Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein brandbeständiges Gehäuse für einen Stromrichter,
insbesondere für einen Stromrichter eines Schienenfahrzeugs, wobei das Gehäuse aus
einem metallischen Werkstoff hergestellt ist, mit einem Wärmeisolationsteil aus einem
nicht entflammbaren Werkstoff, der an einem Gehäuseteil des Gehäuses an einer Außenwandfläche
angeordnet ist, um bei einem Brand im Innenraum den Wärmefluss in einen angrenzenden
Außenraum abzuschwächen.
Stand der Technik
[0002] Es ist bekannt, dass leistungselektronische Baukomponenten eines Stromrichters üblicher
Weise in einem Metallgehäuse untergebracht sind, welches neben dem mechanischen Schutz
auch eine Abschirmung für elektromagnetische Strahlung bildet. Die Metallstruktur
ist ein guter Wärmeleiter für die im Innenraum anfallende Verlustleistung.
[0003] Von Nachteil ist diese gute Wärmeleitfähigkeit dann, wenn es darum geht, bei einem
Brand im Innenraum des Stromrichtergehäuses, einen außen vorbeiführenden Fluchtweg
möglichst lange passierbar zu halten. Bei Schienenfahrzeugen wird aus Sicherheitsgründen
zunehmend gefordert, dass im Falle eines Stromrichterbrandes die zum Außenraum weisende
Metallstruktur nur eine begrenzte Temperaturerhöhung erfährt. Je nach Risikoklasse
des Schienenfahrzeugs sind diese Anforderungen unterschiedlich. Bei Fahrzeugen die
einen Tunnel befahren sind die Anforderungen höher, als bei Straßenbahnzügen. In Deutschland,
legt die deutsche Industrienorm DIN 5510 fest, welche Grenzwerte gelten. Für ein Schienenfahrzeug
kann beispielsweise gefordert sein, dass ein Gehäuse für Hochleistungskomponenten
im Innenraum so ausgeführt sein muss, dass über 30 Minuten kein Spalte bzw. Öffnungen
oder andauernde Flammen auf der Gehäuseaußenseite entstehen können. Diese Maßnahme
schützt den Fluchtkorridor, verhindert aber auch eine Brandausbreitung in der Evakuationsphase.
[0004] Bekanntlich sind die Platzverhältnisse auf einem Schienenfahrzeug, z.B. im Triebkopf
einer Elektro-Lokomotive, eng begrenzt. Die Wärmeentwicklung im Innenraum eines Bahn-Stromrichters
kann aber erheblich sein, so dass aus Sicherheitsgründen zunehmend höhere Anforderungen
an die Brandbeständigkeit des Stromrichtergehäuses gestellt werden. Dies gilt nicht
nur für Stromrichter die im Innenraum eines Schienenfahrzeugs angeordnet sind, sondern
auch für solche in Unterflurmontage, bei denen die Erhitzung eines darüber liegenden
Fluchtwegs möglichst lang verzögert und eine Brandausbreitung verhindert werden soll.
[0005] Aus der
EP 1 882 496 A1 ist ein Brandschutz bekannt, bei dem eine Schutzwand mit einem intumeszenzfähigen,
das heißt thermisch expansionsfähigem Flächengebilde, beschichtet ist. Im Brandfall
quillt das Flächengebilde auf. Die Expansion kann mehrere 100% betragen und bildet
für den Wärmefluss eine Barriere. Bei einem Stromrichter können aber die im Brandfall
im Innenraum auftretenden Temperaturen so groß sein, dass eine intumeszenzfähige Beschichtung
alleine unzureichend ist, um einen angrenzenden Fluchtweg passierbar zu halten.
[0006] Im Zuge eines ständig anwachsenden Sicherheitsbewusstseins werden die Brandschutzbestimmungen
strenger gefasst. Dabei verringert sich nicht nur die zulässige Oberflächentemperatur
des Stromrichtergehäuses, sondern die Norm schreibt auch die Haltbarkeit der Schutzmaßnahme
bei einem Schienenfahrzeug vor, die mehr als 20 Jahre funktionsfähig bleiben muss
(deutsche Industrienorm DIN 50 155). Seitens der Betreiber eines Schienenfahrzeugs
besteht zudem der Wunsch, dass die Schutzmaßnahmen über einen möglichst langen Betriebszeitraum
keine aufwändige Wartung erfordert.
