[0001] Beschreibung:
Die Erfindung betrifft einen Schachtdeckel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Gattungsfremde Schachtdeckel bestehen beispielsweise aus Eisen. Sie können entweder
eine vollständig aus Eisen bestehende Deckeloberfläche aufweisen, oder sie können
im mittleren Bereich der Deckeloberfläche einen Einsatz aus Beton o. dgl. aufweisen.
Diese Schachtdeckel sind hoch belastbar, erfordern jedoch eine vergleichsweise aufwendige
Herstellung und sind dementsprechend teuer.
[0003] Aus der
US 5 378 078 ist ein gattungsgemäßer Schachtdeckel bekannt, der ein geringes Gewicht aufweisen
soll. Er besteht aus einer äußeren Hülle, die einen inneren Kern umgibt und die auch
den außen um den Kern umlaufenden Auflagebereich bildet, mit welchem der Schachtdeckel
auf einem Schachtrand aufliegt. Der Kern des Schachtdeckels besteht aus Balsa oder
einem Verbundmaterial. Die Hülle besteht sowohl oberhalb als auch unterhalb des Kerns
jeweils aus mehreren Lagen faserverstärkten Kunststoffs. Jede Lage besteht aus mehreren
radial versetzt zueinander angeordneten Streifen. Die Streifen sind jeweils mit u-nidirektional
verlaufenden Fasern verstärkt, und verlaufen jeweils parallel zueinander, so dass
jede Lage entsprechend dem Faserverlauf eine "Richtung" definiert. Übereinander angeordnete,
benachbarte Lagen weisen unterschiedliche Richtungen auf, die um den Mittelpunkt des
Schachtdeckels jeweils um einige Winkelgrade zueinander versetzt sind.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Schachtdeckel dahingehend
zu verbessern, dass dieser möglichst wirtschaftlich herstellbar und hoch belastbar
ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch einen Schachtdeckel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Die Erfindung schlägt mit anderen Worten vor, den Schachtdeckel grundsätzlich unter
Verwendung einer aushärtbaren Vergussmasse herzustellen, so dass der Schachtdeckel
gegen Witterungseinflüsse optimal geschützt, rostfrei und somit langlebig ist. Die
Verarbeitbarkeit der vorschlagsgemäßen Vergussmassen bei niedrigen Temperaturen, beispielsweise
bei Raumtemperatur, vereinfacht die Herstellung des Schachtdeckels und ist wirtschaftlich,
weil weder die Energiekosten für das Aufheizen des Gussmaterials auf mehrere hundert
Grad Celsius anfallen noch dementsprechende Ansprüche an die Einrichtungen und Werkzeuge
gestellt werden müssen, mit denen die Vergussmasse verarbeitet wird. Daher kann vorzugsweise
eine kalt aushärtende Vergussmasse verwendet werden. Zugunsten eines optimalen Fertigungsablaufs
kann es jedoch auch vorteilhaft sein, eine Vergussmasse zu verwenden, die bei erhöhter
Temperatur und in besonders kurzer Zeit aushärtet. Im nachfolgenden Text wird jedoch
stets - und rein beispielhaft - von der Verwendung einer kalt aushärtenden Vergussmasse
ausgegangen.
[0007] Zudem verleihen derartige Vergussmassen - beispielsweise im Unterschied zu dem Balsaholzkern
eines gattungsgemäßen Schachtdeckels - dem Schachtdeckel eine hohe Belastbarkeit.
Dieses hohe Maß an Stabilität ermöglicht wiederum, auf eine technisch und wirtschaftlich
aufwendige Ringkonstruktion zu verzichten. Vorschlagsgemäß muss der Schachtdeckel
daher nicht mit einem äußeren Auflagering auf einen Schachtrand aufgelegt werden,
sondern der Grundkörper, der aus der Vergussmasse besteht, erstreckt sich als tragendes
Element radial bis in den Auflagebereich nach außen. Die Streifen mit den Verstärkungsfasern
stellen eine Unterstützung dar, die den Grundkörper nach unten hin, also gegen Durchbiegungen,
verstärkt.
