, um eine erhöhte Variabilität der Rinnenbreiteneinstellung
zu bieten. Hierdurch kann die Ablaufeigenschaft verbessert, die Durchschreitungsfähigkeit
erhöht und die Anpassung des Rinnensteinsystems an wasserführungstechnische Gegebenheiten
verbessert werden.
[0011] .Das erfindungsgemäße Rinnensteinsystem weist Rinnensteinelemente auf, bei welchen
sich eine profilierte, insbesondere abgewinkelte, gebogen, oder sonst wie gekrümmte
Oberfläche des Rinnensteinelements über die gesamte Breite der zu erstellenden Rinne
hin zu einer Längsseitenkante bzw. Seitenfläche des Rinnesteinelements neigt. Hierdurch
wird einerseits eine durch eine Durchbiegung entstehende, das Element schwächende
Kerbwirkung vermieden und andererseits bei gleicher Neigung der Oberseite des Rinnesteinelements
das spitzwinklige Zulaufen von Oberseite und Seitenfläche an einer der Längskanten
gänzlich vermieden und an der anderen Längskante abgeschwächt. Es entsteht ein Rinnensteinsystem
mit robusten Rinnensteinen. Darüber hinaus wird im Bereich der abgeflachten Neigung
an der Gehweg- bzw. Rinnenseite ein breiter Kanal ausgebildet, in dem Wasser flächig
abfließen kann, so dass selbst bei grober Verschmutzung eine genügend breite Abflussrinne
verbleibt und eine Ausbildung großer Pfützen vermieden wird. Die Fahrsicherheit auf
einer Straße bei starkem Regenfall wird verbessert. Hierzu wird das Wasser schnell
und ungestört entlang der Rinne geleitet und eine ungewollte Überflutung von Straße,
Gehweg und Rinne wird selbst bei starker Verschmutzung der Rinne vorgebeugt. Das Wasser
fließt schneller ab und die abnehmende Neigung in Richtung Gehweg/Rinne/Fahrbahnbegrenzung
ermöglicht ein sicheres Durchschreiten selbst mit Gehilfen oder Befahren mit Fahrrädern
und Rollstühlen, so dass die profilierte abflachende Neigung der Rinne bzw. die profilierte
Pultausbildung das barrierefreie Bauen unterstützt.
[0012] Gemäß einer vorteilhaften Weiterentwicklung kann die Profilierung zumindest eine
gebogene, gekrümmte und/oder abgewinkelte Teiloberfläche der Rinnensteinfläche umfassen,
wobei in Richtung Fahrbahnbegrenzung/Gehweg/Rinne der Krümmungsradius zunimmt bzw.
der Neigungswinkel jeder abgewinkelten Teilfläche abnimmt. Der vergrößerte Krümmungsradius
bzw. abnehmende Neigungswinkel bildet einen vergrößerten Fließbereich an der Bordsteinkante,
wobei mittels eines Rinnensteins sowohl das Abfließen quer zur Straße verbessert,
sowie ein breites Abfließen längs der Fahrbahn zum nächsten Abfluss ermöglicht wird.
[0013] Gemäß einer vorteilhaften Weiterentwicklung kann die profilierte Rinnensteinfläche
zumindest zwei sich in Fahrbahnverlaufsrichtung längs erstreckende und quer hierzu
angrenzende Teilflächen umfassen, wobei die zum Gehweg- bzw. Rinne zuweisende Teilfläche
einen kleineren Neigungswinkel bzw. Krümmungswinkel, insbesondere im Bereich von 0.5°
bis 10°, bevorzugt 0.8° bis 2°, insbesondere 1° und die der Fahrbahnseite zuweisende
Teilfläche einen entsprechend größeren Neigungs- bzw. Krümmungswinkel aufweist. Diese
zweiflächig abgewinkelte Pultgestaltung lässt sich produktionstechnisch einfach herstellen
und bietet erhöhte Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger beim Betreten bzw. Befahren.
[0014] Gemäß einer vorteilhaften Weiterentwicklung kann die zur Gehweg- bzw. Rinnenseite
zuweisende Teilfläche eine Breite von 10 bis 200mm aufweisen, bevorzugt 80mm, und
die Gesamtbreite des Rinnensteinsystems im Bereich von 100mm bis 1000mm liegen. Die
Breite von 80mm schafft eine optimale Abflussbreite, so dass typische Rinnenverschmutzungen
ohne Wasseraufstaubildung umflossen werden.
[0015] Grundsätzlich kann ein Stein des Rinnensteinsystems die Breite einer Rinnenbepflasterung
vollständig abdecken, so dass zur Bepflasterung einer Rinne nur eine Reihe Rinnensteine
bzw. für eine Querrinne zwei Reihen Pflastersteine verlegt werden. Gemäß einer vorteilhaften
Weiterentwicklung kann das Rinnensteinsystem komplexe Rinnensteine und Einzelsteine
umfassen. Komplexe Rinnensteine zeichnen sich dadurch aus, dass ihre Oberfläche ein
Vielfaches einer Fläche eines Einzelsteins abdecken, und durch eine Scheinfugenverzierung
den Eindruck einer aus Einzelsteinen zusammengesetzten Rinnensteinfläche erwecken.
Ein Einzelstein weist bevorzugt eine Oberfläche in Größe eines Scheinfugensteins eines
komplexen Rinnensteins auf. Somit entspricht die Größe eines Einzelsteins bevorzugt
der Größe einer kleinsten geometrischen Einheit eines komplexen Rinnensteins, insbesondere
der Größe eines Scheinfugensteins. Die Einzelsteine umfassen zumindest einen gehwegseitig
bzw. rinnenseitig orientierten profiliert geneigten Rinnen-Einzelstein und einen fahrbahnseitig
orientierten unprofiliert geneigten Rinnen-Einzelstein. Die Einzelsteine sind bevorzugt
versetzt zueinander angeordnet, so dass keine durchgehenden Querrinnen ausgebildet
werden. Der fahrbahnseitige Einzelstein ist höher als der gehweg- bzw. rinnenseitige
Einzelstein ausgeführt, so dass die geneigte Oberfläche der angrenzenden Einzelsteine
in Richtung Rinne durchgängig ist. Die Einzelsteine können insbesondere als Reparatursteine/Füllsteine
für die Ausbildung flexibler Längen, sowie zur Kurvenausbildung in Kombination mit
komplexen Rinnensteinen eingesetzt werden. Somit werden jeweils zwei Einzelsteine,
ein profiliert geneigter Einzelstein auf der Rinnenseite und ein unprofiliert gerade
geneigter Rinnenstein auf der Fahrbahnseite zu einem Rinnensteinsystem zusammengesetzt,
wobei die Steine in Fahrbahnrichtung versetzt zueinander angeordnet sein können. Die
Steine können als Reparatursteine und Füllsteine oder bei gekrümmtem Straßenverlauf
als Kurvensteine verbaut werden. Auch können die Einzelsteine des Rinnsteinsystems
für eine durchgängige Rinnenbepflasterung verwendet werden, um die Fugendichte zu
erhöhen, die Sickerfähigkeit der Steinfugen zu nutzen und einen gefälligeren Anblick
einer Einzelbepflasterung zu erreichen.