Darstellung der Erfindung
[0007] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein brandbeständiges Gehäuse für einen
Stromrichter anzugeben, welches im Falle eines Brandes im Inneren des Gehäuses den
Wärmestrom durch ein Gehäuseteil in einen angrenzenden sicherheitskritischen Außenraum
besser abschottet und bei welchem diese Abschottungswirkung über einen möglichst langen
Betriebszeitraum möglichst wartungsfrei erhalten bleibt.
[0008] Diese Aufgabe wird durch einen brandbeständigen Stromrichter mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen definiert.
[0009] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass ein Wärmeisolationsteil vorgesehen
ist, welcher sowohl durch Stoffschluss als auch durch Formschluss mit dem Gehäuseteil
verbunden ist, welches an einen sicherheitskritischen Außenraum grenzt. Mit anderen
Worten, gemäß der Erfindung ist also der Wärmeisolationsteil auf seinem Träger auf
zweierlei Art befestigt: zum einen ist er darauf geklebt, zum anderen wird er durch
feuerfeste Haltemittel auf dem Träger gehalten. Das Gehäuseteil kann ein Tür- oder
Deckelteil oder ein Seitenteil sein, aber auch aus mehreren Gehäuseeinzelteilen bestehen.
Durch die kraftschlüssige Klebeverbindung wird erreicht, dass während der normalen
Betriebsdauer, das heißt ohne Brandeinwirkung, der Wärmeisolationsteil auf seinem
Träger flächig haftet. Dadurch können Stoßbelastungen, die während der gesamten Betriebszeit
des Schienenfahrzeugs einwirken, von einer großen Fläche aufgenommen werden. Die mechanischen
Haltemittel kommen dadurch im Normalbetrieb weniger stark zum Tragen, so dass sie
schwächer ausgebildet werden können. Bei Erschütterungen werden Bereiche des Wärmeisolationsteils
im Bereich der mechanischen Halterungen weniger stark beansprucht. Dies ist günstig
für die Lebensdauer der Verbindung. Im Brandfall hingegen, wo die Klebeverbindung
aufgrund der Hitzeeinwirkung sich lösen kann, stellen die feuerfesten Haltemittel
sicher, dass der Wärmeisolationsteil auch dann auf dem Gehäuseteil flächig anliegt,
wenn sich der Träger aufgrund der Einwirkung von Hitze zu deformieren beginnt. Dies
erhöht die Standfestigkeit der Wärmedämmung. Im Ergebnis bleibt die Funktion der wärmedurchtrittsverzögernden
Maßnahme über einen längeren Zeitraum wirkungsvoll. Der brennende Innenraum ist gegenüber
einem angrenzenden Außenraum thermisch besser abgeschottet. Aufgrund der besser abgeschotteten
Temperatur ist ein Fluchtweg, der an einem Stromrichter in einem Maschinenraum eines
Schienenbetriebfahrzeuges vorbeiführt, im Notfall für den flüchtenden Fahrzeugführer
länger unbeschadet passierbar. Der Fluchtweg ist nicht durch abstehende Teile der
Wärmeisolation versperrt. Die an der Außenwandfläche angebrachte Wärmeisolation hat
zudem den Vorteil, dass für Wartungszwecke eine Überprüfung von außen durch visuelle
Kontrolle leicht möglich ist, ohne dass ein Deckelteil geöffnet werden muss. Die Anbringung
des Wärmeisolationsteils an der Außenwand des Gehäuses durch mechanische Befestigungsmittel
ist robust und in seiner Wirkung über einen langen Betriebszeitraum nahezu wartungsfrei.
Die Montage an der Gehäuseaußenseite hat den weiteren Vorteil, dass der Innenraum
des Stromrichtergehäuses, der in der Regel ein Reinraum ist, nicht durch sich ablösende
Teile des Isolierstoffs verunreinigt wird. Für den Wärmeisolationsteil kommen grundsätzlich
alle Isolationswerkstoffe infrage, die geeignet sind, im Brandfall für den aus dem
Innenraum kommenden Wärmestrom eine genügend große Barriere zu bilden.