[0008] Die vorschlagsgemäße Vergussmasse ist zudem - auch hier wiederum beispielsweise im
Unterschied zu dem Balsaholzkern eines gattungsgemäßen Schachtdeckels - witterungsbeständig.
Eine obere Abdeckung des Grundkörpers, die als Witterungsschutz dienen würde, ist
daher nicht erforderlich, was den Herstellungsaufwand wirtschaftlichen positiv beeinflusst.
[0009] Als Vergussmasse kommen insbesondere duroplastische Polymerwerkstoffe oder Betonwerkstoffe
in Frage. Bei Verwendung duroplastischer Polymerwerkstoffe kann durch das vergleichsweise
leichte Gewicht der Transport der Schachtdeckel vom Herstellerwerk zum Verlegeort,
und auch die Handhabung des Schachtdeckels durch autorisiertes Personal erheblich
erleichtert werden. Um Vandalismus oder ähnliche unbefugte Zugriffe auf den Schachtdeckel
zuverlässig zu vermeiden, können Sicherungsmittel verwendet werden, wie sie an sich
auch bereits für die bekannten Schachtdeckel bekannt und handelsüblich sind.
[0010] Eine eventuelle Sprödigkeit des verwendeten Werkstoffs wird durch die vorschlagsgemäß
vorgesehene Verstärkung ausgeglichen, die in Form von Verstärkungsfasern vorgesehen
ist. Dadurch, dass die Verstärkungsfasern in mehreren unterschiedlichen Richtungen
verlaufen, können Kräfte in unterschiedlichen Richtungen optimal aufgenommen werden.
Beispielsweise können separate Streifen sternförmig angeordnet sein und von einem
gemeinsamen Mittelpunkt aus in unterschiedlichen Richtungen verlaufen, oder es kann
ein Multiaxialgelege verwendet werden.
[0011] Dadurch, dass die Verstärkungsfasern nicht in mehreren Schichten angeordnet sind,
die als Platten, Scheiben oder Schalen die Unterseite des Grundkörpers jeweils vollflächig
abdecken, sondern dass sie vielmehr jeweils innerhalb eines Streifens angeordnet sind,
der eine geringere Breite aufweist als der Schachtdeckel, wird Material und Gewicht
gespart und somit die Wirtschaftlichkeit bei der Herstellung des Schachtdeckels verbessert.
Dabei verlaufen die Streifen nicht randseitig under dem Grundkörper, sondern jeweils
von einem Ende zum gegenüberliegenden Ende des Schachtdeckels und durch dessen Mittelpunkt,
so dass sie eine hohe Wirksamkeit als Verstärkungselemente aufweisen und eine hohe
Belastbarkeit des Schachtdeckels ermöglichen, so dass dieser beispielsweise mit 40t
belastbar ist.
[0012] Um je nach Anwendungsgebiet des Schachtdeckels, beispielsweise auf Gehwegen oder
auf Straßen wenn sie im Bereich der öffentlichen Kanalisation verwendet werden, die
entsprechende Belastung durch Personen oder durch Fahrzeuge zuverlässig aufnehmen
zu können, ist vorschlagsgemäß vorgesehen, dass der Werkstoff, der den Grundkörper
bildet, verstärkt ist und zwar mithilfe von Verstärkungsfasern. Dabei können Glasfaser-
oder technisch etwa gleichwertige Basaltfasern eingesetzt werden, oder beispielsweise
auch Kohlefasern, wenn ein besonders niedriges Gewicht des Schachtdeckels gewünscht
ist und die Kohlefasern wirtschaftlich bereitgestellt werden können.
[0013] Die Verstärkungsfasern sind dabei zu Gunsten einer einfacheren Herstellung des Schachtdeckels
nicht einzeln angeordnet, sondern jeweils zu Streifen zusammengefasst, beispielsweise
in Form eines Gewebes oder eines Geleges, wobei die Streifen derart lang sind, dass
sich die Streifen jeweils von einem Rand zum gegenüberliegenden Rand des Schachtdeckels
erstrecken und somit eine unterbrechungsfreie Unterstützung des Schachtdeckels über
seine gesamte Unterseite ermöglichen.
