(57) Eine kontrollierte und gezielte Applikation wenigstens eines Wirkstoffs in zum Abduschen
des Körpers eines Lebewesens vorgesehenes Wasser, das einen Duschkopf durchströmt,
der eine durchströmbare Aufnahmekammer für eine Wirkstoffdarreichung aufweist, wird
dadurch erreicht, dass die Wirkstoffdarreichung in Form eines durchströmbaren Gebindes
für eine Anwendung verwendet wird, dass vor der Anwendung die Aufnahmekammer geöffnet,
das Gebinde eingelegt und die Aufnahmekammer wasserdicht verschlossen wird und dass
nach der Anwendung das Gebinde entnommen wird.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Applikation wenigstens eines Wirkstoffs
in zum Abduschen des Körpers eines Lebewesens vorgesehenes Wasser, das einen Duschkopf
durchströmt, der eine durchströmbare Aufnahmekammer für eine Wirkstoffdarreichung
aufweist.
[0002] In der Entwicklungsgeschichte und Zivilisation der Menschen hat das Baden des menschlichen
Körpers stets eine erhebliche Rolle gespielt. Neben dem Aspekt der Reinigung der Haut
des menschlichen Körpers werden durch ein Bad auch Krankheiten behandelt und die Gesundheit
gepflegt. Dabei beschränkt sich diese Anwendung nicht nur äußerlich auf die Haut des
Menschen, sondern kann auch den gesamten Organismus und dessen Funktionen beeinflussen.
So haben sich beispielsweise neben Körperpflege- und Wohlfühlbädern auch Gesundheits-
und Heilbäder zur Beruhigung und Entspannung sowie zur Behandlung von Erkältungskrankheiten
etabliert.
[0003] Für die genannten Anwendungsbereiche werden üblicherweise Wannenvollbäder verwendet,
die durch einen Badezusatz für die gewünschte Indikation ergänzt werden.
[0004] Die Badezusätze können Pflanzen, Pflanzenbestandteile oder Extrakte aus Pflanzen
enthalten. Wesentliche Bestandteile eines Badezusatzes können auch ätherische Öle,
fette Öle oder Mineralstoffe sein. Verwendbar sind auch Kombinationen der genannten
Stoffgruppen.
[0005] Die Anwendung von Vollbädern erfordert neben einem nicht unerheblichen Zeitaufwand
auch einen erheblichen Wasserverbrauch. Im Alltagsgeschehen wird daher für die alltägliche
Körperpflege überwiegend ein Duschvorgang benutzt, der durch die gezielte Richtung
des Wasserstrahls auf den Körper mit einem deutlich geringeren Wasserverbrauch auskommt.
Etwaige Haut pflegende Substanzen oder auch Aromastoffe werden dabei üblicherweise
dem Duschmittel zugegeben, da auf der Haut selbst mit dem Wasser aus dem Duschkopf
vermischt wird.
[0006] Es ist ferner bekannt, einen Duschkopf so auszubilden, dass Filtermaterialien oder
auch Gelfilter eingesetzt werden können, durch die das Wasser gefiltert und beispielsweise
vom schädlichen Chlor oder von Schimmelbakterien befreit wird. Dabei können auch Haut
pflegende Substanzen oder Vitamin C zugeführt werden. Durch derartige Filtereinsätze,
die der Technik von Wasserfiltern mit Enthärtersubstanzen in der Wasserversorgung
ähneln, können die gewünschten Wirkstoffe für lange Zeit dem Duschwasser zugegeben
werden. Für einen Aroma-Gelfilter, der unter der Bezeichnung "Aroma Sense 701" bekannt
ist (http://wasserkraft-online.eu/pr handbrause 701.php), ist eine Haltbarkeit für
ca. 260 Duschvorgänge angegeben.
[0007] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird bei einer derartigen Anordnung als nachteilig
angesehen, dass die Wirkstoffzugabe allenfalls qualitativ möglich ist, jedoch über
die Benutzungsdauer völlig unkontrolliert variiert. Die Wirkstoffabgabe wird bei einem
frisch eingesetzten Filter deutlich höher ausfallen als nach einer gewissen Benutzungsdauer.
Darüber hinaus wird die Wirkstoffabgabe auch wesentlich davon abhängen, ob die Dusche
regelmäßig benutzt wird oder auch für eine gewisse Zeit unbenutzt bleibt, wodurch
sich der Filter ggf. in einer trockenen oder halbfeuchten Umgebung befinden kann und
dadurch unkontrollierbaren chemischen Vorgängen ausgesetzt ist. Die bekannten Filter
sind daher allenfalls für die Vermittlung eines generellen Wohlbefindens bzw. guten
Gefühls geeignet, nicht jedoch für eine kontrollierte Wirkstoffabgabe.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt daher der Gedanke zugrunde, eine kontrollierte,
gezielte und wiederholbare Wirkstoffabgabe auch bei einem Duschvorgang vornehmen zu
können.