[0010] Von besonderem Vorteil ist dabei, wenn die Außenwandfläche des Gehäuseteils vollflächig
mit einer Schicht Klebstoff versehen ist. Dadurch werden die bei Betrieb des Schienenfahrzeugs
auftretenden Vibrationen im Wesentlichen von der Klebstoffschicht aufgenommen und
eine mechanische Überbeanspruchung des Wärmeisolationsteils vermieden. Dies erhöht
die Standzeit der Wärmedämmung.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die formschlüssigen Verbindung
durch eine Mehrzahl von Verbindern gebildet ist, wobei jeder dieser Verbinder mit
einem Ende mit dem Gehäuseteil verbunden ist und mit einem anderen Ende durch ein
Durchgangsloch im Wärmeisolationsteil hindurch geführt ist, wobei das durchgesteckte
Ende mittels eines Halteteils den Wärmeisolationsteil hintergreift. Im Brandfall ist
der Fluchtkorridor ungehindert passierbar und nicht durch abstehende Wärmeisolationsteile
versperrt.
[0012] Kostengünstig können dabei die Verbinder als Schraubenbolzen ausgeführt sein, oder
auch als Haltelaschen, die an ihrem durchgesteckten Ende umgebogen oder verstemmt
sind. Der Verbinder kann auch aus einem Isolator bestehen. Das Halteteil kann beispielsweise
durch eine Scheibe gebildet sein, oder ein Lochblech, ein Gitter, ein Stahlgeflecht,
ein auseinander gezogenes Streckgitter, oder ein anderes Blech mit Ausnehmungen sein.
[0013] Bevorzugt ist der Wärmeisolationsteil aus einem Gespinst eines mineralischen Werkstoffs,
z.B. einer Mineral- oder einer Steinwolle, welche beispielsweise mit einer Aluminium-Schicht
kaschiert ist. Das geringe Gewicht dieser mineralischen Gespinste ist bei einem Schienenfahrzeug
von besonderem Vorteil.
[0014] Eine weitere Ausführungsform kann alternativ hierzu auch so aussehen, dass der Wärmeisolationsteil
durch eine kommerziell erhältliche Brandschutzplatte auf Zementbasis, z.B. aus Kalziumsilikat
oder aus einer Gips- und/oder Mineralfaserplatte gebildet ist.
[0015] Eine besonders gute Wärmedämmung wird dann erreicht, wenn der Wärmeisolationsteil
über den Rahmen des Stromrichtergehäuses hinausgehend sich erstreckt, mit anderen
Worten wenn in Richtung auf den Innenraum des Schrankkorpus gesehen, der Wärmeisolationsteil
größer ist, diesen also im Randbereich überlappt. Dadurch wird erreicht, dass auch
die vom Metallrahmen abgestrahlte Wärme vom vorbeiführenden Fluchtweg fern gehalten
und eine Brandausbreitung verzögert wird.
[0016] Eine ganz besonders bevorzugte Ausführungsform kann dadurch gekennzeichnet sein,
dass der Gehäuseteil an einer zum Innenraum liegenden Innenwandfläche mit einer an
sich bekannten intumeszenzfähigen Beschichtung beschichtet ist. Diese intumeszenzfähige
Beschichtung schäumt im Brandfall auf, wodurch eine zusätzliche Wärmebarriere gebildet
wird. Im Brandfall erhitzt sich die Metallstruktur später. Auch wenn diese Wirkung
nur von vergleichsweise kurzer Dauer ist, verlängert sich die Nutzungsdauer des Fluchtweges.
Eine solche intumeszenzfähige Beschichtung kann beispielsweise eine Blähgraphit enthaltende
Formulierung sein.
[0017] Um im Brandfall den Austritt von heißen Gasen aus dem Innenraum des Stromrichtergehäuses
einzudämmen, kann in einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen sein, dass im Spalt,
gebildet durch die Innenwandfläche des Gehäuseteils und der gegenüberliegenden Stirnfläche
des Rahmens, entweder an der einen und/oder der anderen dieser Flächen eine intumeszenzfähige
Beschichtung oder ein intumeszenzfähiges Dichtband angebracht ist. Dies kann beispielsweise
so erfolgen, dass die auf der Innenwandfläche des Gehäuseteils aufgetragene intumeszenzfähige
Beschichtung bis in den Spalt hineingezogen ist.
[0018] Hierbei ist günstig, wenn diese intumeszenzfähige Beschichtung mit einer Armierung,
beispielsweise aus Metallfasern, Glasgewebe oder Strängen aus Kohlenstofffasern oder
ähnlichem versehen ist.
[0019] Hierbei kann wiederum vorteilhaft sein, wenn sich diese Armierung bis in den Spalt
zwischen Deckelteil und Rahmenteil erstreckt, da im Brandfall die Dichtwirkung dadurch
verbessert wird.