[0014] Dabei verlaufen die Verstärkungsfasern geradlinig, um auf sie einwirkende Zugkräfte
optimal aufnehmen und den Grundwerkstoff somit verstärken zu können. Insbesondere
können aus demselben Grund die Verstärkungsfasern als Rovings vorliegen bzw. als Gelege
an Stelle eines Gewebes oder Gestricks. Mit "gegenüberliegend" ist im Rahmen des vorliegenden
Vorschlags nicht notwendigerweise bezeichnet, dass die Verstärkungsfasern bzw. die
Streifen durch den Mittelpunkt des Schachtdeckels verlaufen müssen, sondern dass sie
entsprechend der Linie, entlang welcher der jeweilige Streifen verläuft, sich von
dem einem bis zu dem anderen Rand des Schachtdeckels erstrecken. Außermittige Streifen
können also kürzer sein als über den Deckelmittelpunkt verlaufende Streifen.
[0015] Dabei kann eine Mehrzahl von separaten Streifen vorgesehen sein, wobei diese insgesamt
sternförmig angeordnet sind und sich im mittleren Bereich des Schachtdeckels dementsprechend
überlappen, so dass hier eine vergleichsweise dickere Schicht aus Verstärkungsmaterial
in Form der mehreren einander überlappenden Streifen von Verstärkungsfasern vorgesehen
ist.
[0016] Alternativ kann ein Multiaxialgelege vorgesehen sein, welches als eine Scheibe aus
Verstärkungsmaterial angesehen werden kann, die viele Streifen aus jeweils parallel
verlaufenden Verstärkungsfasern enthält. Eine optimale Anpassung an beispielsweise
eine gewölbt verlaufende Oberfläche, auf welche die Streifen aufgebracht werden sollen,
ist durch eine Mehrzahl separater Streifen problemlos und möglichst faltenfrei möglich,
während ein Multiaxialgelege beispielsweise an einer möglichst planen Oberfläche des
Grundwerkstoffs oder im Inneren des Grundwerkstoffs vorgesehen sein und dort plan
verlaufen kann.
[0017] Als duroplastischer Polymerwerkstoff für den Grundkörper kommen beispielsweise ein
Polyestermaterial infrage oder ein Polyesterbeton, wobei das Polyesterbeton als SMC
bzw. BMC, also als "Sheet Moulding Compound" oder als "Bulk Moulding Compound" vorliegen
kann. Dieses Grundmaterial ist sowohl wirtschaftlich günstig erhältlich als auch hochbelastbar
und witterungsbeständig, so dass es sich gut für die Herstellung vorschlagsgemäßer
Schachtdeckel eignet.
[0018] Vorteilhaft können die Verstärkungsfasern innerhalb eines Streifens bzw. Multiaxialgeleges
als parallele Rovings angeordnet sein, die sich jeweils über die gesamte Länge des
Streifens erstrecken, so dass auf diese Weise die Verstärkungsfasern eine optimale
Zugfestigkeit entfalten können und auf diese Weise eine optimale Verstärkungswirkung
für den Schachtdeckel, also für den aus einem Polymerwerkstoff bestehenden Grundkörper
bewirken können.
[0019] Vorteilhaft können separate Streifen aus Verstärkungsfasern jeweils so schmal bemessen
sein, dass sich zum Rand des Schachtdeckels hin streifenfreie Segmente ergeben. Auf
diese Weise werden etwa dreieckige Segmente geschaffen, die frei von Verstärkungsfasern
sind und in denen beispielsweise der Schachtdeckel Durchbrechungen aufweisen kann,
so dass, wie bei herkömmlichen Schachtdeckeln auch, wahlweise Schachtdeckel mit oder
ohne Lochkranz hergestellt werden können.