[0016] Gemäß einer vorteilhaften Weiterentwicklung kann jeder komplexe Rinnenstein Scheinfugen
mit einer Fugenbreite von 2 bis 12mm, bevorzugt 8mm aufweisen. Scheinfugen erhöhen
den optischen Reiz der Rinne, die den Eindruck einer Einzelbepflasterung mit kleinen
Steinen hervorruft. Des Weiteren ermöglichen die Scheinfugen eine verbesserte und
geführte Abflusswirkung, wobei große Oberflächenteile des Rinnensteins weiterhin griffig
befahrbar bzw. betretbar bleiben.
[0017] Gemäß dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel können die Scheinfugen der komplexen
Rinnesteine eine Tiefe von etwa 1 mm bis 5 mm aufweisen. Somit werden die Scheinfugen
der Rinnesteinelemente des Rinnensteinsystems etwa 1 mm bis 5 mm tief ausgebildet,
um neben einer ansprechenden Optik bei geringen Wassermengen auch eine verbesserte
Entwässerung über die Scheinfugen zu ermöglichen.
[0018] Gemäß den beiden vorangegangenen Ausführungsbeispielen kann zumindest ein Rinnenstein
auf seiner Bodenfläche eine Bodenprofilierung, bevorzugt zumindest eine Bodennut zur
Verzahnung des Rinnensteins mit dem Untergrund aufweisen. Durch Ausbildung einer Bodenprofilierung,
insbesondere Längs-und/oder Quernuten oder Vorsprüngen und Einbuchtungen wird die
Verankerung des Rinnensteinsystems im Untergrund und damit die Haltbarkeit der Rinne
erhöht.
[0019] Gemäß der beiden vorangegangenen Ausführungsbeispiele kann zumindest ein Rinnenstein
auf den beiden Stoßseitenflächen und/oder Fahrbahnseitenfläche und/oder Gehweg- bzw.
Rinnenseitenfläche zumindest ein Verzahnungs- und/oder Abstandselement, insbesondere
Abstandsrippe und/oder Vorsprung/Rücksprungselement aufweisen, wobei die Abstandselemente
auf den Stoßseitenflächen bevorzugt zur Ausrichtung angrenzend versetzt zueinander
und für eine Abstandsbreite von 2 bis 12 mm, insbesondere 7mm ausgebildet sind und
die Abstandselemente der Fahrbahn- und/oder Rinnen/Gehwegseitenfläche bevorzugt großflächig
mit einer Abstandsbreite von 1 bis 3mm, insbesondere 2mm ausgebildet sind. Hierdurch
lässt sich mit Rinnensteinen, welche an Stoßseiten zu benachbarten Rinnensteinen jeweils
einen Vorsprung und einen Rücksprung aufweisen, ein formschlüssiger Zusammenhalt zwischen
den Rinnensteinelementen erreichen. Des Weiteren wird beim Bau der Rinne ein fluchtendes
Zusammensetzen der Rinnensteine bei aneinanderstoßenden Abstandselementen vereinfacht,
hierdurch Baugeschwindigkeit und -qualität verbessert und es ergeben sich uniforme
Abstandsspalten zwischen den Rinnensteinen, die einen gleichmäßigen optischen Effekt
bewirken. Flächige Abstandshalter in Richtung der anschließenden Pflasterfläche erlauben
eine Kombination mit beliebigen Pflastersystemen. Die Abstandselemente sind bevorzugt
so auszubilden, dass sich ein Spalt in Breite einer Scheinfuge eines komplexen Rinnensteins
ergibt.
[0020] Gemäß eines bevorzugten Ausführungsbeispiels kann das Rinnensteinsystem wenigstens
fünf unterschiedliche komplexe Rinnensteine umfassen, wobei das Rinnensteinsystem
gerade Rinnensteine, trapezähnliche, gebogene, gekrümmte oder abgewinkelte Rinnensteine,
deren Oberflächen zu einem äußeren langen Bogenabschnitt für eine kurvenäußere Begrenzung
geneigt sind, und gekrümmte, gebogene oder abgewinkelte Rinnensteine, deren Oberflächen
zu einem inneren kurzen Bogenabschnitt für eine kurveninnere Begrenzung geneigt sind,
umfasst. Somit wird vorgeschlagen, das Rinnensteinsystem mit wenigstens fünf verschiedenen
Rinnensteinelementen auszustatten, nämlich mit geraden, sowie kurveninneren, kurvenäußeren
Rinnensteinen und zwei Einzelsteinen mit und ohne oberseitiger Profilierung. Auf dieser
Basis kann das Rinnensteinsystem an komplexe Weg- bzw. Straßenverläufe angepasst werden.
Dies ist insbesondere möglich, wenn das Rinnensteinsystem gerade Rinnensteinelemente
und trapezähnliche bzw. gebogene oder gekrümmte Rinnensteinelemente umfasst, deren
Oberfläche zu einer langen Grundlinie bzw. zu einer kurzen Grundlinie geneigt ist.
[0021] Dabei kann es vorteilhaft sein, dass der äußere Bogenabschnitt des trapezähnlichen,
gekrümmten, gebogenen oder abgewinkelten äußeren Rinnensteins eine Bogenlänge von
etwa 15 bis 30cm, bevorzugt 20 bis 25cm, insbesondere 23 cm und der innere Bogenabschnitt
eine Bogenlänge von etwa 15 bis 25 cm, bevorzugt 18 bis 22cm, insbesondere 20 cm aufweist.
Des Weiteren kann es vorteilhaft sein, dass der äußere Bogenabschnitt des trapezähnlichen,
gekrümmten, gebogenen oder abgewinkelten inneren Rinnensteins eine Bogenlänge von
etwa 25 bis 15cm, bevorzugt 23 bis 18cm, insbesondere 20 cm und der innere Bogenabschnitt
eine Bogenlänge von etwa 13 bis 20 cm, bevorzugt 15 bis 19cm, insbesondere 17 cm aufweist.
[0022] Diesbezüglich können die geraden Rinnensteinelemente eine Länge von 10 cm bis 60
cm und insbesondere etwa 45 cm aufweisen, die äußeren trapezähnlichen Rinnensteinelemente
können einen äußeren Bogenabschnitt mit einer Bogenlänge von etwa 23 cm und einen
inneren Bogenabschnitt mit einer Bogenlänge von etwa 20 cm und die inneren trapezähnlichen
Rinnensteinelemente können einen äußeren Bogenabschnitt mit einer Bogenlänge von etwa
20 cm und einen inneren Bogenabschnitt mit einer Bogenlänge von etwa 17 cm aufweisen.