[0020] Eine weitere Verbesserung des Raumabschlusses kann dadurch erreicht werden, indem
auch die Stirnfläche des Rahmens, die zum Gehäuseteil hinweist, ebenfalls mit einer
intumeszenzfähigen Beschichtung beschichtet ist. Indem die Beschichtung auf beiden
Spaltflächen ausgebildet ist, wird im Brandfall der Austritt von heißen Rauchgasen
besonders wirkungsvoll gedämmt.
[0021] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Innenraum des
Schrankkorpus mittels abriebfreier Isolationsplatten in einzelne Teilräume aufgeteilt.
Da von diesen Teilräumen ein geringeres Gefährdungspotenzial ausgeht, verringern sich
die Brandschutzanforderungen. Infolge davon kann ein Deckelteil, welches diese Teilräume
zum Fluchtkorridor hin abdeckt, mit einer dünneren Isolation ausgebildet werden.
[0022] Bevorzugt wird eine Dicke des Isolationsteils von etwa 0,5 cm bis 3 cm.
[0023] Es kann auch von Vorteil sein, wenn der feuerfeste Verbindungsteil aus einem Isolator
hergestellt ist. Dadurch wird im Brandfall auch der Wärmestrom über die Haltemittel
unterbunden. Geeignet ist beispielsweise ein Keramik-, Glas- oder Porzellanteil.
Kurzbeschreibung der Zeichnung
[0024] Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird im nachfolgenden Teil der Beschreibung
auf die Zeichnungen Bezug genommen aus denen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen,
Einzelheiten und Weiterbildungen der Erfindung anhand eines dargestellten, nicht einschränkenden
Ausführungsbeispiels zu entnehmen sind. Es zeigt:
- Figur 1
- ein Bahnfahrzeug in einer Draufsicht, bei dem in einem an den Führerstand angrenzenden
Raum zwei Stromrichter angeordnet sind, zwischen denen sich eine Fluchtkorridor befindet;
- Figur 2
- einen Stromrichter in einem Schienenfahrzeug, von dem ein Gehäuseteil ebenfalls an
einen vorbeiführenden Fluchtweg grenzt, wobei gemäß einer besonderen Ausgestaltung
der Erfindung, der Innenraum des Stromrichtergehäuses mittels Isolationsplatten in
Teilräumen geteilt ist;
- Figur 3
- eine Detaildarstellung des Gehäuseteils des Stromrichtergehäuses, welches die erfindungsgemäße
Befestigung des Wärmeisolationsteils zeigt;
- Figur 4
- eine Detaildarstellung des Gehäuse-Deckelteils im Bereich des Rahmens des Stromrichtergehäuses,
wobei die Dichtung im Spalt zwischen dem Deckelteil und dem Rahmen dargestellt ist.
Ausführung der Erfindung
[0025] Die Figur 1 zeigt in einer Sicht von oben gesehen die Anordnung von zwei Stromrichtern
im Fahrzeugkopf eines Bahnfahrzeuges 14. Zwischen den beiden Gehäusen 1 führt ein
Weg vorbei, der einen Zugang zum Führerstand 15 bildet. Im Notfall, beispielsweise
im Falle eines Brandes, ist dieser Weg gleichzeitig der Fluchtweg für im Führerstand
befindliche Personen. Im Falle eines Brandes im Inneren eines Stromrichtergehäuses
1 muss die Wärmeeinwirkung für Personen, die den Fluchtweg 13 passieren, zumindest
über einen Zeitraum so gering gehalten werden, dass diese unbeschadet den Korridor
benutzen können um in den Passagierbereich 16 zu gelangen.
[0026] Die beiden Stromrichter 1 befinden sich in einem Raum, der sowohl zum Führerstand
15 hin, als auch zum Passagierbereich 16 hin, jeweils durch eine Wand 17, 18 mit Türen
begrenzt ist, die dem Raumabschluss- beziehungsweise Wärmedämmungskriterium "EI15"
genügen.
[0027] Wie eingangs bereits dargestellt, muss im Brandfall der Fluchtkorridor 13 möglichst
lange passierbar sein. Dies wird dadurch erreicht, indem zumindest die an den Außenraum
13 angrenzenden Gehäuseteile 12 - im vorliegenden Fall ist dies ein Deckelteil am
Stromrichtergehäuse - mit einer erfindungsgemäßen Wärmeisolation versehen sind.