[0009] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß das Verfahrens der eingangs erwähnten
Art dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkstoffdarreichung in Form eines durchströmbaren
Gebindes für eine Anwendung verwendet wird, dass vor der Anwendung die Aufnahmekammer
geöffnet, das Gebinde eingelegt und die Aufnahmekammer wasserdicht verschlossen wird
und dass nach der Anwendung das Gebinde entnommen wird.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren sieht somit vor, dass vor jedem Duschvorgang, bei
dem Wirkstoffe dem Körper zugeführt werden sollen, der Duschkopf geöffnet, das Gebinde
eingelegt und der Duschkopf mit Ausnahme von Durchströmöffnungen wieder wasserdicht
verschlossen wird. Dann wird über den Duschvorgang, der dabei vorzugsweise eine gewisse
Mindestdauer aufweisen sollte, der Wirkstoff gezielt abgegeben, sodass auch eine für
praktische Anwendungsfälle ausreichend dosierte Wirkstoffabgabe erfolgt. Es ist vorgesehen,
dass nach dem Duschen das Gebinde entfernt wird. Die Entfernung des Gebindes kann
jedoch auch vor dem nächsten Duschvorgang, mit dem eine gezielte Wirkstoffzugabe wieder
erfolgen soll, vorgenommen werden.
[0011] Die Gebinde haben vorzugsweise die Form von Filterbeuteln, Pads oder Kapseln, wie
sie beispielsweise für die Zubereitung von Kaffeegetränken bekannt sind. Die Wirkstoffdarreichung
kann dabei Pflanzen, Pflanzenbestandteile oder Extrakte aus Pflanzen, ätherische Öle,
fette Öle, Mineralstoffe, Vitamine oder andere - auch chemisch hergestellte - geeignete
Substanzen enthalten.
[0012] Die pflanzlichen Bestandteile sind vorzugsweise getrocknete und pulverisierte Pflanzenteile,
insbesondere Blätter, Blüten, Früchte, Samen und Wurzeln. Weiterhin können Extrakte
von Pflanzen als pflanzliche Bestandteile verwendet werden. Ferner sind Kombinationen
von Pflanzenpulvern und -extrakten einsetzbar. Dabei können auch Pflanzenpulver verschiedener
Pflanzen, Extrakte verschiedener Pflanzen sowie entsprechende Mischungen von Pflanzenpulvern
und Extrakten verschiedener Pflanzen verwendet werden.
[0013] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht auch die gezielte Applikation von pharmazeutischen
Wirkstoffen zur Behandlung von oder Vorbeugung gegen Krankheiten.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die gezielte dosierte Applikation der Wirkstoffe
auch unabhängig von der Länge des Duschvorgangs, sofern eine gewisse Mindestduschzeit
bei einem vorgegebenen Wasserdurchsatz eingehalten wird. Wenn die Wirkstoffdarreichung
aufgebraucht ist, kann der Duschvorgang ohne weiteres fortgesetzt werden, ohne dass
es zu einer Überdosierung kommt, weil die Wirkstoffdarreichung aufgebraucht ist.
[0015] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Erzielung eines Gesundheits-und Pflegeeffekts
gegenüber der Anwendung von Vollbädern mit einem deutlich geringeren Zeitaufwand sowie
einem verringerten Aufwand von Wasser und Energie. Das erfindungsgemäße Verfahren
erläutert auch eine tägliche Applikation der Wirkstoffe und sogar eine Applikation,
die mehrmals täglich stattfindet. Darüber hinaus sind die sanitären Reinigungsmaßnahmen
nach einem Duschvorgang wesentlich einfacher als nach einem Vollbad.
[0016] Im Vergleich zu einem herkömmlichen Heil- oder Pflegebad ermöglicht die erfindungsgemäß
Gesundheits- und Pflegedusche auch eine unkomplizierte Kombination von Duschvorgängen
zur Körperhygiene und zur Gesundheits-und Körperpflege, indem der Duschvorgang zunächst
die übliche Reinigung wahrnimmt und sich anschließend nach Einlegen der Wirkstoffdarreichung
der Gesundheits- und/oder Pflegevorgang anschließt.
[0017] Die Aufnahmekammer für die Gebinde befindet sich vorzugsweise zwischen Schlauchanschluss
und einer Wassersprühplatte des Duschkopfes. Als Aufnahmekammer kann insbesondere
ein wasserdicht verschließbarer Adapter verwendet werden, der in den Duschkopf eingesetzt
wird. Der Duschkopf und ggf. der Adapter sollten die unkomplizierte Öffnung der Aufnahmekammer
ermöglichen, damit der Vorgang des Einsetzens des Gebindes der Wirkstoffdarreichung
unkompliziert erfolgen kann und nicht die Akzeptanz für die Verwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens stört.
[0018] Das Gebinde kann selbstverständlich neben dem Wirkstoff oder den Wirkstoffzusätzen,
insbesondere Aromen und ggf. Wasserenthärtungsmittel enthalten.
1. Verfahren zur Applikation wenigstens eines Wirkstoffs in zum Abduschen des Körpers
eines Lebewesens vorgesehenes Wasser, das einen Duschkopf durchströmt, der eine durchströmbare
Aufnahmekammer für eine Wirkstoffdarreichung aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkstoffdarreichung in Form eines durchströmbaren Gebindes für eine Anwendung
verwendet wird, dass vor der Anwendung die Aufnahmekammer geöffnet, das Gebinde eingelegt
und die Aufnahmekammer wasserdicht verschlossen wird und dass nach der Anwendung das
Gebinde entnommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gebinde in Form von durchströmbaren Kapseln, Filterbeuteln oder Pads verwendet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Aufnahmekammer zwischen Schlauchanschluss und einer Wassersprühplatte des
Duschkopfs befindet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Aufnahmekammer ein wasserdicht verschließbarer Adapter verwendet wird, der in
den Duschkopf eingesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Gebinde Pflanzen, Pflanzenbestandteile und/oder Pflanzenextrakte enthalten.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Gebinde ätherische Öle, fette Öle, Mineralstoff oder Vitamine enthalten.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Gebinde ferner Aromen enthalten.