Diese Abmessungen erlauben die Ausbildung unterschiedlichster Radien links uns rechts
einer Fahrbahn, wenn gerade und gebogene Rinnensteinelemente in beliebiger Abfolge
und/oder in Kombination mit Einzelsteinen abwechselnd verlegt werden, wobei durch
die geraden Rinnensteinelemente eine beliebige Vergrößerung des Kurvenradius möglich
ist. Die kurveninneren gebogenen Rinnensteinelemente, d.h. Elemente mit inner liegender,
abgeschwächter Pultausbildung, sind zur Begrenzung von Innenkurven einer Fahrbahn
vorgesehen. Die kurvenäußeren gebogenen Rinnensteinelemente, d.h. Elemente mit außen
liegender, abgeschwächter Pultausbildung finden für die Begrenzung von Außenkurven
einer Fahrbahn Verwendung.
[0023] Gemäß einer günstigen Weiterentwicklung kann der innere Bogenabschnitt des äußeren
trapezähnlichen Rinnesteins und der äußere Bogenabschnitt des inneren trapezähnlichen
Rinnensteins einen Radius von etwa 150 bis 300cm, bevorzugt 180 bis 250 cm, insbesondere
200 cm aufweisen. Somit kann der innere Bogenabschnitt des äußeren Rinnesteins und
der äußere Bogenabschnitt des inneren Rinnensteins auf einen Radius im angegebenen
Bereich angepasst werden. Diese erlaubt bei einer ausschließlichen Aneinanderreihung
von gebogenen Rinnensteinelementen die Ausbildung von für den Straßen- und Wegebau
hinreichend engen Radien.
[0024] Gemäß einer günstigen Weiterentwicklung kann die Gesamtoberfläche jedes Rinnesteins
einen Neigungswinkel α
1 von Fahrbahnseite zur Gehweg-/Rinnenseite von 10° bis >1°, insbesondere 5° bis 2°,
bevorzugt 2.5° aufweisen. In diesem Gesamtneigungsbereich ist ein staufreies schnelles
Abfließen des Wassers sowie eine hohe Durchschreitungssicherheit sowie für Radfahrer
und Fahrzeuge eine Spurführungssicherheit gegeben.
[0025] Alternativ oder in Kombination hierzu kann gemäß einer günstigen Weiterentwicklung
die Höhe jedes Rinnensteins zwischen 80 bis 180 mm liegen, wobei eine fahrbahnseitige
geneigte, gebogene oder gekrümmte Teilfläche im Höhenbereich zwischen 90 bis 180mm
und eine daran anschließende gehweg- bzw. rinnenseitige Teiloberfläche im Höhenbereich
zwischen 80 bis 170mm angeordnet ist. Somit wird eine optimale Anpassung an die Straßenoberfläche
und Bordsteinunterkante ermöglicht, wobei eine geeignete profilierte Neigung der Rinne
realisierbar wird.
ZEICHNUNGEN
[0026] Weitere Vorteile ergeben sich aus der vorliegenden Zeichnungsbeschreibung. In der
Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die
Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann
wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen Weiteren
Kombinationen zusammenfassen.
[0027] Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch ein Rinnensteinsystem des Stands der Technik;
- Fig. 2
- ein Rinnenstein des Stands der Technik;
- Fig. 3
- Seitenansicht eines ersten und zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Rinnensteins;
- Fig. 4
- Draufsicht auf zwei Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Rinnenstein;
- Fig. 5
- Mehrfachansicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Rinnensteins;
- Fig. 6
- bemaßte Seitenansicht auf das erste Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Rinnensteins;
- Fig. 7
- Draufsicht auf weitere Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Rinnenstein;
- Fig. 8
- Rinnensteinsystem eines Ausführungsbeispiels der Erfindung;
- Fig. 9
- gebogener Rinnenstein eines Ausführungsbeispiels der Erfindung;
- Fig. 10
- abgewinkelter Rinnenstein eines Ausführungsbeispiels der Erfindung;
- Fig. 11
- gebogenes Rinnensteinsystem der Erfindung.
- Fig. 12
- Verschiedene Darstellungen eines Einzelsteinsystem eines Ausführungsbeispiels;
- Fig. 13
- Draufsicht auf eine Kreisbepflasterung mit einem Einzelsteinsystem eines Ausführungsbeispiels.
AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
[0028] In den Figuren sind gleiche oder gleichartige Komponenten mit gleichen Bezugszeichen
beziffert.
[0029] Fig. 1 zeigt ein Rinnensteinsystem des Stands der Technik. Der Rinnenstein 10 der
Pultrinne verbindet ein Fahrbahnpflaster 14 einer Fahrbahn 12 mit einem Bordstein
20, an die sich ein Gehwegpflaster 18 des Gehwegs 16 anschließt. Der Rinnenstein 10
des Stands der Technik ruht in einem Mörtelbett 92, dass zusammen mit dem Bordstein
20 in einem Betonfundament 94 verankert ist. Die Fahrbahn- und Gehwegbepflasterung
14, 18 sind in einem Brechsand-Splittgemisch-Bett 96 eingesetzt, das sich über dem
Erdreich 98 erstreckt. Bei übermäßigem Regen bildet sich eine im Querschnitt keilförmige
Wasserrinne, bei der Verschmutzungen leicht zu einer großen Lachenbildung führen können.
Die gleichmäßige ebene Rinnenneigung der Oberfläche des Rinnensteins 10 führt entlang
der Rinne fahrende Fahrräder hin zum Bordstein 20, so dass sich eine Unfallgefahr
für Radfahrer erhöht. Fußgänger, die von Gehweg 16 über Pultrinne 10 auf die Fahrbahn
12 schreiten, erfahren eine starke Gelenkbelastung bei Ausrichtung der Füße auf der
geneigten Oberfläche der Pultrinne 10.
[0030] Die Fig. 2a zeigt eine Seiten- und Fig. 2b eine Draufsicht auf einen Rinnenstein
10 des Stands der Technik mit üblichen Abmessungen. Der Rinnenstein 10 weist beispielsweise
eine 14cm hohe Fahrbahnseitenfläche 32 sowie eine 12.75cm hohe Gehwegseitenfläche
34 auf. Auf der Oberfläche 22 ist eine Scheinfugenstrukturierung 26 angeordnet, um
einen optisch gefälligen Eindruck zu erzeugen. Die Oberfläche 22 ist eben gestaltet
und ist von Fahrbahnseitenfläche 32 zur Gehwegseitenfläche 34 gleichmäßig eben geneigt.