[0020] Um den Werkstoff des Grundkörpers vor Beschädigungen zu schützen, beispielsweise
während des Transports oder auch wenn der Schachtdeckel in einer entsprechenden Vertiefung
einer Bodenoberfläche liegt, kann vorteilhaft entlang dem umlaufenden Rand des Schachtdeckels
ein Kantenschutzring vorgesehen sein, der aus anderem Material als der Grundkörper
besteht. Beispielsweise kann der Kantenschutzring aus demselben Material bestehen
wie die Streifen von Verstärkungsfasern. Dabei kann dann insbesondere vorteilhaft
vorgesehen sein, dass der Kantenschutzring und die Streifen ein gemeinsames Bauteil
darstellen, so dass in herstellungstechnisch möglichst wirtschaftlicher Weise zunächst
dieses Verstärkungsbauteil geschaffen werden kann und anschließend der übrige Werkstoff
als Vergussmasse hinzugefügt wird, welcher dann den Grundkörper des Schachtdeckels
bildet.
[0021] Der Schachtdeckel liegt entlang seinem äußeren Rand mit seiner Unterseite auf einer
Auflage auf, beispielsweise der Mündung eines Schachtes. Dort, wo der Schachtdeckel
diesen Auflagebereich aufweist, kann vorteilhaft unterhalb des Verstärkungsmaterials
ein umlaufender Auflagering vorgesehen sein, welcher aus einem anderen Material als
dem des Verstärkungsmaterials besteht. Auf diese Weise wird das Verstärkungsmaterial
vor Brüchen geschützt, die ansonsten ggf. auftreten könnten, wenn der Schachtdeckel
schlagartig stark belastet wird, wie dies beispielsweise nicht ausgeschlossen werden
kann, wenn der Schachtdeckel von Fahrzeugen befahren wird. Dieser Auflagering stellt
also eine Art Dämpfung oder Schutz für die Streifen und die darin enthaltenen Verstärkungsfasern
dar. Er kann beispielsweise aus demselben Werkstoff wie der Grundwerkstoff bestehen.
[0022] Vorteilhaft kann der Schachtdeckel dort, wo er seinen Auflagebereich aufweist, an
seiner Unterseite mit einem Puffer versehen sein, der eine klapperfreie Auflage des
Schachtdeckels auf der jeweiligen Auflagefläche sicherstellt, beispielsweise auf der
erwähnten Schachtmündung. Dieser Puffer kann beispielsweise gleichzeitig auch den
bereits erwähnten Auflagering aufweisen. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass
der Puffer aus einem besonders gut dämpfenden Material, beispielsweise einem Elastomerwerkstoff,
besteht und unterhalb der Verstärkungsfasern angeordnet ist oder unterhalb des Auflagerings
vorgesehen ist, falls ein solcher vorgesehen ist. Dabei können einzelne Pufferelemente
vorgesehen sein, so dass beispielsweise teure Werkstoffe für den Puffer verwendet
werden können und eine gute Wirtschaftlichkeit durch einen entsprechend niedrigen
Materialverbrauch dieses teuren Werkstoffs ermöglicht wird. Zu Gunsten einer besonders
einfachen Herstellung kann der Puffer jedoch auch besonders einfach dadurch ausgestaltet
sein, dass der Schachtdeckel in seinem Auflagebereich an seiner Unterseite eine umlaufende
Nut aufweist, in welche ein Elastomerstreifen eingesetzt ist.
[0023] Die erwähnten Streifen aus Verstärkungsfasern können vorteilhaft als faserverstärkte
Kunststoffstreifen ausgestaltet sein, beispielsweise aus einem GFK-Material, also
aus glasfaserverstärktem Kunststoff bestehen.
[0024] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der rein schematischen Darstellungen
nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
- Fig. 1
- eine Ansicht auf die Unterseite eines ersten Schachtdeckels,
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch den ersten Schachtdeckel von Fig. 1, und
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht auf einen quer geschnittenen zweiten Schachtdeckel.
[0025] In den Zeichnungen ist mit 1 jeweils insgesamt ein Schachtdeckel bezeichnet, der
einen Grundkörper 2 aufweist, welcher gemäß den Fig. 1 und 2 aus einem Polymerwerkstoff
besteht, wie beispielsweise einem Polyestermaterial, welches in an sich bekannter
Weise gefüllt und / oder verstärkt sein kann. Alternativ kann der Grundkörper 2 aus
einem Polyesterbeton bestehen, oder gemäß dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 aus Beton.