[0028] Die Figur 2 zeigt in einer räumlichen Darstellung ein statisch selbsttragendes quaderförmiges
Stromrichtergehäuse 1, welches in einem Waggon eines Schienenfahrzeugs 14 angeordnet
ist. Auch hier grenzt eine Gehäuseteil 12 - ein Deckelteil des Gehäusekorpus - an
einen sicherheitskritischen Fluchtweg 13. Dieser Fluchtweg 13 soll für den Fall, dass
es im Innenraum 11 des Stromrichtergehäuses 1 zu einem Brand kommt, möglichst lange
für Passagiere aus dem Passagierraum 16 passierbar bleiben, ohne dass diese Personen
aufgrund der vom Gehäuseteil 12 abgestrahlten Wärme zu Schaden kommen. In der Darstellung
der Figur 2 ist durch unterbrochene Linien angedeutet, dass der Innenraum 11 des Stromrichters
mittels Isolationsplatten 27 in einzelne Teilräume 11' aufgeteilt. Dadurch wird erreicht,
dass die brandschutztechnischen Anforderungen aufgrund des geringeren Volumens geringer
sind, so dass die Isolation des Gehäusedeckels 12 entsprechend dünner ausgebildet
sein kann.
[0029] Die Figur 3 zeigt in einer geschnittenen Detaildarstellung die Befestigung des Wärmeisolationsteils
4 an dem Gehäuseteil 12. Eine Klebstoffschicht 2 bildet eine adhäsive Verbindung 20
einerseits mit der Metallwand 12 und andererseits mit dem Isolationsteil 4. Zusätzlich
zu dieser stoffschlüssigen Verbindung 20 ist der Wärmeisolationsteil 4 mittels mehrerer
auf der Außenwandfläche 22 verteilt angeordneter Befestigungselemente 6 jeweils durch
Formschluss 21 befestigt. Diese formschlüssigen Verbindung 21 ist feuerfest, das heißt
sie ist so ausgeführt, dass sie auch im Falle eines Brandes, wenn sich die Klebeverbindung
20 aufgrund der Wärmeeinwirkung aus dem Innenraum 11 des Stromrichtergehäuses 1 löst,
den Wärmeisolationsteil 4 in Anlage mit der Außenwandfläche 22 des Gehäuseteils 12
hält. Sie besteht im vorliegenden Beispiel jeweils aus einem metallischen Bolzen,
der mit seinem einen Ende 9 an dem Gehäuseteil 12 angeschweißt ist und dessen anderes
Ende 8 durch ein Durchgangsloch 7 im Wärmeisolationsteil 4 hindurch gesteckt ist.
Dieses durchgesteckte Ende 8 ist mit einem Gewinde versehen. Mittels einer Scheibe
5 aus Metall und einer Gewindemutter 6 wird der Wärmeisolationsteil 4 auch im Brandfall
am Gehäuseteil 12 anliegend gehalten, so dass auch bei einer großen Hitzeeinwirkung
die Dämmwirkung nicht durch ein Ablösen des Wärmeisolationsteils 4 von der Gehäusewand
12 beeinträchtigt ist.
[0030] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Wärmeisolationsteil 4 eine Brandschutzplatte
auf Zementbasis, welche mittels der Verbinder 3 auch im Brandfall in Anlage mit der
Außenwandfläche 22 gehalten wird. Der Wärmeisolationsteil 4 kann aber auch aus einem
anderen Isolationswerkstoff, wie beispielsweise aus einem mineralischen Gespinst,
einer Mineral- oder einer Steinwolle, welche beispielsweise mit einer Aluminium-Schicht
kaschiert ist gebildet sein. In einer solchen Ausführung bietet es sich an, den Halteteil
5 flächig auszubilden, beispielsweise als Blechplatte mit Ausnehmungen, oder als Drahtgeflecht,
Gitter, Streckgitter, Lochblech, oder Ähnliches.
[0031] Selbstverständlich kann die im vorliegenden Ausführungsbeispiel dargestellte lösbare
Schrauben-Mutter-Verbindung auch eine unlösbare Verbindung sein, beispielsweise indem
ein Halteteil mittels einer Schnappverbindung auf den Verbindern 3 aufgerastet wird.