Die Stoßseitenfläche 36 weisen Abstandsrippen 24 auf, die beim Verbinden benachbarter
Rinnensteinsysteme einen definierbaren Abstand gewährleisten. Die Abstandsrippen 24
grenzen nicht aneinander und ermöglichen keine Ausrichtung oder Unterstützung bei
der Anordnung der Steine 10. Der Rinnenstein 10 weist an seiner Bodenfläche eine glatte
Oberfläche ohne Untergrundprofilierung auf, so dass sich die Gefahr eines Verrutschens
im eingebetteten Zustand ergibt. Fig. 2b stellt eine Draufsicht auf den Rinnenstein
10 des Stands der Technik dar, wobei Scheinfugen 26 sowie Abstandsrippen 24 gut zu
erkennen sind.
[0031] In den Figs. 3a und 3b sind in Seitenansicht zwei Ausführungsbeispiele eines profiliert
geneigten Rinnensteins 30 dargestellt. Die Stoßseitenfläche 36 weist jeweils zwei
Abstandsrippen 24 mit einer Abstandshöhe von beispielsweise 7mm auf, wobei die jeweils
komplementäre Abstandsrippe 24 der Gegenseite eines angrenzenden Steins 30 gestrichelt
dargestellt ist, und sich auf einer gegenüberliegenden Seitenfläche 36 befindet. Die
Abstandsrippen 24 ragen von der Bodenfläche 90 beginnend nicht bis zur Oberfläche
40 des Rinnensteins 30, sondern nur bis unterhalb 50% der Stoßseitenfläche 36. Beim
Zusammenfügen zweier Rinnensteine 30 können die beiden Abstandsrippen 24 einer Seitenfläche
36 derart zwischen die Abstandsrippen 24 der Seitenfläche 36 des angrenzenden Steins
30 greifen, so dass die Steine 30 fluchtend geführt und ausgerichtet werden. Hierdurch
wird die Setzgeschwindigkeit und Genauigkeit deutlich erhöht. Die Scheinfugen 26 sind
wie die Anschlussfugen beispielsweise 8mm breit. Abstandsrippen 24 mit 7mm Abstandshöhe
gewährleisten eine schnelle Verlegeleistung mit der Umsetzung von Fugen von mindestens
8mm. Die homogenen Fugenbreiten gewährleisten eine gleichmäßige Fugenfüllung.
[0032] Auf der höheren Fahrbahnseitefläche 32 und niedrigeren Gehwegseitenfläche 34 sind
flächige Abstandselemente 24 mit einer geringen Abstandshöhe von beispielsweise 2mm
angeordnet. Flächige Abstandshalter 24 in Richtung der anschließenden Pflasterfläche
der Gehweg- oder Fahrbahnfläche 32, 34 erlauben eine Kombination mit beliebigen Pflastersystemen.
Die Oberfläche 40 des Rinnensteins 30 ist mit Scheinfugen 26 strukturiert, um den
Eindruck einer Einzelsteinbepflasterung zu erwecken. Die Scheinfugen 26 ermöglichen
einen verbesserten Wasserabfluss und dienen der optischen Verzierung, können allerdings
auch weggelassen werden.
[0033] Die gehweg- bzw. rinnenseitige Rinnensteinoberfläche 40 umfasst zwei Teiloberflächen
62, 64 mit unterschiedlichen Neigungswinkeln α
1, α
2 als abgewinkelte Teiloberflächen 80, 82, die als Pult bezeichnet werden. In der Fig.
3a ist eine der Fahrbahn näher liegende Teiloberfläche 64, 82 eben mit einem größeren
Neigungswinkel α
1 als die dem Gehweg zugewandte ebene Teiloberfläche 62, 80 mit Neigungswinkel α
2 ausgebildet. In Längsrichtung der Teiloberfläche 62, 80 kann ein breiter Wasserstrom
abfließen. Diese abgewinkelte Teilflächenprofilierung 44, wobei ein Teil 62, 64 eines
innerhalb eines Scheinfugen-Flächensegments 42 abgewinkelt ist, ermöglicht eine einfache
Realisierung des erfindungsgemäßen Konzepts.
[0034] In der Fig. 3b ist ein Rinnenstein 30 mit konkav gebogener Profilierung 46 der Oberfläche
40 dargestellt, wobei die Oberfläche 40 durchgehend profiliert gekrümmt ist. Allerdings
ist auch denkbar, nur die der Gehwegseite 34 zugewandte Teilfläche gekrümmt oder gebogen
zu profilieren. Durch eine Krümmung 46 erfolgt ein sanfter Übergang, so dass keine
Knickkanten entstehen, an denen sich Verschmutzungen ablagern können, oder die beim
Befahren mit einem Fahrrad oder Begehen unangenehme Zwangsführungs-oder Umknickgefahren
entstehen lassen.
[0035] Auf der Unterseite des Rinnensteins 30 ist eine Profilierung 38 beispielsweise als
Bodennuten angebracht, allerdings sind auch Vor- und Rücksetzungen oder eine andere
Art Profilierung denkbar. Die Profilierung 38 gewährleistet eine Verzahnung des Rinnensteins
30 mit dem Untergrund 92, 94, so das Schubkräfte besser aufgenommen werden können.
[0036] Wie in Fig. 4a dargestellt weist eine Draufsicht auf einen Rinnenstein 30, 50 acht
Teilflächen 28 auf, die Einzelsteine andeuteten, und die durch Scheinfugen 26 berandet
sind. Somit kann der Rinnenstein 50 acht Einzelsteine ersetzen und eine schnelle,
kostengünstige Verlegung ermöglichen. Die zur Gehwegseitenfläche 34 orientierten Teilflächen
28 weisen Unterteilflächen 64, 82 mit höherem Neigungswinkel und Rinnenausbildungsflächen
62, 80 mit niedrigerem Neigungswinkel auf. Somit ist eine profilierte Rinnensteilfläche
40 ausgebildet, die im Bereich der profilierten Rinnensteinteilfläche 42, 44 abgewinkelt
ist. Der Stein 50 hat keine Vorzugsrichtung und muss für eine Verlegung nicht gedreht
werden. Die Breite der Rinne 30 kann beispielsweise 300 mm betragen, um optimal an
einen Längsrekord anschließen zu können. Vorteil der flachen Pultausbildung 62, 80
zum Bordstein 20 in Richtung 34 hin ist, dass das Wasser in der Rinne besser geführt
wird. Eine Überflutung wird vorgebeugt. Das Wasser fließt schneller ab.
[0037] Fig. 4b. zeigt einen Verlegungsabschnitt eines Rinnensteinsystems mit zwei längs
aneinander grenzenden 6-flächigen Rinnensteinen 52, wobei am jeweiligen Längsende
ein Einzelstein 70, 72, 74 zur Längenanpassung angefügt ist. Die Einzelsteine 72,
74 sind in einer Ausführung als rinnenzugewandter Stein 74 mit Teilflächenprofilierung
62,80 und 64, 82 und als fahrbahnzugewandter Stein 72 mit unprofilierter, ebener,
geneigter Oberfläche 64, 82 ausgeführt. Die beiden Rinnensteine 30, 52 mit sechs durch
Scheinfugen 26 begrenzte Teilflächen 38, die "Scheineinzelsteine" andeuten, ermöglicht
in geraden Verlegestrecken eine schnelle und exakte Verlegung mit reduziertem Elementenaufwand,
während das Einzelsteinsystem 70 eine Längenanpassung ermöglicht und die Verlegeflexibilität
erhöht. In der Queransicht sind die Abstandselemente 24 und die Bodenprofilierung
38, sowie die der Fahrwegs- und Gehwegsseite 32, 34 zugeordneten flächigen Abstandselement
24 dargestellt.