Der Grundkörper 2 ist zirkumferent eingefasst von einem Kantenschutzring 3, der aus
einem glasfaserverstärkten Kunststoff besteht.
[0026] Im Abstand vom äußeren Rand, also von dem Kantenschutzring 3, sind bei dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 und 2 viele Durchbrechungen 4 vorgesehen, wobei jeweils zwischen zwei benachbarten
Durchbrechungen 4 ein Streifen 5 vom Kantenschutzring 3 bis zur gegenüberliegenden
Seite des Schachtdeckels 1 verläuft und dort wiederum an den Kantenschutzring 3 anschließt.
Dementsprechend ist die Anzahl an Streifen 5 sowie an Durchbrechungen 4 geradzahlig,
so dass jeweils zwei Durchbrechungen 4 einander gegenüberliegen bzw. sich zwischen
zwei benachbarten Durchbrechungen 4 ein ununterbrochener Bereich über den Mittelpunkt
des Schachtdeckels 1 hinweg quer über den gesamten Durchmesser des Schachtdeckels
1 bis zu dessen gegenüberliegenden Rand, erstreckt ebenfalls zwischen zwei Durchbrechungen
4, so dass die Streifen 5 unterbrechungsfrei quer unterhalb des Schachtdeckels 1 von
einem zum gegenüberliegenden Rand verlaufen können. Im mittleren Bereich des Schachtdeckels
1 ergibt sich an seiner Unterseite eine sehr große Materialstärke an Verstärkungsmaterial,
weil sich dort sämtliche Streifen 5 überlappen.
[0027] Dem Kantenschutzring 3 radial nach innen benachbart verläuft an der Unterseite des
Schachdeckels 1 ein Auflagering 6 unterhalb der Streifen 5. Der Auflagering 6 besteht
aus demselben Material wie der Grundkörper 2 und schützt in diesem Auflagebereich
des Schachtdeckels 1 die Streifen 5 vor mechanischen Beschädigungen.
[0028] In diesem Auflagering 6 ist eine umlaufende Nut 7 vorgesehen, in welche ein Elastomerstreifen
eingesetzt ist, der als Puffer 8 dient und eine klapperfreie Auflage des Schachtdeckels
1 gewährleistet.
[0029] Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 ist der Schachtdeckel 1 in einer Einbausituation
dargestellt, bei der er in ein Schachtoberteil 9 aus beispielsweise Beton oder Polyesterbeton
eingesetzt ist. Der Grundkörper 2 des Schachtdeckels 1 besteht aus Beton. Ein Kragen
10, der aus demselben Material besteht wie der Kantenschutzring 3 und die Streifen
5, ist als Verschleißschutz in das Schachtoberteil 9 eingesetzt und bildet auch die
befahrbare ringförmige Oberfläche des Schachtoberteils 9. Die Streifen 5 und der Kantenschutzring
3 sind bei diesem Ausführungsbeispiel wie bei dem der Fig. 1 und 2 ausgeführt. Allerdings
sind weder die Durchbrechungen 4 durch den Grundkörper, noch der Auflagering 6 noch
der Puffer 8 an der Unterseite dieses Schachtdeckels 1 vorgesehen. Vielmehr verlaufen
die Streifen 5 entsprechend der Querschnittskontur des Grundkörpers 2 zum Rand des
Schachtdeckels 1 hin abgewinkelt, so dass sie plan auf einem Absatz des Kragens 10
aufliegen. Eine Bruchgefahr wie bei den schräg verlaufenden Streifen 5 des Ausführungsbeispiels
der Fig. 1 und 2 besteht daher durch die Auflage auf dem erwähnten Absatz des Kragens
10 nicht.
[0030] Der Kantenschutzring 3 und die Streifen 5 sind bei beiden Ausführungsbeispielen als
ein gemeinsamer Presskörper hergestellt worden, der etwa schalenförmig ausgestaltet
ist und anschließend mit der jeweiligen Vergussmasse gefüllt wird. Beim Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 und 2 gelangt die Vergussmasse auch auf die Unterseite des Presskörpers
und bildet dort den Auflagering 6.