[0032] Die Figur 4 zeigt in einer geschnittenen Detaildarstellung ein besonders bevorzugtes
Ausführungsbeispiel der Erfindung. Dargestellt ist in einem Ausschnitt der Abschluss
am Korpusrand. Der Wärmeisolationsteil 4 ist - wie bereits oben dargestellt - mittels
einer Klebeverbindung 20 und einer Schrauben-Muttern-Verbindung 3,6 an dem Gehäuseteil
12 befestigt. Am Rand ist der Gehäuseteil 12 in Form eines "U" umgebogen. Der Gehäuseteil
12 erstreckt sich über die Stirnfläche 27 des Rahmens 19. An der zum Innenraum 11
liegenden Fläche 23 ist eine intumeszenzfähige Beschichtung 24 angebracht. Diese Beschichtung
24 erstreckt sich auch in den Spalt 25, der zwischen den Flächen 23 und 27 gebildet
wird. Sie ist mit einer Armierung 10 versehen. Im Brandfall kommt es aufgrund der
Wärmeeinwirkung aus dem Innenraum 11 zu einer Vergrößerung des Volumens der Beschichtung
24. Dadurch wird der Spalt 25 zumindest am Beginn des Brandes durch das intumeszenzfähige
Material 24 verschlossen. Heiße Rauchgase sind dadurch gehindert in den Außenraum
13 zu gelangen.
[0033] Im Nichtbrandfall schließt die Gummidichtung 26 den Innenraum 11 hermetisch ab, wodurch
auch die intumeszenzfähige Beschichtung 24 vor der Einwirkung von Feuchtigkeit von
außen geschützt ist.
[0034] In der Zeichnung der Figur 4 ist auch an der Stirnfläche 27 zusätzlich eine im Spalt
25 umlaufende intumeszenzfähige Beschichtung 28 zu sehen, wodurch im Brandfall die
geschilderte Dichtwirkung noch verbessert wird.
[0035] In der Praxis hat sich herausgestellt, dass bei einem Stromrichtergehäuse wie es
für Schienenfahrzeuge typischer Weise eingesetzt wird, eine Dicke 29 des Wärmeisolationsteils
4 im Bereich zwischen 0,5 cm und 3 cm günstig ist.
Liste der Verwendeten Bezugszeichen
[0036]
- 1
- Gehäuse
- 2
- Klebstoff
- 3
- Verbinder
- 4
- Wärmeisolationsteil
- 5
- Haltescheibe
- 6
- Befestigungselement
- 7
- Durchgangsloch
- 8
- das durchgesteckte Ende des Verbinders 3
- 9
- das am Gehäuseteil befestigte Ende des Verbinders
- 10
- Armierung
- 11
- Innenraum
- 11'
- Teilraum
- 12
- Gehäuseteil, Deckelteil
- 13
- Außenraum, Fluchtkorridor
- 14
- Schienenfahrzeug
- 15
- Führerstand
- 16
- Passagierbereich
- 17
- Wand
- 18
- Wand
- 19
- Rahmenteil
- 20
- stoffschlüssige Verbindung
- 21
- formschlüssige Verbindung
- 22
- Außenwandfläche des Gehäuseteils 12
- 23
- Innenwandfläche des Gehäuseteils 12
- 24
- intumeszenzfähige Beschichtung
- 25
- Spalt
- 26
- Dichtung
- 27
- Isolationsplatte
- 28
- Beschichtung
- 29
- Dicke des Wärmeisolationsteils 4
1. Brandbeständiges Gehäuse für einen Stromrichter, insbesondere für einen Stromrichter
eines Schienenfahrzeugs, wobei das Gehäuse (1) aus einem metallischen Werkstoff hergestellt
ist, umfassend:
- einen Wärmeisolationsteil (4) aus einem nicht entflammbaren Werkstoff, der an einem
Gehäuseteil (12) des Gehäuses(1) an einer Außenwandfläche (22) angeordnet ist, um
bei einem Brand im Innenraum (11) den Wärmefluss in einen angrenzenden Außenraum (13)
abzuschwächen, wobei
- der Wärmeisolationsteil(4) mit dem Gehäuseteil (12) mittels einer stoffschlüssigen
Verbindung (20) und einer feuerfesten, formschlüssigen Verbindung (21) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die stoffschlüssige Verbindung (20) durch eine zwischen der Außenwandfläche (22) und
der zum Gehäuseteil (12) liegenden Fläche des Wärmeisolationsteils (4) vollflächig
ausgebildete Klebstoffschicht (2) gebildet ist.
2. Gehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die formschlüssigen Verbindung (21) durch eine Mehrzahl von Verbindern (3) gebildet
ist, wobei jeder Verbinder (3) mit einem Ende (9) mit dem Gehäuseteil (12) verbunden
ist und mit einem anderen Ende (8) durch ein Durchgangsloch (7) im Wärmeisolationsteil
(4) hindurch gesteckt ist, wobei das durchgesteckte Ende (8) mittels eines Halteteils
(5) den Wärmeisolationsteil (4) hintergreift.
3. Gehäuse nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass der Wärmeisolationsteil (4) aus einem mineralischen Werkstoff, bevorzugt aus einer
mit einer metallischen Schicht kaschierten Mineral- oder Steinwolle gebildet ist.
4. Gehäuse nach einem der Ansprüche 1 oder 2 , dadurch
gekennzeichnet, dass der Wärmeisolationsteil (4) eine Brandschutzplatte, besonders bevorzugt aus Kalziumsilikat
ist.
5. Gehäuse nach Anspruch 3 oder 4 , dadurch gekennzeichnet,
dass in Blickrichtung auf den Gehäuseteil (12) vom Außenraum (13) in Richtung des Innenraums
(11) des Gehäusekorpus gesehen der Wärmeisolationsteil (4) den Rahmen (19) des Corpus
zumindest vollständig abdeckt.
6. Gehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass der Gehäuseteil (12) an einer zum Innenraum (11) liegenden Innenwandfläche (23) mit
einer intumeszenzfähigen Beschichtung (24) beschichtet ist.
7. Gehäuse nach Anspruch 6 , dadurch gekennzeichnet, dass
die intumeszenzfähige Beschichtung (24) in einen Spalt (25) hineinragt, der durch
die Innenwandfläche (23) und die benachbarte Stirnfläche (27) des Rahmens (19) des
Gehäuses (1) gebildet ist.
8. Gehäuse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
die intumeszenzfähige Beschichtung (24) mit einer Armierung (10) versehen ist, die
bis in den Spalt (25) hinein ausgebildet ist.
9. Gehäuse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
die Stirnfläche (27) mit einer im Spalt (25) umlaufenden Beschichtung (28) eines intumeszenzfähigen
Werkstoffs versehen ist.
10. Gehäuse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenraum (11) mittels Isolationsplatten (27) in Teilräume(11') unterteilt ist.
11. Gehäuse nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
dass der Gehäuseteil (12) ein Deckelteil ist, der die Teilräume (11') des Gehäuses (1)
zum Außenraum (13) hin abdeckt.
12. Gehäuse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmeisolationsteil (4) eine Dicke (29) von 0,5 cm bis 4 cm aufweist.
1. Fire-resistant housing for a frequency converter, in particular for a frequency converter
of a rail vehicle, wherein the housing (1) is manufactured from a metallic material,
comprising:
- a heat insulation part (4) made of a non-flammable material which is arranged on
a housing part (12) of the housing (1) on an outer wall surface (22), in order, in
the event of a fire in the interior space (11), to attenuate the heat flow into an
adjacent exterior space (13), wherein
- the heat insulation part (4) is connected to the housing part (12) by means of a
substance-to-substance bond (20) and a fire-resistant, form-fit connection (21),
characterised in that
the substance-to-substance bond (20) is formed by an adhesive layer (2) embodied over
the whole surface between the outer wall surface (22) and the surface of the heat
insulation part (4) facing the housing part (12).
2. Housing according to claim 1,
characterised in that
the form-fit connection (21) is formed by a plurality of connectors (3), wherein each
connector (3) is connected by one end (9) to the housing part (12) and by another
end (8) is inserted through a through-hole (7) in the heat insulation part (4), wherein
the inserted end (8) engages behind the heat insulation part (4) by means of a retaining
part (5).
3. Housing according to one of claims 1 or 2, characterised in that
the heat insulation part (4) is formed from a mineral material, preferably from a
mineral wool or rock wool laminated with a metallic layer.
4. Housing according to one of claims 1 or 2,
characterised in that
the heat insulation part (4) is a fire protection plate, particularly preferably made
of calcium silicate.
5. Housing according to claim 3 or 4,
characterised in that
viewed in the line of vision towards the housing part (12) from the exterior space
(13) in the direction of the interior space (11) of the housing body, the heat insulation
part (4) covers the frame (19) of the body at least completely.
6. Housing according to one of claims 1 to 5,
characterised in that
the housing part (12) is coated on an inner wall surface (23) facing the interior
space (11) with an intumescent coating (24).