[0038] Die Fig. 5 zeigt analog zur Fig. 4 eine Seiten-, Drauf- und perspektivische Ansicht
den sechsflächigen Rinnenstein 52 mit Scheinfugen, der sechs Teilfläche 28, begrenzt
durch Scheinfugen 26 als "Scheineinzelsteine" ausweist, wobei die rinnenseitige Teiloberfläche
62, 80 mit einen Neigungswinkel von 0 bis 3° geneigt und gegebenenfalls gekrümmt ausgestaltet
ist, und die fahrbahnseitige Teiloberfläche 64, 82 geneigt, eben und bezüglich der
Teilfläche 28 unprofiliert ausgestaltet ist, und einen Neigungswinkel größer dem Neigungswinkel
der Teiloberfläche 62, 80 aufweist. Die Scheinfugen 26 deuten eine versetzte Verlegung
der somit ausgewiesenen "Scheineinzelsteine" an, wobei die längsseitigen Stoßseitenflächen
36 gestuft mit Abstand eines halben "Scheineinzelsteins" ausgebildet sind. Die gestufte
Längsausführung ermöglicht eine Verzahnung der in Verlegerichtung angrenzenden Rinnensteine
30, und bewirkt zusammen mit den Abstandsrippen 24 der Stoßseitenflächen 36 einen
querkraftübertragenden Längsverband. An den Längsenden des Rinnensteins 52 sind auf
beiden gestuften Stoßteilseitenflächen 36 Abstandsrippen 24 angeordnet, die von der
Bodenfläche 90 bis unterhalb der halben Höhe der Stoßseitenfläche 36 des Rinnensteins
52 ragen, und die jeweils versetzt und seitlich anstoßend zu Abstandsrippen 24 eines
anschließenden Steins 52 angeordnet sind. In der Bodenfläche 90 sind Nuten 38 in Längsrichtung
eingelassen, die für einen verbesserten Seitenhalt des Rinnensteins 52 bezüglich der
Rinnenerstreckung sorgen. Auf der Fahrbahnseitenfläche 32 und Rinnen- bzw. Gehsteigseitenfläche
34 sind von der Bodenfläche 90 ausgehende großflächige Abstandsrippen 24 angeordnet,
die nicht bis zur Oberseite 40 der Seitenfläche reichen, und die für eine definierte
Fugenbildung 86 und Verzahnung mit der Rinne bzw. Gehweg 16 auf der einen Seite und
der Fahrbahn 12 auf der anderen Seite sorgen.
[0039] Fig. 6 stellt beispielhaft eine mögliche Bemaßung eines Ausführungsbeispiels eines
Rinnensteins 60 dar, wie er in einem üblichen Rastermaß im Tiefbau Verwendung finden
kann. Die Bemaßung ist beispielhaft zu verstehen und kann von Fachmann entsprechend
der sich stellenden Anforderungen abgewandelt werden. Das Pult 62, 80 zum Bordstein
20 (Seite 34) hin ist ca. 80-170 mm breit und hat einen Neigungswinkel von ca. 0,5-10°.
Die Steinhöhe liegt in diesem Bereich bei 90-200mm. Das zweite Pult hat einen entsprechend
größeren Neigungswinkel als Pult 1. Die Breite der Rinne kann zwischen 100-1000mm
betragen. Die dargestellte Gesamtbreite von 300mm führt zu einer Anschlussmöglichkeit
an einen Längsrekord. Der Pult 62, 80 zum Bordstein hin ist ca. 80 mm breit und hat
einen Neigungswinkel von ca. 1°. Die Steinhöhe ist in diesem Bereich 130mm. Der zweite
Pult 64, 82 schließt am ersten Pult 62, 80 unmittelbar an und verläuft bis zur Steinhöhe
140mm. Die Abstandselemente 24 zur Fahrbahn 12 bzw. Gehsteig 16 auf den Seiten 32
bzw. 34 sind 2mm tief, die Bodenprofilelemente 38 sind 8mm tief und weisen einen Radius
von 5mm mit Öffnungswinkel von 80° auf.
[0040] In den Figs. 7a bis 7e sind verschieden Ausführungsbeispiele von Rinnensteinen 30
dargestellt, wobei die Figs. 7a bis 7d jeweils einen einzelnen Rinnenstein 48, 49,
52, 54 mit einer unterschiedlichen Zahl von Scheinfugen 26 darstellt, bei denen die
Breitenkontur 36 entsprechend einer Normbreite eine Stufung aufweist. Sie können in
der Länge direkt aneinanderstoßend und in der Breite ineinander eingreifend zusammengesetzt
werden, um eine schnelle, kostengünstige Verlegung und eine Querkraftverteilung realisieren
zu können. Die Länge der Rinne beträgt 150 - 1000mm. Die Steine 48, 49, 52, 54 weisen
keine Vorzugsrichtung auf und müssen daher bei der Verlegung nicht gedreht werden.
Jeder Stein 48, 49, 52, 54 weist in Richtung Gehwegseitenfläche / Rinnenseitenfläche
34 eine durch Scheinfugen 26 begrenzten Teilfläche 28 auf, die sich aus einer gering
geneigten Teilfläche 80 sowie einer stärker geneigten Teilfläche 82 zusammensetzt.
Die fahrbahnseitigen 32 zugewandten Teilflächen 28 sind stark geneigte Teilflächen
82. Fig. 7a stellt ein 6-Teilflächen Rinnenstein 52, Fig. 7b einen 9-Teilfächen Rinnenstein
54 für eine breite Rinnenausbildung, Fig. 7c einen 4-Teilflächen-Rinnenstein 49 und
Fig. 7d einen 2-Teilflächen-Rinnenstein 48 dar.
[0041] Die Fig. 7e zeigt ein Rinnensteinsystem, dass aus jeweils zwei Einzelsteinen 72,
74 zusammensetzbar ist. Der in Richtung Fahrbahnseite 32 angeordnete Stein 72 weist
eine unprofilierte geneigte Oberfläche 82 auf, während der rinnenzuweisende, bzw.
gehsteigzuweisende Stein 74 eine Profilierung umfassend zwei Teiloberflächen 80, 82
aufweist. Die Teiloberfläche 80 ist weniger stark bis gar nicht gegenüber der stark
geneigten Teiloberfläche 82 geneigt. Die beiden Einzelsteine 72, 74 werden jeweils
in Kombination miteinander und bevorzugt versetzt gegeneinander verlegt. Sie ermöglichen
eine hohe Flexibilität der Verlegung und können insbesondere in Engstellen wie Kurvenbereiche
eingesetzt werden, in denen großflächigere Rinnensteine aneinanderstoßen und Lücken
entstehen. Auch können Sie als Reparatursteine verwendet werden, falls großflächigere
Steine ausgetauscht oder ersetzt werden müssen. Schließlich ist eine vollflächige
Rinnenbepflasterung mit Einzelsteinen 72, 74 denkbar, als auch eine Ausbildung von
Kreisen und Innen- und Außenkurven.