[0031] Um den Kantenschutzring 3 und die Streifen 5 gegen aggressive chemische Einflüsse
zu schützen, kann eine Oberflächenbeschichtung in Form einer Lackierung oder einer
Polyurethanbeschichtung, beispielsweise mittels eine zweikomponentigen PU-Systems,
vorgesehen sein.
[0032] Um eine sichere und haltbare Verbindung des Kantenschutzrings 3 und der Streifen
5 mit der Vergussmasse zu unterstützen, kann ein Haftvermittler auf den der Vergussmasse
zugewandten Oberflächen dieser Elemente bzw. des aus diesen Elementen gebildeten Presskörpers
vorgesehen sein. Es kann sich dabei um einen chemischen Haftvermittler handeln, oder
es kann mechanisch, etwa durch eine Besandung der entsprechenden Oberflächen, ein
besserer Zusammenhalt mit der Vergussmasse bewirkt werden.
1. Schachtdeckel,
mit einem zentralen Bereich
einem am Rand umlaufenden Auflagebereich zur Auflage auf einer Schachtmündung,
einem Grundkörper (2) aus einem Verbundwerkstoff,
und Verstärkungsfasern, die im zentralen Bereich des Schachtdeckels (1) unterhalb
des Grundkörpers (2) verlaufen,
wobei sich mehrere Schichten von Verstärkungsfasern übereinander und in mehreren Richtungen
verlaufend jeweils von einem Rand zum gegenüberliegenden Rand des Schachtdeckels (1)
erstrecken,
jede Schicht wenigstens einen Streifen (5) aufweist, wobei übereinander angeordnete
Streifen (5) in unterschiedlichen Winkeln, bezogen auf den Mittelpunkt des Schachtdeckels,
ausgerichtet sind und sich im mittleren Bereich des Schachtdeckels (1) überlappen,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schachtdeckel (1) einen Grundkörper (2) aus einer ausgehärteten Vergussmasse
aufweist,
und sich der Grundkörper (2) in radialer Richtung bis in den Auflagebereich erstreckt.
2. Schachtdeckel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Grundkörper (2) aus einem Betonwerkstoff besteht.
3. Schachtdeckel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Grundkörper (2) aus einem duroplastischen Polymerwerkstoff besteht.
4. Schachtdeckel nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Grundkörper (2) aus einem Polyestermaterial besteht.
5. Schachtdeckel nach den Ansprüchen 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Grundkörper (2) aus Polyesterbeton besteht.
6. Schachtdeckel nach Anspruch einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstärkungsfasern innerhalb eines Streifens (5) als parallele Rovings angeordnet
sind, die sich jeweils über die gesamte Länge eines Streifens (5) erstrecken.
7. Schachtdeckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Streifen (5) jeweils so schmal sind, dass sich zum Rand des Schachtdeckels (1)
hin streifenfreie Segmente ergeben.
8. Schachtdeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Streifen (5) zu einem gemeinsamen Flächenelement zusammengefasst sind, welches
als Multiaxialgelege ausgestaltet ist.
9. Schachtdeckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass entlang dem umlaufenden Rand des Schachtdeckels (1) ein Kantenschutzring (3) vorgesehen
ist.
10. Schachtdeckel nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kantenschutzring (3) aus demselben Material besteht wie die Streifen (5).
11. Schachtdeckel nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kantenschutzring (3) und die Streifen (5) als ein gemeinsames Bauteil ausgestaltet
sind.
12. Schachtdeckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass dort, wo der Schachtdeckel (1) seinen Auflagebereich aufweist, unterhalb der Streifen
(5) ein umlaufender Auflagering (6) vorgesehen ist, welcher aus einem anderen Material
als dem der Streifen (5) besteht.
13. Schachtdeckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schachtdeckel (1) dort, wo er seinen Auflagebereich aufweist, an seiner Unterseite
mit einem aus einem Elastomerwerkstoff bestehenden Puffer (8) versehen ist.
14. Schachtdeckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mineralische Fasern wie Glas- oder Basaltfasern die Verstärkungsfasern bilden.
15. Schachtdeckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Streifen (5) als faserverstärkte Kunststoffstreifen ausgestaltet sind.