7. Housing according to claim 6,
characterised in that
the intumescent coating (24) protrudes into a gap (25) which is formed by the inner
wall surface (23) and the adjacent end face (27) of the frame (19) of the housing
(1).
8. Housing according to claim 7,
characterised in that
the intumescent coating (24) is provided with a reinforcement (10) which extends into
the gap (25).
9. Housing according to claim 7,
characterised in that
the end face (27) is provided with a coating (28), running around the gap (25), of
an intumescent material.
10. Housing according to one of the preceding claims,
characterised in that
the interior space (11) is divided by means of insulation plates (27) into partial
spaces (11').
11. Housing according to claim 10,
characterised in that
the housing part (12) is a lid part, which covers the partial spaces (11') of the
housing (1) as far as the exterior space (13).
12. Housing according to one of the preceding claims,
characterised in that
the heat insulation part (4) has a thickness (29) of 0.5 cm to 4 cm.
1. Boîtier résistant au feu pour un convertisseur de courant, en particulier pour un
convertisseur de courant de véhicule ferroviaire, le boîtier (1) étant réalisé en
un matériau métallique, comprenant :
- une pièce d'isolation thermique (4) en un matériau ininflammable, laquelle est agencée
sur une partie (12) du boîtier (1) sur une surface de paroi extérieure (22) pour,
en cas d'incendie dans l'espace intérieur (11), réduire le flux de chaleur vers un
espace extérieur adjacent (13),
- la pièce d'isolation thermique(4) étant reliée à la partie de boîtier (12) par une
liaison par conjugaison de matières (20) et par une liaison par complémentarité de
forme à l'épreuve du feu (21),
caractérisé en ce que
la liaison par conjugaison de matières (20) est réalisée par une couche de matière
collante (2) réalisée sur l'ensemble de la surface entre la surface de paroi extérieure
(22) et la surface de la pièce d'isolation thermique (4) tournée vers la partie de
boîtier (12).
2. Boîtier selon la revendication 1, caractérisé en ce que la liaison par complémentarité de forme (21) est formée par une pluralité de connecteurs
(3), chaque connecteur (3) étant relié en une extrémité (9) à la partie de boîtier
(12) et une autre extrémité (8) traversant un trou traversant (7) dans la pièce d'isolation
thermique (4), l'extrémité (8) qui passe par le trou traversant s'engageant, au moyen
d'une pièce de maintien (5), par derrière la pièce d'isolation thermique (4).
3. Boîtier selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que la pièce d'isolation thermique (4) se compose d'un matériau minéral, de préférence
d'une laine minérale ou de roche revêtue d'une couche métallique.
4. Boîtier selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que la pièce d'isolation thermique (4) est une plaque coupe-feu, de manière particulièrement
préférentielle en silicate de calcium.
5. Boîtier selon la revendication 3 ou 4, caractérisé en ce que, pour l'observateur qui regarde la partie de boîtier (12), vue de l'espace extérieur
(13) en direction de l'espace intérieur (11) du corps de boîtier, la pièce d'isolation
thermique (4) recouvre au moins entièrement le châssis (19) du corps.
6. Boîtier selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que la partie de boîtier (12) est revêtue, sur une surface de paroi intérieure (23) tournée
vers l'espace intérieur (11), d'un revêtement (24) capable d'intumescence.
7. Boîtier selon la revendication 6, caractérisé en ce que le revêtement (24) capable d'intumescence fait saillie dans une fente (25) qui est
formée par la surface de paroi intérieure (23) et la face frontale voisine (27) du
châssis (19) du boîtier (1).
8. Boîtier selon la revendication 7, caractérisé en ce que le revêtement (24) capable d'intumescence est pourvu d'une armature (10) réalisée
jusque dans l'intérieur de la fente (25).
9. Boîtier selon la revendication 7, caractérisé en ce que la face frontale (27) est pourvue d'un revêtement (28) d'un matériau capable d'intumescence
qui fait le tour de la fente (25).
10. Boîtier selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'espace intérieur (11) est subdivisé en sous-espaces (11') au moyen de plaques isolantes
(27).
11. Boîtier selon la revendication 10, caractérisé en ce que la partie de boîtier (12) est une pièce formant couvercle qui recouvre les sous-espaces
(11') du boîtier (1) en direction de l'espace extérieur (13).
12. Boîtier selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la pièce d'isolation thermique (4) présente une épaisseur (29) de 0,5 cm à 4 cm.