[0042] Fig. 8 stellt entsprechend der Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer Pultrinne unter
Verwendung eines Ausführungsbeispiels 30 eines Rinnensteins mit profilierter Rinnensteinfläche
42. Im zum Bordstein 20 angrenzenden flachen Bereich des Rinnensteins 30 ist ein breiter
Abströmkanals ausgebildet, der sowohl Fußgängern als auch Radfahrern und Rollstuhlfahrern
eine angenehme Benutzung ermöglicht, eine hohe Wassermenge auch bei hoher Verschmutzung
schnell und sicher abströmen kann und leicht zu reinigen ist.
[0043] Zur Ausbildung von komplexen Straßenführungen, insbesondere Kurven kann das Rinnensteinsystem
Rinnensteine 30, 48, 49, 50, 52, 54, 56, 57, 70, 74, 70, 72 umfassen, die gerade und/oder
gebogenen bzw. gekrümmt oder abgewinkelt ausgeformt sind. Die Figs. 9 und 10 zeigen
Beispiele eines gebogenen 6-teilflächigen Rinnensteins 56 bzw. abgewinkelten 4- teilflächigen
Rinnensteine 57, die für einen Kurvenbau verwendet werden können. Je nach Anordnung
im kurveninneren oder kurvenäußeren Radius ist die Neigung bezüglich Fahrbahn 12 zum
Gehweg 16 in Richtung größerer Bogenlänge (kurvenaußen) bzw. in Richtung geringerer
Bogenlänge (kurveninnen) ausgerichtet. Auf jeweils der zur Gehwegseite 34 orientierten
und durch Scheinfugen 26 begrenzten abgeknickten Teilfläche 40, 42, 44 sind Unterteilflächen
mit großem Neigungswinkel α
1 64, 82 bzw. mit kleinem Neigungswinkel α
2 62, 80 angeordnet. Der in Fig. 9 dargestellte Rinnenstein 56 weist eine gleichmäßige
Krümmung auf.
[0044] In den Figs. 10a und 10b sind abgewinkelte Rinnensteine 57, die mittels Scheinfugen
26 vier Teilflächen 28 als "Scheineinzelsteine" ausweisen, für eine kurveninnere (Fig.
10a) und kurvenäußere (Fig. 10b) Verlegung dargestellt. Die der Gehwegseite 34 zugewandte
Teilfläche 28 umfasst zwei Profilierungsteilflächen 62, 80 und 64, 82.
[0045] Hierzu zeigt Fig. 11 einen Kurvenbepflasterungsabschnitt 58 des Rinnensteinsystems
durch Zusammensetzung von fünf gebogenen Kurvenrinnensteinen 56 der Fig. 9, die eine
Ablaufrinne für eine kurvenäußere Fahrbahnbegrenzung ausbilden.
[0046] In der Fig. 12 ist ein Rinnen-Einzelsteinsystem 70 dargestellt, dass Einzelsteine
72, 74 in Kombination umfasst. Ein rinnenzugewandter bzw. gehsteigzugewandter Rinnenstein
74 weist eine profiliert geneigte Oberfläche auf, die beispielsweise gebogen ausgebildet
ist, oder aus zwei Teilflächen 62, 80 und 64, 82 bestehen kann. Die Teilfläche 62,
80 ist weniger stark geneigt als die Teilfläche 64, 82. An diesen Stein 74 stößt ein
entsprechend in der Höhe angepasster weiterer fahrbahnzugewandter Rinnenstein 72,
der eine unprofilierte stärker geneigte Oberfläche 82, 84 aufweist. Beide Steine 72,
74 weisen Abstandsrippen 24 auf, wobei bezüglich der Fahrbahnseite 32 und der Rinnen-
bzw. Gehwegseite 34 großflächige Abstandsrippen 24 mit geringer Abstandshöhe und gegenüber
den Stoßseitenfläche 36 schmale Abstandsrippen 24 mit Abstandshöhen in Größenordnung
einer gewünschten Steinfugenausbildung 86 angeordnet sind.
[0047] Fig. 12d und 12e zeigen einen fahrbahnseitigen sowie rinnenseitigen Einzelstein 72,
74 in perspektivischer Ansicht, die an ihren beiden Stoßseitenflächen 36 bzw. 34 kleinflächige
von der Bodenfläche 90 ausgehende Abstandsrippen 24 aufweisen. Der fahrbahnseitige
Einzelstein 72 weist an seiner fahrbahnseitigen Längsseitenfläche 32 eine großflächige
Abstandsrippe 24 aufweist. Der rinnenseitige Einzelstein 74 weist in Richtung der
Fahrbahnseite 32 eine kleine Abstandsrippe 24 auf, und auf der nicht dargestellten
Rinnenseite 34 eine großflächige Abstandsrippe 24, wie in der Draufsicht in Fig. 12c
zu erkennen ist. Alternativ können ebenfalls an den Längsseitenflächen 32, 34 kleine,
gegenseitig versetzte Abstandsrippen angeordnet sein, wie dies Figs. 12a bis 12c andeuten.
Die Oberfläche des Einzelsteins 74 ist zweigeteilt und weist eine Teilfläche größeren
Neigungswinkels 64, 82 und eine Teilfläche kleineren Winkels 62, 80 auf, die auch
eben ausgebildet sein kann. Gegenüber der Höhe des Einzelsteins 74 ist der Einzelstein
72 höher gestaltet, damit seine Oberfläche 82 mit der Oberfläche 64, 82 fluchtend
anschließt. Sollen mehrere parallel verlegte Einzelsteine 72, 74 eine Rinnenbepflasterung
bilden, so sind die weiteren, in Richtung Fahrbahnseite anschließenden Einzelsteine
72 graduell höher auszulegen. Es ist denkbar, nur den rinnennächsten oder fahrbahnnächsten
Rinnenstein als Einzelsteine 70 auszubilden, und anschließende Steine als größere
Steinformationen 48, 49, 50, 52, 54, 55 auszubilden, um eine hohe Verlegeflexibilität
und Geschwindigkeit zu erreichen.
[0048] Das Einzelsteinsystem 70 kann vornehmlich in Kurvenbereichen an Stoßstellen großflächigerer
Einzelsteine, wie sie in den Figs. 7a bis 7d dargestellt sind, eingesetzt werden,
falls Lücken entstehen, die durch die größeren Steine nicht ausgefüllt werden können.
Außerdem kann das Einzelsteinsystem 70 zu Reparaturzwecken eingesetzt werden und bietet
eine größtmögliche Verlegeflexibilität, da es ein Längenausgleich in Kombination mit
längeren Rinnensteinen ermöglicht. Schließlich kann eine Rinnenbepflasterung vollständig
mittels des Einzelsteinsystems 70 durchgeführt werden, wobei nicht Scheinfugen 26
sondern tatsächliche Steinfugen 86 ausgebildet werden, die ein natürliches Pflasterbild,
verbesserte Wasserdurchdringfähigkeit und höhere Verlegeflexibilität ermöglicht.
[0049] Die Fig. 13 stellt eine Draufsicht auf eine Kreisbepflasterung 100 dar, die aus Einzelsteinen
72, 74 eines Einzelsteinsystems 70 besteht. Mit den Einzelsteinen sind sowohl Kurven
als auch Kreise verlegbar. Eine solche Kreisbepflasterung 100 kann beispielsweise
zur Randbepflasterung einer Mitteninsel eines Kreisverkehrs oder zur Ausbildung einer
Blumen- oder Verschönerungsinsel in einer Fußgängerzone dienen. Durch Verwendung von
geneigten Einzelsteinen 72 im Kreisinneren mit stark geneigter Teilfläche 64, 82 und
profilierten Einzelsteinen 74 im Kreisäußeren mit profilierten Teiloberfläche 62,
80 und 64, 82 die eine umgebende Rinne an der Peripherie der Randbepflasterung definiert,
kann eine variable kreisförmige Bepflasterung erreicht werden. Statt mit den Elementen
Fig. 10a und Fig. 10b Innen- und Außenbögen zu verlegen, können auch die zwei in Fig.
12 dargestellten Einzelsteine verwendet werden. Der Durchmesser kann 3mtr. oder größer
betragen. Die Einzelsteine 72, 74 sind versetzt zueinander angeordnet und bilden Steinfugen
86 aus, die eine Versickerungsfähigkeit für abfließendes Wasser aufweisen können.
Die Neigung der kreisinneren Einzelsteine 72 kann einer Gesamterhebung hin zur Inselmitte
angepasst werden.
[0050] Die Erfindung ist nicht auf dargestellte oder beschriebene Ausführungsbeispiele beschränkt.
Sie umfasst vielmehr Weiterbildungen der Erfindung im Rahmen der Schutzrechtsansprüche.
Insbesondere sieht die Erfindung auch vor beidseitig einer Fahrfläche s-förmige Rinnen
zu verlegen.
Bezugszeichenliste
[0051]
- 10
- Rinnenstein des Stands der Technik
- 12
- Fahrbahn
- 14
- Fahrbahnpflasterstein
- 16
- Gehweg
- 18
- Gehwegpflasterstein
- 20
- Bordstein
- 22
- Ebene Rinnensteinfläche des SdT
- 24
- Abstandsrippe
- 26
- Scheinfuge
- 28
- Rinnenstein-Teilfläche
- 30
- Rinnenstein
- 32
- Fahrbahnseitenfläche
- 34
- Gehwegseitenfläche / Rinnenseitenfläche
- 36
- Stoßseitenfläche
- 38
- Bodennut
- 40
- Profilierte Rinnensteinfläche
- 42
- Profilierte Rinnensteinteilfläche
- 44
- Abgewinkelte Rinnensteinteilfläche
- 46
- Gebogene Rinnensteinteilfläche
- 47
- 1-Flächen Rinnenstein (2-teilig)
- 48
- 2-Teilflächen Rinnenstein
- 49
- 4-Teilflächen Rinnenstein
- 50
- 8-Teilflächen Rinnenstein
- 52
- 6-Teilflächen Rinnenstein
- 54
- 9-Teilfächen Rinnenstein
- 55
- 12-Teilflächen Rinnenstein
- 56
- Gebogener Rinnenstein für Kurvenbereich
- 57
- Abgewinkelter Rinnenstein für Kurvenbereich
- 58
- Kurvenbepflasterung
- 60
- Bemaßter Rinnenstein einer normkonformen Ausführungsform
- 62
- Teilfläche mit Neigungswinkel <1°
- 64
- Teilfläche mit Neigungswinkel >1°
- 70
- Rinnen-Einzelsteinsystem
- 72
- Geneigter Rinnen-Einzelstein für Fahrbahnseite
- 74
- Profilierter Rinnen-Einzelstein mit stark geneigter und schwach bis gar nicht geneigter
Teil-fläche für Rinnenseite
- 80
- Gering geneigte Teilfläche
- 82
- Stark geneigte Teilfläche
- 84
- Bemaßte Einzelrinnensteine einer normkonformen Ausführungsform
- 86
- Steinfuge
- 88
- Rinne
- 90
- Bodenfläche
- 92
- Untergrund - Mörtelbett
- 94
- Untergrund - Betonfundament
- 96
- Brechsand, Splittgemisch
- 98
- Erdreich
- 100
- Kreisbepflasterung
1. Rinnensteinsystem mit geraden und gebogenen Rinnensteinen (30, 47, 48, 49, 50, 52,
54, 56, 57), welche sich über eine Breite einer zu erstellenden Rinne zwischen Fahrbahn
(12) und Fahrbahnbegrenzung/Gehweg (16), insbesondere Bordstein (20) erstrecken, wobei
zumindest der gehweg- bzw. rinnenseitige (34) Rinnenstein (30, 47, 48, 49, 50, 52,
54, 56, 57) zumindest eine zur Fahrbahnbegrenzung/Gehweg/Rinne (32, 34, 88) hin geneigte
und profilierte Teiloberfläche (40, 42, 44, 46, 80, 82) aufweist, die sich von Fahrbahnseite
(32) zur Gehwegseite/Rinne (32, 34, 88) neigt, die Profilierung eine abnehmenden Oberflächenneigung
in Richtung Gehwegseite/Rinne (32, 34, 88) bewirkt, und der komplexe Rinnenstein (30,
48, 49, 50, 52, 54, 56, 57) Scheinfugen (26) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die der Gehwegseite (34) zuweisenden Teilflächen der Scheinfugen (26) eine Teilflächen-Profilierung
(42, 62, 80) aufweisen, und die der Fahrbahnseite (32) zuweisenden Teilflächen (64,
82) eine im Wesentlichen geradlinige Profilierung aufweisen.
2. Rinnensteinsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilierung (40) zumindest eine gebogene (46) und/oder abgewinkelte Teiloberfläche
(47, 48, 62, 64, 80, 82) der Rinnensteinfläche (28) umfasst, wobei in Richtung Fahrbahnbegrenzung/Gehweg/Rinne
(16, 32, 34, 88) der Krümmungsradius zunimmt bzw. der Neigungswinkel jeder abgewinkelten
Teilfläche (62, 64) abnimmt.
3. Rinnensteinsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die profilierte Rinnensteinfläche (40) zumindest zwei sich in Fahrbahnverlaufsrichtung
längserstreckende und quer hierzu angrenzende Teilflächen (44, 62, 64, 80, 82) umfasst,
wobei die der Gehwegseite/Rinne (32, 34, 88)) zuweisende Teilfläche (62, 80) einen
kleineren Neigungswinkel bzw. Krümmungswinkel, insbesondere im Bereich von 0.5° bis
10°, bevorzugt 0.8° bis 2°, insbesondere 1° und die der Fahrbahnseite (32) zuweisende
Teilfläche (64, 82) einen entsprechend größeren Neigungs- bzw. Krümmungswinkel aufweist.
4. Rinnensteinsystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Gehweg- bzw. Rinnenseite (34) zuweisende Teilfläche (62) eine Breite von
10 bis 200mm aufweist, bevorzugt 80 mm, und die Gesamtbreite des Rinnensteinsystems
im Bereich von 100 bis 1000mm liegt.
5. Rinnensteinsystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rinnensteinsystem (30, 47, 48, 49, 50, 52, 54, 56, 57) komplexe Rinnensteine
(30, 48, 49, 50, 52, 54, 56, 57) und Einzelsteine (47, 70, 72, 74) bevorzugt in der
Größe einer kleinsten geometrischen Einheit eines komplexen Rinnensteins (30, 48,
49, 50, 52, 54, 56, 57), insbesondere in Größe eines Scheinfugensteins umfasst, die
zumindest einen gehwegseitig bzw. rinnenseitig (34) orientierten profiliert geneigten
Rinnen-Einzelstein (72) und einen fahrbahnseitig (32) orientierten unprofiliert geneigten
Rinnen-Einzelstein (74) umfasst, wobei die Einzelsteine (72, 74) bevorzugt versetzt
aneinander angeordnet sind, der fahrbahnseitige Einzelstein (74) höher als der gehweg-
bzw. rinnenseitige Einzelstein (72) ist und die Einzelsteine (47, 70, 72, 74) insbesondere
als Reparatursteine/Füllsteine für die Ausbildung flexibler Längen, sowie zur Kurvenausbildung
in Kombination mit komplexen Rinnensteinen (30, 48, 49, 50, 52, 54, 56, 57) eingesetzt
werden.
6. Rinnensteinsystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheinfugen (26) der komplexen Rinnesteine (30, 48, 49, 50, 52, 54, 56, 57) eine
Tiefe von etwa 1 mm bis 5 mm aufweisen und eine Fugenbreite von 2mm bis 12mm, bevorzugt
8mm aufweisen,.
7. Rinnensteinsystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Rinnenstein (30, 47, 48, 49, 50, 52, 54, 56, 57) auf seiner Bodenfläche
(90) eine Bodenprofilierung, bevorzugt zumindest eine Bodennut (38) zur Verzahnung
des Rinnensteins (30, 47, 48, 49, 50, 52, 54, 56, 57) mit dem Untergrund aufweist.
8. Rinnensteinsystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet dass zumindest ein Rinnenstein (30, 47, 48, 49, 50, 52, 54, 56, 57) auf den beiden Stoßseitenflächen
(36) und/oder Fahrbahnseitenfläche (32) und/oder Gehwegseitenfläche (34) zumindest
ein Verzahnungs- und/oder Abstandselement, insbesondere Abstandsrippe (24) und/oder
Vorsprung/Rücksprungselement aufweist, wobei die Abstandselemente auf den Stoßseitenflächen
(36) bevorzugt zur Ausrichtung angrenzend versetzt zueinander und für eine Abstandsbreite
von 2 bis 12mm, insbesondere 7mm ausgebildet sind und die Abstandselemente der Fahrbahn-
und/oder Gehwegseitenfläche (32, 34) bevorzugt großflächig ausgebildet mit einer Abstandsbreite
von 1 bis 3mm, bevorzugt 2mm sind.
9. Rinnensteinsystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rinnensteinsystem wenigstens drei unterschiedliche komplexe Rinnensteine (30,
48, 49, 50, 52, 54, 56, 57) umfasst, wobei das Rinnensteinsystem gerade Rinnensteine
(30, 48, 49, 50, 52, 54), trapezähnliche, gebogene oder abgewinkelte Rinnensteine
(56, 57), deren Oberfläche (40, 42, 44, 46) zu einem äußeren langen Bogenabschnitt
für eine kurvenäußere Begrenzung geneigt ist, und gebogene oder abgewinkelte Rinnensteine
(56, 57), deren Oberfläche (40, 42, 44, 46) zu einem inneren kurzen Bogenabschnitt
für eine kurveninnere Begrenzung geneigt ist, umfasst.
10. Rinnensteinsystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der äußere Bogenabschnitt des trapezähnlichen, gebogene oder abgewinkelten äußeren
Rinnensteins (56, 57) eine Bogenlänge von etwa 15 bis 30cm, bevorzugt 20 bis 25cm,
insbesondere 23 cm und der innere Bogenabschnitt (56, 57) eine Bogenlänge von etwa
15 bis 25 cm, bevorzugt 18 bis 22cm, insbesondere 20 cm aufweist.
11. Rinnensteinsystem nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der äußere Bogenabschnitt des trapezähnlichen, gebogene oder abgewinkelten inneren
Rinnensteins (56, 57) eine Bogenlänge von etwa 25 bis 15cm, bevorzugt 23 bis 18cm,
insbesondere 20 cm und der innere Bogenabschnitt (56, 57) eine Bogenlänge von etwa
13 bis 20 cm, bevorzugt 15 bis 19cm, insbesondere 17 cm aufweist.
12. Rinnensteinsystem nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der innere Bogenabschnitt des äußeren trapezähnlichen Rinnesteins (56, 57) und der
äußere Bogenabschnitt des inneren trapezähnlichen Rinnensteins (56, 57) einen Radius
von etwa 150 bis 300cm, bevorzugt 180 bis 250 cm, insbesondere 200 cm aufweisen.
13. Rinnensteinsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesamtoberfläche jedes Rinnesteins (30, 47, 48, 49, 50, 52, 54, 56, 57) einen
Neigungswinkel α von Fahrbahnseite (32) zur Gehwegseite (34) von 10° bis >1°, insbesondere
5° bis 2°, bevorzugt 2.5° aufweist, und/oder dass die Höhe jedes Rinnensteins (30,
47, 48, 49, 50, 52, 54, 56, 57) zwischen 80 bis 180 mm liegt, wobei eine fahrbahnseitige
geneigte oder gebogene Teilfläche (64) im Höhenbereich zwischen 90 bis 180mm und eine
daran anschließende gehwegseitige Teiloberfläche (62) im Höhenbereich zwischen 80
bis 170mm angeordnet ist.